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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Radlager für die Lagerung einer Radnabe.
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Radlager für die Lagerung einer Radnabe sind grundsätzlich bekannt. Beispielsweise zeigen die
DE 10 2004 026 199 A1 und die
JP 2009138781 A derartige Radlager bzw. Radlagersysteme. Bei bekannten Radlagern sind diese häufig als zweireihige Schrägkugellager ausgeführt. Bei den bekannten Radlagern werden üblicherweise Schmiermittel im Lagerraum verwendet, um das Abrollen mit reduziertem Widerstand für die Wälzkörper ermöglichen zu können. Um sicherzustellen, dass die Schmierung auch über lange Zeiträume in der vordefinierten Weise erfolgen kann, erfolgt eine Abdichtung des Lagerraums mithilfe von Dichtmitteln. Die Abdichtung ist dabei bidirektional zu verstehen, also gegen das Eindringen von Fremdstoffen, insbesondere Wasser, und gegen das Ausbringen vom im Lagerraum enthaltenen Schmiermittel.
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Nachteilhaft bei bekannten Radlagern ist das hohe Gewicht für die Lagerschalen. So müssen sich die Lagerschalen über die Wälzkörper, insbesondere über die Laufflächen für die Wälzkörper, hinaus erstrecken, um einen entsprechenden Dichtsitz für die Dichtmittel zur Verfügung stellen zu können. Dementsprechend sind solche Lagerschalen in axialer Richtung bezogen auf die Rotationsachse mit einer größeren geometrischen Erstreckung ausgeführt, als dies eigentlich für das Zurverfügungstellen der Laufflächen für die Wälzkörper notwendig wäre. In diesen axialen Endabschnitten über die Laufflächen hinaus sind die Dichtmittel befestigt bzw. angeordnet. Da es sich bei den Lagerschalen üblicherweise um Schmiedebauteile handelt, handelt es sich bei den überstehenden axialen Endabschnitten, also bei den axialen Enden der Lagerschalen, um Vollmaterial, welches ebenfalls durch Schmiedeverfahren hergestellt wurde. Diese bringen ein Vollmaterial mit sich und dementsprechend hohen Materialaufwand und hohe Herstellkosten. Auch das Gewicht wird durch die Ausbildung als Vollmaterial vergrößert. Ein weiterer entscheidender Nachteil ist der durch das Vollmaterial eingenommene Bauraum. Dadurch, dass bei der Lagerung einer Radnabe, insbesondere auch in axialer Richtung bezogen auf die Rotationsachse, Befestigungsmittel, z. B. in Form von Gewindebolzen, eingesetzt werden, kann es zu Konstruktionskollisionen des Bauraums für die Lagerschale mit dem Bauraum für solche Gewindebolzen kommen. Dies führt zu unerwünschter Vergrößerung der gesamten geometrischen Abmessungen des Radlagers bzw. der gesamten Radaufhängung.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise eine Reduktion des Bauraums für das Radlager zu schaffen, bei gleicher oder im Wesentlichen gleicher Möglichkeit der Abdichtung des Lagerinnenraums.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Radlager mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem Radlager gemäß Anspruch 1 beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem Radlager gemäß der Unteransprüche und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Radlager dient der Lagerung einer Radnabe und weist eine erste Lagerschale mit einer ersten Lauffläche und eine zweite Lagerschale mit einer zweiten Lauffläche auf. Weiter weist das Radlager eine Vielzahl von Wälzkörpern auf, welche derart zwischen den beiden Lagerschalen angeordnet sind, dass die Wälzkörper auf den Laufflächen der Lagerschalen abrollen. Darüber hinaus sind Dichtmittel für die Abdichtung des Lagerraums vorgesehen, in welchem die Wälzkörper angeordnet sind. Ein erfindungsgemäßes Radlager zeichnet sich dadurch aus, dass an zumindest einem axialen Ende wenigstens einer Lagerschale eine Abschlusskappe befestigt ist, welche die Innenkontur dieser Lagerschale im Anschluss an die Lauffläche dieser Lagerschale fortführt. Dabei ist zwischen der Abschlusskappe und der radial gegenüberliegenden Lagerschale mindestens eines der Dichtmittel dichtend angeordnet.
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Bei einem erfindungsgemäßen Radlager sind also wie in bekannter Weise eine erste und eine zweite Lagerschale vorgesehen, welche auch als innere und äußere Lagerschale in radialer Richtung bezeichnet werden können. Dabei können die einzelnen Lagerschalen in axialer Richtung auch mehrteilig ausgebildet sein, sodass z. B. die innere Lagerschale ein erstes Lagerschalenbauteil und ein zweites Lagerschalenbauteil aufweisen kann. Insbesondere ist für jede Lauffläche ein eigenes Lagerschalenbauteil vorgesehen. Sind zwei oder mehr Reihen an Wälzkörpern vorgesehen, so kann auf diese Weise auch eine Vielzahl in axialer Richtung aneinander gereihter Lagerschalenbauteile vorgesehen werden.
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Die Wälzkörper weisen einen rotationssymmetrischen Querschnitt auf. Dies führt dazu, dass sie z. B. als Kugel ausgebildet sind. Jedoch sind auch zylinderförmige, nadelförmige, kegelförmige oder tonnenförmige Wälzkörper im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Die Laufflächen sind dabei vorzugsweise hinsichtlich ihrer geometrischen Ausbildung, insbesondere hinsichtlich der aufweisenden Krümmung, an die geometrische Ausprägung der Wälzkörper angepasst. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die Lauffläche sämtliche Lauflinien beinhaltet, welche bei unterschiedlichen Belastungssituationen die Wälzkörper innerhalb des Radlagers annehmen können. So können sich bei unterschiedlichen Kraftübertragungsrichtungen die Lauflinien, also die tatsächliche Berührung zwischen den Wälzkörpern und der jeweiligen Lagerschale, verschieben. Je nach Belastungssituationen können also unterschiedliche Lauflinien, welche natürlich aufgrund der realen geometrischen Abmessungen ebenfalls kleine ringförmige Flächen sind, annehmen. Die Gesamtsumme aller möglichen Lauflinien ergibt die in der Erfindung beschriebene jeweilige Lauffläche in der jeweiligen Lagerschale. Die Abdichtung in Form der Dichtmittel kann in bekannter Weise durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um radiale Dichtungen, welche die bidirektionale Abdichtung gegen das Eindringen von Fremdstoffen von außerhalb des Lagerraums und gegen das Verlassen von Schmiermittel aus dem Lagerinnenraum abdichten. Insbesondere weist das Dichtmittel selbst Dichtlippen auf, welche zugleich innerhalb des Dichtmittels einen Dichtsitz aufweisen.
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In erfindungsgemäßer Weise kann nun die Abschlusskappe einen Teil der entsprechenden Lagerschale ersetzen. Dies führt dazu, dass in axialer Richtung diese Lagerschale kürzer ausgestaltet werden kann und in der axialen Richtung durch die Abschlusskappe bis zur Aufnahme des Dichtmittels verlängert wird. Wird z. B. eine solche Lagerschale als Schmiedeteil hergestellt, so führt dies dazu, dass durch die Verkürzung weniger Material und damit weniger Gewicht eingesetzt werden muss. Eine Abschlusskappe kann aus anderen Materialien hergestellt sein, da sie nicht mehr zur Kraftübertragung auf die Wälzkörper dient und dementsprechend nicht mehr die Lauffläche aufweist. So kann eine solche Abschlusskappe z. B. blechartig ausgebildet sein und ausschließlich für die Übertragung der Befestigungskraft auf das Dichtmittel dienen. Die Reduktion des Materials für die Abschlusskappe im Vergleich zu einer entsprechenden Lagerschale führt darüber hinaus zu einer Vergrößerung des freien Bauraums in diesem Bereich des Radlagers. So kann das Gesamtsystem der Radnabe bzw. das Gesamtsystem der Radaufhängung an dieser Stelle kompakter ausgestaltet werden, was neben der Reduktion der Komplexität eine weitere Reduktion des Gewichts für die gesamte Radaufhängung mit sich bringt.
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Ein erfindungsgemäßes Radlager kann dabei auch bei einreihigen Radlagersystemen Verwendung finden. Bevorzugt sind jedoch mehrreihige, insbesondere zweireihige, Radlager in erfindungsgemäßer Weise ausgebildet. Dabei handelt es sich insbesondere um schräge Kugellagersysteme als Radlager.
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Unter dem axialen Ende der jeweiligen Lagerschale ist der Abschnitt der Lagerschale zu verstehen, welcher in Richtung der Rotationsachse des Radlagers gesehen die jeweilige Lagerschale abschließt. Dementsprechend weist jede Lagerschale zwei axiale Enden, nämlich ein erstes axiales Ende und ein zweites axiales Ende auf.
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Unter einem Fortführen der Innenkontur dieser Lagerschale im Anschluss an die Lauffläche ist ein direktes, wie auch ein indirektes Fortführen der Innenkontur zu verstehen. Insbesondere kann dabei neben einem direkten Anschließen an die Lauffläche auch ein geringer Abstand zwischen Lauffläche und Innenkontur der Abschlusskappe zur Verfügung gestellt werden. Die Innenkontur kann dabei in unterschiedlichster Weise geometrisch ausgebildet sein. So kann sie treppenartige Sprünge oder auch kontinuierliche Querschnittsveränderungen aufweisen. Entscheidend ist, dass die Innenkontur von der Abschlusskappe fortgeführt wird, nachdem in axialer Richtung die Lauffläche dieser Lagerschale beendet ist. Ein geringer Abstand zwischen der Abschlusskappe und der entsprechenden Innenkontur der Abschlusskappe zur Lauffläche ist z. B. im Bereich bis maximal ca. 5 mm möglich. Selbstverständlich kann die Innenkontur Sprünge oder Kurven aufweisen, wenn dies der entsprechende Dichtraum erfordert.
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In erfindungsgemäßer Weise können ein, zwei oder auch mehrere Abschlusskappen vorgesehen sein. So können insbesondere sogar alle axialen Enden aller Lagerschalen in erfindungsgemäßer Weise mit einer Abschlusskappe versehen sein.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager die Abschlusskappe die Innenkontur der Lagerschale direkt im Anschluss an die Lauffläche dieser Lagerschale fortführt. Während grundsätzlich, wie in den voranstehenden Absätzen erläutert worden ist, auch ein geringer Abstand zwischen Lauffläche und Abschlusskappe vorgesehen werden kann, ist es bevorzugt, wenn sich die Innenkontur der Abschlusskappe direkt an die Lauffläche anschließt. Dies führt zu einer minimalen axialen Erstreckung der Lagerschale an diesem axialen Ende, sodass eine maximale Reduktion des Materials für diese Lagerschale an diesem axialen Ende erreicht werden kann. Dies führt damit einhergehend zur maximalen Gewichtsreduzierung an diesem axialen Ende und zur maximalen Bauraumschaffung an diesem axialen Ende der Lagerschale. Mit anderen Worten wird auf diese Weise die Erstreckung der Abschlusskappe maximiert und dementsprechend sämtliche Vorteile der vorliegenden Erfindung ebenfalls optimiert.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager die Innenkontur der Abschlusskappe der Innenkontur einer fortgesetzten Lagerschale entspricht. Darunter ist ein Vergleich mit bekannten Radlagern zu verstehen. So ist üblicherweise die konstruktive Auslegung der Lagerschale, insbesondere deren Innenkontur, abhängig von der sich einstellenden Fluidik im Einsatzzustand des Radlagers. So müssen zum Teil aufwendige Herstellsimulationen bzw. Einsatzsimulationen durchgeführt werden, um die Fluiddynamik des Schmiermittels innerhalb des Lagerraums festzustellen. Wird nun die Abschlusskappe hinsichtlich einer Innenkontur ausgebildet, welche auf der Innenkontur einer gemäß dem Stand der Technik bekannten fortgesetzten Lagerschale basiert, so ändert sich an der gesamten Innenkontur dieser Lagerschale nichts oder nur sehr wenig. Dies führt dazu, dass eine Neuauslegung hinsichtlich der Fluidik nicht erforderlich ist, sodass ein erfindungsgemäßes Radlager basierend auf bekannten Radlagern einfach und kostengünstig auslegbar ist. Eine Veränderung der Fluidik und damit eine Veränderung der Schmierwirkung sind dementsprechend nicht zu erwarten. Gleichzeitig wird die Abschlusskappe jedoch kostengünstig, z. B. aus Stanz- und Biegeteil, herstellbar.
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Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager die Abschlusskappe durch wenigstens eine der folgenden Befestigungsarten an der Lagerschale befestigt ist:
- – Formschluss
- – Fügebefestigung
- – Klemmverbindung
- – Klebeverbindung
- – Schraubverbindung
- – Nietverbindung
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Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Bei der Art der Befestigung sind auch verschiedene Befestigungsarten miteinander kombinierbar. Insbesondere ist bei der Wahl der Befestigung auf die entsprechende Kraftübertragung zu achten, sodass eine ausreichende Befestigungskraft für die Befestigung des Dichtmittels in dichtender Weise zur Verfügung gestellt wird. Die Befestigung kann sowohl reversibel als auch irreversibel erfolgen.
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Ein weiterer Vorteil wird erzielt, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager dieses Radlager als mehrreihiges Schrägkugellager, insbesondere mit wenigstens einer mehrteiligen Lagerschale, ausgebildet ist. So kann es sich bei dem Radlager z. B. um ein Schrägkugellager mit zwei Kugelreihen als Wälzkörper handeln. Dies führt dazu, dass z. B. die innere Lagerschale mit zwei separaten Lagerschalenbauteilen ausgebildet ist, welche jeweils die zugehörige Lauffläche für die entsprechende Reihe der Wälzkörper aufweisen. Dies führt zu einer verbesserten Abstützung bei gleichzeitig minimaler Bauraumbeanspruchung für das gesamte Radlager. So kann hinsichtlich mechanischer Stabilität eine verbesserte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radlagers zur Verfügung gestellt werden.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager die Abschlusskappe einen umlaufenden radialen Einzug aufweist. Dies ist mit einer radial umlaufenden Nut in der Abschlusskappe gleichzusetzen, sodass der außen liegende Bauraum um die Abschlusskappe noch weiter vergrößert wird. Darüber hinaus führt dies dazu, dass äußere Flüssigkeiten, z. B. Spritzwasser, auf der Lagerschale in diesem radialen Einzug sozusagen wie in einer Regenrinne aufgefangen werden können. So kann eine Ableitung dieses aufgefangenen Spritzwassers erfolgen, bevor dieses Wasser oder andere Flüssigkeiten das Dichtmittel erreicht. Die von außen einwirkende Eindringbelastung durch Flüssigkeiten wird auf diese Weise mit Bezug auf das Dichtmittel reduziert. Dies erhöht die Gesamtdichtwirkung des Radlagers über die Dichtwirkung des einzelnen Dichtmittels hinaus. Auch wird es auf diese Weise möglich, dass einfachere, kostengünstigere und/oder leichtere Dichtmittel eingesetzt werden können. Der radiale Einzug kann z. B. durch einen Biegeschritt oder einen Pressschritt erzielt werden. Die radiale Ausrichtung des Einzugs ist dabei auf eine Radialerstreckung mit Bezug auf die Rotationsachse des Radlagers zu verstehen.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager die Abschlusskappe Verstärkungsrippen für die mechanische Versteifung, insbesondere in radialer Richtung, aufweist. Das ist dahingehend zu verstehen, dass die notwendigen Befestigungskräfte trotz reduziertem Material und reduzierter Materialstärke hinsichtlich der Abschlusskappe übertragbar werden. Die Verstärkungsrippen erstrecken sich dabei vorzugsweise in radialer Richtung oder im Wesentlichen in radialer Richtung, um entsprechende radial wirkende Befestigungskräfte auffangen zu können. Sie sind in Umfangsrichtung vorzugsweise gleichmäßig über die Abschlusskappe verteilt. Dementsprechend kann ohne eine grundsätzliche Materialverstärkung eine Erhöhung der mechanischen Stabilität der Abschlusskappe erzielt werden.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager die Lagerschale mit der befestigten Abschlusskappe als eine Lagerschale mit integrierter Radnabe ausgebildet ist. Dabei handelt es sich insbesondere um die zweite Lagerschale, insbesondere eine äußere Lagerschale. Dies führt zu einer weiteren Reduktion der Bauteile und damit einhergehend zu einer Reduktion der Komplexität. Auch das Gewicht und der Materialeinsatz werden auf diese Weise reduziert, sodass weitere Vorteile erreicht werden. Darüber hinaus wird die Bauraumsituation für das gesamte Radlager auf diese Weise weiter verbessert.
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Bei einem Radlager gemäß der voranstehenden Ausführungsform ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Radnabe eine gewichtsoptimierte Form aufweist. Die Anlageflächen sind zwischen den Befestigungsflächen eingezogen und weisen eine Grundform auf, die sich an der Anzahl der Befestigungsmittel orientiert, zum Beispiel pentagonal. Dies führt zu einer Gewichtsreduktion unter Beibehaltung der mechanischen Stabilitätseigenschaften. Durch die Kombination mit der Abschlusskappe mit weniger Bauraum bei gleicher Dichtigkeit wird somit eine Vielzahl von Vorteilen in Funktionseinheit erzielbar.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager wenigstens zwei Abschlusskappen an dem gemeinsamen axialen Ende beider Lagerschalen und/oder an den entgegengesetzten axialen Enden einer Lagerschale befestigt sind. So können zwei, drei oder auch vier Abschlusskappen für ein Radlager in erfindungsgemäßer Weise eingesetzt werden. Damit vervielfältigen sich die Möglichkeiten, die erfindungsgemäß mehrfach beschriebenen Vorteile, insbesondere die Bauraumverbesserung, die Materialreduktion und die Gewichtseinsparung, zu erzielen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radlagers,
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2 die Ausführungsform der 1 in größerer Darstellung,
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3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radlagers,
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4 die Ausführungsform der 3 im Querschnitt und
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5 die Ausführungsform der 3 und 4 im vergrößerten Querschnitt.
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In den 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radlagers 10 dargestellt. Hier ist gut zu erkennen, dass es sich bei der ersten Lagerschale 20 um die innere Lagerschale 20 handelt, welche zwei Lagerschalenbauteile 21a, 21b aufweist. Die zweite Lagerschale 30 ist radial gesehen als äußere Lagerschale 30 ausgebildet. Zwischen diesen beiden Lagerschalen 20 und 30 sind Wälzkörper 40 angeordnet, welche über entsprechende Laufflächen 22 und 32 in den Lagerschalen 20 und 30 abgestützt sind.
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Weiter ist gut zu erkennen, dass der Lagerraum 60 mithilfe von Dichtmitteln 50 gegen den Eintritt von Fluiden und gegen den Austritt von Schmiermittel abgedichtet ist. Die Abdichtung erfolgt in dieser Weise an den axialen Enden 20a, 20b, 30a, 30b der beiden Lagerschalen 20 und 30. In 1 handelt es sich hier um eine Radnabe 100, bei welcher ein erfindungsgemäßes Radlager 10 eingesetzt wurde.
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2 zeigt in vergrößerter Darstellung die Ausführungsform der 1, sodass hier Bezug genommen wird auf das erfindungsgemäße Verwenden einer Abschlusskappe 70. Diese führt die Innenkontur I der zweiten Lagerschale 30 direkt im Anschluss an die Lauffläche 32 fort. Im Vergleich zu bekannten Lagerschalen 30, welche hier mit Vollmaterial in axialer Richtung eine weitere geometrische Erstreckung aufweisen mussten, wird hier eine Materialreduktion erzielt. Um eine ausreichende Befestigungskraft für das Dichtmittel 50 auch radial abstützen zu können, ist hier zusätzlich eine Verstärkungsrippe 74 vorgesehen.
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Weiter ist in 2 gut ein radialer Einzug 72 zu erkennen, welcher sozusagen als Ablaufrinne dient, um aufgefangenes Wasser gegen ein Erreichen des Dichtmittels 50 zu sichern. Damit wird eine weitere Erhöhung der Dichtwirkung für das gesamte Radlager 10 erzielbar.
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Die 3 bis 5 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radlagers 10. So handelt es sich hier um die Ausbildung der äußeren Lagerschale 30 integriert mit der Radnabe 100. Auf diese Weise wird eine weitere Reduktion des Bauraums und damit einhergehend des Gewichts erzielt. Die Wirkungsweise ist identisch wie zu der Ausführungsform der 1 und 2 beschrieben. Insbesondere ist in 5 eine ähnliche Ausbildung der Abschlusskappe 70 zu erkennen, welche hier nach rechts außen am entsprechenden axialen Ende 30a der äußeren Lagerschale 30 angeordnet ist.
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Die 4 zeigt in der Draufsicht einen im Wesentlichen pentagonalen Querschnitt für die gesamte Radnabe 100, um eine mechanisch verbesserte Stabilität zur Verfügung zu stellen. An den jeweiligen Ecken des Pentagons für die Radnabe 100 sind Befestigungslöcher als Radbefestigung 110 für die Radbolzen vorgesehen.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Radlager
- 20
- erste Lagerschale
- 20a
- axiales Ende der ersten Lagerschale
- 20b
- axiales Ende der ersten Lagerschale
- 21a
- Lagerschalenbauteil
- 21b
- Lagerschalenbauteil
- 22
- erste Lauffläche
- 30
- zweite Lagerschale
- 30a
- axiales Ende der zweiten Lagerschale
- 30b
- axiales Ende der zweiten Lagerschale
- 32
- zweite Lauffläche
- 40
- Wälzkörper
- 50
- Dichtmittel
- 60
- Lagerraum
- 70
- Abschlusskappe
- 72
- Einzug
- 74
- Verstärkungsrippen
- 100
- Radnabe
- 110
- Radbefestigung
- I
- Innenkontur der Lagerschale
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004026199 A1 [0002]
- JP 2009138781 A [0002]