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Die Erfindung betrifft einen Bolzenschneider mit ausfahrbarem Geräteelement und einer hydraulischen oder elektrischen Einheit als Antrieb.
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Stand der Technik
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Für das Trennen von Bolzen, Ablängen von Armierungseisen und Schneiden von sonstigen Stahlprofilen gibt es manuelle, zangenartige Bolzenschneider. Um den großen manuellen Kraftaufwand des Bedieners beim Trennen zu vermeiden, wird üblicherweise der Trennvorgang motorisch unterstützt.
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Aus der
DE 199 23 727 ist eine Betätigungsvorrichtung für Werkzeuge wie Baumscheren oder auch Bolzenschneider bekannt, wobei das Werkzeug mit einem Druckluftsystem betrieben wird und zur ergonomischen Arbeitsweise mit einem Teleskoparm ausgestattet ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Die Erfindung zeigt einen Bolzenschneider mit einem Schneidkopf, einer Antriebseinheit, einem Schaltelement und einem zwischen dem Schneidkopf und dem Schaltelement angeordneten verlängerbaren Geräteelement.
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Vorteilhafterweise ist das verlängerbare Geräteelement ein Teleskoparm. Somit ist eine gute Zugänglichkeit tiefer Stellen sowie ein rückenschonendes Arbeiten für den Benutzer des Bolzenschneiders gewährleistet.
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Vorteilhafterweise ist der Antrieb durch eine hydraulische Einheit realisiert. Bei dieser werden beispielsweise durch eine hohe Motordrehzahl viele Pumpbewegungen einer hydraulischen Pumpe ausgelöst und langsam ein hoher Druck in einer Druckkammer aufgebaut, der wiederum hohe Kräfte auf den Schneidkopf überträgt.
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Wird der Antrieb durch einen elektrischen Antrieb realisiert, kann in besonders vorteilhafter Weise der große manuelle Kraftaufwand des Bedieners beim Arbeiten mit dem Bolzenschneider vermieden und dennoch ein zügiger Trennvorgang erreicht werden.
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Vorteilhafterweise werden elektrische Antriebskonzepte durch einen Elektromotor und einen Akku realisiert. Die Bolzenschneider sind dadurch handlich und der Einsatz ist mobil.
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Wird der Akku von einem Griffelement aufgenommen, ist ein sicheres und handliches Wechseln des Akkus ermöglicht.
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Wird das verlängerbare Geräteelement durch ein einsetzbares Zwischenteil realisiert, kann dieses dann ausgebaut werden, wenn der Bolzenschneider im unverlängerten Zustand benutzt werden soll, um so beim Arbeiten mit dem Bolzenschneider im unverlängerten Zustand Gewicht einzusparen.
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Um die Länge des Gerätes variabel zu gestalten, ist die Länge des verlängerbaren Geräteelements beziehungsweise des einsetzbaren Zwischenteils stufenweise einstellbar. Dadurch können unterschiedliche Distanzen mit dem Bolzenschneider angefahren werden.
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Vorteilhafterweise kann sich eine Schnittstelle für das verlängerbare Geräteelement beziehungsweise für das einsetzbare Zwischenteil an verschiedenen Stellen im Bolzenschneider befinden.
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In besonders vorteilhafter Weise ist die Schnittstelle an dem Ort im Gerät, an dem eine Rotationsbewegung übertragen wird. Eine Rotationsbewegung wird beispielsweise zwischen dem Motor und der hydraulischen Pumpe übertragen. Eine Übertragung des Rotationsmomentes geschieht in besonders vorteilhafter Weise an der Schnittstelle durch einen Formschluss, beispielsweise durch eine Nut, eine Verzahnung oder ein Vierkant oder ähnliches.
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Zeichnungen
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Bolzenschneiders dargestellt.
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Es zeigen:
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1 einen ersten erfindungsgemäßen Bolzenschneider mit Teleskoparm im Grundzustand in schematischer Darstellung
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2 einen zweiten Bolzenschneider mit elektrischem Antrieb in schematischer Darstellung
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3 einen dritten erfindungsgemäßen Bolzenschneider mit einsetzbarem Zwischenteil in schematischer Darstellung
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4 den ersten erfindungsgemäßen Bolzenschneider mit Teleskoparm im verlängerten Zustand in schematischer Darstellung
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Beschreibung
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Für die in den unterschiedlichen Ausführungsbeispielen vorkommenden gleichen Bauteilen werden dieselben Bezugszahlen verwendet.
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1 zeigt einen als Bolzenschneider 10 ausgeführtes akkubetriebenes Elektrowerkzeug mit einem Schneidkopf 12, einem Schaltelement 14, einer Antriebseinheit 16 und einem verlängerbaren Geräteelement 18.
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Zwischen dem Schaltelement 14 und dem Schneidkopf 12 befindet sich das verlängerbare Gerätelement 18, welches im Ausführungsbeispiel ein Teleskoprohr 17 ist. Das Teleskoprohr 17 besteht aus mehreren konzentrisch geführten Zylindern, welche bezogen auf eine Längsmittelachse 19 des Bolzenschneiders 10 linear bis zu einem Anschlag auf eine maximale Auszugslänge herausgezogen und wieder ineinander zurückgeschoben werden können.
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Die Energieversorgung eines Elektromotors 21, der in einem Gehäuse 22 auf einer dem Schneidkopf 12 abgewandten Seite 23 sitzt, wird im Ausführungsbeispiel durch einen Akku 24 bereit gestellt. Der Akku 24 befindet sich an einem unteren Ende 26 des Bolzenschneiders 10. Der Akku 24 wird durch ein Griffelement 28 aufgenommen. Unter dem Begriff "Griffelement" soll ein Bauteil verstanden werden, um das sich mindestens eine Hand eines Bedieners legen kann. Am Griffelement 28 befindet sich ein Schaltelement 14, bei dessen Betätigung der Elektromotor 21 eingeschaltet wird. Der Elektromotor 21 beginnt zu drehen und damit ein Drehmoment beziehungsweise eine Rotationsbewegung an eine Welle 36 zu übertragen. Im laufenden Betrieb des Elektromotors 21 wird eine hydraulische Pumpe 34 angetrieben, die über die Welle 36 mit dem Elektromotor 21 verbunden ist. Die hydraulische Pumpe 34 pumpt eine hydraulische Flüssigkeit, die sich in einer hydraulischen Einheit 40 befindet, durch ein Ventil 42 in eine Druckkammer 44. Die hydraulische Flüssigkeit wird in der Druckkammer 44 unter Druck gesetzt. Durch diesen Druck führt ein in der Druckkammer 44 geführter, beweglicher Hydraulikzylinder 46 eine, in Bezug auf die Längsmittelachse 19 des Bolzenschneiders 10, bezogene, lineare Bewegung aus. Dadurch wird ein Kolben 48 angetrieben, der eine Kraft aufnimmt, die durch die hydraulische Flüssigkeit übertragen wird. Durch dieses Prinzip findet eine Umwandlung des vom Elektromotor 21 abgegebenen Drehmoments in eine lineare Bewegung des Schneidkopfes 12 statt. Dabei wird die elektrische Leistung durch die unter Druck stehende hydraulische Flüssigkeit übertragen. Ein erstes Schneidmesser 50, fixiert am Hydraulikzylinder 46, bewegt sich, angetrieben durch die Bewegung des Kolbens 48, auf ein zweites Schneidmesser 52, das an dem Schneidkopf 12 fixiert ist. Dieser Schneidvorgang trennt beispielsweise einen sich zwischen den zwei Schneidmessern 50, 52 befindlichen Bolzen.
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2 zeigt einen zweiten Bolzenschneider 10, dessen Antriebseinheit 16 einen von dem Akku 24 gespeisten Elektromotor 21 und eine Getriebeeinheit 32 aufweist. Auf der Ausgangswelle 36 des Elektromotors 21 ist ein erstes Stirnrad 64 angeordnet, das mit einem auf einer Hilfswelle 62 sitzenden zweiten Zahnrad 66 kämmt. Die Hilfswelle 62 trägt ein drittes, kleines Zahnrad 68, das mit einem vierten Zahnrad 70 kämmt. Auf diese Weise wird die hohe Ausgangsdrehzahl des Elektromotors 21 deutlich reduziert. Das vierte Zahnrad 70 ist als Mutter ausgebildet und weist eine Bohrung mit einem Feingewinde 72 auf. Durch die Bohrung mit dem Feingewinde 72 ragt ein ebenfalls ein Feingewinde 74 tragender Schaft 76 einer Stange 78, die mit dem beweglichen Schneidmesser 50 verbunden ist. Wird das Zahnrad 70 verdreht, bewegt sich aufgrund der ineinander geführten Feingewinde 72, 74 die Stange 78 und bewegt so das Schneidmesser 50 in Öffnungs- oder Schließrichtung.
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Um den Akku 24 und das Griffelement 28 miteinander zu verbinden, ist eine erste Wand 25 am Akku 24 und eine zweite Wand 27 am Griffelement 28 ausgebildet. Die Flächen der zwei nicht näher dargestellten Wände 25, 27 sind derart ausgebildet, dass sie zusammengefügt werden können. Damit kann der Akku 24 durch Ineinanderschieben beider Wände 25, 27 am Griffelement 28 befestigt beziehungsweise wieder gelöst werden.
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3 zeigt den dritten Bolzenschneider mit verlängerbarem Geräteelement 18 im kurzen und verlängerten Zustand. In diesem Ausführungsbeispiel ist das verlängerbare Gerätelement 20 durch ein einsetzbares Zwischenteil 54 realisiert werden. Um das einsetzbare Zwischenteil 54 zu montieren, ist es notwendig, den Bolzenschneider 10 in zwei Teile zerlegen zu können. Zu diesem Zweck muss eine Schnittstelle 58 im Bolzenschneider 10 vorhanden sein, an der dieser in besagte zwei Teile zerlegt wird, damit das einsetzbare Zwischenteil 54 eingesetzt oder ausgebaut werden kann. Als einsetzbare Zwischenteil 54 kann ein Rohr mit einer darin gelagerten Welle dienen. Wie weiter in 3 erkennbar ist, ist der Akku 24 fast vollständig in das Griffelement 28 hinein verschoben.
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In 4 ist schematisch ein Bolzenschneider 10 mit verlängerbarem Geräteelement 18 in verlängertem Zustand gezeigt. Das verlängerbare Geräteelement 18 kann hierbei entweder durch ein Telekoprohr 17 oder ein einsetzbares Zwischenteil 54 realisiert sein. In beiden Fällen kann die Länge variabel ausgelegt werden. In 4 ist das verlängerbare Geräteelement 18 ein Teleskoprohr 17 und besteht aus mehreren sich parallel in sich geführten Zylindern, welche bezogen auf die Längsmittelachse des Gerätes 19 linear bis zu einem Anschlag auf eine maximale Auszugslänge herausgezogen und wieder ineinander zurückgeschoben werden können. Der Bediener hebt mit Hilfe eines Betätigungselementes 56 eine Raststellung, in der sich der Teleskoparm 17 befindet, auf. Dadurch können die parallel in sich geführten Zylinder auf eine gewünschte Länge verlängert werden, aber maximal so weit, bis der Anschlag erreicht ist. Durch die Realsierung der Rastung mit geeigneten Raststellen im verlängerbaren Geräteelement 20 zwischen Anfangs- und Endstellung des Teleskoprohres kann die Reichweite des Teleskoprohrs 17 stufenweise verstellt werden.
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Ist das verlängerbare Geräteelement 18 mittels einsetzbarem Zwischenteil 54 realisiert benötigt es eine Schnittstelle 58, an der der Bolzenschneider 10 in zwei Teile zerlegt wird und das einsetzbare Zwischenteil 54 eingesetzt werden kann. Für die Verlängerung bzw. das Einsetzen des verlängerbaren Geräteelements 18 kommen verschiedene Schnittstellen 58 in Frage:
- – Zwischen Schaltelement 14 und Elektromotor 21
- – Zwischen Elektromotor 21 und hydraulischer Pumpe 34
- – Zwischen hydraulischer Pumpe 34 und Druckkammer 44
- – Zwischen Druckkammer 44 und Hydraulikzylinder 46
- – Zwischen Hydraulikzylinder 46 und Schneidkopf 12
Besonders geeignet als Schnittstelle sind jene Stellen im Bolzenschneider 10, an denen eine elektrische Energie übertragen wird. Im Bereich der zu übertragenden mechanischen Energien nehmen die vom Elektromotor 21 ausgehenden zu übertragenden Drehmomente bis zum Schneidkopf 12 hin zu. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Schnittstelle 58 nahe beim Elektromotor 21 sinnvoll. Ein weiterer relevanter Aspekt ist der Schwerpunkt des Bolzenschneiders 10. Der Schwerpunkt sollte sich nahe am Griffelement 28 befinden, um den Bolzenschneider 10 besser halten und bedienen zu können und trotzdem flexibel in den Bewegungsabläufen zu bleiben. Ein dem Griffelement 28 naher Schwerpunkt wird mit einer Schnittstelle 56 nahe dem Schneidkopf 12 erreicht. So entfernt sich bei Verlängerung des verlängerbaren Geräteelements 18 nur der Schneidkopf 12 vom Bereich des Griffelements 28. Komponenten, wie zum Beispiel der Elektromotor 21, bleiben nahe des Bereichs, in dem sich das Griffelement 28 befindet.
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Anstelle eines einsetzbaren Zwischenteils 54 ist auch denkbar, ein nicht näher dargestelltes ansetzbares Zusatzteil zu verwenden. Das ansetzbare Zusatzteil wird an dem Gerät 12 fixiert oder verrastbar angebracht. Es ist somit eine gedachte Verlängerung des menschlichen Arms. Damit das Gerät 12 bedient werden kann, besitzt das ansetzbare Zusatzteil einen Schalter, dessen Betätigung zum Schaltelement 30 des Geräts 12 übertragen wird. Dies kann mechanisch über einen Hebel oder auch hydraulisch beziehungswiese elektrisch erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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