DE102012223176A1

DE102012223176A1 - Verfahren zum Testen eines Kompressors und einer zugehörigen Schalteinrichtung

Info

Publication number: DE102012223176A1
Application number: DE201210223176
Authority: DE
Inventors: Harald Schaumburg; Ramon Vusmuc
Original assignee: Continental Automotive GmbH; Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Automotive GmbH; Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 2012-12-14
Filing date: 2012-12-14
Publication date: 2014-07-03

Abstract

Es wird ein Verfahren zum Testen eines Kompressors und einer zugehörigen Schalteinrichtung zum Einschalten und Ausschalten des Kompressors, die in einem Luftfedersystem eines Fahrzeuges angeordnet sind, auf Funktionsfähigkeit beschrieben. Bei dem Verfahren wird die Schalteinrichtung eingeschaltet und damit der Kompressor über einen bestimmten Zeitraum in Betrieb genommen. Ein im System angeordnetes Umschaltventil wird so geschaltet, dass eine Verbindung der Förderseite des Kompressors mit dem Druckluftvorratsbehälter des Systems hergestellt wird. Es folgt eine akustische Überprüfung des Kompressorbetriebes. In Abhängigkeit vom Ergebnis der Überprüfung kann die Funktionsfähigkeit von Kompressor und Schalteinrichtung bewertet werden. Mit dem Verfahren findet eine schonende Behandlung des Kompressors statt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Testen eines Kompressors und einer zugehörigen Schalteinrichtung zum Einschalten und Ausschalten des Kompressors, die in einem Luftfedersystem eines Fahrzeuges angeordnet sind, auf Funktionsfähigkeit.
Luftfedersysteme von Fahrzeugen besitzen einen Druckluftvorratsbehälter, vier Luftfedern, die jeweils einem Rad des Fahrzeuges zugeordnet sind, einen Kompressor, mit dem Druckluft zwischen dem Vorratsbehälter und den Luftfedern hin und her bewegbar ist, diverse Ventileinrichtungen sowie eine elektronische Steuereinheit. Das System weist ferner diverse Höhensensoren auf, deren Signale der Steuereinheit zugeführt werden, um eine Niveauregelung des zugehörigen Fahrzeuges durchführen zu können.
Einen wesentlichen Teil des Luftfedersystems bildet daher ein Kompressor, der die einzelnen Luftfedern mit Druckluft versorgt. Dies geschieht über entsprechende Luftfederventile, von denen jeweils ein Ventil einer Luftfeder zugeordnet ist.
Der Kompressor wird über eine Schalteinrichtung von der elektronischen Steuereinheit ein- und ausgeschaltet, um die gewünschte Niveauregelung durchführen zu können. Bei der Schalteinrichtung handelt es dich in der Regel um ein Relais, das von der Steuereinheit auf- und zugesteuert wird.
Eine korrekte Funktionsweise des Kompressors sowie der zugehörigen Schalteinrichtung ist daher von großer Bedeutung für die korrekte Funktionsweise des gesamten Luftfedersystems.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem die Betriebssicherheit eines Luftfedersystems einfach und rasch überprüft werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Testen eines Kompressors und einer zugehörigen Schalteinrichtung zum Einschalten und Ausschalten des Kompressors, die in einem Luftfedersystem eines Fahrzeuges angeordnet sind, auf Funktionsfähigkeit gelöst, das die folgenden Schritte aufweist:
Einschalten der Schalteinrichtung und damit Inbetriebnahme des Kompressors über einen bestimmten Zeitraum;
Schalten eines im System angeordneten Umschaltventil zur Herstellung einer Verbindung der Förderseite des Kompressors mit dem Druckluftvorratsbehälters des Systems; und
akustische Überprüfung des Kompressorbetriebes und Bewerten der Funktionsfähigkeit von Kompressor und Schalteinrichtung auf der Basis dieser Überprüfung.
Wesentlich ist, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein schonendes Diagnoseverfahren für den Kompressor und die zugehörige Schalteinrichtung zur Verfügung gestellt wird. Dadurch, dass durch das im System angeordnete Umschaltventil eine Verbindung der Förderseite des Kompressors mit dem Druckluftvorratsbehälter des Systems hergestellt wird, wird die vom Kompressor angesaugte Luft über das Umschaltventil in den Vorratsbehälter gedrückt. Ohne den Kompressor zu schädigen, kann daher während des Kompressorprobelaufes eine (kleine) Luftmenge auf der Kompressorförderseite abgeben werden. Während dieses „Probelaufes“ des Kompressors über einen bestimmten Zeitraum erfolgt eine akustische Überprüfung des Kompressorbetriebes. Auf Basis dieser Überprüfung wird die Funktionsfähigkeit von Kompressor und Schalteinrichtung bewertet.
Entspricht das überprüfte akustische Signal der korrekten Funktionsweise von Kompressor und Schalteinrichtung, wird das Testverfahren beendet und das System als betriebsbereit eingestuft. Weicht das akustische Signal von der Normalität ab, wird ein Defekt im Kompressor und/oder in der Schalteinrichtung detektiert. Das System wird daher als nicht betriebsbereit qualifiziert, und es kann eine Fehlersuche durchgeführt werden, wobei geprüft wird, ob der Fehler auf den Kompressor oder die Schalteinrichtung zurückzuführen ist.
Das vorstehend beschriebene Testverfahren wird vorzugsweise von der elektronischen Steuereinheit des Luftfedersystems durchgeführt. Das Verfahren kann daher automatisch ablaufen, wenn die Steuereinheit entsprechend programmiert ist. Beispielsweise kann das Testverfahren vor der Inbetriebnahme eines derartigen Luftfedersystems durchgeführt werden, aber auch während des Fahrzeugbetriebes. Das Verfahren kann regelmäßig in bestimmten Abständen durchgeführt werden.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein zweites Umschaltventil des Systems so geschaltet, dass die Förderseite des Kompressors mit einem Drucksensor des Systems verbunden wird.
Derartige Luftfedersysteme besitzen in der Regel zwei Umschaltventile, von denen ein Umschaltventil das System mit dem Druckluftvorratsbehälter verbindet. Dieses Umschaltventil wird erfindungsgemäß in der vorstehend beschriebenen Weise geschaltet, um die Förderseite des Kompressors bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren mit dem Druckluftvorratsbehälter zu verbinden. Das zweite Umschaltventil des Systems verbindet den Kompressor mit dem System. Darüber hinaus weist das System einen Drucksensor auf. Das zweite Umschaltventil wird hierbei zur Durchführung des erfindungsgemäßen Diagnoseverfahrens so geschaltet, dass die Förderseite des Kompressors mit dem Drucksensor des Systems verbunden wird. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, während des durchgeführten Testverfahrens den Druck auf der Förderseite des Kompressors zu messen. Mit den entsprechenden Messergebnissen kann das Testverfahren überwacht werden, um eine Schädigung des Kompressors zu vermeiden, oder es können hierdurch weitere Informationen gesammelt bzw. Funktionen ausgeführt werden.
Bei der dem Kompressor zugeordneten Schalteinrichtung handelt es sich vorzugsweise um ein Relais. Zum Ein- und Ausschalten des Kompressors wird daher vorzugsweise ein Relais von der elektronischen Steuereinheit angesteuert.
Das erfindungsgemäße Testverfahren kann mit einem Diagnoseprogramm, das an ein CAN-Netzwerk anschließbar ist, abgerufen werden. Zu diesem Zweck kann das Diagnoseprogramm in einer weiteren Steuereinheit abgelegt sein, die mit dem CAN-Datennetzwerk des Kraftfahrzeugs verbunden werden kann. Diese weitere Steuereinheit wird vom Personal an das Kraftfahrzeug angeschlossen, und das beschriebene Testverfahren wird gestartet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
1 eine schematische Darstellung eines Luftfedersystems, bei dem die Umschaltventile nicht für das Testverfahren geschaltet sind; und
2 eine schematische Darstellung eines Luftfedersystems, bei dem die beiden Umschaltventile zur Durchführung des beschriebenen Testverfahrens geschaltet sind.
Das in 1 schematisch dargestellte Luftfedersystem 1 weist vier Luftfedern (Luftfederdämpfereinheiten) RL, RR, FL, FR auf, die jeweils einem Fahrzeugrad eines Kraftfahrzeugs zugeordnet sind. Jede Luftfeder ist über ein stromlos geschlossenes Luftfedersystem 6, 7, 8, 9 an ein Druckluftleitungssystem angeschlossen. Das Luftfedersystem 1 weist weiterhin einen Druckluftvorratsbehälter 2 auf, der über zwei Umschaltventile 4, 5 mit den Luftfedern RL, RR, FL, FR verbindbar ist. Im Druckluftleitungssystem befindet sich ein Drucksensor 14, der den im Luftfedersystem herrschenden Druck ermittelt und ein entsprechendes Signal an eine nicht dargestellte Steuereinheit gibt. Bei dem Luftfedersystem 1 handelt es sich um ein geschlossenes System, bei dem nur im Wartungsoder Reparaturfall von außen Druck zugeführt wird.
Ferner besitzt das System einen Kompressor 10, dessen Förderseite über einen Lufttrockner 16 und eine Drossel 17, eine Leitung 15 und ein erstes Umschaltventil 4 von den beiden Umschaltventilen 4, 5 mit dem Druckluftvorratsbehälter 2 in Verbindung steht. Die Saugseite des Kompressors 10 steht über ein Rückschlagventil 13 und eine Leitung 12 mit der Umgebung in Verbindung, so dass der Kompressor auf diese Weise Luft ansaugen kann. Eine Zweigleitung 18 verbindet die Förderseite des Kompressors 10 über das zweite Umschaltventil 5 mit den Luftfedern und dem Drucksensor 14.
Bei der in 1 dargestellten Schaltstellung der beiden Umschaltventile 4, 5 steht die Förderseite des Kompressors 10 über die Leitungen 15, 18 nicht mit dem Druckluftvorratsbehälter 2 und dem Drucksensor 14 in Verbindung.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Testverfahrens steuert die Steuereinheit (nicht gezeigt) des Luftfedersystems die Schalteinrichtung (nicht gezeigt) des Kompressors 10, die als Relais ausgebildet ist, an, um den Kompressor in Betrieb zu setzen. Ferner steuert die Steuereinheit die beiden Umschaltventile 4, 5 derart an, dass sie die in 2 gezeigte Schaltstellung einnehmen. In dieser Schaltstellung steht die Förderseite des Kompressors 10 über die Leitung 15 und das Umschaltventil 4 mit dem Druckluftvorratsbehälter 2 in Verbindung und drückt auf diese Weise angesaugte Luft in den Vorratsbehälter 2. Die Saugseite des Kompressors 10 steht über das Rückschlagventil 13 mit der Umgebung in Verbindung, so dass der Kompressor Luft ansaugen kann.
Das zweite Umschaltventil 5 wird so angesteuert, dass die Förderseite des Kompressors 10 über die Leitung 18 und das Umschaltventil 5 mit dem Drucksensor 14 in Verbindung steht. Die Luftfederventile 6, 7, 8, 9 und das Umgebungsventil 11 sind hierbei so geschaltet, dass keine Druckluft an die einzelnen Luftfedern und an die Umgebung abgegeben wird.
Bei dem Testverfahren wird der Kompressor 10 über eine bestimmte Zeitspanne eingeschaltet und dabei akustisch überprüft. Auf der Basis dieser akustischen Überprüfung wird die Funktionsfähigkeit von Kompressor und Schalteinrichtung bewertet. Nach Beendigung des Testverfahrens kann das System wieder in seinen üblichen Betriebszustand geschaltet werden. Bei Feststellung eines Defektes durch ein akustisches Fehlsignal kann dieser detektiert und behoben werden. Die entsprechende Verbindungsleitung zwischen Druckluftvorratsbehälter 2 und den Luftfedern über die Umschaltventile 4, 5 und zwei Rückschlagventile 19 ist mit 20 bezeichnet. Die weiteren Bestandteile des Systems spielen für die Erfindung keine Rolle und sind daher nicht im Einzelnen beschrieben.

Claims

Verfahren zum Testen eines Kompressors und einer zugehörigen Schalteinrichtung zum Einschalten und Ausschalten des Kompressors, die in einem Luftfedersystem eines Fahrzeuges angeordnet sind, auf Funktionsfähigkeit, mit den folgenden Schritten: Einschalten der Schalteinrichtung und damit Inbetriebnahme des Kompressors über einen bestimmten Zeitraum; Schalten eines im System angeordneten Umschaltventils zur Herstellung einer Verbindung der Förderseite des Kompressors mit dem Druckluftvorratsbehälter des Systems; und akustische Überprüfung des Kompressorbetriebes und Bewerten der Funktionsfähigkeit von Kompressor und Schalteinrichtung auf der Basis dieser Überprüfung.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es von der elektronischen Steuereinheit des Luftfedersystems durchgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Umschaltventil des Systems so geschaltet wird, dass die Förderseite des Kompressors mit einem Drucksensor des Systems verbunden wird.
Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ein- und Ausschalten des Kompressors ein Relais von der elektronischen Steuereinheit angesteuert wird.
Verfahren einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem Diagnoseprogramm, das an ein CAN-Netzwerk anschließbar ist, abgerufen wird.