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Die Erfindung betrifft einen Führungswagen für ein Linearrollenlager gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Führungswagen für Linearrollenlager dienen dazu unter hohen Lasten eine lineare und präzise geführte Bewegung zu ermöglichen. Dazu verfährt der Führungswagen, an dem die Last angreift, entlang einer geraden Führungsschiene. Zur Reduzierung der Reibung bei gleichzeitig hohen übertragbaren Lasten laufen zwischen dem Führungswagen und der Führungsschiene meistens vier geschlossene bzw. endlose Reihen von Rollen um. Die Führungsschiene wird von Führungswagen umgriffen, so dass eine Abstützung von Lasten in alle Richtungen möglich ist, die quer zur Verfahrrichtung gerichtet sind.
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Die Druckschrift
DE 10 2007 056 862 A1 zeigt einen derartigen Führungswagen, wobei beidseitig des Führungswagens und damit auch beidseitig der Führungsschiene jeweils zwei Reihen von Rollen vorgesehen sind, wodurch ein Abheben des Führungswagens von der Führungsschiene verhindert wird. Dabei sind so genannte Umlenkstücke im Innern des Führungswagens eingesetzt, die jeweils zur Umlenkung von zwei Rollenreihen dienen. Ein erstes Umlenkstück dient also zur Umlenkung der beiden linken Reihen am vorderen Ende des Wagens, ein zweites Umlenkstück dient zur Umlenkung der beiden rechten Reihen am vorderen Ende des Wagens, ein drittes Umlenkstück dient zur Umlenkung der beiden linken Reihen am hinteren Ende des Wagens und ein viertes Umlenkstück dient zur Umlenkung der beiden rechten Reihen am hinteren Ende des Wagens. Jeweils zwei Umlenkstücke sind gemeinsam in eine stirnseitige Endkappe des Führungswagens eingesetzt, von denen zwei vorgesehen sind. Die Umlenkstücke haben jeweils gekrümmte ineinander verschachtelte Umlenkbahnen für die beiden zugeordneten Reihen von Rollen.
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Die Druckschrift
DE 10 2008 019 002 A1 offenbart einen derartigen Führungswagen mit gesonderter Wälzflächenteilen, auf denen sich die Reihen von Rollen gegenüber dem Führungswagen abstützen.
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Die Druckschrift
DE 10 2010 049 943 A1 offenbart ein Schmiersystem für Führungswagen. Dabei wird der Führungswagen über einen Schmiermittelanschluss mit Schmiermittel versorgt, das über interne Kanäle zu Mündungen geführt wird, an denen die Rollen vorbei laufen.
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Nachteilig an den genannten Führungswagen ist, dass die Umlenkstücke vergleichsweise kleine Einsatzteile sind, und damit eine hohe Positioniergenauigkeit nicht sicher gestellt werden kann, die für eine widerstands- und reibungsarme Umlenkung und Rückführung der Rollen nötig ist.
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Die Druckschrift
DE 10 2010 049 944 A1 offenbart an den vier Umlenkstücken eines Führungswagens einen jeweiligen Ausrichtfortsatz, der sich jeweils in Verfahrrichtung zur Mitte des Führungswagens in eine benachbarte so genannte Umlenkplatte und in einen mittleren Hauptkörper des Führungswagens erstreckt. Die Ausrichtfortsätze dienen dazu, die Positioniergenauigkeit des jeweiligen Umlenkstücks in der Endkappe bzw. im Führungswagen zu erhöhen.
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Nachteilig an den letztgenannten Führungswagen für Linearrollenlager ist, dass die Ausrichtzapfen eine Drehung um eine Längsachse des Ausrichtzapfens bzw. des Führungswagens nicht verhindern können.
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Dem entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Führungswagen für ein Linearrollenlager zu schaffen, dessen Umlenkstücke noch genauer positioniert und gehalten werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Führungswagen für ein Linearrollenlager mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Der erfindungsgemäße Führungswagen bildet zusammen mit einer Führungsschiene ein Linearrollenlager. Dazu ist der Führungswagen über mindestens zwei endlos umlaufenden Reihen von Rollen auf der Führungsschiene verfahrbar. Der Führungswagen hat zwei in Verfahrrichtung zueinander beabstandeten Endkappen, wobei in jeder Endkappe ein Paar von quer zur Verfahrrichtung zueinander beabstandeten Umlenkstücke zumindest abschnittsweise eingesetzt ist. Über jedes Umlenkstück wird – vorzugsweise über eine Umlenkbahn – zumindest eine Reihe von Rollen beim Verfahren des Führungswagens umgelenkt. Jedes Umlenkstück hat einen nach oben gerichteten weiteren Ausrichtfortsatz, der etwa rechtwinklig zu dem jeweiligen ersten Ausrichtfortsätzen ausgerichtet und zumindest abschnittsweise in die Endkappe eingesetzt ist. Damit ist eine weitere Positionier- und Zentrierhilfe geschaffen, über die die Bewegungsfreiheiten des Umlenkstücks in der Endkappe (weiter) eingeschränkt sind, so dass seine Lage (weiter) präzisiert ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
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Bei einer einfach zu montierenden Weiterbildung ist der jeweilige erste Ausrichtfortsatz ein Zapfen.
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Bei einer einfach zu montierenden Weiterbildung erstreckt sich der erste Ausrichtfortsatz in eine Verfahrrichtung des Führungswagens bzw. dagegen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Führungswagens hat zwei in Verfahrrichtung beabstandete Umlenkplatten, die zwischen einem mittleren Hauptkörper und einer jeweiligen Endkappe angeordnet sind. Dann sind die jeweiligen ersten Ausrichtfortsätze zweier Umlenkstücke in eine gemeinsame Umlenkplatte eingesetzt.
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Bevorzugt erstrecken sich die weiteren Ausrichtfortsätze in Richtung senkrecht zur Verfahrrichtung oder senkrecht zu einer Oberfläche des Hauptkörpers.
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Zwischen den beiden Ausrichtfortsätzen eines Paares von Umlenkstücken ist bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung ein – insbesondere bügelförmiger – Verbindungsabschnitt angeordnet, der einstückig mit den beiden Ausrichtfortsätzen und damit mit den beiden Umlenkstücken gebildet ist. Damit sind die Fortsätze zweier beidseitig der Führungsschiene angeordneter Umlenkstücke und damit die Umlenkstücke paarweise einstückig miteinander verbunden. Damit ist die Positioniergenauigkeit weiter erhöht. Darüber hinaus ist eine Montagehilfe geschaffen, da der Monteur die Umlenkstücke eines Paares mit einer Einsetzung korrekt und verwechslungsfrei in die betroffene Endkappe einsetzten kann.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des Führungswagens hat zwei in Verfahrrichtung beabstandete Umlenkplatten, die zwischen einerseits einem mittleren – vorzugsweise aus Stahl bestehenden – Hauptkörper des Führungswagens – und andererseits einer Endkappe und dem eingesetzten Paar von Umlenkstücken angeordnet sind. Jede Umlenkplatte hat zwei den Umlenkstücken zugewandte vergleichsweise kurze Schmiermittelnuten, die zumindest abschnittsweise von dem jeweiligen Ausrichtfortsatz abgedeckt sind.
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Insbesondere bei dünnflüssigem Schmiermittel wird es bevorzugt, wenn an den Ausrichtfortsätzen zur Abdichtung der jeweiligen Schmiermittelnut Dichtvorsprünge gebildet sind.
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Bei einer besonders bevorzugten nicht von der Führungsschiene abhebbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Führungswagens sind eine erste und eine zweite Reihe von Rollen an einer ersten Seite des Führungswagens (und damit der Führungsschiene) angeordnet, während eine dritte und eine vierte Reihe von Rollen an einer zweiten Seite des Führungswagens (und damit der Führungsschiene) angeordnet sind. Dann dient jedes Umlenkstück zur Umlenkung zweier Reihen von Rollen, vorzugsweise über zwei Umlenkbahnen. Jede Schmiermittelnut hat dann eine erste und eine zweite Zweignut, die an den beiden Reihen von Rollen einer Seite des Führungswagens münden. Beide Zweignuten einer Schmiermittelnut sind von dem Umlenkstück abgedeckt.
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Die Schmiermittelnuten und die Zweignuten haben aus fertigungstechnischen Gründen vorzugsweise eine gleiche Tiefe.
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Wenn die erste Zweignut länger als die zweite Zweignut ist, wird es bevorzugt, wenn sie breiter als die zweite Zweignut ist, um eine gleichmäßige Schmiermittelversorgung der beiden Reihen von Rollen zu gewährleisten.
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Eine Weiterbildung hat zwei – im Querschnitt durch den Führungswagen vorzugsweise etwa dreieckige – aus Kunststoff gefertigte Rollenführungsstege, die vorzugsweise an einer Endkappe befestigt sind. Die beiden Rollenführungsstege haben jeweils zwei etwa 90° zueinander angestellten Rollenanlageflächen, an denen die beiden an einer gemeinsamen Seite des Führungswagens angeordneten Reihen von Rollen anliegen. An jeder Rollenanlagefläche ist eine die Rollen einer Reihe umgreifende – im Querschnitt durch den Führungswagen etwa nasenförmige – Kante gebildet. Diese dient dazu die Rollen am Führungswagen zu halten, wenn dieser nicht auf der Führungsschiene aufliegt. Wenn zwischen den beiden Rollenanlageflächen eine Längsnut gebildet ist, kann ein Verzug bei der Herstellung des entsprechenden Rollenführungssteges verhindert werden. Die Längsnut erstreckt sich vorzugsweise parallel zu den benachbarten Rollenanlageflächen und zu den Kanten.
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Es wird bevorzugt, wenn die Umlenkstücke über die Rollenführungsstege mit einer nach außen gerichteten Stützkraft zur Entlastung des Verbindungsabschnitts beaufschlagt sind.
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Wenn der Führungswagen steht und die Rollen kein Schmiermittel benötigen, kann ein ungewünschtes Auslaufen des Schmiermittels aus den Nuten und Kanälen verhindert werden, indem jedem Umlenkstück ein Schmierventil zugeordnet wird. Dieses ist in Fließrichtung des Schmiermittels dem Umlenkstück vorgeschaltet und in der Umlenkplatte angeordnet. Ein vorrichtungstechnisch einfaches Schmierventil ist eine elastische Ventilklappe.
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Vorzugsweise ist an jeder Endkappe genau ein – vorzugsweise zentraler – Schmiermittelanschluss angeordnet, der über eine Durchgangsausnehmung der Umlenkplatte und über eine – vorzugsweise bogenförmige – an der Umlenkplatte gebildete Schmiermittelnut mit den beiden Schmierventilen der Umlenkplatte verbunden ist.
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Insbesondere bei dünnflüssigem Schmiermittel wird es bevorzugt, wenn zur Abdichtung der Schmiermittelnut zwischen dem Hauptkörper und den Umlenkplatten eine jeweilige Gummidichtplatte eingesetzt ist. Diese ist vorzugsweise dünn und aus weichem Gummi. Die beiden Gummidichtplatten können in die jeweilige Umlenkplatte eingesetzt sein oder sich über die gesamte jeweilige Stirnfäche des Hauptkörpers erstrecken.
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Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Führungswagens ist in jede Endkappe eine Dichtplatte zumindest abschnittsweise eingesetzt, deren Dichtlippen im zusammengesetzten Zustand des Linearrollenlagers abstreifend an der Führungsschiene anliegen. Dabei wird es bevorzugt, wenn an jeder Dichtplatte zwei äußere Bahnabschnitte einer jeweiligen Umlenkbahn einstückig ausgebildet sind, wobei an jedem Bahnabschnitt ein sich in Verfahrrichtung durch die jeweilige Endkappe erstreckender Zapfen ausgebildet ist, der in ein jeweiliges Umlenkstück – insbesondere in eine hinterschnittige Ausnehmung – eingesetzt ist. Damit wird die Maßhaltigkeit der aus Umlenkstück und Abdeckplatte gebildeten Umlenkbahn verbessert, so dass der Widerstand der Reihen von Rollen vermindert wird.
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Im Folgenden wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung detailliert beschrieben. Es zeigen:
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1 ein Linearrollenlager mit dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Führungswagens in einer perspektivischen Ansicht,
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2 einen Hauptkörper des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Führungswagens in einem Querschnitt,
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3 das Linearrollenlager mit dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Führungswagens in einem weiteren Querschnitt,
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4 das Linearrollenlager mit dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Führungswagens in einem Längsschnitt,
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5a bis 5c eine Dichtplatte des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Führungswagens in verschiedenen Ansichten,
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6a bis 6c ein Paar von Umlenkstücken des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Führungswagens in verschiedenen Ansichten,
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7a bis 7c eine erste Umlenkplatte des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Führungswagens in verschiedenen Ansichten,
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8 eine zweite Umlenkplatte des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Führungswagens in einer perspektivischen Ansicht, und
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9a bis 9c eine Endkappe des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Führungswagens in verschiedenen Ansichten.
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1 zeigt ein Linearwälzlager bzw. Linearrollenlager, das aus einer Führungsschiene 1 und einem erfindungsgemäßen Führungswagen 2 besteht. Dieser hat einen Hauptkörper 4 mit einer von der Führungsschiene 1 abgewandten Oberfläche 6, an der Gewindelöcher zur Befestigung einer Last vorgesehen sind. Stirnseitig am Hauptkörper 4 in Verfahrrichtung des Führungswagens 2 vorne und hinten sind zwei Umlenkplatten 8a, 8b vorgesehen, die am Hauptkörper 4 anliegen. Ebenfalls stirnseitig am Führungswagen 2 sind zwei Endkappen 10a, 10b vorgesehen, die an den Umlenkplatten 8a, 8b anliegen. An den äußersten Stirnflächen des Führungswagens 2 sind zwei Abdeckungen angeordnet, die in die jeweilige Endkappe 10a, 10b eingesetzt sind, und von denen in 1 nur eine Abdeckung 12a sichtbar ist.
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Die Führungsschiene 1 hat – mit Bezug zur Verfahrrichtung des Führungswagens 2 – beidseitig jeweils zwei Laufbahnen 14a–14d, wobei jeweils zwei gleichseitig angeordneten Laufbahnen 14a, 14b bzw. 14c, 14d jeweils um 90° zueinander angestellt sind. Dadurch kann sich der Führungswagen 2 in allen Richtungen, die quer zur Verfahrrichtung angeordnet sind, abstützen.
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2 zeigt den Hauptkörper 4 des erfindungsgemäßen Führungswagens 2 in einem Querschnitt. Dabei ist die Verfahrrichtung des Führungswagens 2 senkrecht zur Zeichenebene angeordnet. Der Hauptkörper 4 umgreift bogenförmig die Führungsschiene 1, die in 2 nicht dargestellt ist.
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Im bzw. am Hauptkörper sind vier Reihen von rollenförmigen Wälzkörpern bzw. Rollen vorgesehen, wobei von jeder Reihe nur eine an der Führungsschiene 1 anliegende Rolle 16a–16d dargestellt ist. Weiterhin sind vier zugeordnete Rücklaufbereiche 18a–18d dargestellt, über die die Rollen 16a–16d zurücklaufen, nachdem sie sich entlang zumindest der gesamten Länge des Hauptkörpers 4 abgewälzt haben. Dabei bewegen sich die Rollen 16a–16d entlang einer jeweiligen Laufbahneinlage 20a–20d des Hauptkörpers 4, die sich entlang der Verfahrrichtung erstrecken, und die aus Verschleißgründen gehärtet sind.
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Ebenfalls entlang der Verfahrrichtung entlang den an der Führungsschiene 1 anliegenden Reihen von Rollen 16a–16d erstreckt sich ein jeweiliger Rollenführungssteg 22a, 22b, der mit Bezug zu den 9 genauer erläutert werden.
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3 zeigt die Führungsschiene 1 mit dem Führungswagens 2. Dabei ist ein Querschnitt durch die Endkappe 10a (vgl. 1) und eine Ansicht der äußeren stirnseitigen Bereiche des Hauptkörpers 4 gezeigt. Weiterhin sind – jeweils in einer Ansicht – zwei Umlenkstücke 24a, 24b dargestellt. Diese dienen jeweils zur Umlenkung von zwei Reihen von Rollen 16a–16d und haben dazu zwei gekreuzt und ineinander verschachtelt angeordnete Umlenkbahnen 30a–30d, die mit Bezug zu den 4 und 6 genauer erläutert werden.
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In der zweiten Endkappe 10b (vgl. 1) sind ebenfalls zwei Umlenkstücke angeordnet, von denen in 4 nur ein Umlenkstück 24c dargestellt ist. Jedes Umlenkstück 24a, 24b hat einen Ausrichtfortsatz 26a, 26b, der innerhalb der Endkappe 10a angeordnet ist und sich im Wesentlichen (in 3) nach oben senkrecht zur Oberfläche 6 erstreckt. Dabei sind die Umlenkstücke 24a, 24b über ihre jeweiligen Ausrichtfortsätze 26a, 26b paarweise über einen Verbindungsbügel bzw. Verbindungsabschnitt 28 verbunden. Der Verbindungsabschnitt 28 ist benachbart zu einer Oberseite der Führungsschiene 1 angeordnet und erstreckt sich quer zur Verfahrrichtung. Die beiden Paare von Umlenkstücken 24a, 24b sind mit den jeweiligen
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Ausrichtfortsätzen 26a, 26b und mit dem jeweiligem Verbindungsabschnitt 28 einstückig gebildet, was in den 6 deutlicher zu erkennen ist.
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4 zeigt einen Längsschnitt gemäß der strichpunktierten Linie „Rollenumlauf“ der 3. Dargestellt sind dabei ein mittlerer Abschnitt der Führungsbahn 1, an der beispielhaft die Rolle 16b anliegt. Diese ist zwischen der Führungsschiene 1 und dem Hauptkörper 4 eingespannt, wobei im Hauptkörper 4 der Rücklaufbereich 18b als gerader Kanal ausgebildet ist. Stirnseitig des Hauptkörpers 4 sind die beiden – ebenfalls geschnittenen – Endkappen 10a, 10b dargestellt, in denen jeweils eines der beiden Umlenkstücke 24a, 24c geschnitten dargestellt ist. In jedem Umlenkstück 24a–24c sind zwei Umlenkbahnen 30a–30d ausgebildet, wobei zwei Umlenkbahnen 30a, 30c entlang ihrem Verlauf geschnitten sind und zwei Umlenkbahnen 30b, 30d quer zu ihrem Verlauf geschnitten sind. Die Umlenkbahnen 30a–30d sind von Bahnabschnitten begrenzt, die zum überwiegenden Anteil in den Umlenkstücken 24a–24c ausgebildet sind. Einzelne Bahnabschnitte sind an zu den Umlenkstücken 24a–24c benachbarten und mit diesen in Wirkverbindung stehenden Teilen gebildet. Ausschnitt B der 4 zeigt einen solchen etwa viertelkreisförmigen äußeren Bahnabschnitt 32a einer äußeren Umlenkbahn 30a, der an einer Dichtplatte 34a ausgebildet ist. In 4 ist dargestellt, dass an beiden Stirnseiten des Führungswagens 2 jeweils eine derartige Dichtplatte 34a, 34b in die jeweilige Endkappe 10a, 10b eingesetzt ist.
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Im Ausschnitt B der 4 ist dargestellt, dass benachbart zum Bahnabschnitt 32a der Dichtplatte 34a ein Zapfen 36a gebildet ist, der in einer Ausnehmung 38a des Umlenkstücks 24a eingesetzt ist. Ausschnitt A der 3 zeigt (mit Blickrichtung entlang der Verfahrrichtung) die Form der Ausnehmung 38a, die nicht geschlossen und hinterschnittig ist.
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5a–5c zeigen eine der beiden Dichtplatten 34a in verschiedenen Ansichten. Die Dichtplatten 34a dienen zum Abstreifen und Abdichten des Schmiermittels über eine mehrfach abgewinkelte Dichtlippe 40, die an der (in den 5 nicht gezeigten) Führungsschiene 1 anliegt. Weiterhin sind an jeder Dichtplatte 34a die beiden (bereits beschriebenen) äußeren Bahnabschnitte 32a, 32b ausgebildet. Um eine optimale Positionierung dieser beiden Bahnabschnitte 32a, 32b und damit der gesamten Dichtplatte 34a gegenüber den beiden zugeordneten Umlenkstücken 24a, 24b zu ermöglichen, sind die beiden (bereits beschriebenen) Zapfen 36a, 36b an den zugeordneten Bahnabschnitten 32a, 32b und damit an der Dichtplatte 34a einstückig ausgebildet.
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Die 6a–6c zeigen eines der beiden Paare von Umlenkstücken 24a, 24b, die (wie bereits beschrieben) über einen jeweiligen Ausrichtfortsatz 26a und über einen gemeinsamen Verbindungsabschnitt 28 einstückig ausgebildet sind. Dabei zeigt 6a die äußere Seite der Umlenkstücke 24a, 24b, während 6b die innere Seite der beiden Umlenkstücke 24a, 24b zeigt. Die in 6a gezeigte äußere Seite taucht in die jeweilige Endkappe 10a ein und steht in der im Ausschnitt B der 4 gezeigte Wirkverbindung mit der Dichtplatte 34a.
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In 6a sind jeweilige gekrümmte innere Bahnabschnitte 42a, 42b der äußeren Umlenkbahnen 30a, 30d (vgl. 4) zu erkennen, während in 6 zwei äußere Bahnabschnitte 44a, 44b der inneren Umlenkbahnen 30b, 30c (vgl. 4) zu erkennen sind.
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Die in 6b gezeigte innere Seite des Paares von Umlenkstücken 24a, 24b liegt an einer jeweiligen Umlenkplatte 8a, 8b an, die mit Bezug zu den 7a–8 erläutert wird. Dabei erstreckt sich von jedem Umlenkstück 24a, 24b ein Ausrichtfortsatz 46a, 46b entlang der Verfahrrichtung des Führungswagens 2 und ist in eine entsprechende Ausnehmung 48a, 48b der Umlenkplatte 8a eingesetzt. Damit sind alle vier Umlenkstücke, von denen in den 6a und 6b nur zwei Umlenkstücke 24a, 24b gezeigt sind, mit jeweils zwei Ausrichtfortsätzen 26a, 46a bzw. 26b, 46b optimal ausgerichtet und gehalten, wobei die beiden Ausrichtfortsätze 26a, 26b in der Endkappe 10a eingesetzt sind, während sich die beiden Ausrichtfortsätze 46a, 46b in die Umlenkplatte 8a eingesetzt sind.
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7a–7c zeigen eine der beiden Umlenkplatten 8a in verschiedenen Ansichten. Wie mit Bezug zur 1 erläutert wurde, sind die beiden Umlenkplatten 8a, 8b zwischen der zugeordneten Endkappe 10a, 10b und dem Hauptkörper 4 angeordnet. 7a zeigt diejenige Seite der Umlenkplatte, die an der jeweiligen Endkappe 10a und damit an den beiden zugeordneten Umlenkstücken 24a, 24b anliegt.
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An der den Umlenkstücken 24a, 24b zugewandten Seite der Umlenkplatte 8a sind innere Bahnabschnitte 50a, 50b der inneren Umlenkbahnen 30b, 30c ausgebildet.
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Über eine mittlere Durchgangsausnehmung
52 der Umlenkplatte
8a wird Schmiermittel zugeführt, das über zwei bogenförmig verzweigende Schmiermittelnuten
54a,
54b zu den beiden Seiten der Umlenkplatte
8a und damit des Führungswagens
2 geleitet wird. Die beiden Schmiermittelnuten
54a,
54b münden in jeweilige in der Umlenkplatte
8a gebildete Schmierventile
55a,
55b. Diesbezüglich wird auf die Offenbarung der
DE 10 2010 049 944 A1 verwiesen.
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In Schließrichtung hinter den Schmierventilen 55a, 55b gelangt das Schmiermittel in eine jeweilige – vergleichsweise kurze – Schmiermittelnut 56a, 56b und verzweigt danach in Zweignuten 58a–58d. Jede Zweignut 58a–58d mündet an einer Seite der vier Reihen von Rollen 16a–16d.
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6b zeigt Dichtvorsprünge 60a, 60b, die teilweise an den Umlenkstücken 24a, 24b und teilweise an deren Ausrichtfortsätzen 26a, 26b ausgebildet sind. Die Dichtvorsprünge 60a, 60b liegen an der in 7a gezeigten Seite der Umlenkplatte 8a und umranden dabei die beiden Schmiermittelnuten 56a, 56b und deren Zweignuten 58a–58d, um diese abzudichten.
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8 zeigt eine Variante der Umlenkplatte 8a, bei deren Herstellung einstückig ein Stöpsel ausgebildet ist.
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Die 9 zeigen eine der beiden Endkappen 10a in verschiedenen Ansichten. Dabei ist in 9a ein zentraler Schmiermittelanschluss 64 für das Schmiermittel vorgesehen. Diese kann mit dem Stöpsel 62 gemäß 8 verschlossen werden. Vom Schmiermittelanschluss 64 wird das Schmiermittel im Innern der Endkappe 10a über einen zentralen Schmiermittelkanal 66 zu der in 7a gezeigten Seite der Durchgangsausnehmung 52 der Umlenkplatte 8a geführt.
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9a zeigt die Seite der Endkappe 10a, in die die beiden Umlenkstücke 24a, 24b mit ihren Ausrichtfortsätzen 26a, 26b und mit dem Verbindungsabschnitt 28 eingesetzt sind. Dabei sind an der Endkappe 10a äußere Bahnabschnitte 68a, 68b der äußeren Umlenkbahnen 30a, 30d ausgebildet.
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Von der Endkappe 10a erstrecken sich die beiden Rollenführungsstege 22a, 22b entlang der Verfahrrichtung des Führungswagens 2. Diese sind mindestens halb so lang, wie der Hauptkörper 4 und haben einen Querschnitt, der im Wesentlichen der Form eines rechtwinkligen Dreiecks entspricht. Die Rollenführungsstege 22a, 22b dienen im Betrieb des Linearrollenlagers zur Führung der Rollen 16a–16d. Weiterhin dienen sie zum Halten der Rollen 16a–16d, wenn der Führungswagen 2 von der Führungsschiene 1 abgenommen ist. Dazu haben die beiden Rollenführungsstege 22a, 22b vergleichsweise schmale Kanten 70c, 70d, die insbesondere in 9a zu erkennen sind sind.
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Die beiden Rollenführungsstege 22a, 22b sind durch Spritzgießen hergestellt. Um dabei einen Verzug zu vermeiden, ist zwischen den beiden Rollenanlageflächen jedes Rollenführungsstegs 22a, 22b eine Längsnut 72a, 72b vorgesehen.
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Offenbart ist ein Führungswagen für ein Linearrollenlager. Der Führungswagen wird über zwei endlos umlaufenden Reihen von Wälzkörpern auf der Führungsschiene verfahren. Er hat zwei in Verfahrrichtung zueinander beabstandeten Endkappen, wobei in jeder Endkappe ein Paar von quer zur Verfahrrichtung zueinander beabstandeten Umlenkstücke (zumindest abschnittsweise) eingesetzt ist. Über jedes Umlenkstück werden zwei (der insgesamt vier) Reihen von Wälzkörpern beim Verfahren des Führungswagens umgelenkt. Jedes Umlenkstück hat einen nach oben gerichteten Ausrichtfortsatz, der im Wesentlichen senkrecht zu einer von der Führungsschiene abgewandten Oberfläche des Führungswagens ausgerichtet ist. Die Ausrichtfortsätze sind (zumindest abschnittsweise) in die Endkappe eingesetzt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Führungsschiene
- 2
- Führungswagen
- 4
- Hauptkörper
- 6
- Oberfläche
- 8a, 8b
- Umlenkplatte
- 10a, 10b
- Endkappe
- 12a, 12b
- Abdeckung
- 14a, 14b, 14c, 14d
- Laufbahn
- 16a, 16b, 16c, 16d
- Rolle
- 18a, 18b, 18c, 18d
- Rücklaufbereich
- 20a, 20b, 20c, 20d
- Laufbahneinlage
- 22a, 22b
- Rollenführungssteg
- 24a, 24b, 24c
- Umlenkstück
- 26a, 26b
- Ausrichtfortsatz
- 28
- Verbindungsabschnitt
- 30a, 30d
- äußere Umlenkbahn
- 30b, 30c
- innere Umlenkbahn
- 32a, 32b
- äußerer Bahnabschnitt
- 34a, 34b
- Dichtplatte
- 36a
- Zapfen
- 38a
- Ausnehmung
- 40
- Dichtlippe
- 42a, 42b
- innerer Bahnabschnitt
- 44a, 44b
- äußerer Bahnabschnitt
- 46a, 46b
- Ausrichtfortsatz
- 48a, 48b
- Ausnehmung
- 50a, 50b
- innerer Bahnabschnitt
- 52
- Durchgangsausnehmung
- 54a, 54b
- Schmiermittelnut
- 55a, 55b
- Schmierventil
- 56a, 56b
- Schmiermittelnut
- 58a, 58b, 58c, 58d
- Zweignut
- 60a, 60b
- Dichtvorsprung
- 62
- Stöpsel
- 64
- Anschluss
- 66
- Schmiermittelkanal
- 68a, 68b
- äußerer Bahnabschnitt
- 70c, 70d
- Kante
- 72a, 72b
- Längsnut
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007056862 A1 [0003]
- DE 102008019002 A1 [0004]
- DE 102010049943 A1 [0005]
- DE 102010049944 A1 [0007, 0055]