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Die Erfindung betrifft ein Füllstück für einen Messplatz zur Fahrzeugvermessung, insbesondere für einen Messplatz, der mit einer Drehplatte ausgestattet ist.
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Stand der Technik
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Messplätze zur Fahrzeugvermessung weisen in der Regel Drehplatten auf, die es ermöglichen, die lenkbaren Räder eines zu vermessenden Fahrzeugs während des Messvorgangs gezielt und kontrolliert einzulenken, um Messungen auch bei eingelenkten Rädern durchführen zu können.
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Da die Drehplatten in der Regel (kreis)rund ausgebildet sind, ist zwischen der Drehplatte und der benachbarten Fahrbahnoberfläche jeweils ein Zwischenraum vorhanden. Vor dem Auf- und Abfahren der Räder des Fahrzeugs auf bzw. von den Drehplatten werden Füllstücke in den Zwischenraum zwischen der Drehplatte und die benachbarte Fahrbahnoberfläche eingefügt, um einen möglichst stufenfreien Übergang zwischen der Fahrbahnoberfläche und der Drehplatte zu schaffen und zu verhindern, dass die Räder beim Auffahren auf die Drehplatte in den Zwischenraum absacken.
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Um einen instabilen Zustand durch ein unerwünschtes Verdrehen der Drehplatten während des Auf- und Abfahrens des Fahrzeugs zu verhindern, werden die Drehplatten vor dem Auf- und Abfahren des Fahrzeugs zusätzlich arretiert.
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Zum Arretieren der Drehplatten werden beispielsweise Arretierungsbolzen in Öffnungen, die in der Drehplatte und einer darunter liegenden Bodenplatte ausgebildet sind, eingeführt. Vor dem Durchführen der Messungen müssen die Arretierungsbolzen wieder entfernt werden, um die Arretierung aufzuheben und das gewünschte Drehen der Drehplatte zu ermöglichen.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Handhabung eines Messplatzes mit derartigen Drehplatten zu vereinfachen und insbesondere zeitsparender zu gestalten.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß ist ein Füllstück, das verwendet wird, um die Lücke zwischen der Fahrbahnoberfläche und einer Drehplatte aufzufüllen, so ausgebildet, dass es die Drehplatte arretiert und ein Verdrehen der Drehplatte verhindert, wenn es bestimmungsgemäß in die Lücke zwischen der Fahrbahnoberfläche und der Drehplatte eingefügt ist.
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Ein erfindungsgemäßes Füllstück zum Arretieren einer Drehplatte, die in einer Fahrbahn eines Messplatzes zur Fahrzeugvermessung angeordnet ist und die im Wesentlichen kreisrund mit wenigstens einem vom äußeren Umfang der Drehplatte in radialer Richtung nach außen hervorstehenden Bereich ausgebildet ist, ist so geformt, dass es die Lücke zwischen der Fahrbahnoberfläche und der Drehplatte wenigstens teilweise ausfüllt und sich dabei so weit entlang des Umfangs der Drehplatte erstreckt, dass es eine Bewegung wenigstens eines in radialer Richtung nach außen hervorstehenden Bereichs der Drehplatte entlang der Umfangsrichtung der Drehplatte blockiert und auf diese Weise eine Drehbewegung der Drehplatte verhindert.
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Die Erfindung umfasst auch eine Kombination aus einer Drehplatte, die im Wesentlichen kreisrund mit wenigstens einem vom Umfang der Drehplatte in radialer Richtung nach außen hervorstehenden Vorsprung ausgebildet ist, und einem erfindungsgemäßen Füllstück. Eine derart aufeinander abgestimmte Kombination aus einer Drehplatte und einem Füllstück ermöglicht ein besonders effektives und sicheres Arretieren der Drehplatte.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Arretieren einer Drehplatte, die in einer Fahrbahn eines Messplatzes zur Fahrzeugvermessung angeordnet ist, wobei die Drehplatte im Wesentlichen kreisrund mit wenigstens einem vom Umfang der Drehplatte in radialer Richtung nach außen hervorstehenden Bereich ausgebildet ist, umfasst den Schritt, wenigstens ein Füllstück derart zwischen der Fahrbahnoberfläche und der Drehplatte anzuordnen, dass das Füllstück einen Zwischenraum zwischen der Fahrbahn und der Drehplatte wenigstens teilweise ausfüllt und sich das Füllstück soweit entlang des Umfangs der Drehplatte erstreckt, dass es eine Bewegung des in radialer Richtung nach außen hervorstehenden Bereichs der Drehplatte entlang des Umfangs der Drehplatte blockiert und dadurch ein Verdrehen der Drehplatte verhindert.
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Ein Verfahren zur Fahrzeugvermessung auf einem Messplatz, der wenigstens eine Drehplatte und ein erfindungsgemäßes Füllstück aufweist, umfasst die
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Schritte:
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- – Arretieren der Drehplatte mit dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren;
- – Fahren eines Fahrzeugs auf den Messplatz, so dass wenigstens ein Rad des Fahrzeugs auf einer Drehplatte angeordnet ist;
- – Entfernen des Füllstücks aus dem Raum zwischen der Drehplatte und der Fahrbahnoberfläche, so dass die Drehplatte drehbar ist;
- – Durchführen der Messungen.
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In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren zusätzlich, die Drehplatte nach dem Durchführen der Messungen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu arretieren und das Rad des Fahrzeugs von der Drehplatte zu fahren.
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In einer Ausführungsform weist das Füllstück wenigstens eine teilkreisförmige Aussparung auf, die zur Aufnahme der Drehplatte ausgebildet ist. Dabei ist der Radius des Teilkreises der Aussparung größer oder gleich dem Radius der Drehplatte. Durch ein derart ausgebildetes Füllstück kann die Lücke zwischen der Drehplatte und der Fahrbahnoberfläche besonders effektiv aufgefüllt werden.
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In einer Ausführungsform weist das Füllstück wenigstens einen Bereich auf, der die gleiche Dicke bzw. Höhe wie die Drehplatte hat, so dass die Drehplatte und das Füllstück eine ebene, insbesondere stufenfreie Fahrbahnoberfläche zur Verfügung stellen, wenn das Füllstück in der Lücke zwischen der Drehplatte und der Fahrbahn angeordnet ist. Eine ebene und stufenfreie Fahrbahnoberfläche ermöglicht es, das Fahrzeug besonders schonend und insbesondere ruckfrei auf der Drehplatte zu platzieren.
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In einer Ausführungsform umfasst das Füllstück wenigstens zwei Elemente, die insbesondere spiegelsymmetrisch ausgebildet sind. Ein aus wenigstens zwei Elementen ausgebildetes Füllstück ist besonders einfach zu handhaben, an der Drehplatte zu positionieren und wieder von dieser zu entfernen.
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In einer Ausführungsform weist das Füllstück Füße auf, die so ausgebildet sind, dass sie das Füllstück auf dem Boden unter der Drehplatte abstützen und/oder arretieren. Durch geeignet ausgebildete Füße kann das Füllstück besonders effektiv und zuverlässig in der richtigen Position, in der es die Lücke zwischen der Drehplatte und der Fahrbahnoberfläche ausfüllt und ein Verdrehen der Drehplatte verhindert, angeordnet und fixiert werden.
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In einer Ausführungsform ist das Füllstück aus Holz, Metall und/oder Kunststoff, insbesondere Spritzgusskunststoff gefertigt. Aus Holz lässt sich das Füllstück besonders einfach und kostengünstig herstellen. Aus Metall lässt sich ein besonders stabiles Füllstück herstellen. Kunststoff ermöglicht es, ein besonders leichtes aber dennoch stabiles Füllstück zu schaffen. In einem Spritzgussverfahren kann das Füllstück besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden.
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Figurenbeschreibung
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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Dabei zeigt:
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1 eine Draufsicht auf eine Drehplatte und ein erfindungsgemäßes Füllstück; und
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2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Füllstücks.
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1 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Messplatzes zur Fahrzeugvermessung mit einer Drehplatte 2, die mit einem erfindungsgemäßen Füllstück 10a, 10b arretiert ist.
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Die Drehplatte 2 ist in der Fahrbahnoberfläche 22 des Messplatzes angeordnet, wobei vorgesehen ist, dass ein Fahrzeug von links nach rechts bzw. von rechts nach links mit einem seiner lenkbaren Räder auf die Drehplatte 2 bzw. nach dem Abschluss der Messungen wieder von der Drehplatte 2 rollt.
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Die Drehplatte 2 ist in der Fahrbahnoberfläche 22 verschiebbar gelagert, so dass sie mit Hilfe von Griffen 16 quer zur vorgesehenen Fahrtrichtung des Fahrzeugs, das heißt in der Darstellung der 1 von oben nach unten, verschoben werden kann, um die Position der Drehplatte 2 und insbesondere den Abstand von einer zweiten, in der 1 nicht gezeigten Drehplatte 2 an die Spurbreite des zu vermessenen Fahrzeugs anzupassen.
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Die Drehplatte 2 ist in der Draufsicht im Wesentlichen kreisrund ausgebildet, wobei entlang ihres Umfangs in einem in der 1 oben dargestellten Bereich zwei in radialer Richtung nach außen hervorstehende Bereiche 4 ausgebildet sind. In den in radialer Richtung nach außen hervorstehenden Bereichen 4 ist jeweils eine Öffnung 6 ausgebildet, die im Wesentlichen parallel zur Drehachse der Drehplatte 2 ausgerichtet ist. Durch Bolzen 8, die in die Öffnungen 6 und korrespondierende, in einer Grundplatte 14 unter der Drehplatte 2 ausgebildete Öffnungen, die in der 1 nicht erkennbar sind, eingeführt werden, kann die Drehplatte 2 arretiert werden, um ein unabsichtliches Verdrehen der Drehplatte 2 während des Auf- bzw. Abfahrens des Fahrzeugs zu vermeiden.
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Nach dem Auffahren eines Rades des Fahrzeugs auf die Drehplatte 2 müssen bei einem Verfahren, wie es im Stand der Technik bekannt ist, die Bolzen 8 aus den Öffnungen 6 entfernt werden, um die Drehplatte 2 während des Messvorgangs bestimmungsgemäß drehen und das darauf angeordnete Rad einlenken zu können.
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Das Arretieren und Freigeben der Drehplatte 2 durch Einsetzen und Herausnehmen der Bolzen 8 ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Bolzen 8 im herausgezogenen Zustand verloren gehen und ersetzt werden müssen.
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Während des Auf- und Abfahrens des Fahrzeugrades wird üblicherweise ein Füllstück, das in diesem Ausführungsbeispiel zwei Füllelemente 10a, 10b umfasst, in die Lücke zwischen der Fahrbahnoberfläche 22 und der Drehplatte 2 eingesetzt, um beim Auffahren des Fahrzeugrades auf die Drehplatte 2 ein Absacken des Fahrzeugrades in die Lücke zu verhindern. Nachdem das Fahrzeugrad auf der Drehplatte 2 positioniert worden ist, werden die Füllelemente 10a, 10b entfernt, um einem Drehen der Drehplatte 2 und damit ein Einlenken des Fahrzeugrades zu ermöglichen.
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Die Füllelemente 10a, 10b erstrecken sich jeweils mit einer von der Drehplatte 2 abgewandten Seite parallel zum Rand 22a der Fahrbahnoberfläche 22 und mit einer gegenüberliegenden, der Drehplatte zugewandten Seite in einem Teilkreisbogen entlang eines Umfangsbereichs der Drehplatte 2.
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Die erfindungsgemäßen Füllelemente 10a, 10b sind so ausgebildet, dass sie sich mit wenigstens einem Arretierungsbereich 20a, 20b bis zu jeweils einem vom Umfang der Drehplatte 2 in radialer Richtung nach außen hervorstehenden Bereich 4 erstrecken und auf diese Weise ein Verdrehen der Drehplatte 2 verhindern, wenn die Füllelemente 10a, 10b bestimmungsgemäß, wie in der 1 gezeigt, in den Zwischenraum zwischen der Drehplatte 2 und der Fahrbahnoberfläche 22 eingesetzt sind.
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Auf ein zeitaufwändiges und fehleranfälliges Arretieren der Drehplatte 2 durch Einsetzen von Bolzen 8 in die Öffnungen 6 kann daher verzichtet werden. Es kann auch auf das Ausbilden der Öffnungen 6 in den nach außen hervorstehenden Bereichen 4 verzichtet werden. Ein erfindungsgemäßes Füllstück 10a, 10b kann aber selbstverständlich auch in Verbindung mit herkömmlichen Drehplatten 2 eingesetzt werden, bei denen (noch) Öffnungen 6 in den nach außen hervorstehenden Bereichen 4 ausgebildet sind.
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Die Drehplatte 2 wird durch das Einsetzen der Füllelemente 10a, 10b in die Lücke zwischen der Fahrbahnoberfläche 22 und der Drehplatte 2 „automatisch“ arretiert, bevor das Fahrzeug auf die Drehplatte 2 fährt. Es wird daher zuverlässig verhindert, dass das Arretieren der Drehplatte 2 vergessen wird. Dadurch wird die Betriebssicherheit des Messplatzes verbessert.
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Die Arretierung wird „automatisch“ aufgehoben, wenn die Füllelemente 10a, 10b zur Vorbereitung der Messungen entfernt werden, nachdem ein Rad des Fahrzeugs auf der Drehplatte 2 positioniert worden ist.
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Die zwei im Stand der Technik notwendigen Arbeitsschritte des Einsetzens bzw. Herausnehmens der Füllstücke und des Arretierens bzw. Freigebens der Drehplatte werden zu jeweils einem Arbeitsschritt zusammengefasst.
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Die Füllelemente 10a, 10b weisen in Fahrtrichtung seitlich der Drehplatte 2 (in der 1 oberhalb und unterhalb der Drehplatte 2) Fußelemente 12 auf, welche die Grundplatte 14, auf der die Drehplatte 2 drehbar angeordnet ist, umgreifen und die Füllelemente 10a, 10b auf einem unterhalb der Drehplatte 2 und der Fahrbahnoberfläche 22 liegenden Boden 24 abstützen. Die Fußelemente 12 sind dabei so ausgebildet, dass die Füllelemente 10a und 10b mit möglichst wenig Spiel in der Lücke zwischen der Drehplatte 2 und der Fahrbahnoberfläche 22 angeordnet und fixiert sind und die Drehplatte 2 auf diese Weise zuverlässig und mit geringem Spiel arretieren.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht zweier Füllelemente 10a, 10b die in Kombination ein erfindungsgemäßes Füllstück 10 bilden.
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Es ist erkennbar, dass die Füllelemente 10a, 10b jeweils mit einer teilkreisförmigen Aussparung 18 ausgebildet sind. Die Aussparung 18 ist so geformt, dass ihr Rand parallel zum äußeren Umfang der Drehplatte 2 verläuft, wenn die Füllelemente 10a, 10b in der in der 1 gezeigten Position zwischen der Drehplatte 2 und der benachbarten Fahrbahnoberfläche 22 angeordnet sind, so dass der Abstand zwischen den Füllelementen 10a, 10b und der Drehplatte 2 entlang des Umfangs der Drehplatte 2 konstant und möglichst gering ist.
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Dabei ist der Radius der Aussparungen 18 ein wenig größer als der Radius des äußeren Umfangs der Drehplatte 2, so dass zwischen der Drehplatte 2 und den Füllelementen 10a, 10b ein schmaler Spalt verbleibt, wodurch die Füllelemente 10a, 10b einfach in die Lücken zwischen der Drehplatte 2 und der Fahrbahnoberfläche 22 eingesetzt und aus diesen entfernt werden können.
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Die Höhe der Füße 12 und die Dicke der Füllelemente 10a, 10b sind vorzugsweise so ausgebildet, dass die Oberfläche der Füllelemente 10a, 10b im Wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene mit der Oberfläche der Drehplatte 2 und der Fahrbahnoberfläche 22 angeordnet ist, so dass eine im Wesentlichen ebene und insbesondere stufenfreie Fahrbahnebene geschaffen wird, auf der ein Rad des Fahrzeugs ruckfrei auf die und von der Drehplatte 2 gefahren werden kann, ohne dabei Stufen und/oder Gräben überwinden zu müssen.
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Die Füllelemente 10a, 10b können aus Holz, Metall und/oder einem Kunststoff, insbesondere als Spritzgussteil gefertigt sein.
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Aus Kunststoff, insbesondere Spritzkunststoff lassen sich leichte Füllstücke bzw. Füllelemente 10a, 10b, die besonders einfach zu handhaben sind, besonders einfach und kostengünstig herstellen.