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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Zugmittelspanner für einen Zugmitteltrieb, mit einem Gehäuse, und mit einem in Richtung einer Spannschiene ausfahrbaren Kolben, mit zumindest einer, im Inneren des Gehäuses, sich in Längsrichtung des Gehäuses erstreckenden Feder, welche kraftübertragend mit dem Kolben in Wirkzusammenhang steht, und einer Dämpfungseinrichtung im Inneren des Gehäuses, die fallabhängig eine Verzögerung des Einfahrens des Kolbens in das Gehäuse bewirkt.
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Aus dem Stand der Technik, etwa der
DE 10 2008 028 457 A1 , sind Spannvorrichtungen für Zugmitteltriebe bekannt. Aus dieser Druckschrift ist bspw. eine mechanische, nach einem Rotationsprinzip arbeitende Lösung bekannt.
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Es gibt jedoch auch hydraulische Zugmittelspanner, die auch als Spannvorrichtungen bezeichnet werden, die eine lineare Bewegung eines Kolbens beinhalten. So offenbart bspw. die
DE 10 2007 057 782 A1 , eine Zugmittelspannvorrichtung, insbesondere eine Riemenspannvorrichtung, die ein Spannelement aufweist, das ein Spannergehäuse und einen Spanner umfasst, wobei der Spanner relativ zu dem Spannergehäuse mittels eines als Schraubenfeder ausgestalteten Federelements in eine translatorische Verschieberichtung federvorgespannt verschieblich ist. Um den Montageprozess zu erleichtern, sieht diese Druckschrift vor, dass im Spannergehäuse ein hülsenförmiges Bauteil angeordnet ist, in das der Spanner mit einem seiner axialen Endbereiche hineinreicht, wobei der axiale Endbereich des Spanners in dem hülsenförmigen Bauteil linear verschieblich geführt ist, wobei in dem Umfang des hülsenförmigen Bauteils mindestens eine Kulisse eingearbeitet ist und wobei im axialen Endbereich des Spanners mindestens ein Kulissenstein angeordnet ist, der in der Kulisse geführt ist.
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Während aus der
DE 10 2007 057 782 A1 das Spannen eines als Riemen ausgebildeten Endloszugmittels offenbart ist, offenbart bspw. die
DE 10 2010 012 918 A1 eine Spannvorrichtung für eine Kette, wobei ein Kombinationsventil eingesetzt ist. In dieser
DE 10 2010 012 918 A1 wird eine Spannvorrichtung für ein als Kette ausgebildetes Endlostriebmittel offenbart, mit einem Gehäuse, in dem ein ausfahrbarer Zylinder vorhanden ist, wobei zwischen dem Gehäuse und dem Zylinder ein mit einem Druckfluid über eine Versorgungsöffnung des Gehäuses befüllbarer Druckraum vorhanden ist, wobei die Versorgungsöffnung ein Kombinationsventil aus einem in Richtung der Druckkammer zu öffnenden Rückschlagventil mit einem beweglichen ersten Sperrkörper und einem entgegen dieser Richtung zu öffnenden Überdruckventil mit einem beweglichen zweiten Sperrkörper eingesetzt ist, wobei der erste Sperrkörper des Rückschlagventils im Wesentlichen auf der Druckkammerseite des zweiten Sperrkörpers angeordnet ist.
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Grundsätzlich ist noch anzufügen, dass Spannvorrichtungen, insbesondere hydraulische Spannvorrichtungen, in Zugmitteltrieben für Verbrennungskraftmaschinen häufig eingesetzt werden. Im Regelfall werden die Spannvorrichtungen zum Auslenken einer Gleitschiene benötigt, über die das Endlostriebmittel geleitet wird. Das Endlostriebmittel ist im Regelfall als Kette oder Riemen ausgebildet. Wird eine Kette verwendet, so ist diese normalerweise aus Stahlgliedern aufgebaut.
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Solche aus dem Stand der Technik bekannten Zugmittelspanner werden in Zugmitteltrieben eingesetzt. Solche Zugmitteltriebe werden ihrerseits insbesondere in Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt, welche in Kraftfahrzeugen, wie Pkws, Lkws, Traktoren aber auch sonstigen land-, wasser- oder luftgebundenen Fahrzeugen verwendet werden.
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Sehr häufig werden Zugmitteltriebe zwischen einer Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine und einer Nockenwelle einer Verbrennungskraftmaschine eingesetzt, wobei häufig auch Nebenaggregate über den Zugmitteltrieb, der ein Zugmittel, wie eine Kette oder einen Riemen einsetzt, angetrieben sind.
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Mechanisch vorgespannte Zugmittelspanner haben den Vorteil, dass sie universal einsetzbar sind, und sich bei Verbrennungskraftmaschinen bewährt haben. Solche Zugmittelspanner dienen in Kombination mit entsprechend ausgeführten Spannschienen zur Synchronisierung einer Nockenwelle und einer Kurbelwelle. Auch mehrere dieser Nocken- oder Kurbelwellen sind einsetzbar. Eine Verstellung der Nockenwelle zur Kurbelwelle wird durch den Einsatz eines Zugmittelspanners verhindert, da die Spannung innerhalb des Zugmittels immer hochgehalten wird. Wird eine Kette eingesetzt, so stellt der Zugmittelspanner sicher, dass immer die richtige und erforderliche Kettenspannung vorliegt.
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Um Schläge im Zugmitteltrieb, bspw. bedingt durch unterschiedliche Betriebszustände der Verbrennungskraftmaschine, aufzufangen und zu kompensieren, ist bei bekannten mechanischen Zugmittelspannern im Regelfall auch ein Dämpfungsglied beinhaltet, das jedoch bisher nicht entkoppelt von der Vorspannkraft ist. Eine Dämpfung erfolgt daher üblicherweise in beide Bewegungsrichtungen, also sowohl beim Einfahren des Kolbens in das Gehäuse, als auch beim Ausfahren des Kolbens aus dem Gehäuse. Ein Dämpfen erfolgt somit in Spannrichtung als auch in Entspannrichtung.
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Ein Zugmittelspanner mit zwei koaxial zueinander, ineinander geschachtelten Federn ist ferner aus der
US 6,612,408 B2 bekannt. Dort ist ein Dämpferbein offenbart, mit einem ersten Teil, einem zweiten Teil, das koaxial mit dem ersten Teil zusammengreift; einem Vorspannteil, das in Zusammengriff mit dem ersten Teil und dem zweiten Teil angeordnet ist; einem ersten Keilteil, das eine Achse hat und gleitend mit dem zweiten Teil zusammengreift; wobei das erste Keilteil ein kegelstumpfförmiges Loch aufweist; einem zweiten Keilteil, das mit dem ersten Teil verbunden ist und eine Achse hat; wobei das zweite Keilteil unter Zusammenwirkung in das kegelstumpfförmige Loch eingreift; einem zweiten Vorspannteil, das an einem ersten Ende unbeweglich festgelegt ist; einem Teil, das an dem ersten Keilteil befestigt ist und mit einem zweiten Ende des zweiten Vorspannteils zusammengreift, wodurch eine Bewegung des ersten Keilteils eine Einwirkung durch das zweite Vorspannteil erfährt, das auf das Teil einwirkt, wobei das Teil ferner aufweist: einen Stab, der gleitbar durch eine Bohrung in dem zweiten Keilteil verläuft, wobei das zweite Vorspannteil relativ zu dem zweiten Keilteil auf der dem ersten Keilteil gegenüberliegenden Seite platziert ist, wobei das zweite Keilteil axial mit dem ersten Keilteil zusammengreift; und wobei das erste Keilteil als Reaktion auf Druck von dem zweiten Keilteil ausdehnbar ist.
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Ein gattungsgemäßer Zugmittelspanner ist ein solch mechanisch vorgespannter Zugmittelspanner, der universell einsetzbar ist, im Besonderen aber zur Anwendung in Verbrennungskraftmaschinen konzipiert ist. Er dient in Kombination mit entsprechend ausgeführten Spannschienen dazu, die Synchronisation zwischen einer oder mehreren Nockenwellen und einer Kurbelwelle sicherzustellen, dadurch, dass bei der jeweiligen Motordrehzahl immer die minimal erforderliche Kettenspannung vorliegt. Alternativ kann natürlich statt einer Kette auch ein Riemen als Zugmittel verwendet werden. Weiterhin wird ein solcher Zugmittelspanner eingesetzt, um evtl. entstehende Schwingungen im Zugmitteltrieb zu dämpfen und verschleißbedingte Längungen des Zugmittels zu kompensieren.
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Es hat sich bei bekannten Lösungen jedoch als nachteilig gezeigt, dass die Änderungen der Federvorspannung bei einer (einzigen) Zentralfeder über den gesamten Arbeitsbereich des Kettenspanners bei Neuzustand der Kette und bei schon gealterter Kette, also maximaler Kettenlänge bspw. zu groß sind. Eine Sicherstellung der minimal erforderlichen Federvorspannung bei der erreichten maximalen Kettenlänge führt zwangsläufig dazu, dass das Zugmittel im Neuzustand der Kette zu stark vorgespannt wird. Dies gilt auch, wenn statt einer Kette ein Riemen verwendet wird oder ein ähnliches Zugmittel.
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Ferner ist häufig die Dauerfestigkeit der Feder problematisch. Es sind auch hohe Reibungsverluste aufgrund zu starker Vorspannung zu beklagen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und einen Zugmittelspanner zur Verfügung zu stellen, der möglichst schnell ausfahren soll, damit die Spannschiene den Zugmitteltrieb unter Spannung halten kann. Gleichzeitig soll aber auch ein minimaler Phasenversatz zwischen der Kurbelwelle und der/den Nockenwelle(n) eingehalten werden. Die Vorspannkraft des Zugmittelspanners soll ferner über den gesamten Arbeitsbereich möglichst konstant bleiben. Auch soll eine Dämpfung vorgehalten werden, damit ein Aufschaukeln verhindert wird und auch hochfrequente Schwingungen gedämpft werden können.
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Offenbarung der Erfindung
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Dies wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Zugmittelspanner durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Dies wird insbesondere dadurch gelöst, dass ein an dem Kolben axialbewegungsübertragend mit dem Kolben verbundener Keil so mit der Dämpfungseinrichtung gekoppelt ist, dass bei einer Einfahrbewegung des Kolbens in das Gehäuse eine radial nach außen gerichtete Bewegung zumindest eines Reibelementes der Dämpfungsrichtung, zum in Kontakt gelangen mit dem Gehäuse erzwungen ist.
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Vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn das Reibelement eine Reaktionsfläche aufweist, die mit einer zur Längsachse des Kolbens geneigten Aktionsfläche des Keils in vorzugsweise flächigen Kontakt bringbar ist. Der Keil kann als Klemmkeil ausgebildet sein. Die Reaktionsfläche und die Aktionsfläche können gerade sein.
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Natürlich ist es grundsätzlich auch möglich, gebogene Flächen diesbezüglich vorzuhalten. Wenn die Reaktionsfläche und die Aktionsfläche aufeinander abgestimmt sind, also konturgegengleich sind, so ist ein energieeffizientes Zusammenspiel gewährleistbar.
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Zweckmäßig ist es, wenn zwei Reibelemente beidseitig eines Zwischenstücks, an diesem radial verfahrbar gelagert sind und jeweils zumindest eine Reaktionsfläche aufweisen, wobei die (beiden) Reaktionsflächen jeweils mit einer Aktionsfläche des Keils in vorzugsweise flächige Anlage bringbar sind. Die beiden Reibelemente werden dann bei einer Axialbewegung des Keils auf die zwei Reibelemente der Dämpfungseinrichtung zu radial nach außen gezwungen, wobei die zwei Reibelemente dann mit ihren Außenseiten in Anlage mit dem Gehäuse gelangen und bewirken somit dort eine erhöhte Reibung, die in einer Dämpfung des Zugmittelspanners resultiert. Es ist möglich, dass jedes Reibelement zwei Reaktionsflächen aufweist, von denen die erste mit einer Aktionsfläche eines ersten Keils und die zweite mit einer Aktionsfläche eines weiteren Keils in Wirkkontakt bringbar ist.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die jeweilige Aktionsfläche eine Neigung von ca. 7,5° bis 17,5°, bzw. 15° bis 35°, vorzugsweise 10°, 11,25°, 12,5°, 13,75° oder 15° bzw. 20°, 22,5°, 25°, 27,5° oder 30° aufweist. Die Reaktionsfläche weist dann einen entsprechenden (gegengleichen) Winkel auf. Bei geschickter Wahl lässt sich dadurch Selbsthemmung vermeiden.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist auch dadurch gekennzeichnet, dass auf sich gegenüberliegenden Seiten desselben, ersten, reibelementnahen Endes des Kolbens je ein Keil, nach Art eines Klemmkeils, angeordnet ist. Ein symmetrischer Kraftverlauf kann dann erreicht werden, so dass ein Verklemmen der Reibelemente vermieden wird. Die Langlebigkeit des Zugmittelspanners erhöht sich.
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Um möglichst wenig Einzelteile verbauen zu müssen, ist es ferner von Vorteil, wenn der Klemmkeil fest mit dem Kolben verbunden ist, da der Kolben dann einfach vormontierbar ist, insbesondere auch, wenn der Keil ein integraler Bestandteil des Kolbens ist. Es können dann diese zwei Funktionseinheiten miteinander kombiniert werden und etwa aus Kunststoff oder einer Leichtmetalllegierung einheitlich und aus einem Stück gefertigt werden.
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Die Funktionalität wird verbessert, wenn das Reibelement einen radial nach innen weisenden Vorsprung aufweist, der in eine Nut des Zwischenstücks verschiebbar eingreift. Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn die Nut als Schwalbenschwanznut ausgebildet ist. Wie schon erwähnt, können zwei Reibelemente in dasselbe Zwischenstück eingreifen, wobei es dann von Vorteil ist, wenn die im Zwischenstück vorhandenen Nuten für die beiden Reibelemente auf derselben Höhe vorhanden sind, also dieselbe Symmetrielinie aufweisen.
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Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es von Vorteil ist, wenn das Reibelement auf seiner Außenseite für eine in Kontaktbringung mit einer Innenseite des Gehäuses keilförmig ausgebildet ist. Die zwischen der Dämpfungseinrichtung und dem Gehäuse auftretenden Kräfte sind dann besonders gut beherrschbar und die Kräfte gezielt einstellbar.
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Wenn eine weitere, sich in Längsrichtung des Gehäuses erstreckende Feder im Inneren des Gehäuses, konzentrisch und/oder in Reihe zur anderen Feder vorhanden ist, vorzugsweise unter Zwischenschaltung des Zwischenstücks, so kann eine besonders kompakte und individuell abstimmbare Zugmittelspannerversion erreicht werden.
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Dabei ist es von Vorteil, wenn eine der beiden Federn zumindest im Kolben beherbergt ist und/oder einen kleineren Außendurchmesser als die andere Feder aufweist. Dabei ist es einfach bewerkstelligbar, wenn die erste Feder in Anlage mit einem Ende des Gehäuses und einer diesem Ende des Gehäuses zugewandten Seite des Zwischenstücks in Anlage befindlich ist und/oder die zweite/andere Feder mit einem Ende in Anlage mit einer dem Gehäuse zugewandten Ende des Kolbens in Anlage befindlich ist und der Seite des Zwischenstücks in Anlage befindlich ist, die dem Kolben zugewandt ist.
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Es ist von Vorteil, wenn die beiden Federn vollkommen oder nahezu identische Federkräfte erzeugen und/oder die Federn hintereinander angeordnet sind und/oder Druck-/Spiralfedern sind.
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Mit anderen Worten wird durch diese beiden Federn eine über den Arbeitsbereich gleichmäßige Vorspannkraft erreicht. Der modifizierte Keil/Klemmkeil macht eine effektivere Einleitung der Dämpfkraft bei zwei identisch ausgeführten, in Schwalbenschwanznuten gehaltenen Reibelementen möglich.
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Man könnte auch sagen, dass die eine Feder dazu dient, die erforderliche Vorspannkraft des Systems zu erzeugen und über die Gebrauchsdauer eine entstehende Zugmittellängung zu kompensieren, während die andere Feder im Fall von schlagenden Schwingungen des Zugmitteltriebs, die bei bestimmten Drehzahlresonanzen entstehen können, für ein schnelles Ausfahren des Kolbens sorgt. Hierbei stützen sich die beiden Federn an dem Zwischenring ab. Die eine der beiden Federn stützt sich zusätzlich am Kolben ab, um die nötige Vorspannkraft in die Spannschiene einzuleiten. Wie bereits erwähnt, ist es von Vorteil, wenn die beiden Reibelemente in Schwalbenschwanznuten an dem auch als Zwischenscheibe zu bezeichnenden Zwischenstück gehalten/gelagert sind. Diese beiden Nuten sind dabei so ausgeführt, dass eine radiale Bewegung der Reibelemente ermöglicht wird, damit eine Reibkraft an die Innenwand des Gehäuses übertragen werden kann. Die radiale Bewegung der Reibelemente entsteht im Fall eines Rückhubs des Kolbens und sorgt durch Coulombsche Reibung/Festkörperreibung für die benötigte Dämpfung.
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Durch die beiden am Kolben angebrachten Keile werden die Reibelemente zur Erzeugung der gewünschten Reib- bzw. Dämpfkraft radial nach außen an die Innenwand des Gehäuses gedrückt. Über die Neigung der Aktionsflächen, also einen Winkel α, kann die Höhe der erzeugenden Dämpfkraft eingestellt werden.
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Über einen in Längsrichtung gemessenen Abstand zwischen einer dem Kolben zugewandten Stirnseite der Reibelemente und einer mit den Reibelementen in Kontakt bringbaren Stirnfläche des Kolbens kann der erforderliche Verschleißweg zur Erreichung der geforderten Gebrauchsdauer eingestellt werden. Dieser Abstand wird auch mit „s“ bezeichnet.
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Die Erfindung wird auch mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert, in der ein erstes Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigen:
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1 eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Zugmittelspanners,
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2 den Zusammenbau des Zugmittelspanners aus 1 in einer perspektivischen, teilweise dargestellten Form, ohne Gehäuse,
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3 einen Schnitt durch einen zusammengebauten Zugmittelspanner der 1 und 2 mit ausgewiesenem Abstand „s“ zum Vorhalten eines Verschleißweges,
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4 der als Linearspanner ausgebildete Zugmittelspanner der 1 bis 3 bei Beginn seines Arbeitsbereiches,
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5 der Zugmittelspanner aus 4 in einer geschnittenen Darstellung,
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6 der als Linearspanner ausgebildete Zugmittelspanner der 1 bis 5 bei Ende seines Arbeitsbereiches, und
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7 eine in Längsrichtung geschnittene Darstellung des Zugmittelspanners aus 6.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein erster erfindungsgemäßer Zugmittelspanner 1 dargestellt. Der Zugmittelspanner 1 wird in einem Zugmitteltrieb einer Verbrennungskraftmaschine eingesetzt und weist ein Gehäuse 2 und einen aus dem Gehäuse 2 ausfahrbaren Kolben 3 auf. Im Inneren des Gehäuses 2 ist eine sich in Längsrichtung des Gehäuses 2 erstreckende Feder 4 vorhanden, welche kraftübertragend mit dem Kolben 3 in Wirkzusammenhang steht.
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Es ist ferner eine Dämpfungseinrichtung 5 im Inneren des Gehäuses, benachbart zum Kolben 3 vorhanden. Diese Dämpfungseinrichtung 5 ist ausgelegt, um eine Verzögerung des Einfahrens, also eines Rückhubs, des Kolbens 3 in das Gehäuse 2 zu bewirken. Als Besonders ist herauszustellen, dass ein an dem Kolben 3 axial bewegungsübertragend mit dem Kolben 3 verbundener Keil 6, nach Art eines Klemmkeils 7, so mit der Dämpfungseinrichtung 5 gekoppelt ist, dass bei einer Einfahrbewegung des Kolbens 3 (in das Innere des Gehäuses 2 hinein) eine radial nach außen gerichtete Bewegung zumindest eines Reibelementes 8 der Dämpfungseinrichtung 5, zum in Kontakt gelangen mit dem Gehäuse 2 erzwungen wird. Die Dämpfungseinrichtung 5 weist im vorliegenden Fall beidseitig eines Zwischenstücks 9 zwei Reibelemente 8 auf und auch das besagte Zwischenstück 9.
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Das Zwischenstück 9 ist ringartig oder scheibenartig, insbesondere als Scheibe mit Ausklinkungen ausgestaltet. Diese Ausklinkungen können nach Art von Nuten 10 ausgebildet sein. Die beiden Nuten 10 sind als Schwalbenschwanznuten ausgebildet, in die jeweils ein nach innen weisender Vorsprung 11 eines Reibelementes 8 so eingreift, dass noch eine nach außen gerichtete Radialbewegung möglich ist.
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Die Feder 4 ist über die Dämpfungseinrichtung 5 und eine weitere, zweite Feder 12 kraftübertragend mit dem Kolben 3 verbunden.
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In 1 ist zwar nur ein einziger Klemmkeil 7 dargestellt, der integral am Kolben 3 befestigt ist, doch ist auf der gegenüberliegenden Seite des Kolbens 3 ebenfalls ein Klemmkeil 7 ausgebildet. Jeder Klemmkeil 7 weist eine erste und eine zweite Aktionsfläche 13 bzw. 14 auf. Die erste Aktionsfläche 13 des Kolbens 3 ist in Anlage mit einer ersten Reaktionsfläche 15 eines ersten Reibelementes 8 bringbar, wohingegen die zweite Aktionsfläche 14 des Kolbens 3 mit einer der ersten Reaktionsflächen des einen Reibelementes 8 gegenüberliegenden ersten Reaktionsfläche 16 des anderen Reibelementes 8 bringbar ist.
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Das gleiche gilt für den auf der anderen Seite des Kolbens 3 befindlichen Klemmkeil, der ebenfalls erste und zweite Aktionsflächen aufweist, die mit entsprechenden Reaktionsflächen der beiden Reibelemente 8 in Wirkkontakt gelangen.
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Wie in 2 zu erkennen ist, gelangt jede der beiden Aktionsflächen 13 und 14 mit den entsprechenden Reaktionsflächen 15 und 16 des jeweiligen Reibelementes 8 in Anlage, wenn der Kolben 3 aufgrund einer Kraft FK in Richtung des Pfeiles 17 in das Gehäuse 2 rückgeschoben wird, insbesondere in flächige Anlage. Die Flächen 13 bis 16 sind gerade, d.h. als eben ausgebildete Flächen konfektioniert. Die Aktionsflächen 13 und 14 sind um den Winkel α zueinander geneigt. Mit anderen Worten ist der Winkel α von 15° bis 35°, der von den Aktionsflächen eingeschlossene Winkelbereich. 15° bis 35° sind dabei besonders geeignete Werte für den Winkel α. Allerdings sind 17,5°, 32,5° und 25° auch von Vorteil.
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Fährt also der Kolben 3 in Richtung des Gehäuses 2 ein, so drängt er die verschieblich im Zwischenstück 9 gelagerten Reibelemente 8 radial nach außen und erzeugt an der Innenseite des Gehäuses 2 die eine Kraft Fr, also eine Reibkraft, die dämpfend auf das Einfahren des Kolbens 3 wirkt. Es ist möglich, ein Zusatzbauteil 18 innerhalb des Gehäuses 2 einzusetzen, das in Anlage mit den beiden Reibelementen 8 und dem Zwischenstück 9 gelangen kann oder in einer Ausgangslage ist.
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In 3 ist das Vorhandensein eines Verschleißweges 19 mit dem Abstand „s“ dargestellt. Der Abstand „s“ kann zwischen 0,5 mm bis 5 mm bemessen sein.
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Über den Abstand „s“ zwischen den beiden Reibelementen 8 und dem Kolben 3 kann der erforderliche Verschleißweg zur Erreichung der geforderten Gebrauchsdauer eingestellt werden.
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Der Winkel α seinerseits gibt die Höhe der zur erzeugenden Dämpfkraft vor.
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In den 4 und 5 ist die Position des integral am Kolben 3 ausgeformten Klemmkeils 7 bei Beginn des Arbeitsbereiches (E1) dargestellt. In den 6 und 7 ist ferner der Zustand beim Ende des Arbeitsbereiches (E2) dargestellt. In beiden Positionen des Arbeitsbereiches E1 und E2 ist es möglich, dass eine Dämpfung realisiert ist, da in den in den 4 bis 7 dargestellten Zuständen die Reibelemente 8 radial nach außen fahren können, weil immer noch zwischen dem Zwischenstück 9 und dem diesem zugewandten Ende des Kolbens 3 ein Abstand 19 vorhanden ist.
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Fährt der Kolben 3 in Richtung des Zwischenstücks 9 (Einfahrbewegung), gelangen seine Aktionsflächen 13 und 14 in Anlage mit den Reaktionsflächen 15 und 16 der jeweiligen Reibelemente 8, wobei diese dann nach außen gedrängt werden, und mit ihrer konischen bzw. keilförmigen Außenseite in Anlage mit einer Innenseite des Gehäuses 2 gelangen, was zum Dämpfen der Einfahrbewegung des Kolbens 3 führt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zugmittelspanner
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kolben
- 4
- Feder
- 5
- Dämpfungseinrichtung
- 6
- Keil
- 7
- Klemmkeil
- 8
- Reibelement
- 9
- Zwischenstück
- 10
- Nut
- 11
- Vorsprung
- 12
- zweite Feder
- 13
- erste Aktionsfläche des Kolbens
- 14
- zweite Aktionsfläche des Kolbens
- 15
- erste Reaktionsfläche des Reibelementes
- 16
- erste Reaktionsfläche des anderen Reibelementes
- 17
- Einfahrrichtung
- 18
- Zusatzbauteil
- 19
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008028457 A1 [0002]
- DE 102007057782 A1 [0003, 0004]
- DE 102010012918 A1 [0004, 0004]
- US 6612408 B2 [0010]