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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Geräuschauslöschung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zur Geräuschauslöschung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 3.
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Eine solche Vorrichtung sowie ein solches Verfahren zur Geräuschauslöschung sind beispielsweise der
DE 691 30 452 T2 als bekannt zu entnehmen. Die Vorrichtung umfasst eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Geräuschen in Form von akustischen Schwingungen in einem Raum sowie wenigstens einen Aktor zum Erzeugen von Gegengeräuschen in Form von akustischen Signalen in dem Raum. Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine als Controller bezeichnete Recheneinrichtung zum Betreiben des Aktors in Abhängigkeit von den erfassten Geräuschen derart, dass mittels des Aktors die Gegengeräusche zum Auslöschen der erfassten Geräusche erzeugbar sind.
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Die Geräuschauslöschung, welche üblicherweise auch als dynamische Geräuschauslöschung, aktive Geräuschunterdrückung oder allgemein als Geräuschunterdrückung bezeichnet wird, beruht auf dem Prinzip, dass das Gegengeräusch die gleiche Größe, d.h. die gleiche Amplitude wie das zu beseitigende Geräusch hat. Jedoch weist das Gegengeräusch an der Stelle, an der die Geräuschauslöschung zu erzielen ist, gegenüber dem zu beseitigenden Geräusch ein entgegengesetztes Vorzeichen auf. Mit anderen Worten ist das Gegengeräusch zum zu beseitigenden Geräusch um 180° phasenverschoben.
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Aus der
DE 691 30 452 T2 ist es ferner bekannt, derartige Geräuschauslöschungen in Innenräumen von Kraftwagen durchzuführen, um dadurch einen hohen Fahrkomfort zu erzeugen. Im Rahmen des Verfahrens zur Geräuschauslöschung werden mittels der Erfassungseinrichtung Geräusche erfasst und mittels der Recheneinrichtung der wenigstens eine Aktor in Abhängigkeit von den erfassten Geräuschen derart betrieben, dass mittels des wenigstens einen Aktors die Gegengeräusche zum Auslöschen der erfassten Geräusche erzeugt werden.
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Die
DE 197 01 801 C2 offenbart eine Vorrichtung zur imitierenden Erzeugung von Motor- und Fahrgeräuschen bei Fahrzeugen, insbesondere bei motorgetriebenen Fahrzeugen.
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Schließlich offenbart die
DE 44 42 233 A1 ein Geräuschsteuerungssystem eines motorgetriebenen Fahrzeugs, mittels welchem von einem Motor des Fahrzeugs ausgestrahlte und sich in das Innere des Fahrzeugs fortpflanzende Geräusche unterdrückt werden können.
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Der
DE 10 2009 057 981 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der akustischen Wahrnehmbarkeit eines Fahrzeugs als bekannt zu entnehmen. Bei dem Verfahren werden ein oder mehrere akustische Wahrnehmbarkeitsmaße des Fahrzeugs bereitgestellt und/oder basierend auf akustischen Größen des Fahrzeugs und/oder der Umgebung des Fahrzeugs ermittelt. Dabei repräsentiert ein akustisches Wahrnehmbarkeitsmaß des Fahrzeugs die akustische Wahrnehmbarkeit des Fahrzeugs aus einer Raumrichtung einer Wahrnehmungsposition im Umfeld des Fahrzeugs. In Abhängigkeit von einem oder mehreren Steuerkriterien wird zumindest ein Teil der akustischen Wahrnehmbarkeitsmaße mit Hilfe von einem oder mehreren Mitteln zur Erzeugung akustischer Signale gesteuert.
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Aus der
DE 693 29 301 T2 ist eine Geräuschkontrollvorrichtung zur Dämpfung von Geräuschen, die von einem Auspuffrohr eines Automobils erzeugt werden, bekannt. Die Geräuschkontrollvorrichtung ist an der Auslassöffnung des Auspuffrohrs eines Schalldämpfers angeordnet und so konfiguriert, dass sie Geräusche aussendet, welche die Abgasgeräusche des Automobils dämpfen. Die Geräuschkontrollvorrichtung umfasst eine Vielzahl an Lautsprechern, um Dämpfungsgeräusche zu erzeugen, deren Phase der Phase jener Geräusche, die vom Auspuffrohr erzeugt werden, entgegengesetzt ist, und deren Schalldruck dem Schalldruck der vom Auspuffrohr erzeugten Geräusche entspricht. Dabei ist ein Gehäuse vorhanden, welches die hinteren Abschnitte der Lautsprecher umschließt. Ferner ist ein Kanal vorgesehen, der das Gehäuse mit dem geschlossenen Raum verbindet, welcher von einem Stoßdämpfer zum Absorbieren eines Stoßes im Falle eines Zusammenstoßes gebildet wird, wobei die hinteren Abschnitte der Lautsprecher den geschlossenen Raum als Resonanzraum verwenden.
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Es hat sich gezeigt, dass es insbesondere in Städten mit einer hohen Einwohnerdichte zu einer Lärmbelästigung kommen kann, durch die sich die Lärmbelästigung wahrnehmende Menschen beeinträchtigt fühlen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Geräuschauslöschung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchem zumindest die Minderung solcher Lärmbelästigungen auf einfache Weise möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Eine solche Vorrichtung zur Geräuschauslöschung umfasst eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Geräuschen sowie wenigstens einen Aktor zum Erzeugen von Gegengeräuschen. Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Recheneinrichtung zum Betreiben des Aktors in Abhängigkeit von den erfassten Geräuschen derart, dass mittels des Aktors die Gegengeräusche zum Auslöschen der erfassten Geräusche erzeugbar sind.
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Um die erfassten Geräusche zumindest zu reduzieren und somit eine akustische Umweltverschmutzung zumindest gering zu halten, ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung zumindest einen Kraftwagen umfasst, der den wenigstens einen Aktor aufweist. Mittels des Aktors sind die Geräusche in einer Umgebung des Kraftwagens durch das Erzeugen der Gegengeräusche auslöschbar. Dies bedeutet, dass die Vorrichtung nicht oder nicht nur dazu dient, Geräusche im Innenraum des Kraftwagens auszulöschen und dadurch zumindest zu mindern.
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Die Vorrichtung dient vielmehr dazu, die Geräusche in der Umgebung des Kraftwagens auszulöschen und somit zumindest zu reduzieren. Zum Auslöschen der Geräusche in der Umgebung wird dabei der wenigstens eine Aktor des Kraftwagens verwendet. Dies bedeutet, dass der wenigstens eine Aktor eine Komponente, d.h. beispielsweise ein Aggregat, ein Stellglied oder dergleichen des beispielsweise als Personenkraftwagen ausgebildeten Kraftwagens ist. Somit ist der Aktor nicht stationär und auf ein Gebiet begrenzt. Der Aktor kann sich mit dem Kraftwagen umherbewegen und ist somit mobil, so dass Geräusche in unterschiedlichen Gebieten außerhalb des Kraftwagens mittels des wenigstens einen Aktors des Kraftwagens unterdrückt werden können.
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Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung zumindest einen weiteren Kraftwagen mit wenigstens einem weiteren Aktor zum Erzeugen von Gegengeräuschen, welcher mittels der Recheneinrichtung in Abhängigkeit von den erfassten Geräuschen derart betreibbar ist, dass mittels des weiteren Aktors die Gegengeräusche zum Auslöschen der erfassten Geräusche in der Umgebung erzeugbar sind, wobei der Kraftwagen die Recheneinrichtung zum Betreiben des Aktors aufweist.
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Ferner ist es dadurch möglich, mittels jeweiliger Aktoren von jeweiligen Kraftwagen an mehreren Stellen, d.h. in mehreren voneinander unterschiedlichen Gebieten Geräusche auszulöschen, so dass die akustische Umweltverschmutzung großflächig reduziert werden kann.
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Darüber hinaus ist es mittels der Vorrichtung möglich, die von wenigstens einer vom Kraftwagen unterschiedlichen Geräuschquelle ausgestrahlten Geräusche in der Umgebung des Kraftwagens durch das Erzeugen der Gegengeräusche auszulöschen. Mit anderen Worten ermöglicht es der wenigstens Aktor nicht oder nicht nur, die vom Kraftwagen ausgestrahlten Geräusche, beispielsweise infolge eines Betriebs eines Antriebsaggregats des Kraftwagens, auszulöschen. Vielmehr ermöglicht es der wenigstens eine Aktor, von vom Kraftwagen unterschiedlichen Geräuschquellen ausgestrahlte Geräusche zu unterdrücken. Die Erfassungseinrichtung kann stationär an einer Stelle eines Gebiets angeordnet und somit ortsfest sein.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch gezeigt, wenn der Kraftwagen die Erfassungseinrichtung aufweist, mittels welcher die Geräusche in der Umgebung des Kraftwagens erfassbar sind. Mit anderen Worten ist bei dieser Ausführungsform die Erfassungseinrichtung eine Komponente des Kraftwagens und somit in den Kraftwagen integriert, so dass die Erfassungseinrichtung mobil ist und mit dem Kraftwagen mitbewegt wird. Hierdurch kann die Geräuschauslöschung auf besonders einfache Weise an unterschiedlichen Stellen unterschiedlicher Gebiete auf besonders einfache Weise durchgeführt werden, da die Erfassungseinrichtung mit dem Kraftwagen mitgeführt wird. Dadurch kann auf in dem Gebiet stationäre Erfassungseinrichtungen verzichtet werden.
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Erfindungsgemäß weist der Kraftwagen die Recheneinrichtung zum Betreiben des Aktors auf. Dies bedeutet, dass die Recheneinrichtung eine Komponente des Kraftwagens und somit mit dem Kraftwagen mitbewegbar ist. Mit anderen Worten kann auch die Recheneinrichtung in den Kraftwagen integriert sein, wodurch die Geräusche auf besonders einfache Weise in unterschiedlichen auslöschbar sind. Die Recheneinrichtung kann jedoch alternativ ortsfest sein.
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Um den wenigstens einen Aktor in Abhängigkeit von den erfassten Geräuschen zu betreiben, ist die Recheneinrichtung beispielsweise mit der Erfassungseinrichtung und mit dem wenigstens einen Aktor gekoppelt oder koppelbar. Diese Kopplung kann beispielsweise mittels wenigstens einer physischen Leitung erfolgen, was insbesondere dann der Fall sein kann, wenn die Recheneinrichtung eine Komponente des Kraftwagens ist. Alternativ dazu kann die Kopplung auch drahtlos erfolgen, was beispielsweise dann vorteilhaft ist, wenn die Recheneinrichtung ortsfest ist. In diesem Fall kann die Recheneinrichtung mit dem wenigstens einen Aktor und/oder mit der Erfassungseinrichtung drahtlos, beispielsweise über Funk oder dergleichen, gekoppelt werden und so Signale mit ihnen austauschen.
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Die erfasste Geräusche charakterisierenden Signale werden beispielsweise von der Erfassungseinrichtung an die Recheneinrichtung übermittelt, welche dann in Abhängigkeit von den empfangenen und die erfassten Geräusche charakterisierenden Signale entsprechende Ansteuersignale erzeugt und an den Aktor übermittelt, um dadurch den Aktor zum Erzeugen der Gegengeräusche zu betreiben.
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Die Erfassungseinrichtung kann wenigstens ein Mikrofon umfassen, mittels welchem die Geräusche in der Umgebung des Kraftwagens, d.h. außerhalb des Kraftwagens, erfassbar sind.
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Zur Erfindung gehört auch ein Verfahren zur Geräuschauslöschung, bei welchem mittels einer Erfassungseinrichtung Geräusche erfasst und mittels einer Recheneinrichtung wenigstens ein Aktor in Abhängigkeit von den erfassten Geräuschen derart betrieben wird, dass mittels des wenigstens einen Aktors Gegengeräusche zum Auslöschen der erfassten Geräusche erzeugt werden.
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Um eine akustische Umweltverschmutzung auf besonders einfache Weise zu reduzieren, ist es bei dem Verfahren vorgesehen, dass als der wenigstens eine Aktor wenigstens ein Aktor zumindest eines Kraftwagens betrieben wird, wobei mittels des wenigstens einen Aktors die Geräusche in einer Umgebung des Kraftwagens durch Erzeugen der Gegengeräusche ausgelöscht werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung anzusehen und umgekehrt.
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Mittels des Verfahrens ist es somit möglich, die Geräusche in der Umgebung des Kraftwagens zu unterdrücken, so dass auch sich außerhalb des Innenraums des Kraftwagens aufhaltende Personen vor lauten und/oder unangenehmen Geräuschen geschützt werden können. Dadurch können beispielsweise die Geräusche in Städten mit einer hohen Bevölkerungsdichte, in Parks und/oder in Straßen besonders gering gehalten werden.
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Das Verfahren kann sowohl bei sich in Betrieb befindendem Kraftwagen als auch bei abgestelltem und beispielsweise geparktem Kraftwagen durchgeführt werden, so dass die Geräusche auch dann auf einfache Weise ausgelöscht werden können, wenn der Kraftwagen und insbesondere ein Antriebsaggregat des Kraftwagens deaktiviert ist und sich kein Insasse im Kraftwagen befindet. Die Unterdrückung der Geräusche führt zu einer stilleren, saubereren sowie sichereren Umgebung.
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Bei dem wenigstens einen Aktor zum Auslöschen der Geräusche, d.h. zum Erzeugen der Gegengeräusche, kann es sich um einen Lautsprecher handeln. Ebenso kann es sich bei dem wenigstens einen Aktor um ein Antriebsaggregat, beispielsweise eine Verbrennungskraftmaschine oder einen Elektromotor handeln. Auch anderweitige Aktoren zum Erzeugen der Gegengeräusche, d.h. zum Ausstrahlen von Schallwellen sind ohne weiteres denkbar.
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Erfindungsgemäß wird der wenigstens eine Aktor des zumindest einen Kraftwagens sowie wenigstens ein weiterer Aktor zumindest eines weiteren Kraftwagens verwendet, wobei die Aktoren mittels der Recheneinrichtung, welche der Kraftwagen aufweist, in Abhängigkeit von den erfassten Geräuschen derart betrieben werden, dass mittels der Aktoren jeweilige Gegengeräusche zum Auslöschen der erfassten Geräusche erzeugt werden. Ferner werden mittels der Aktoren die Geräusche in der Umgebung des Kraftwagens durch das Erzeugen der Gegengeräusche ausgelöscht. Mit anderen Worten ist es bei dieser Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen, nicht nur den wenigstens einen Aktor, sondern auch den wenigstens einen weiteren Aktor zum Auslöschen der Geräusche zu nutzen. Hierdurch können auch besonders laute Geräusche in der Umgebung effektiv unterdrückt werden. Durch das Verwenden der mehreren Aktoren können die unangenehmen Geräusche von mehreren, voneinander beabstandeten Stellen aus bekämpft und somit wenigstens reduziert werden. Insbesondere ist es dadurch auch möglich, eine Ausbreitung der Geräusche gering zu halten.
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Um die beiden Aktoren entsprechend zu betreiben und ihren Betrieb zum Auslöschen der Geräusche entsprechend zu koordinieren, ist die Recheneinrichtung mit beiden Aktoren gekoppelt oder koppelbar.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass jeder der Kraftwagen eine entsprechende Erfassungseinrichtung zum Erfassen der zu beseitigenden bzw. auszulöschenden Geräusche aufweist. Durch die Nutzung der beiden Erfassungseinrichtungen können besonders genaue Informationen über die auszulöschenden Geräusche gewonnen werden, so dass diese mittels der beiden Aktoren effektiv unterdrückt werden können.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der wenigstens eine Aktor in Abhängigkeit von zumindest ein sich in der Umgebung befindendes und vom zumindest einen Kraftwagen unterschiedliches Objekt charakterisierenden Daten betrieben. Ein solches, vom Kraftwagen unterschiedliches und sich in der Umgebung befindendes Objekt kann sich auf die Ausbreitung und/oder die Reflektion sowohl der auszulöschenden Geräusche als auch der zu erzeugenden Geräusche auswirken. Dadurch, dass dieses Objekt beim Erzeugen der Gegengeräusche berücksichtigt wird, kann eine besonders gute Unterdrückung der Geräusche erzielt werden.
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Die das Objekt charakterisierenden Daten sind beispielsweise in einer Speichereinrichtung der Recheneinrichtung gespeichert. Ferner ist es möglich, dass die Recheneinrichtung online, beispielsweise über das Internet oder ein entsprechendes Datennetzwerk insbesondere drahtlos auf eine von einer Recheneinrichtung und/oder vom Kraftwagen separate Speichereinrichtung zugreift, um die Daten zu beziehen und in Abhängigkeit von den Daten den Aktor zu betreiben.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Figur eine schematische Draufsicht einer Vorrichtung zur Geräuschauslöschung, welche mehrere Kraftwagen umfasst, die jeweils wenigstens einen Aktor aufweisen, wobei mittels des jeweiligen Aktors Geräusche in einer Umgebung der Kraftwagen durch das Erzeugen von Gegengeräuschen auslöschbar sind.
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Die Fig. zeigt eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Vorrichtung zur Geräuschauslöschung. Im Folgenden werden die Vorrichtung 10 sowie ein Verfahren zur Geräuschauslöschung beschrieben. Die Vorrichtung 10 umfasst eine in der Fig. sehr schematisch dargestellte Erfassungseinrichtung 12 zum Erfassen von Geräuschen. Dazu umfasst die Erfassungseinrichtung 12 beispielsweise Mikrofone 14. Vorliegend ist die Erfassungseinrichtung 12 einem Gebiet 16 zugeordnet, in welchem sich ein Park 18. Der Park 18 umfasst dabei wenigstens einen Baum 20. Zudem befindet sich am Rande des Parks ein Wohnhaus 22. Die Erfassungseinrichtung 12 wird dazu verwendet, Geräusche im Park 18, d.h. sich durch das Gebiet 16 bewegende Schallwellen zu erfassen.
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Die Vorrichtung 10 umfasst vorliegend zwei Kraftwagen in Form von Personenkraftwagen 24, 26. Die Personenkraftwagen 24, 26 können neben dem Park 18 abgestellt und geparkt sein oder sich relativ zu dem Park 18 auf jeweiligen Fahrspuren 28, 30 bewegen. Wie der Fig. zu entnehmen ist, sind die Personenkraftwagen 24, 26 zueinander beabstandet und befinden sich vorliegend auf jeweiligen Seiten des Parks 18.
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Die Vorrichtung 10 umfasst auch zwei in der Fig. besonderes schematisch dargestellte Aktoren 32, 34 zum Erzeugen von Gegengeräuschen für die erfassten Geräusche. Dabei umfasst der Personenkraftwagen 24 den Aktor 32, wobei der Personenkraftwagen 26 den Aktor 34 umfasst. Mit anderen Worten ist der Aktor 32 eine Komponente des Personenkraftwagens 24, während der Aktor 34 eine Komponente des Personenkraftwagens 26 ist.
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Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung 10 eine Recheneinrichtung 36 zum Betreiben der Aktoren 32, 34 in Abhängigkeit von den erfassten Geräuschen derart, dass mittels der Aktoren 32, 34 die Gegengeräusche zum Auslöschen der erfassten Geräusche erzeugbar sind.
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Vorliegend ist die Recheneinrichtung 36 im Park 18 angeordnet und ortsfest. Die Erfassungseinrichtung 12 ist mit der Recheneinrichtung 36 mittels wenigstens eines Leitungselements 38 gekoppelt. Über das Leitungselement 38 wird wenigstens ein die mittels der Erfassungseinrichtung 12 erfassten Geräusche charakterisierendes Signal an die Recheneinrichtung 36 übertragen.
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Um die Aktoren 32, 34 entsprechend betreiben zu können, ist die Recheneinrichtung 36 auch mit den Aktoren 32, 34 koppelbar. Diese Kopplung der Recheneinrichtung 36 mit den Aktoren 32, 34 erfolgt vorliegend drahtlos, beispielsweise über Funk, wenn mittels der Recheneinrichtung 36 erfasst wird, dass sich die Aktoren 32, 34 in Reichweite der drahtlosen Verbindung befinden.
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Alternativ zu dem zuvor Geschilderten können die Personenkraftwagen 24, 26 jeweils eine Recheneinrichtung 36 der Vorrichtung 10 aufweisen, wobei die Recheneinrichtung 36 des Personenkraftwagens 24 mit dem Aktor 32 über wenigstens ein Leitungselement gekoppelt oder drahtlos gekoppelt bzw. koppelbar ist, und wobei die Recheneinrichtung 36 des Personenkraftwagens 26 mit dem Aktor 34 über wenigstens ein Leitungselement gekoppelt oder drahtlos gekoppelt oder koppelbar ist. In diesem Falle sind die jeweiligen Recheneinrichtungen 36 dann beispielsweise drahtlos, insbesondere mittels Funk, mit der stationären Erfassungseinrichtung 12 koppelbar.
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Durch das Betreiben der Aktoren 32, 34 mittels der Recheneinrichtung 36 in Abhängigkeit von den mittels der Erfassungseinrichtung 12 erfassten Geräuschen können nun die Geräusche in einer den Personenkraftwagen 24, 26 gemeinsamen Umgebung, die das Gebiet 16 und insbesondere den Park 18 umfasst, ausgelöscht werden. Die Gegengeräusche weisen dazu beispielsweise die gleiche Stärke, d.h. gleiche Amplituden wie die erfassten Geräusche auf, wobei die erzeugten Gegengeräusche an den Stellen, an denen die Geräuschauslöschung bewirkt werden soll, gegenüber den auszulöschenden Geräuschen ein gegenüber den Geräuschen negatives Vorzeichen aufweisen. Mit anderen Worten sind die erzeugten Gegengeräusche um 180° gegenüber den auszulöschenden Geräuschen phasenverschoben.
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Beim Betreiben der Aktoren 32, 34 zum Auslöschen der erfassten Geräusche werden auch jeweilige Positionen der Personenkraftwagen 24, 26 und somit der Aktoren 32, 34 sowie eine jeweilige Ausrichtung der Aktoren 32, 34 relativ zur Umgebung und insbesondere relativ zum Gebiet 16 berücksichtigt. Dazu werden beispielsweise entsprechende Signale von jeweiligen Navigationseinrichtungen der Personenkraftwagen 24, 26 an die Recheneinrichtung 36 übermittelt. Diese Signale charakterisieren die jeweiligen Positionen der Personenkraftwagen 24, 26 sowie einen jeweiligen Verlauf der Fahrzeuglängsrichtungen in Bezug auf den Park 18. Dadurch kann anhand der Signale auf die Position und die Ausrichtung der Aktoren 32, 34 rückgeschlossen werden. Die jeweiligen Positionen der Personenkraftwagen 24, 26 sowie deren Ausrichtungen spielen eine wichtige Rolle für die Vorrichtung 10, da die Positionen und die Ausrichtungen bestimmen, an welchen Stellen die Gegengeräusche erzeugt werden und beispielsweise in welche Richtung sie sich ausgehend von den Aktoren 32, 34 ausbreiten. Ferner können auch fahrzeugspezifische Geräuschparameter wie beispielsweise Geräuschcharakteristika und/oder dergleichen an die zentrale Recheneinrichtung 36 übermittelt werden.
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Des Weiteren greift die Recheneinrichtung 36 auf Daten zurück, welche räumliche Verhältnisse des Parks 18 charakterisieren. Mit anderen Worten charakterisieren die Daten beispielsweise zumindest ein sich in der Umgebung befindendes und von den Personenkraftwagen 24, 26 unterschiedliches Objekt, beispielsweise in Form des Baums 20. Dies ist vorteilhaft, da am Baum 20 sowohl die auszulöschenden Geräusche als auch die zu erzeugenden Geräusche reflektiert werden können und da der Baum die Ausbreitung der Geräusche und der Gegengeräusche beeinträchtigen kann.
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Durch die Kenntnis des Baums 20 bzw. seiner Position in der Umgebung kann das Verhalten der Geräusche und der Gegengeräusche insbesondere hinsichtlich ihrer Ausbreitung und/oder Reflektion ermittelt bzw. abgeschätzt werden. Diese Daten können dabei fest in der Recheneinrichtung 36 gespeichert sein. Alternativ dazu kann die Recheneinrichtung 36 über ein Datennetzwerk, beispielsweise über Funk, auf eine Datenbank rückgreifen, um die Daten zu laden.
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Schließlich berechnet ein Rechenalgorithmus die zur Auslöschung der Geräusche erforderlichen Gegengeräusche, welche von den Personenkraftwagen 24, 26 bzw. ihren Aktoren 32, 34 erzeugt werden sollen. Diese Berechnung erfolgt auf Basis von Eingangsparametern wie den geschilderten Positionen und Ausrichtungen der Personenkraftwagen 24, 26, den Geräuschcharakteristika, den räumlichen Gegebenheiten des Parks 18, sowie den über die Mikrofone 14 erfassten und auszulöschenden Geräusche. Auf Basis dieser Berechnung übermittelt die Recheneinrichtung 36 entsprechende Ansteuersignale an die Aktoren 32, 34, wobei die Aktoren 32, 34 in Abhängigkeit von diesen Ansteuersignalen betrieben werden und entsprechend die Gegengeräusche erzeugen. In der Folge können die Geräusche durch die Gegengeräusche zumindest gedämpft werden.
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Diese geschilderte Geräuschauslöschung kann beispielsweise entweder automatisch von den Personenkraftwagen 24, 26 angeboten oder aber auch vom jeweiligen Fahrer des Personenkraftwagens 24, 26 beispielsweise online angeboten werden.