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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum indirekten Auftragen von Druckflüssigkeit auf einen Bedruckstoff mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik sind vielfältige Verfahren und Vorrichtungen zum so genannten indirekten Inkjet bekannt. Dabei werden mehrere Tintenstrahl-Druckfarben bzw. Tinten mittels einander nachgeordneter Tintenstrahl-Druckköpfen auf einen umlaufenden Zwischenträger dem Druckbild entsprechend aufgebraucht, d. h. aufgejettet. Von diesem Zwischenträger, z. B. einem Übertragungsband oder einem Übertragungszylinder, werden die Druckfarben bzw. das mehrfarbige Druckbild auf das Substrat, z. B. einen Papierbogen oder eine Papierbahn, übertragen. Der Farbauftrag erfolgt somit nicht direkt, sondern indirekt über die Oberfläche einer Übertragungsvorrichtung auf das Substrat. Diese Oberfläche muss daher so beschaffen oder behandelt sein, dass der notwendige Farbübertrag möglich ist, d. h. sie muss die Farbe annehmen und die – ggf. behandelte, z. B. gehärtete – Farbe wieder abgeben können.
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In der
US 2008/0166495 A1 ist z. B. eine solche Maschine für den indirekten Inkjet-Druck offenbart. Diese umfasst ein zentrales, umlaufendes Übertragungsband als Zwischenträger für die Tinten, welche von vier Druckköpfen auf das Band gejettet werden. Vor dem Tintenauftrag wird mittels einer separaten Auftragsvorrichtung eine Beschichtungsflüssigkeit auf das Band aufgetragen. Nach dem Tintenauftrag wird die Tinte auf dem Band mit Strahlung einer Strahlungsquelle beaufschlagt und dabei gehärtet. Anschließend erfolgt der Übertrag der Tinten bzw. des Druckbildes in einem beheizten Druckspalt auf eine Substratbahn, auf welcher die Tinte schließlich nochmals wärmebehandelt wird. Das Band wird vor einem erneuten Tintenauftrag mittels einer Reinigungsvorrichtung gereinigt.
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Aus der
US 2007/0058022 A1 ist eine ähnliche Maschine bekannt, die jedoch einen zentralen Übertragungszylinder anstelle eines Bandes aufweist.
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Bei solchen Vorrichtungen und Verfahren ist es erforderlich, Maßnahmen vorzusehen, die es erlauben, die auf den Zwischenträger aufgebrachte Druckfarbe im Wesentlichen restlos von dem Zwischenträger auf den Bedruckstoff zu übertragen. Auch solche speziellen Maßnahmen sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
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Die
US 6,318,853 B1 beschreibt ein Verfahren, bei dem ein Trennöl für Tintenstrahl-Drucktinte auf die Oberfläche eines Übertragungsbandes mittels des bekannten Inkjetverfahrens aufgebracht wird. Die Trennöl-Schicht wird anschließend mit der Spitze eines Rakelblatts vergleichmäßigt. Durch den Einsatz des Inkjetverfahren für den Auftrag des Trennöls wird es ermöglicht, das Trennöl ortsaufgelöst aufzutragen und dabei auch die Auftragsmenge zu steuern. Der Übertrag der Tinte auf ein Substrat erfolgt in einem Walzenspalt, wobei einer der beiden Walzen beheizt ist.
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Auch die
US 1020/0012023 A1 beschreibt den Einsatz und den Auftrag eines Trennöls auf einem Übertragungszylinder und eine hierzu vorgesehene Auftragseinrichtung.
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Die
JP 2010-69735 A beschreibt ein Verfahren, bei dem auf ein Übertragungsband eine flüssige Schicht eines Reaktionsmittels aufgebracht wird. Darauf werden farbannehmende Partikel aufgebracht, wobei die unteren Partikel mit dem Reaktionsmittel reagieren und infolge keine Farbe annehmen und sich leicht von dem Übertragungsband lösen lassen. Die oberen Partikel bleiben jedoch farbannehmend. Auf das Band bzw. die Partikel mittels des bekannten Inkjetverfahrens aufgebrachte Farbe kann daher zusammen mit den Partikeln vom Übertragungsband abgelöst und auf ein Substrat übertragen werden.
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Ein ähnliches Verfahren ist in der
JP 2010-069796 beschrieben. Hier wird auf den Zwischenträger eine härtbare Schicht mit rauer Oberfläche aufgetragen, die mit der danach aufgebrachten Druckflüssigkeit zusammen nach Art eines Films, vom Übertragungsband vollständig abgelöst und auf den Bedruckstoff übertragen wird.
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Die
US 7,661,809 B2 offenbart demgegenüber den Auftrag eines Hilfsstoffs für den Farbübertrag von einem Übertragungszylinder auf ein Substrat, wobei der Hilfsstoff direkt auf das Substrat und nicht auf den Übertragungszylinder aufgetragen wird. Der Hilfsstoff kann ein wasserlösliches Harz umfassen. Die Farbe auf dem Übertragungszylinder wird mit Hilfe einer Einrichtung getrocknet, die Feuchtigkeit oder Lösemittel aus der Farbe verdampft und abführt. Alternativ oder zusätzlich kann eine Heizwalze vorgesehen sein, die die Oberfläche des Übertragungszylinders von innen beheizt.
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Die
US 7,997,717 B2 offenbart schließlich die Plasmabehandlung der Oberfläche eines Übertragungszylinders um den Farbübertrag auf ein Substrat zu verbessern.
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Im Stand der Technik kann das Problem bestehen, dass die Tintentropfen auf dem Zwischenträger nicht ausreichend spreiten, d. h. verlaufen, um Vollflächen ausbilden zu können. Um ein solches ausreichendes Spreiten der Druckflüssigkeit auf dem Zwischenträger erreichen zu können, muss die Oberflächenenergie des Zwischenträgers entsprechend eingestellt werden. Da aber zugleich dafür Sorge zu tragen ist, dass die Druckflüssigkeit von dem Zwischenträger auch wieder restlos oder nahezu restlos übertragen werden kann, darf die Oberflächenenergie nicht zu hoch eingestellt werden. Denn sonst werden die z. B. im Inkjetverfahren aufgejetteten Tröpfchen der Druckflüssigkeit an der Oberfläche des Zwischenträger nicht ausreichend gut an der Stelle, an der sie auftreffen, festgehalten, was ein unscharfes Bild zur Folge hat. Zur Lösung dieses Problems schlägt die
US 5099256 vor, die Oberfläche des Zwischenträgers als raue Silikonschicht auszubilden. Allerdings verändert sich die Oberflächenrauigkeit dieser Silikonschicht im Laufe des Druckprozesses, insbesondere wenn sie regelmäßig mit Reinigungseinrichtungen in Kontakt kommt, wodurch der Zwischenträger nach geraumer Zeit unbrauchbar wird. Außerdem ist es nicht möglich, die Wellenlänge bzw. Frequenz der Rauigkeit zu verändern und so an die Auflösung des Inkjet-Druckbildes anzupassen.
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Der Einsatz eines Trennmittels bzw. einer auf Trennmittel aufgebauten Trennschicht kann daher vorteilhaft sein, jedoch ist dabei dafür Sorge zu tragen, dass das Trennmittel bzw. die Trennschicht auch eine ausreichende Trennwirkung entfalten kann. Diese ausreichende Trennwirkung kann insbesondere dadurch negativ beeinflusst werden, dass die Druckflüssigkeit und deshalb auch gegebenenfalls das darunter liegende Trennmittel während des Druckprozesses erwärmt wird.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zu schaffen, welches eine restlose oder zumindest nahezu restlose Übertragung der Druckflüssigkeit von dem Zwischenträger auf den Bedruckstoff im Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Erfindung ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung und den dazu gehörigen Zeichnungen.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum indirekten Auftragen von Druckflüssigkeit auf einen Bedruckstoff, wobei ein Zwischenträger bereitgestellt wird, ein flüssiges Trennmittel bereitgestellt wird und auf den Zwischenträger aufgebracht wird, eine Druckflüssigkeit bereitgestellt und auf den Zwischenträger aufgebracht wird, die Druckflüssigkeit erwärmt wird, und die Druckflüssigkeit von dem Zwischenträger auf den Bedruckstoff übertragen wird, zeichnet sich dadurch aus, dass das Trennmittel eine Siedetemperatur aufweist, welche höher ist als die Siedetemperatur des Lösungsmittels der Druckflüssigkeit.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe erlaubt es in vorteilhafter Weise, die Druckflüssigkeit restlos oder zumindest nahezu restlos von dem Zwischenträger auf den Bedruckstoff zu übertragen. Hierzu wird die Druckflüssigkeit erwärmt. Diese Erwärmung kann beispielsweise durch das Beaufschlagen mit Heißluft oder mit Infrarotstrahlung erfolgen. Da sich die Druckflüssigkeit über dem Trennmittel auf dem Zwischenträger befindet, wird die Erwärmung der Druckflüssigkeit in der Regel auch zu einer Erwärmung des Trennmittels führen. Im Rahmen der Erfindung wurde dabei erkannt, dass das Vorsehen einer Trennmittel-Siedetemperatur, welche höher ist als die Siedetemperatur des Lösungsmittels der Druckflüssigkeit, von Vorteil ist. Eine entsprechend hohe Siedetemperatur des Trennmittels erlaubt es, Lösungsmittel aus der Druckflüssigkeit zu verdampfen, ohne gleichzeitig ein Verdampfen des Trennmittels herbeizuführen. Auf diese Weise kann erfindungsgemäß und in vorteilhafter Weise sichergestellt werden, dass das Trennmittel unterhalb der Druckflüssigkeit flüssig bleibt und so, bevorzugt als Trennschicht erhalten bleibt oder zumindest doch teilweise, wenn sich die Trennschicht beim Übertrag des Druckbildes vom Zwischenträger auf den Bedruckstoff spaltet.
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Eine hinsichtlich der eingesetzten Medien vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das Trennmittel Alkohol, insbesondere Glykol oder Glyzerin oder Glykolether umfasst. Durch das Vorsehen der genannten Substanzen kann die Siedetemperatur auf einen Wert höher als die Siedetemperatur des Lösungsmittels der Druckflüssigkeit eingestellt werden. Neben den genannten Substanzen können auch vergleichbare organische Flüssigkeiten mit einer vermittelnden Wirkung zwischen oleophilen und hydrophilen Flüssigkeiten eingesetzt werden.
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Eine weitere hinsichtlich der verwendeten Medien vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das Trennmittel ein wässriges Gel umfasst. Alternativ hierzu kann das Trennmittel auch ein nicht wässriges Gel umfassen. Bevorzugt ist in beiden Fällen vorgesehen, dass das Trennmittel auch ein Verdickungsmittel umfasst. Als ein solches Verdickungsmittel kann beispielsweise Pektin, Argar-Argar oder Cellulose vorgesehen sein.
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Es ist auch möglich, als Trennmittel eine pigmentfreie bzw. farbstofffreie d. h. transparente Druckfarbe vorzugsweise eine ölbasierte Offsetdruckfarbe oder deren Farbenbasis als Trennmittel einzusetzen. Eine Schicht aus einem solchen Trennmittel spaltet sich bei der Übertragung des Druckbildes vom Zwischenträger auf den Bedruckstoff und kann das so auf den Bedruckstoff aufgebrachte Bild als dünne Schutzschicht abdecken, die anschließend durch Trocknung des Bedruckstoffes verfestigt wird. Offsetdruckfarben bestehen üblicherweise aus einer Firnis aus Ölen und Harzen, der Ester, Wachse, Trockenstoffe und Pigmente beigemischt werden. Für den beschriebenen Zweck als Trennmittel ist es ausreichend, wenn die Firnis als Grundstoff, gegebenenfalls als Trennmittel verwendet wird.
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Eine auf Grund ihrer besonders vorteilhaften Trennwirkung bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das Trennmittel als eine Trennschicht aufgebracht wird, insbesondere mit einer Dicke zwischen etwa 1 μm und etwa 10 μm auf den Zwischenträger.
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Eine ebenfalls aufgrund ihrer vorteilhaften Trennwirkung bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das Trennmittel die Oberfläche des Zwischenträgers im Wesentlichen vollständig benetzt. Weiterhin kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass die Druckflüssigkeit auf der Trennschicht ausreichend spreitet, so dass die Druckflüssigkeit der einzelnen Druckpunkte einer bestimmten Druckfarbe auf der Trennschicht zu einer Vollfläche zusammenlaufen können, sofern dies gewünscht ist. Hierzu kann es ferner erforderlich sein, die Druckpunkte ausreichend nahe zueinander und mit ausreichender Druckflüssigkeitsmenge auf den Zwischenträger aufzutragen.
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Eine weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer vorteilhaften Trennwirkung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Übertragung der Druckflüssigkeit auf den Bedruckstoff durch eine Spaltung der Trennschicht erfolgt. Die Druckflüssigkeit wird durch diese Spaltung innerhalb der Trennschicht vollständig oder zumindest nahezu vollständig von dem Zwischenträger auf den Bedruckstoff übertragen. Die Trennschicht selbst kann dabei teilweise übertragen werden. Reste der Trennschicht auf dem Zwischenträger können durch eine Reinigung entfernt und/oder mit neuem Trennmittel zu einer neuen vollständigen Trennschicht ergänzt werden.
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Eine weitere hinsichtlich einer erzielbaren guten Druckqualität vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass auf die Trennschicht eine weitere Schicht einer weiteren Flüssigkeit aufgebracht wird, wobei die weitere Flüssigkeit das Spreitverhalten der Druckflüssigkeit auf der Trennschicht beeinflusst. Wie oben bereits erwähnt, kann es beim Drucken von Vollflächen notwendig sein, Maßnahmen zu ergreifen, dass die aufgebrachte Druckflüssigkeit bzw. die einzelnen Druckpunkte ineinander verlaufen. Hierzu muss das Spreitverhalten der Druckflüssigkeit auf der Trennschicht entsprechend eingestellt werden. Dieses Einstellen kann durch das Vorsehen einer weiteren Schicht auf der Trennschicht erreicht werden. Das Spreitverhalten der Druckflüssigkeit auf der Trennschicht kann dabei insbesondere durch ein Abstimmen der Oberflächenenergien der verwendeten Medien aufeinander erfolgen. Weist die Trennschicht selbst oder die auf die Trennschicht aufgebrachte weitere Schicht eine ausreichend hohe Oberflächenenergie auf, so werden die gesetzten Druckpunkte aus Druckflüssigkeit randscharf gebildet, während bei ausreichend niedriger Oberflächenenergie ein Verlaufen der Druckpunkte ineinander erreicht werden kann.
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Eine hinsichtlich des Auftragsprozesses vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass die Druckflüssigkeit eine Drucktinte ist und im Tintenstrahlverfahren auf den Zwischenträger aufgebracht wird und/oder dass das Trennmittel im Tintenstrahlverfahren auf den Zwischenträger aufgebracht wird. Sofern beide Medien im Tintenstrahlverfahren aufgebracht werden, ist es weiterhin in vorteilhafter Weise möglich, das Trennmittel nur in solchen Bereichen aufzubringen, in denen auch Drucktinte aufgebracht wurde. Mit anderen Worten: In diesem Fall kann auch das Trennmittel dem Druckbild entsprechend aufgebracht werden und dabei erhebliche Menge von Trennmittel eingespart werden, insbesondere in solchen Fällen, in denen große Bereiche im Druckbild Nicht-Bildstellen darstellen.
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Eine für das Einstellen der Siedetemperatur des Trennmittels vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass die Druckflüssigkeit eine Substanz, insbesondere ein Lösungsmittel oder ein Additiv umfasst, welche in die Trennschicht gelangt und die Siedetemperatur des Gemischs aus Trennmittel und Substanz über die Siedetemperatur der Druckflüssigkeit erhöht. Das Eindringen der Substanz in die Trennschicht kann beispielsweise durch Diffusion erfolgen. In den bebilderten Bereichen, d. h. in solchen Bereichen, in denen Druckflüssigkeit auf dem Trennmittel zu liegen kommt, entsteht somit eine Mischung oder Lösung aus der Substanz der Druckflüssigkeit und dem Trennmittel und durch dieses Mischen oder Lösen wird die Siedetemperatur der dabei entstehenden gemischten oder gelösten Trennschicht gegenüber der ursprünglich aufgetragenen Trennschicht erhöht, erfindungsgemäß über die Siedetemperatur des Lösungsmittels der Druckflüssigkeit.
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Schließlich kann eine hinsichtlich der verwendeten Medien vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sich dadurch auszeichnen, dass das Trennmittel Wasser ist und dass die Substanz ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel der Druckflüssigkeit ist. Das von Wasser verschiedene Lösungsmittel der Druckflüssigkeit wird beim Erwärmen der Druckflüssigkeit ausgetrieben und vermischt sich mit dem Trennmittel der ursprünglich aufgetragenen Trennschicht. Die auf diese Weise gebildete Mischung besitzt wiederum erfindungsgemäß einen höheren Siedepunkt als das Wasser. Diese erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass die aufgebrachte Trennschicht aus Wasser nur in den Bereichen nach der Erwärmung erhalten bleibt, in der auch Druckflüssigkeit auf die Trennschicht aufgebracht wurde.
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Im Rahmen der Erfindung kann auch eine Druckmaschine gesehen werden, die durch Vorsehen entsprechender Komponenten und durch Vorsehen einer entsprechenden Steuerung in die Lage versetzt wird, die oben genannten erfindungsgemäßen Verfahren durchzuführen.
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Die Erfindung als solche und auch vorteilhafte Weiterbildungen dieser Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
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Hierbei sind:
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1 eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung und der von dieser ausführbaren erfindungsgemäßen Prozessschritte im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2a–c schematisierte Ansichten von alternativen Ausführungsbeispielen für die Einrichtung 18 zum Aufbringen des Trennmittels in 1.
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3 die schematische Ansicht einer Zusatzeinrichtung, die an der entsprechend gekennzeichneten Stelle in 1 eingefügt werden kann.
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4a–d schematische Ansichten, die in zeitlicher Abfolge die Veränderungen der Trennschicht 122 auf dem Zwischenträger 2 zwischen ihrem Auftragen auf den Zwischenträger und der Übertragung des Druckbilds auf das Drucksubstrat zeigen.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung 1, insbesondere einer erfindungsgemäßen Druckmaschine 1.
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Die Einrichtung 1 umfasst ein umlaufendes Band 2, welches um zwei Zylinder 3 und 4 sowie über eine Leitfläche 5 geführt ist. Wenigstens einer der beiden Zylinder wird von einem Motor 6 angetrieben und treibt seinerseits das Band an. Die Leitfläche dient der Stabilisierung des Trums des Bandes im Bereich des Druckauftrags.
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Der Bedruckstoff wird in Form von einzelnen Bogen von einem Anlagestapel 7 zu einem Auslagestapel 8 transportiert. Der Transport erfolgt über als Linien 9 und 10 vereinfacht dargestellte Bogenführungen (tatsächlich kann es sich um einen oder mehrere Transportzylinder handeln) und mittels der Bogentransport-Zylinder 11, 12 und 13. Letztere weisen Greifersysteme 42 für die Bedruckstoffbogen 43 auf. Jeder einzelne Bogen 43 durchläuft einen Druckspalt 44 zwischen den Zylinder 13 und einer an diesen angestellten Presswalze 14. Antrieb dieses Bogentransportsystems erfolgt über wenigstens einen Motor 15.
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Benachbart zum Trum des Bandes 2 sind mehrere Druckköpfe 16a bis 16d aufeinander folgend angeordnet, z. B. Druckköpfe für die üblichen Farben Cyan, Magenta, Yellow und Black. Jeder Druckkopf erzeugt Farbtropfen 45, die auf das Band gejettet werden und dort Farbpunkte erzeugen. Auf diese Weise können mehrfarbige, gerasterte Druckbilder erzeugt werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Farbtropfen einer Farbe zumindest stellenweise ineinander verlaufen und daher geschlossene Farbflächen bilden. Da die Druckköpfe in Laufrichtung des Bandes aufeinander folgend angeordnet sind, kommen die unterschiedlichen Farbpunkte zum Teil auch aufeinander zu liegen. Es kann vorgesehen sein, dass den Druckköpfen 16a bis 16d eine Vorrichtung 16e zur Drucknachbehandlung, z. B. zum Lackieren bzw. zum Lackauftrag, nachgeordnet ist.
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Ebenfalls benachbart zum Band 2 ist eine Vorrichtung 17 zur Bandbehandlung, z. B. zur Plasmabehandlung, angeordnet. Mittels des Plasmas oder auch einer Koronaentladung kann die Bandoberfläche gereinigt und in einen für Auftrag von flüssigen Medien definierten Ausgangszustand bezüglich der Oberflächenenergie versetzt werden. Weiterhin ist benachbart zum Band 2 eine Vorrichtung 18 zum Auftragen von Trennmittel 47 vorgesehen. Das Trennmittel 47 sorgt dafür, dass die Bandoberfläche die Druckfarbe annimmt, dass die Druckfarbe auf dem Band nicht unerwünscht spreitet oder abperlt, dass die Druckfarbe während des Bandtransports am Band anhaftet und dass die Druckfarbe im Druckspalt 44 auf den Bedruckstoff 44 übertragen werden kann.
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Die auf das Band 2 aufgetragene Druckfarbe 46 wird durch einen Heißluftstrahl eines Heißlufttrockners 19 zumindest teilweise getrocknet, indem Wasser und/oder Lösungsmittel aus der Druckfarbe verdampft wird. Die Heißluft wird über eine Zufuhr 20 zugeführt und der durch die Trocknung entstehende Dampf wird über eine in ein Gehäuse 21 integrierte Luftabsaugung 22 abgeführt.
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Zur weiteren Behandlung ist ein weiterer Trockner 23, bevorzugt ein Infrarot-Trockner, vorgesehen, welcher die Druckfarbe und/oder das Band 2 unmittelbar vor und/oder im Bereich des Druckspalts erwärmt. Durch diese Erwärmung und die damit einhergehende Beeinflussung der Haftung der Druckfarbe am Band bzw. auf der Trennmittelschicht 122 und am Bedruckstoffbogen 44 wird erreicht, dass sich die Druckfarbe und somit auch das Druckbild im Wesentlichen vollständig ablöst und sich auf dem Bedruckstoff niederlegt. Optional kann auch ein weiterer, dem Druckspalt 44 nachgeordneter Trockner 24 vorgesehen sein, welcher die übertragene Druckfarbe weiter erwärmt und dadurch trocknet und/oder härtet.
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Da es für den Gesamtprozess von Vorteil ist, die Druckfarbe 46 auf oder über einem bestimmten Temperaturniveau zu halten, können optional Heizeinrichtungen 25, 26, 27 und/oder 28 vorgesehen sein, welche die Zylinder 3 und 4 von innen bzw. außen temperieren. Ebenso kann die Presswalze 14 beheizt sein.
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Eine Vorrichtung 29, z. B. eine Kamera, zur Inspektion des Bildes ist ebenfalls benachbart zum Band 2 angeordnet. Mit ihr kann über eine Bildaufnahme und -auswertung festgestellt werden, ob das auf dem Band 2 erzeugte Druckbild die gestellten Qualitätsanforderungen erfüllt oder z. B. unerwünschte Fehler aufweist. Daraus resultierende Erkenntnisse können verwendet werden, um den Druckprozess zu verbessern, z. B. den Auftrag des Trennmittels 47, den Auftrag der Tintentropfen 45 und/oder die Leistung des Trockners 19 anzupassen bzw. zu regeln.
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Optional können zwischen den Druckköpfen 16a bis 16d bzw. diesen jeweils unmittelbar nachgeordnet Vorrichtungen 30a bis 30d zur Zwischeninspektion, z. B. Kameras, oder Zwischenbehandlung, z. B. Trocknung, vorgesehen sein. Weiterhin können optional auch im Bereich der Bogenzufuhr oder -abfuhr Vorrichtungen 31 und 32 zur Inspektion der Bogen und/oder eine Vorrichtung 33 zur Vorbehandlung der Bogen, z. B. durch einen Primerauftrag, und/oder eine Vorrichtung 34 zur Nachbehandlung des Bogens, z. B. durch weiteres Trocknen, vorgesehen ein.
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Die in der Einrichtung 1 zum Verbrauch bestimmten Flüssigkeiten sind in jeweiligen Vorratsbehältern vorgesehen: Vorratsbehälter 36 für Reinigungsflüssigkeit, Vorratsbehälter 37 für Trennmittel, Vorratsbehälter 38 für mehrere Druckflüssigkeiten, z. B. Tinten, und Vorratsbehälter 39 für Primerflüssigkeit. Die Behälter und die zugehörigen Auftragsvorrichtungen stehen über nicht dargestellte Zufuhrleitungen in Verbindung.
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Eine Vorrichtung 40, z. B. ein zentraler Rechner, zur Steuerung der Einrichtung 1 steuert die einzelnen Komponenten der Einrichtung, insbesondere die Druckköpfe 16a bis 16d und die Trockner 19 und 23. Die Steuer-Vorrichtung steht bevorzugt mit allen Komponenten 6, 15 bis 20, 22 bis 39 und 41 über nicht dargestellte Datenleitungen in Verbindung.
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Komponente 41 ist eine Vorrichtung zum Wechseln des Bandes 2, welche es erlaubt, bei abnehmender Bandqualität das bisherige Band gegen ein neues zu tauschen.
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Im Ausführungsbeispiel nach 1 wird das Trennmittel 47 von einer Vorrichtung 18 nach Art eines Sprühbalkens aufgetragen. Dieser Sprühbalken 18 kann an seiner Unterseite zusätzlich Öffnungen zum Ausblasen von Kaltluft 18a besitzen wie das in 2a dargestellt ist. Je nach Art des verwendeten Trennmittels wird dann erreicht, dass sich das Trennmittel auf seinem Weg zur Oberfläche des Bandes 2 abkühlt und auf diese Weise sich in Form von kondensierter Tropfen niederschlägt, die der Oberfläche des Bandes 2 eine gewisse Rauheit verleihen. Diese Oberflächenrauheit unterstützt die Haftung der im darauf folgenden Schritt aufgejetteten z. B. wasserbasierten Tinte und hält die Tröpfchen an der gewünschten Stelle der Bandoberfläche fest, so dass diese nicht abperlen, verlaufen etc. können.
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Eine Trennschicht 120 mit rauer Oberfläche lässt sich auch auf die in 2b dargestellte Art und Weise gewinnen. Hier befindet sich die Trennflüssigkeit 147 im Zwickel zwischen zwei drehenden Walzen 218a und 218b. Im Spalt zwischen den beiden aneinanderliegenden Walzen wird die Trennflüssigkeit 147 vernebelt, wobei die Flüssigkeitströpfchen 47 des Trennmittels sich ebenfalls als raue Schicht 122 über die gesamte Breite des Bandes 2 niederschlagen.
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Ganz besonders vorteilhaft lässt sich die raue Schicht 122 auf der Oberfläche des Zwischenträgers 2 mit der in 2c dargestellten Vorrichtung erzeugen. Hier wird das Zwischenträgerband 2 an einer Stelle, an der die Leitfläche 5 unterbrochen ist, von einer Gegenrolle 119 unterstützt. Darüber rollt auf der Oberfläche des Zwischenträgerbandes 2 eine Auftragswalze 118 ab, die von einer Aniloxwalze 120 in Verbindung mit einem Kammerrakel 121 mit einer transparenten Druckfarbe versorgt wird. Im Spalt zwischen der Walze 118 und der Oberfläche des Zwischenträgerbandes 2 findet dann eine Farbspaltung statt, wobei die Formänderungsenergie des im Spalt zwischen Walze und Band erst komprimierten und danach dekomprimierten Farbfilm Störungen bzw. Instabilitäten der Oberfläche des Flüssigkeitsfilms verursacht, die sich in einer mehr oder minder periodischen Rauigkeit äußert. Bei geeigneter Wahl der Oberflächenspannung und der Viskosität der Trennflüssigkeit lässt sich die Wellenlänge der Rauigkeit unter Annahme üblicher Werte für die Druckgeschwindigkeit z. B. zwischen 5 und 2 Meter pro Sekunde auf Werte zwischen ca. 0,1 und 1 μm bringen, also in den Bereich der Auflösung des nachfolgend auf die Trennschicht aufgejetteten Tintenstrahldruckbildes bzw. Inkjetbildes. Auf diese Weise entsteht ein Trennmittelfilm mit einer an die Auflösung des Druckbilds angepassten Rauigkeit, die ganz hervorragend dazu geeignet ist, das Druckbild zu „pinnen” d. h. die Tröpfchen des Inkjetdruckbildes an der Auftreffstelle festzuhalten.
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Es lässt sich nun mit besonderem Vorteil das Abklingverhalten der Rauheit einer auf diese Weise erzeugten Trennmittelschicht für das beschriebene Druckverfahren nutzen wie das anhand der 4a bis d dargestellt ist, die eine zeitliche Sequenz darstellen beginnend mit dem Zeitpunkt, zu dem die Tinte 46 des Inkjetdruckbilds auf die raue Oberfläche der Trennmittelschicht 122 aufgejettet wurde. Während sich das Band 2 in Richtung des eingezeichneten Pfeils bewegt, zieht sich die Trennmittelschicht 122 glatt (4b), wobei dieses Glattziehen noch durch das Aufheizen der Bandoberflächen durch den Trockner 19 (1) begünstigt wird. Nach der Umkehr der Bewegungsrichtung des Bandes 2 über den Zylinder 4 hat sich die Trennschicht 122 praktisch vollständig geglättet (siehe 4c) und das mit Hilfe des Heißlufttrockners 19 und der Strahlungstrockner 27 und 28 eingedampfte und von Lösungsmitteln oder ausgetriebenem Wasser befreite Inkjetbild 46 liegt in Form einer eingefärbten Polymerschicht obenauf und wird wie in 4d dargestellt zusammen mit einem Teil der Trennmittelschicht 122 auf das Drucksubstrat 143 übertragen. Dabei findet im Spalt 44 zwischen dem Gegendruckzylinder 13, der das Drucksubstrat 43 trägt und der Oberfläche des Zwischenträgerbandes 2 erneut eine Spaltung der Trennmittelschicht 122 in zwei Schichten 122a und 122b statt. Soweit sie nicht in das Papier d. h. das Drucksubstrat 43 wegschlägt, liegt die Schicht 122a dann auf der Oberfläche des Drucksubstrats 43 und schützt das darunterliegende Inkjetbild. Die Schicht 122b verbleibt auf der Oberfläche des Zwischenträgers 2 und wird im weiteren Verlauf gegebenenfalls aufgefrischt bzw. ergänzt und an der Auftragswalze 118 erneut zugeführt.
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Das Verfahren bietet den Vorteil, die Abklingzeit der Rauheit der Schicht 122 gezielt zu nutzen um einerseits einen bestimmten Grad des Spreiten der anschließend aufgejetteten Tintentröpfchen oder umgekehrt gesagt des Pinnen dieser Tintentröpfchen über das Ausmaß der erzeugten Rauheit einzustellen, andererseits aber durch das weitere Abklingen der Rauheit beim Verfestigen der z. B. Inkjettinte auf der ja viel höher siedenden Schicht 122 des Trennmittels beim Bildübertrag eine glatte und somit stark verringerte innere Oberfläche zu erzeugen, an der die Polymerteilchen des eingedampften Inkjetbildes möglichst gering anhaften, so dass sie bei der Berührung der Bedruckstoffoberfläche auf den Bedruckstoff 43 übergehen.
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Vorteilhaft lasst sich im weiteren Verlauf des Verfahrens die Abklingzeit der bei der Übertragung erneut erzielten Rauheit der Schicht 122a gezielt dazu nutzen, um den Glanz des auf den Bedruckstoff 43 übertragenen Bildes zu steuern. Denn abhängig davon, wann bzw. an welcher Stelle im Transportpfad des Druckproduktes 43 dann die Trennmittelschicht 122a beispielsweise durch Einkoppeln von Wärmestrahlung des Trockners 24 (1) erhitzt wird und abhängig von der Intensität und Dauer der Strahlung lässt sich die Schicht 122a dann entweder verfestigen, wenn sie noch ein gewisses Maß an Rauheit an ihrer Oberfläche aufweist, oder dann sich schon glattgezogen hat, wobei Zwischenstufen möglich sind.
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Es kann weiterhin zweckmäßig sein, die auf der Oberfläche des Zwischenträgers 1 verbleibende Trennmittelschicht 122b nicht nur aufzufrischen, sondern beispielsweise auch in größeren Abständen, wenn das Trennmittel verschmutzt und somit seine Transparenz verliert, komplett zu erneuern. In diesem Falle würde man eine Reinigungsvorrichtung an der in 1 skizzierten Stelle vorsehen, wie sie in 3 dargestellt ist. Diese Reinigungsvorrichtung kann aus mehreren einzelnen Reinigungsvorrichtungen bestehen, die nach Art von „Farbe abnehmenden Walzen” 35a, 35b, 35c ausgestaltet sind, an deren harte Oberfläche jeweils Rakel mit Auffangwannen 136a, 136b und 136c angestellt sind. Drei Gegendruckrollen 135a, 135b und 135c drücken das Band 2 gegen die Farbabnahmewalzen 35a, b, c, die dann die überhöht dargestellte Schicht 122a in mehreren Stufen durch Farbspaltung von der Oberfläche des Zwischenträgerbandes 2 entfernen. Darüber hinaus ist es auch dann, wenn das Trennmittel noch nicht verschmutzt ist, zweckmäßig, eine oder mehrere der Walzen 35a bis c auch ohne angestelltes Rakel 136a, b oder c auf der Oberfläche des Zwischenträgerbandes 2 mitlaufen zu lassen, um die Trennmittelschicht 122a auf dem Band 2 zu vergleichmäßigen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird in mehreren Prozessschritten wie folgt durchgeführt. Es wird ein Zwischenträger 2, insbesondere das gezeigte Band oder alternativ dazu ein Zylinder, bereitgestellt. Es wird ein flüssiges Trennmittel 47, in einem Vorratsbehälter 37 bereitgestellt und durch eine Vorrichtung 18 auf die Oberfläche des Zwischenträgers 2 aufgebracht. Bevorzugt wird das Trennmittel durch die Vorrichtung 18 aufgesprüht und benetzt die Oberfläche des Zwischenträgers 2 zumindest in den Druckbildbereichen vollständig und bildet dort eine Trennschicht aus. In den Vorratsbehältern 38 wird eine oder werden mehrere Druckflüssigkeiten, insbesondere die Druckfarben Cyan, Magenta, Yellow und Black, bereitgestellt und mit den Druckköpfen 16a bis 16d in Form von Tropfen 45 auf die benetzte Oberfläche des Zwischenträgers 2 dem Druckbild entsprechend aufgebracht. Mit dem Heißlufttrockner 19 und/oder mit dem Infrarottrockner 23 wird die aufgebrachte Druckflüssigkeit auf dem umlaufenden Zwischenträger 2 erwärmt. Das in den Wirkbereich der jeweiligen Trockner 19 und/oder 23 einlaufende Trennmittel bzw. die von ihm gebildete Trennschicht weist eine Siedetemperatur auf, welche höher ist als die Siedetemperatur des Lösungsmittels der aufgebrachten Druckflüssigkeit bzw. der aufgebrachten Druckflüssigkeiten. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass Lösungsmittel, insbesondere Wasser, aus der Druckflüssigkeit ausgetrieben wird, ohne dass das Trennmittel bzw. die von ihm gebildete Trennschicht in ihrer Trennwirkung negativ beeinflusst wird. Das Austreiben des Lösungsmittels aus der Druckflüssigkeit erfolgt dabei bevorzugt mit dem Trockner 19 und der Luftabsaugung 22. Mit anderen Worten: Nach dem Verlassen des Wirkbereichs des Trockners 19 befindet sich unter der Druckflüssigkeit immer noch ausreichend Trennmittel, so dass eine vollständige oder nahezu vollständige Übertragung der Druckflüssigkeit durch Spaltung innerhalb der Trennschicht im Bereich des Druckspaltes 44 erfolgen kann.
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Es kann in vorteilhafter Weise weiterhin vorgesehen sein, dass mit dem Trockner 23 das Trennmittel auf eine Temperatur erhöht wird, welche höher als die Siedetemperatur des Trennmittels liegt. Diese Erwärmung des Trennmittels vor oder im Bereich des Druckspaltes 44 kann das vollständige oder nahezu vollständige Ablösen der Druckflüssigkeit von dem Zwischenträger 2 in vorteilhafter Weise unterstützen.
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Nachfolgend werden einige konkrete Beispiele als Ausführungsformen genannt:
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Beispiel 1
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Als Zwischenträger 2 wird ein Gummiband, bevorzugt vergleichbar zu einem Offset-Gummituch aufgebaut, bereitgestellt. Darauf wird über einen Sprühbalken 18 eine etwa zwei um dicke Schicht TPnB aufgebracht (Tripropylen Glykol n-Butyl Ether, beispielsweise das Produkt Dowanol TPnB). Schließlich wird eine wasser- und bindemittelbasierte Tinte aufgebracht.
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Beispiel 2
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Als Zwischenträger 2 wird ein Teflon beschichtetes Transferband vorgesehen. Darauf wird eine etwa 4 μm dicke Schicht DPM als Trennschicht aufgebracht (Dipropylen Glykol Methyl Ether, beispielsweise das Produkt Dowanol DPM). Der Auftrag kann über ein Walzensystem, insbesondere ähnlich einem Offset-Feuchtwerk, erfolgen. Anschließend wird eine etwa 0,1 bis etwa 1 μm dünne Dispersionslackschicht aufgetragen, welche getrocknet wird und somit eine Haut auf dem DPM ausbildet. Hierzu kann ein separater Trockner vorgesehen sein, welcher in 1 nicht dargestellt ist aber der Auftragsvorrichtung 18 direkt nachgeordnet sein kann. Schließlich wird eine wasser- und bindemittelbasierte Tinte aufgetragen, insbesondere eine sogenannte Latex-Tinte.
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Bespiel 3
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Als Zwischenträger 2 wird ein Band oder ein Zylinderaufzug verwendet, welcher in seinem Material einem bekannten Offset-Gummituch vergleichbar ist. Darauf wird eine etwa 0,1 bis etwa 1 μm dünne Ölschicht als Trennschicht aufgebracht, insbesondere ein Pflanzenöl wie beispielsweise Sonnenblumenöl. Schließlich wird eine auf organischem Lösemittel basierende Tinte aufgebracht.
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Beispiel 4
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Als Zwischenträger 2 wird ein mit Silikon beschichtetes Band oder eine Zylinderoberfläche bzw. ein Zylinderaufzug vorgesehen, welcher ansonsten in seinem Material einem Offset-Gummituch ähnelt. Darauf wird eine etwa sechs um dicke Schicht eines Trennfluids und anschließend eine Hotmelt-Tinte aufgebracht.
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Beispiel 5
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Als Zwischenträger wird ein Band oder ein Zylinderaufzug verwendet, welcher in seinem Material mit einem bekannten Offsetgummituch vergleichbar ist. Darauf wird eine etwa 0,1 bis etwa 2 μm dünne Schicht aus farbloser bzw. pigmentfreier Offsetdruckfarbe bzw. Farbengrundlage als Trennschicht aufgetragen. Die Oberflächenspannung beträgt ca. zwischen 0,01 N/m und 0,04 N/m. Die Viskosität dieser Druckfarbe kann zwischen 40 und 100 Pas liegen. Übliche Geometriefaktoren für den Spalt zwischen der das Trennmittel auftragenden Walze und dem Zwischenträgerband liegen zwischen 0,001 und 0,1. Daraus ergeben sich bei Druckgeschwindigkeiten zwischen 5 und 2 m/s Oberflächenrauigkeiten der farblosen Trennmittelschicht mit einer Periode von zwischen 0,1 und 1,5 μm. Darauf wird Druckflüssigkeit in Form eines wasserbasierten Inkjetbildes aufgebracht, wobei die Tinte zwischen 2 und 8% Feststoffanteil enthält d. h. Polymerteilchen, die als Träger für den Farbstoff bzw. die Pigmente dienen. Die Polymerteilchen und/oder die Pigmente können Abmessungen im Nanometerbereich besitzen.
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Bei den oben genannten fünf Ausführungsbeispielen ergeben sich folgende Vorteile: Sofern ein kompressibler Zwischenträger, z. B. ein Gummiband, eingesetzt wird, erlaubt dies das Bedrucken verschiedener Substrate und insbesondere auch von eher rauen Naturpapieren. Der Einsatz von beispielsweise Dowanol TPnB (mit einem Siedepunkt von 274° Celsius) als Trennschicht führt zu einer hervorragenden Trennwirkung. Diese Substanz ist ein starkes Filmbildehilfsmittel und verbessert daher das Spreiten der Druckflüssigkeitstropfen. Es ist teilweise wasserlöslich und mischbar mit den meisten organischen Lösemitteln. Ähnliches gilt auch für Dowanol DPM. Der Einsatz von wasserbasierten und bindemittelbasierten Tinten ist ebenfalls von Vorteil, insbesondere der Einsatz von sogenannten Latex-Tinten oder Acrylat-Dispersionen. Diese versprechen ähnlich gute mechanische Beständigkeiten wie UV-Tinten, z. B. gegen Scheuern. Sie sind zudem bei relativ niedrigen Temperaturen, bei etwa 60 bis etwa 150° Celsius trockenbar.
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Sofern als Trennmittel eine transparente Druckfarbe verwendet ist, auf der die darauf gejetteten wasserbasierten Tintentropfen nicht ausreichend spreiten bzw. nach dem Auftreffen nicht ausreichend ausgebreitet bleiben, dient eine durch Farbspaltung herbeigefügte Oberflächerauheit zum pinnen des darübergelegten Inkjetbildes. Dabei wird im Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses bei jedem Umlauf des Zwischenträgers die gleiche Rauheit erneut eingestellt, es entsteht keine Abnutzung und die Farbspaltung beim Übertrag des Bildes auf den Bedruckstoff sorgt für einen vollständigen Übergang des Inkjetbildes, wobei das transparente Trennmittel das Druckbild schützt und der Glanzgrad dieser Deckschicht eingestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einrichtung
- 2
- Band
- 3
- Zylinder zur Bandführung
- 4
- Zylinder zur Bandführung
- 5
- Leitfläche zur Bandführung
- 6
- Motor für die Bandführung
- 7
- Anlagestapel
- 8
- Auslagestapel
- 9
- Bogenführung
- 10
- Bogenführung
- 11
- Zylinder für den Bogentransport
- 12
- Zylinder für den Bogentransport
- 13
- Zylinder für den Bogentransport
- 14
- Presswalze
- 15
- Motor für den Bogentransport
- 16a–d
- Druckköpfe
- 16e
- Vorrichtung zur Drucknachbehandlung, z. B. Lackieren oder Prägen
- 17
- Vorrichtung zur Bandbehandlung, z. B. Plasma
- 18
- Vorrichtung zum Auftragen von Trennmittel
- 18a
- Kühlluft
- 19
- Heißlufttrockner
- 20
- Heißluftzufuhr
- 21
- Gehäuse
- 22
- Luftabsaugung
- 23
- Trockner, z. B. IR-Trockner
- 24
- Trockner, z. B. IR-Trockner
- 25
- Heizvorrichtung innen
- 26
- Heizvorrichtung außen
- 27
- Heizvorrichtung innen
- 28
- Heizvorrichtung außen
- 29
- Vorrichtung zur Inspektion des Bildes
- 30a–d
- Vorrichtungen zur Zwischeninspektion oder Zwischenbehandlung
- 31
- Vorrichtung zur Inspektion des Bogens
- 32
- Vorrichtung zur Inspektion des Druckbildes
- 33
- Vorrichtung zur Vorbehandlung des Bogens, z. B. Primerauftrag
- 34
- Vorrichtung zur Nachbehandlung des Bogens, z. B. Trocknen
- 35a–c
- Abnahmewalzen für Trennmittel
- 36
- Vorratsbehälter für Reinigungsflüssigkeit
- 37
- Vorratsbehälter für Trennmittel
- 38
- Vorratsbehälter für Druckflüssigkeit, z. B. Tinte
- 39
- Vorratsbehälter für Primerflüssigkeit
- 40
- Vorrichtung zur Steuerung der Einrichtung
- 41
- Vorrichtung zum Wechseln des Bandes
- 42
- Greifersysteme
- 43
- Bogen
- 44
- Druckspalt
- 45
- Farbtropfen
- 46
- Druckfarbe
- 47
- Trennmittel
- 118
- Auftragswalze
- 119
- Gegendruckwalze
- 120
- Aniloxwalze
- 121
- Kammerrakel
- 122
- Trennmittelschicht
- 122a
- Trennmittelschicht
- 122b
- Trennmittelschicht
- 135a–c
- Gegendruckwalzen
- 136a–c
- Reinigungsrakel
- 147
- Trennmittel
- 218a, b
- Vernebelungswalzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2008/0166495 A1 [0003]
- US 2007/0058022 A1 [0004]
- US 6318853 B1 [0006]
- US 1020/0012023 A1 [0007]
- JP 2010-69735 A [0008]
- JP 2010-069796 [0009]
- US 7661809 B2 [0010]
- US 7997717 B2 [0011]
- US 5099256 [0012]