DE102013002800A1

DE102013002800A1 - Akustikplatte

Info

Publication number: DE102013002800A1
Application number: DE201310002800
Authority: DE
Inventors: Kai Uwe Schröder; Dr. Klix Jürgen
Original assignee: Erfurt und Sohn KG
Current assignee: Erfurt und Sohn KG
Priority date: 2013-02-19
Filing date: 2013-02-19
Publication date: 2014-08-21

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Akustikplatte zur Schallabsorption, die an Wänden anbringbar ist, wobei sie eine über die gesamte Breite und Länge der Akustikplatte sich erstreckende Schicht aus einem schwer entflammbaren Schaum insbesondere Schaumglas oder aus einem schwer entflammbaren Nadelvlies aufweist und dass die der Wand abgewandte Vorderseite der Schicht mit einem Vlies, Papier und/oder Filz kaschiert oder übertapeziert ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Akustikplatte zur Schallabsorption, die an Wänden anbringbar ist.
Für Räume werden aus Gründen der Behaglichkeit für den Aufenthalt, für Sprachdarbietungen, für Musikdarbietungen und zur Raumschallpegelminderung, Schallobserber benötigt.
Eine minimale Schallabsorption kommt auch schon durch Tapeten u. a. zustande, was allerdings nur gegenüber einem zuvor halligen Raum spürbar wird. Die ansonsten angebotenen speziellen Schallabsorber zeichnen sich dadurch aus, dass diese in der Regel mechanisch empfindlich sind und praktisch nur für den Deckenbereich und ggf. oberhalb von 2 m an Wänden angebracht werden können, oder es sind Wandabsorber, wie z. B. Röhrenspanplatten, Lochbleche, Gittersteine u. ä., in der Regel in Kombination mit dahinter angebrachten porösen Schallabsorbern (Mineralfaserplatten, offenzellige Schaumkunststoffe o. ä.), auf dem Markt erhältlich.
Bei den angebotenen Wandabsorbern sind die Probleme gegeben, dass das Wanderscheinungsbild stark beeinflusst wird, unansehnliche Beschädigungen und auch Verletzungsgefahren (für Finger) möglich sind und die Luftschalldämmung der Wand verringert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, Akustikplatten zu schaffen, die bei hoher Schallabsorption einfach an Wänden befestigbar sind, mechanisch unempfindlich sind und dekorativ verwendbar, einen nahtlosen unsichtbaren schallabsorbierenden Wandbelag darstellen und mit einem Farbanstrich und/oder einer Tapete bedeckbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Akustikplatte eine über die gesamte Breite und Länge sich erstreckende Schicht aus einem schwer entflammbaren Schaum insbesondere aus Schaumglas oder aus einem schwer entflammbaren Nadelvlies aufweist und dass die der Wand abgewandte Vorderseite der Schicht mit einem Vlies, Papier und/oder Filz kaschiert ist oder übertapeziert ist.
Solche Akustikplatten haben sehr gute akustische insbesondere schallabsorbierende Eigenschaften und bilden einen unsichtbaren nahtlosen Wandbelag. Hierbei hat die vorderseitige Kaschierung, Tapezierung folgende Aufgaben:

– sie schützt die Schaumglasschicht oder Nadelvliesschicht;
– sie wirkt teilweise schallabsorbierend und lässt größtenteils Schall zu den Hohlräumen im Inneren durch, damit der Schall dort absorbiert wird;
– sie bildet eine glatte Wandoberfläche die gestrichen und/oder mit Tapete versehen werden kann;
– sie fängt als Membranabsorber den Schall auf.

Die schallabsorbierenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen Akustikplatte werden noch dadurch verbessert, dass die Schicht aus Schaumglas oder Nadelvlies Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen und/oder Bohrungen aufweist, die zur Vorderseite der Schicht hin offen sind. Hierbei können die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen oder Bohrungen sich über die gesamte Dicke der Schicht erstrecken.
In einer Ausführung sind die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen und/oder Bohrungen durch das Vlies, das Papier und/oder den Filz geschlossen, so dass die Vorderseite ein gleichmäßiges Äußeres aufweist und auch sehr dünnes Kaschiermaterial aufgebracht werden kann, ohne die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen oder Bohrungen hindurchscheinen zu lassen. Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen oder Bohrungen in der Schicht mit Öffnungen im Vlies, Papier und/oder Filz fluchten, wodurch die Schallabsorbierung noch verbessert wird.
Eine weitere Verbesserung der Schallabsorbierung wird dadurch erreicht, dass die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen oder Bohrungen unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass die Nadelvliesschicht aus Polyester oder Polykarbonat besteht. Ferner fängt die vordere Schicht aus Vlies Papier und/oder Filz als Membranabsorber den Schall auf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen in einem Ausschnitt dargestellt und wird mit Alternativen im Folgenden beschrieben. Es zeigen
1 eine Vorderansicht der Akustikplatte in einem Ausschnitt,
2 einen Schnitt durch die Akustikplatte nach II-II in 1.
Die Akustikplatte 1 weist eine Schicht 2 aus einem schwer entflammbaren Schaum (insbesondere aus Schaumglas) oder aus einem schwer entflammbaren Nadelvlies insbesondere aus Polyester oder Polykarbonat auf mit einer Dicke D1 von 10–50 mm vorzugsweise von 10–30 mm. Die Vorderseite 3 der Schicht 2 ist mit einer Kaschierung aus Vlies, Papier oder Filz 4 vollständig bedeckt. Hierbei ist das Vlies, Papier oder der Filz 4 vorzugsweise auf die Vorderseite aufgeklebt oder auftapeziert. Dies kann auch nach dem Anbringen der Platten 1 auf die Wand erfolgen. Diese Kaschierung/Tapezierung führt zu einer optimalen insbesondere nahtlosen Außenfläche und ermöglicht, dass die Vorderseite 3 problemlos mit einem Farbanstrich und/oder einer Tapete versehen werden kann. Hierdurch werden auch die Plattenstöße überdeckt und ferner kann die vordere Schicht 2 als Membranabsorber den Schall schlucken.
Vorzugsweise sind in der Schaumglasschicht Löcher (Ausnehmungen, Öffnungen, Bohrungen) 5 eingebracht, die zumindest zur Vorderseite 3 der Schaumglasschicht 2 offen sind und vorzugsweise sich über die gesamte Dicke D1 der Schaumglasschicht erstrecken, so dass sie sich auch zur Rückseite der Schaumglasschicht öffnen. Die Löcher (Ausnehmungen, Öffnungen, Bohrungen) 5 sind vorzugsweise zylindrisch, stehen zur Vorderseite 3 lotrecht, und weisen einen Durchmesser von 3–20 mm insbesondere von 5–12 mm auf. Die Löcher 5 werden in einer weiteren Alternative von mehr oder weniger tiefen Sackbohrungen/Sacklöchern gebildet.
In der in der Zeichnung dargestellten Ausführung durchdringen die Löcher (Ausnehmungen, Öffnungen, Bohrungen) 5 auch die Kaschierung 4. In einer nicht dargestellten Ausführung sind die Löcher (Ausnehmungen, Öffnungen, Bohrungen) 5 von der Kaschierung bedeckt bzw. verschlossen.
Die Akustikplatte eignet sich besonders zur flächigen Bedeckung der Innenwände von Gebäuden. Hierzu weist sie vorzugsweise eine Breite von 30–150 cm und eine Länge von 80–300 cm auf. Zum Befestigen an einer Innenwand eignen sich die verschiedensten Befestigungsmittel wie Kleben, Schrauben, Nageln oder Dübeln.

Claims

Akustikplatte (1) zur Schallabsorption, die an Wänden anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine über die gesamte Breite und Länge der Akustikplatte (1) sich erstreckende Schicht (2) aus einem schwer entflammbaren Schaum insbesondere Schaumglas oder aus einem schwer entflammbaren Nadelvlies aufweist und dass die der Wand abgewandte Vorderseite (3) der Schicht (2) mit einem Vlies, Papier und/oder Filz (4) kaschiert oder übertapeziert ist.
Akustikplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (2) Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen, Bohrungen (5) aufweist, die zur Vorderseite (3) der Schicht hin offen sind.
Akustikplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen oder Bohrungen (5) sich über die gesamte Dicke (D1) der Schicht (2) erstrecken oder Sackbohrungen/Sacklöcher sind.
Akustikplatte nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen oder Bohrungen (5) durch das Vlies, das Papier und/oder den Filz (4) geschlossen sind.
Akustikplatte nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen oder Bohrungen (5) in der Schicht (2) mit Öffnungen im Vlies, Papier und/oder Filz fluchten.
Akustikplatte nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen, Löcher, Öffnungen oder Bohrungen (5) unterschiedliche Durchmesser (D2, D3) aufweisen.
Akustikplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelfliesschicht (2) aus Polyester oder Polykarbonat besteht.
Akustikplatte nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Schicht aus Vlies, Papier und/oder Filz als Membranabsorber den Schall auffängt.