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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeugelektronik mit zumindest zwei Betriebsarten zur Ansteuerung eines Fahrzeugbauteils, sowie auf ein Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugelektronik mit zumindest zwei Betriebsarten.
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Aus der
EP 1 814 124 B1 ist eine Baugruppe mit einer unzugänglichen oder schwer zugänglichen Schaltung und mit zwei Betriebszuständen bekannt, wobei durch Umpolung einer Spannungsversorgung der Baugruppe diese irreversibel von dem einen Betriebszustand in den anderen Betriebszustand überführbar ist. Somit kann der Betriebszustand nur einmalig gewechselt werden. Sie eignet sich daher nicht für Anwendungen, in welchen flexibel zwischen den Betriebszustände mehrfach gewechselt werden soll. Außerdem ist eine solche Baugruppe nur erschwert wiederverwendbar, da bei der Wiederverwendung genau darauf geachtet werden muss, welcher Betriebszustand zuletzt eingestellt war und ob noch eine Änderung möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Fahrzeugelektronik und ein Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugelektronik bereitzustellen, welche einen flexibleren Einsatz der Fahrzeugelektronik ermöglicht bzw. eine Wiederverwendung der Fahrzeugelektronik vereinfacht.
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Dies Aufgabe wird durch eine Fahrzeugelektronik mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Bevorzugte Weiterbildungen hiervon sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Demnach findet im Rahmen der Erfindung die Auswahl der Betriebsart der Fahrzeugelektronik reversibel in Abhängigkeit einer ermittelten elektrischen Polung der zur Spannungsversorgung der Fahrzeugelektronik genutzten Spannungsquelle statt. Ein Wechselt zwischen den Betriebsarten erfolgt demgemäß einfach dadurch, dass die Polung der zur Spannungsversorgung genutzten Spannungsquelle umgekehrt wird bzw. dass die Fahrzeugelektronik umgekehrt an die Spannungsquelle angeschlossen wird. Dieser Vorgang kann im Gegensatz zum Stand der Technik (
EP 1 814 124 B1 ) beliebig oft reversibel durchgeführt werden. Somit kann die Fahrzeugelektronik sehr flexibel eingesetzt bzw. wiederverwendet werden. So lange sich die elektrische Polung an den Spannungsversorgungsanschlüssen der Fahrzeugelektronik allerdings nicht ändert, ist kein Wechsel der Betriebsarten vorgesehen.
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Im Detail bezieht sich die Erfindung somit auf eine Fahrzeugelektronik zur Ansteuerung eines Fahrzeugbauteils, aufweisend
- • einen ersten und einen zweiten Spannungsversorgungsanschluss zur Versorgung der Fahrzeugelektronik mit elektrischer Energie einer Spannungsquelle,
- • einen Polungsermittler zur Ermittlung einer an dem ersten und/oder zweiten Spannungsversorgungsanschluss anliegenden elektrischen Polung,
- • eine erste und eine zweite Betriebsart der Fahrzeugelektronik zur jeweils unterschiedlichen Ansteuerung des Fahrzeugbauteils.
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Erfindungsgemäß umfasst die Fahrzeugelektronik einen Betriebsartwähler, der so ausgeführt ist, dass eine der beiden Betriebsarten der Fahrzeugelektronik reversibel in Abhängigkeit der von dem Polungsermittler ermittelten elektrischen Polung ausgewählt wird. Es kann dabei insbesondere vorgesehen sein, dass die Fahrzeugelektronik genau zwei Betriebsarten aufweist, die anhand der ermittelten Polung durch den Betriebsartwähler wählbar sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugelektronik, welche ein Fahrzeugbauteil ansteuert (dabei handelt es sich insbesondere um die obig genannte Fahrzeugelektronik nach Anspruch 1), sieht folgendes vor:
- • In einem ersten Schritt wird die elektrische Polung einer an der Fahrzeugelektronik zu deren Spannungsversorgung angeschlossenen Spannungsquelle ermittelt.
- • In einem zweiten Schritt wird in Abhängigkeit der jeweils ermittelten elektrischen Polung reversibel eine Betriebsart der Fahrzeugelektronik ausgewählt.
- • In einem dritten Schritt wird das Fahrzeugbauteil entsprechend der ausgewählten Betriebsart angesteuert.
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Die Fahrzeugelektronik wird insbesondere in einem Fahrzeug eingesetzt. Hierbei kann es sich um ein Land-, Luft-, Raum- oder Marinefahrzeug handeln, bevorzugt jedoch ein Landfahrzeug, wie beispielsweise ein PKW oder LKW. Der Polungsermittler und der Betriebsartwähler können insbesondere strukturell in einem Bauteil vereint sein, beispielsweise einem einzigen Mikrocontroller oder dergleichen, oder strukturell unterschiedliche Bauteile bilden, beispielsweise jeweils einen Mikrocontroller. Bei der Fahrzeugelektronik kann es sich um ein Elektronikmodul handeln. Bei der Fahrzeugelektronik kann es sich somit insbesondere um ein Fahrzeugsteuergerät handeln oder zumindest um ein Teil eines solchen Steuergerätes. Ein solches Fahrzeugsteuergerät steuert ein verstellbares Fahrzeugbauteil an. Bei dem angesteuerten Fahrzeugbauteil kann es sich beispielsweise um ein elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch verstellbares Bauteil handeln. Dementsprechend bewirkt die Ansteuerung durch die Fahrzeugelektronik eine elektrische, pneumatische oder hydraulische Verstellung des Bauteils. Bei der Verstellung des Bauteils kann es sich insbesondere um eine mechanische Verstellung handeln oder eine Optische oder eine Akustische. Der Begriff „Ansteuerung“ oder „ansteuern“ etc. kann sich im Rahmen der Erfindung auf eine Regelung oder eine Steuerung im regelungstechnischen Sinne beziehen. Bei der Spannungsquelle handelt es sich bevorzugt um eine Bordspannungsquelle des Fahrzeugs. Die Höhe der Spannung kann dementsprechend beispielsweise 12V oder 24V oder 48 V betragen. Insbesondere in einem Fahrzeug mit Elektroantrieb oder einem Hochvoltstromkreis kann die Höhe der Spannung der Spannungsquelle auch deutlich höher sein. Bei der Spannungsquelle zur Spannungsversorgung der Fahrzeugelektronik kann es sich insbesondere um eine Gleichspannungsquelle handeln, wie beispielsweise eine Batterie oder eine Brennstoffzelle.
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In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung weist die Fahrzeugelektronik einen Verpolschutz auf. Der Verpolschutz verfügt über einen ersten und zweiten Eingang, wobei der erste Eingang elektrisch mit dem ersten Spannungsversorgungsanschluss verbunden ist und der zweite Eingang elektrisch mit dem zweiten Spannungsversorgungsanschluss verbunden ist. Der Verpolschutz ist dabei so ausgeführt, dass er unabhängig von der elektrischen Polung an den Spannungsversorgungsanschlüssen an einem ersten und zweiten Ausgang des Verpolschutzes eine vorgegebene, gleichbleibende elektrischen Polung bereitstellt. Das bedeutet, dass die Polung an den Ausgängen des Verpolschutzes bei einem Wechsel der Polung an den Eingängen des Verpolschutzes nicht wechselt. Über die Ausgänge des Verpolschutzes wird dann die übrige Fahrzeugelektronik mit elektrischer Spannung versorgt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass sich die elektrische Polung der Spannungsquelle an den Versorgungsanschlüssen lediglich auf die Auswahl der Betriebsarten auswirkt und keinen Einfluss auf elektrische Polung zur Versorgung der übrigen Fahrzeugelektronik hat. Bevorzugt ist der Verpolschutz als Graetz-Brücke ausgeführt, da eine solche besonders einfach aufgebaut ist.
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In einer Weiterbildung hiervon ist elektrisch zwischen zumindest einem der Spannungsversorgungsanschlüsse und dem jeweiligen Eingang des Verpolschutzes ein elektrischer Abgriff für das Polungsermittlungsmittel vorgesehen, zur Ermittlung der an dem jeweiligen Spannungsversorgungsanschluss anliegenden elektrischen Polung. d.h. der Polung der daran angeschlossenen Spannungsquelle. Hierdurch ergibt sich ein einfacher elektrischer Aufbau.
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In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung sind die Betriebsarten in einem Datenspeicher der Fahrzeugelektronik hinterlegt. In Abhängigkeit der ermittelten elektrischen Polung wird die jeweilige Betriebsart aus dem Datenspeicher abgerufen, was durch den Betriebsartwähler erfolgt. Somit kann einfach, beispielsweise per Software, durch den Betriebsartwähler die jeweilige Betriebsart ausgewählt und geladen werden, insbesondere in einen flüchtigen Arbeitsspeicher, um anschließend zur Ansteuerung des Fahrzeugbauteils zur Verfügung zu stehen. Ein solcher flüchtiger Arbeitsspeicher verliert die darin hinterlegten Daten nach Trennung von einer Spannungsversorgung, d.h. wenn er elektrisch abgeschaltet wird. Bei dem Datenspeicher zur Speicherung der Betriebsarten kann es sich beispielsweise um einen reprogrammierbaren oder um einen nicht-reprogrammierbaren Datenspeicher handeln. Im letzteren Fall kann der Datenspeicher nicht missbräuchlich umprogrammiert werden, im ersten Fall kann der Datenspeicher flexibel mit neuen Betriebsarten bespielt werden, beispielsweise im Rahmen eines Kundendienstes oder einer Wiederverwendung. Die Betriebsarten können aber auch als Hardwareschaltung vorliegen, beispielsweise in Form von miteinander verschalteten Logikgattern bzw. Operationsverstärker. Der Betriebsartwähler wählt dann die entsprechende Verschaltung aus.
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In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung unterscheiden sich die Betriebsarten darin, dass Informationen an einen Fahrzeugnutzer unterschiedlich akustisch oder visuell oder haptisch ausgegeben werden. Bei dem Fahrzeugnutzer kann es sich insbesondere um einen Fahrzeugfahrer bzw. -führer handeln oder um einen Fahrzeugpassagier. Die Informationen werden hierbei mittels des von der Fahrzeugelektronik angesteuerten Fahrzeugbauteils an den Fahrzeugnutzer ausgegeben. Dementsprechend kann es sich bei dem Fahrzeugbauteil um eine visuelle Anzeige, einen Lautsprecher, ein Brailledisplay etc. handeln.
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Bei einer akustischen Informationsausgabe kann es sich beispielsweise um eine gesprochene oder sonstig akustisch verschlüsselte Richtungsangabe, Weginformation, Zahlenwert etc. handeln. Der Unterschied der Betriebsarten kann nun darin bestehen, dass die Information in unterschiedlichen Sprachen, Tonlagen, oder sonstig unterschiedlichen akustischen Verschlüsselungen an den Fahrzeugnutzer ausgegeben wird.
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Bei der visuellen Informationsausgabe kann es sich beispielsweise um eine visuell dargestellte Richtungsangabe, Weginformation, Zahlenwert etc. handeln. Dementsprechend kann es sich bei dem Fahrzeugbauteil um ein Richtungsanzeiger, eine Anzeigeninstrument, ein Multimediadisplay, eine Uhr etc. handeln. Der Unterschied der Betriebsarten kann nun darin bestehen, dass die Information in unterschiedlichen visuellen Formen, wie (Schrift-)Zeichen, Farben, Muster, etc. an den Fahrzeugnutzer ausgegeben wird.
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Bei der haptischen Informationsausgabe kann es sich beispielsweise um eine haptisch dargestellte Richtungsangabe, Weginformation, Zahlenwert etc. handeln, beispielsweise ausgedrückt durch ein Rütteln eines Hand- oder Fußschalters, eines Lenkrades bzw. Steuerknüppels, eines Sitzes oder einer bestimmten Sitzfläche, oder ein Aus- bzw. Einfachen von Handberührflächen, oder eine Änderung einer mechanischen Oberflächenbeschaffenheit etc. Dementsprechend kann es sich bei dem Fahrzeugbauteil um ein Brailledisplay, ein rüttelbares Lenkrad, Steuerknüppel, Sitz, eine bestimmte Sitzfläche, eine Handberührfläche, ein Bauteil mit einer änderbaren mechanischen Oberflächenbeschaffenheit etc. handeln.
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In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung unterscheiden sich die Betriebsarten darin, dass der Fahrzeugelektronik im Betrieb grundsätzlich unterschiedliche Funktionen oder ein unterschiedlich umfangreicher Funktionsumfang zur Verfügung stehen. Bei der ersten Betriebsart kann es sich daher insbesondere um eine Betriebsart für professionelle Fahrzeugnutzer, wie Berufskraftfahrer oder -piloten, handeln, während es sich bei der zweiten Betriebsart dann um eine Betriebsart für nicht-professionelle Fahrzeugnutzer, wie Gelegenheitskraftfahrer oder -piloten, handelt. Für den professionellen Nutzer stehen andere oder erweiterte Funktionen zur Verfügung, um beispielsweise erweiterte Fahrzeugeinstellungen vornehmen zu können, welche für einen Gelegenheitskraftfahrer oder -piloten große Gefahren bergen oder ein besonderes Verständnis der Fahrzeugeigenschaften erfordern, wie beispielsweise um Eingriffsgrenzen automatischer Hilfssysteme herauf- oder herabzusetzen. Bei den unterschiedlichen Funktionen kann es daher auch um ein oder mehrere unterschiedliche Kennfelder oder Berechnungsformen handeln, zur Ermittlung von Ansteuerungswerten, mittels derer das Fahrzeugbauteil angesteuert wird.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass sich die Fahrzeugelektronik in der ersten Betriebsart in einem Wartungsmodus und in der zweiten Betriebsart in einem Endnutzermodus befindet. In dem Wartungsmodus können beispielsweise neue Funktionen in die Fahrzeugelektronik eingegeben werden, ein Zählerstand oder ein Fehlerspeicher zurückgesetzt werden, die Fahrzeugelektronik auf einen Auslieferungszustand zurückgesetzt werden, oder auf eine Testroutine zugegriffen werden etc. In dem Endnutzermodus können dann die für den normalen Betrieb beim Endnutzer vorgesehenen Funktionen aktiviert sein. Also die Funktionen, die ausschließlich zum bestimmungsgemäßen Gebrauch des von der Fahrzeugelektronik angesteuerten Fahrzeugbauteils durch den Endnutzer vorgesehen sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer schematischen Darstellung (Figur) einer besonders bevorzugten Ausführung der Fahrzeugelektronik näher erläutert, aus der weitere bevorzugte Merkmale der Erfindung entnehmbar sind.
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Die Fahrzeugelektronik 1 verfügt über einen ersten und einen zweiten Spannungsversorgungsanschluss A, B. Über diese Anschlüsse A, B ist die Fahrzeugelektronik 1 mit einer nicht gezeigten elektrischen Spannungsquelle zur Versorgung der Fahrzeugelektronik 1 mit elektrischer Energie anschließbar, insbesondere eine Gleichspannungsquelle. Dabei wird einer der Anschlüsse A, B mit einem ersten Pol der Spannungsquelle verbunden, beispielsweise einem Minus-Pol, einer elektrischen Masse oder einem elektrischen Nulleiter, und der andere der Anschlüsse A, B wird mit einem zweiten Pol der Spannungsquelle verbunden, beispielsweise einem Plus-Pol, einem Spannungsleiter oder einem Phasenleiter. Dementsprechend verfügen die Anschlüssen A, B über eine elektrische Polung, welche davon abhängt, an welchen elektrischen Pol der Spannungsquelle der jeweilige Anschluss A, B angeschlossen ist.
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Die Anschlüsse A, B sind wiederum elektrisch an zwei Eingänge 21, 22 eines Verpolschutzes 2 der Fahrzeugelektronik 1 angeschlossen. Der Verpolschutz 2 ist so ausgeführt, dass an zwei Ausgängen 23, 24 des Verpolschutzes 2 eine bestimmte (feste) vorgegebene Polung vorliegt, die also unabhängig von der Polung an den beiden Anschlüssen A, B bzw. an den Eingängen 21, 22 ist.
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Im gezeigten Fall ist der Verpolschutz als Graetz-Brücke ausgeführt. Der Verpolschutz 2 ist daher wie folgt aufgebaut: Der erste Eingang 21 und der ersten Ausgang 23 des Verpolschutzes 2 sind über eine erste Diode 25 elektrisch miteinander verbunden. Dabei ist die Sperrichtung der Diode 25 in Richtung des ersten Eingangs 21 (Eingang 21 liegt an Anode, Ausgang 23 liegt an Kathode der Diode 25 an). Außerdem sind der erste Eingang 21 und der zweite Ausgang 24 des Verpolschutzes 2 über eine zweite Diode 26 elektrisch miteinander verbunden. Dabei ist die Sperrichtung der Diode 26 in Richtung des zweiten Ausgangs 24 (Eingang 21 liegt an Kathode, Ausgang 24 liegt an Anode der Diode 26 an). Der zweite Eingang 22 und der ersten Ausgang 23 des Verpolschutzes 2 sind über eine dritte Diode 27 elektrisch miteinander verbunden. Dabei ist die Sperrichtung der Diode 27 in Richtung des zweiten Eingangs 22 (Eingang 22 liegt an Anode, Ausgang 23 liegt an Kathode der Diode 27 an). Schließlich sind der zweite Eingang 22 und der zweite Ausgang 24 des Verpolschutzes 2 über eine vierte Diode 28 elektrisch miteinander verbunden. Dabei ist die Sperrichtung der Diode 28 in Richtung des zweiten Ausgangs 24 (Eingang 22 liegt an Kathode, Ausgang 24 liegt an Anode der Diode 28 an).
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Elektrisch zwischen dem ersten Anschluss A und dem ersten Eingang 21 des Verpolschutzes 2 ist ein elektrischer Abgriff für einen Polungsermittler 3 vorgesehen. Über diesen ist der Polungsermittler 3 mit dem Anschluss A elektrisch verbunden, unter Zwischenschaltung einer optionalen Diode. Der Polungsermittler 3 kann hierüber ermitteln, an welchen Pol der Spannungsquelle der Anschluss A aktuell angeschlossen ist. Hierdurch kann der Polungsermittler 3 gegebenenfalls auch auf den Pol der Spannungsquelle schließen, an welchen der Anschluss B angeschlossen ist, da dies der entgegengesetzte Pol zu dem am Anschluss A angeschlossenen Pol sein muss. Der Polungsermittler 3 kann analog zu Anschluss A alternativ oder zusätzlich auch mit Anschluss B elektrisch verbunden sein. Dann ist ein entsprechender elektrischer Abgriff für den Polungsermittler 3 zwischen dem Anschluss B und dem zweiten Eingang 22 des Verpolschutzes 2 vorgesehen.
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Der Polungsermittler 3 gibt die Information über die aktuell an den Anschlüssen A, B anliegende Polung an einen Betriebsartwähler 4 weiter. Der Betriebsartwähler 4 wählt dann entsprechend der jeweils erkannten Polung eine von zweien Betriebsarten B1, B2 der Fahrzeugelektronik 1 aus. In der Figur ist dies dadurch verdeutlicht, dass der Betriebsartwähler 4 entsprechend der ermittelten Polung einen Schalter 5 betätigt, der eine elektrische Verbindung zwischen der ausgewählten Betriebsart B1, B2 und einem Fahrzeugbauteilanschluss C der Fahrzeugelektronik 1 für ein ebenfalls nicht gezeigtes Fahrzeugbauteil herstellt. Über den Anschluss C wird das Fahrzeugbauteil von der Fahrzeugelektronik 1 dann entsprechend der jeweils ausgewählten Betriebsart B1, B2 angesteuert, d.h. gesteuert oder geregelt. Somit ist bevorzugt jeder Polungsvariante eine einzige Betriebsart B1, B2 zugeordnet.
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Statt über einen Schalter 5 kann der Betriebsartwähler 4 die jeweilige Betriebsart B1, B2 allerdings auch geeignet andersartig aufrufen bzw. auswählen. Beispielsweise kann er die jeweilige Betriebsart B1, B2 durch einen Softwareaufruf starten oder in einen flüchtigen Arbeitsspeicher zur zukünftigen Verwendung laden. Die nicht in den flüchtigen Arbeitsspeicher geladenen andere Betriebsart B1, B2 wird dann nicht verwendet. Der Schalter 5 kann daher auch bildhaft für eine geeignet ausgeführte Auswahl der jeweiligen Betriebsart B1, B2 verstanden werden und ist folglich nicht nur auf einen Schalter im wörtlichen Sinne beschränkt.
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Die Betriebsarten B1, B2 der Fahrzeugelektronik sind, wie in der Figur gezeigt, insbesondere in einem gesonderten Betriebsartenmodul 6 geeignet angeordnet oder hinterlegt. Hierbei kann es sich insbesondere um einen reprogrammierbaren oder nicht-reprogrammierbaren Datenspeicher der Fahrzeugelektronik 1 handeln. In dem Betriebsartenmodul 6 können die Betriebsarten B1, B2 jedoch auch als feste logische Schaltungen aus beispielsweise Logikgattern bzw. Operationsverstärkern hinterlegt sein; um zwei mögliche Ausführungsvarianten aufzuzeigen, die allerdings nicht einschränkend zu verstehen sind.
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Wie in der Figur gezeigt, können zumindest der Polungsermittler 3, der Betriebsartwähler 4 und der das Betriebsartenmodul 6 in einem gemeinsamen Teil 7 der Fahrzeugelektronik 1 hinterlegt bzw. angeordnet sein. Hierbei kann es sich um ein eigenständiges und optional auswechselbares Modul in der Fahrzeugelektronik 1 handeln. Bei dem Modul 7 kann es sich daher beispielsweise um einen oder mehrere Mikrocontroller handeln. Die Versorgung des Moduls 7 bzw. der darin enthaltenen Elemente 3, 4, 5, 6 mit elektrischer Energie erfolgt bevorzugt, wie gezeigt, über die Ausgänge 23, 24 des Verpolschutzes 2. Somit ist ein Verpolen dieser Elemente 3, 4, 5, 6, d.h. also ein elektrisches Anschließen an die falschen Pole der Spannungsquelle, ausgeschlossen, da an diesen Ausgängen 23, 24 immer eine vorgegebene Polung anliegt. Um auch das durch die Fahrzeugelektronik 1 angesteuerte Fahrzeugbauteil mit elektrischer Energie einer gleichbleiben Polung versorgen zu können, weist die Fahrzeugelektronik 1 weitere Anschlüsse D, E auf, die an jeweils einen Ausgang 23, 24 des Verpolschutzes 2 elektrisch angeschlossen sind.
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Dadurch, dass die Betriebsart B1, B2 reversibel anhand der an den Anschlüssen A, B anliegenden Polung ausgewählt wird, kann die Steuerelektronik 1 flexibel und einfach an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden, wodurch auch eine einfache Wiederverwendung der Steuerelektronik 1 bewirkt wird. Zum Umschalten zwischen den Betriebsarten B1 und B2 wird einfach die elektrische Polung an den Anschlüssen A, B vertauscht, was beliebig oft erfolgen kann. Hierdurch kann schnell und flexibel beispielsweise zwischen unterschiedlichen Sprachausgaben, visuellen Anzeigemodi, etc. umgeschaltet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugelektronik
- 2
- Verpolschutz
- 21
- Eingang des Verpolschutzes 2
- 22
- Eingang des Verpolschutzes 2
- 23
- Ausgang des Verpolschutzes 2
- 24
- Ausgang des Verpolschutzes 2
- 25
- Diode des Verpolschutzes 2
- 26
- Diode des Verpolschutzes 2
- 27
- Diode des Verpolschutzes 2
- 28
- Diode des Verpolschutzes 2
- 3
- Polungsermittler
- 4
- Betriebsartwähler
- 5
- Schalter
- 6
- Betriebsartenmodul
- 7
- Modul
- A
- Anschluss der Fahrzeugelektronik 1
- B
- Anschluss der Fahrzeugelektronik 1
- C
- Anschluss der Fahrzeugelektronik 1
- D
- Anschluss der Fahrzeugelektronik 1
- E
- Anschluss der Fahrzeugelektronik 1
- B1
- Betriebsart
- B2
- Betriebsart
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1814124 B1 [0002, 0005]