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Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung für ein Getriebe mit einem auf einer drehbaren Antriebswelle angeordneten, zur Aufnahme eines Keilriemens oder einer Lamellenkette bestimmten Kegelscheibenpaar.
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Ein Getriebe mit einer Regeleinrichtung zur Steuerung des Riemenverhältnisses eines Riementriebs ist aus der
DE 39 39 671 A1 bekannt. Bei diesem Getriebe treibt ein Antriebsmotor eine antriebsseitige Riemenscheibe an, von der die Bewegung mittels eines Riemens auf eine abtriebsseitige Riemenscheibe übertragen wird. Beide Riemenscheiben bestehen aus jeweils zwei konischen Riemenscheibenteilen, die in axialer Richtung gegeneinander beweglich sind. Auf diese Weise lässt sich der wirksame Durchmesser jeder Riemenscheibe verstellen und das Übersetzungsverhältnis variieren. Zur Einstellung des Übersetzungsverhältnisses weist das Getriebe eine elektronische Steuereinheit auf, der verschiedene Signale zuleitbar sind und die in Abhängigkeit der ihr zugeleiteten Signale die Einstellung des wirksamen Durchmessers der Riemenscheiben steuert. Die Steuerung mittels einer elektronischen Steuereinheit ist jedoch aufwendig. Insbesondere bei der Verwendung für Getriebe von einfacheren Maschinen ist die Verwendung einer elektronischen Steuereinheit zu teuer.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Regeleinrichtung der eingangs genannten Art zu entwickeln, die das Übersetzungsverhältnis des Getriebes auf einfachere Weise an die äußeren Bedingungen anpasst.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Regeleinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Regeleinrichtung zu schaffen, die das Übersetzungsverhältnis eines Getriebes auf einfache Weise automatisch an die von außen vorgegebenen Erfordernisse anpasst. Das Übersetzungsverhältnis wird dabei dadurch verändert, dass sich durch Variation des Abstands der konischen Abschnitte der beiden Kegelscheiben der wirksame Durchmesser des Kegelscheibenpaars verändert. Die Variation des Abstands erfolgt mittels Kraftbeaufschlagung der zweiten Kegelscheibe durch das Druckmedium im Druckraum, in dem sich bei Sperrung des Ableitungsanschlusses Druck aufbaut. Damit der Keilriemen bzw. die Lamellenkette gespannt bleibt, muss abtriebsseitig eine entsprechende gegenläufige Änderung des wirksamen Durchmessers des derartigen Kegelscheibenpaars erfolgen. Dabei sorgt die Beaufschlagung des Schiebers mittels des mindestens einen Fliehkraftgewichts dafür, dass bei steigender Drehzahl das Übersetzungsverhältnis so lange erhöht wird, bis es zu einem Abfall der Drehzahl kommt und das Übersetzungsverhältnis automatisch wieder verringert wird, indem der Schieber die Verbindung zwischen dem Zuleitungsanschluss und dem Ableitungsanschluss bei hohen Drehzahlen sperrt und bei niedrigen Drehzahlen freigibt. Zweckmäßig sind das Gehäuse und die erste Kegelscheibe verschiebefest miteinander verbunden, so dass hier eine stabile und einfach zu fertigende Einheit vorliegt. Im Folgenden wird zudem als Antriebswelle ein Bauteil bezeichnet, das das Drehmoment eines Motors aufnimmt und auf das Kegelscheibenpaar überträgt. Sie kann eine Welle im Sinne einer langgestreckten Achse sein oder ein axialer Fortsatz einer Kegelscheibe, oder das Gehäuse kann die Funktion der Antriebswelle übernehmen.
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Vorteilhaft ist die Rückstellkraft, gegen die der Schieber verschieblich ist, mittels einer Betätigungseinrichtung auf vorgegebene Werte einstellbar. Die Betätigungseinrichtung kann eine manuelle Betätigungseinrichtung wie beispielsweise ein Pedal sein. Insbesondere kann die Betätigungseinrichtung mit dem Gaspedal eines Fahrzeugs gekoppelt sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein erster Verbindungskanal vorgesehen, der bei Erreichen eines vorbestimmten Mindestabstands zwischen den konischen Abschnitten der beiden Kegelscheiben zur Verbindung des Zuleitungsanschlusses mit dem Ableitungsanschluss geöffnet wird. Diese Öffnung der Verbindung verhindert einen weiteren Druckaufbau im Druckraum, so dass der Vorschub der zweiten Kegelscheibe auf die erste Kegelscheibe zu, und damit die Erhöhung des Übersetzungsverhältnisses, gestoppt wird. Durch diese Maßnahme wird der Mindestabstand der konischen Abschnitte der beiden Kegelscheiben nicht unterschritten, und das durch diesen Mindestabstand definierte Übersetzungsverhältnis wird nicht überschritten. Dabei kann der erste Verbindungskanal durch die erste Kegelcheibe verlaufen und mittels der zweiten Kegelscheibe verschließbar sein. Alternativ hierzu kann sich eine Steuerwelle in das Gehäuse erstrecken, durch die der erste Verbindungskanal verläuft und gegen die die zweite Kegelscheibe zum Öffnen und Schließen des Verbindungskanals axial verschieblich ist. Die Steuerwelle kann dabei vorteilhaft zum Einstellen des Mindestabstands zwischen den konischen Abschnitten der beiden Kegelscheiben axial bezüglich des Gehäuses verschieblich sein. Durch Verschieben der Steuerwelle kann damit das höchstmögliche Übersetzungsverhältnis voreingestellt werden. Dies entspricht im Wesentlichen dem Prinzip einer Gangschaltung, wobei für jede eingestellte Stellung der Steuerwelle das Übersetzungsverhältnis bei zunehmender Drehzahl der Antriebswelle bis zum voreingestellten maximalen Übersetzungsverhältnis erhöht wird. Dabei sind vorteilhaft der Zuleitungsanschluss und der Ableitungsanschluss in der Steuerwelle angeordnet, so dass keine zusätzlichen Anschlüsse vorgesehen sein müssen.
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Das Gehäuse und das Kegelscheibenpaar können verdrehfest miteinander verbunden sein. Hieraus resultiert zwar der Nachteil, dass das Gehäuse stets zusammen mit der Antriebswelle und den Kegelscheiben beschleunigt wird, was einen erhöhten Energieaufwand nach sich zieht. Durch diese Maßnahme wird aber andererseits der Aufbau der Regeleinrichtung vereinfacht. Alternativ hierzu kann das Kegelscheibenpaar gegenüber dem Gehäuse um eine Mittelachse der Antriebswelle drehbar sein. Dies hat den Vorteil, dass das Gehäuse nicht zusammen mit der Antriebswelle und den Kegelscheiben beschleunigt werden muss. Der Aufbau der Regeleinrichtung wird dadurch aber komplizierter, da das Druckmedium aus dem Druckraum zur Beaufschlagung der zweiten Kegelscheibe diesem über Druckmittelleitungen zugeleitet werden muss.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein zweiter Verbindungskanal vorgesehen, der mittels einer weiteren Betätigungseinrichtung zur Verbindung des Zuleitungsanschlusses mit dem Ableitungsanschluss geöffnet werden kann. Beispielsweise kann die weitere Betätigungseinrichtung mit einer manuell betätigbaren Bremse gekoppelt sein, bei deren Betätigung eine Druckentlastung des Druckraums erfolgt, aus welcher eine Verringerung des Übersetzungsverhältnisses resultiert. Im zweiten Verbindungskanal kann zudem ein weiteres Fliehkraftgewicht angeordnet sein, das den zweiten Verbindungskanal ab einer vorgegebenen Drehzahl der Antriebswelle verschließt. Ein Druckabfall im Druckraum und eine damit verbundene Verringerung des Übersetzungsverhältnisses wird dann nur erreicht, wenn einerseits die Drehzahl niedrig ist und andererseits die Bremse betätigt wird.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Antriebswelle gegenüber den Kegelscheiben gegen eine Rückstellkraft begrenzt verdrehbar ist und dass durch ein Verdrehen der Antriebswelle gegenüber den Kegelscheiben gegen die Rückstellkraft ein dritter Verbindungskanal zur Herstellung einer Verbindung zwischen dem Zuleitungsanschluss und dem Ableitungsanschluss geöffnet wird. Diese Maßnahme bewirkt, dass dann, wenn hohe Kräfte zu überwinden sind, beispielsweise beim Anfahren oder bei Bergauffahrt, eine Verdrehung der Antriebswelle gegen die Kegelscheiben gegen die Rückstellkraft erfolgt, welche in einer Druckentlastung des Druckraums und automatisch in einer Verringerung des Übersetzungsverhältnisses resultiert.
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Dieses erfindungsgemäße Prinzip ist auch auf ein Wälzkörpergetriebe anwendbar, bei dem das Übersetzungsverhältnis durch Relativbewegung der Wälzkörper bzw. Reibräder verändert wird, bzw. auf ein Kegelringgetriebe, bei dem das Übersetzungsverhältnis durch Verschieben eines zwischen den Kegeln angeordneten Kraftübertragungsrings verändert wird. Die beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen sind unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nicht die Kegelscheiben, sondern die Wälzkörper relativ zueinander bewegt werden bzw. dass der Kraftübertragungsring bewegt wird, auf ein Wälzkörper- oder ein Kegelringgetriebe übertragbar.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
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1 bis 3 jeweils eine Regeleinrichtung in schematischer Darstellung im Schnitt gemäß dreier verschiedener Ausführungsbeispiele und
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4 eine Kraftübertragungseinrichtung.
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In der Zeichnung 1 bis 3 sind drei verschiedene Ausführungsbeispiele einer Regeleinrichtung 10a, 10b, 10c dargestellt, die alle auf dem gleichen Funktionsprinzip basieren. Gleiche Bauteile sind daher, selbst wenn sie in Position oder Form variieren, mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist die einfachste Form der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung 10a dargestellt, die als Teil eines Getriebes, dessen Abtriebsseite hier nicht dargestellt ist, zur Anwendung kommt. Die Regeleinrichtung 10a weist ein auf einer Antriebswelle 12 angeordnetes, verdrehfest mit der Antriebswelle 12 verbundenes Kegelscheibenpaar 14 auf, das um eine durch die Mittelachse 16 der Antriebswelle 12 gebildete Drehachse drehbar ist. Das Kegelscheibenpaar 14 weist eine erste Kegelscheibe 18 auf, die fest mit der Antriebswelle 12 verbunden ist, sowie eine zweite Kegelscheibe 20, die in axialer Richtung gegenüber der ersten Kegelscheibe 18 verschieblich ist, wie durch den Pfeil 22 angedeutet. Beide Kegelscheiben 18, 20 weisen jeweils einen konischen Abschnitt 24 auf, auf dem ein Keilriemen aufliegt. Der Keilriemen, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist, wird bei Annäherung der zweiten Kegelscheibe 20 in Richtung zur ersten Kegelscheibe 18 nach außen gedrängt, so dass sich der wirksame Durchmesser des Kegelscheibenpaars 14 vergrößert. Abtriebsseitig ist ein weiteres Kegelscheibenpaar vorgesehen, das in der Zeichnung nicht dargestellt ist und dessen wirksamer Durchmesser sich gegenläufig verändert, so dass der Keilriemen gespannt bleibt. Ein Annähern der zweiten Kegelscheibe 20 auf die erste Kegelscheibe 18, wobei sich der gegenseitige Abstand ihrer konischen Abschnitte 24 verringert, bewirkt somit eine Vergrößerung des Übersetzungsverhältnisses. Zwischen den beiden Kegelscheiben 18, 20 ist zudem eine Federanordnung 26 angeordnet, die die beiden Kegelscheiben 18, 20 auseinander drängt. Die zweite Kegelscheibe 20 ist in 1 in der oberen Hälfte in einer ersten Endposition und in der unteren Hälfte in einer zweiten Endposition dargestellt.
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Mit dem Kegelscheibenpaar 14 ist ein Gehäuse 28 verdrehfest verbunden, das einen Druckraum 30 für die Aufnahme eines Druckmediums, wie beispielsweise Öl, einschließt. Im Gehäuse 28 ist die zweite Kegelscheibe 20 nach Art eines Kolbens verschiebbar geführt und wird aufgrund des im Druckraum 30 herrschenden Öldrucks gegen die Kraft der Federanordnung 26 kraftbeaufschlagt. Das Gehäuse 28 weist einen Zuleitungsanschluss 32 und einen Ableitungsanschluss 34 für das Öl auf, wobei das Öl mittels einer nicht dargestellten Pumpe über den Zuleitungsanschluss 32 in den Druckraum 30 gepumpt wird. Ist eine Verbindung zwischen dem Zuleitungsanschluss 32 und dem Ableitungsanschluss 34 gesperrt, so baut sich Öldruck im Druckraum 30 auf und bewegt die zweite Kegelscheibe 20 auf die erste Kegelscheibe 18 zu, so dass das Übersetzungsverhältnis vergrößert wird.
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Das Öl strömt entlang der Pfeile 36 durch den Druckraum 30. Im Druckraum 30 ist ein Schieber 38 gegen die Rückstellkraft einer Feder 40 axial verschieblich angeordnet, durch den das Öl zum Ableitungsanschluss 34 zurückströmt. Zudem sind im Druckraum 30 zwei symmetrisch bezüglich der Drehachse 16 angeordnete Fliehkraftgewichte 42 aufgenommen, die jeweils um eine Schwenkachse 44 verschwenkbar sind. Mit zunehmender Drehzahl erhöht sich die auf den längeren Hebelarm 46 jedes der Fliehkraftgewichte 42 wirkende Fliehkraft, so dass der kürzere Hebelarm 48 jeweils den Schieber 38 gegen die Kraft der Feder 40 kraftbeaufschlagt. Die Feder 40 kann mittels einer manuellen Betätigungseinrichtung, wie beispielsweise eines Gaspedals eines Fahrzeugs, auf eine vorgegebene Rückstellkraft vorgespannt werden. Ab einer bestimmten Drehzahl ist die von den Fliehkraftgewichten 42 auf den Schieber 38 ausgeübte Kraft groß genug, um den Schieber 38 vom Kegelscheibenpaar 14 weg axial zu verschieben. Eine zum Ableitungsanschluss 34 führende Ableitungsbohrung 50 im Schieber 38, die in der Darstellung gemäß 1 noch mit einer langgezogenen Zuleitungsbohrung 52 im Gehäuse 28 kommuniziert, wird dann von der Zuleitungsbohrung 52 wegbewegt, so dass der Abfluss des Öls gesperrt wird. Dadurch erhöht sich der Öldruck im Druckraum 30, und das Übersetzungsverhältnis wird bei zunehmender Drehzahl automatisch erhöht. Gelangt die zweite Kegelscheibe 20 in ihre Endstellung, in der der Abstand der konischen Abschnitte 24 einen vorgegebenen Mindestabstand erreicht, so wird ein durch die erste Kegelscheibe 18 verlaufender erster Verbindungskanal 54 freigegeben, und das Öl kann wieder zum Ableitungsanschluss 34 abfließen. Der Vorschub der zweiten Kegelscheibe 20 zur ersten Kegelscheibe 18 wird dadurch gestoppt, und das größtmögliche Übersetzungsverhältnis ist erreicht.
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Die in 2 dargestellte Regeleinrichtung 10b gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel stellt eine Weiterentwicklung der Regeleinrichtung 10a gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel dar. Die Fliehkraftgewichte 42, von denen in 2 nur eines dargestellt ist, sind auf der Seite der ersten Kegelscheibe 18 angeordnet, und der Schieber 38 ist in der ersten Kegelscheibe 18 verschieblich angeordnet. Desweiteren erstreckt sich die Zuleitungsbohrung 52 durch die erste Kegelscheibe 18. Der erste Verbindungskanal 54 erstreckt sich dagegen nicht durch die erste Kegelscheibe 18, sondern durch radial von einer sich in das Gehäuse 28 erstreckenden Steuerwelle 56 abstehende Flügel 58. Die Flügel 58 sind symmetrisch bezüglich der Drehachse 16 angeordnet und nicht umlaufend ausgebildet, so dass das Öl stets ungehindert zur Zuleitungsbohrung 52 fließen kann. Wie schon beim ersten Ausführungsbeispiel beaufschlagen die Fliehkraftgewichte 42 bei zunehmender Drehzahl den Schieber 38, so dass die Verbindung zwischen der Ableitungsbohrung 50 und der Zuleitungsbohrung 52, und somit auch die Verbindung zwischen dem Zuleitungsanschluss 32 und dem Ableitungsanschluss 34, gesperrt wird. Der erste Verbindungskanal 54 wird wiederum dann geöffnet, wenn die zweite Kegelscheibe 20 weit genug auf die erste Kegelscheibe 18 zu bewegt wird und den ersten Verbindungskanal 54 freigibt, wie in 2 gezeigt. Bei der in 2 gezeigten Stellung der Steuerwelle 56 ist eine Verringerung des Abstands der konischen Abschnitte 24 und somit eine Vergrößerung des Übersetzungsverhältnisses nicht möglich. Das größtmögliche Übersetzungsverhältnis ist jedoch auf einen vorgegebenen Wert einstellbar, indem die Steuerwelle 56 in axialer Richtung begrenzt verschieblich ist. Eine Verschiebung der Steuerwelle 56 nach rechts bewirkt eine Verringerung des geringstmöglichen Abstands der konischen Abschnitte 24 und somit eine Vergrößerung des größtmöglichen Überetzungsverhältnisses. In der Steuerwelle 56 sind zudem der Zuleitungsanschluss 32 und der Ableitungsanschluss 34 angeordnet.
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Die in 3 dargestellte Regeleinrichtung 10c gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel stellt wiederum eine Weiterentwicklung dar, die zusätzliche Merkmale aufweist. Auch hier sind die Fliehkraftgewichte 42, von denen wiederum nur eines dargestellt ist, auf der Seite der ersten Kegelscheibe 18 angeordnet, und der Schieber 38 ragt in die erste Kegelscheibe 18 hinein. Der Ölfluss entspricht im Wesentlichen dem in 2 dargestellten Ölfluss. Es ist jedoch noch ein zweiter Verbindungskanal 60 vorgesehen, der ebenfalls durch die Steuerwelle 56 verläuft, mit dem das Druckmedium aus dem Druckraum abgeleitet werden kann. Der zweite Verbindungskanal 60 ist im Regelfall verschlossen und wird nur unter zwei Bedingungen geöffnet. Zum einen muss er manuell geöffnet werden, beispielsweise mittels eines Bremspedals 62, zum anderen wird er bei hohen Drehzahlen durch ein weiteres Fliehkraftgewicht 64 verschlossen, so dass er auch durch Treten des Bremspedals 62 nur bei niedrigen Drehzahlen geöffnet werden kann.
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Desweiteren ist die Antriebswelle 12 gegenüber dem Kegelscheibenpaar 14 gegen die Kraft einer nicht dargestellten Rückstellfeder begrenzt verdrehbar, wie durch den Pfeil 66 angedeutet. Eine solche Verdrehung erfolgt dann, wenn große Kräfte von der Antriebswelle 12 auf das Kegelscheibenpaar 14 übertragen werden. Der Schieber 38 ist verdrehfest mit der Antriebswelle 12 verbunden und dreht sich somit ebenfalls gegenüber dem Kegelscheibenpaar 14 um die Drehachse 16. Dabei sind die Zuleitungsbohrung 52 und die Ableitungsbohrung 50 so aufeinander abgestimmt, dass beim Verdrehen der Antriebswelle 12 gegenüber dem Kegelscheibenpaar 14 die Verbindung zwischen der Zuleitungsbohrung 52 und einem dritten Verbindungskanal 68 geöffnet wird, wenn hohe Kräfte, beispielsweise beim Anfahren, benötigt werden. Bei niederen Drehzahlen verbindet der dritte Verbindungskanal 68 dann die Zuleitungsbohrung 52 mit der Ableitungsbohrung 50, um ein niedriges Übersetzungsverhältnis einzustellen.
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Die in 4 dargestellte Kraftübertragungseinrichtung 100 weist eine Riemenscheibe 102 auf, die zur Aufnahme eines Keilriemens bestimmt ist. Die Riemenscheibe 102 weist einen axial abstehenden Zapfen 104 auf, der zu seinem freien Ende hin eine randoffene Ausnehmung 106 aufweist. Der Zapfen 104 ist in einer Hülse 108 aufgenommen, während in der Ausnehmung 106 das freie Ende 110 einer Welle 112 aufgenommen ist. Die Welle 112 erstreckt sich ebenfalls bis in die Hülse 108 und ist mit dieser mittels einer Schraube 114 fest verbunden. Die Kraftübertragungseinrichtung 100 ist um eine Drehachse 116, die die Mittelachse der Riemenscheiben 102, der Hülse 108 und der Welle 112 bildet, drehbar, wobei die Riemenscheibe 102 um die Drehachse 116 gegenüber der Hülse 108 und gegenüber der Welle 112 drehbar ist. Im Zapfen 104 sind paarweise einander gegenüberliegend und symmetrisch zur Drehachse 116 erste Fliehkraftgewichte 118 aufgenommen, die bei einer Drehung der Riemenscheibe 102 durch die Fliehkraft nach außen gedrängt werden und unter Bildung eines Reibschlusses an einer Innenfläche 120 der Hülse 108 zur Anlage kommen. In der Welle 112 sind nahe ihrem freien Ende 110 zweite Fliehkraftgewichte 122 paarweise einander gegenüberliegend und symmetrisch zur Drehachse 116 aufgenommen, die bei einer Drehung der Welle 112 um die Drehachse 116 nach außen gedrängt werden und unter Bildung eines Reibschlusses an einer Innenfläche 124 der Ausnehmung 106 zur Anlage kommen.
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Die Kraftübertragungseinrichtung 100 findet bevorzugt bei einem kleinen Kraftfahrzeug Anwendung, beispielsweise bei einem Roller. Wenn dieser beispielweise im Leerlauf ein Gefälle hinunter rollt, dreht seine Abtriebsseite schon mit einer höheren Drehzahl, während der Motor noch bei einer niederen Drehzahl dreht. Wird dann ein Gang gelegt, kann durch die plötzlich eintretende Bremswirkung des Motors das Abtriebsrad blockieren. Die Kraftübertragungseinrichtung 100 stellt eine Kopplung zwischen Abtriebs- und Antriebsseite her, durch die sich die jeweiligen Drehzahlen aneinander anpassen und ein plötzliches Blockieren beim Einkuppeln verhindert wird. Es versteht sich von selbst, dass anstelle der Riemenscheibe 102 auch ein anderes Kraftübertragungsrad, beispielsweise ein Zahnrad, zur Anwendung kommen kann. Die Kraftübertragungseinrichtung 100 kann sowohl auf der Antriebs- als auch auf der Abtriebsseite zum Einsatz kommen.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung 10a, 10b, 10c für ein Getriebe mit einem auf einer drehbaren Antriebswelle 12 angeordneten, zur Aufnahme eines Keilriemens oder einer Lamellenkette bestimmten Kegelscheibenpaar 14, das zwei Kegelscheiben 18, 20 aufweist, wobei eine erste Kegelscheibe 18 in axialer Richtung unverschieblich auf der Antriebswelle 12 montiert ist und wobei eine zweite Kegelscheibe 20 bezüglich der ersten Kegelscheibe 18 axial verschieblich ist, mit einem einen Zuleitungsanschluss 32 und einen Ableitungsanschluss 34 für ein Druckmedium aufweisenden Gehäuse 28, das einen Druckraum 30 zur Aufnahme des Druckmediums aufweist, wobei die zweite Kegelscheibe 20 durch einen im Druckraum 30 herrschenden Druck in Richtung auf die erste Kegelscheibe 18 zu kraftbeaufschlagt wird, und mit mindestens einem drehfest mit der Antriebswelle 12 verbundenen Fliehkraftgewicht 42, das bei Drehung der Antriebswelle 12 abhängig von der Drehzahl einen in axialer Richtung zur Sperrung einer Verbindung zwischen dem Zuleitungsanschluss 32 und dem Ableitungsanschluss 34 gegen eine Rückstellkraft verschieblichen Schieber 38 kraftbeaufschlagt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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