DE19757015A1 - Kraftfahrzeuggetriebe mit einer automatisch stufenlos verstellbaren Übersetzung - Google Patents
Kraftfahrzeuggetriebe mit einer automatisch stufenlos verstellbaren ÜbersetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeuggetriebe mit
einer automatisch stufenlos verstellbaren Übersetzung nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Ein Reibradgetriebe mit einer stufenlos verstellbaren
Übersetzung, das zumindest zwei Scheiben mit toroidförmigen
Laufflächen hat, zwischen denen Reibrollen abrollen, um ein
Drehmoment von der einen Scheibe auf die andere zu übertra
gen, sind vielfach bekannt. Dabei ist eine der Scheiben mit
einer Antriebswelle und die andere mit einer Abtriebswelle
triebmäßig verbunden. Um die Übersetzung zu verändern, wer
den die Rotationsachsen der Reibrollen zur Antriebsachse so
verschwenkt, daß die Reibrollen an der Antriebsscheibe auf
einem Kontaktradius laufen, der von dem Kontaktradius an
der Abtriebsscheibe verschieden ist. Das Verhältnis der
beiden Kontaktradien zueinander ergibt das Übersetzungsver
hältnis.
Die DE 28 07 971 A zeigt ein einfaches, derartiges
Reibradgetriebe, bei dem die Reibrollen in einer Haltevor
richtung gelagert sind und über eine axial verschiebbare
Trommel verschwenkt werden.
Aus der EP 0 415 391 B1 ist ein Reibradgetriebe be
kannt, bei dem zwei Reibrollen diametral zu einer Antriebs
welle zwischen einer Antriebsscheibe und einer Abtriebs
scheibe angeordnet sind, die einander gegenüberliegende
Halbtoroidflächen aufweisen. Die Reibrollen sind auf Exzen
terwellen zweier Rollenträger gelagert, die in einer mit
einem Getriebegehäuse verbundenen Haltevorrichtung schwenk
bar gelagert sind. Mittels hydraulischer Stellvorrichtungen
können die Rollenträger in Richtung ihrer Schwenkachse ver
stellt werden, wobei sie gleichzeitig geschwenkt werden. Da
die Reibrollen diametral zur Antriebswelle angeordnet sind,
werden sie gegenläufig geschwenkt, d. h. wenn die eine Rolle
im Uhrzeigersinn geschwenkt wird, so wird die andere im
Gegenuhrzeigersinn geschwenkt.
Die hydraulische Stellvorrichtung besitzt einen dop
pelt wirkenden Kolben, dessen Kolbenseiten von einer Druck
differenz beaufschlagt werden, die von einer Ventileinheit
mit einem Kolbenschieber mit vier Steuerkanten erzeugt
wird. Eine Steuereinheit verstellt mittels eines Schrittmo
tors über Regelfedern den Kolbenschieber und stellt somit
ein gewünschtes Übersetzungsverhältnis ein. Ein mechani
sches Rückführsystem, das einen Nocken- und Hebelmechanis
mus enthält und die Schwenkbewegung des Rollenträgers er
faßt, wirkt ebenfalls auf den Kolbenschieber und sorgt da
für, daß das eingestellte Übersetzungsverhältnis eingehal
ten wird.
Die Ventileinrichtung weist eine starke, nicht lineare
Verstärkung der Druckdifferenz gegenüber der Übersetzungs
abweichung auf, die nur schwer beherrschbar ist und insbe
sondere bei extrem hohen Übersetzungen, z. B. bei geared
Neutral-Systemen, schwer kontrollierbare Fahrzustände beim
Anfahren ergibt. Bei solchen Getrieben ist die stufenlos
regelbare Übersetzungsstufe, der sogenannte Variator, in
einem Leistungszweig eines leistungsverzweigten Getriebes
angeordnet und kann so geregelt werden, daß in einem Be
triebszustand die Abtriebswelle einer Summierungsstufe die
Drehzahl Null annimmt und damit ein Fahrzeug mit einem sol
chen Antrieb steht, ohne daß eine Trennkupplung erforder
lich ist. Bei sehr niedrigen Abtriebsdrehzahlen treten sehr
hohe Drehmomente auf, die zwar zum Anfahren erwünscht sind,
aber im Stillstand des Fahrzeugs von den Betriebsbremsen
nicht abgebremst werden können und somit zum Kriechen des
Fahrzeugs führen. Ferner sind die für die Drehzahlregelung
erforderlichen Drehzahlsensoren nicht in der Lage, beliebig
kleine Drehzahlen, die gegen Null streben, zu erfassen.
Fällt die elektrische Stromversorgung der Getriebe
steuerung aus oder ist die Elektronik defekt, ist das Fahr
zeug allenfalls mit der zur Zeit gewählten Übersetzung wei
ter zu fahren. Bei automatisch geschalteten Stufengetrieben
sind auch Notfahrprogramme bekannt, bei denen im Notfall
zunächst in einen sicheren Zustand geschaltet wird, um dann
hydraulisch oder mechanisch eine Übersetzungsstufe im soge
nannten Notfahrprogramm einzulegen, mit der die nächste
Werkstatt angefahren werden kann. Es ist allerdings sehr
unkomfortabel, mit einer festen Übersetzungsstufe zu fah
ren, da das Drehmoment am Abtrieb nur im Rahmen des Motor
drehmoments geändert werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Not
fahreigenschaften eines Kraftfahrzeuggetriebes zu verbes
sern. Sie wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Nach der Erfindung gibt eine elektronische Steuerein
heit über einen Druckregler der Ventileinrichtung einen
Steuerdruck vor, der einem gewünschten, zu übertragenden
Drehmoment proportional ist. Wird nun eine bestimmte Be
triebssituation festgestellt, z. B. daß die Stromversorgung
oder die Elektronik ausgefallen ist, wird die Ventilein
richtung ausschließlich von einem Steuerdruck beaufschlagt,
der entsprechend einer Kennlinie von der Drehzahl eines
Antriebsmotors abhängig ist und hydraulisch, pneumatisch
oder mechanisch erzeugt wird. Dies kann z. B. dadurch ge
schehen, daß die Steuer- und Regelventile bei Ausfall der
Stromversorgung bzw. der Elektronik durch Federkraft in
eine Position verstellt werden, bei der ausschließlich ein
drehzahlabhängiger Steuerdruck die Ventileinrichtung beauf
schlagt.
Im Notfall hat der Fahrer die Möglichkeit, mit dem
Gaspedal über die Drehzahl und über die selbsttätig wirken
de Getriebeeinstellung, das gewünschte Motordrehmoment ent
sprechend der Drosselklappe zu übertragen. Die Getriebe
übersetzung stellt sich dabei so ein, daß das jeweilige
Abtriebsdrehmoment dem Motordrehmoment bei dieser Getriebe
übersetzung entspricht. Durch geeignete Maßnahmen, die dem
Regelfachmann bekannt sind, kann der drehzahlabhängige
Steuerdruck moduliert werden, so daß sich je nach der ge
wünschten Betriebsstrategie lineare oder nicht lineare Be
triebskennlinien erzielen lassen.
Das Drehzahlsignal für den drehzahlabhängigen Steuer
druck kann mittels eines Pitotrohrs in einem drehzahlabhän
gigen Volumenstrom der Antriebsmaschine erzeugt werden,
wobei der vom Pitotrohr erfaßte Druck unmittelbar als Steu
erdruck oder über eine hydraulische Verstärkereinrichtung
verwendet werden kann.
Eine andere Möglichkeit, einen drehzahlabhängigen
Steuerdruck zu erzeugen, besteht darin, daß ein Steuerven
til, das von einem mechanischen Fliehkraftregler betätigt
wird, den Druck eines Druckmediums in Abhängigkeit von der
Drehzahl des Fliehgewichtdrehzahlreglers moduliert.
Häufig werden bei Kraftfahrzeuggetrieben Pumpen für
die Schmierung und Hydraulikversorgung eingesetzt, die eine
drehzahlabhängige Fördercharakteristik aufweisen. In diesem
Fall kann in einfacher Weise ein drehzahlabhängiger Steuer
druck dadurch erzeugt werden, daß der Volumenstrom über
eine Drosseleinrichtung zur Stellvorrichtung geleitet wird.
Da sich der Druck an der Drosseleinrichtung in Abhängigkeit
vom Volumenstrom und damit von der Drehzahl ändert, kann
der Druck an der Drosseleinrichtung als Drehzahlsignal bzw.
Steuerdruck verwendet werden.
Damit die Drosseleinrichtung die normale Regelung
nicht beeinträchtigt, wird sie zweckmäßigerweise in einer
zuschaltbaren Bypassleitung angeordnet. Ein magnetisch be
tätigtes Umschaltventil schaltet die Bypassleitung selbst
tätig zu, wenn die elektronische Steuereinheit oder die
Stromversorgung ausfällt.
Für die Rückwärtsfahrt ist es erforderlich, daß die
Stellvorrichtung in umgekehrter Weise mit Druck beauf
schlagt wird. Im Notbetrieb ist es daher zweckmäßig, daß
ein Wählhebel über ein Umschaltventil die entsprechenden
Leitungen im Notbetrieb mechanisch umschaltet.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeich
nungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbei
spiele der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die
Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln
betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusam
menfassen.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematisch gehaltenen Längsschnitt
durch ein Reibradgetriebe mit Halbtoroidflä
chen,
Fig. 2 einen Schnitt entsprechend der Linie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 einen schematisch gehaltenen Schnitt durch
eine Ventileinrichtung,
Fig. 4 eine Variante einer Ventileinrichtung nach
Fig. 3 und
Fig. 5 ein Diagramm mit zwei Betriebskennlinien.
Das dargestellte Kraftfahrzeuggetriebe ist ein Reib
radgetriebe 1. Es hat eine Antriebswelle 2, die in einem
Gehäuse 20 mittels eines Schrägkugellagers 62 und am ande
ren Ende mittels eines Wälzlagers 66 gelagert ist. Auf der
Antriebswelle 2 ist eine Stützscheibe 4 befestigt, die di
rekt oder indirekt über die Antriebswelle 2 mit einer An
triebsscheibe 3 drehfest verbunden ist. Die Antriebsschei
be 3 besitzt an der Seite, die der Stützscheibe 4 abgewandt
ist eine Halbtoroidfläche 7, zu der spiegelbildlich zu ei
ner Ebenen senkrecht zur Antriebsachse 2 eine Halbtoroid
fläche 8 einer Abtriebsscheibe 6 angeordnet ist. Die Ab
triebsscheibe 6 ist drehfest mit einem Abtriebszahnrad 60
verbunden, das gegenüber dem Gehäuse 20 mittels eines
Schrägkugellagers 61 gelagert ist. Außerdem ist die Ab
triebsscheibe 6 auf der Antriebswelle 2 mittels eines Wälz
lagers 66 gelagert. Die Schrägkugellager 61, 62 sind über
einen Lagerring 63, eine Tellerfeder 64 und eine Wellenmut
ter 65 spielfrei vorgespannt.
Zwischen der Antriebsscheibe 3 und der Abtriebsschei
be 6 sind zwei Reibrollen 9, 10 diametral zur Antriebswel
le 2 angeordnet, die mit ihrem Umfang auf den Halbtoroid
flächen 7, 8 abrollen. Dabei wird im Zugbetrieb ein Drehmo
ment von der Antriebsscheibe 3 auf die Abtriebsscheibe 6
und im Schubbetrieb in umgekehrter Richtung übertragen. Das
Drehmoment wird über Rollenträger 15 und 16 abgestützt, auf
deren Exzenterwellen 13, 14 die Reibrollen 9, 10 über
Axiallager 11 und Radiallager 12 drehbar gelagert sind.
Zwischen der Stützscheibe 4 und Antriebsscheibe 3 ist
eine Anpreßvorrichtung 5 vorgesehen, um die Anpressung der
Reibrollen 9, 10 an ihren Kontaktflächen an den Halbtoroid
flächen 7, 8 dem zu übertragenden Drehmoment anzupassen.
Die Anpreßvorrichtung 5 kann mechanisch oder hydraulisch
wirken.
Die Rollenträger 15, 16 sind um Schwenkachsen 17, 18
in einer Haltevorrichtung 19 mittels sphärischer Lager 21
drehbar gelagert. Sie sind mit doppelt wirkenden Kolben 22,
23 einer Stellvorrichtung 46 verbunden, durch die sie in
Richtung der Schwenkachsen 17, 18 verstellt werden können.
Durch die Verlagerung werden die Reibrollen 9, 10 infolge
der geometrischen Verhältnisse an den Kontaktflächen um die
Schwenkachsen 17, 18 gegensinnig verschwenkt, wodurch sich
das Übersetzungsverhältnis und das zu übertragende Moment
ändern. Über die Stellvorrichtung stützt sich das zu über
tragende Drehmoment in Form einer axial wirkenden Abstütz
kraft ab. Dazu werden die einander gegenüberliegenden Kol
benseiten 24, 25 über die Leitungen 29, 30 mit einem Diffe
renzdruck beaufschlagt, der von einer Ventileinrichtung 28
(Fig. 3, 4) erzeugt wird. Anstelle der doppelt wirkenden
Kolben 22, 23 können auch jeweils zwei getrennte Kolben
verwendet werden, die in gleicher Weise zusammenwirken.
Die Ventileinrichtung 28 besitzt einen Kolbenschie
ber 33, der in einer Ventilbuchse 32 axial verschiebbar
ist. Diese ist integraler Bestandteil eines Ventilgehäu
ses 31. Der Kolbenschieber 33 besitzt zwei Steuerbünde 34,
35, die mit ihren Steuerkanten 38, 39, 40, 41 mit entspre
chenden Steuernuten 36, 37 der Ventilbuchse 32 zusammenwir
ken. Von den Steuernuten 36, 37 führen die Leitungen 29, 30
zu den entsprechenden Kolbenseiten 24, 25. Eine Pumpe 47
fördert Druckmittel aus einem Sumpf 50 über einen Zulauf 48
in einen Zwischenraum zwischen den Steuerbünden 34 und 35.
Das Druckmittel gelangt über einen Rücklauf 49 an den äuße
ren Seiten der Steuerbünde 34, 35 zum Sumpf 50 zurück.
Eine Stirnfläche 43 des Kolbenschiebers 33 wird über
eine Verbindungsleitung 59, die von der Leitung 29 ab
zweigt, mit dem gleichen Druck beaufschlagt wie die Kolben
seite 25, während die gegenüberliegende Stirnfläche 42 des
Kolbenschiebers 33 über eine Verbindungsleitung 58, die von
der Leitung 30 abzweigt, mit dem gleichen Druck wie die
Kolbenseite 24 beaufschlagt wird. Die Stirnflächen 43
und 42, die jeweils eine Teilstirnfläche einer gestuften
gesamten Stirnfläche darstellen können, sind so aufeinander
abgestimmt, daß bei Richtungsumkehr des zu übertragenden
Drehmoments im Schubbetrieb die Wirkrichtung der auf den
Kolbenschieber 33 zurückgeführten Druckkräfte erhalten
bleibt. Dadurch kann der Kolbenschieber 33 unabhängig vom
Zug-Schubbetrieb stets von der gleichen Seite mit einem dem
gewünschten Drehmoment proportionalen Steuerdruck angesteu
ert werden.
Die Stirnfläche 42 stellt nur eine Teilstirnfläche der
in der Fig. 3 dargestellten rechten Stirnfläche des Kolben
schiebers 33 dar. Eine weitere Teilstirnfläche 44 ist durch
eine Stufe 45 axial versetzt angeordnet und wird über eine
Steuerleitung 68 und ein Druckregelventil 67 mit dem Steu
erdruck beaufschlagt. Eine elektronische Steuereinheit 69
aktiviert das Druckregelventil 67, so daß dieses einen
Steuerdruck erzeugt, der dem gewünschten, zu übertragenden
Drehmoment entspricht.
In der Gleichgewichtslage, in der der Differenzdruck,
der die beiden Kolbenseiten 24, 25 beaufschlagt, dem ge
wünschten, zu übertragenden Drehmoment entspricht, der vom
Steuerdruck vorgegeben ist, schließen die Steuerbünde 34,
35 den Durchfluß vom Zulauf 48 bzw. vom Rücklauf 49 zu den
Leitungen 29, 30 ab bzw. drosseln ihn je nach dem Überdec
kungsgrad von den Steuerbünden 34, 35 und den Steuernu
ten 36, 37 sehr stark. Wird die Gleichgewichtslage gestört,
verschiebt sich der Kolbenschieber 33 und öffnet an einer
Steuerkante 40 oder 41 die Verbindung vom Zulauf 48 zu ei
ner der Leitungen 29 bzw. 30. Während die eine Leitung 29
oder 30 mit dem Zulauf 48 verbunden ist, wird gleichzeitig
die jeweils andere Leitung 29 bzw. 30 vom Zulauf 48 ge
trennt und mit dem Rücklauf 49 verbunden, so daß sich
schnell wieder ein Differenzdruck einstellen kann, der der
Gleichgewichtslage entspricht.
Die Ventileinrichtung 28 zeigt grundsätzlich eine
stark differenzierende Wirkung. Durch Regelfedern 51, 52,
53 kann diese Wirkung abgeschwächt werden. Ferner dienen
Drosseleinrichtungen 54 und 55 in den Verbindungsleitun
gen 58, 59 für ein dämpfendes Verhalten, dem zusätzlich
durch Speicherelemente 56 und 57 ein integrierendes Verhal
ten aufgeprägt werden kann. Somit kann die Ventileinrich
tung auf ein optimales Stellverhalten abgestimmt werden.
Hierzu sind die Drosseleinrichtungen 54, 55 zweckmäßiger
weise einstellbar oder durch die Steuereinheit 69 ansteuer
bar.
So erreicht man im Normalbetrieb eine stabile Rege
lung, die auch für Getriebekonzepte nach geared Neu
tral-Systemen geeignet ist.
Fällt die Stromversorgung für die Getrieberegelung aus
oder ist die elektronische Steuereinheit 69 defekt, fallen
die elektrisch angesteuerten Regel- und Steuerventile aus
und werden durch Federkraft in die Ausgangsposition ver
stellt. Fig. 3 und 4 zeigen die Ventile 67, 72 und 75 in
einem stromlosen Zustand.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 fördert die Pumpe 47
über den Zulauf 48 Druckmittel zur Ventileinheit 28, wäh
rend das Druckregelventil 67 den Durchfluß für die Steuer
leitung 68 sperrt. Mit zunehmender Drehzahl öffnet ein
Fliehkraftregler 70 das Steuerventil 71, so daß über die
Steuerleitung 84 der Kolbenschieber 33 mit einem dreh
zahlabhängigen Steuerdruck beaufschlagt wird. Ein Umschalt
ventil 72, das elektromagnetisch betätigbar ist, verhindert
im stromlosen Zustand, daß der Steuerdruck im Notbetrieb
über das Druckregelventil 67 abgebaut wird oder umgekehrt
im erregten Zustand, daß im Normalbetrieb über das Steuer
ventil 71 der Druck abfällt.
Anstelle des mechanischen Fliehkraftreglers 70 kann
auch ein nicht näher dargestelltes Pitotrohr ein dreh
zahlabhängiges Drucksignal erzeugen, das entweder unmittel
bar oder über einen hydraulischen Verstärker auf den Kol
benschieber 33 wirkt.
Im Normalbetrieb schaltet das Umschaltventil 72 in die
andere Schaltposition, so daß die Verbindung zwischen dem
Steuerventil 71 und der Ventileinrichtung 28 unterbrochen
ist und der von der elektronischen Steuereinheit über das
Druckregelventil 67 erzeugte Steuerstrom auf den Kolben
schieber 33 wirkt.
Die Pumpe 47 nach Fig. 4 besitzt eine drehzahlabhängi
ge Fördercharakteristik und fördert über ein magnetisch
betätigtes Umschaltventil im Notfall über eine Bypasslei
tung 79 mit einer parallel zum Zulauf 48 angeordneten Dros
seleinrichtung 80 Druckmittel zur Ventileinrichtung 28.
Somit stellt sich in der Bypassleitung vor der Drosselein
richtung 80 ein drehzahlabhängiger Druck ein. Zu diesem
Zweck ist es allerdings erforderlich, daß stets ein Volu
menstrom durch die Ventileinrichtung 28 strömt. Dies wird
bei einer Gleichgewichtslage des Kolbenschiebers 33 durch
negative Überdeckung einen Überdeckungsgrad der Steuerbün
de 34, 35 und der Steuernuten 36, 37 kleiner Null erreicht.
Der drehzahlabhängige Druck wirkt über eine Steuerlei
tung 81 auf ein Steuerventil 75, das den Kolbenschieber 33
der Ventileinrichtung 28 mit einem entsprechenden Steuer
druck beaufschlagt. Das Umschaltventil 73 schaltet im Nor
malbetrieb den Förderstrom der Pumpe 47 unmittelbar auf den
Zulauf 48 und damit zur Ventileinrichtung 28, während es im
Notfall auf die Bypassleitung 79 mit der Drosseleinrichtung
schaltet. Ein Druckminderventil 74, das in einer Versor
gungsleitung zum Druckregelventil 67 und zum Steuerven
til 75 angeordnet ist, sorgt für ein konstantes Druckniveau
vor den Ventilen 67, 75.
Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuggetriebe ist
das Abtriebsdrehmoment nicht in einem starren Übersetzungs
verhältnis mit dem Antriebsdrehmoment des Antriebsmotors
verbunden, sondern über eine Kennlinie. Fig. 5 zeigt eine
lineare Kennlinie 76 und eine nicht lineare Kennlinie 77.
Die Kennlinien können durch Gestaltung der Drosseleinrich
tung 80 oder durch Verändern der Regelcharakteristik des
Fliehkraftreglers 70 modifiziert und der gewünschten Fahr
strategie angepaßt werden. Die Kennlinie 78 deutet den Ver
lauf des maximalen Drehmoments Tmax des Antriebsmotors an.
1
Reibradgetriebe
2
Antriebswelle
3
Antriebsscheibe
4
Stützscheibe
5
Anpreßvorrichtung
6
Abtriebsscheibe
7
Halbtoroidfläche (Antrieb)
8
Halbtoroidfläche (Abtrieb)
9
Reibrolle
10
Reibrolle
11
Axiallager
12
Radiallager
13
Exzenterwelle
14
Exzenterwelle
15
Rollenträger
16
Rollenträger
17
Schwenkachse
18
Schwenkachse
19
Haltevorrichtung
20
Gehäuse
21
sphärisches Lager
22
doppelt wirkender Kolben
23
doppelt wirkender Kolben
24
Kolbenseite
25
Kolbenseite
26
Zylinder
27
Zylinder
28
Ventileinrichtung
29
Leitung
30
Leitung
31
Ventilgehäuse
32
Ventilbuchse
33
Kolbenschieber
34
Steuerbund
35
Steuerbund
36
Steuernut
37
Steuernut
38
Steuerkante
39
Steuerkante
40
Steuerkante
41
Steuerkante
42
Stirnfläche
43
Stirnfläche
44
Teilstirnfläche
45
Stufe
46
Stellvorrichtung
47
Pumpe
48
Zulauf
49
Rücklauf
50
Sumpf
51
Regelfeder
52
Regelfeder
53
Regelfeder
54
Drosseleinrichtung
55
Drosseleinrichtung
56
Speicherelement
57
Speicherelement
58
Verbindungsleitung
59
Verbindungsleitung
60
Abtriebszahnrad
61
Schrägkugellager
62
Schrägkugellager
63
Lagerring
64
Tellerfeder
65
Wellenmutter
66
Wälzlager
67
Druckregelventil
68
Steuerleitung
69
Steuereinheit
70
Fliehkraftregler
71
Steuerventil
72
Umschaltventil
73
Umschaltventil
74
Druckminderventil
75
Steuerventil
76
Betriebskennlinie
77
Betriebskennlinie
78
Drehmomentkennlinie
79
Bypassleitung
80
Drosseleinrichtung
81
Steuerleitung
82
Umschaltventil
83
Wählhebel
84
Steuerleitung
Claims (9)
1. Kraftfahrzeuggetriebe (1) mit einer automatisch
stufenlos verstellbaren Übersetzung und einer koaxial zu
einer Antriebsscheibe (3) angeordneten Abtriebsscheibe (6)
mit einander gegenüberliegenden Toroidflächen (7, 8) sowie
mit mindestens einer Reibrolle (9, 10), die auf den Toroid
flächen (7, 8) abrollt und ein Drehmoment von einer Schei
be (3, 6) auf die andere überträgt, wobei die Reibrolle (9,
10) drehbar in einem Rollenträger (15, 16) gelagert ist,
der in einer Haltevorrichtung (19) in einem Gehäuse (20) um
eine Schwenkachse (17, 18) quer zu einer Antriebswelle (2)
schwenkbar gelagert ist und von einer hydraulischen Stell
vorrichtung (46) verstellt und dabei geschwenkt wird,
die von einem Druckmedium beaufschlagt und geregelt wird,
wobei der Druck durch eine elektronische Steuereinheit über
ein Druckregelventil, das einen entsprechenden Steuerdruck
vorgibt, und eine Ventileinrichtung (28) erzeugt wird, da
durch gekennzeichnet, daß die elektroni
sche Steuereinheit über ein Druckregelventil (67) der Ven
tileinrichtung (28) einen Steuerdruck vorgibt, der dem ge
wünschten, zu übertragenden Drehmoment proportional ist,
und daß in bestimmten, festgestellten Betriebssituationen
die Ventileinrichtung (28) ausschließlich von einem Steuer
druck beaufschlagt wird, der entsprechend einer Kennli
nie (76, 77) von der Drehzahl eines Antriebsmotors abhängig
ist und hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch erzeugt
wird.
2. Getriebe (1) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der bestimmten Betriebs
situation ein drehzahlabhängiger Steuerdruck durch ein Pi
totrohr erzeugt wird.
3. Getriebe (1) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der bestimmten Betriebs
situation der drehzahlabhängige Steuerdruck durch einen
Fliehkraftregler (70) erzeugt wird.
4. Getriebe (1) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der bestimmten Betriebs
situation der drehzahlabhängige Steuerdruck von einer Pum
pe (47) mit einem drehzahlabhängigen Volumenstrom erzeugt
wird, der über eine Drosseleinrichtung (80) der Stellvor
richtung (46) zugeleitet wird.
5. Getriebe (1) nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Drosseleinrichtung (80)
in einer zuschaltbaren Bypassleitung (79) liegt.
6. Getriebe (1) nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Umschaltventil (73) die
Bypassleitung (79) selbsttätig zuschaltet, wenn die elek
tronische Steuereinheit (69) oder die Stromversorgung aus
fällt.
7. Getriebe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß eine
nichtlineare, drehzahlabhängige Betriebskennlinie (77) er
zeugt wird.
8. Getriebe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß eine
stufenlos verstellbare Getriebestufe in einem Leistungs
zweig eines leistungsverzweigten Getriebes liegt.
9. Getriebe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Lei
tungen zur Stellvorrichtung (46) im Notbetrieb von einem
Wählhebel (83) bei Fahrtrichtungswechsel über ein Umschalt
ventil (82) mechanisch umgeschaltet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997157015 DE19757015A1 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Kraftfahrzeuggetriebe mit einer automatisch stufenlos verstellbaren Übersetzung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997157015 DE19757015A1 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Kraftfahrzeuggetriebe mit einer automatisch stufenlos verstellbaren Übersetzung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19757015A1 true DE19757015A1 (de) | 1999-06-24 |
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ID=7852831
Family Applications (1)
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DE1997157015 Ceased DE19757015A1 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Kraftfahrzeuggetriebe mit einer automatisch stufenlos verstellbaren Übersetzung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19757015A1 (de) |
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