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Die Erfindung betrifft eine Scheibe für eine Kraftfahrzeug, aufweisend einen Scheibenkörper, vorzugsweise aus Verbundglas, eine an einer Außenseite des Scheibenkörpers angeordnete wasserabweisende Beschichtung und einen seitlich an der Außenseite angeordneten Randbereich, der sich ausgehend von einer Seitenkante nach innen hin auf der Außenseite des Scheibenkörpers erstreckt.
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Stand der Technik
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Aus der
GB 2 357 541 A ist ein Kraftfahrzeug mit einer Windschutzscheibe und einer Wischanlage bekannt. Die Wischanlage umfasst ein Wischblatt, das zwischen einer ersten Umkehrlage, die in einem unteren Bereich der Windschutzscheibe angeordnet ist, und einer zweiten Umkehrlage, die in einem Seitenbereich der Windschutzscheibe angeordnet ist, zur Festlegung eines Wischbereichs bewegt wird. Die wasserabweisende Beschichtung ist dabei ausschließlich in dem Wischbereich der Windschutzscheibe aufgebracht. Beim Wischen über eine mit Feuchtigkeit benetzte Windschutzscheibe im Bereich der Beschichtung führt der Wischvorgang zu einer kurzzeitigen leichten, weißlichen Trübung auf der Windschutzscheibe, die die Sicht des Fahrers, insbesondere bei schnellen Wischbewegungen, bei denen das Wischblatt häufig durch den Sichtbereich des Fahrers geführt wird, reduziert wird. Ferner bildet sich auf der Windschutzscheibe in nicht beschichteten Bereichen ein geschlossener Wasserfilm, durch den das Ablaufen des durch das Wischblatt beiseite geschobenen Wassers erschwert wird. Um die weißliche Eintrübung beim Wischvorgang zu vermeiden, ist eine spezielle Abstimmung der wasserabweisenden Beschichtung und des Wischblatts zueinander notwendig.
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Ferner sind Wischblätter mit Spoiler bekannt, um das Wischblatt bei hohen Fahrgeschwindigkeiten zuverlässig an die Windschutzscheibe anzupressen. Der Spoiler bewirkt jedoch in der zweiten Umkehrlage in einem Seitenbereich der Windschutzscheibe eine Ausbildung eines Wirbels hinter dem Wischblatt zwischen der A-Säule und der zweiten Umkehrlage, wobei hierbei die verwirbelte Luft an der Oberfläche der Windschutzscheibe in Richtung der Rückbewegung des Wischblatts in Richtung der ersten Umkehrlage strömt. Dies führt bei einem Zurückwischen des Wischblatts von der zweiten Umkehrlage hin zur ersten Umkehrlage zu einem Mitziehen des bereits beiseite gewischten Wassers in den Wischbereich und somit zu einer Beeinträchtigung im Sichtbereich des Fahrzeugführers.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Scheibe, insbesondere eine Windschutzscheibe, für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, die einen verbesserten Wasserablauf des beiseite gewischten Wassers aufweist.
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Diese Aufgabe wird mittels der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass verbesserte Wasserablaufeigenschaften an einer Scheibe, insbesondere einer Windschutzscheibe, dadurch bereitgestellt werden können, dass die Scheibe einen Scheibenkörper, vorzugsweise aus Verbundglas, eine an einer Außenseite der Scheibe angeordnete wasserabweisende Beschichtung und einen seitlich an der Außenseite des Scheibenkörpers angeordneten Randbereich umfasst, wobei sich der Randbereich ausgehend von einer Seitenkante des Scheibenkörpers nach innen hin auf der Außenseite des Scheibenkörpers erstreckt. Dabei ist die wasserabweisende Beschichtung ausschließlich im Randbereich angeordnet, wobei der Randbereich eine Erstreckung von im Wesentlichen 1 bis 10 cm von der Seitenkante des Scheibenkörpers nach innen hin aufweist.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das durch das Wischblatt beiseite aus dem Wischbereich geschobene Wasser besonders leicht durch den Fahrtwind in Richtung der A-Säule und/oder der Oberkante der Windschutzscheibe abgeführt werden kann. Ferner wird vermieden, dass das Wasser durch eine Verwirbelung zwischen dem Wischblatt und der Seitenkante durch das Wischblatt zurück in den Wischbereich gezogen wird, sodass Sichtbeeinträchtigungen durch das zurückgezogene Wasser zuverlässig vermieden werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die wasserabweisende Beschichtung mäanderförmig im Randbereich des Scheibenkörpers ausgebildet. Auf diese Weise können die Umklappgeräusche bei einer Drehrichtungsumkehr in der zweiten Umkehrlage des Wischblatts reduziert werden.
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Besonders gut fließt das durch das Wischblatt aus dem Wischbereich geförderte Wasser dann ab, wenn die wasserabweisende Beschichtung den Randbereich vollständig bedeckt.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Randbereich einen ersten und wenigstens einen zweiten Abschnitt, wobei die beiden Abschnitte beabstandet zueinander angeordnet sind, und wobei die wasserabweisende Beschichtung in dem ersten und in dem zweiten Abschnitt angeordnet ist. Auf diese Weise können sowohl die Umklappgeräusche reduziert als auch das durch die beiden Abschnitte mit wasserabweisender Beschichtung aus dem Wischbereich geförderte Wasser gezielt abgeführt werden.
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Besonders leicht wird das Wasser in Richtung einer Oberkante der Windschutzscheibe abgeführt, wenn der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt parallel zu der Seitenkante der Scheibe angeordnet sind.
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Besonders hohe Wassermengen, insbesondere bei großen Windschutzscheiben, beispielsweise von Lastkraftwägen oder Bussen, können dann abgeführt werden, wenn der erste Abschnitt parallel zu der Seitenkante des Scheibenkörpers und der zweite Abschnitt schräg zu dem ersten Abschnitt angeordnet sind. Ferner werden auch durch diese Ausgestaltung die Umklappgeräusche des Wischblatts auf der Scheibe reduziert, sodass der Fahrkomfort auch bei Regen erhöht werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform sind der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt schräg zu der Seitenkante des Scheibenkörpers und parallel zueinander angeordnet. Auf diese Weise kann mittels des Fahrtwinds und somit der damit angeströmten Windschutzscheibe die aus dem Wischbereich geförderte Wassermenge besonders leicht seitlich in Richtung der A-Säule abgeführt werden.
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Besonders vorteilhaft hat sich hierbei herausgestellt, wenn der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt überlappend angeordnet sind.
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Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Wischsystem für ein Kraftfahrzeug mit einer Wischanlage und einer verbesserten Windschutzscheibe bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird aber auch durch ein Wischsystem für ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 9 gelöst.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass bei Starkregen der Sichtbereich dadurch besonders gut freigehalten werden kann, wenn das Wischsystem eine Wischanlage und eine oben beschriebene Scheibe umfasst, wobei die Wischanlage einen Wischarm mit einem daran angeordneten Wischblatt und einen Wischantrieb umfasst, der mit dem Wischarm gekoppelt ist und ausgelegt ist, das Wischblatt zwischen einer ersten Umkehrlage in einem unteren Bereich der Scheibe und einer zweiten Umkehrlage in einem Seitenbereich der Scheibe in einem Bereich der A-Säule des Kraftfahrzeugs zur Festlegung eines Wischbereichs zu bewegen, wobei der Randbereich zwischen der zweiten Umkehrlage und der Seitenkante der Scheibe angeordnet ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Dabei sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Draufsicht eines Wischsystems,
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2 einen Teilschnitt durch das in 1 gezeigte Wischsystem in einer Schnittebene B-B,
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3 einen Ausschnitt des in 1 gezeigten Wischsystems mit einem Randbereich und einer im Randbereich angeordneten Beschichtung der Scheibe,
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4 zeigt die Beschichtung in einer schematischen Darstellung einer Draufsicht gemäß einer ersten Ausführungsform,
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5 zeigt die Beschichtung in einer schematischen Darstellung einer Draufsicht gemäß einer zweiten Ausführungsform,
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6 zeigt die Beschichtung in einer schematischen Darstellung einer Draufsicht gemäß einer dritten Ausführungsform,
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7 zeigt die Beschichtung in einer schematischen Darstellung einer Draufsicht gemäß einer vierten Ausführungsform, und
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8 zeigt die Beschichtung in einer schematischen Darstellung einer Draufsicht gemäß einer fünften Ausführungsform.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Wischsystem 10 eines Kraftfahrzeugs 15. Das Kraftfahrzeug 15 umfasst beidseitig einer Scheibe 20 mit einem Scheibenkörper 21, der vorzugsweise aus einem Verbundglas ausgebildet und in der Ausführungsform als Windschutzscheibe ausgebildet ist, angeordnete A-Säulen 25, 26, wobei eine erste in 1 rechtsseitig dargestellte A-Säule 25 und eine in 1 linksseitig angeordnete zweite A-Säule an jeweils einer Seitenkante 30 der Scheibe 20 anliegen und die Scheibe 20 über eine nicht dargestellte Klebverbindung oder ein seitlich zwischen der Scheibe 20 und der A-Säule 25 umlaufend um der Scheibe 20 angeordnetes Dichtelement am Kraftfahrzeug 15 befestigen.
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Das Wischsystem 10 umfasst ferner eine Wischanlage 35 mit einem Wischantrieb 40, der unterhalb der Scheibe 20 angeordnet ist. Der Wischantrieb 40 umfasst eine Wischerwelle 45, die mit einem Wischarm 50 drehfest verbunden ist. An dem Wischarm 50 ist über ein Befestigungselement 55 ein Wischblatt 60 angeordnet. Der Wischantrieb 40 ist ausgelegt, das Wischblatt 60 zwischen einer ersten Umkehrlage 65, die in einem unteren Bereich 70 der Scheibe 20, der dem Wischantrieb 40 zugewandt ist, angeordnet ist und einer zweiten Umkehrlage 75, die in einem Seitenbereich 80 der Scheibe 20 angeordnet ist, zur Festlegung eines Wischbereichs 85 zu bewegen, um Verschmutzungen, insbesondere einen Wasserfilm, von einer Außenseite der Scheibe 20 zu entfernen. Dabei ist der Seitenbereich im Bereich der A-Säule 25 angeordnet. Dabei wird das aus dem Wischbereich 85 bei einer Bewegung von der ersten Umkehrlage 65 hin zur zweiten Umkehrlage 75 durch das Wischblatt 60 abgewischte Wasser in einen Randbereich 95 gefördert. In der in 1 gezeigten Ausführungsform erstreckt sich der Randbereich 95 zwischen der zweiten Umkehrlage 75 und der Seitenkante 30 der Scheibe 20 in seiner Breite. Eine Länge des Randbereichs 95 wird dabei durch die Länge des Wischblatts 60 in der zweiten Umkehrlage 75 bestimmt.
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Um einen leichteren Abfluss einer durch das Wischblatt 60 aus dem Wischbereich abgewischten Flüssigkeit 96 im Randbereich 95 zu ermöglichen, weist der Randbereich 95 eine Beschichtung 100 auf, die auf der zum Wischblatt 60 zugewandten Außenseite 90 aufgebracht ist. Dabei handelt es sich bei der Flüssigkeit 96 üblicherweise um Wasser. Es können aber mit dem Wischblatt 60 auch andersartige Flüssigkeiten und/oder Flüssigkeitsgemische und/oder Flüssigkeits-/Feststoffgemische aus dem Wischbereich 85 abgewischt und in den Randbereich 95 gefördert werden. Die Beschichtung 100 ist vorzugsweise hydrophil, also wasserabweisend, ausgebildet. Die Beschichtung 100 kann aber auch derart ausgebildet sein, dass auch andere Flüssigkeiten, beispielsweise Öle, andersartige Flüssigkeiten und/oder Flüssigkeitsgemische und/oder Flüssigkeits-/ Feststoffgemische abgestoßen werden. Dabei wird unter einer Abstoßung verstanden, dass zwischen der Außenseite 90 und einem Flüssigkeitstropfen der Flüssigkeit 96 ein Kontaktwinkel von wenigstens 90°, vorzugsweise größer 110°, insbesondere größer 130°, vorliegt. Die Beschichtung 100 bewirkt, dass im Randbereich 95 die aus dem Wischbereich 85 geförderte Flüssigkeit 96 von der Außenseite 90 der Scheibe 20 abperlt und durch den Fahrtwind je nach Krümmung der Scheibe 20 im Randbereich 95 in Richtung der A-Säule 25 und/oder nach oben hin in Richtung einer Oberkante 105 der Scheibe 25 besonders leicht getrieben wird. Die Oberkante 105 ist dabei auf der zum Wischantrieb 35 abgewandten Seite der Scheibe 20 angeordnet.
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Bei geringen Geschwindigkeiten kann die aus dem Wischbereich 85 geförderte Flüssigkeit 96 aufgrund der Beschichtung 100 durch die Erdanziehung in Richtung des unteren Bereichs 70 der Scheibe 20 ablaufen, so dass der Randbereich 95 zuverlässig flüssigkeitsarm gehalten wird und so Stauungen der aus dem Wischbereich 85 abgewischten Flüssigkeit im Randbereich 95 zuverlässig vermieden werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht entlang der in 1 gezeigten Schnittebene B-B. Das Wischblatt 60 umfasst hierbei einen Spoiler 110, der ausgelegt ist, bei hohen Fahrgeschwindigkeiten eine Anpresskraft FP auf das Wischblatt 60 zu erhöhen. Ferner umfasst das Wischblatt 60 eine Dichtlippe 115, die auf der Außenseite 90 der Scheibe 20 aufliegt. Die Dichtlippe 115 ist über einen oberhalb der Dichtlippe 115 angeordneten Gelenkbereich 120 mit einer daran angeordneten Federschiene 125 des Wischblatts 60 verbunden. Oberseitig, also auf der der Scheibe 20 abgewandten Seite der Federschiene 125, ist der Spoiler 110 an der Federschiene 125 angeordnet. Der Spoiler 110 kann in die Federschiene 125 integriert sein, kann aber alternativ auch als separat ausgebildetes Bauteil ausgestaltet sein, das über eine Verbindung mit der Federschiene 125 verbunden ist. Auch ist denkbar, dass das Wischblatt 60 andersartig ausgestaltet ist und beispielsweise keinen Spoiler 110 aufweist.
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Strömt bei einer Bewegung des Wischblatts 60 Luft von der zweiten Umkehrlage 75 in Richtung der ersten Umkehrlage 65 über den Spoiler 110, so bildet sich in dem Bereich zwischen der A-Säule 25 und dem Spoiler 110 im Randbereich 95 ein Wirbel 130 aus, der an der Außenseite 90 der Scheibe 20 eine Strömungsrichtung von der A-Säule 25 in Richtung des Spoilers 110 des Wischblatts 60 aufweist. Dies hat zur Folge, dass bei herkömmlichen Scheiben der im Randbereich 95 befindliche Wasserfilm durch die Fahrgeschwindigkeit und die Rückbewegung des Wischblatts 60 wieder zurück in den Wischbereich 85 gefördert wird. Durch die Anordnung der wasserabweisenden Beschichtung 100 im Randbereich 95 perlt die aus dem Wischbereich 85 geförderte Flüssigkeit dort ab und wird entweder aufgrund der Krümmung und/oder Neigung der Scheibe 20 am Kraftfahrzeug 15 in den unteren Bereich 70 der Scheibe 20 durch ein schwerkraftbedingtes Ablaufen oder aufgrund ausreichend hoher Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs in Richtung der A-Säule 25 und/oder der Oberkante 105 zügig abgeblasen, bevor das Wischblatt 60 in der Rückbewegung von der zweiten Umkehrlage 75 hin zur ersten Umkehrlage 65 geführt wird. Dies hat zur Folge, dass die Förderung der bereits aus dem Wischbereich 85 geförderten Flüssigkeit 96 zurück in den Wischbereich 85 vermieden wird.
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3 zeigt einen Ausschnitt des in 1 gezeigten Wischsystems 10. Dabei ist in dem Randbereich 95, wie in 1 und 2 gezeigt, die Beschichtung 100 angeordnet. Der Randbereich 95 erstreckt sich bei der in 3 gezeigten Scheibe 20 vorzugsweise in einem Bereich von 1 bis 10 cm ausgehend von der Seitenkante 30 der Scheibe 20, die der ersten A-Säule 25 zugeordnet ist, nach innen hin bzw. parallel zu Oberkante 105 in Richtung der (in 1 dargestellten) gegenüberliegenden zweiten A-Säule 26. Besonders vorteilhaft ist, wenn der Randbereich 95 eine Breite b bzw. eine Erstreckung in Richtung der Oberkante 105 von 2,5 bis 5 cm aufweist. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass der Randbereich 95 zuverlässig zwischen der zweiten Umkehrlage 75 der Wischanlage 35 und der A-Säule 25 liegt. Dies ist insbesondere dahingehend von Vorteil, da die zweite Umkehrlage 75 abhängig von den Reibbedingungen im Wischbereich 85 an dem Scheibenkörper 21 und somit auch von der Benetzung des Wischbereichs 85 mit Flüssigkeit 96 ist und dementsprechend je nach Reibbedingungen ein unterschiedlicher Abstand zwischen der A-Säule 25 und der zweiten Umkehrlage 75 vorliegt. Weist der Randbereich 95 die obengenannte Breite b auf, wird gewährleistet, dass die aus dem Wischbereich 85 geförderte Flüssigkeit 96 bei der Rückbewegung des Wischblatts 60 nicht wieder durch den Wirbel 130 in den Wischbereich 85 gesaugt wird.
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4 zeigt eine erste Ausführungsform der Beschichtung 100 im Randbereich 95. Dabei ist der Randbereich 95 vollständig durch die Beschichtung 100 bedeckt, sodass ein zuverlässiger, oben beschriebener Ablauf der Flüssigkeit 96 über die Beschichtung 100 gewährleistet ist.
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Wird der Randbereich 95 vollständig mit einer Beschichtung 100 bedeckt, so hat dies ferner zur Folge, dass je nach Anordnung der Drehachse 45 das Wischblatt 60 beim Einfahren bzw. Ausfahren in den bzw. aus dem Randbereich 95 nur teilweise im Randbereich 95 und somit auf der Beschichtung 100 aufliegt. Ferner weist die Beschichtung 100 einen geringeren Reibbeiwert zwischen Beschichtung und Dichtlippe 115 auf, als zwischen der Außenseite 90 und der Dichtlippe 115 im Wischbereich 85. Dabei ist in der Ausführungsform die zweite Umkehrlage 75 teilweise im Randbereich 85 angeordnet. Alternativ ist auch denkbar, dass die zweite Umkehrlage 75 vollständig im Randbereich 95 oder angrenzend an den Randbereich 95 angeordnet ist. In der zweiten Umkehrlage 75 weist das Wischblatt 60 einen ersten unteren Abschnitt 130 auf, in dem die Dichtlippe 115 außerhalb des Randbereichs 95 auf der Außenseite 90 der Scheibe 20 aufliegt. In einem zweiten oberen Abschnitt 135 liegt die Dichtlippe 115 auf der Beschichtung 100 auf. Wird das Wischblatt 60 aus der zweiten Umkehrlage 75 in Richtung der ersten Umkehrlage 65 bewegt, wirkt auf Grund des höheren Reibbeiwerts zwischen Dichtlippe 115 und Außenseite 90 der Scheibe 20 eine höhere Reibkraft auf die Dichtlippe 115, als in dem oberen zweiten Abschnitt 135. Dies hat zur Folge, dass, wenn eine Wischrichtung des Wischblatts 60 in der zweiten Umkehrlage 75 umgedreht wird, die Dichtlippe 115 zuerst in einem unteren Abschnitt 130 in die andere entgegengesetze Richtung umklappt, bevor die Dichtlippe 115 in einem oberen Abschnitt 135 der Dichtlippe 115 aufgrund der niedrigeren Reibkraft an der Beschichtung 100 umklappt. Dies hat zur Folge, dass die Umklappgeräusche des Wischsystems 10 in den Wendelagen reduziert werden, sodass der Fahrkomfort auch bei schnell laufender Wischanlage 35 verbessert werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei, wenn die Abschnitte 130, 135 in der zweiten Umkehrlage 75 etwa gleich groß sind. Je nach Bewegungskurve des Wischblatts 60 kann dabei der Randbereich 95 und die darin angeordnete wasserabweisende Beschichtung unterschiedliche geometrische Formen aufweisen. Beispielsweise ist denkbar, dass der Randbereich 95 eine konstante Breite b ausgehend von der Seitenkante 30 der Scheibe 20 aufweist. Alternativ ist denkbar, dass der Randbereich 95 bzw. die wasserabweisende Beschichtung 100 im unteren Bereich 70 der Scheibe breiter oder schmaler ausgeführt ist, als in einem oberen Bereich 140 der Scheibe 20, der der Oberkante 105 zugewandt ist, um so den Randbereich 95 an die Position der zweiten Umkehrlage 75 auf der Scheibe 20 anzupassen
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5 zeigt eine alternative Ausführungsform der Beschichtung 100 im Randbereich 95 in einer schematischen Draufsicht. Die Beschichtung 100 ist dabei streifenförmig ausgebildet und umfasst einen ersten Abschnitt 145 und einen zweiten Abschnitt 150, wobei die beiden Abschnitte 145, 150 durch einen dritten Abschnitt 151 getrennt sind. Im dritten Abschnitt ist in dem Randbereich 95 keine Beschichtung 100 aufgetragen, sodass in diesem Bereich der Scheibenkörper 21 an der Oberfläche 90 der Scheibe 20 hervortritt. Der erste Abschnitt 145 ist durch den dritten Abschnitt 151 beabstandet zum zweiten Abschnitt 150 angeordnet. In der Ausgestaltung sind die Abschnitte 145, 150 der Beschichtung 100 parallel zueinander und parallel zu der Seitenkante 30 des Scheibenkörpers 21 angeordnet. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die Abschnitte 145, 150 beispielsweise schräg zueinander angeordnet sind, sodass sich die Bereiche zwischen den Abschnitten 145, 150 in y-Richtung, bzw. in Richtung der Oberkante 105 des Scheibenkörpers 21 verbreitern oder verjüngen. Ferner sind die Abschnitte 145, 150 als Streifen mit konstanter Breite ausgebildet.
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Dabei ist in der Ausführungsform der Randbereich 95 derart ausgebildet, dass die zweite Umkehrlage 75 im Randbereich 95 zumindest teilweise liegt, sodass die Dichtlippe 115 in den Abschnitten 145, 150, 151 anliegt. Dadurch kann, wenn die Rückbewegung von der zweiten Umkehrlage 75 in Richtung der ersten Umkehrlage 65 erfolgt, ein Umklappen der Dichtlippe 115 im dritten Abschnitt 151 eingeleitet werden, in denen die Dichtlippe 115 am Scheibenkörper 21 direkt oberseitig anliegt. Ferner liegt die Dichtlippe 115 auch in den Abschnitten 145, 150 der wasserabweisenden Beschichtung 100 an. Wird die Rückbewegung von der zweiten Umkehrlage 75 in die erste Umkehrlage 65 eingeleitet, so klappen die Abschnitte der Dichtlippe 115, die direkt im dritten Abschnitt 151 an dem Scheibenkörper 21 anliegen, zuerst um, bevor die Abschnitte der Dichtlippe 115 nachziehen und umklappen, die im ersten und dritten Abschnitt 145, 150 an der Beschichtung 100 anliegen. Auf diese Weise können die Umklappgeräusche reduziert werden.
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In der Ausführungsform ist ferner ein vierter Abschnitt 152, der direkt an die Seitenkante 30 angrenzt, vorgesehen, wobei die zweite Umkehrlage 75 alle Abschnitte 145, 150, 151, 152 schneidet. Dadurch kann das Umklappen in den unterschiedlichen Abschnitten der Dichtlippe 115 nacheinander erfolgen, sodass die Geräuschentwicklung beim Umklappen der Dichtlippe 115 in der zweiten Umkehrlage 75 reduziert ist.
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In der Ausführungsform ist gezeigt, dass die zweite Umkehrlage 75 so angeordnet ist, dass die Dichtlippe 115 alle drei Abschnitte schneidet bzw. berührt. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die zweite Umkehrlage 75 ausschließlich im ersten Abschnitt 145 angeordnet ist. Alternativ wäre auch denkbar, dass die zweite Umkehrlage 75 nur in einem Teil der oben genannten Abschnitte 145, 150, 151, 152 angeordnet ist.
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Der erste, zweite und vierte Abschnitt 145, 150, 152 wirken dabei als Kanäle, durch die die aus dem Wischbereich 85 geförderte Flüssigkeit 96 nach oben in Richtung der Oberkante 105 oder nach unten in Richtung des unteren Bereichs 70 abtransportiert wird. Der dritte Abschnitt 151 dient dabei als Bremsabschnitt, in dem die aus dem Wischbereich 85 geförderte Flüssigkeit 96 in seiner Bewegung in Richtung der A-Säule 35 abgebremst wird, um sie so leichter in Richtung der Oberkante 105 oder in den unteren Bereich 65 der Scheibe 20 zu fördern.
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6 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine alternative Anordnungsform der Beschichtung 100 im Randbereich 95. Dabei sind die Abschnitte 145, 150, 151, 152 schräg zur Seitenkante 30 und parallel zueinander angeordnet. Dabei sind die Abschnitte 145, 150, 151, 152 geometrisch identisch zueinander ausgebildet. Die Ausrichtung der Abschnitte 145, 150, 151, 152 ist dabei so gewählt, dass diese sich von links oben nach rechts unten im Randbereich 95 erstrecken. Alternativ ist selbstverständlich auch eine andere Ausrichtung denkbar, sodass diese beispielsweise senkrecht zur Seitenkante 30 oder von rechts oben nach links unten im Randbereich 95 angeordnet sind.
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Es wird darauf hingewiesen dass die Abschnitte 145, 150, 151, 152 andersartig geometrisch zueinander ausgebildet sein können. So ist durch aus denkbar, dass beispielsweise der zweite Abschnitt 150 gegenüber dem ersten Abschnitt 145 kürzer oder länger oder auch breiter oder schmaler ausgebildet ist.
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Auch durch diese Anordnung der Abschnitte 145, 150, 152 kann der Wasserabfluss der aus dem Wischbereich 85 geförderten Flüssigkeit gezielt gesteuert werden, sodass dieser über die den ersten, zweiten und vierten Abschnitte 145, 150, 152 abtransportiert wird. Auch durch diese Anordnung der Abschnitte 145, 150, 151, 152 werden, wenn die zweite Umkehrlage 75 in dem Randbereich 95 angeordnet ist, die Umklappgeräusche des Wischblatts 60 in der zweiten Umkehrlage 75, wie in 5 beschrieben, reduziert.
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7 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine alternative Ausgestaltung des Randbereichs 95 der Scheibe 20. Dabei weist der Randbereich einen senkrecht stehenden ersten Abschnitt 170, der parallel zur Seitenkante 30 der Scheibe 20 angeordnet ist und zweite Abschnitte 175, die schräg zum ersten Abschnitt 170 und zur Seitenkante 30 angeordnet sind, auf, wobei in dem ersten und zweiten Abschnitt 170, 175 jeweils die Beschichtung 100 angeordnet ist. Zwischen den zweiten Abschnitten 175 sind dritte Abschnitte 180 vorgesehen, in denen keine Beschichtung 100 vergesehen ist, so dass der Scheibenkörper 21 außenseitig zu Tage tritt. In der Ausführungsform ist die Breite b1 des ersten Abschnitts 170 identisch zu der Breite b2 des zweiten Abschnitts 175. In 7 sind die zweiten Abschnitte 175 bzw. korrespondierend auch die dritten Abschnitte 180, von links oben nach rechts unten verlaufend, parallel zueinander angeordnet. Es ist aber auch denkbar, dass die zweiten bzw. dritten Abschnitte 175, 180 von links unten nach rechts oben verlaufend angeordnet sind.
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Wird die zweite Umkehrlage 75 im Randbereich 95 der Scheibe 20 angeordnet, so werden die Umklappgeräusche der Dichtlippe 115 des Wischblatts 60 wie oben beschrieben auch durch die in 7 gezeigte Ausgestaltung des Randbereichs 95 reduziert. Auch hierbei wird die Dichtlippe 115 zuerst in den dritten Abschnitten 180 zwischen den Streifen des zweiten Abschnitts 175 aufgrund der höheren im Bereich 180 vorliegenden Reibbeiwerte zwischen der Dichtlippe 115 und dem Scheibenkörper 21 umgeklappt. Die Dichtlippe 115, die in dem zweiten Abschnitt 175 anliegt, wird zeitlich nach dem Umklappen der im dritten Abschnitt 180 anliegenden Bereiche der Dichtlippe 115 umgeklappt, sodass die Geräuschentwicklung beim Umklappen der Dichtlippe 115 in der zweiten Umkehrlage reduziert wird.
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8 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine weitere alternative Ausgestaltung des Randbereichs 95. Der Randbereich umfasst einen ersten Abschnitt 185, der mäanderförmig ausgebildet ist und die Beschichtung 100 aufweist. Der restliche Bereich des Randbereichs 95 bildet den zweiten Abschnitt 190 aus, in dem keine Beschichtung auf dem Scheibenkörper 21 aufgebracht ist, so dass der Scheibenkörper im zweiten Abschnitt 190 an der Außenseite 90 zu Tage tritt. Auch durch diese Ausgestaltung kann sowohl der Wassertransport über den ersten Abschnitt 185 und den durch die mäanderförmige Ausgestaltung fortwährenden ausgebildeten Kanal zuverlässig nach oben hin zu einer Oberkante 105 abtransportiert werden. Ferner werden, wie oben beschrieben, wenn die zweite Umkehrlage 75 im Randbereich 95 angeordnet wird, die Umklappgeräusche in der zweiten Umkehrlage bei Drehrichtungsumkehr des Wischarms zuverlässig reduziert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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