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Die Erfindung betrifft eine Halteeinrichtung für Krankenbetten oder Behindertenstühle zur direkten Aufnahme von Getränkebehältnissen oder zur Aufnahme von weiteren Halteeinrichtungen, mit einer Befestigungspartie zum Befestigen an einem Krankenbett oder einem Kranken- oder Behindertenstuhl, sowie einer Aufnahmepartie zur Aufnahme von Getränkebehältnissen oder einer weiteren Halteeinrichtung, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Aus der
DE 10 2005 034 324 A1 ist eine Trinkvorrichtung zur Befestigung an einem Bett bekannt. Diese Vorrichtung muss jedoch fest installiert werden und ist außerdem aufwändig gestaltet. Feste Anbauten an Krankenbetten stellen jedoch ein Hindernis bei der Versorgung des Kranken dar.
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Aus der
US 6 896 231 B1 ist eine Getränkehalterung für behinderte Menschen bekannt, welche mit einer aufwändigen Verschwenkeinrichtung versehen ist. Der Nachteil dabei ist, dass diese Getränkehalterung fest an einen Stuhl oder an ein Bett angebaut werden muss, und den selben Nachteil generiert, wie die Vorrichtung im erstgenannten Stand der Technik. Beide genannten bekannten Getränkehalteeinchtungen weisen außerdem keinerlei Mehrfunktionalität auf, sondern sind ausschließlich auf die Halterung eines Getränkebehältnisses beschränkt. Aus der
US 2007/045496 A1 ist eine Halteeinrichtung mit den oberbegrifflichen Merkmalen bekannt. In allen dort gezeigten Ausführungsformen ist der Bügel der Haltepartie, der an einem Möbelstück zu befestigen ist, in Bezug auf die Lage des Aufnahmeringes des Getränkebehältnisses parallel. D. h. dass damit die Halteeinrichtung in Gebrauchslage lediglich an einer horizontal liegenden Platte, wie eine Tischplatte befestig- bzw aufschiebbar ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Halteeinrichtung der gattungsgemäßen Art dahingehend weiter zu entwickeln, dass diese erheblich einfacher platzierbar aber genauso leicht abnehmbar und die Positionierung derselben leicht veränderbar ist, aber die Halteinrichtung als solche dennoch einfach und sicher fixierbar ist.
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Außerdem soll es möglich sein, die Halteeinrichtung als Grundelement für weitere Anwendungen einzusetzen.
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Die gestellte Aufgabe wird bei einer Halteeinrichtung der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Kern der Erfindung ist, dass der Ring zur Aufnahme einer weiteren Halteeinrichtung in Form eines zylinderförmigen Supportelementes dient, welches an der Unterseite einer transportablen Ablageplatte angeordnet ist, und dass das zylindrische oder konische Supportelement als eine in den Ablagetisch integral eingeformte (hohle) Eintiefung ausgebildet ist, die wiederum eine integrierte Getränkehalterung bildet.
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Damit ist eine einfache, sehr wirksame, leicht platzierbare und leicht entfernbare effektive Halteinrichtung insbesondere für den Einsatz bei Krankenbetten, Pflegebetten, d. h. Krankenbetten im Pflegealltag und für Behinderte geschaffen. Die erfindungsgemäße Halteeinrichtung kann dabei mit dem offenen Ende des U-förmigen Bügels über ein Seitenbrett eines Krankenbettes einfach aufgeschoben werden, bis das distale, d. h. das geschlossene Ende des U-förmigen Bügels auf dem oberen Rand des Seitenbrettes des Krankenbettes aufliegt. Die beiden Schenkel des U-förmigen Bügels liegen dabei an beiden Seitenflächen des Seitenbrettes an. Wichtig ist dabei, dass das obere, d. h. das geschlossene Ende des U-förmigen Bügels innen in seiner lichten Weite etwas erweitert ist, in Bezug auf den übrigen Abstand der Schenkel des U-förmigen Bügels zueinander. Dadurch kann in den U-förmigen Bügel eine mechanische Spreizspannung zwischen den Schenkeln eingebracht werden, ohne dass diese quasi federnde Tendenz der beiden Schenkel durch ein gänzliches Aufschieben des oberen distalen Endes aufgehoben oder gemindert wird.
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Die Schenkel des U-förmigen Bügels müssen also nicht parallel sein, sondern können leicht zueinander geneigt sein, so dass eine Vorspannung beim Aufschieben und vor Allem beim Halten genutzt wird.
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Erfindungswesentlich ist ferner die Ausgestaltung, bei welcher die Schenkel des U-förmigen Bügels mit einer rutschfesten Oberfläche zumindest an den sich gegenüberliegenden Innenseiten der Schenkel versehen sind. Dadurch wird zusätzlich zur oben erwähnten Vorspannung ein fester Sitz auf dem Seitenbrett bspw. des Krankenbettes bewirkt. Dabei ist zu erwähnen, dass die größere lichte Weite im Bereich des geschlossenen Endes des U-förmigen Bügels auch dadurch erreicht werden kann, indem die Schenkel des Bügels jeweils nur im unteren Abschnitt bspw. mit einem Schrumpfschlauch versehen sein können.
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Die gemeinte Rutschfestigkeit ist so gewählt, dass ein Verrutschen gemindert, aber dennoch ein Aufschieben und Abziehen des U-förmigen Schenkels auf das besagte Seitenbrett des Krankenbettes leichtgängig möglich ist. Gleichzeitig bewirken die besagten rutschfesten Oberflächen auch eine mechanische Schonung des Seitenbrettes des Krankenbettes an der Eingriffstelle der Halteeinrichtung. Dabei sind die rutschfesten Oberflächen vorzugsweise aus Gummi oder Silikon oder dergleichen. Damit wird ein sicherer Sitz erzielt, aber zugleich ist die Halteeinrichtung, bspw. für die Zeit der Betreuung des Kranken ganz erheblich leicht entfernbar, und anschließend genauso leicht wieder aufschiebbar. Eine Positionsveränderung der Halteeinrichtung ist ebenso einfach.
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Damit sind die Nachteile aus dem genannten Stand der Technik mit der vorliegenden Erfindung beseitigt. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass sich die rutschfeste Oberfläche auf den Innenschenkelseiten des U-förmigen Bügels lediglich außerhalb des erweiternden Abschnittes erstreckt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die rutschfesten Oberflächen durch die Anbringung von Schrumpfschläuchen auf den Schenkeln bewerkstelligt werden. Dies kann dann in der oben beschriebenen Weise erfolgen.
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Weiterhin ist vorteilhaft vorgeschlagen, dass der Ring oder die Ringsegmente zumindest an ihren Innenflächen und zumindest teilweise ebenfalls mit rutschfester Oberfläche versehen ist. Dies ist vorteilhaft für eine sichere Aufnahme des Trinkgefäßes.
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Bei dem Einsatz der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung zur Aufnahme einer weiter unten noch spezifizierten weiteren Halteeinrichtung mit einem bspw. becherförmigen, also konischen Support, der anstatt eines Trinkgefäßes in den Ring eingeschoben wird, und oberhalb bspw. einen Ablagetisch trägt, wird auf diese Weise ebenso gesichert in Position gehalten.
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Die diesbezügliche weitere vorteilhafte erfindungsgemäße Ausgestaltung ist, dass der Ring zur Aufnahme einer weiteren Halteeinrichtung in Form eines zylinderförmigen Supportelementes dient, welches an der Unterseite einer transportablen Ablageplatte angeordnet ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das zylindrische oder konische Supportelement als eine in den Ablagetisch integral eingeformte (hohle) Eintiefung ausgebildet ist, die wiederum eine integrierte Getränkehalterung bildet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zwischen Supportelement und Ablageplatte eine Gelenk angeordnet sein kann, um bspw. den Ablagetisch etwas zu neigen.
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Weiterhin lässt sich die erfindungsgemäße Halterichtung sowohl aus Metall, als auch aus Kunststoff, oder einem Kunststoff-Metall-Verbundwerkstoff herstellen. Weiterhin ist ausgestaltet, dass das Eigengewicht und damit die Masse des U-förmigen Bügels als solche mindestens doppelt so groß ist, wie die Masse bzw. das Eigengewicht des Ringes oder der Ringsegmente. Dies an sich einfache Detail ist nicht trivial. So führt genau diese gewichtsmäßige Dimensionierung der einzelnen Partien zueinander zusammen mit den übrigen genannten konstruktiven Merkmalen zu einem sicheren Sitz der Halteeinrichtung, obwohl diese dennoch leicht zu positionieren und wieder zu entfernen ist. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Es zeigen:
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1: erfindungsgemäße Halteeinrichtung in Seitenansicht und Draufsicht,
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2: erfindungsgemäße Halteinrichtung mit Ankopplung an weitere Halteeinrichtung mit Tisch,
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3: Halteeinrichtung mit Tisch und Kippgelenk, und
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4: Beispielhafte Platzierung am Pflege-/Krankenbett.
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1 zeigt die erfindungsgemäße Halteeinrichtung in einer Seitenansicht. Sie besteht aus einem U-förmigen Bügel 1, 3 mit einem oberen geschlossenen Ende. Der U-förmige Bügel 1 wird somit von oben bspw. auf ein Seitenbrett eines Krankenbettes aufgeschoben, so dass die beiden Schenkel 3 des Bügels 1 auf entgegengesetzten Seitenflächen des Brettes 11 (siehe auch 4) anliegen.
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Bereits in dieser Ansicht in 1 ist zu sehen, dass im Bereich des oberen Endes, die lichten Weite 4, oder der lichte Abstand zwischen den Schenkeln 3 des Bügels 1 größer ist als im übrigen Bereich, d. h. größer als die lichte Weite 5 unten. Auf diese Weise wird erzielt, dass im aufgeschobenen Zustand die Klemmung durch die Schenkel 3 des Bügels 1 auch auf die ganze Länge auf das Seitenbrett 11 wirkt.
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Würde stattdessen die lichte Weite auch oben dieselbe sein, so könnte bei einer festen Anlage oben eventuell eine leichte Spreizung auf die Schenkel bewirkt werden, die die Klemmwirkung mindert.
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So aber wird eine optimale Klemmung über nahezu die gesamte Schenkellänge erzielt, und die Haltevorrichtung sitzt sicher.
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Am oberen Ende ist in einem Winkel von 90° zu den Schenkellängsachsen ein geschlossener, vorzugsweise zylinderischer Ring 2 angebracht, bspw. durch Schweissung, Lötung oder Klebung. Nachdem also der U-förmige Bügel 1 auf das Seitenbrett 11 des Bettes aufgeschoben ist, steht der Ring 2 frei im Raum und kann bspw. einen Trinkbecher oder ein Trinkgefäß aufnehmen, und sicher halten. Wenn nun Pflegepersonal aktiv werden will, können sie die hier als Getränkehalterung genutzte Halteeinrichtung einfach abziehen, und nach der Pflegeaktion diese wieder einfach aufschieben. Das ist mit geschraubten oder geflanschten Halteeinrichtungen definitiv so nicht möglich.
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Zur weiteren Verbesserung des Sitzes der Halteeinrichtung können zumindest die Innenflächen der Schenkel 3 mit rutschfester Beschichtung 9 versehen sein, oder man versieht die Schenkel mit Schrumpfschläuchen. In diesem Fall sind diese dann so anzulegen, dass sich in der resultierenden lichten Weite 4 des Schenkelabstandes oben ein Abschnitt ergibt, der eine größere lichte Weite 4 aufweist als die lichte Weite 5 des übrigen Schenkelabschnitts.
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Die Schenkel 3 sind vorzugsweise einstückig mit dem U-förmigen Bügel 1 verbunden und bilden diesen U-förmigen Bügel aus.
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1 unten zeigt nun die Draufsicht. Zu erkennen ist die Lage von Ring 2 und Bügel 1 zueinander.
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Vorzugsweise kann auch der Ring 2 zumindest auf seiner Innenoberfläche ebenfalls mit einer rutschfesten Schicht 10 versehen sein, um das Getränkebehältnis, oder aber auch das zylindrische oder konische Supportelement zur Aufnahme eines Tisches sicher zu halten.
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2 zeigt diesen weiteren Verwendungsfall, bei dem das Supportelement 6 in den Ring 2 geschoben wird, wobei eine Konizität des Supportelementes 6 von Vorteil wäre bzw. ist, um einen selbstzentrierenden Sitz desselben zu erzielen, der wiederum zu einem festen und sicheren Sitz führt.
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Optional kann zwischen Supportelement 6 und Tischplatte 7 ein Kipp- oder Kugelgelenk 8 angeordnet sein.
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Selbst in diesem Fall gilt, dass die gesamte Halte- und Ablageeinrichtung erheblich einfacher zu entfernen und wieder zu befestigen ist.
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Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das konische Supportelement 6 selbst hohl ausgeführt, und in den Ablagetisch 7 integriert, oder integral eingeformt, derart dass sich dort wieder „im” Ablagetisch eine integrale Getränkehalterung ergibt.
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4 zeigt wie oben bereits erwähnt ein Kranken- oder Pflegebett in skizzierter perspektivischer Darstellung. Zu erkennen ist, in welcher Weise die erfindungsgemäße Halteeinrichtung einfach auf das Seitenbrett 11 des Bettes aufgeschoben werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- U-förmiger Bügel
- 2
- Ring
- 3
- Schenkel des Bügels
- 4
- lichte Weite oben
- 5
- lichte Weite unten
- 6
- Supportelement
- 7
- Ablagetisch
- 8
- Gelenk
- 9
- Rutschfeste Beschichtung an Schenkeln 3
- 10
- Rutschfeste Beschichtung am/im Ring 2
- 11
- Seitenbrett eine Kranken-/Pflegebettes
- 12
- Integrierte Eintiefung