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Die Erfindung betrifft eine Spannschiene zum Auslenken eines Endloszugmittels eines Zugmitteltriebes eines Kraftfahrzeugs, mit einem Tragkörper, der zum Bewegtwerden von einer Spannvorrichtung, etwa einem mechanischen Spanner, vorbereitet ist, und mit einem vom Tragkörper separaten Gleitbelag, der zum auslenkenden Kontaktieren des Endloszugmittels bestimmt/vorbereitet ist, wobei eine Feder so zwischen dem Gleitbelag und dem Tragkörper angeordnet ist, dass eine Relativbewegung des Gleitbelags auf den Tragkörper zu ermöglicht ist.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits diverse Spanner, die auch als Spannvorrichtungen bezeichnet werden, bekannt. So sind bspw. mechanische Spanner und hydraulisch arbeitende Spanner bekannt. Ein mechanischer Federblechspanner wird bspw. in der
DE 10 2013 201 445 A1 vorgestellt. Dort wird ein Spanner für einen Zugmitteltrieb einer Verbrennungskraftmaschine erläutert, mit einem Gehäuse und einem aus dem Gehäuse ausfahrbaren Kolben, der zum Druckausüben auf eine Spannschiene des Zugmitteltriebs vorbereitet ist, und mit einer Rasteinrichtung, die ein Ausfahren des Kolbens aus dem Gehäuse ermöglicht, aber ein Einfahren behindert oder verhindert, wobei im Gehäuse Rasten oder Vorsprünge vorhanden sind, die mit der Rasteinrichtung in Formschluss bringbar sind, wobei die Rasteinrichtung als Feder ausgebildet ist.
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Auch ist bereits durch die Anmelderin eine Spannvorrichtung bekannt, die zum Ausgleich von Längungen eines Zugmittels eingesetzt wird. Die diesbezügliche
DE 10 2008 051 143 A1 setzt ein Spannmittel ein, wobei zwischen dem Spannmittel und einer Stützfläche einer Verbrennungskraftmaschine ein Spannelement angeordnet ist, wobei das Spannelement mit dem Spannmittel eine Baueinheit bildet, wobei das Spannelement auf einer Laufbahn des Spannmittels geführt und als Klemmstück ausgebildet ist und die Laufbahn gegenüber der Stützfläche einen Winkel einschließt. In dieser Druckschrift wird auch ein Tragkörper einer Spannschiene vorgeschlagen, der mit einem separaten Gleitbelag versehen ist. Der Gleitbelag ist mittels Schnapphaken am Tragkörper befestigt. Rückseitig zum Gleitbelag befindet sich am Tragkörper eine abgewinkelte lineare Laufbahn, die einer Stützfläche der Verbrennungskraftmaschine benachbart ist.
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Die Erfindung ist im Bereich von mechanischen Kettenspannsystemen im Antriebsstrang von Motorrädern oder Sonderfahrzeugen, wie etwa Schneemobilen, beheimatet. Bisher werden üblicherweise Keilspanneinheiten eingesetzt oder manuell einstellbare mechanische Kettenspanner.
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Allerdings haben mechanische Kettenspanner Nachteile im Dämpfverhalten. Der mechanische Kettenspanner soll selbstständig nachspannen und zudem die Lastspitzen, die auf die Spannschiene/Schiene bzw. den Kettenspanner wirken, abdämpfen. Hier ist noch Optimierungspotential.
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Auch hydraulische Rasterspanner für Kettentriebsysteme sind im Einsatz. So beschreibt die
JP2009-47248 A einen Kettenspanner mit einem Spannhebel, der an einem Ende über eine Hilfsspindel drehbeweglich mit dem Motor verbunden ist und am anderen Ende über einen Hebelarm, der ebenfalls drehbeweglich mit dem Motor verbunden ist, durch einen hydraulischen Andrückmechanismus an die Kette angepresst wird. Es ist Aufgabe der Erfindung, eine im Hinblick auf den Stand der Technik verbesserte Spannschiene bereitzustellen. Bei einer Spannschiene zum Auslenken eines Endloszugmittels eines Zugmitteltriebes eines Kraftfahrzeugs, mit einem Tragkörper, der zum Bewegtwerden von einer Spannvorrichtung, etwa einem mechanischen Spanner, vorbereitet ist, und mit einem vom Tragkörper separaten Gleitbelag, der zum auslenkenden Kontaktieren des Endloszugmittels bestimmt ist, wobei eine Feder so zwischen dem Gleitbelag und dem Tragkörper angeordnet ist, dass eine Relativbewegung des Gleitbelags auf den Tragkörper zu ermöglicht ist, wird erfindungsgemäß der Gleitbelag an einem ersten Ende gelenkig am Tragkörper angebunden, wobei der Gleitbelag
- – entweder an einem zweiten Ende von der Feder kontaktiert ist oder
- – andererseits eine Führungseinrichtung aufweist, die mit einer dazu gegengleichen Führungsvorrichtung, die eine Ausgleichsbewegung des Gleitbelags relativ zum Tragkörper vorgibt, zusammenwirkt, wobei die Feder zwischen den beiden Enden am Gleitbelag angreift, und
dass die Feder als Schraubenfeder ausgestaltet ist.
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Da der Gleitbelag gelenkig am Tragkörper angebunden ist, kann einfach eine Dämpfungsbewegung zwischen dem Gleitbelag und dem Tragkörper resultieren.
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Nachdem der Gleitbelag an einem ersten Ende drehgelenkig am Tragkörper angebunden ist, lässt sich in der Montage schon der Gleitbelag einfach am Tragkörper festlegen, bspw. derart, dass ein Zapfen durch Lagerabschnitte des Tragkörpers hindurchgezwängt wird und gleichzeitig durch eine Bolzenaufnahmeöffnung des Gleitbelages hindurchgetrieben wird. Zwischen den einzelnen Bauteilen kann eine Spielpassung oder eine Presspassung vorhanden sein. Es hat sich in dem Zusammenhang bewährt, eine Presspassung zwischen den für die Lagerung des Bolzens zuständigen Abschnitten des Tragkörpers zu wählen und eine Spielpassung im Bereich des Gleitbelages zu wählen. Es kann aber auch vice versa ausgeführt werden.
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Damit auf erprobte Niedrigkostenbauteile zurückgegriffen werden kann, die gleichzeitig ausfallsicher sind, ist die Feder als Schraubenfeder ausgebildet.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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Es ist ferner zweckmäßig, wenn die Führungseinrichtung oder die Führungsvorrichtung einen Vorsprung ausprägt und die Führungsvorrichtung oder die Führungseinrichtung eine Ausnehmung ausprägt. Auf diese Weise kann eine Verdrehung des Gleitbelages relativ zum Tragkörper effizient ausgeschlossen werden und auch über lange Zeit hinweg ein gutes Funktionieren der Einzelbauteile gewährleistet werden.
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Wenn der Vorsprung verschieblich in die Ausnehmung greift, wird auch die innere Reibung des Systems niedrig gehalten, was der Energieeffizienz zuträglich ist.
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Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Tragkörper eine Befestigungsaufnahme zum Angebrachtwerden an einem Spanner aufweist, etwa nach Art eines vorzugsweise kreisrunden Loches, wie eines Durchgangsloches oder eines Sackloches.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist auch dadurch gekennzeichnet, dass an einem integral, einstückig und/oder einstofflich mit dem Gleitbelag verbundenen Vorsprung, etwa nach Art einer Lasche oder eines Zapfens, bspw. mit rundem oder eckigem Querschnitt, ein Sicherungsdraht anbringbar/angebracht ist, um den Gleitbelag am Tragkörper während einer Montageposition zumindest in eine Richtung, vorzugsweise in zwei entgegengesetzte durch die Federrichtung der Feder vorgegebene Richtungen, unverschieblich festzulegen. Die Montage wird dadurch einfacher und eine effiziente Transportsicherung zur Verfügung gestellt.
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Die Erfindung wird vorteilhaft bei einem Zugmitteltrieb mit einem bspw. mechanischen Spanner und einer erfindungsgemäßen Spannschiene eingesetzt. Mit anderen Worten wird die Erfindung also im Bereich eines mechanischen Spanners für einen Kettentrieb, mit einer Spannschiene, die wenigstens zweiteilig ausgebildet ist und dabei einen Gleitbelag und einen Tragkörper beinhaltet, eingesetzt. Die Erfindung beseitigt Lastspitzen, die auf die Spannschiene/den Kettenspanner wirken. Es ist dann einfach möglich, die Spannschiene an einem Ratschenmechanismus anzubringen, der ein ungewolltes Wiedereinfahren der Spannschiene vom Zugmittel weg verhindert. Dazu ist auch der Einsatz der Feder zwischen der Gleitoberfläche, gestellt durch den Gleitbelag, und dem Tragkörper, also einem führenden Schienenkörper, möglich. Die Feder schiebt dann den Gleitbelag in Spannrichtung und dämpft eine Gegenbewegung.
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Mit anderen Worten ist der vorgestellte mechanische Kettenspanner eine mechanische Ausführung eines hydraulischen Rasterspanners. Die nötige Vorspannung wird durch die Feder aufgebracht. Ein Absinken des Kolbens ist durch Raststufen verhindert. Jedoch ist die für hydraulische Systeme typische Dämpfung in anderen mechanischen Lösungen nicht vorhanden, wird in der Erfindung aber nachgestellt. Dies wird in einer speziellen zweikomponentigen Schiene realisiert. Die zweikomponentige Schiene, bestehend aus einem Gleitbelag und einem Tragkörper, die aufgrund der hohen Lasten recht massiv ausgeführt wird, wird durch die Verwendung einer Feder zwischen dem Tragkörper und dem Gleitbelag mit einer Dämpfungsfunktion versehen. Treten zu starke Lastspitzen auf, kann der Gleitbelag entgegen des Federdrucks absinken und somit die Last, die auf die Raststufen wirkt, mindern. Letztlich betrifft die Erfindung auch eine mechanische Kettenspanneinheit für Antriebsketten bei einem Schneemobil.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine erste perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Spannschiene,
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2 eine weitere perspektivische Darstellung der Ausführungsform aus 1, und
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3 die Spannschiene der 1 und 2, die anders als dort, nun jedoch im federkomprimierten Zustand dargestellt ist, also bei Aufbrauchen des für die Dämpfung benötigten Weges zwischen dem Gleitbelag und dem Tragkörper.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Spannschiene 1 dargestellt. Die Spannschiene 1 weist einen Tragkörper 2 und einen Gleitbelag 3 auf. Zwischen dem Tragkörper 2 und dem Gleitbelag 3 ist eine Feder 4 angeordnet. Die Feder 4 ist als Schraubenfeder, nach Art einer Druckfeder ausgestaltet.
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Der Gleitbelag 3 weist ein erstes Ende 5 auf. In dem gegenüberliegenden Bereich des Tragkörpers 2 ist eine Bolzenaufnahme 6 mittels zweier Flansche 7 realisiert. Ein Bolzen 8, der auch als Zapfen bezeichnet werden kann, ist dort hindurchgetrieben und mittels eines Presssitzes kraftschlüssig am Tragkörper 2 festgelegt. Er durchdringt das erste Ende 5 des Gleitbelages 3 und ist dort mit Spiel in einer entsprechenden Öffnung gelagert.
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Der Gleitbelag 3 weist auch ein zweites Ende auf. Am zweiten Ende 9 des Gleitbelages 3 ist eine Führungseinrichtung 10 ausgebildet, die mit einer Führungsvorrichtung 11 des Tragkörpers 2 zusammen agiert. Die Führungseinrichtung 10 ist als Vorsprung 12 ausgebildet, wobei der Vorsprung 12 auch als Lasche oder Flanschabschnitt bezeichnet werden kann. Der Vorsprung 12 greift in einen Schlitz 13 ein. Der Schlitz 13 kann auch als Nut, Kerbe oder Kanal bezeichnet werden.
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Zwischen dem Gleitbelag 3 und dem Tragkörper 2 ist eine Beabstandung 14 im Normalzustand, d. h. im ungedämmten Zustand vorhanden.
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Allerdings erkennt man in 3, dass diese Beabstandung minimiert oder sogar auf null reduziert wird, wenn die Spannschiene 1 durch Last einen abgesunkenen Gleitbelag 3 hat. Der mit der Spannschiene 1 zusammenwirkende mechanische Kettenspanner ist nicht dargestellt.
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Die Feder 4 ist, wie in 2 gut zu erkennen, in unmittelbarer Nähe zum zweiten Ende 9 des Gleitbelages 3 angeordnet. Auf einer Gleitoberfläche 15 ist vorgesehen, dass das Endloszugmittel, wie die Kette oder aber ein Zahnriemen, gleitet.
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Der Tragkörper 2 weist auch eine Befestigungsaufnahme 16 nach Art eines Loches 17 auf.
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Wie der 3 gut zu entnehmen ist, ist auch eine Festlegeausnehmung 18 vorhanden, in die ein Sicherungsdraht 19, wie er in 1 dargestellt ist, einsetzbar ist. Mit Hilfe dieses Sicherungsdrahtes 19 wird ein Wegbewegen des Gleitbelages 3 vom Tragkörper 2 verhindert. Eine Montageposition kann so gesichert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spannschiene
- 2
- Tragkörper
- 3
- Gleitbelag
- 4
- Feder
- 5
- erstes Ende des Gleitbelags
- 6
- Bolzenaufnahme
- 7
- Flansch
- 8
- Bolzen
- 9
- zweites Ende des Gleitbelags
- 10
- Führungseinrichtung
- 11
- Führungsvorrichtung
- 12
- Vorsprung
- 13
- Schlitz
- 14
- Beabstandung
- 15
- Gleitoberfläche
- 16
- Befestigungsaufnahme
- 17
- Loch
- 18
- Festlegeausnehmung
- 19
- Sicherungsdraht