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Stand der Technik
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Es ist bereits eine Verfahren zur Ansteuerung von einem ersten Wischblatt und von zumindest einem zweiten Wischblatt vorgeschlagen worden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Ansteuerung von einem ersten Wischblatt und von zumindest einem zweiten Wischblatt.
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Es wird vorgeschlagen, dass zumindest ein Bewegungsablauf des ersten Wischblatts und des zumindest einen zweiten Wischblatts relativ zueinander in Abhängigkeit eines Parameters verändert wird, wodurch eine Kollisionsgefahr des ersten Wischblatts mit zumindest dem einen zweiten Wischblatt während des Bewegungsablaufs unter Berücksichtigung zumindest einer äußeren Gegebenheit vorteilhaft vermieden werden kann. Das erste Wischblatt und das zumindest eine zweite Wischblatt sind insbesondere dazu vorgesehen, eine Fahrzeugscheibe, vorteilhaft eine Kraftfahrzeugscheibe, zu wischen. Insbesondere ist das erste Wischblatt unabhängig vom zweiten Wischblatt ansteuerbar. Bevorzugt sind das erste Wischblatt und das zumindest eine zweite Wischblatt von Flachwischblättern gebildet. Unter einem „Bewegungsablauf“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Ablaufschema beziehungsweise ein Bewegungsschema verstanden werden, welches eine Bewegung des ersten Wischblatts und des zumindest einen zweiten Wischblatts in einem Betriebszustand beschreibt. Insbesondere erfolgt der Bewegungsablauf nach Ansteuerinformationen über Ansteuerzeiten des ersten Wischblatts und des zumindest einen zweiten Wischblatts und über Ansteuergeschwindigkeiten des ersten Wischblatts und des zumindest einen zweiten Wischblatts. Die Ansteuergeschwindigkeit kann dabei zeitlich konstant oder veränderbar sein. Insbesondere überstreichen das erste Wischblatt und das zumindest eine zweite Wischblatt zumindest eine gemeinsame Teilfläche. Unter „relativ zueinander“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere zumindest teilweise voneinander abhängig verstanden werden. Unter einem „Parameter“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein veränderbarer Umgebungsparameter und/oder ein veränderbarer Fahrzeugparameter verstanden werden, der zumindest einen Umwelteinfluss und/oder eine Fahrzeugfunktion beschreibt. Vorteilhaft beinhaltet der Parameter zumindest eine Information zur Luftfeuchte, zur Windgeschwindigkeit, zur Sichtweite und/oder besonders bevorzugt zur Umgebungstemperatur. Es ist in diesem Zusammenhang insbesondere auch denkbar, dass der Parameter zumindest einen Betriebsparameter eines Fahrzeugs beinhaltet. Unter „vorgesehen“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere speziell ausgelegt, programmiert und/oder ausgestattet verstanden werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der zumindest eine Bewegungsablauf des ersten Wischblatts und des zumindest einen zweiten Wischblatts relativ zueinander in Abhängigkeit zumindest einer Umgebungstemperatur verändert wird, wodurch vorteilhaft eine Kollisionsgefahr des ersten Wischblatts mit zumindest dem einen zweiten Wischblatt während des Bewegungsablaufs unter Berücksichtigung einer Frost- und/oder Schneefallgefahr vorteilhaft vermieden werden kann.
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Eine besonders zuverlässige Kollisionsvermeidung kann auf einfache Weise erreicht werden, wenn bei dem zumindest einen Bewegungsablauf das zumindest eine zweite Wischblatt mit zumindest einer Zeitverzögerung zum ersten Wischblatt angesteuert wird. Unter einer „Zeitverzögerung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Zeitspanne verstanden werden, die sich zwischen einer Ansteuerung des ersten Wischblatts und einer Ansteuerung des zumindest einen zweiten Wischblatts erstreckt. In einer zusätzlichen Ausgestaltung ist es denkbar, dass die Zeitverzögerung, abhängig vom zumindest einen Parameter, verschiedene, insbesondere mehr als zwei Werte annehmen kann. Ebenso ist es denkbar, dass die Zeitverzögerung zumindest teilweise linear von dem zumindest einen Parameter abhängt. In einer zusätzlichen Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Zeitverzögerung manuell einstellbar ist.
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Eine besonders einfache Vermeidung einer Kollisionsgefahr des ersten Wischblatts mit zumindest dem einen zweiten Wischblatt während des Bewegungsablaufs kann vermieden werden, wenn die zumindest eine Zeitverzögerung des zumindest einen Bewegungsablaufs unterhalb einer Grenzwerttemperatur vergrößert wird. Unter einer „Grenzwerttemperatur“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine festgelegte Temperatur verstanden werden, die einen Grenzwert für eine Regelung und/oder eine Steuerung bildet. Vorteilhaft weist die Grenzwerttemperatur einen Wert zwischen –1°C und 6°C, bevorzugt einen Wert von 3°C auf.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass bei zumindest einem Bewegungsablauf das erste Wischblatt und das zumindest eine zweite Wischblatt zumindest teilweise zeitgleich angesteuert werden, wobei das zumindest eine zweite Wischblatt mit zumindest einer Geschwindigkeitsdifferenz zum ersten Wischblatt angesteuert wird. Unter einer „Geschwindigkeitsdifferenz“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Differenz zweier Geschwindigkeiten, insbesondere Drehgeschwindigkeiten, verstanden werden.
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Ein besonders gleichmäßiges Wischergebnis kann erreicht werden, wenn bei dem zumindest einen Bewegungsablauf das erste Wischblatt von dem zumindest einen zweiten Wischblatt zumindest teilweise wegbewegt wird. Bevorzugt wird das erste Wischblatt von dem zumindest einen zweiten Wischblatt, bis auf eine Schwenkachse um welche das erste Wischblatt schwenkt, vollständig wegbewegt.
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Weiterhin vorteilhaft wird bei zumindest einem zweiten Bewegungsablauf das erste Wischblatt mit zumindest einer Zeitverzögerung zum zumindest einen zweiten Wischblatt angesteuert. Insbesondere bewegt sich das erste Wischblatt und das zumindest eine zweite Wischblatt jeweils relativ zum vorhergehenden Bewegungsablauf in eine entgegengesetzte Richtung, beziehungsweise in eine entgegengesetzte Drehrichtung.
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Es wird ferner eine Wischblattsteuerungsvorrichtung vorgeschlagen, mit zumindest einer Wischblattsteuerungseinheit, die zur mechanischen Steuerung zumindest eines Bewegungsablaufs von einem ersten Wischblatt und zumindest einem zweiten Wischblatt vorgesehen ist, wobei die zumindest eine Wischblattsteuerungseinheit zumindest einen Parameter zumindest eines Umgebungssensors erfasst, und dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Bewegungsablauf zumindest teilweise in Abhängigkeit von dem Parameter zu setzen, wodurch eine besonders einfache Kollisionsvermeidung des ersten Wischblatts und des zumindest einen zweiten Wischblatts vermieden werden kann. Vorteilhaft weist die Wischblattsteuerungsvorrichtung zumindest einen Umgebungssensor auf, der zur Erfassung einer Umgebungstemperatur vorgesehen ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren soll hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann das erfindungsgemäße Verfahren zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 zwei Wischblätter auf einer Fahrzeugscheibe in einer Ausgangslage in einer schematischen Darstellung,
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2 die zwei Wischblätter bei einem ersten Bewegungsablauf in einer schematischen Darstellung,
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3 die zwei Wischblätter in einer Endlage in einer schematischen Darstellung und
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4 die zwei Wischblätter bei einem zweiten Bewegungsablauf in einer schematischen Darstellung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In der 1 sind ein erstes Wischblatt 10 und ein zweites Wischblatt 12 dargestellt, die auf einer Fahrzeugscheibe 14 eines nicht dargestellten Kraftfahrzeugs aufliegen.
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Das erste Wischblatt 10 und das zweite Wischblatt 12 befinden sich in einer Ausgangslage beziehungsweise in einer Nichtgebrauchsposition. Das erste Wischblatt 10 und das zweite Wischblatt 12 sind jeweils von einem Flachwischblatt gebildet. Das erste Wischblatt 10 und das zweite Wischblatt 12 sind unabhängig voneinander ansteuerbar. Dazu ist das erste Wischblatt 10 über eine erste Antriebseinheit 28, die ein erstes Getriebe und einen ersten Elektromotor aufweist, gekoppelt. Das zweite Wischblatt 12 ist über eine zweite Antriebseinheit 30, die ein zweites Getriebe und einen zweiten Elektromotor aufweist, gekoppelt. Das erste Getriebe ist vom zweiten Getriebe getrennt ausgebildet. Der erste Elektromotor ist vom zweiten Elektromotor ebenfalls getrennt ausgebildet. Die Elektromotoren werden von einer Wischblattsteuerungseinheit 16 angesteuert. Bei einem Bewegungsablauf werden die Elektromotoren von der Wischblattsteuerungseinheit 16 zumindest teilweise bestromt.
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Bei einem Wischvorgang erfolgt ein erster Bewegungsablauf des ersten Wischblatts 10 und des zweiten Wischblatts 12 relativ zueinander, der in Abhängigkeit eines Parameters, der eine Umgebungstemperatur beschreibt, verändert wird. Der erste Bewegungsablauf erfolgt nach Ansteuerinformationen über Ansteuerzeiten des ersten Wischblatts 10 und des zweiten Wischblatts 12 und über Ansteuergeschwindigkeiten des ersten Wischblatts 10 und des zumindest einen zweiten Wischblatts 12.
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Bei dem ersten Bewegungsablauf wird zunächst lediglich das erste Wischblatt 10 in eine erste Wischrichtung 20 bewegt, wie in den 1 und 2 gezeigt. Das zweite Wischblatt 12 wird zeitlich versetzt, also mit einer Zeitverzögerung zum ersten Wischblatt 10 angesteuert und dann in eine zweite Wischrichtung 22 bewegt. In anderen Worten wird nach einer Ansteuerung des ersten Wischblatts 10 eine Zeitspanne abgewartet bevor das zweite Wischblatt 12 angesteuert wird. Bei dem ersten Bewegungsablauf wird das erste Wischblatt 10 von dem zweiten Wischblatt 12 wegbewegt.
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Die Zeitverzögerung weist dabei abhängig von der Umgebungstemperatur zwei verschiedene Werte auf. Die Zeitverzögerung des ersten Bewegungsablaufs wird unterhalb einer Grenzwerttemperatur vergrößert. Die Grenzwerttemperatur beträgt 3°C. Die Zeitverzögerung beträgt bei einer Umgebungstemperatur größer oder gleich 3°C 200 Millisekunden. Bei einer Umgebungstemperatur kleiner als 3°C beträgt die Zeitverzögerung 600 Millisekunden. Es ist selbstverständlich auch denkbar, andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Grenzwerttemperaturen und/oder Zeitverzögerungswerte anzuwenden. Zusätzlich ist es denkbar, dass die Grenzwerttemperatur innerhalb eines bestimmten Temperaturbereichs einstellbar ist.
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Bei dem Bewegungsablauf wird das erste Wischblatt 10 und das zweite Wischblatt 12 teilweise zeitgleich angesteuert, wobei das zumindest eine zweite Wischblatt 12 mit einer Geschwindigkeitsdifferenz zum ersten Wischblatt 10 angesteuert wird. Eine Drehgeschwindigkeit des zweiten Wischblatts 12 ist hierbei langsamer als eine Drehgeschwindigkeit des ersten Wischblatts 10.
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Eine Endlage, wie in 3 gezeigt, wird zunächst vom ersten Wischblatt 10 und zeitverzögert vom zweiten Wischblatt 12 erreicht. Aus der Endlage heraus wird ein zweiter Bewegungsablauf des ersten Wischblatts 10 und des zweiten Wischblatts 12 vorgenommen. Das zweite Wischblatt 12 bewegt sich relativ zum ersten Bewegungsablauf in eine entgegengesetzte vierte Wischrichtung 26, beziehungsweise in eine entgegengesetzte Drehrichtung. Das erste Wischblatt 10 bewegt sich relativ zum ersten Bewegungsablauf in eine entgegengesetzte dritte Wischrichtung 24, beziehungsweise in eine entgegengesetzte Drehrichtung.
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Bei dem zweiten Bewegungsablauf wird zunächst lediglich das zweite Wischblatt 12 in die vierte Wischrichtung 26 bewegt, wie in den 3 und 4 gezeigt. Das erste Wischblatt 10 wird zeitlich versetzt, also mit einer Zeitverzögerung zum zweiten Wischblatt 12 angesteuert und dann in die dritte Wischrichtung 24 bewegt. In anderen Worten wird nach einer Ansteuerung des zweiten Wischblatts 12 eine Zeitspanne abgewartet bevor das erste Wischblatt 10 angesteuert wird. Bei dem zweiten Bewegungsablauf wird das erste Wischblatt 10 auf das zweite Wischblatt 12 zubewegt.
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Wie beim ersten Bewegungsablauf weist die Zeitverzögerung abhängig von der Umgebungstemperatur zwei verschiedene Werte auf. Die Zeitverzögerung des zweiten Bewegungsablaufs wird unterhalb einer Grenzwerttemperatur vergrößert. Es ist dabei denkbar, dass die Zeitverzögerung des zweiten Bewegungsablaufs der Zeitverzögerung des ersten Bewegungsablaufs entspricht.
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Eine erfindungsgemäße Wischblattsteuerungsvorrichtung ist schematisch in der 5 gezeigt. Die Wischblattsteuerungsvorrichtung weist eine Wischblattsteuerungseinheit 16 auf, die zur mechanischen Steuerung des ersten Bewegungsablaufs und des zweiten Bewegungsablaufs von dem ersten Wischblatt 10 und dem zweiten Wischblatt 12 vorgesehen ist. Dazu steuert die Wischblattsteuerungseinheit 16 die erste Antriebseinheit 28 und die zweite Antriebseinheit 30 unabhängig voneinander an. Eine zusätzliche Steuereinheit 32 liefert gegebenenfalls ein Einschaltsignal zum Starten der Bewegungsabläufe.
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Die Wischblattsteuerungsvorrichtung weist zusätzlich einen Umgebungssensor 18 auf, der eine Umgebungstemperatur erfasst und an die Wischblattsteuerungseinheit 16 übermittelt. Eine interne Schaltung beziehungsweise eine computerimplementierte Ablaufsteuerung innerhalb der Wischblattsteuerungseinheit 16 setzt den ersten Bewegungsablauf und den zweiten Bewegungsablauf, wie oben beschrieben, teilweise in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur.