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Die Erfindung betrifft ein Tragprofil für plattenförmige Dachelemente sowie ein mit einem oder mehreren derartigen Tragprofilen und davon gehaltenen Dachelementen gebildetes Dach.
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Bislang werden Glasdächer wie etwa Wintergartendächer typischerweise so erstellt, dass auf tragende Sparren, d. h. in Richtung der größten Dachneigung verlaufende Träger, unter Vermittlung von Zwischenelementen von beiden Seiten die zu tragenden Dachelemente aufgelegt werden und diese mit einem von oben aufgesetzten, leistenförmigen, beide Dachelemente randseitig übergreifenden Halteelement gesichert und abgedichtet werden, welches seinerseits mit von oben her eingefügten, durchgehenden Schrauben an dem Sparren befestigt wird.
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Bei einer derartigen Konstruktion treten häufig Undichtigkeiten auf, da die Halte- und Dichtleiste schon aufgrund der für die Schrauben benötigten Öffnungen Angriffspunkte für das Eindringen von Regenwasser aufweist, was insbesondere dann, wenn die Sparren aus Holzbalken bestehen, nicht nur unansehnlich, sondern langfristig auch hinsichtlich der Stabilität der Dachkonstruktion kritisch ist.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Tragprofil für plattenförmige Dachelemente wie etwa Glasscheiben zu schaffen, das von einem Träger, wie etwa einem Sparren, zu halten ist und bei dem die vorgenannten Probleme nicht mehr auftreten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Tragprofil für plattenförmige Dachelemente gelöst, welches einen zur Auflage auf einen Träger, diesen übergreifend, ausgebildeten Mittelbereich aufweist, von dem beiderseits jeweils ein Tragsteg abgeht, der an einer in Richtung des Mittelbereichs weisenden Oberseite mit einem offenen Profilkanal zur Aufnahme eines elastischen Dichtprofils versehen ist.
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Obwohl das erfindungsgemäße Tragprofil selbsttragend sein kann, für den Fall, dass der Träger, auf den es aufzulegen ist, eine unzureichende Festigkeit aufweist, um die Dachelemente zu tragen, ist das Tragprofil bevorzugt nicht selbsttragend, oder nur teilweise in Kombination mit einem Träger, etwa Sparren, tragend, so dass entweder die gesamte Auflagelast oder ein überwiegender Teil davon von dem Träger oder Sparren aufgenommen wird. Dem Tragprofil kommt ausschließlich oder überwiegend die Aufgabe zu, die Auflagelast in Form der Gewichtskraft der plattenförmigen Dachelemente in den Träger einzuleiten.
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Bevorzugt sieht die Erfindung vor, dass der Mittelbereich im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist und einen Auflagesteg zur Auflage auf den Träger und zwei von dem Auflagesteg abgewinkelte Tragschenkel aufweist, wobei jeder Tragschenkel in einem Abstand von dem Auflagesteg in einen jeweils nach außen abgewinkelten Tragsteg übergeht.
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Zweckmäßigerweise ist das Tragprofil geschlossen oder zwischen den Tragstegen ununterbrochen ausgebildet, so dass es eine wasserdichte Abdeckung für den Träger bildet. Bevorzugt weist der Mittelbereich eine nach unten offene Profilkontur auf, mit einem von oben und bevorzugt auch seitlich umschlossenen Aufnahmebereich zum Auflegen auf einen Träger und zu dessen Aufnahme.
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Der Träger selbst kann aus einem Kunststoff- oder Metallprofil, insbesondere Hohlprofil, bestehen, oder aber einen massiven Querschnitt aufweisen, und insbesondere aus Holz bestehen. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass sich nicht nur der Auflagesteg auf dem Träger abstützt, sondern dass sich auch die Tragschenkel bei Belastung durch die Dachelemente gegen den Träger anlegen bzw. an diesem abstützen können, so dass der abgewinkelte Übergangsbereich zwischen Auflagesteg und Tragschenkeln und benachbarte Bereiche des Auflagestegs und der Tragschenkel nicht zur Aufnahme eines resultierenden Biegmoments, sondern lediglich zur Übertragung der Gewichtskraft der Dachelemente als Zugkraft ausgelegt sein müssen. Das Tragprofil kann daher relativ dünnwandig, materialsparend und damit kostengünstig ausgebildet sein.
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Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass das Tragprofil als Strangpressprofil und insbesondere aus Kunststoff oder Metall, bevorzugt Leichtmetall, hergestellt ist.
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Obwohl je nach Querschnittsform des Trägers oder Sparrens die Tragschenkel unter einem beliebigen Winkel relativ zu dem Auflagesteg abgewinkelt sein können, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Tragschenkel rechtwinklig von dem Auflagesteg abgewinkelt sind.
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Entsprechend ist bevorzugt vorgesehen, dass die Tragstege rechtwinklig von den Tragschenkeln abgewinkelt sind, obwohl auch hier grundsätzlich beliebige Winkel vorgesehen sein können, je nachdem ob die Dachelemente horizontal oder unter einem Neigungswinkel angeordnet sind, oder ob das Tragprofil als Eckprofil an einem Übergang zwischen zwei in unterschiedlichen Richtungen geneigten, jeweils ebenen Dachflächen ausgebildet ist.
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Bevorzugt weisen die Profilkanäle jeweils eine Hinterschneidung zum Einrasten eines Dichtprofils auf. Beispielsweise können die Profilkanäle jeweils zwei beabstandete L-förmige Profilwände mit zueinander weisenden Winkelstegen aufweisen.
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Bevorzugt sieht die Erfindung vor, dass der Mittelbereich beiderseits außenseitig mit Abstand von den Tragstegen jeweils einen weiteren offenen Profilkanal zur Halterung eines weiteren elastischen Dichtprofils oder Dicht- und Halteprofils aufweist, um ein Dachelement von oben zu halten und abzudichten.
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Die weiteren Profilkanäle können jeweils eine Hinterschneidung zum Einrasten eines Halteprofilelements aufweisen, und beispielsweise jeweils mit zwei beabstandeten L-förmigen Profilwänden mit zueinander weisenden Winkelstegen versehen sein.
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Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Dach mit einem oder mehreren Tragprofilen nach der Erfindung, die mit ihren Mittelbereichen auf Trägern, etwa in Form von Sparren, aufgelegt sind und diese übergreifen, wobei auf zueinander weisenden Tragstegen benachbarter Tragprofile jeweils mindestens ein plattenförmiges Dachelement aufgelegt ist, mit in den Profilkanälen aufgenommenen elastischen Dichtprofilen.
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Bevorzugt ist in den weiteren Profilkanälen, soweit diese vorgesehen sind, jeweils ein Halteprofilelement eingerastet, an dem ein weiteres elastisches Dichtprofil oder Dicht- und Halteprofil gegen das Dachelement anliegend gehalten ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der:
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1 eine Querschnittsansicht eines Tragprofils zeigt, an dessen einer Seite ein davon gehaltenes Dachelement sowie Halte- und Dichtprofile dargestellt sind,
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2 einen kurzen Längenabschnitt eines Tragprofils nach 1 mit beiderseits angesetzten Halte- und Dichtprofilen zeigt,
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3 eine Ansicht entsprechend 2 aus einer anderen Betrachtungsrichtung zeigt,
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4 einen Ausschnitt aus einem mit den Tragprofilen gebildeten Dach zeigt, und
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5 einen vergrößerten Teilbereich aus 4 zeigt.
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1 bis 3 erläutern den Aufbau eines erfindungsgemäßen Tragprofils 2, das zur Aufnahme von plattenförmigen Dachelementen 4 dient, bei denen es sich beispielsweise um Glasscheiben, etwa Einfachglas, Sicherheitsglas, Verbundglas, Mehrscheiben-Wärmeschutzglas, oder um Kunststoff-, Holz- oder Metallplatten, Platten aus faserverstärkten Materialien oder Hartfaserplatten handeln kann. Das Tragprofil 2 ist zweckmäßigerweise als Strangpressprofil aus Aluminium ausgeführt und symmetrisch zu einer Längsmittelebene 6 ausgebildet, wobei 1 auf der linken Seite der Darstellung das Tragprofil allein und auf der rechten Seite der Darstellung in Kombination mit weiteren Teilen und einem Dachelement 4 zeigt.
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Das Tragprofil 2 weist einen im Querschnitt U-förmigen bzw. umgekehrt U-förmigen Mittelbereich 8 auf, der einen Auflagesteg 10 und zwei davon abgewinkelte Tragschenkel 12 aufweist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind der Auflagesteg 10 und die Tragschenkel 12 jeweils eben und weisen eine gleichförmige und untereinander gleiche Materialdicke auf. Jeder Tragschenkel 12 ist unter 90° gegenüber dem Auflagesteg 10 abgewinkelt. Innenflächen 10a des Auflagestegs und 12a der Tragschenkel stehen ebenfalls senkrecht zueinander, so dass eine Auflage des Tragprofils auf einen im Querschnitt rechteckförmigen oder quadratischen Träger problemlos möglich ist. Alternativ sind selbstverständlich andere Winkelstellungen zwischen den Tragschenkeln und dem Auflagesteg möglich, sofern zweckmäßig.
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Alternativ könnte der Mittelteil eben oder gebogen ausgebildet sein, sofern ggf. eine im Einzelfall geforderte Tragfähigkeit gegeben ist und das Tragprofil den Träger geschlossen übergreift.
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An jedem Tragschenkel 12 ist in einem Abstand von dem Auflagesteg 10 ein jeweils nach außen abgewinkelter Tragsteg 14 angeordnet, der der eigentlichen Auflage und Halterung eines Dachelements dient. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Tragsteg 14 rechtwinklig von dem Tragschenkel 12 nach außen abgewinkelt, obwohl auch andere Winkel möglich sind. Der Tragsteg 14 ist an einer Oberseite, in Richtung auf den Auflagesteg 10 bzw. den Mittelbereich 8 gesehen, mit einem offenen Profilkanal 16 zur Aufnahme eines elastischen Dichtprofils 18 versehen. Der Profilkanal 16 besteht hierbei aus zwei gegenüberstehenden, L-förmigen Profilwänden 17 mit zueinander weisenden Winkelstegen. 1 zeigt auf der rechten Seite der Darstellung das in den Profilkanal 16 eingerastete Dichtprofil 18, welches im entspannten Zustand dargestellt ist, der näherungsweise dem eingerasteten Zustand entspricht.
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Darüber hinaus ist jeder Tragsteg 14 mit einem weiteren Profilkanal 20 versehen, der entsprechend dem Profilkanal 16 aus gegenüberstehenden, L-förmigen Profilwänden 21 gebildet ist und der Anbringung eines weiteren Dichtprofils 22 dient. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das weitere Dichtprofil 22 nicht unmittelbar in den weiteren Profilkanal 20 eingesetzt, sondern an einem Halteprofilelement 24 gehalten, welches seinerseits in den weiteren Profilkanal 20 eingerastet ist. Der weitere Profilkanal 20 könnte alternativ an dem Auflagesteg 10 angeordnet sein, oder zum Teil an dem Auflagesteg 10 und zum Teil an dem Tragsteg 14, so dass die Möglichkeit besteht, das weitere Dichtprofil entweder mittelbar oder unmittelbar daran anzubringen.
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Die Aufgabe des weiteren Dichtprofils 22 besteht nicht nur in der Abdichtung des Übergangs zwischen dem Dachelement 4 und dem Tragprofil 2 gegen eindringendes Regenwasser, sondern auch darin, zu verhindern, dass das Dachelement 4 unbeabsichtigt von dem Dichtprofil 18 abhebt, beispielsweise durch Windkräfte. Während die Dichtprofile 18 und 22 vorzugsweise aus einem elastomeren Kunststoffmaterial oder aus Gummi bestehen, ist das Halteprofilelement 24 vorzugsweise starr, beispielsweise aus Kunststoff oder Metall.
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2 und 3 erläutern anhand kurzer Längenabschnitte des Tragprofils, der Dichtprofile und der Halteprofilelemente das Ineinandergreifen der einzelnen Teile, wobei in diesem Fall die Dichtprofile in ihrer tatsächlichen eingerasteten Form dargestellt sind, nicht wie in 1 im entspannten Zustand.
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4 und 5 zeigen beispielhaft eine Dachkonstruktion mit Trägern oder Sparren 30, die in dem dargestellten Beispiel einen rechteckigen Querschnitt besitzen, mit einer Breite B, die einer inneren lichten Breite b des Tragprofils zwischen den Tragschenkeln 12 entspricht. Dadurch, dass die Tragprofile 2 die Träger bzw. Sparren 30 passgenau oder im wesentlichen passgenau übergreifen, sind sie keinen erheblichen Biegemomenten ausgesetzt, die sich ansonsten aufgrund der auf die Tragstege 14 wirkenden Gewichtskraft der Dachelemente 4 relativ zu dem Auflagesteg 10 ergeben würden. Statt dessen können sich die Tragschenkel 12 nach innen gegen die Träger bzw. Sparren 30 anlegen und abstützen, so dass im Wesentlichen kein Biegemoment auftritt. Lediglich an den Übergängen von den Tragstegen 14 zu den Tragschenkeln 12 wird ein Biegemoment erzeugt, welches allerdings wegen der geringen Länge der Tragstege 14 aufgrund des deutlich kleineren resultierenden Hebelarms vernachlässigbar ist.
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Da die Tragprofile 2 die Träger oder Sparren 30 oberseitig vollständig und geschlossen übergreifen, sind diese vor Witterungseinflüssen, insbesondere Niederschlägen, geschützt, so dass die Dachkonstruktion auch dann, wenn die Träger bzw. Sparren 30 aus Holz bestehen, ohne weitere Pflege eine lange Lebensdauer besitzt.
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Sofern erforderlich, können die Tragprofile 2 mit seitlich durch die Tragschenkel 12 greifenden Befestigungsschrauben 32 an dem Träger oder Sparren 30 gesichert werden, wie in 5 angedeutet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Tragprofil
- 4
- Dachelement
- 6
- Längsmittelebene
- 8
- Mittelbereich
- 10
- Auflagesteg
- 10a
- Innenfläche (von 10)
- 12
- Tragschenkel
- 12a
- Innenfläche (von 12)
- 14
- Tragsteg
- 16
- Profilkanal
- 17
- Profilwand
- 18
- Dichtprofil
- 20
- weiterer Profilkanal
- 21
- Profilwand
- 22
- weiteres Dichtprofil
- 24
- Halteprofilelement
- 30
- Träger (Sparren)
- 32
- Befestigungsschraube
- B
- Breite (von 30)
- b
- innere lichte Breite (von 2)