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Die
Erfindung betrifft eine Anfahreinheit mit einer hydrodynamischen
Kupplung.
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Hydrodynamische
Kupplungen sind bekannt. Sie weisen ein Pumpenrad und ein Turbinenrad
auf, welches in der Regel die beiden einzigen Schaufelräder der
hydrodynamischen Kupplung sind. Demnach ist kein Leitrad vorgesehen.
Häufig
werden hydrodynamische Kupplungen in Anfahreinheiten, wie zum Beispiel
in der
DE 103 53 519
A1 beschrieben, eingesetzt, wobei eine mechanische Kupplung
(Überbrückungskupplung)
parallel zu der hydrodynamischen Kupplung angeordnet ist. Die hydrodynamische Kupplung
wird zum verschleißfreien
Anfahren verwendet.
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Das
Pumpenrad und das Turbinenrad bilden miteinander einen, in der Regel
torusförmigen, über einen
Arbeitsmediumzulauf und einen Arbeitsmediumablauf mit Arbeitsmedium
befüllbaren
und entleerbaren Arbeitsraum aus, wobei das Arbeitsmedium beispielsweise Öl, Wasser
oder ein Wassergemisch ist. Im Pumpenrad wird das Arbeitsmedium
radial nach außen
beschleunigt, tritt in das Turbinenrad ein, wird dort radial nach
innen verzögert
und tritt wieder in das Pumpenrad ein. Mittels dieses Arbeitsmediumkreislaufs
(Kreislaufströmung)
wird Drehmoment beziehungsweise Antriebsleistung vom Pumpenrad auf das
Turbinenrad verschleißfrei übertragen.
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Es
ist bekannt, in hydrodynamischen Kupplungen feststehende oder verschiebbare
Drosselbauteile anzuordnen, um den Arbeitsmediumkreislauf und damit
das Übertragungsverhalten
der hydrodynamischen Kupplung zu beeinflussen, insbesondere gezielt
einzustellen. Beispielsweise beschreibt die Offenlegungsschrift
DE 103 53 519 A1 zwei
alternative Möglichkeiten,
Drosselbauteile vorzusehen. Gemäß der ersten
Ausführung
sind feststehende, in Axialrichtung, das heißt in Rotationsachsenrichtung,
der hydrodynamischen Kupplung oder in Radialrichtung der hydrodynamischen
Kupplung ausgerichtete Drosselbauteile vorgesehen, welche je nach
Schlupf zwischen Pumpenrad und Turbinenrad eine mehr oder minder
drosselnde Wirkung auf den Arbeitsmediumkreislauf ausüben. Gemäß der zweiten
Ausführungsform
sind in Axialrichtung der hydrodynamischen Kupplung verschiebbare
Wandbereiche des Pumpenrads als Drosselbauteil vorgesehen, um den Arbeitsmediumkreislauf
zu beeinflussen.
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In
den Druckschriften
DE
103 53 519 A1 und
DE
103 53 554 A1 sind jeweils Beispiele zur geregelten Betätigung des
Drosselbauteils und der Überbrückungskupplung
offenbart. Das Drosselbauteil ist mittels eines druckbetätigbaren
Verstellmechanismus in Rotationsachsenrichtung der hydrodynamischen Kupplung
zur Beeinflussung der Kreislaufströmung im und/oder am Arbeitsraum
verschiebbar. Die mechanische Überbrückungskupplung
weist mehrere Kupplungselemente auf, die über eine druckbetätigbare
Einkuppeleinrichtung miteinander reibschlüssig in Verbindung bringbar
sind, derart dass das Pumpenrad und das Turbinenrad drehfest gekoppelt
sind. Die Einkuppeleinrichtung ist über einen Einkuppelsteuerdruckführungskanal
an den Arbeitsmediumzulauf angeschlossen. Die Druckbetätigung der
Einkuppeleinrichtung erfolgt über
den Druck des durch diesen Arbeitsmediumzulauf geführten Arbeitsmediums. In
der
DE 103 53 519
A1 erfolgt die Druckbetätigung des
Verstellmechanismus über
eine separat angesteuerte Ventileinheit. Die
DE 103 53 554 A1 schlägt dagegen
vor, auch die Druckbetätigung
des Verstellmechanismus über
den Arbeitsmediumzulauf und den Einkuppelsteuerdruckführungskanal
zu steuern. Die Betätigungszustände der
Einkuppeleinrichtung und des Verstellmechanismus sind dabei eine
Funktion eines Differenzdruckes zwischen dem Druck des durch den
Arbeitsmediumzulauf geführten
Arbeitsmediums und dem Druck, der im Innenraum (Innenraumdruck)
eines Gehäuses
der hydrodynamischen Kupplung herrscht.
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Bei
den gemäß des Standes
der Technik ausgebildeten Ausführungsformen
einer gattungsgemäßen Anfahreinheit
ist der Aufwand zur Steuerung der Druckbetätigung der Einkuppeleinrichtung
und des Verstellmechanismus jeweils relativ hoch. Bei der Ausführungsform
der
DE 103 53 519
A1 muss eine zusätzliche
Steuerung für
die separate Ventileinheit des Verstellmechanismus bereit gestellt
werden. Die Ausführungsform
der
DE 103 53 554
A1 erfordert eine relativ aufwändige Steuerung des Differenzdruckes
zwischen dem Druck des durch den Arbeitsmediumzulauf geführten Arbeitsmediums
und dem Innenraumdruck. Diese Steuerung wird durch den Umstand verkompliziert,
dass das Drehmomentübertragungsverhalten
der hydrodynamischen Kupplung vom Innenraumdruck abhängt, der
selbst über
die Zuführung
von Arbeitsmedium durch den Arbeitsmediumzulauf gesteuert wird.
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In
der
DE 10 2007
008 814 B3 wird vorgeschlagen, die Betätigungszustände der Einkuppeleinrichtung
und des Verstellmechanismus als eine Funktion eines Druckes in einer
gemeinsamen Steuerleitung einzustellen. In einem ersten Druckbereich erfolgt
die Betätigung
des Verstellmechanismus, und in einem zweiten, höheren Druckbereich wird die
Einkuppeleinrichtung aktiviert. Weil somit mehrere Druckbereiche
nebeneinander vorgesehen sind, sind die einzelnen Bereiche klein,
und es werden hohe Anforderungen an das druckabhängige Ansprechverhalten der
Einkuppeleinrichtung und des Verstellmechanismus gestellt.
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Weitere
durch Druckmittelbeaufschlagung verschiebbare Drosseleinrichtungen
beziehungsweise Teilbeschaufelungen sind auch aus den Dokumenten
DE 10 2005 043 761
A1 ,
US 3 952
508 A und
US
1 298 990 A bekannt, wobei in der letztgenannten Schrift
auch eine Überbrückungskupplung
offenbart wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anfahreinheit bereitzustellen,
welche die Nachteile des Standes der Technik vermeidet, wobei insbesondere
eine Vereinfachung der Drucksteuerung der Einkuppeleinrichtung und
des Verstellmechanismus erreicht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Anfahreinheit und ein Verfahren nach den
unabhängigen
Ansprüchen
gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
stellen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung dar.
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Eine
erfindungsgemäße Anfahreinheit
weist eine hydrodynamische Kupplung mit einem Pumpenrad und einem
Turbinenrad auf, die miteinander einen torusförmigen, mit einem über einen
Arbeitsmediumzu- und einen Arbeitsmediumablauf mit Arbeitsmedium
befüllbaren
und entleerbaren Arbeitsraum ausbilden, in dem eine Kreislaufströmung des
Arbeitsmediums ausbildbar ist. Dabei ist ein Drosselbauteil vorgesehen,
das mittels eines druckbetätigbaren
Verstellmechanismus insbesondere in Rotationsachsenrichtung, also
in Axialrichtung der hydrodynamischen Kupplung, zur Beeinflussung
der Kreislaufströmung
im und/oder am Arbeitsraum verschiebbar ist. Weiter ist eine mechanische Überbrückungskupplung
mit wenigstens zwei Kupplungselementen vorgesehen, wobei die Kupplungselemente über eine druckbetätigbare
Einkuppeleinrichtung miteinander kraftschlüssig, insbesondere reibschlüssig und/oder formschlüssig, in
Verbindung bringbar sind, so dass das Pumpenrad und das Turbinenrad
drehfest gekoppelt sind beziehungsweise werden.
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Erfindungsgemäß sind der
Verstellmechanismus und die Einkuppeleinrichtung zu deren Druckbetätigung über eine
vom Arbeitsmediumzu- und Arbeitsmediumablauf separate Steuerleitung
mit Arbeitsmediumdrücken
beaufschlagbar. Es sind also wenigstens drei, insbesondere genau
drei Arbeitsmediumleitungen vorhanden, nämlich die Steuerleitung, der
Arbeitsmediumzu- und der Arbeitsmediumablauf.
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Nach
einem weiteren Erfindungsmerkmal bildet der Verstellmechanismus
teilweise ein Ventil in der Steuerleitung aus oder ist betätigend an
einem solchen angeschlossen, welches den auf die Einkuppeleinrichtung
wirkenden Arbeitsmediumdruck in der Steuerleitung in Abhängigkeit
der Position des Drosselbauteils variiert.
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Besonders
bevorzugt ist bei einer erfindungsgemäßen Anfahreinheit ein zur Druckbetätigung des
Verstellmechanismus verschiebliches Bauteil des Verstellmechanismus
in einem mit Arbeitsmedium befüllbaren
Raum durch Druckbetätigung
verschiebbar angeordnet, wobei beim Verschieben verdrängbares
Arbeitsmedium über
eine einen Durchflusswiderstand ausbildende Öffnung des Raums aus dem Raum
verdrängbar
ist. Ein derartiger Durchflusswiderstand erleichtert die Feinregulierung
der Position des Drosselbauteils bei dessen Verschiebung.
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Von
sehr großem
Vorteil ist das Ventil beziehungsweise ein den Strömungsquerschnitt
in der Steuerleitung variierender Ventilkörper des Ventils in der Steuerleitung
angeordnet, das/der den Arbeitsmediumdruck in Strömungsrichtung
hinter dem Ventil beziehungsweise dem Ventilkörper in Abhängigkeit der Position des Drosselbauteils,
welches die Stellung des Ventils beziehungsweise des Ventilkörpers bestimmt,
variiert. Die vorliegende Erfindung teilt somit den zur Verfügung stehenden
Steuerdruckbereich nicht zwischen den beiden Elementen Verstellmechanismus
und Einkuppeleinrichtung auf, und somit wird auch nicht der zum
Regeln verfügbare
Bereich pro Element verkleinert.
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Zweckmäßig ist
eine Welle vorgesehen, welche das Pumpenrad, das Turbinenrad sowie
den Verstellmechanismus und die Einkuppeleinrichtung trägt und zwei
voneinander getrennte axiale Bohrungen aufweist, die insbesondere
fluchtend zueinander liegen, und die über mindestens je eine radiale
Abzweigbohrung mit einem mit Arbeitsmedium befüllbaren Kolbenraum in Verbindung
stehen. Eine solche Welle ist besonders einfach herzustellen.
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Vorzugsweise
ist ein Ventilkörper
des Ventils in der Steuerleitung, welcher insbesondere in Form eines
Kolbens ausgebildet ist, vorgesehen, welcher den Strömungsquerschnitt
des Abschnitts der Steuerleitung, der zur Einkuppeleinrichtung führt, in
Abhängigkeit
des ihn beaufschlagenden Arbeitsmediumdrucks in der Steuerleitung
variiert.
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Dieser
Ventilkörper
ist besonders vorteilhaft, insbesondere mechanisch mit dem Drosselbauteil verbunden,
so dass beide in Abhängigkeit
des Arbeitsmediumdruckes in der Steuerleitung gemeinsam verschiebbar
sind, und zugleich der Strömungsquerschnitt
für Arbeitsmedium
zur Einkuppeleinrichtung in Abhängigkeit
der Position des Ventilkörpers bestimmt
wird. Beispielsweise ist der Ventilkörper derart in dem Kolbenraum
verschiebbar angeordnet, dass er in einer ersten Position den Strömungsquerschnitt
für Arbeitsmedium
zur Einkuppeleinrichtung versperrt, insbesondere vollständig versperrt,
und in einer zweiten Position freigibt. Der Ventilkörper und das
Drosselbauteil können
dann derart mechanisch miteinander verbunden sein oder einteilig
ausgeführt sein,
dass in der ersten Position des Ventilkörpers das Drosselbauteil in
der Kreislaufströmung
des Arbeitsmediums im Arbeitsraum positioniert ist, und in der zweiten
Position des Ventilkörpers
das Drosselbauteil außerhalb
der Kreislaufströmung
des Arbeitsmediums im Arbeitsraum positioniert ist. Die Einkuppeleinrichtung
ist dabei vorteilhaft derart ausgeführt, dass sie bei einer Druckbeaufschlagung über die Steuerleitung,
weil der Ventilkörper
sich in der zweiten Position befindet, die Überbrückungskupplung schließt, das
heißt
die beiden Kupplungselemente der Überbrückungskupplung kraftschlüssig in
Verbindung bringt, und bei durch den Ventilkörper versperrter Steuerleitung
in der ersten Position des Ventilkörpers mangels Druckbeaufschlagung
die Überbrückungskupplung öffnet, das
heißt
die kraftschlüssige Verbindung
zwischen den beiden Kupplungselementen aufhebt.
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Selbstverständlich können die
Position des Ventilkörpers,
des Drosselbauteils und die Druckbeauschlagung der Einkuppeleinrichtung
auch derart aufeinander abgestimmt sein, dass die Einkuppeleinrichtung
bei Druckbeaufschlagung die Überbrückungskupplung öffnet und
ohne Druckbeaufschlagung diese schließt. Dementsprechend würde dann der
Ventilkörper
in seiner Position, die einem in die Kreislaufströmung eingebrachten
Drosselbauteil entspricht, den Strömungsquerschnitt in der Steuerleitung
freigeben und in der anderen Position, wenn das Drosselbauteil außerhalb
der Kreislaufströmung
positioniert ist, den Strömungsquerschnitt
in der Steuerleitung verschließen.
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Der
Ventilkörper
und das Drosselbauteil sind bevorzugt als ein ringförmiges Element
ausgeführt, das
konzentrisch zur Drehachse der hydrodynamischen Kupplung angeordnet
ist und wenigstens im Wesentlichen in radialer Richtung verlaufende
Speichen aufweist, die den Ventilkörper und das Drosselbauteil
miteinander verbinden.
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Der
Kolbenraum ist vorzugsweise ebenfalls als Ring ausgebildet, der
konzentrisch zur Drehachse der hydrodynamischen Kupplung angeordnet
ist. Dadurch, dass der Kolbenraum sowie der Ventilkörper und
das Drosselbauteil als Ring ausgebildet sind, also eine rotationssymmetrische
Kontur aufweisen, sind diese Bauteile trotz der komplizierten Geometrie kostengünstig herzustellen.
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Bevorzugt
ist die Steuerleitung die einzige vorgesehene Steuerleitung.
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Vorteilhaft
steht das Drosselbauteil radial außerhalb des Ventilkörpers, so
dass eine in Axialrichtung kurze Bauform bei gleichzeitig geringem
Durchmesser der Anfahreinheit beziehungsweise der hydrodynamischen
Kupplung erzielt werden kann.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eines
der beiden Kupplungselemente, das Drosselbauteil und/oder der Ventilkörper durch
ein elastisches Element, insbesondere eine Zug- oder Druckfeder
vorgespannt. Dabei ist es denkbar, dass die kraftschlüssige Verbindung
der Kupplungselemente der Überbrückungskupplung, insbesondere
eine reibschlüssige
und/oder formschlüssige
Verbindung durch das elastische Element geöffnet wird und erst infolge
einer Druckbeaufschlagung durch das Arbeitsmedium aus der Steuerleitung geschlossen
wird. Auf die gleiche Weise kann das Drosselbauteil, das entweder
stets im Arbeitsraum positioniert ist oder wahlweise in diesen verschoben werden
kann, durch die Kreislaufströmung
im Arbeitsraum und/oder ebenfalls durch ein elastisches Element
vorgespannt sein, so dass es durch diese Vorspannung in eine aktive,
die Kreislaufströmung störende Position,
gebracht wird, und infolge einer Druckbetätigung mit Arbeitsmedium aus
der Steuerleitung entgegen der Vorspannung in eine inaktive Position,
in welcher es die Kreislaufströmung
nicht behindert, gebracht werden kann. Gemäß einer Ausführungsform
wird das Drosselbauteil ausschließlich durch den Druck der Kreislaufströmung im
Arbeitsraum vorgespannt.
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Ebenso
kann die Vorspannung des Drosselbauteils derart gewählt sein,
dass das Drosselbauteil durch die Vorspannung in eine inaktive Position
gebracht wird, und infolge einer Druckbeaufschlagung mit Arbeitsmedium
aus der Steuerleitung in eine aktive Position verschoben werden
kann. Eine solche Vorspannung ermöglicht es, Bauraum einzusparen beziehungsweise
eine weitere Druckleitung für
das Öffnen
oder Schließen
der Überbrückungskupplung beziehungsweise
das Verschieben des Drosselbauteils aus einer aktiven in eine inaktive
Position oder umgekehrt, einzusparen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Variieren der Leistungsübertragung
in einer Anfahreinheit umfasst die folgenden Schritte:
- – das
Drosselbauteil wird durch Verändern
des Arbeitsmediumdruckes in der Steuerleitung in die oder aus der
Kreislaufströmung
verschoben;
- – die
Einkuppeleinrichtung wird durch Änderung des
Arbeitsmediumdruckes in der Steuerleitung zum Öffnen oder Schließen der Überbrückungskupplung
betätigt;
- – der
auf die Einkuppeleinrichtung wirkende Arbeitsmediumdruck in der
Steuerleitung wird durch Betätigen
des Ventils in der Steuerleitung variiert;
- – das
Ventil in der Steuerleitung wird durch Verschieben des Drosselbauteils
mittels des Drosselbauteils betätigt,
um den auf die Einkuppeleinrichtung wirkenden Arbeitsmediumdruck
zu variieren;
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Vorteilhaft
verschließt
das Ventil in der Stellung des Drosselbauteils, in welcher das Drosselbauteil
in der Kreislaufströmung
positioniert ist, den Strömungsquerschnitt
für Arbeitsmedium
in der Steuerleitung derart, dass die Druckbeaufschlagung der Einkuppeleinrichtung
mittels Arbeitsmedium aus der Steuerleitung unterbrochen wird, und
gibt in der Stellung des Drosselbauteils außerhalb der Kreislaufströmung den
Strömungsquerschnitt
für Arbeitsmedium in
der Steuerleitung frei, so dass die Einkuppeleinrichtung mit Arbeitsmediumdruck
aus der Steuerleitung beaufschlagt wird. Gemäß einer Ausführungsform
wird die Einkuppeleinrichtung, insbesondere beidseitig, immer dann,
wenn die Druckbeaufschlagung mittels Arbeitsmedium aus der Steuerleitung unterbrochen
wird, mit einem gegenüber
dem Arbeitsmediumdruck aus der Steuerleitung verringerten Druck
beaufschlagt, beispielsweise durch Verbindung mit einem Raum innerhalb
der Kupplung außerhalb
des Arbeitsraumes.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten Figur
exemplarisch erläutert
werden.
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Es
zeigt:
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1 einen
Schnitt durch die erfindungsgemäße Anfahreinheit
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In
der 1 ist ein schematischer Axialschnitt durch eine
erfindungsgemäße Anfahreinheit mit
einer hydrodynamischen Kupplung 1 und einer mechanischen Überbrückungskupplung 2 dargestellt.
Dabei ist nur eine Seite oberhalb der Rotationsachse 3 der
Anfahreinheit beziehungsweise der hydrodynamischen Kupplung 1,
dargestellt. Man erkennt das Pumpenrad 4 und das Turbinenrad 5,
welche miteinander einen torusförmigen
Arbeitsraum 6 ausbilden, in dem sich eine Kreislaufströmung 7 eines
Arbeitsmediums ausbilden kann. Der Bereich des Arbeitsraums 6,
in dem sich die Kreislaufströmung 7 ausbilden
kann, ist durch einen Pfeil symbolisiert. Das Pumpenrad 4 ist
derart ausgeformt, dass es einen Teil eines Gehäuses 8 ausbildet,
das im Wesentlichen die gesamte Anfahreinheit umhüllt, so dass
sich innerhalb dieses Gehäuses 8 ein
Innenraumdruck PI innerhalb des vom Gehäuse 8 ausgebildeten,
vom Arbeitsraum 6 getrennten Innenraums ausbilden kann.
Das Pumpenrad 4 und das Turbinenrad 5 sind radialsymmetrisch
um eine Welle 9, die die Rotationsachse 3 der
hydrodynamischen Kupplung 1 ausbildet, angeordnet. Eine
ein Drehmoment erzeugende Antriebseinheit kann im Bereich der Rotationsachse 3 oder
am Gehäuse 8 an
das Pumpenrad 4 angekoppelt werden. Das Turbinenrad 5 kann
verdrehungsstabil auf der Welle 9 montiert sein, so dass die
Welle 9 an ein anzutreibendes Folgeelement (Abtrieb), zum
Beispiel eine Antriebswelle eines Fahrzeuges, zu dessen Antrieb
ankoppelbar ist. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
die Welle 9 als Hohlwelle beziehungsweise als Nabe auszuführen und das
Pumpenrad 4 oder Turbinenrad 5 entweder einteilig
mit der Welle 9 oder mehrteilig auszuführen.
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Zwischen
der Welle 9 und einem abtriebsseitigen zylindrischen Endbereich 10 des
Pumprades 4 sind ein Arbeitsmediumzu- 11 und ein
Arbeitsmediumablauf 12 ausgebildet, durch die der Arbeitsraum 6 und
der gesamte Innenraum mit Arbeitsmedium befüllbar und entleerbar sind.
Letzteres kann über
einen am Arbeitsmediumzulauf 11 anliegenden Zulaufdruck
pzu und/oder einen am Arbeitsmediumablauf 12 anliegenden
Ablaufdruck pab gesteuert werden, wodurch
die durch die Pfeile am Arbeitsmediumszu- und Arbeitsmediumablauf
symbolisierte Arbeitsmediumfließrichtung
erzeugbar ist. Der Arbeitsmediumzulauf 11 ist durch eine
Trennhülse 13 vom
Arbeitsmediumablauf 12 getrennt. Die hydrodynamischen Kupplung 1 wird
durch Befüllen
des Arbeitsraums 6 mit Arbeitsmedium durch den Arbeitsmediumzulauf 11 aktiviert.
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Die Überbrückungskupplung 2 ist
zwischen dem am Pumpenrad 4 angeschlossenen antriebsseitigen
Gehäusebereich
und dem Turbinenrad 5 angeordnet. Sie umfasst mehrere um
die Rotationsachse 3 rotierbare Kupplungsscheiben 14.
Ein Teil der Kupplungsscheiben 14 ist verdrehungsstabil über ein Kopplungsteil 15 am
Turbinenrad 5 angekoppelt. Die restlichen Kupplungsscheiben 14 sind über ein
weiteres Kopplungsteil 16 am Pumpenrad 4 beziehungsweise
dem Gehäuse 8 angekoppelt.
Die Kupplungsscheiben 14 sind axial verschiebbar gelagert
und können über eine
druckbetätigbare
Einkuppeleinrichtung 17 mittels einer Anpressscheibe 18 in
reibschlüssige
Verbindung gebracht werden, so dass das Pumpenrad 4 und
das Turbinenrad 5 drehfest aneinander gekoppelt werden
können.
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Innerhalb
des Arbeitsraums 6 ist ein Drosselbauteil 19 vorgesehen.
Das Drosselbauteil 19 ist mittels eines druckbetätigbaren
Verstellmechanismus 20 in Rotationsachsenrichtung der hydrodynamischen
Kupplung 1 zur Beeinflussung der Kreislaufströmung 7 im
Arbeitsraum 6 verschiebbar angeordnet. Das Drosselbauteil 19 ist
als ein radialsymmetrisch um die Rotationsachse 3 der hydrodynamischen
Kupplung 1 angeordneter Hohlzylinder 21, der über Speichen 22 an
dem Verstellmechanismus 20 befestigt ist, ausgebildet.
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Das
Drosselbauteil 19 weist eine Anströmfläche für Arbeitsmedium auf, welche
durch axiales Verschieben des Drosselbauteils derart in die Kreislaufströmung 7 im
Arbeitsraum 6 einbringbar ist, dass sie in der ersten Position
der Kreislaufströmung 7 entgegensteht
und in einer in der zweiten Position außerhalb der Kreislaufströmung 7 angeordnet
ist. Dabei erstreckt sich die Anströmfläche in Axialrichtung der hydrodynamischen
Kupplung 1 und die Kolbenfläche des Kolbens in Radialrichtung
der hydrodynamischen Kupplung 1.
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Die
dargestellte Position des Drosselbauteils 19 ist die aktive
Position des Drosselbauteils 19. Das heißt in dieser
aktiven Position wird eine im Arbeitsraum 6 ausgebildete
Kreislaufströmung 7 unterbrochen
beziehungsweise gestört,
da sich der Hohlzylinder 21 im Strömungsbereich der Kreislaufströmung 7 befindet.
Durch Verschieben des Drosselbauteils 19 in Richtung des
Trennspaltes 23 zwischen dem Pumpenrad 4 und dem
Turbinenrad 5 kann das Drosselbauteil 19 in eine
inaktive Position verschoben werden, in der die Kreislaufströmung 7 im
Wesentlichen nicht behindert wird. Das heißt lediglich die Speichen 22 stehen
dann in der Kreislaufströmung 7.
In dieser inaktiven Position verlaufen die Speichen 22 des Drosselbauteils 19 im
Trennspalt 23 beziehungsweise im Bereich des Trennspaltes 23.
Das Verschieben kann mittels des Verstellmechanismus 20 über einen Verstellsteuerdruck
vorgenommen werden. Das Verschieben ist durch den in 1 eingezeichneten Doppelpfeil
im Arbeitsraum 6 symbolisiert.
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Der
Verstellmechanismus 20 und die Einkuppeleinrichtung 17 sind
zu deren Druckbetätigung über eine
vom Arbeitsmediumzulauf 11 und Arbeitsmediumablauf 12 separate
Steuerleitung 24 mit Arbeitsmediumdrücken pSt beaufschlagbar,
die zu Arbeitsmediumflüssen
in der Steuerleitung 24 führen können, deren Fließrichtung
in der Figur durch einen Doppelpfeil an der Steuerleitung 24 symbolisiert
ist. Diese Steuerleitung 24 wird von den axialen Bohrungen 28 und 29 sowie
von den radialen Abzweigbohrungen 30 und 31, die
miteinander arbeitsmediumleitend verbunden sind, und in einem Kolbenraum 26 münden, ausgebildet.
Die radialen Abzweigbohrungen 30 und 31 der Welle 9 werden
im Fuß des
Turbinenrads 5 fortgeführt.
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Der
Steuerdruck ist in der Steuerleitung 24 anlegbar, so dass
sowohl die Druckbetätigung
des Verstellmechanismus 20 und damit des Drosselbauteils 19,
als auch die Druckbetätigung
der Einkuppeleinrichtung 17 und damit der Überbrückungskupplung 2 über eine
gesteuerte Variation des in der einen Steuerleitung 24 anliegenden
Steuerdruckes möglich ist.
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Zur
Druckbetätigung
wirkt der Steuerdruck dabei auf jeweils eine Fläche jeweils eines insbesondere
gegen den Betriebsmittelinnendruck verschieblichen Bauteils. Dieses
Bauteil wird im Falle der Einkuppeleinrichtung 17 von deren
Anpressscheibe 18 ausgebildet, wobei der in der Steuerleitung 24 anliegende
Steuerdruck auf die gehäuseseitige
Oberfläche
der Anpressscheibe 18 wirkt, so dass die Anpressscheibe 18 bei
deren Druckbetätigung
zum Aneinanderpressen der Kupplungsscheiben 14 von der Innenoberfläche des
Gehäuses
weg in der Figur nach rechts verschoben wird.
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Das
zur Druckbetätigung
des Verstellmechanismus 20 verschiebliche Bauteil 25 des
Verstellmechanismus 20 ist in dem mit Arbeitsmedium befüllbaren
Kolbenraum 26 zur Druckbetätigung verschiebbar angeordnet.
Dieser Kolbenraum 26 wird vom Turbinenrad 5 ausgebildet.
Der Kolbenraum 26 weist eine einen Durchflusswiderstand
ausbildende Öffnung 27 auf,
wobei beim Verschieben verdrängbares Arbeitsmedium
durch diese Öffnung 27 aus
dem Kolbenraum 26 verdrängbar
ist. Die radial innen gelegenen Enden der Speichen 22 des
Drosselbauteils 19 sind an einem außerhalb des Raums angeordneten Endbereich
des verschieblichen Bauteils 25 des Verstellmechanismus 20 befestigt.
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Das
Arbeitsmedium strömt über die
Steuerleitung 24 in den Kolbenraum 26 und bewirkt
eine Druckbeaufschlagung des verschieblichen Bauteils 25,
das insbesondere als Kolben, hier mit einer Kreisringfläche, ausgebildet
ist und in Axialrichtung der hydrodynamischen Kupplung 1 verschiebbar
ist, so dass der Kolben in einer ersten Position zwischen der wenigstens
einen Abzweigbohrung 30 der ersten axialen Bohrung 28 und
der wenigstens einen Abzweigbohrung 31 der zweiten axialen
Bohrung 29, beide Abzweigbohrungen zueinander abdichtend
angeordnet ist. Wird nun der Arbeitsmediumdruck in der Steuerleitung 24 vergrößert, so
wird der Kolben in Richtung der Überbrückungskupplung 2 im
Kolbenraum 26 verschoben. Der Kolben ist anschließend in
einer zweiten Position einseitig außerhalb der Abzweigbohrungen 30 und 31 beider
axialer Bohrungen 28 und 29 positioniert, so dass
die Abzweigbohrungen 30 und 31 beider axialer
Bohrungen 28 und 29 über den Kolbenraum 26 arbeitsmediumleitend
miteinander verbunden sind. Damit bildet der Kolben 25 im Zusammenwirken
mit den Bohrungen 30 und 31 ein Ventil aus.
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Da
der Kolben und das Drosselbauteil 19 miteinander verbunden
sind, bewirkt die Kolbenbewegung in Richtung der Überbrückungskupplung 2 auch
ein axiales Verschieben des Drosselbauteils 19 aus der
Kreislaufströmung
im Arbeitsraum 6.
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Aus
dem Kolbenraum 26 strömt
das Arbeitsmedium durch die radiale Abzweigbohrung 31 in
die axiale Bohrung 29 der Welle 9, und zwar genau
dann, wenn der Kolben im Kolbenraum 26 in der zweiten Position
axial außerhalb
beider Abzweigbohrungen 30, 31 positioniert ist.
Die axiale Bohrung 29, welche in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums
in der Steuerleitung 24 von einem Steuerleitungseinlass
in den Kolbenraum 26 gesehen, hinter dem Kolbenraum 26 angeordnet
ist, weist wenigstens eine radiale Auslassbohrung 32 auf,
die die axiale Bohrung 29 mit der Anpressscheibe 18 arbeitsmediumleitend verbindet.
Das durch diese Auslassbohrung 32 einströmende Arbeitsmedium übt einen
Verschiebedruck auf die Anpressscheibe 18 der Einkuppeleinrichtung 17 aus,
welche vorwiegend in Axialrichtung der hydrodynamischen Kupplung 1 verschiebbar
auf der Welle 9 angeordnet ist. Das Arbeitsmedium drückt die Anpressscheibe 18 gegen
die Kupplungsscheiben 14 der Überbrückungskupplung 2,
so dass Pumpenrad 4 und Turbinenrad 5 drehfest
miteinander verbunden werden.
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Wird
der Arbeitsmediumdruck in der Steuerleitung 24 verringert,
so wird der Kolben im Kolbenraum 26 infolge der Druckbeanspruchung
des Drosselbauteils 19 durch die Kreislaufströmung 7 im
Arbeitsraum 6 in Richtung auf die Abzweigbohrung 30 zubewegt.
Der Kolben befindet sich nun zwischen der wenigstens einen Abzweigbohrung 30 und
der wenigstens einen Abzweigbohrung 31 und dichtet beide
zueinander ab. Die Druckbeaufschlagung der Einkuppeleinrichtung 17 mit
Arbeitsmedium aus der Steuerleitung 24 wird unterbrochen.
Folglich fällt
der Druck im Innenraum zwischen Gehäuse 8 und Anpressscheibe 18 ab,
so dass der auf der Turbinenradseite wirkende Innendruck pI überwiegt,
und die Anpressscheibe 18 insbesondere axial in Richtung
des Gehäuses 8 bewegt
wird, wobei die Anpressscheibe 18 von den Kupplungselementen 14 gelöst wird. Pumpenrad 4 und
Turbinenrad 5 sind dann nicht mehr drehfest miteinander
verbunden. Aufgrund der vorgesehenen Öffnung 27 wird bei
der gezeigten Ausführungsform
die axiale Bohrung 29 mit Arbeitsmediumdruck aus dem Innenraum
der hydrodynamischen Kupplung außerhalb des Arbeitsraumes,
in welchem die Überbrückungskupplung 2 angeordnet ist,
beaufschlagt.
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Auch
ist es denkbar die Rückstellung
der Anpressscheibe 18 über
ein in dieser Figur nicht gezeigtes elastisches Element, insbesondere
eine Zug- oder Druckfeder zu erreichen. Dabei wirkt die Vorspannkraft
des elastischen Elements der infolge des Arbeitsmediumdruckes auf
die Anpressscheibe 18 wirkenden Kraft entgegen, so dass
bei abnehmendem Arbeitsmediumdruck die Vorspannkraft des elastischen
Elements überwiegt
und die Anpressscheibe 18 in eine Rückstellposition bewegt wird.