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Bei der Verpackung von sterilen Operationswerkzeugen ist es bekannt, diese in einem Polybeutel zu verpacken. Nachteil dieser Verpackungsart ist, dass das sterile Operationswerkzeug mit seinen gegebenenfalls empfindlichen Schneiden- oder Sägekanten ungeschützt im Innenraum des Polybeutels während des Transports und der Handhabung der Verpackung verrutschen kann und damit an die Innenflächen des Polybeutels anstößt. Dadurch können in unerwünschter Weise, mikrofeine Partikel der Kunststoffverpackung in den Bereich der Schneiden des Operationswerkzeuges gelangen. Bei der Operation besteht somit die Gefahr, dass diese – möglicherweise unsichtbaren – Partikel in die Operationswunde eingetragen werden, wodurch es zu schweren Gewebeirritationen im Operationsbereich kommen kann.
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Es wurde bisher noch nicht erkannt, steril verpackte Operationswerkzeuge so zu verpacken, dass ein Transport und Handhabung der Verpackung – selbst wenn diese zu Boden fällt – nicht zu einer Beschädigung der Verpackung führen können.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verpackung und eine Verpackung für Operationswerkzeuge der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit der es möglich ist, die Operationswerkzeuge unter sterilen Bedingungen beschädigungs- und kontaminationsfrei aufzubewahren und bei der Öffnung der Verpackung sicherzustellen, dass die Operationswerkzeuge steril und verletzungsfrei aus der Verpackung entnommen werden können.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass in einem ersten Schritt zunächst das Operationswerkzeug – mindestens teilweise – und insbesondere mit seinen empfindlichen Schneidkanten und Arbeitsflächen in einer (ersten) Schutzverpackung verpackt wird und dass diese Schutzverpackung zusammen mit dem dort verpackten Operationswerkzeug in eine (zweite) Blisterverpackung verbracht wird und dort lagengesichert gehalten ist und nach der Lagensicherung mit einer Siegelfolie verschlossen wird.
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Mit dieser technischen Lehre ergibt sich der Vorteil einer zweischrittigen Verpackungsart, die vorsieht, dass das Operationswerkzeug mit seinen empfindlichen Schneiden und Arbeitskanten in einer ersten Schutzverpackung so verpackt wird, dass die empfindlichen Teile des Operationswerkzeuges nicht mit irgendwelchen Kunststoffteilen der Schutzverpackung in Berührung kommen können. Aus diesem Grund wird im ersten Schritt eine Schutzverpackung vorgesehen, die in ihrem Volumen so ausgelegt ist, dass die gegen Berührung empfindlichen Teile des Operationswerkzeuges berührungsfrei im Innenraum der Schutzverpackung gehalten werden. Damit besteht keine Gefahr, dass die empfindlichen Teile an den Kunststoffflächen an der Innenseite der Schutzverpackung anstoßen und in unerwünschter Weise Mikropartikel aufnehmen. Eine solche Schutzverpackung ist dafür ausgelegt, dass die empfindlichen Schneiden oder Arbeitsflächen des Operationswerkzeugs auch bei einem Sturz der Schutzverpackung auf den Boden nicht in Berührung mit den Innenflächen der Schutzverpackung kommen können.
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In einem zweiten Schritt ist vorgesehen, dass das so in der Schutzverpackung verpackte Operationswerkzeug in eine Blisterverpackung verbracht wird und dort lagenfixiert festgelegt wird. Durch die lagengesicherte Festlegung in der Blisterverpackung wird vermieden, dass das bereits schon in der Schutzverpackung verpackte Operationswerkzeug in der Blisterverpackung hin- und herschleudern kann. Dort könnten ebenso in unerwünschter Weise Mikropartikel aufgenommen werden.
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Durch die Lagensicherung der Schutzverpackung in der Blisterverpackung wird gewährleistet, dass das mit der Schutzverpackung verpackte Operationswerkzeug an keiner seiner Flächen an den Wänden der Blisterverpackung anstoßen kann, um dort in unerwünschter Weise Mikropartikel aufzunehmen.
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Durch diese doppelte Verpackung (Schutzverpackung und Blisterverpackung) ergibt sich der weitere Vorteil, dass auch bei unsachgemäßer Lagerung oder unsachgemäßem Transport die Gefahr beseitigt ist, dass die empfindlichen Schneiden des Operationswerkzeuges die Schutzverpackung durchstoßen oder sogar aus der Blisterverpackung herausbrechen, weil eine doppelte Verpackung vorgesehen ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Lagensicherung des in der Schutzverpackung verpackten Operationswerkzeuges nur in Bezug auf die Schutzverpackung selbst stattfindet. Damit wird jeder kontaminierende Kontakt zwischen den Teilen des Operationswerkzeuges, die aus der Schutzverpackung herausragen, und der Blisterverpackung vermieden.
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Somit kommen auch die unverpackten Teile des Operationswerkzeuges, die aus der Schutzverpackung herausragen, nicht in Berührung mit den Flächen der Blisterverpackung.
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Es handelt sich demnach um eine freistehende Halterung von Operationswerkzeugen in einer (inneren) Schutzverpackung, weil lediglich die Schutzverpackung selbst in der (äußeren) Blisterverpackung festgelegt wird und alle anderen Teile des Operationswerkzeuges freistehend in der Blisterverpackung liegen und an keiner Stelle der Blisterverpackung anstoßen.
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Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, ein einziges Operationswerkzeug mit einer Schutzverpackung in einer solchen Blisterverpackung aufzunehmen.
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In einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass verschiedene Operationswerkzeuge in der beschriebenen Weise verpackt werden, wobei jedes Operationswerkzeug in einer eigenen Schutzverpackung verpackt ist, und alle Schutzverpackungen lagengesichert in einer Blisterverpackung aufgenommen sind.
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Auf diese Weise kann mit einer einzigen Blisterverpackung ein ganzes Set verschiedener Operationswerkzeuge für eine bestimmte Operation zur Verfügung gestellt werden.
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Damit könnten zum Beispiel zwei oder drei verschiedene Sägen, die für eine bestimmte Operation benötigt werden, in einer einzigen Blisterverpackung untergebracht werden, wobei jedes Operationswerkzeug in seiner eigenen Schutzverpackung verpackt ist, und alle Schutzverpackungen lagengesichert in der Blisterverpackung gehalten sind.
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Die Erfindung sieht demnach vor, dass lediglich die empfindlichen (vorderen) Teile des Operationswerkzeuges von einer Schutzverpackung umschlossen sind und die übrigen Teile – z. B. die Schaftteile, die zur Kopplung mit einer Maschine vorgesehen sind – unverpackt bleiben. Damit werden Kosten eingespart, weil nur eine Teilverpackung als innere Schutzverpackung für das Operationswerkzeug vorgesehen ist. Um zu vermeiden, dass die von der inneren Schutzverpackung nicht bedeckten Teile des Operationswerkzeugs durch Anstoßen an den inneren Flächen der äußeren Blisterverpackung kontaminiert werden, sieht die Erfindung vor, dass die (äußere) Blisterverpackung nur allein die Schutzverpackung lagengesichert hält, nicht aber die unverpackten Teile des Operationswerkzeugs. Diese sollten nicht an Wänden der (äußeren) Blisterverpackung anstoßen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Innenraum der Blisterverpackung entweder als Luftraum ausgebildet ist oder mit einem Schutzgas gefüllt ist.
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Nach dem Einlegen der in den Schutzverpackungen gehaltenen Operationswerkzeuge in die Blisterverpackung wird die Blisterverpackung entweder mit einem Schutzgas gefüllt oder sie bleibt luftgefüllt und wird dann an ihrer Oberseite mit einer Siegelfolie versiegelt.
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Diese Siegelfolie besteht bevorzugt aus einem luftundurchlässigen Kunststoffmaterial, das siegelfähig ist.
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Solche Siegelfolien haben eine haftklebrige Beschichtung, die bei einer geeigneten Wärmeanwendung zu einem vollständigen und gasdichten Abschluss des Innenraumes der Blisterverpackung führt.
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Der Begriff „Blisterverpackung”, der im Rahmen der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, ist im Übrigen weit zu verstehen.
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In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Unterteil der Blisterverpackung die formschlüssigen Aufnahmen für die Aufnahme der Schutzverpackung des Operationswerkzeuges ausbildet.
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In diesem Fall ist die Oberseite der Blisterverpackung mit einem umlaufenden, glatten Rand versehen, der mit der Siegelfolie verschlossen werden kann.
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In einer anderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Blisterverpackung zweiteilig ausgebildet ist und aus einem Oberteil besteht, das bestimmte Aufnahmen für die formschlüssige Aufnahme von Teilen der Schutzverpackung aufweist. Das Oberteil ist mit dem gleichfalls Aufnahmen für Teile der Schutzverpackung aufweisenden Unterteil verbindbar. In diesem Fall sind zwei geformte Teile (Oberteil und Unterteil) in einem Verbindungsbereich miteinander verbindbar, zum Beispiel durch Siegeln, Kleben, Verschweißen oder dergleichen.
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Eine solche Blisterverpackung besteht bevorzugt aus einem tiefziehfähigen Kunststoffmaterial, das gamma-bestrahlungsfähig ist. Ebenso ist dieses Kunststoffmaterial beat-bestrahlungsfähig, wobei die Bestrahlung mit Beta- als auch mit Gammastrahlen beispielsweise zur Sterilisation eingesetzt wird.
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Der Unterschied der Strahlungsarten besteht in der Durchdringungsfähigkeit des Materials und ihrer Dosierleistung.
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Zur Herstellung einer sterilen Innenatmosphäre im Innenraum der Blisterverpackung ist es vorgesehen, dass nach dem vollständigen, gasdichten Verschluss der Blisterverpackung mithilfe der Siegegelfolie oder mithilfe des aufgesetzten Oberteils zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt die Sterilität dadurch hergestellt wird, dass die Blisterverpackung in den Bereich einer Beta- oder Gammastrahlungsquelle gebracht wird. Dadurch werden der Innenraum der Blisterverpackung und damit auch der Innenraum der Schutzverpackung, in welcher das Operationswerkzeug gehalten ist, sterilisiert.
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Gegenüber dem Stand der Technik hat die Erfindung den Vorteil, dass durch die Schutzverpackung die empfindlichen Teile des Operationswerkzeuges vollständig und Abstands haltend (berührungsfrei) von den Innenflächen der der Schutzverpackung umschlossen sind, sodass beim Öffnen der Blisterverpackung zunächst die Siegelfolie oder das Oberteil abgenommen wird. Das Öffnen erfolgt im Operationssaal unter sterilen Bedingungen.
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Nach dem Öffnen der Blisterverpackung, durch Abreißen der Siegelfolie kann die Schutzverpackung mit dem dort verpackten Operationswerkzeug aus der Blisterverpackung herausgenommen werden.
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Hierzu sieht die Erfindung vor, dass genau an der Seite der Blisterverpackung, an der die Schutzverpackung gehalten ist, für Finger geeignete Entnahmeöffnungen in der Blisterverpackung angeordnet sind. Damit wird gewährleistet, dass das in der Schutzverpackung verpackte Operationswerkzeug nur durch Angreifen an der Schutzverpackung aus der Blisterverpackung entnommen wird.
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Dies ist ein Vorteil gegenüber dem Stand der Technik, denn beim Stand der Technik war es bisher lediglich bekannt, das Operationswerkzeug im Bereich des Schaftes lagengesichert in einer Verpackung aufzunehmen, wodurch der Nachteil bestand, dass beim Öffnen der Verpackung der Operateur das Werkzeug gerade an der dem Schaft gegenüber liegenden Seite, nämlich an der empfindlichen und gegen Kontaminierung zu schützenden, scharfen Schneide anfasste und damit die Schneide gegebenenfalls verunreinigte oder seine Handschuhe so verletzte, dass Partikel auf die Schneide gelangen. Dies kann wiederum zu schwerwiegenden Operationsschäden führen.
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Ebenso bestand die Gefahr, dass durch Angreifen der Handschuhe an den Schneidflächen der Operationswerkzeuge die Handschuhe beschädigt wurden und die Schneide mit der Haut des Operateurs in Berührung kam, wodurch die Sterilität im Operationsbereich beeinträchtigt wurde.
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Hier setzt die Erfindung ein, die vorsieht, dass die Entnahmeöffnungen der Blisterverpackung in den Bereich der Schutzverpackung gelegt sind und dass die Schutzverpackung gerade die gegen Berührung zu schützenden Operationsschneiden und Arbeitsflächen des Operationswerkzeugs Abstands haltend und berührungsfrei umschließt.
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Damit besteht der Vorteil, dass das Operationswerkzeug durch Angreifen an der Schutzverpackung in Höhe der verpackten Schneide angefasst wird, und der Operateur unmittelbar den aus der Schutzverpackung heraus ragenden Schaft in die zugeordnete Maschine einführen kann. Die Maschine weist zum Beispiel einen Kupplungsbeschlag auf, mit dem der Schaft des Operationswerkzeugs kuppelt.
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Erst nach erfolgter Kupplung des Schaftes des Operationswerkzeuges wird die Schutzverpackung entfernt. Damit kann die Maschine in die Hand genommen werden, und die Schutzverpackung wird bei festgehaltener Maschine entfernt.
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Es besteht keine Gefahr, dass die behandschuhte Hand in den Bereich der Schneide des Operationswerkzeuges kommt, weil die Öffnung der Schutzverpackung von hinten (Schaftseite) des Operationswerkzeuges stattfindet und nicht von vorne, von der Schneidseite, her.
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Die Schutzverpackung wird demnach kurz vor der Operation, also bei fest gehaltener Maschine und bei gekuppeltem Operationswerkzeug von der Schaftseite her entfernt, wodurch keine Gefahr besteht, dass die behandschuhte Operationshand in den Arbeits- oder Schneidbereich des Operationswerkzeuges gelangen kann.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die Schutzverpackung nicht an die Formgebung des Operationswerkzeuges angepasst werden muss. Die Schutzverpackung ist so ausgelegt, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Formen von Operationswerkzeugen, wie zum Beispiel Knochensägen, Skalpelle, Schneidwerkzeuge und dergleichen in einer einheitlichen Schutzverpackung klemmend aufgenommen werden können, wobei das gemeinsame Merkmal für die Halterung ist, dass die empfindlichen Schneid- und Arbeitsflächen des in der Schutzverpackung aufgenommenen Operationswerkzeuges von der Berührung mit der Innenwandung der Schutzverpackung freigehalten werden. Das Volumen der Schutzverpackung ist im Vergleich zum verpackten Volumen des Operationswerkzeugs so groß gewählt, dass die verpackten Teile auch beim freien Fall der Schutzverpackung auf den Boden nicht mit den Innenflächen der Schutzverpackung in Berührung kommen können.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung werden deshalb jeweils unterschiedliche Operationswerkzeuge klemmend in der Schutzverpackung gehalten, sodass auf eine formschlüssige Halterung verzichtet werden kann, die an die besondere Form des Werkzeuges angepasst werden müsste.
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Bei einer klemmenden Halterung können eine Vielzahl von unterschiedlichen Operationswerkzeugen – unabhängig von deren genauen Formgebung – in der Schutzverpackung gehalten werden.
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Damit besteht der Vorteil, dass nur noch die Schutzverpackung lagengesichert auf die erfindungsgemäße Blisterverpackung angepasst werden muss und deshalb für die Halterung einer Vielzahl von unterschiedlichen Operationswerkzeugen geeignet ist, da ein Standard-Blister eingesetzt werden kann, der nur auf die Art der zu haltenden Schutzverpackung abgestellt ist, nicht aber auf die Art des zu haltenden Operationswerkzeuges.
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Dadurch ergibt sich ein universeller Einsatzzweck der erfindungsgemäßen Blisterverpackung.
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Damit ist erstmals eine vollautomatische Verpackung von großen Mengen von Operationswerkzeugen in Blisterverpackungen möglich, weil die Blisterverpackungen immer nur auf die Lagensicherung einer universellen Schutzverpackung abgestellt werden müssen, nicht aber auf unterschiedliche Operationswerkzeuge.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: schematisiert gezeichnete Draufsicht auf eine geöffnete Blisterverpackung, in der eine Schutzverpackung mit einem dort verpackten Operationswerkzeug enthalten ist
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2: die Draufsicht auf die Anordnung nach 1
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3: der Schnitt durch die Anordnung nach 1 und 2
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4: der Schnitt durch die Anordnung nach 2 in Pfeilrichtung IV-IV
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5: der Schnitt durch die Anordnung nach 2 in Pfeilrichtung V-V
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6: die gleiche Darstellung wie 3 mit Darstellung eines Details gemäß 7
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7: das Detail aus 6 mit Darstellung der Eingriffsöffnung zur Entnahme der Schutzverpackung
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In den Abbildungen ist allgemein eine Unterschale 1 einer Blisterverpackung aus einem tiefziehfähigen Kunststoffmaterial dargestellt.
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Wichtig ist, dass ein Schutzbehälter 13 in die Unterschale lagengesichert eingesetzt ist, der verkantungs- und verkippungsfrei in den Innenraum 29 der Unterschale 1 der Blisterverpackung eingesetzt ist.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind im Innenraum 29 der Unterschale 1 der Blisterverpackung Anschlagflächen 21 vorgesehen, die mit zugeordneten Anschlagflächen an der Außenwandung des Schutzbehälters 13 zusammenarbeiten, sodass der Schutzbehälter 13 lagengesichert, verkantungsfrei und verkippungsfrei in der Unterschale 1 gehalten ist.
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Der Schutzbehälter 13 seinerseits nimmt das zu schützende Operationswerkzeug 15 auf, wobei die empfindliche Schneide 14 des Werkzeuges 15 berührungslos und von allen Innenflächen des Schutzbehälters 13 beabstandet im Schutzbehälter 13 aufgenommen ist. Damit wird sichergestellt, dass die Schneide 14 des Werkzeuges 15 an keiner Stelle mit einer Kunststofffläche des Schutzbehälters 13 in Berührung kommt.
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Der Werkzeugschaft 17 des Werkzeuges 15 ragt aus der Rückseite des Schutzbehälters 13 heraus, und ragt mit einem Spiel und unter Beibehaltung eines Abstandes (berührungsfrei) in den Innenraum der Unterschale 1 hinein. Demzufolge ist nur der Schutzbehälter 13 lagengesichert gehalten, und der aus dem Schutzbehälter 13 herausragende Werkzeugschaft 17 ist unter Beibehaltung eines Berührungsspiels in einer zugeordneten kleineren Aufnahmeöffnung 10 in der Unterschale 1 gelagert. Der rückseitige Teil des Werkzeugschaftes 17 ist in einer runden Aufnahmeöffnung 11 unter Beibehaltung eines Berührungsspiels gehalten.
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Damit wird gesorgt, dass der Werkzeugschaft 17 des in dem Schutzbehälter 13 aufgenommenen Werkzeuges 15 an keiner Stelle am Material der Unterschale 1 der Blisterverpackung anschlägt und dort unbeabsichtigt kontaminiert wird.
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Es handelt sich demnach um eine freistehende Lagerung des Operationswerkzeugs, wie dies auch aus 6 ersichtlich ist.
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Die Unterschale 1 weist eine obere, umlaufende Siegelfläche 19 auf, und bildet eine nach vorne gerichtete Abzugslasche 2.
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Die Abzugslasche 2 ist werkstoffeinstückig mit dem übrigen Material der Unterschale 1 verbunden. Die Siegelfolie 20 liegt lose über der Abzugslasche 2 und kann dort abgerissen werden. Sie ist auf den umliegenden Siegelfläche 19 aufgelegt und dort gasdicht fest gesiegelt.
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Die Oberfläche 3 der Abzugslasche 2 sitzt unterhalb der Ebene der Siegelfläche 19, sodass die Siegelfolie 20 in diesem Bereich leicht mit der Hand zu erfassen ist und nach oben abzureißen ist.
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Der Schutzbehälter 13 ist in der größeren Aufnahmeöffnung 4 im Bereich des Innenraums 29 der Unterschale 1 lagengesichert gehalten.
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Der Schutzbehälter weist Gegenflächen 22 auf, die mit zugeordneten Anschlagflächen 21 in der Unterschale 1 zusammenwirken, um so den Schutzbehälter 13 lagengesichert, verkantungs- und verkippungsfrei in der Aufnahmeöffnung 4 der Unterschale 1 zu halten.
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Damit sichergestellt ist, dass der Schutzbehälter 13 aus der Unterschale 1 bei abgerissener Siegelfolie 20 entnommen werden kann. Zur Entnahme dient eine im Bereich der Abzugslasche 2 angeordnete Grifföffnung 6 in der Unterschale 1, die einen stirnseitigen Abstand zur Vorderseite des Schutzbehälters 13 bildet.
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Gemäß 7 kann mit dem Finger 25 einer Hand in die Grifföffnung 6 hinein gefasst werden, und der Schutzbehälter 13 wird in Pfeilrichtung 31 entnommen.
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Damit hält die Hand den Schutzbehälter 13 fest, und die empfindliche Schneide 14 des Werkzeuges 15 ist im Schutzbehälter 13 noch lagengesichert und freistehend gehalten. In dieser Situation wird der Schutzbehälter 13 erfasst, und der Werkzeugschaft 17 wird mit seiner Kupplungsaufnahme 18 einem nicht näher dargestellten Werkzeug zugeführt, das eine Kupplung mit dem Werkzeugschaft 17 herstellt.
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Erst wenn das noch verpackte Werkzeug 15 auf der Maschine mit dem Werkzeugschaft 17 gekuppelt ist, wird der Schutzbehälter 13 entfernt. Dies erfolgt in steriler Atmosphäre, weil die erfindungsgemäße Blisterverpackung erst im sterilen Operationsraum von der Siegelfolie 20 befreit wird.
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Die 4 und 5 zeigen, dass die Unterseite des Schutzbehälters 13 einen Abstand zum Boden 7 der Unterschale 1 aufweist, und dass Abstands haltende Rippen 30 vorhanden sind, die den Schutzbehälter 13 bodenseitig in der Unterschale 1 halten.
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Aus 1 ist erkennbar, dass die Seitenkanten 8 im Bereich des Schutzbehälters 13 die Anschlagflächen für die Halterung im Bereich der größeren Aufnahmeöffnung 4 bilden.
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Der durch Rastmittel hergestellte Verschluss 23 des Schutzbehälters 13 ist in einem Freiraum, nämlich in einer Aufnahmeöffnung 9, gehalten, um auch hier ein Anstoßen des Verschlusses 23 an die Behälterflächen der Unterschale 1 zu vermeiden.
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An der dem Verschluss 23 gegenüberliegenden Seite des Schutzbehälters 13 ist ein Klappscharnier 24 angeformt, das bevorzugt als Filmscharnier ausgebildet ist.
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Das zu schützende Werkzeug 15 wird im Schutzbehälter 13 dadurch gehalten, dass der Werkzeugschaft 17 von zwei elastomeren Halteelementen 27 zwischen der Ober- und Unterseite klemmend eingeschlossen wird. Dies ist in 5 im Schnitt dargestellt.
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Die in Richtung zur Vorderseite (Schneide 14) weisende Seite des Werkzeugschaftes 17 ist jedoch frei von irgendwelchen Berührungen an Flächen der Blisterverpackung, sodass die Schneide 14 vollkommen frei und berührungslos gemäß 4 in den Innenraum des Schutzbehälters 13 ragt.
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Demnach ist der Innenraum 28 des Schutzbehälters 13 berührungsfrei von der Schneide 14 gehalten.
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Die 5 zeigt, dass der Schutzbehälter 13 in seinem hinteren Teil noch durch Formrippen 30 auf dem Boden 7 der Unterschale 1 getragen und abgestützt sein kann.
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Die Formgebung der Unterschale ist mit einer Aufnahmeöffnung 4 so ausgebildet, dass die Aufnahmeöffnung 4 mindestens teilweise den Schutzbehälter 13 formschlüssig umschließt, sodass nur der Schutzbehälter 13 lagengesichert in der Unterschale 1 aufgenommen ist, das im Schutzbehälter 13 aufgenommene Werkzeug 15 aber möglichst an keiner Fläche der Unterschale 1 anstößt.
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Dadurch wird eine Blisterverpackung geschaffen, die erst im sterilen Operationsraum geöffnet wird. Dabei wird mit dem Finger 25 der Schutzbehälter 13 erfasst, wobei immer noch die empfindliche Schneide 14 gegen Berührung geschützt ist, und das so noch im Schutzbehälter 13 verpackte Werkzeug 15 wird in eine Maschine eingeführt und dort gekuppelt.
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Erst dann wird der Schutzbehälter 13 entfernt, kurz bevor das Werkzeug 15 für eine Operation eingesetzt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Unterschale
- 2
- Abzugslasche
- 3
- Oberfläche (von 3)
- 4
- Aufnahmeöffnung (groß)
- 5
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- 6
- Grifföffnung
- 7
- Boden
- 8
- Seitenkante
- 9
- Aufnahmeöffnung (klein)
- 10
- Aufnahmeöffnung (klein)
- 11
- Aufnahmeöffnung (rund)
- 12
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- 13
- Schutzbehälter
- 14
- Schneide
- 15
- Werkzeug
- 16
- Halteteil
- 17
- Werkzeugschaft
- 18
- Kupplungsaufnahme
- 19
- Siegelfläche
- 20
- Siegelfolie
- 21
- Anschlagfläche
- 22
- Gegenfläche
- 23
- Verschluss
- 24
- Klappscharnier
- 25
- Finger
- 26
-
- 27
- Halteelement
- 28
- Innenraum (von 13)
- 29
- Innenraum (von 1)
- 30
- Formrippe
- 31
- Pfeilrichtung