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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Bedienschnittstelle eines Kraftfahrzeugs. Durch das Verfahren wird erreicht, dass die Bedienschnittstelle eine bestimmte Funktion des Kraftfahrzeugs bei einer Bedienung der Bedienschnittstelle durch eine Bedienperson nur dann aktiviert, falls sich die Bedienperson in einem bestimmten Ort im Kraftfahrzeug aufhält. So kann beispielsweise erreicht werden, da für einen Fahrer bestimmte Funktionen nicht über die Bedienschnittstelle aktivierbar sind, während sie durch einen Beifahrer über die Bedienschnittstelle ausgelöst werden können. Der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug mit der beschriebenen Bedienschnittstelle.
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Eine solche personenspezifische Bedienschnittstelle ist beispielsweise aus der
EP 1 961 618 A1 bekannt, wobei bestimmte Funktionen in einem Fahrzeug selektiv für den Fahrer oder den vorderen Beifahrer aktiviert werden. Die gleiche Bedienung eines Bedienelements, z. B. das Drucken einer Taste, kann so dazu verwendet werden, eine bestimmte Funktion zu aktivieren, wenn diese Aktion durch den Fahrer erfolgt, und eine andere Funktion, wenn die Aktion durch den vorderen Beifahrer durchgeführt wird. Mit dem System ist auch eine Dual-View-Touchscreen-Anzeige für eine Beifahreransicht und eine Fahreransicht bedienbar. Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten System wird für die Unterscheidung zwischen Fahrer und Beifahrer über elektrisch leitfähige Platten in den vorderen Fahrzeugsitzen ein hochfrequentes elektrisches Signal in den Körper des Fahrers und des Beifahrers geleitet. Berührt dann einer der beiden einen Taster der Bedienschnittstelle, kann in dem Taster das jeweils das zu der Person gehörige hochfrequente Signal erkannt werden und so die Person identifiziert werden. Nachteilig bei diesem System ist, dass die Bedienperson fest in ihrem Fahrzeugsitz sitzen muss, um die elektrische leitfähige Platte zu berühren. Zudem muss jeder Taster mit elektrischen Kontakten ausgestattet sein, um von der Bedienperson das hochfrequente Signal abgreifen zu können.
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Aus der
DE 10 2006 037 156 A1 ist eine Bedienvorrichtung für einen Kraftwagen beschrieben, welche eine Gestenerkennung umfasst. Hierbei werden Gesten eines Fahrers von denen eines Beifahrers unterschieden. Hierzu wird überprüft, ob die Geste mit einer rechten oder einer linken Hand ausgeführt wird. Nachteilig bei diesen Verfahren ist, dass vorausgesetzt werden muss, dass der Fahrer und der Beifahrer zum Bedienen jeweils die Hand nehmen, die der Mittelkonsole am Nächsten ist. Um Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu vermeiden, werden ebenfalls zusätzlich unterschiedliche Hochfrequenzsignale in den Körper des Fahrers und des Beifahrers übertragen.
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Um nicht ständig hochfrequente Signale in Körper von Personen einleiten zu müssen, ist aus der
DE 10 2008 026 488 A1 bekannt, zunächst mittels einer Fernraumdetektion überhaupt zu erkennen, ob sich eine Hand einer Bedienperson einer Bedieneinheit nähert. Die Fernraumdetektion wird durch eine Reflektions-Infrarot-Lichtschranke realisiert. Erst wenn diese Lichtschranke unterbrochen wird, wird für eine Nahraumdetektion die Erzeugung der hochfrequenten Signale aktiviert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine personenspezifische Bedienschnittstelle in einem Kraftfahrzeug zu realisieren.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie einen Kraftwagen gemäß Patentanspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ähnlich wie im Stand der Technik durch eine Sensoreinrichtung ein Aufenthaltsort einer die Bedienschnittstelle bedienende Bedienperson ermittelt und eine vorbestimmte Funktion des Kraftfahrzeugs durch die Bedienschnittstelle nur dann aktiviert, falls der Aufenthaltsort ein vorbestimmtes Kriterium erfüllt. Anders als im Stand der Technik ist es nun aber nicht notwendig, dass die Bedienperson eine elektrisch leitende Platte berührt, dass sie also eine bestimmte Sitzposition auf einem Fahrzeugsitz eingenommen hat, während sie die Bedienschnittstelle bedient.
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Erfindungsgemäß wird der Aufenthaltsort vielmehr mittels einer 3D-Kamera der Sensoreinrichtung ermittelt. Die Bedienschnittstelle befindet sich in einem Erfassungsbereich der 3D-Kamera, d. h. mittels der 3D-Kamera wird ein an die Bedienschnittstelle angrenzendes Raumvolumen im Fahrzeuginnenraum daraufhin überwacht, ob sich ein Körperteil einer Person in dem Raumvolumen befindet. Als das Raumvolumen kann z. B. ein quaderförmiger Bereich mit Kantenlängen in einem bereich von 2 cm bis 30 cm definiert sein. Wird erkannt, dass eine Bedienperson beispielsweise mit einer Fingerspitze oder einer Hand in das Raumvolumen hineingreift, um die Bedienschnittstelle zu berühren, wird anhand von 3D-Bilddaten der 3D-Kamera eine Verbindung dieses Körperteils zu einem restlichen Körper der Bedienperson ermittelt. Mit anderen Worten wird ausgehend von dem Körperteil, das sich in dem überwachten Raumvolumen befindet, also beispielsweise der Hand, entlang eines Arms der Bedienperson rückwärts bis zum Torso der Bedienperson ihr Aufenthaltsort ermittelt. Vorteilhafterweise muss die Bedienperson dabei nicht auf einem bestimmten Fahrzeugsitz sitzen, sondern kann beispielsweise auch leicht aufgerichtet sein. Sie kann also beispielsweise von einer Rückbank über die Vordersitze zu der Bedienschnittstelle greifen. Es wird dann im viel flexiblerer Weise überprüft, ob sich der restliche Körper der Bedienperson in einem vorbestimmten Bereich des Fahrzeuginnenraums befindet. Es kann also unabhängig von einem Fahrzeugsitz selbst beispielsweise überprüft werden, ob sich der restliche Körper der Bedienperson im Bereich hinter einem Lenkrad befindet oder irgendwo anders im Fahrzeuginnenraum, ohne dass hierzu eine bestimmte Haltung der Bedienperson für eine robuste Erkennung nötig ist.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass ausgehend von dem überwachten Raumvolumen zuverlässig der Aufenthaltsort der Bedienperson im Fahrzeuginnenraum erkannt werden kann und dann überprüft werden kann, ob es sich beispielsweise um den Fahrer oder eine andere Person handelt.
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Bei dem überwachten Raumvolumen handelt es sich insbesondere um einen Raumbereich, dessen Abmessung parallel zur Fahrzeughochachse begrenzt sind. Beispielsweise kann es sich um einen Raumbereich mit einer Höhe von weniger als 30 cm, insbesondere weniger als 10 cm handeln. Wird dann mittels der 3D-Kamera von oben, beispielsweise vom Fahrzeugdach aus, die Bedienschnittstelle überwacht, kann auch zwischen Bedienelementen der Bedienschnittstelle unterschieden werden, die im Fahrzeuginnenraum z. B. an einer Mittelkonsole übereinander angeordnet sind. Es befinden sich dann eben zwei unterschiedliche überwachte Raumvolumina übereinander.
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In Bezug auf die Funktion des Kraftfahrzeugs, die in Abhängigkeit vom Aufenthaltsort der Bedienperson freigeschaltet wird, kann das erfindungsgemäße Verfahren in unterschiedlicher Weise weitergebildet werden.
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Beispielsweise ist das Anschließen eines mobilen Endgeräts an das Fahrzeug dem Fahrer während der Fahrt nicht gestattet. Um dies sicherzustellen, sieht eine Weiterbildung des Verfahrens vor, dass die Bedienschnittstelle eine Anschlusseinrichtung für ein mobiles Endgerät umfasst, also beispielsweise einen USB-Steckanschluss (USB – Universal Serial Bus), eine Funkverbindung oder -schnittstelle (z. B. Bluetoothkopplung) oder eine Haltevorrichtung mit Anschlusskontakten für das mobile Endgerät, und als Funktion ein Verbindungsaufbau zu einem mobilen Endgerät in Abhängigkeit vom Aufenthaltsort der Bedienperson freigegeben wird. Versucht dann der Fahrer während der Fahrt ein mobiles Endgerät, z. B. ein Smartphone oder einen Tablet-PC, mit dem Kraftfahrzeug zu verbinden, kann durch entsprechende Definition des Aufenthaltbereichs sichergestellt sein, dass die Anschlusseinrichtung nicht reagiert.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung des Verfahrens kann auf dedizierte Tasten für eine differenzierte Einstellung für Fahrer und Beifahrer (z. B. eine Sitzbereichsklimatisierung oder eine Menüsteuerung eines Plural-View-Bildschirms) für den jeweiligen Insassen verzichtet werden. Die Bedienschnittstelle kann also ein einzelnes Bedienelement aufweisen, um eine Komponente zu steuern, die eine sitzspezifische Funktionalität aufweist, also beispielsweise eine Klimatisierungseinrichtung zum fahrzeugsitzspezifischen Regeln einer Temperatur und/oder einer Plural-View-Anzeigeeinrichtung zum Darstellen unterschiedlicher Bildinhalte für unterschiedliche Sitzplätze. Fasst dann eine Bedienperson nach dem Bedienelement, so wird die Komponente automatisch auf einen bestimmten Fahrzeugsitz umgestellt, d. h. es wird diejenige Funktion aktiviert, welche für denjenigen Fahrzeugsitz bereitgestellt ist, der sich im Aufenthaltsbereich der Bedienperson befindet. Bedient also beispielsweise der Fahrer einen Temperatursteller, so wird durch Erkennen seines Aufenthaltsorts die Temperaturregelung für seinen Sitzbereich aktiviert, wäre bei Bedienen desselben Temperaturstellers durch den Beifahrer die Funktion für den Beifahrersitz aktiviert wird und hierdurch die Temperaturregelung für den Beifahrerbereich eingestellt wird.
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Bei der 3D-Kamera handelt es sich bevorzugt um eine TOF-Kamera (TOF – Time of Flight), insbesondere eine PMD-Kamera (PMD – Photomischdetektor). Die 3D-Kamera kann aber beispielsweise auch durch eine Stereokameraanordnung bereitgestellt sein, wobei diese auch eine TOF-Kamera umfassen kann. Eine TOF-Kamera weist gegenüber einer herkömmlichen Kamera den Vorteil auf, dass die von ihr erzeugenden 3D-Bilddaten bei veränderlichen Lichtverhältnissen geringeren Schwankungen unterliegen. Selbst bei der Verwendung von Infrarotlicht kann durch wärmendes Sonnenlicht ihre Funktionsweise kaum beeinträchtigt werden. Die in ihrer Leuchtintensität veränderten Lichtstrahlen einer TOF-Kamera können durch das Modulationsmuster zuverlässig von Lichtstrahlen umgebender Lichtquellen unterschieden werden.
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Um den Bedienkomfort des Fahrers nicht unnötig einzuschränken, wird der Aufenthaltsort der Bedienperson bevorzugt nur überprüft, falls das Kraftfahrzeug fährt, und ansonsten die Funktion durch die Bedienschnittstelle unabhängig vom Aufenthaltsort der Bedienperson bei einer Bedienung aktiviert.
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Bereits ausgeführt gehört zu der Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit einer Bedienschnittstelle und einer Sensoreinrichtung. Auch bei dem erfindungsgemäßen Kraftwagen aktiviert die Bedienschnittstelle bei einer Bedienung durch eine Bedienperson nur dann eine Funktion des Kraftfahrzeugs, falls diese Funktion auch freigeschaltet ist. Das Freischalten erfolgt durch die Sensoreinrichtung, falls ein Aufenthaltsort der Bedienperson während der Bedienung ein vorbestimmtes Kriterium erfüllt, das durch eine Steuereinrichtung der Sensoreinrichtung gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren überprüft wird. Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug weist die Sensoreinrichtung entsprechend eine 3D-Kamera zum Erzeugen der 3D-Bilddaten für die Überprüfung des Aufenthaltsorts auf. Insbesondere wird bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug eine TOF-Kamera als 3D-Kamera bereitgestellt. Sie ist bevorzugt in einem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs angeordnet.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sieht vor, dass die Bedienschnittstelle eine Anschlusseinrichtung zum Anschließen eines mobilen Endgeräts umfasst und dann die Funktion eines Verbindungsaufbaus über die Anschlusseinrichtung nur dann freigeschaltet wird, falls die Bedienperson, welche über die Anschlusseinrichtung ein mobiles Endgerät anschließt, sich außerhalb des Fahrerbereichs befindet.
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Eine andere Ausführungsform weist eine Plural-View-Anzeigeeinrichtung auf, welche zum Darstellen von unterschiedlichen Bildinhalten für unterschiedliche Sitzplätze mittels eines einzelnen Bildschirms oder einer einzigen Projektionsfläche ausgelegt ist. Beispielsweise können unterschiedliche Bildinhalte für zwei unterschiedliche Blickrichtungen (Dual-View) oder auch mehrere unterschiedliche Blickrichtungen ermöglicht sein. Die Bedienschnittstelle ist bei dieser Ausführungsform mit dieser Anzeigeeinrichtung gekoppelt und zum Einstellen der unterschiedlichen Bildinhalte ausgelegt. Beispielsweise kann also ein Fahrer über die Bedienschnittstelle Bildinhalte betreffend eine Navigationsassistenz einstellen, während bei einer Bedienung der Anzeigeeinrichtung mittels derselben Bedienelemente der Bedienschnittstelle durch einen Beifahrer ein Videoinhalt ausgewählt und gestartet werden kann. Indem die Sensoreinrichtung hierbei stets überprüft, wo sich die Person aufhält, kann erkannt werden, ob die Bildinhalte beispielsweise für den Fahrer oder den Beifahrer über die Bedienschnittstelle eingestellt werden sollen und entsprechend die zugehörige Funktion freigeschaltet werden. So ist es möglich, dass mit denselben Bedienelementen der Bedienschnittstelle abwechselnd der Fahrer seine Bildinhalte und der Beifahrer die für ihn bestimmten Bildinhalte einstellt.
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Eine andere Ausführungsform des Kraftfahrzeugs weist eine Klimatisierungseinrichtung zum fahrzeugsitzspezifischen Regeln einer Temperatur auf, die mit der Bedienschnittstelle gekoppelt ist. In Abhängigkeit von einem Aufenthaltsort einer momentan die Bedienschnittstelle bedienenden Bedienperson wird festgelegt, welche der Temperaturregelungen für die unterschiedlichen Fahrzeugsitze durch die Bedienperson momentan über die Bedienschnittstelle einstellbar ist. Auch dies führt in vorteilhafter Weise zu einer Einsparung von Tasten zur Unterscheidung beispielsweise zwischen Fahrer und Beifahrer.
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Im Folgenden ist die Erfindung noch einmal anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigt:
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1 ein Blockschaltbild zu einer optischen Sensoreinrichtung, die in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs eingebaut sein kann, und
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2 eine Skizze zu einem Bedienvorgang, wie er einer Bedienperson auf der Grundlage einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht wird.
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Die gezeigten Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar.
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In 1 sind von einem Kraftwagen, beispielsweise einem Personenkraftwagen, eine optische Sensoreinrichtung 10 und eine Wiedereingabeeinrichtung 12 gezeigt. Bei der Wiedergabeeinrichtung 12 kann es sich beispielsweise um ein Infotainmentsystem, ein Audiosystem, ein Navigationssystem, ein Fernsehsystem, ein Telefon, ein Kombiinstrument oder ein Head-up-Display handeln. Die Sensoreinrichtung 10 umfasst eine Messeinrichtung 14 und eine Berechnungseinheit 16. Die Messeinrichtung 14 umfasst einen optischen Sensor 18, der beispielsweise eine TOF-Kamera oder PMD-Kamera sein kann. Es kann sich bei dem optischen Sensor 18 auch beispielsweise um eine Stereokamera handeln. In dem in 1 gezeigten Beispiel ist davon ausgegangen, dass es sich bei dem optischen Sensor 18 um eine PMD-Kamera handelt. Der optische Sensor 18 kann beispielsweise in einem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs angeordnet sein.
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Der optische Sensor 18 kann in an sich bekannter Weise ausgestaltet sein, d. h. eine Leuchtquelle 20, z. B. eine Infrarotleuchte, beleuchtet einen Erfassungsbereich 22, beispielsweise einen Raum über einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs. Befindet sich darin ein Objekt, beispielsweise einer Hand 24 des Fahrers des Kraftfahrzeugs, so wird die von der Leuchtquelle 20 ausgestrahlte elektromagnetische Strahlung von der Hand 24 zu einem Sensorarray 26 zurückgeworfen. Mittels des Sensorarrays 26 können dann 3D-Bilddaten erzeugt werden, welche 3D-Koordinaten zu einzelnen Flächenelementen der Hand 24 angeben. Die 3D-Bilddaten werden von der Messeinrichtung 14 an die Berechnungseinheit 16 übertragen.
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Bei der Berechnungseinheit 16 kann es sich beispielsweise um ein Steuergerät des Kraftfahrzeugs handeln. In der Berechnungseinheit 16 werden die Signale ausgewertet und dann dem Fahrzeug die ausgewerteten Daten zur Verfügung gestellt, indem sie beispielsweise an die Wiedergabeeinrichtung 12 übertragen werden. Durch die Berechnungseinheit 16 können Gliedmaßen, wie beispielsweise eine Hand, aus den 3D-Bilddaten segmentiert werden, wodurch beispielsweise die Position einer Fingerspitze in dem Erfassungsbereich 22 ermittelt werden kann. Hier können an sich bekannte Segmentierungsalgorithmen zugrunde gelegt werden.
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Durch die 3D-Bilddaten des Sensorarrays 26 des optischen Sensors 18 kann auch eine Sequenz von aufeinander folgenden 3D-Bildern repräsentiert sein, d. h. mit dem optischen Sensor 18 können auch Bewegungen der Hand 24 erfasst werden. Durch Verfolgen der Trajektorie beispielsweise der Fingerspitze in dieser 3D-Bildsequenz, insbesondere durch Verfolgen der Position und der Geschwindigkeit der Fingerspitze, kann so eine mit der Fingerspitze angedeutete Bewegungsgeste aus der Trajektorie extrapoliert werden.
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In 2 ist ein Innenraum 28 eines Kraftfahrzeugs dargestellt, das beispielsweise ein Personenkraftwagen sein kann. Dargestellt sind ein Lenkrad 30, eine Mittelkonsole 32, ein Armaturenbrett 34 und eine Windschutzscheibe 36. Auf einem (nicht dargestellten) Beifahrersitz sitzt ein Beifahrer 38. Ein Fahrer des Kraftfahrzeugs ist in 2 nicht dargestellt. Das in 2 dargestellte Beispiel geht davon aus, dass an der Mittelkonsole 32 oder an dem Armaturenbrett 34 eine Anschlusseinrichtung 40 für ein (nicht dargestelltes) mobiles Endgerät, beispielsweise ein Smartphone, angeordnet ist. Die Anschlusseinrichtung 40 ist ein Bestandteil einer Wiedergabeeinrichtung 12, z. B. eines Infotainmentsystems des Kraftfahrzeugs. Durch Anschließen eines mobilen Endgeräts wird eine Routine für einen Verbindungsaufbau zwischen der Wiedergabeeinrichtung 12 und dem mobilen Endgerät ausgelöst. Über die Anschlusseinrichtung 40 und darin befindlicher elektrischer Kontakte kann so das mobile Endgerät mit beispielsweise dem Infotainmentsystem gekoppelt werden, sodass Daten zwischen dem mobilen Endgerät und dem Infotainmentsystem ausgetauscht werden können. Die Datenverbindung kann auch über eine drahtlose Verbindung, beispielsweise eine Bluetooth-Verbindung, erfolgen. Anstelle der Anschlusseinrichtung 40 kann auch vorgesehen sein, dass das mobile Endgerät über ein Einsteckkabel mit dem Infotainmentsystem gekoppelt werden kann. Der Anschluss für das Einsteckkabel und auch die Anschlusseinrichtung 40 können in der an sich aus dem Stand der Technik bekannten Weise ausgestaltet sein.
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Bei dem Kraftfahrzeug ist sichergestellt, dass manche Funktionen, die das beschriebene Verbinden eines mobilen Endgeräts mit dem Kraftfahrzeug beispielsweise über die Anschlusseinrichtung 40 dem Fahrer während der Fahrt nicht gestattet sein dürfen. Dagegen darf der Beifahrer 38 das Verbinden durchführen, da er nicht auf das Verkehrsgeschehen achten muss.
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Bei dem in 2 gezeigten Kraftfahrzeug kann der Beifahrer während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs die dem Fahrer untersagten Funktionen ungehindert ansteuern. Hierzu ist um eine Unterscheidung bei der Bedienung zwischen einem Fahrer und einem Beifahrer oder auch zwischen anderen Passagieren des Kraftfahrzeugs zu ermöglichen, ist in dem Kraftfahrzeug eine 3D-Kamera 18 installiert, welche die Funktion des in 1 gezeigten optischen Sensors aufweist. Die 3D-Kamera kann beispielsweise in einen Dachhimmel des Kraftfahrzeugs integriert sein. Eine Blickrichtung 44 der 3D-Kamera 18, z. B. die optische Achse, weist in den Innenraum 28. Die 3D-Kamera 18 erzeugt 3D-Bilddaten einer Bildsequenz (Videosequenz), in welcher zumindest Teile des Innenraums 28 und insbesondere die Anschlusseinrichtung 40 dargestellt sind. Die von der Kamera 26 beobachteten Raumbereiche des Fahrzeuginnenraums 28 stellen einen Erfassungsbereich 22 dar.
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Mittels der 3D-Kamera 26 und der damit verbundenen Berechnungseinheit 16 (nur in 1 dargestellt) wird im Überwachungsbereich 22 ein Überwachungsvolumen 46 daraufhin überprüft, ob eine Bedienperson mit ihrer Hand 24 dort hinein greift. Das Überwachungsvolumen 46 umgibt in dem in 2 gezeigten Beispiel die Anschlusseinrichtung 40. Wird die Hand 24 in dem Überwachungsvolumen 46 detektiert, überprüft die Berechnungseinheit zu welchem Körper die Hand 24 gehört, um so festzustellen, wo sich die Bedienperson aufhält, damit ihre Bedienungsberechtigung festgestellt werden kann. In dem gezeigten Beispiel greift der Beifahrer 38 in das Überwachungsvolumen 46, um ein mobiles Endgerät (nicht dargestellt) über die Anschlusseinrichtung 40 an das Kraftfahrzeug anzuschließen.
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Durch die Berechnungseinheit 16 wird erkannt, dass es sich bei der Bedienperson um den Beifahrer 38 und nicht um den Fahrer handelt. Hierzu überprüft die Berechnungseinheit 16, ob sich der Körper der erkannten Bedienperson, also hier des Beifahrers 38, in einem den Beifahrersitz umgebenden Raumvolumen 48 befindet oder in einem den Fahrersitz umgebenden Raumvolumen 50. Der Beifahrer 38 befindet sich in dem Raumvolumen 48. Obwohl das Kraftfahrzeug fährt, ist es dem Beifahrer 38 gestattet, die Anschlusseinrichtung 40 zu bedienen. Die Berechnungseinheit erkennt, dass sich der Beifahrer 38 in dem Raumvolumen 48 für zugelassene Bedienpersonen befindet und gibt deshalb ein Freigabesignal für die Funktion der Anschlusseinrichtung 40 an beispielsweise die Wiedergabeeinrichtung 12 aus.
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Die Wiedergabeeinrichtung 12 aktiviert daraufhin die Funktion, wodurch dem Beifahrer 38 ermöglicht wird, eine Verbindungsprozedur zum Anschließen eines mobilen Endgeräts an das Kraftfahrzeug auszulösen. Würde dagegen der Fahrer versuchen, von seiner Position innerhalb des Raumvolumens 50 aus während der Fahrt des Kraftfahrzeugs ein mobiles Endgerät an die Anschlusseinrichtung 40 anzuschließen, würde über seine in das Überwachungsvolumen 46 greifende Hand durch die Berechnungseinheit 16 erkannt, dass sich der Fahrer in dem Raumvolumen 50 befindet. Die Berechnungseinheit 16 würde dann keine Freigabesignal oder sogar ein Sperrsignal an die Wiedergabeeinrichtung 12 ausgeben, welche aufgrund des fehlenden Freigabesignals oder des Sperrsignals eine Verbindung des mobilen Endgeräts mit dem Kraftfahrzeug blockieren würde.
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An der Mittelkonsole 32, dem Armaturenbrett 34 und in weiteren Bereichen des Innenraums 28 können zudem zur Bedienung/Steuerung des Fahrzeugs Tasten und andere Bedienelemente angeordnet sein. Im Allgemeinen kann jede Funktion im Kraftfahrzeug mit einer entsprechend zugeordneten Taste gesteuert werden. Manche dieser Bedienelemente müssen im Stand der Technik aber doppelt eingerichtet sein oder mit einer Signalerkennung für hochfrequente Signale ausgestattet sein, da die über diese Tasten gesteuerten Funktionen sitzplatzspezifisch ausgeführt sind. Beispielsweise kann bei einer in der Mittelkonsole 32 angeordnete Bedienschnittstelle für eine Klimaanlage im Stand der Technik ein Drehrad für das Einstellen der Solltemperatur im Bereich des Fahrersitzes und ein weiteres Drehrad zum Einstellen der Solltemperatur im Bereich des Beifahrersitzes vorgesehen sein.
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Dabei ist es nicht nötig, dass Tasten zur Unterscheidung von Fahrer und Beifahrer bereitgestellt sind. Eine Funktion, beispielsweise eine fahrzeugsitzbezogene Klimatisierung und auch eine Darstellung unterschiedlicher Bildinhalte mittels eines Dual-View-Bildschirms, lassen sich mit jeweils einer einzigen Bedienschnittstelle steuern, welche bei Bedarf umgeschaltet wird. Durch das Umschalten wird dann jeweils eine Funktion aktiviert, welche Einfluss auf nur einen Fahrzeugsitz oder eine Teilgruppe von Fahrzeugsitzen hat.
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Durch die physikalisch einwandfreie Ortbarkeit der Insassen, insbesondere mittels einer 3D-Kamera, also insbesondere einer Time-of-Flight-Kamera, bzw. von Körperteilen der Insassen kann deren Bewegung und Aufenthaltsort in der beschriebenen Weise zuverlässig erkannt werden. Die aktuelle Bedienung einer Funktion kann so durch Unterscheidung des Bedieners durch Extraktion und Segmentierung von Daten aus dem Kamerasystem dem jeweiligen Bediener zugeordnet werden.
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Somit ist es bei dem Kraftfahrzeug möglich dass der Beifahrer eine dem Fahrer untersagte Funktion ansteuern kann und auch Tasten zur Unterscheidung zwischen Fahrer und Beifahrer eingespart werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1961618 A1 [0002]
- DE 102006037156 A1 [0003]
- DE 102008026488 A1 [0004]