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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kontakt, welcher zur Verrastung in einer Kontaktkammer eines Steckverbindungselementes vorgesehen ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Steckverbindungselement mit einem solchen Kontakt.
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Stand der Technik
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Insbesondere für Automobilanwendungen werden häufig Steckverbindungselemente eingesetzt, bei denen mehrere Kontakte jeweils in einer Kontaktkammer eines als Steckverbindungselement ausgebildeten Steckers oder einer Buchse eingeführt und darin fixiert werden. Das Steckverbindungselement dient dabei als Kontaktträger.
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An jedem der Kontakte, die in einem vorderen Bereich mit einem beispielsweise quaderförmigen Kontaktkasten versehen sind, der zum Kontaktieren eines passenden Gegenkontaktes ausgebildet ist, wird zunächst eine elektrische Leitung beispielsweise in Form eines Kabels befestigt, beispielsweise durch Ancrimpen an einem hinteren Ende des Kontaktes. Anschließend wird der Kontakt in eine der Kontaktkammern des Steckverbindungselements eingeführt.
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Dabei kann eine an dem Kontakt vorgesehene so genannte Primärverriegelungslanze dazu dienen, den Kontakt in der Kontaktkammer zu verrasten. Die Primärverriegelungslanze ragt hierbei von dem Kontaktkasten nach außen ab und kann federnd hin zu dem Kontaktkasten verlagert werden. Beim Einschieben des Kontaktes in die Kontaktkammer federt die Primärverriegelungslanze zunächst ein, bis eine geeignete Ausnehmung in der Kontaktkammer erreicht ist, in die die Primärverriegelungslanze dann ausfedert und dadurch den Kontakt innerhalb der Kontaktkammer formschlüssig verrastet.
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In der
DE 10 2009 054 705 A1 ist ein herkömmlicher mit einer abragenden Primärverriegelungslanze versehener elektrischer Kontakt für Steckverbindungen beschrieben.
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Insbesondere bei miniaturisierten Kontakten kann die Gestaltung einer vorzugsweise metallischen Primärverriegelungslanze, die möglichst hohe Ausreißkräfte aufnehmen können soll, eine schwierige Aufgabe darstellen. Einerseits sollte eine Knicksteifigkeit in Belastungsrichtung, wie sie beispielsweise bei Zug auf eine an dem Kontakt angecrimpte Leitung auftreten kann, möglichst hoch sein. Insbesondere sollte die Knicksteifigkeit ausreichend hoch sein, dass ein Ausweichen der Primärverriegelungslanze von dem Kontaktkasten weg bei Zug an einem Kabel vermieden wird, da sich hierdurch die zum ungewollten Herausziehen des Kontaktes nötige Kraft verringern kann. Andererseits sollte die Federsteifigkeit in Einfederrichtung der Primärverriegelungslanze möglichst gering sein, um den Kontakt ohne übermäßige Gegenkräfte in eine Kontaktkammer einführen zu können. Sowohl die Knicksteifigkeit als auch die Federsteifigkeit der Primärverriegelungslanze hängen in der Regel von einer Länge und einer Form der Primärverriegelungslanze ab. Somit können die Knicksteifigkeit und die Federsteifigkeit einer Primärverriegelungslanze typischerweise bei konventionellen freitragend herausstehenden Primärverriegelungslanzen nicht unabhängig voneinander beeinflusst werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können es ermöglichen, eine Belastbarkeit einer Primärverriegelungslanze und insbesondere deren Knicksteifigkeit bei Zug an einem an dem zughörigen Kontakt angecrimpten Kabel zu vergrößern, ohne zwangsweise gleichzeitig eine Federsteifigkeit der Primärverriegelungslanze ebenfalls übermäßig zu vergrößern.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kontakt vorgeschlagen, der zur Verrastung in einer Kontaktkammer eines Steckverbindungselements vorgesehen ist. Der Kontakt weist einen länglichen Kontaktkasten und eine Primärverriegelungslanze auf. Der Kontaktkasten weist eine Oberwand, eine Unterwand und zwei gegenüberliegende Seitenwände auf. Die Primärverriegelungslanze ragt in Längsrichtung von der Oberwand schräg nach außen federnd ab. Dabei ist die Primärverriegelungslanze an einem stirnseitigen Rand, welcher bündig mit der Oberwand des Kontaktkastens ist, mit dem Kontaktkasten über eine erste mechanische Verbindung verbunden. Der Kontakt zeichnet sich dadurch aus, dass die Primärverriegelungslanze zusätzlich an zumindest einem weiteren Rand, welcher über eine Ebene der Oberwand des Kontaktkastens nach außen übersteht, über wenigstens eine zweite mechanische Verbindung ebenfalls mit dem Kontaktkasten verbunden ist.
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Eine Idee zu dem hierin vorgeschlagenen Kontakt kann darin gesehen werden, dass die an dem Kontaktkasten abragend vorgesehene Primärverriegelungslanze nicht nur wie herkömmlich üblich an ihrem stirnseitigen Rand mit dem Kontaktkasten mechanisch verbunden ist, sondern wenigstens eine oder vorzugsweise mehrere weitere mechanische Verbindungen auch beispielsweise zwischen einem seitlichen Rand der Primärverriegelungslanze, in einem Bereich, an dem die Primärverriegelungslanze nach außen über den Kontaktkasten übersteht, und dem Kontaktkasten vorgesehen sind. Diese eine oder mehreren zusätzlichen zweiten mechanischen Verbindungen können derart ausgestaltet sein, dass sie einem übermäßigen Nach-Außen-Biegen der Primärverriegelungslanze entgegenwirken können. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass sich die zweite mechanische Verbindung beziehungsweise die zweiten mechanischen Verbindungen im Wesentlichen in einer Richtung derart erstrecken, dass sie beim Nach-Außen-Biegen der Primärverriegelungslanze auf Zug belastet werden und so ein weiteres Nach-Außen-Biegen der Primärverriegelungslanze hemmen. Wird die Primärverriegelungslanze nicht nach außen sondern nach innen belastet, das heißt, hin zum Kontaktkasten eingefedert, wird die zweite mechanische Verbindung nicht auf Zug sondern auf Druck belastet und kann sich dabei, ähnlich wie die erste mechanische Verbindung, elastisch verformen.
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Aufgrund dieser Asymmetrie, dass bei einer Belastung der Primärverriegelungslanze nach außen einerseits ein Zug auf die zweite mechanische Verbindung ausgeübt wird und diese dabei einer Dehnkraft ausgesetzt wird und dass andererseits bei Belastung der Primärverriegelungslanze nach innen hin zu dem Kontaktkasten ein Druck auf die zweite mechanische Verbindung ausgeübt wird und diese damit einer Biegekraft ausgesetzt wird, kann erreicht werden, dass die Knicksteifigkeit der Primärverriegelungslanze bei Zug beispielsweise auf ein angecrimptes Kabel erheblich erhöht werden kann, ohne gleichzeitig die Federsteifigkeit beim Einfedern der Primärverriegelungslanze übermäßig zu steigern.
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Vorzugsweise sind die erste und die zweite mechanische Verbindung zwischen der Primärverriegelungslanze und dem Kontaktkasten einstückig ausgebildet. Beispielsweise können der Kontaktkasten, die Primärverriegelungslanze, die erste mechanische Verbindung und die zweite mechanische Verbindung durch Freischneiden bestimmter Bereiche aus einem einzigen Metallblech und anschließendes plastisches Verbiegen des Metallblechs gebildet werden. Ein derart einstückig ausgebildeter Kontakt kann einfach und kostengünstig unter Verwendung eines dünnen Metallblechs und unter Einsatz von Stanz- und Biegeverfahren hergestellt werden.
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Vorzugsweise werden die erste und die zweite mechanische Verbindung derart ausgebildet, dass die Biegesteifigkeit der ersten mechanischen Verbindung kleiner ist als die Dehnsteifigkeit der zweiten mechanischen Verbindung. Unter der Steifigkeit wird dabei eine Größe verstanden, die den Widerstand eines Körpers gegen Verformung durch eine Kraft oder ein Drehmoment beschreibt. Die Steifigkeit ist dabei sowohl von dem eingesetzten Werkstoff als auch der Geometrie des zu verformenden Körpers abhängig. Die erste mechanische Verbindung wird bei Belastung der Primärverriegelungslanze nach außen oder nach innen jeweils elastisch verbogen. Die zweite mechanische Verbindung soll jedoch derart ausgestaltet sein, dass sie bei einer Belastung der Primärverriegelungslanze nach außen auf Zug belastet wird und somit gedehnt wird, wohingegen sie bei Belastung der Primärverriegelungslanze nach innen hin zu dem Kontaktkasten verbogen wird. Dadurch, dass die Dehnsteifigkeit der zweiten mechanischen Verbindung größer sein soll als die Biegesteifigkeit der ersten mechanischen Verbindung kann erreicht werden, dass die Primärverriegelungslanze einer Belastung nach außen einen größeren mechanischen Widerstand entgegensetzt als einer Belastung nach innen. Ein übermäßiges Herausbiegen oder gar Wegklappen der Primärverriegelungslanze bei Zug auf ein an den Kontakt angecrimptes Kabel kann somit erheblich erschwert werden, ohne gleichzeitig die zum Einführen des Kontaktes in eine Kontaktkammer nötige Kraft zum Einfedern der Primärverriegelungslanze zu erhöhen. Vorzugsweise kann die Dehnsteifigkeit der zweiten mechanischen Verbindung wesentlich höher, beispielsweise um mehr als den Faktor 2, stärker bevorzugt mehr als den Faktor 10, größer sein als die Biegesteifigkeit der ersten mechanischen Verbindung.
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Um die unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften, insbesondere die unterschiedlichen Biegefestigkeiten und Dehnfestigkeiten zu erreichen, kann die erste mechanische Verbindung beispielsweise durch eine erste Anbindung der Primärverriegelungslanze an den Kontaktkasten und die zweite mechanische Verbindung durch eine zweite Anbindung der Primärverriegelungslanze an den Kontaktkasten bewirkt werden, wobei die erste Anbindung eine größere Querschnittsfläche aufweist als die zweite Anbindung. Hierbei wird ausgenutzt, dass die Biegefestigkeit einer mechanischen Verbindung unter anderem von der Querschnittsfläche der für die mechanische Verbindung eingesetzten Anbindung zwischen den zu verbindenden Teilen abhängt. Durch die kleinere Querschnittsfläche der zweiten Anbindung im Vergleich zur ersten Anbindung kann erreicht werden, dass die Biegefestigkeit der zweiten mechanischen Verbindung kleiner ist als die der ersten mechanischen Verbindung, so dass die zusätzlich vorgesehene zweite mechanische Verbindung ein Einfedern der Primärverriegelungslanze nach innen nicht übermäßig erschwert.
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Um die Biegefestigkeit der zweiten mechanischen Verbindung weiter zu verringern, kann die zweite Anbindung durch einen länglichen Blechabschnitt gebildet werden, der entlang einer Ebene des Blechs gekrümmt ist. „Entlang einer Ebene des Blechs gekrümmt“ kann dabei dahingehend zu verstehen sein, dass der die zweite Anbindung bildende längliche Blechabschnitt zwar eben, aber nicht gerade, sondern innerhalb der Ebene gekrümmt, ist. Die zweite Anbindung soll diese gekrümmte Form insbesondere in einem Zustand aufweisen, in dem die Primärverriegelungslanze unbelastet ist. Eine derart gekrümmte zweite Anbindung kann bei einer Belastung auf die Primärverriegelungslanze nach außen zunächst mit verhältnismäßig kleinem Kraftaufwand gestreckt werden, bis sie gerade ist, und muss dann für eine weitere Auslenkung der Primärverriegelungslanze nach außen mit einer wesentlich höheren Kraft gedehnt werden. Bei einer nach innen gerichteten Belastung auf die Primärverriegelungslanze kann die zweite Anbindung mit einer verhältnismäßig geringen Kraft weiter gekrümmt werden.
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Alternativ oder ergänzend kann die zweite Anbindung durch einen länglichen Blechabschnitt gebildet sein, der im Querschnitt durch mechanisches Strecken entlang seiner Längsrichtung zuvor verjüngt wurde. Mit anderen Worten kann die zweite Anbindung beim Fertigen eines Kontakts dadurch gebildet werden, dass ein länglicher Blechabschnitt, der beispielsweise einen Seitenrand der Primärverriegelungslanze und eine Seitenwand des Kontaktkastens verbindet, zunächst freigeschnitten wird und dann durch plastisches Verformen in seiner Längsrichtung im Querschnitt verjüngt wird. Damit verliert der längliche Blechabschnitt an Biegefestigkeit. Das die plastische Verformung bewirkende mechanische Strecken des Blechabschnitts bewirkt üblich eine Veränderung der mikroskopischen Struktur des Blechmaterials, welche auch am fertiggestellten Kontakt erkennbar ist.
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Vorzugsweise kann die zweite mechanische Verbindung zwischen einem längsseitigen Rand der Primärverriegelungslanze und einer Seitenwand des Kontaktkastens angeordnet sein. Eine derartige Ausgestaltung der zweiten mechanischen Verbindung lässt sich besonders einfach fertigen, beispielsweise durch Freischneiden geeigneter Bereiche eines den Kontakt bildenden Bleches bei dessen Fertigung. Prinzipiell können eine oder mehrere Anbindungen einer zweiten mechanischen Verbindung jedoch auch zwischen anderen über eine Ebene der Oberwand des Kontaktkastens überstehenden Bereichen der Primärverriegelungslanze und Wänden des Kontaktkastens ausgebildet werden.
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Insbesondere kann die zweite mechanische Verbindung mehrere Anbindungen zwischen Seitenwänden des Kontaktkastens und seitlichen Rändern der Primärverriegelungslanze entlang der gesamten Länge der Primärverriegelungslanze aufweisen. Das Vorsehen mehrerer Anbindungen kann ein ungewolltes Nach-Außen-Biegen oder Knicken der Primärverriegelungslanze weiter erschweren. Insbesondere können eine oder mehrere Anbindungen zwischen einem am weitesten nach außen abragenden Bereich der Primärverriegelungslanze und dem Kontaktkasten vorgesehen sein.
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Ausführungsformen des beschriebenen Kontaktes können in einem Steckverbindungselement zum Einsatz kommen, welches wenigstens eine Kontaktkammer aufweist, in die der Kontakt mithilfe seiner Primärverriegelungslanze eingerastet werden kann.
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Es wird darauf hingewiesen, dass mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung hierin teilweise mit Bezug auf einen erfindungsgemäßen Kontakt und teilweise mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Steckverbindungselement beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die einzelnen Merkmale in geeigneter Weise miteinander kombiniert oder ausgetauscht werden können, um auf diese Weise zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung und möglicherweise Synergieeffekten gelangen zu können.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Beschreibung noch die Zeichnungen als die Erfindung einschränkend ausgelegt werden sollen.
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1 zeigt eine Explosionsansicht eines Steckverbinders.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Kontakts mit einer Primärverriegelungslanze.
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3 zeigt im Längsschnitt einen in einer Kontaktkammer verriegelten Kontakt.
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4 zeigt im Längsschnitt einen in einer Kontaktkammer verriegelten erfindungsgemäßen Kontakt.
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5 zeigt eine perspektivische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Kontakts.
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6 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kontakts mit nach außen belasteter Primärverriegelungslanze.
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7 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kontakts mit nach innen belasteter Primärverriegelungslanze.
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8 zeigt ein Blech mit freigeschnittenen Bereichen für einen erfindungsgemäßen Kontakt.
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Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche oder gleich wirkende Merkmale sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt einen Stecker 1, der als Steckverbindungselement Teil einer Steckverbindung zu einem Gegenstecker sein kann. Der Stecker 1 kann beispielsweise zum mechanischen und elektrischen Verbinden von mehreren Kabeln miteinander oder eines Kabelbaumes mit einem Steuergerät eines Kraftfahrzeugs eingesetzt werden.
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Der Stecker 1 weist ein Gehäuseoberteil 3 und ein Gehäuseunterteil 4 auf, die über Rastlaschen 5 mechanisch miteinander verbunden werden können. Zwischen dem Gehäuseoberteil 3 und dem Gehäuseunterteil 4 ist eine Mattendichtung 8 angeordnet. Sowohl in dem Gehäuseoberteil 3 als auch in dem Gehäuseunterteil 4 sind Kontaktkammern 6, 7 vorgesehen, durch die hindurch Kabel und daran befestigte Kontakte (in 1 nicht dargestellt) in den Stecker 1 eingeführt und in diesem verrastend befestigt werden können.
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2 zeigt einen Kontakt 10, wie er in eine Kontaktkammer 7 eines Steckers 1 eingesetzt und darin verrastet werden kann. An einem vorderen Teil des Kontaktes 10 ist dabei ein Kontaktkasten 13 vorgesehen, der näherungsweise quaderförmig ist. Der Kontaktkasten weist eine Oberwand 16, eine Unterwand 17 und zwei gegenüberliegende Seitenwände 18, 19 auf. Am hinteren Ende des Kontaktes 10 ist ein Kabel 11 über einen Crimpbereich 12 an dem Kontakt 10 befestigt.
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An der Oberwand 16 des Kontaktkastens 13 ist eine schräg nach hinten entgegen einer Einführrichtung 15 abstehende und über die Oberwand 16 abragende Primärverriegelungslanze 14 vorgesehen. Diese Primärverriegelungslanze 14 ist an einem Ende einstückig mit der Oberwand 16 des Kontaktkastens 13 verbunden und kann aufgrund der elastischen Eigenschaften des den Kontakt bildenden Bleches federnd nach innen verlagert werden. Ohne Kraftbeaufschlagung ragt die Primärverriegelungslanze 14 nach außen ab. Wenn der Kontakt 10 jedoch in eine Kontaktkammer 7 eingeschoben wird, wird die Primärverriegelungslanze 14 kurzzeitig nach innen in das Innere des Kontaktkastens 13 federnd gedrückt, um dann, wenn eine Endposition erreicht ist, nach außen federnd in eine dort vorgesehene Ausnehmung einzurasten.
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3 zeigt im Querschnitt, wie ein Kontakt 10 in einer Kontaktkammer 7 eines Steckers 1 verrastet ist. Die von der Oberwand 16 abragende Primärverriegelungslanze 14 greift dabei in eine in der Kontaktkammer 7 vorgesehene Ausnehmung 21 ein.
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Bei einem herkömmlichen Kontakt 10, wie er in 3 gezeigt ist, ist nur ein stirnseitiger Rand 22 der Primärverriegelungslanze 14 mit der Oberwand 16 des Kontaktkastens 13 verbunden, wohingegen alle anderen Ränder der Primärverriegelungslanze 14 freitragend nach außen abstehen. Insbesondere ein hinteres Ende 26 der Primärverriegelungslanze 14, welches im in der Ausnehmung 21 eingerasteten Zustand an einer vertikalen Wand 23 der Ausnehmung 21 anliegt und damit den Kontakt 10 in der Kontaktkammer 7 verriegelt, ist freitragend. Wenn eine Zugkraft auf das an dem Kontakt 10 angecrimpte Kabel 11 ausgeübt wird, neigt daher die Primärverriegelungslanze 14 dazu, sich weiter nach außen zu biegen. Je nach dem, wie die Primärverriegelungslanze 14 und die Ausnehmung 21 der Kontaktkammer 7 ausgebildet sind, kann es dabei dazu kommen, dass die Primärverriegelungslanze 14 nach oben wegklappt oder sich innerhalb der Ausnehmung 21 maximal bis nach oben verlagert und dann einknickt. Hierdurch wird einerseits die Primärverriegelungslanze 14 irreversibel beschädigt und andererseits ist eine zuverlässige Verriegelung des Kontaktes 10 in der Kontaktkammer 7 nicht mehr gegeben.
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4 zeigt schematisch vereinfacht eine Ausführungsform eines Kontaktes 10 gemäß der vorliegenden Erfindung verriegelt in einer Kontaktkammer 7 eines Steckverbindungselements 1. 5 zeigt perspektivisch einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen Kontaktes 10 mit einer abragenden Primärverriegelungslanze 14. In den 6 und 7 ist die Primärverriegelungslanze 14 eines erfindungsgemäßen Kontaktes 10 einmal in einem nach außen kraftbeaufschlagten Zustand und einmal in einem nach innen kraftbeaufschlagten, eingefederten Zustand dargestellt.
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Die Primärverriegelungslanze 14 ist in diesem Fall nicht nur an ihrer Stirnseite 22 über eine erste mechanische Verbindung 24 mit der Oberwand 16 des Kontaktkastens 13 verbunden, sondern weist ergänzend eine zweite mechanische Verbindung 25 zwischen der Primärverriegelungslanze 14 und dem Kontaktkasten 13 in einem Bereich auf, der über eine Ebene der Oberwand 16 des Kontaktkastens 13 nach außen übersteht. Die zweite mechanische Verbindung 25 ist hierbei durch einen schmalen länglichen Bereich des den Kontaktkasten 13 sowie die Primärverriegelungslanze 14 bildenden Bleches gebildet, der beim Stanzen des Bleches geeignet freigeschnitten wurde.
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Im Vergleich zu der ersten mechanischen Verbindung 24 am stirnseitigen Rand 22 der Primärverriegelungslanze 14, die sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der Oberwand 16 des Kontaktkastens 13 erstreckt, ist diese an Seitenrändern 29 der Primärverriegelungslanze 14 vorgesehene zweite mechanische Verbindung 25 wesentlich schwächer ausgelegt, das heißt, eine Querschnittsfläche der zweiten mechanischen Verbindung 25 ist vorzugsweise wesentlich kleiner als bei der ersten mechanischen Verbindung 24. Eine Biegefestigkeit der zweiten mechanischen Verbindung 25 ist somit wesentlich geringer als bei der ersten mechanischen Verbindung 24, so dass ein Einfedern der Primärverriegelungslanze 14 hin zu dem Kontaktkasten 13 durch die zweite mechanische Verbindung 25 nicht wesentlich behindert wird.
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Wenn allerdings eine nach außen weg von dem Kontaktkasten gerichtete Kraft auf die Primärverriegelungslanze 14 wirkt, wie in 6 mithilfe des Pfeils 27 veranschaulicht, wie dies der Fall ist, wenn eine Zugkraft auf das Kabel 11 wirkt und die dadurch entgegen der Einschubrichtung 15 nach hinten gezogene Primärverriegelungslanze 14 versucht, nach oben auszubrechen, wird die zweite mechanische Verbindung 25 gestreckt und auf Zug belastet. Da die zweite mechanische Verbindung 25 sich auf Zug kaum deformieren, insbesondere nicht signifikant strecken lässt, kann die nahe dem hinteren Ende 26 der Primärverriegelungslanze 14 angeordnete zweite mechanische Verbindung 25 die Primärverriegelungslanze 14 daran hindern, übermäßig nach außen weg von dem Kontaktkasten 13 gebogen zu werden und schlimmstenfalls wegklappen zu können.
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Wenn, wie in 7 dargestellt, beispielsweise beim Einschieben des Kontakts 10 in eine Kontaktkammer die Primärverriegelungslanze 14 durch eine Kraft 28 nach innen hin zu dem Kontaktkasten 13 eingefedert wird, kann sich die in diesem Fall auf Druck belastete zweite mechanische Verbindung 25 aufgrund ihres geringen Querschnitts sehr leicht verformen, so dass ein Einfedern der Primärverriegelungslanze 14 kaum behindert wird.
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Um einen erfindungsgemäßen Kontakt 10 herzustellen, können, wie in 8 veranschaulicht, sowohl die die Wände 17, 18, 19 des Kontaktkastens 13 bildenden Bereiche 30, 31, 32, 38 als auch der die Primärverriegelungslanze 14 bildende Bereich 28 aus einem einzigen Metallblech 37 durch geeignetes Stanzen und Biegen gefertigt werden. Dabei kann der die Primärverriegelungslanze 14 bildende Bereich 28 an seitlichen Rändern 29 sowie am hinteren Rand 26 von angrenzenden Bereichen 30, 31, 38 welche später die Seitenwände 18, 19 sowie einen hinteren Bereich der Oberwand 16 des Kontaktkastens 13 bilden sollen, freigeschnitten werden, so dass nur noch ein stirnseitiger Rand 22 einstückig mit einem Bereich 32, der später einen vorderen Bereich der Oberwand 16 bilden soll, verbleibt. Der die Primärverriegelungslanze 14 bildende Bereich 28 ist somit über eine erste Anbindung 33 am stirnseitigen Rand 22 mit dem vorderen die Oberwand 16 bildenden Bereich 32 einstückig verbunden.
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Beim Freischneiden des Bereichs 28 für die Primärverriegelungslanze 14 können gleichzeitig auch die eine zweite mechanische Verbindung 25 bildenden zweiten Anbindungen 34 gebildet werden. Hierzu wird der Bereich 28 nicht entlang seiner gesamten Seitenränder 29 freigeschnitten, sondern stattdessen werden nur Teilbereiche 35 durch Ausstanzen freigeschnitten, so dass schmale Stege für die Anbindungen 34 verbleiben. Vorzugsweise werden mehrere solche schmalen Stege gebildet, so dass mehrere Anbindungen 34 die längsseitigen Ränder 29 der zu bildenden Primärverriegelungslanze 14 mit Bereichen der Seitenwände 18, 19 verbinden.
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Nachdem das den Kontakt bildende Blech 37 derart vorgestanzt wurde, werden die seitlichen Bereiche 30, 31 senkrecht zu dem mittleren Bereich 32 nach unten weggebogen, um so die Seitenwände 18, 19 zu bilden. Ferner wird der Bereich 28 nach oben gebogen und dabei die erste Anbindung 33 plastisch verformt, so dass dieser Bereich 28 in unbelastetem Zustand als Primärverriegelungslanze 14 nach außen absteht.
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Bei diesem Vorgang des Biegens des Bleches können auch die die zweite mechanische Verbindung 25 bildenden zweiten Anbindungen 34 geeignet verformt werden.
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Wenn beispielsweise, wie in 8 dargestellt, die zweiten Anbindungen 34 durch längliche Blechabschnitte 36 gebildet sind, die entlang einer Ebene des Blechs 37 gekrümmt sind, kann die Krümmung dieser Blechabschnitte 36 beim plastischen Nach-Außen-Biegen des Bereichs 28 gerade gezogen werden, wie dies in 6 veranschaulicht ist.
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Alternativ können die schmalen Blechabschnitte 36 auch beim Freistanzen bereits gerade ausgebildet sein und beim anschließenden plastischen Nach-Oben-Biegen des Bereichs 28 mechanisch gestreckt werden, wodurch sich ihr Querschnitt entlang einer Längsrichtung zumindest bereichsweise verjüngt.
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Über eine geeignete Dimensionierung und Formung der Anbindungen 34 kann insbesondere die von der zweiten mechanischen Verbindung 25 bewirkte Federkonstante für den Einfederfall beeinflusst werden.
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Ferner kann dadurch, dass mehrere zweite Anbindungen 34 entlang der längsseitigen Ränder 29 der Primärverriegelungslanze 14 vorgesehen werden, eine Art quasi-geschlossene Seitenwand entlang der nach außen abragenden Primärverriegelungslanze 14 erzeugt werden, bei der Öffnungsgrößen vorzugsweise unterhalb der Größe anderer am Kontakt herausstehender Teile sind, so dass ein gewisser Verhakelungsschutz zwischen den Teilen bewirkt werden kann.
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Der vorgeschlagene Kontakt mit seiner durch eine zusätzliche zweite mechanische Verbindung 25 an den Kontaktkasten 13 angebundenen Primärverriegelungslanze 14 kann insbesondere für den Fall miniaturisierter Kontakte eine Beschädigung des Kontakts bei Zug an einem angecrimpten Kabel und ein ungewolltes Lösen des Kontakts aus einer Kontaktkammer verhindern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009054705 A1 [0005]