DE102013001215A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges (1) mit einem Hindernis, insbesondere einem zweiten Fahrzeug (2). Erfindungsgemäß ist zumindest im Frontbereich des ersten Fahrzeuges (1) zumindest ein Treibsatz (4) angeordnet, welcher bei einem erfassten Überdeckungsgrad zwischen dem ersten Fahrzeug (1) und dem Hindernis, welcher geringer ist als ein Sollüberdeckungsgrad derart zündbar ist, dass ein Querversatz des ersten Fahrzeuges (1) zur Korrektur des Überdeckungsgrades hin zum Sollüberdeckungsgrad bewirkbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges mit einem Objekt, insbesondere einem zweiten Fahrzeug.
- Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen und Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision zwischen einem Fahrzeug und einem Rückhalten, insbesondere einen weiteren Fahrzeug bekannt. So offenbart die
DE 100 32 711 A1 eine teilbare Spurstange für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge. Die teilbare Spurstange bewirkt, dass ein Vorderrad selbsttätig und unabhängig vom anderen Vorderrad nach innen eingelenkt wird. Ausgelöst wird diese Funktion bei teilüberdeckten Frontalkollisionen des Fahrzeuges mit anderen Fahrzeugen oder Hindernissen. Somit soll erreicht werden, dass das Vorderrad nicht mehr nach außen und hinten umschlägt und Verhakungen am Hindernis unterbleiben, wodurch Schleuderbewegungen und weitergehende Schäden am Fahrzeug vermieden werden sollen. In einer möglichen Alternative ist vorgesehen, dass zur Teilung der Spurstange ein Sprengsatz im Inneren des inneren Spurstangenteiles angebracht ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Vorrichtung durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch 4 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Eine Vorrichtung zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges mit einem Objekt, insbesondere einem zweiten Fahrzeug, sieht erfindungsgemäß vor, dass zumindest im Frontbereich des ersten Fahrzeuges zumindest ein Treibsatz angeordnet ist, welcher bei einem erfassten Überdeckungsgrad zwischen dem ersten Fahrzeug und dem Hindernis, welcher geringer ist als ein Sollüberdeckungsgrad derart zündbar ist, dass ein Querversatz des ersten Fahrzeuges zur Korrektur des Überdeckungsgrades hin zum Sollüberdeckungsgrad bewirkbar ist.
- Mittels der Vorrichtung kann der Überdeckungsgrad zwischen dem Fahrzeug und dem Hindernis in besonders vorteilhafter Weise erhöht werden, so dass ein zur Verfügung stehender Deformationsbereich des Fahrzeuges oder der Fahrzeuge zur Erhöhung der Sicherheit für Fahrzeuginsassen besser genutzt wird bzw. genutzt werden.
- Besonders bevorzugt bewirkt die Zündung des Treibsatzes eine höchstmögliche Überdeckung der Deformationsbereiche der Fahrzeuge bei einer unvermeidbaren Kollision, insbesondere bei hoher Fahrgeschwindigkeit.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch zwei Fahrzeuge bei einer bevorstehenden Frontalkollision, -
2 schematisch die zwei Fahrzeuge, wobei ein Treibsatz eines Fahrzeuges gezündet ist, -
3 schematisch die zwei Fahrzeuge, wobei mittels der Zündung des Treibversatzes ein Querversatz des einen Fahrzeuges bewirkt wurde, -
4 schematisch die sich nähernden Fahrzeuge, -
5 schematisch die sich nähernden Fahrzeuge kurz vor einem Kollisionszeitpunkt und -
6 schematisch die zwei Fahrzeuge zum Kollisionszeitpunkt. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt zwei Fahrzeuge1 ,2 in einer Draufsicht, wobei die Fahrzeuge1 ,2 mit vergleichsweise hoher Fahrgeschwindigkeit aufeinander zufahren. - Ein erstes Fahrzeug
1 verfügt über eine Kollisionssensorik, die zumindest eine in einem Frontbereich des ersten Fahrzeuges1 angeordnete Erfassungseinheit3 , beispielsweise ein radarbasierter Sensor und/oder eine Bilderfassungseinheit in Form einer Kamera, aufweist. - Erfasste Signale der Erfassungseinheit
3 werden einer nicht näher dargestellten Steuereinheit zur Auswertung und Verarbeitung zugeführt. Mittels der Erfassungseinheit3 wird ein auf das erste Fahrzeug1 zufahrendes zweites Fahrzeug2 erfasst und anhand der erfassten Signale wird in der Steuereinheit ermittelt, dass dem ersten Fahrzeug1 und somit auch dem zweiten Fahrzeug2 eine unvermeidbare Kollision, insbesondere eine Frontalkollision, bevorsteht. Zudem wird ein Kollisionszeitpunkt, also der Zeitpunkt, zu dem die Frontalkollision unter den vorliegenden Bedingungen eintritt, prognostiziert. - Darüber hinaus wird anhand der erfassten Signale ein Überdeckungsgrad zwischen dem ersten Fahrzeug
1 und dem zweiten Fahrzeug2 bei momentaner Position der beiden Fahrzeuge1 ,2 ermittelt. Dabei wird ermittelt, dass sich die beiden Fahrzeuge1 ,2 mit ihren im Frontbereich zur Verfügung stehenden Deformationsbereichen weniger als 50% überdecken. In einem solchen Fall würde die gesamte Kollisionsenergie nur teilweise von den Deformationsbereichen, den sogenannten Knautschzonen und den Deformationselementen der beiden Fahrzeuge1 ,2 aufgenommen werden, wodurch eine erhöhte Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen beider Fahrzeuges1 ,2 besteht. - Um den Überdeckungsgrad der beiden Fahrzeuge
1 ,2 hinsichtlich der Frontalkollision zu erhöhen, wodurch ein Verletzungsrisiko der Fahrzeuginsassen verringert werden kann, ist vorgesehen, die Position des ersten Fahrzeuges1 in Bezug auf das zweite Fahrzeug2 zu verändern. - Hierzu ist an dem ersten Fahrzeug
1 im Bereich eines nicht näher dargestellten linken Fahrzeugrades an einer vorderen Fahrzeugkante ein u. a. in2 gezeigter Treibsatz4 angeordnet, welcher zur Positionskorrektur des ersten Fahrzeuges1 automatisch gezündet wird. - Wie oben beschrieben, wurde ermittelt, dass der Überdeckungsgrad zwischen den Fahrzeugen
1 ,2 weniger als 50% beträgt, wobei sich die Fahrzeuge1 ,2 weiterhin einander annähern, wie in3 dargestellt ist. - Der Treibsatz
4 wird in den letzten Zehntelsekunden vor dem Kollisionszeitpunkt gezündet, so dass ein Querversatz des ersten Fahrzeuges1 zu dem zweiten Fahrzeug2 bewirkt wird, um den Überdeckungsgrad zu erhöhen. Die Zündung des Treibsatzes4 erfolgt mittels eines von der Steuereinheit erzeugten Steuersignals, welches dem Treibsatz, insbesondere dessen Zündelementes zugeführt wird. Der Überdeckungsgrad wird dahingehend erhöht, dass sich dieser einem Sollüberdeckungsgrad zumindest annähert. Dabei entspricht der Sollüberdeckungsgrad einer im Wesentlichen optimalen Überdeckung der Deformationsbereiche der beiden Fahrzeuge1 ,2 . - Die Ansteuerung des Treibsatzes
4 ist dabei derart ausgebildet, dass eine Fehlauslösung im Wesentlichen ausgeschlossen ist, wobei der Treibsatz4 hinsichtlich seiner Kraft und seiner Größe dem ersten Fahrzeug1 entsprechend ausgebildet ist. -
4 zeigt die beiden sich angenäherten Fahrzeuge1 ,2 , wobei der Treibsatz4 gezündet wurde und sich dadurch die Position des ersten Fahrzeuges1 relativ zu dem zweiten Fahrzeug2 geändert hat. Durch die Zündung des Treibsatzes4 wird eine seitliche Beschleunigung des ersten Fahrzeuges1 bewirkt, wodurch sich die Position des ersten Fahrzeuges1 zu dem zweiten Fahrzeug2 ändert. - In
5 sind die beiden Fahrzeuge1 ,2 nach der Zündung des Treibsatzes4 und nach dem Querversatz des ersten Fahrzeuges1 kurz vor Eintritt der Frontalkollision dargestellt. Dabei ist der Überdeckungsgrad nach dem Querversatz des ersten Fahrzeuges1 in Bezug auf die Deformationsbereiche der Fahrzeuges1 ,2 größer als 50%. -
6 zeigt die beiden Fahrzeuge1 ,2 bei der Frontalkollision, wobei die aus der Frontalkollision resultierenden Lastpfade jedes Fahrzeuges1 ,2 als Pfeile dargestellt sind. Die Kollisionsenergie wird durch den mittels des Treibsatzes4 durchgeführten Querversatz als Positionskorrektur des ersten Fahrzeuges1 mit steigendem Anteil über weniger direkt getroffene Lastpfade abgeleitet. Die Verletzungsgefahren für die Fahrzeuginsassen beider Fahrzeuge1 ,2 sind dadurch wesentlich verringert. Ein jeweils rechter Lastpfad hinsichtlich der Deformationsbereich der Fahrzeuge1 ,2 ist somit Bestandteil bei Abbau der Kollisionsenergie. - Um die Folgen für das erste Fahrzeug
1 im Wesentlichen unabhängig von der Kollisionsart mittels der Annäherung des Überdeckungsgrades an einen Sollüberdeckungsgrad mindern zu können, ist besonders bevorzugt in Bereich eines jedes Fahrzeugrades, insbesondere an Fahrzeugkanten, ein solcher Treibsatz4 angeordnet. Denkbar ist auch, dass im Bereich eines jedes Fahrzeugrades mehrere Treibsätze4 zur Korrektur der Position des ersten Fahrzeuges1 in Bezug auf das zweite Fahrzeug2 angeordnet sind. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10032711 A1 [0002]
Claims (4)
- Vorrichtung zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges (
1 ) mit einem Hindernis, insbesondere einem zweiten Fahrzeug (2 ), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest im Frontbereich des ersten Fahrzeuges (1 ) zumindest ein Treibsatz (4 ) angeordnet ist, welcher bei einem erfassten Überdeckungsgrad zwischen dem ersten Fahrzeug (1 ) und dem Hindernis, welcher geringer ist als ein Sollüberdeckungsgrad derart zündbar ist, dass ein Querversatz des ersten Fahrzeuges (1 ) zur Korrektur des Überdeckungsgrades hin zum Sollüberdeckungsgrad bewirkbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Treibsatz (
4 ) im Bereich eines jedes Fahrzeugrades angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Überdeckungsgrad anhand von erfassten Signalen einer Erfassungseinheit (
3 ) einer Kollisionssensorik des ersten Fahrzeuges (1 ) ermittelbar ist. - Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges (
1 ) mit einem Hindernis, insbesondere einem zweiten Fahrzeug (2 ), dadurch gekennzeichnet, dass eine dem ersten Fahrzeug (1 ) bevorstehende Kollision und ein Überdeckungsgrad zwischen dem ersten Fahrzeug (1 ) und dem Hindernis erfasst werden, wobei ein am ersten Fahrzeug (1 ) angeordneter Treibsatz (4 ) bei einem erfassten Überdeckungsgrad, welcher geringer ist als ein Sollüberdeckungsgrad derart gezündet wird, dass ein Querversatz des ersten Fahrzeuges (1 ) zur Korrektur des Überdeckungsgrades hin zum Sollüberdeckungsgrad bewirkt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201310001215 DE102013001215A1 (de) | 2013-01-25 | 2013-01-25 | Vorrichtung und Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE201310001215 DE102013001215A1 (de) | 2013-01-25 | 2013-01-25 | Vorrichtung und Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102013001215A1 true DE102013001215A1 (de) | 2014-03-13 |
Family
ID=50153373
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201310001215 Withdrawn DE102013001215A1 (de) | 2013-01-25 | 2013-01-25 | Vorrichtung und Verfahren zur Verminderung von Folgen einer Kollision eines ersten Fahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE102013001215A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US11433839B2 (en) * | 2018-07-18 | 2022-09-06 | Robert Bosch Gmbh | Device for a vehicle and method for fragmenting a component for a vehicle |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10032711A1 (de) | 2000-07-07 | 2002-01-24 | Torsten Wiche | Teilbare Spurstange für Kraftfahzeuge,insbesondere Personenkraftfahrzeuge |
-
2013
- 2013-01-25 DE DE201310001215 patent/DE102013001215A1/de not_active Withdrawn
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DE10032711A1 (de) | 2000-07-07 | 2002-01-24 | Torsten Wiche | Teilbare Spurstange für Kraftfahzeuge,insbesondere Personenkraftfahrzeuge |
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US11433839B2 (en) * | 2018-07-18 | 2022-09-06 | Robert Bosch Gmbh | Device for a vehicle and method for fragmenting a component for a vehicle |
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