DE102013002074A1 - Formwerkzeug - Google Patents
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- B29C51/44—Removing or ejecting moulded articles
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Formwerkzeug zum Herstellen von Tiefziehteilen aus einer erwärmten thermoplastischen Kunststofffolie durch Differenzdruck, bestehend aus Oberteil und Unterteil, wobei das Unterteil Formteile mit der Gestalt der herzustellenden Tiefziehteile und Schnittstempel zum Austrennen der Tiefziehteile aus der Kunststofffolie und das Oberteil eine Matrize und Stanzteile zum örtlichen Einbringen von Schwächungslinien und/oder Durchbrüchen und/oder Einprägungen und/oder Aufdrucken auf/in den Rand der Tiefziehteile aufweist, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzteile servomotorisch verstellbar ausgebildet sind. Dadurch wird eine Anpassung der Schnitttiefe der Stanzteile möglich, sodass qualitativ gleichwertige Tiefziehteile hergestellt werden können. Diese Anpassung ist bei laufendem Betrieb der Thermoformmaschine und damit des Formwerkzeuges auf einfache Weise möglich.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Formwerkzeug zum Herstellen von Tiefziehteilen, z. B. von Behältern oder Deckeln, aus einer erwärmten thermoplastischen Kunststofffolie durch Differenzdruck nach der Gattung des Hauptanspruches. Ein Formwerkzeug dieser Bauart wird in die Formstation einer Thermoformmaschine eingebaut. Die Verfahrensabläufe dieses Formwerkzeuges beim Tiefziehen werden als bekannt vorausgesetzt und sind beispielsweise in der
DE-21 45 250 A1 näher beschrieben. Dabei wird von einem formenden und stanzenden Formwerkzeug ausgegangen, wobei das Ausstanzen in Form eines Durchfallschnittes unmittelbar nach dem Formvorgang erfolgt. - Die Erfindung betrifft insbesondere die Gestaltung und den Antrieb der Schneideinrichtung, die den Behälterrand aus der umgebenden Folienbahn austrennt, wenn ein Teil des Behälterrandes abtrennbar vom anderen Teil des Behälterrandes gestaltet sein soll. Ein so ausgebildeter Behälter ist aus der
DE 201 16 770 bekannt und bildet in Verbindung mit einem entsprechend gestalteten Deckel eine Verpackung mit einem Originalitätsverschluss. Erst nach Abtrennen eines Teils des Behälterrandes kann der Deckel ergriffen und entfernt werden, wodurch ein Öffnen erkannt werden kann. - Aus der
DE 100 17 042 ist ein gattungsbildendes Formwerkzeug bekannt, bei dem eine Schneideinrichtung vorgesehen ist, um in den Behälterrand beim Austrennen des Behälters Einschnitte einbringen zu können, um z. B. ein Etikett bei einem Blumentopf einzustecken zu können. Dies wird erreicht durch ein pro Formnest hinter dem Niederhalter und örtlich in dessen Wandung angeordnetes Stanzmesser, das gefedert gelagert und insbesondere in3 gut erkennbar ist. - Nachteilig bei dieser Gestaltung ist es, dass keine definierte Lage des Stanzmessers in der geschlossenen Stellung des Formwerkzeugs vorliegt, bedingt u. a. durch die gefederte Ausbildung des Schnittmessers. Je nach den Dickentoleranzen der Kunststofffolie, abhängig von Temperaturdifferenzen der Kunststofffolie, von Reibungseinflüssen – um nur einige Einflussfaktoren zu nennen – liegen unterschiedliche Stanzergebnisse bezüglich der Einstanztiefe vor, weil das Stanzmesser entsprechend unterschiedlich nachgibt bzw. unterschiedlich tief einschneidet. Auch im Hub des Formtisches der Thermoformmaschine gibt es Toleranzen, auch bedingt durch unterschiedliche Betriebsparameter zwischen Anlauf der Maschine und ihrem Betriebszustand nach einer längeren Betriebszeit. Hier spielt die Erwärmung der Thermoformmaschine mit eine Rolle, was sich auf Toleranzen und damit die Schließlage auswirkt. Eine Korrektur am Formwerkzeug oder and der Thermoformmaschine durch die Bedienungsperson beim Erkennen von zu großen Abweichungen des Schnittmaßes vom gewünschten Maß ist nicht möglich. Ein Ausbau des Formwerkzeugs und ein Ändern und/oder Verstellen von Bauteilen im Stillstand der Thermoformmaschine ist erforderlich. Gerade bei Einstanzungen zum Herstellen von Sollbruchstellen ist es bei u-förmig gestalteten Behälterrändern erforderlich, auch in schräg verlaufenden Bereiche des Behälterrandes Einstanzungen vorzunehmen, was die zulässigen Toleranzen beim Stanzen sehr einengt. Es muss auch zuverlässig erreicht werden, dass nicht Teile des Behälterrandes ungewollt abbrechen und nach dem Öffnen einer Verpackung in das darin verpackte Gut gelangen. Auch dies erfordert enge Toleranzen des Schneidens. Nach einem Nachschleifen von Stanzteilen sollte ein rasches Anpassen an die neue Geometrie erfolgen können.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Formwerkzeug so zu gestalten, dass eine manuelle – in Weiterbildung der Erfindung automatische – Anpassung der Schnitttiefe von allgemein als Stanzteile bezeichnete Einrichtung möglich ist, sodass qualitativ gleichwertige Tiefziehteile hergestellt werden können. Dies sollte bei laufendem Betrieb der Thermoformmaschine und damit des Formwerkzeuges auf einfache Weise möglich sein.
- Zur Lösung der Aufgabe wird ein Formwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Ein Verfahren zum Betreiben eines Formwerkzeugs einer vorteilhaften Gestaltung ist in Anspruch 6 beansprucht.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand einer Zeichnung dargestellt. Sie zeigt: einen Querschnitt durch ein kombiniert formendes und stanzendes Formwerkzeug.
- Das kombiniert formende und stanzende Formwerkzeug besteht aus einem Oberteil
1 und einem Unterteil2 , die relativ zueinander verschiebbar sind und im Zusammenwirken eine erwärmte Folienbahn3 aus thermoplastischem Kunststoff zu einem Tiefziehteil10 mittels Differenzdruck – Druckluft oder Vakuum – tiefziehen und dieses ausstanzen. Das Formwerkzeug ist in die Formstation einer Thermoformmaschine eingebaut, die einen Obertisch4 und einen Untertisch5 aufweist. Unter Tiefziehteil10 sind hier behälterartige Teile oder deckelartige Teile zu verstehen. - Das Unterteil
2 setzt sich aus der Grundplatte6 , dem Kühlblock7 und darin angeordneten Schnittstempeln8 zusammen, wobei die Schnittstempel8 im Innern die Form der Tiefziehteile10 tragen wie dargestellt oder mit einem entsprechenden Formeinsatz mit dessen Form versehen sind, also zweigeteilt ausgebildet sind. Der Kühlblock7 ist mit Kühlbohrungen12 , die der Kühlung der Schnittstempel8 und ggf. der Formeinsätze dienen, versehen. In jedem Schnittstempel8 sitzt ein verschiebbarer Formboden9 , der mit einer Auswerfereinrichtung19 verbunden ist. - Das Oberteil
1 besteht aus einer Matrize13 , einer Zwischenplatte14 und einer Kopfplatte15 , die am Obertisch4 befestigt wird. In Matrize13 und Zwischenplatte14 sind Formnester eingearbeitet, in denen je ein Niederhalter16 und ein vertikal verschiebbarer Streckhelfer17 angeordnet sind. Die Streckhelfer17 sitzen an einer Trägerplatte18 , die mit der Streckhelferstange30 verbunden ist. Ist das Formwerkzeug für flache Tiefziehteile10 ausgelegt ist die Verwendung eines Streckhelfers17 ggf. nicht erforderlich. Auch die Verwendung eines Niederhalters16 ist bei flachen deckelartigen Tiefziehteilen10 nicht zwingend erforderlich. - In jedem Formnest sind Stanzteile
22 höhenverschiebbar in einer Bohrung23 und – falls vorhanden – zwischen der Bohrung23 und dem Niederhalter16 angeordnet, wobei die Stanzteile22 auch als Prägeeinrichtung ausgebildet sein können, um Einprägungen vornehmen zu können. Der Einfachheit halber werden diese auch als Stanzteile22 bezeichnet. Dabei sind Kombinationen möglich, d. h. ein Teilbereich des Behälterrandes des Tiefziehteils10 kann eingeschnitten, ein anderer Teil vorgeprägt werden, um ein Abbrechen eines Teils des Behälterrandes auf einfache Weise vornehmen zu können. Auch ist es denkbar, die Stanzteile22 als Druckeinrichtung auszubilden, um Aufdrucke, z. B. des Datums, durchführen zu können. - Die Stanzteile
22 sind über eine Spindel24 , eine Zahnriemenscheibe25 , einen Zahnriemen26 und eine Zahnriemenscheibe27 mit einem Servomotor28 verbunden. Zusätzliche Führungen29 dienen der sicheren und lagegenauen Führung der Stanzteile22 . - Bei einreihigen Formwerkzeugen kann dabei pro Formnestreihe ein Servomotor
28 vorgesehen sein, wobei über den Zahnriemen26 eine Synchronisierung aller Stanzteile22 dieser Formnestreihe vorgenommen werden kann. Bei mehrreihigen Formwerkzeugen wird man vorzugsweise pro Formnestreihe einen Servomotor28 vorsehen mit entsprechender Synchronisation aller Stanzteile22 einer Formnestreihe. - In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, zwischen Oberteil
1 und Unterteil2 eine Abstandsmesseinrichtung20 anzuordnen, die hochauflösend im Bereich von 0,05 mm die Distanz zwischen beiden Formwerkzeughälften messen kann. Sollte sich folglich im laufenden Betrieb eine Abweichung des Abstandes zwischen Oberteil1 und Unterteil2 einstellen wird über die Steuerung21 automatisch eine Verstellung der Stanzteile22 vorgenommen, in dem Sinne, dass die Unterkante der Stanzteile22 immer die gleiche Lage zum Unterteil2 einnimmt. Gleichbleibende Einstanzungen/Einprägungen/Aufdrucke in/auf den Rand der Tiefziehteile10 können so auf einfache Weise bei laufendem Betrieb der Thermoformmaschine herbeigeführt werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Oberteil
- 2
- Unterteil
- 3
- Folienbahn
- 4
- Obertisch
- 5
- Untertisch
- 6
- Grundplatte
- 7
- Kühlblock
- 8
- Schnittstempel
- 9
- Formboden
- 10
- Tiefziehteil
- 11
- Schnittkante
- 12
- Kühlbohrung
- 13
- Matrize
- 14
- Zwischenplatte
- 15
- Kopfplatte
- 16
- Niederhalter
- 17
- Streckhelfer
- 18
- Trägerplatte
- 19
- Auswerfereinrichtung
- 20
- Abstandsmesseinrichtung
- 21
- Steuerung
- 22
- Stanzteile
- 23
- Bohrung
- 24
- Spindel
- 25
- Zahnriemenscheibe
- 26
- Zahnriemen
- 27
- Zahnriemenscheibe
- 28
- Servomotor
- 29
- Führung
- 30
- Streckhelferstange
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 2145250 A1 [0001]
- DE 20116770 [0002]
- DE 10017042 [0003]
Claims (6)
- Formwerkzeug zum Herstellen von Tiefziehteilen aus einer erwärmten thermoplastischen Kunststofffolie durch Differenzdruck, bestehend aus Oberteil (
1 ) und Unterteil (2 ), wobei das Unterteil (2 ) Formteile mit der Gestalt der herzustellenden Tiefziehteile (10 ) und Schnittstempel (8 ) zum Austrennen der Tiefziehteile (10 ) aus der Kunststofffolie (3 ) und das Oberteil (1 ) eine Matrize (13 ) und Stanzteile (22 ) zum örtlichen Einbringen von Schwächungslinien und/oder Durchbrüchen und/oder Einprägungen und/oder Aufdrucken auf/in den Rand der Tiefziehteile (10 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzteile (22 ) servomotorisch verstellbar ausgebildet sind. - Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei seiner Ausbildung als einreihiges Formwerkzeug alle Stanzteile (
22 ) synchronisiert von einem Servomotor (28 ) aus antreibbar gestaltet sind. - Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei seiner Ausbildung als mehrreihiges Formwerkzeug alle Stanzteile (
22 ) pro Formnestreihe synchronisiert von je einem Servomotor (28 ) aus angetrieben sind. - Formwerkzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisation des Antriebes der Stanzteile (
22 ) über einen Zahnriemen (26 ) und Zahnriemenscheiben (25 ,27 ) auf eine Spindel (24 ) erfolgt, mit der die Stanzteile (22 ) verbunden sind. - Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Abstandsmesseinrichtung (
20 ) zum Messen des Abstandes zwischen Oberteil (1 ) und Unterteil (2 ) in der Schließstellung des Formwerkzeugs, die mit einer Steuerung (21 ) in Verbindung steht, die so ausgebildet ist, dass sie eine Verstellung der Stanzteile (22 ) zum Herstellen eines definierten Abstandes der Stanzteile (22 ) zum Unterteil (2 ) herbeiführen kann. - Verfahren zum Betreiben eines Formwerkzeugs nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in geschlossenem Zustand des Formwerkzeugs der Abstand zwischen Oberteil (
1 ) und Unterteil (2 ) gemessen, mit einem vorgegebenen Wert verglichen und bei einer Abweichung eine entsprechende Verstellung der Stanzteile (22 ) vorgenommen wird in der Weise, dass die Stanzteile (22 ) einen definierten Abstand zum Unterteil (2 ) einnehmen.
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- 2013-02-01 DE DE102013002074.3A patent/DE102013002074B4/de not_active Expired - Fee Related
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