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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Rauchgas einer metallurgischen Anlage nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, und ein entsprechendes Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 10.
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In einer metallurgischen Anlage, zum Beispiel ein Konverter oder ein Elektroofen, kommt es üblicherweise zur Bildung von Rauchgas. Zur Vermeidung einer Umweltverschmutzung muss das Rauchgas vor einer Abgabe an die Umgebung hinreichend entstaubt werden. Die Reinigung von Rauchgas kann mittels der bekannten Nasswäscher-Technologie erfolgen.
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Ein sogenannter BAUMCO-Wäscher, der z.B. in
DE 1 176 090 gezeigt ist, stellt einen Nasswäscher dar, dessen Verwendung seit geraumer Zeit bei Sauerstoff-Blaskonvertern bekannt ist. Der BAUMCO-Wäscher hat den Nachteil eines hohen Druckverlustes und einer daraus resultierenden notwendigen hohen Gebläseleistung, was zu einem hohen Energieverbrauch führt. Zusätzlich sind die mit einem BAUMCO-Wäscher erzielbaren Reingasstaubgehalte begrenzt, z. B. auf Werte von 30–50 mg/Nm
3 (Milligramm pro Normkubikmeter).
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Aus
WO 2010/046071 A1 ist eine Technologie zur Reinigung von Rauchgas einer metallurgischen Anlage bekannt, wobei hierzu herkömmlich bekannte Anlagenkomponenten in Form eines Gaswäschers und eines nachfolgenden Nasselektrofilters verwendet werden. Der Gaswäscher und der Nasselektrofilter sind als separate Anlagenkomponenten vorgesehen, die miteinander verbunden sind. Ein Nachteil der Anlagentechnik gemäß
WO 2010/046071 A1 besteht darin, dass sie große Abmessungen bzw. Baumaße beansprucht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Reinigung von Rauchgas einer metallurgischen Anlage mit preiswerten Mitteln zu optimieren, die zudem robuster sind und geringere Abmessungen aufweisen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung dient zum Reinigen von Rauchgas einer metallurgischen Anlage, und umfasst eine Vorreinigungsstufe, die mit einer ersten Verbindungsleitung mit der metallurgischen Anlage verbunden werden kann. In dieser Vorreinigungsstufe wird das Rauchgas unter Verwendung von Wasser vorgereinigt und gekühlt. Der Vorreinigungsstufe nachgeordnet ist eine Hauptreinigungsstufe, die mit einer zweiten Verbindungsleitung mit der Vorreinigungsstufe verbunden ist. In der Hauptreinigungsstufe erfolgt eine Feinreinigung des Rauchgases. In der zweiten Verbindungsleitung sind Mittel vorgesehen, durch die das Rauchgas beschleunigt und dadurch in Richtung der Hauptreinigungsstufe gefördert werden kann.
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Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass unter Berücksichtigung der für die zweite Verbindungsleitung vorgesehenen Mittel zur Beschleunigung des Rauchgases die Vorreinigungsstufe einfach und robust ausgestaltet sein kann. Eine vollständige Verdampfung von Wasser innerhalb der Vorreinigungsstufe ist nicht erforderlich, weil die Mittel zur Beschleunigung des Rauchgases stromaufwärts der Hauptreinigungsstufe eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgases bewirken und dadurch die in dem Rauchgas enthaltenen Wasserpartikel feiner dispergiert werden. Somit wird eine für die Hauptreinigungsstufe notwendige feine bzw. hohe Dispersion von Wassertropfen innerhalb des Rauchgases von der Vorreinigungsstufe hinein in die zweite Verbindungsleitung verlagert, verbunden mit dem Vorteil, dass somit die Vorreinigungsstufe anlagentechnisch einfacher und robuster ausgebildet sein kann. Hinzu kommt, dass einzelne Anlagenkomponenten, nämlich Vorreinigungsstufe, Hauptreinigungsstufe und die für die zweite Verbindungsleitung vorgesehenen Mittel zur Beschleunigung des Rauchgases in Richtung der Hauptreinigungsstufe, für sich genommen jeweils bekannt sind, was lediglich geringe Investitionen erforderlich macht.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Hauptreinigungsstufe in Form eines Nasselektrofilters ausgebildet sein, in dem eine Hauptreinigung des Rauchgases durch elektrostatische Abscheidung an zumindest einer Niederschlagselektrode erfolgt. Die für den Nasselektrofilter notwendige Vorreinigung und Kühlung des Rauchgases wird dabei durch die Vorreinigungsstufe unter Verwendung von Wasser gewährleistet. Bei der Vorreinigung des Rauchgases durch die Vorreinigungsstufe kann ein Reingasstaubgehalt von etwa 1 g/Nm3 (Gramm pro Normkubikmeter) erzielt werden. Der Nasselektrofilter dient ebenso als effizienter Tropfenabscheider.
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Eine besonders robuste Ausgestaltung der genannten Mittel zur Beschleunigung des Rauchgases innerhalb der zweiten Verbindungsleitung ist in Form einer Wasserstrahlpumpe möglich. Hiermit kann die abgesaugte Menge an Rauchgas bzw. der Druck am metallurgischen Gefäß schnell und mit großer Genauigkeit gesteuert werden. Eine Wasserstrahlpumpe ist deshalb robust und für einen rauen Praxiseinsatz geeignet, weil sie keine bewegten Teile aufweist. Die für eine Wasserstrahlpumpe erforderliche Pumpenleistung zur Umwälzung einer Wassermenge ist geringer ist als die benötigte Ventilatorleistung bei einem herkömmlichen Nasswäscher, und führt somit zu einer Energieeinsparung.
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Die Erfindung sieht eine Kombination der Wäscher-Technologie und des Nasselektrofilter-Prinzips vor. Die Wäscher-Technologie im Wege der Vorreinigungsstufe übernimmt die Vorreinigung, Kühlung und Konditionierung des Rauchgases. Im Anschluss daran wird durch den Nasselektrofilter im Wege der Hauptreinigungsstufe der Reingasstaubgehalt eingestellt. Eine Verbindung dieser beiden Gasreinigungstechnologien – Wäscher und Nasselektrofilter – ermöglicht eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik dahingehend, dass der Reingasstaubgehalt des Rauchgases zur Einhaltung von strengen Abgasvorschriften weiter vermindert werden kann, zum Beispiel auf Werte von kleiner als 10 mg/Nm3.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht in einem geringen Platzbedarf in vertikaler Höhe. Dies ist darin begründet, dass die Vorreinigungsstufe in Form eines Verdampfungskühlers mit einer geringen Bauhöhe ausgeführt sein kann, weil darin – wie oben erläutert – keine vollständige Verdampfung des eingedüsten Wassers notwendig ist. In Wechselwirkung mit dieser geringeren Bauhöhe des Verdampfungskühlers ist es möglich, einen vertikal oberhalb des Verdampfungskühlers angeordneten Kühlkamin mit einer größeren Länge auszubilden und darin entsprechend mehr Dampf zu erzeugen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass Rauchgas in eine Vorreinigungsstufe eingeleitet wird, die durch eine erste Verbindungsleitung mit der metallurgischen Anlage verbunden ist. Unter Verwendung von Wasser wird das Rauchgas in der Vorreinigungsstufe vorgereinigt und gekühlt. Anschließend wird das vorgereinigte und gekühlte Rauchgas durch eine zweite Verbindungsleitung in eine Hauptreinigungsstufe geleitet, in der eine Feinreinigung des Rauchgases durchgeführt wird. Das Rauchgas wird in der zweiten Verbindungsleitung durch geeignete Mittel beschleunigt und dadurch in Richtung der Hauptreinigungsstufe gefördert. In Folge der Beschleunigung des Rauchgases in der zweiten Verbindungsleitung ist es möglich, die Reinigung des Rauchgases in der Vorreinigungsstufe mit einem Feuchtigkeitsüberschuss durchzuführen, so dass die Vorreinigungsstufe anlagentechnisch einfacher und robuster als im Vergleich zum Stand der Technik ausgebildet sein kann. In der Vorreinigungsstufe abgeschiedenes Wasser, das sich während des Kühlens des Rauchgases bildet, kann mittels eines Wasserauffangbehälters gesammelt werden, der stromabwärts der Vorreinigungsstufe vorgesehen ist.
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In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Hauptreinigungsstufe in Form eines Nasselektrofilters ausgebildet. Die Reinigung dieses Nasselektrofilters in Bezug auf darin abgeschiedene Staubpartikel erfolgt üblicherweise mit Wasser. Der Gesamtwasserverbrauch für das erfindungsgemäße Verfahren kann dadurch optimiert werden, dass die Vorreinigungsstufe und die Hauptreinigungsstufe im Gegenstromprinzip betrieben werden, wonach Wasser, das stromabwärts des Nasselektrofilters aufgefangen wird und nur schwach mit Staub verunreinigt ist, anschließend wieder der Vorreinigungsstufe zugeführt und darin durch eine Einspritzdüse oder dergleichen in das Rauchgas eingespritzt wird.
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Die Erfindung eignet sich zur Gasreinigung bei pyrometallurgischen Prozessen, und im Speziellen zum Reinigen der Abgase von metallurgischen Gefäßen, z. B. Konverter, Elektroöfen oder dergleichen. Dies gilt sowohl für die Herstellung von Normal- und Edelstählen als auch für den Einsatz in Nichteisen-metallurgischen Prozessen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass neben der Ausrüstung von Neuanlagen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch bestehende Anlagen, die bislang nur mit einem Wäscher oder nur mit einem Sprühkühler ausgerüstet sind, entsprechend um- bzw. nachgerüstet werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. In 1 ist der konstruktive Aufbau einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung 1 in einer Seitenansicht schematisch stark vereinfacht dargestellt, wobei hiermit auch das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
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Die Vorrichtung 1 ist mit einer metallurgischen Anlage 2 über eine erste Verbindungsleitung 3 verbunden. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Vorreinigungsstufe 4 in Form eines Verdampfungskühlers, der durch eine zweite Verbindungsleitung 5 mit einer Hauptreinigungsstufe 6 in Form eines Nasselektrofilters verbunden ist. In der zweiten Verbindungsleitung 5 sind Mittel 7 (in 1 auch mit "M" symbolisiert) vorgesehen, mit denen die Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgases innerhalb der zweiten Verbindungsleitung erhöht und dadurch das Rauchgas in Richtung des Nasselektrofilters 6 gefördert werden kann.
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In 1 sind für die Mittel 7 zwei Alternativen 7.1 und 7.2, durch gestrichelte Linien referenziert, angedeutet. Die Mittel 7 können einerseits als Wasserstrahlpumpe 7.1 ausgebildet sein, die das Rauchgas in Richtung des Nasselektrofilters 6 fördert und mit der ein Druck an der metallurgischen Anlage 2 gesteuert werden kann. Alternativ können die Mittel 7 auch als Dampfstrahlventilator 7.2 oder sonstiges gasförmiges Treibmedium ausgebildet sein, mit der gleichen Funktion wie eine Wasserstrahlpumpe. Nachfolgend werden die Mittel 7 stets als Wasserstrahlpumpe 7.1 bezeichnet, ohne dass darin eine Einschränkung zu sehen ist.
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Stromabwärts der Wasserstrahlpumpe 7.1 weist die zweite Verbindungsleitung 5 eine Abzweigung 8 auf, die in ein Wasserreservoir 9 mündet. Im Bereich dieser Abzweigung 8 wird das von der Wasserstrahlpumpe 7.1 geförderte Wasser zu wesentlichen Teilen in Folge von Schwerkraft bzw. Massenträgheit abgeschieden und durch die Abzweigung 8 in das Wasserreservoir 9 zurückgeführt. Aus diesem Wasserreservoir wird nicht nur die Wasserstrahlpumpe bedient sondern auch die Spühldüsen des Nasselektrofilters und auch die Einspritzdüsen des Verdampfungskühlers. Das Spülwasser Nasselektrofilter wird entweder direkt in das Reservoir zurückgeführt, oder vorher z.B. mittels eines Eindickers vom Staub gereinigt. Ebenso wird mit dem im Verdampfungskühler anfallenden Schlamm verfahren.
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Stromaufwärts des Verdampfungskühlers 4 sind Einspritzdüsen 10 vorgesehen, durch die Wasser in das heiße Rauchgas eingespritzt wird. Innerhalb des Verdampfungskühlers 4 kommt es in bekannter Weise zu einem Verdampfen des eingespritzten Wassers, wodurch gleichzeitig die Temperatur des Rauchgases vermindert und Staubpartikel, die in dem Rauchgas mitgeführt werden, mit Wasser benetzt werden. Unterhalb bzw. stromabwärts des Verdampfungskühlers 4 ist ein sog. Eindicker 11 vorgesehen, in dem Schlamm aus dem Verdampfungskühler 4 aufgenommen wird. Aus dem Eindicker 11 kann Wasser durch eine entsprechende Verbindungsleitung 12 in das Wasserreservoir 9 abgeleitet werden.
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Innerhalb des Nasselektrofilters 6 sind Spüldüsen 13 und Nebeldüsen 14 vorgesehen. Die Spüldüsen 13 werden dazu benutzt, Wasser während der Blaspausen der metallurgischen Anlage 2 in den Nasselektrofilter 6 hineinzuspritzen, um den darin abgelagertem Staub abzuwaschen. Demgegenüber kann im Filterbetrieb des Nasselektrofilters 6 Wasser durch die Nebeldüsen 14 eingedüst werden, um eine ständige Benetzung aller Komponenten des Nasselektrofilters 6 sicherzustellen. Zur Versorgung der Nebeldüsen 14 wird vorzugsweise Frischwasser verwendet, um eine Verstopfung der Düsen und deren Verschleiß zu vermeiden. Das Frischwasser wird ebenfalls dazu benötigt, um Verdampfungsverluste, Abschlemmwasser und sonstige mögliche Wasserverluste zu kompensieren.
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In einer Gehäusewandung des Nasselektrofilters 6 können Druckentlastungsmittel 15 vorgesehen sein. Falls sich innerhalb des Nasselektrofilters explosionsfähige Gasgemische aus CO und O2 bilden sollten, kann der Druckanstieg bei einer möglichen Verpuffung durch ein Öffnen dieser Druckentlastungsmittel 15 hin zur Umgebungs-Atmosphäre ausgeglichen werden, um eine Schädigung zu verhindern. Die Druckentlastungsmittel 15 können entweder in Form einer verschwenkbaren Druckentlastungsklappe 15.1 oder in Form eines Überdruckventils 15.2 ausgebildet sein. Die Darstellung in der 1 ist dahingehend zu verstehen, dass die Druckentlastungsmittel 15 für den Nasselektrofilter entweder als Druckentlastungsklappe 15.1 oder als Überdruckventil 15.2 vorgesehen sind. Es ist auch möglich, dass die Gehäusewandung des Nasselektrofilters 6 mehrere Druckentlastungsmittel 15 umfasst, in Form einer Druckentlastungsklappe 15.1 und/oder eines Überdruckventils 15.2.
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In der 1 ist nicht dargestellt, dass Druckentlastungsmittel 15, wie soeben erläutert in Form einer Druckentlastungsklappe 15.1 und/oder eines Überdruckventils 15.2, auch für den Verdampfungskühler 4 vorgesehen sein können.
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Stromabwärts des Nasselektrofilters 6 ist ein Kondensator 16 vorgesehen, mit dem verdampftes Wasser zurückgewonnen werden kann. Ein solcher Kondensator 16 ist in der 1 stark vereinfacht dargestellt, und kann entweder mit der von dem Nasselektrofilter 6 abzweigenden Rohrleitung in Fluidverbindung stehen oder aber direkt in dieser Rohrleitung angeordnet sein.
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Die von dem Nasselektrofilter 6 stromabwärts verlaufende Leitung führt anschließend zu einem Kamin 17, an dessen oberen Ende eine Abfackeleinrichtung angeordnet ist. Der Transport des gereinigten Gases in Richtung des Kamins 17 kann optional von einem zusätzlichen Gebläse (nicht dargestellt) bewerkstelligt werden, das in das Leitungssystem integriert ist.
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Abweichend von der Darstellung in 1 kann das gereinigte Gas auch zum Beispiel in einen Gasbehälter geleitet werden.
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Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
Heißes Rauchgas, das in der metallurgischen Anlage 2 entsteht, wird durch die erste Verbindungsleitung 3 in den Verdampfungskühler 4 hineingeleitet. Stromaufwärts des Verdampfungskühlers 4 wird durch die Einspritzdüsen 10 Wasser in das heiße Rauchgas eingespritzt, wobei dieses Wasser dann innerhalb des Verdampfungskühlers 4 teilweise verdampft. Hierbei wird das Rauchgas geeignet gekühlt, wobei gleichzeitig die Staubpartikel des Rauchgases mit Wasser benetzt werden. Der Wassereintrag in den Verdampfungskühler 4 und dessen Bauhöhe in vertikaler Richtung sind für die vorliegende Erfindung so gewählt, dass sich in dem Verdampfungskühler 4 ein Feuchtigkeitsüberschuss einstellt. Überschüssiges Wasser bzw. Schlamm werden in dem Eindicker 11 aufgefangen.
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Die Wasserstrahlpumpe 7.1 dient als Ventilator und bewirkt durch die feinere Dispergierung der Wassertropfen auch eine weitere Reinigung des Rauchgases. Ein Großteil des als Treibmedium eingesetzten Wassers wird vor Eintritt in den Nasselektrofilter 6 mittels Schwerkraft oder Massenträgheit abgeschieden und durch die Abzweigung 8 wieder dem Wasserreservoir 9 zugeführt. In Folge dessen wird allein das Rauchgas in den Nasselektrofilter 6 hinein gefördert.
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Während einer Blaspause der metallurgischen Anlage 2 wird Wasser durch die Spüldüsen 13 eingespritzt. Das Spülwasser, das in diesem Betriebsmodus innerhalb des Nasselektrofilters 6 anfällt, wird auch wieder Dem Wasserreservoir 9 zugeführt. Dies kann direkt über eine Leitung 18 erfolgen, die einen stromabwärtigen Bereich des Nasselektrofilters 6 mit dem Wasserreservoir 9 verbindet. Optional kann das aus dem Nasselektrofilter 6 entnommene Spülwasser vor einer Rückführung in das Wasserreservoir 9 mittels eines Eindickers vom Staub gereinigt werden.
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In diesem Zusammenhang darf darauf verwiesen werden, dass die Wasserstrahlpumpe 7.1 aus dem Wasserreservoir 9 gespeist werden kann, weil die Wasserstrahlpumpe keine besonderen Anforderungen an die Reinheit des Wassers stellt. Die Spüldüsen 13 und die Einspritzdüsen 10 für den Verdampfungskühler 4 können ebenfalls aus dem Wasserreservoir 9 gespeist werden. Schließlich kann die in dem Verdampfungskühler 4 verdampfte Wassermenge dem Kreislauf der Wasserwirtschaft zum Ausgleich des Wasserverlustes wieder als sauberes Speisewasser zugeführt werden, zum Beispiel über die Nebeldüsen 14.
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Die Vorrichtung 1 und das entsprechende Verfahren zur Reinigung von Rauchgas gemäß der vorliegenden Erfindung kombinieren die Vorteile der Nass- und der Trockenentstaubung. Die einzelnen Komponenten der Vorrichtung 1 gehören jeweils zum Stand der Technik und gewährleisten somit eine preiswerte Beschaffung und einen robusten Betrieb. Hiermit einher gehen ein geringes notwendiges Investitionsvolumen und ein geringer Wartungsaufwand. Im Ergebnis wird durch die vorliegende Erfindung eine neuartige Anlagenkonfiguration und ein entsprechendes Verfahren für eine Entstaubungsanlage für schmelzmetallurgische Prozesse (z. B. BOF, SAF, ggf. auch EAF) geschaffen, unter Berücksichtigung der Optimierung von Invest- und Betriebskosten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1176090 [0003]
- WO 2010/046071 A1 [0004, 0004]