-
Die Erfindung betrifft eine Schließfolgeregelungseinrichtung für eine zweiflügelige Tür mit einem Standflügel und einem Gangflügel. Die beiden Flügel sind vorzugsweise als Anschlagdrehflügel ausgebildet. Der Standflügel ist vorzugsweise als unterschlagender Flügel und der Gangflügel als überschlagender Flügel ausgebildet.
-
Die Türflügel sind mit Türschließern ausgestattet. Der Türschließer des Standflügels ist ein oben liegender Gleitarmtürschließer. Der Türschließer des Gangflügels ist vorzugsweise ebenfalls als oben liegender Gleitarmtürschließer ausgebildet. Um eine korrekte Schließfolge zu gewährleisten weist die Schließfolgeregelungseinrichtung eine abhängig von der Stellung des Standflügels betätigbare Steuereinrichtung – nachfolgend als standflügelseitige Steuereinrichtung bezeichnet – und eine mit dieser Steuereinrichtung verbundene Blockiereinrichtung zur Blockierung der Schließbewegung des Gangflügels – nachfolgend als gangflügelseitige Blockiereinrichtung bezeichnet.
-
Derartige Schließfolgeregelungseinrichtungen in Verbindung mit Gleitarmtürschließer sind bekannt. Bei Montageart der Türschließer auf der Bandseite gibt es eine Vielzahl von Lösungen, bei denen die gangflügelseitige Blockiereinrichtung über die Stellung des Gleiters des standflügelseitigen Türschließers gesteuert wird. Für die Bandgegenseitemontage der Türschließer sind ebenfalls diverse Lösungen bekannt. Bei der Mehrzahl der Lösungen erfolgt die Steuerung der gangflügelseitigen Blockiereinrichtung ebenfalls abhängig von der Stellung des Gleiters des Standflügeltürschließers. Hierbei ist jedoch eine spezielle Kompensationseinrichtung erforderlich, um zu berücksichtigen, dass bei der Bandgegenseitemontage der Türschließer der Gleiter des Türschließers, d. h. der die gangflügelseitige Blockiereinrichtung steuernde Gleiter des Standflügeltürschließers eine Bewegungsumkehr nahe der Schließstellung der Tür durchführt und nicht wie bei bandseitiger Montage des Türschließers beim Schließen der Tür über den gesamten Verschiebeweg des Gleiters in Richtung von der Bandseite weg verläuft.
-
Aus der
DE 10 2009 021 097 A1 ist eine Schließfolgeregelungseinrichtung für Bandgegenseitemontage der Türschließer bekannt, die die Steuerung der gangflügelseitigen Blockiereinrichtung nicht über den Gleiter des Standflügeltürschließers vorsieht, sondern über einen separaten Gleiter, der zwischen Türflügel und Türrahmen so montiert ist, dass er beim Schließvorgang des Standflügels kontinuierlich in Richtung von den Türbändern weg verläuft.
-
Sämtliche bekannten Schließfolgeregelungseinrichtungen für Bandgegenseitemontage der Türschließer sind entweder konstruktiv aufwendig oder optisch auffällig mit außerhalb der Gleitschiene der Türschließer montierten Bauteilen versehen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließfolgeregelungseinrichtung zu schaffen, die insbesondere für die Montage mit oben liegenden Gleitarmtürschließern auf der Bandgegenseite geeignet ist.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Patentanspruchs 1.
-
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, dass die abhängig von der Stellung des Standflügels betätigbare Steuereinrichtung ein Steuerelement aufweist, das mit dem Gleitarm des Standflügeltürschließers drehfest ausgebildet ist und/oder mit diesem Gleitarm über ein Getriebe, das abhängig von der Drehstellung dieses Gleitarms arbeitet, verbunden ist. Wesentlich hierbei ist, dass das Steuerelement in Abhängigkeit von der Drehung des Gleitarms des Standflügeltürschließers arbeitet. Die Drehung des Gleitarms ist kontinuierlich abhängig von der Winkelstellung des Standflügels beim Schließen, und zwar auch bei der Bandgegenseitemontage des Gleitarmtürschließers über den gesamten Schließvorgang des Standflügels bis hin in die Schließstellung des Flügels ohne irgendeine Bewegungsumkehr der Drehbewegung. Damit ist es möglich, den Drehstellungen des Steuerelements eindeutig Drehwinkelstellungen des Standflügels zuzuordnen. Bei Ausführungen, bei denen das Steuerelement mit dem Gleitarm des Standflügeltürschließers drehfest ausgebildet ist, ist dies in gleicher Weise möglich wie bei alternativen Ausführungen, bei denen das Steuerelement mit dem Gleitarm über ein Getriebe verbunden ist, das entsprechend abhängig von der Drehstellung des Gleitarms arbeitet.
-
Die erfindungsgemäße Lösung sieht ferner ein Auslöseelement vor, das durch das Steuerelement beaufschlagbar ist, um die gangflügelseitige Blockiereinrichtung zu steuern. Dieses Auslöseelement kann unterschiedlich ausgeführt sein. Es ist relativ zur Gleitschiene des Standflügeltürschließers bewegbar geführt gelagert. Vorzugsweise erfolgt die Lagerung in oder an der Gleitschiene des Standflügeltürschließers. Bei bevorzugten Ausführungen ist das Auslöseelement innerhalb der Gleitschiene angeordnet und in einer dort ausgebildeten Führung geführt. Das Auslöseelement kann aber auch in oder an einem mit der Gleitschiene lediglich verbundenen Teil bewegbar geführt gelagert sein. Die Beaufschlagung des Auslöseelements durch das Steuerelement kann bei bevorzugten Ausführungen mittelbar über ein Übertragungselement erfolgen. Das Übertragungselement ist vorzugsweise ebenfalls in oder an der Gleitschiene des Standflügeltürschließers gelagert. Es sind auch Ausführungen möglich, bei denen das Auslöseelement unmittelbar durch das Steuerelement beaufschlagbar ist, d. h. Ausführungen, bei denen kein separates Übertragungselement zwischengeschaltet ist.
-
Bei besonders bevorzugten Ausführungen sind das Übertragungselement und das Steuerelement als separate Bauteile ausgebildet, die miteinander zusammenwirken. Es sind aber auch Ausführungen möglich, bei denen das Übertragungselement als Teil des Steuerelements ausgebildet ist. Ferner sind grundsätzlich Ausführungen möglich, bei denen das Übertragungselement mit dem Auslöseelement unmittelbar oder mittelbar zusammenwirkt und/oder als ein Teil des Auslöseelements ausgebildet ist.
-
Die Begriffe Steuerelement, Übertragungselement und Auslöseelement sowie auch der in der nachfolgenden Beschreibung verwendete Begriff Lagerkörper sind jeweils so zu verstehen, dass es sich um einstückig ausgebildete Bauteile oder auch um mehrteilig zusammengesetzte Bauteile handeln kann.
-
Die betreffenden Bauteile können in unterschiedlichen Ausführungen jeweils unmittelbar miteinander zusammenwirken oder aber auch über zwischengeschaltete Getriebe miteinander zusammenwirken.
-
Was die drehfeste Verbindung des Steuerelements mit dem Gleitarm des standflügelseitigen Türschließers betrifft, kann vorgesehen sein, dass das Steuerelement einstückig mit dem Gleitarm oder als separat vom Gleitarm ausgebildetes Bauteil ausgebildet ist.
-
Besonders bevorzugt sind Ausführungen, bei denen das Steuerelement im Bereich des freien Endes des Gleitarms des Standflügeltürschließers drehfest mit dem Gleitarm angeordnet ist. Das Steuerelement kann vorzugsweise im Anschlussbereich des in der Gleitschiene geführten Gleiters des Standflügeltürschließers drehfest mit dem Gleitarm angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind Ausführungen, bei denen vorgesehen ist, dass das Steuerelement als ein- oder zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, der auf der Lagerachse des Anschlussbolzens des Gleiters drehfest mit dem Gleitarm aufgesteckt angeordnet ist.
-
Um eine Einstellung der Steuereinrichtung an die örtlichen Verhältnisse und Dimensionierung der vornehmen zu können, ist bei besonders bevorzugten Ausführungen vorgesehen, dass die Winkelstellung der drehfesten Anordnung des Steuerelements relativ zum Gleitarm über eine Einstelleinrichtung einstellbar ist. Die Einstelleinrichtung kann so ausgebildet sein, dass das Steuerelement, z. B. als Steuerhebel ausgebildet, zwischen zwei Federscheiben am Gleitarm befestigbar ist.
-
Was die Stellbewegung betrifft, kann bei bevorzugten Ausführungen vorgesehen sein, dass das Steuerelement so angeordnet ist, dass bei Drehung des Steuerelements um eine senkrecht zur Bewegungsebene des Gleitarms des Standflügeltürschließers angeordnete Drehachse das Steuerelement und/oder das mit dem Steuerelement zusammenwirkende Übertragungselement eine Stellbewegung durchführt, die senkrecht zur Bewegungsebene des Gleitarms des Standflügeltürschließers gerichtet ist. Diese Stellbewegung, die senkrecht zur Bewegungsebene des Gleitarms des Standflügeltürschließers gerichtet ist, ist vorzugsweise eine Stellbewegung, die das betreffende Bauteil in der Gleitschiene ausführt, um unmittelbar oder über eine Übertragungseinrichtung das Auslöseelement zu beaufschlagen, um die gangflügelseitige Blockiereinrichtung zu steuern. Vorzugsweise wird diese Stellbewegung durch das in der Gleitschiene gelagerte Übertragungselement durchgeführt. Hierfür kann das Übertragungselement vorteilhafterweise quer zur Bewegungsrichtung des in der Gleitschiene geführten Endes des Gleitarms bewegbar und in diese Richtung der Stellbewegung geführt gelagert sein.
-
Was das Zusammenwirken von Steuerelement und Übertragungselement betrifft, können bei bevorzugten Ausführungen an Steuerelement und Übertragungselement Wirkflächen ausgebildet sein. Es kann vorgesehen sein, dass das Steuerelement abhängig von der Drehstellung des Gleitarms des Standflügeltürschließers eine Wirkfläche des mit dem Steuerelement zusammenwirkenden Übertragungselements übergreift und auf diese Wirkfläche dabei eingreift und damit das Übertragungselement zu einer Stellbewegung relativ zur Gleitschiene des Standflügeltürschließers beaufschlagt. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Wirkfläche des Übertragungselements und/oder die mit diesem zusammenwirkende Wirkfläche des Steuerelements mit einer Schrägfläche zur horizontalen Montageebene ausgebildet ist. Unter Schrägfläche wird eine Fläche verstanden, die winkelig zur horizontalen Bezugsebene in der Montagestellung, die als horizontale Montageebene bezeichnet ist, angeordnet ist.
-
Es kann bei bevorzugten Ausführungen vorgesehen sein, dass das mit dem Steuerelement zusammenwirkende Übertragungselement an einer dem Gleitarm zugewandten Seite eine Eingangswirkfläche aufweist, die mit dem Steuerelement zusammenwirkt und eine dem Auslöseelement zugewandte Ausgangswirkfläche aufweist, die mit dem Auslöseelement zusammenwirkt. In bevorzugter Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass eine Eingangswirkfläche des Übertragungselements und/oder die damit zusammenwirkende Wirkfläche des Steuerelements eine Schrägfläche zur horizontalen Montageebene aufweist. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Ausgangswirkfläche des Übertragungselements und/oder die damit zusammenwirkende Wirkfläche des Auslöseelements eine Schrägfläche zur horizontalen Montageebene aufweist.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist, was die Ausgestaltung des Übertragungselements betrifft, vorgesehen, dass das Übertragungselement mindestens zwei zueinander parallele Schenkel aufweist, die beiderseits der Führungsbahn der Gleitschiene des Standflügeltürschließers angeordnet sind und mindestens eine Wirkfläche aufweisen, die mit der Wirkfläche des Steuerelements zusammenwirkt. Hierbei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass die beiden Schenkel des Übertragungselements einen U-Bügel-förmigen Abschnitt des Übertragungselements bilden. Die Wirkfläche kann aus den dem Steuerelement zugewandten Seiten der parallelen Schenkel ausgebildet sein, d. h. es handelt sich hierbei um zwei parallele Wirkflächen, mit denen das Steuerelement bei seiner Bewegung abhängig von der Winkelstellung des Gleitarms des Standflügeltürschließers zusammenwirkt.
-
Bei bevorzugten Ausführungen ist in oder an Gleitschiene ein Lager ausgebildet, an dem das Übertragungselement bewegbar gelagert ist. Das Lager kann fest mit der Gleitschiene ausgebildet sein, vorzugsweise als Teil der Gleitschiene. Bei besonderen Ausführungen ist das Lager jedoch als separater Lagerkörper ausgeführt. Bei diesen Ausführungen kann also vorgesehen sein, dass das mit dem Steuerelement zusammenwirkende Übertragungselement auf einem in oder an der Gleitschiene des Standflügeltürschießers angeordneten Lagerkörper bewegbar gelagert ist. In bevorzugter Ausführung kann der Lagerkörper in der Gleitschiene des Standflügeltürschließers bei Betrieb unbewegbar angeordnet, jedoch im Rahmen der Montage positionseinstellbar ausgebildet sein.
-
Bei besonders bevorzugten Ausführungen, vorzugsweise mit separaten Lagerkörper, kann das Übertragungselement auf dem Lagerkörper rittlings angeordnet gelagert sein und mindestens einen mit dem Auslöselement zusammenwirkenden Schenkel aufweisen.
-
Konstruktiv besonders vorteilhaft und insbesondere kompakt sind Ausführungen, bei denen vorgesehen ist, dass das Übertragungselement, der Lagerkörper und das Auslöseelement in der Gleitschiene des Standflügeltürschließers übereinander liegend angeordnet sind. In bevorzugter Weiterbildung kann hierbei vorgesehen sein, dass der in der Gleitschiene geführte Gleiter des Gleitarms des Standflügeltürschließers auf einer von dem Auslöseelement abgewandten Seite des Übertragungselements und/oder in gleicher Ebene mit dem Übertragungselement in der Gleitschiene angeordnet bewegbar geführt ist. Insbesondere bei solchen Ausführungen kann als Weiterbildung vorgesehen sein, dass die mit dem Steuerelement zusammenwirkende Wirkfläche des Übertragungselements auf der einen Seite der Führungsbahn des Gleiters des Gleitarms und die mit dem Auslöseelement zusammenwirkende Wirkfläche des Übertragungselements auf der gegenüberliegenden Seite dieser Führungsbahn angeordnet ist. Konstruktiv besonders einfach und besonders zuverlässig funktionierend sind Ausführungen, bei denen vorgesehen ist, dass das Auslöseelement als Schubelement ausgebildet ist, das in der Schiene des Standflügeltürschließers linear verschiebbar geführt ist. Das Auslöseelement kann zusätzlich oder alternativ auch in der Gleitschiene des Gangflügeltürschließers linear verschiebbar geführt sein. Die Schubbewegung des Auslöseelements wird durch das Steuerelement ausgelöst indem das Steuerelement über das Übertragungselement oder unmittelbar auf das Auslöseelement einwirkt. Es sind Ausführungen möglich, bei denen das Übertragungselement unmittelbar auf das Auslöseelement einwirkt oder aber auch Ausführungen, bei denen zwischen dem Übertragungselement und dem Auslöseelement ein Getriebe angeordnet ist. Das Getriebe kann unterschiedlich ausgeführt sein, z. B. auch als Schraubgetriebe.
-
Bei bevorzugten Ausführungen ist vorgesehen, dass das Auslöseelement eine Stange oder ein Rohr zur Betätigung der Blockiereinrichtung des Gangflügels aufweist.
-
Was die Ausgestaltung der Blockiereinrichtung des Gangflügels betrifft, sind unterschiedliche Ausführungen möglich. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen ist die Blockiereinrichtung des Gangflügels als eine Klemmeinrichtung, vorzugsweise Kugelklemmeinrichtung, ausgebildet. Diese Klemmeinrichtung kann vorzugsweise auf den in der Gleitschiene des Gangflügeltürschließers verschiebbar geführten Gleiter einwirken. Sie kann aber auch auf andere Bauteile des Gleitarmtürschließers einwirken. Wesentlich ist, dass die Blockierung des Gangflügels durch das Auslöseelement der standflügelseitigen Steuereinrichtung aufhebbar ist.
-
Bei besonders bevorzugten Ausführungen ist vorgesehen, dass das Auslöseelement durch eine Rückstellfeder, die in oder an der Gleitschiene und/oder einem mit der Gleitschiene verbundenen Bauteil, z. B. einem in der Gleitschiene positionsfesten Lagerkörper, abgestützt ist in Richtung entgegen der Auslösebewegung des Auslöseelements beaufschlagbar ist. Über die Rückstellfeder erfolgt nach der Aufhebung der Blockierung eine Rückstellung des Auslöseelements.
-
In der nachfolgenden Beschreibung werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
-
1: eine Frontansicht einer zweiflügeligen Tür mit einer Schließfolgeregelungseinrichtung;
-
2.1: eine perspektivische Einzelansicht eines Musters der Baugruppe der standflügelseitigen Steuerungseinrichtung der Schließfolgeregelung;
-
2.2: eine Explosionsdarstellung der in 2.1 dargestellten Baugruppe in einer Fertigungsausführung;
-
3: eine Ausschnittdarstellung in 1 im Bereich der standflügelseitigen Steuerungseinrichtung in der Ausführung in der 2.2 in drei aufeinander folgenden Stellungen beim Schließvorgang des Standflügels repräsentiert durch die Winkelstellung des Gleitarms;
- – linke Abbildung a): Gleitarm in Winkelstellung 23°,
- – mittlere Abbildung b): Gleitarm in Winkelstellung 18°,
- – rechte Abbildung c): Gleitarm in Winkelstellung 8°,
jeweils obere Abbildung Draufsicht auf die Gleitschiene von unten und untere Abbildung Frontansicht auf die Gleitschiene;
-
4a, b, c: Schnittdarstellungen eines Schnitts entlang Schnittlinie A-A in 3,
- – linke Abbildung a): Gleitarm in Winkelstellung 23°,
- – mittlere Abbildung b): Gleitarm in Winkelstellung 18°,
- – rechte Abbildung c): Gleitarm in Winkelstellung 8°.
-
Die 1 zeigt eine zweiflügelige Tür mit Anschlagdrehflügeln 1, 2, die in Türbändern 3 im ortsfesten Türrahmen 5 der Tür gelagert sind. Beide Türflügel 1, 2 sind mit Türschließern 10, 20 ausgestattet. Die Türschließer 10, 20 sind jeweils als oben liegende Gleitarmtürschließer ausgebildet. Sie weisen ein Türschließergehäuse 10g, 20g mit darin gelagerter Türschließermechanik mit Schließerfeder und einer drehbar gelagerten Schließerwelle 10w, 20w auf. Das Türschließergehäuse 10g, 20g ist auf dem jeweiligen Türflügel aufliegend montiert. Als kraftübertragendes Gestänge ist an der Schließerwelle 10g, 20g drehfest ein Gleitarm 10a, 20a angeschlossen, der an seinem freien Ende einen drehbar angeschlossenen Gleiter 10gl, 20gl aufweist, der in einer an dem oberen Holm des ortsfesten Türrahmens 5 montierten Gleitschiene 10s, 20s geführt ist. Die Gleitschiene 10s des Standflügeltürschließers 10 und die Gleitschiene 20s des Standflügeltürschließers 20 sind in einer fluchtenden horizontalen Linie nebeneinander am Türrahmen 5 angeordnet.
-
Die Türschließer 10, 20 sind in dem in der 1 dargestellten Fall an der Bandgegenseite montiert, sodass die Öffnungsrichtung der Anschlagtürflügel 1, 2 in die Bildebene in 1 hinein gerichtet ist.
-
Der Türflügel 1 ist als unterschlagender Standflügel und der Flügel 2 als überschlagender Gangflügel ausgebildet. Um eine jeweils korrekte Schließfolge zu gewährleisten, ist eine Schließfolgeregelungseinrichtung vorgesehen. Sie ist in dem Ausführungsbeispiel in 1 in der Gleitschiene verdeckt liegend angeordnet.
-
Die Schließfolgeregelungseinrichtung umfasst eine Steuereinrichtung 100, die abhängig von der Türstellung des Standflügels 1 betätigt wird. Sie wird in der nachfolgenden Beschreibung als standflügelseitige Steuereinrichtung 100 bezeichnet. Ferner umfasst die Schließfolgeregelungseinrichtung eine Blockiereinrichtung 200, die beim Schließvorgang der Tür den Gangflügel 2 so lange in Schließrichtung blockiert hält, bis der Standflügel 1 soweit geschlossen ist, d. h. in Schließstellung steht oder so nahe der Schließstellung gelangt ist, dass eine Kollision der Türflügel 1, 2 beim Schließen ausgeschlossen werden kann. Diese Blockiereinrichtung 200 wird nachfolgend als gangflügelseitige Blockiereinrichtung bezeichnet.
-
Eine Besonderheit bei Bandgegenmontage oben liegender Gleitarmtürschließer ist, dass der in der Gleitschiene 10s, 20s geführte Gleiter 10gl, 20gl, der am freien Ende des Türschließergleitarms 10a, 20a angeordnet ist, beim Schließvorgang keine kontinuierliche Bewegung in nur eine Richtung ausführt, sondern in der Nähe der Schließstellung der Türflügel eine Bewegungsumkehr durchführt. Konkret am Beispiel der 1 gezeigt, läuft der Gleiter 10gl des Standflügeltürschließers 10 beim Schließvorgang des Standflügels 1 in der Gleitschiene 10g zunächst nach rechts und macht kurz bevor der Türflügel 1 in Schließlage gelangt eine Bewegungsumkehr, sodass er den Restweg, bis der Türflügel 1 die Schließstellung erreicht, nach links läuft. Für den Gleiter 20gl des Gangflügeltürschließers 20 gilt entsprechendes mit jeweils umgekehrter Bewegungsrichtung. Der Winkelverlauf der Drehung des Gleitarms verläuft während des gesamten Schließvorgangs mit jeweils konstanter Drehrichtung, d. h. ohne eine Bewegungsumkehr.
-
In den 3 und 4 ist für den Schließvorgang der Bewegungsverlauf des Gleiters 10gl und der Drehwinkelverlauf des zugeordneten Gleitarms des Standflügeltürschließers zu erkennen. Die Stellung des Türflügels 1 wird jeweils durch die Winkelstellung des Gleitarms 10a repräsentiert. Die Abbildungen a), b) und c) zeigen diese Winkelstellungen bei von a) nach c) abnehmenden Türöffnungswinkel des Standflügels. Die jeweilige Drehwinkelstellung des Gleitarms 10a ist in den Abbildungen a), b) und c) zahlenmäßig nur exemplarisch geltend für das dargestellte Ausführungsbeispiel eingetragen. Die jeweilige Stellung des Gleiters 10gl ist in den Abbildungen a), b) und c) erkennbar, und zwar dass von a) nach b) der Gleiter nach rechts und von b) nach c) der Gleiter in Gegenrichtung, d. h. nach links läuft.
-
Die standflügelseitige Steuerungseinrichtung
100 ist über eine Übertragungsstange oder im dargestellten Fall über ein Übertragungsrohr
100ar mit der gangflügelseitigen Blockiereinrichtung
200 verbunden. Die Blockiereinrichtung
200 kann als herkömmliche Blockiereinrichtung mit Bremse ausgebildet sein, die auf den Gleitarm
20a, d. h. vorzugsweise auf den in der Gleitschiene
20s geführten Gleiter
20gl des Gangflügeltürschließers
20, einwirkt. Solche Blockiereinrichtungen sind z. B. in der
EP 1 258 590 beschrieben. Anstelle dieser Blockiereinrichtung kann auch eine andere Blockiereinrichtung einer herkömmlichen Schließfolgeregelungseinrichtung verwendet werden, und zwar auch solche, wie sie üblicherweise in Schließfolgeregelungseinrichtungen bei bandseitiger Montage der Türschließer in der Praxis eingesetzt werden.
-
Die standflügelseitige Steuerungseinrichtung 100 wird nachfolgend anhand der Figuren im Einzelnen beschrieben. Es sei primär auf die 2.2, 3 und 4 verwiesen. Die besagte Steuerungseinrichtung 100 umfasst einen mit dem Gleitarm 10a des Standflügeltürschließers 10 drehfest montierten Steuerhebel 100st und ein in der Gleitschiene 10s des Standflügeltürschließers 10 bewegbar gelagertes Übertragungselement 100ü. In dem dargestellten Fall ist das Übertragungselement 100ü in der Gleitschiene 10s quer zur Bewegungsrichtung des Gleiters 10gl, d. h. vertikal auf und ab bewegbar gelagert. In der Gleitschiene ist ein Lagerkörper 100k in fester Position angeordnet, auf dem das Übertragungselement 100ü gelagert und – wie erwähnt – vertikal auf und ab bewegbar gelagert. Die Betätigung des Übertragungselements 100ü erfolgt durch Einwirkung des Steuerhebels 100st, der bei seiner Drehstellung die Oberseite des Übertragungselements 100ü je nach seinem Drehwinkel unterschiedlich weit überlappend übergreift, d. h. in der dargestellten Montageposition in den 3 und 4 untergreift. Der Steuerhebel 100st ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der in der Lagerachse des Gleiters 10gl drehfest mit dem Gleitarm 10a gelagert ist. Die drehfeste Position mit dem Gleitarm 10a ist über zwei Zahnscheiben 10z jeweils bei der Montage einstellbar und bestimmt den Winkelbereich, in welchem der Steuerhebel 100st auf das Übertragungselement 100ü einwirkt. Der Steuerhebel 100st wirkt mit seiner vom Gleitarm 10a abgewandten Seite mit der dem Steuerhebel 100st zugewandten Seite des Übertragungselements 100ü zusammen. Die zusammenwirkenden Flächen stellen Wirkflächen dar. Sie sind zueinander winkelig angeordnet, so dass sich bei ihrem Zusammenwirken eine Keilwirkung ergibt. In der in 3 dargestellten Anordnung in der montierten Stellung ist die Wirkfläche des Steuerhebels 100st an seiner Oberseite ausgebildet, die vom Gleitarm 100a abgewandt ist und die Wirkfläche des Übertragungselements 100ü ist an der in dieser Montagestellung nach unten weisenden dem Steuerhebel 100st zugewandten Seite des Übertragungselements ausgebildet. Um die Keilwirkung zu erhalten, kann die Wirkfläche des Steuerhebels 100st keilförmig, d. h. als Schräge gegenüber der horizontalen Montageebene ausgebildet sein. Zusätzlich oder alternativ kann auch die Wirkfläche des Übertragungselements 100ü keilförmig, d. h. schräg zur horizontalen Montageebene ausgebildet sein. Da die Gleitbahn in der Gleitschiene 10s, in der der Gleiter 10gl geführt ist und damit die Bewegungsebene des Steuerhebels 100st in horizontaler Ebene verläuft, wird aufgrund der Keilwirkung beim Drehen des Steuerhebels 100st in dem Drehwinkelbereich, in dem die Wirkflächen zusammenwirken, das Übertragungsglied 100ü vertikal nach oben bewegt.
-
Das Übertragungselement 100ü lagert in dem dargestellten Fall rittlings auf dem in der Gleitschiene 10s in fester Position angeordneten Lagerkörper 100k.
-
Das Übertragungselement 100ü weist einen horizontal liegenden Rahmen mit zwei zueinander parallelen horizontalen Schenkeln 100üp auf, die sich beiderseits der in der Gleitschiene 10s ausgebildeten Gleitbahn erstrecken und unter Ausbildung eines U-förmigen Rahmens miteinander verbunden sind. Auf der dem Gleitarm 100a und damit dem Steuerhebel 100st zugewandten Seite dieses U-förmigen Rahmens ist die Wirkfläche des Übertragungselements 100ü ausgebildet. Auf diese Wirkfläche wirkt die Wirkfläche des Steuerhebels 100ü ein.
-
Das Übertragungselement 100ü weist an dem U-Rahmen jeweils paarweise gegenüberliegende seitlich angeformte vertikale Seitenschenkel 100üs auf. Im dargestellten Fall hat das Übertragungselement 100ü zwei solche Seitenschenkelpaare und an seiner stirnseitigen Vorderseite einen Stirnschenkel 100üv. Bei der Anordnung des Übertragungselements 100ü rittlings auf dem Lagerkörper 100k sind die seitlichen Seitenschenkel 100üs und der Stirnschenkel 100üv in entsprechenden Führungsnuten des Lagerkörpers 100k geführt. Die Führungsnuten für die Seitenschenkel 100üs sind als im Querschnitt U-förmige Nuten an den Seitenflächen des Lagerkörpers 100k ausgebildet. Die Führungsnut für den Stirnschenkel 100üv ist in dem Lagerkörper als ein im Querschnitt komplementär mit dem Stirnschenkel ausgebildeter Führungsschacht ausgebildet, in dem der Stirnschenkel 100üv mit formschlüssigem Querschnitt eintaucht, sodass der Schenkelquerschnitt durch den Schachtquerschnitt umgeben ist.
-
Die freien Enden der Schenkel des Übertragungselements 100ü wirken dabei mit dem Auslöseschieber 100as zusammen, der an der vom Gleitarm 10a abgewandten Seite des Lagerkörpers 100k angeordnet ist. Der Auslöseschieber 100as ist in der Gleitschiene 100s in einer Führungsbahn parallel der Bewegungsbahn des Gleiters 10gl linear verschiebbar gelagert. Der Auslöseschieber 100as weist keilförmige Wirkflächen auf, die mit entsprechenden keilförmigen Wirkflächen der Schenkel des Übertragungselements 100ü zusammenwirken. Die Wirkflächen der Seitenschenkel 100üp sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an der einander zugewandten Innenseite der Schenkel ausgebildet. Keilförmige Wirkflächen bedeuten, dass die Wirkflächen sich schräg zur horizontalen Montageebene erstrecken. An dem Stirnschenkel 100üv ist an seiner stirnseitigen Vorderseite, die außerhalb des Führungsschachts des Lagerkörpers 100k angeordnet ist, eine in Bezug zur horizontalen Montageebene schräge Wirkfläche ausgebildet, die mit einer zugeordneten Schräge im vorderen Bereich des Auslöseschiebers 100as zusammenwirkt. Wenn das Übertragungselement 100ü durch den Steuerhebel 100st in der dargestellten Montageposition beim Schließvorgang in dem betreffenden Bereich vertikal nach oben beaufschlagt wird, wird der Auslöseschieber 100as über das Zusammenwirken der Wirkflächen der Schenkel 100üs, 100üv des Übertragungselements 100ü mit den Wirkflächen des Auslöseschiebers 100as in der Darstellung in 1 nach rechts bewegt. Der Bewegungsweg des Auslöseschiebers ist begrenzt durch den Befestigungsblock 100af, der in ein Aufnahmefenster des Auslöseschiebers 100as eingreifend in der Gleitschiene 10s durch Schraubverbindung fixiert ist. Die Weite des Aufnahmefensters bildet die Wegbegrenzung des Auslöseschiebers 100as.
-
Zwischen dem Auslöseschieber 100as und dem Lagerkörper 100k ist eine Druckfeder 100f geschaltet, die als Rückstellfeder auf den Auslöseschieber 100as einwirkt, d. h. die Druckfeder 100f beaufschlagt den Auslöseschieber 100as entgegen der Auslösebewegungsrichtung und sorgt für eine Rückstellung des Auslöseschiebers 100as, sobald der Steuerhebel 100st nicht mehr auf das Übertragungselement 100ü einwirkt.
-
In 3, die den Bewegungsverlauf des Gleiters 10gl und den Drehwinkelverlauf des zugeordneten Gleitarms 10a für den Schließvorgang im Steuerungsbereich zeigt, sind außer der Drehwinkeldarstellung auch der resultierende Hub des Übertragungselements 100ü und der resultierende Stellweg des Auslöseschiebers 100as gezeigt und exemplarisch für das Ausführungsbeispiel die Zahlenwerte eingetragen.
-
Durch die Stellbewegung des Auslöseschiebers 100as aufgrund der Einwirkung des Übertragungselements 100ü betätigt durch den Steuerhebel 100st wird die Blockiereinrichtung 200 des Gangflügels 2 also abhängig von der Drehstellung des Gleitarms 10a und damit abhängig von der Stellung des Standflügels 1 gesteuert. Der Gangflügel 2 ist durch den oben liegenden Türschließer 20 in Schließrichtung beaufschlagt. Eine Kollision des Gangflügels 2 mit dem Standflügel 1 beim Schließen ist nicht möglich, weil die Blockiereinrichtung 200 den Gangflügel 2 so lange gegen ein vollständiges Schließen blockiert, bis der Standflügel 1 ausreichend weit geschlossen ist und der Standflügel 1 über die Steuereinrichtung 100 die Blockierung des Gangflügels 2 gelöst hat.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Standflügel
- 2
- Gangflügel
- 3
- Türbänder
- 5
- ortsfester Türrahmen
- 10
- oben liegender Gleitarmtürschließer des Standflügels 1
- 20
- oben liegender Gleitarmtürschließer des Gangflügels 2
- 10g
- Türschließergehäuse von 10
- 10w
- Türschließerwelle von 10
- 10s
- Gleitschiene von 10
- 10a
- Gleitarm von 10
- 10gl
- Gleiter von 10
- 10bl
- Abdeckblende von 10s
- 20g
- Türschließergehäuse von 20
- 20w
- Türschließerwelle von 20
- 20s
- Gleitschiene von 20
- 20a
- Gleitarm von 20
- 20gl
- Gleiter von 20
- 100
- standflügelseitige Steuereinrichtung
- 100st
- Steuerhebel
- 100ü
- Übertragungselement
- 100k
- Lagerkörper
- 100as
- Auslöseschieber
- 100ar
- Übertragungsrohr
- 100af
- Befestigungsblock
- 100üp
- parallele Schenkel als U-Schenkel des U-Rahmens
- 100üs
- seitliche Schenkel von 100ü
- 100üv
- vorderer Stirnschenkel von 100ü
- 100f
- Feder
- 200
- gangflügelseitige Blockiereinrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009021097 A1 [0004]
- EP 1258590 [0038]