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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Spulen für Elektromaschinen oder Elektrokraftmaschinen. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Spulenträger für eine Spule einer Elektromaschine, einen Stator für eine Elektromaschine sowie eine Elektromaschine mit einem solchen Stator.
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Stand der Technik
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Elektromaschinen wie z. B. Elektromotoren weisen einen Stator und einen Rotor auf, wobei üblicherweise zumindest der Stator über eine Mehrzahl von Spulen verfügt, welche unter Beaufschlagung von elektrischer Energie ein Magnetfeld erzeugen, welches den Rotor in eine Rotation versetzt. Zur gegenseitigen elektrischen Isolierung der Spulen voneinander kann beispielsweise ein Isolationspapier oder ein sonstiges Phasenisolationselement zwischen den Spulen platziert werden, um zu verhindern, dass beispielsweise bei Isolierungsschäden an dem Spulendraht der Spulen ein unerwünschter elektrischer Kontakt zwischen benachbarten Spulen entsteht.
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DE 10 2010 042 677 A1 zeigt einen solchen Stator für eine elektrische Maschine mit einer entsprechenden Spulenanordnung.
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DE 20 2010 014 425 U1 zeigt einen Stator für einen elektrischen Motor, wobei der Stator ein isolierendes Element aufweist, welches ausgeführt ist, Phasenpotenzial-Schienen des Stators voneinander zu isolieren.
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Zur mechanischen Fixierung bzw. elektrischen Isolierung der einzelnen Komponenten kann der Stator samt Spulen und Phasenisolationselement imprägniert werden, d. h. mit einem Harz besprüht oder in ein Harz getaucht werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Mit der Erfindung wird ein verbesserter Aufbau eines Spulenträgers ermöglicht, welcher den Anteil der Ausschussware einzelner Spulenträger sowie kompletter Statoren reduzieren kann.
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Im Zuge der Fertigung von Statoren für Elektromaschinen kann es dazu kommen, dass sich ein Phasenisolationselement oder Phasenisolationspapier, welches sich zwischen zwei Spulen bzw. Phasen des Stators befindet, um diese elektrisch voneinander zu isolieren, in seiner Position verschiebt. Nach dem Imprägnieren des Stators ist dieses verschobene Phasenisolationselement allerdings in seiner verschobenen Position fixiert und kann nicht mehr bewegt bzw. repositioniert werden. Damit kann es dazu kommen, dass während eines Betriebs einer Elektromaschine ein Rotor in Kontakt mit dem verschobenen Phasenisolationselement kommt, wodurch beispielsweise unerwünschte Betriebsgeräusche oder Funktionsstörungen auftreten können. Das in einer fehlerhaften Position festgemachte Phasenisolationselement kann dazu führen, dass der entsprechende Stator für eine weitere Verwendung nicht mehr geeignet ist, d. h. Ausschussware darstellt.
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Es ist ein Spulenträger für eine Spule einer Elektromaschine, ein Stator für eine Elektromaschine sowie eine Elektromaschine gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche angegeben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung.
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Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Spulenträger für eine Spule einer Elektromaschine angegeben, wobei der Spulenträger einen Spulenkern und eine Abschlusswand mit einem ersten Rand und einem zweiten Rand aufweist. Dabei ist der erste Rand dem zweiten Rand gegenüberliegend angeordnet und die Abschlusswand ist ausgeführt, einen um den Spulenkern wickelbaren Spulendraht in einer gewickelten Position zu halten. Der Spulenträger ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlusswand eine erste Haltenase und eine zweite Haltenase aufweist, wobei die erste Haltenase sich in einer Erstreckungsebene der Abschlusswand von dem ersten Rand in einer ersten Abragerichtung entlang einer ersten Mittelachse der ersten Haltenase erstreckt und wobei die zweite Haltenase sich in der Erstreckungsebene der Abschlusswand von dem zweiten Rand in einer zweiten Abragerichtung entlang einer zweiten Mittelachse der zweiten Haltenase erstreckt.
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Die Abschlusswand kann beispielsweise in einer Ebene orthogonal zu einer Längsachse des Spulenkerns angeordnet sein und ausgeführt sein, dass der um den Spulenkern gewickelte Spulendraht in dieser gewickelten Position gehalten wird und nicht in Längsrichtung des Spulenkerns von diesem abrutschen kann.
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Bei der Abschlusswand kann es sich beispielsweise um ein Kunststoffteil oder Kunststoffformteil oder ein sonstiges flächig ausgeführtes Element aus elektrisch nicht leitendem Material handeln. Damit bildet der Spulenkern mit der Abschlusswand einen in etwa T-förmigen Querschnitt, wobei die Abschlusswand den horizontal verlaufenden Teil des Querschnitts darstellt und seitlich zumindest in zwei Richtungen über den Spulenkern hinausragt.
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Die erste Haltenase kann sich in einer Ebene der Abschlusswand erstrecken und senkrecht von einem ersten Rand der Abschlusswand abragen, sie kann allerdings auch einen Winkel abweichend von 90 Grad zu dem ersten Rand der Abschlusswand einschließen, so dass die erste Haltenase schräg oder quer zu dem ersten Rand der Abschlusswand verläuft. Diese Ausführungen gelten sinngemäß auch für die zweite Haltenase und den zweiten Rand der Abschlusswand.
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Die erste Haltenase und die zweite Haltenase können insbesondere dazu ausgeführt sein, ein Phasenisolationselement, welches zum elektrischen Isolieren einer Spule von einer anderen Spule ausgeführt ist, in einer vorgeschriebenen oder gewünschten Position zu fixieren, so dass das betreffende Phasenisolationselement während eines Fertigungs- oder Montagevorgangs einer Spule oder des Stators nicht verschoben werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die erste Mittelachse mit Bezug zu der zweiten Mittelachse einen Versatzabstand auf.
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Damit können beispielsweise baugleiche Spulenträger so benachbart zueinander an einem Stator angeordnet werden, dass sich jeweils der erste Rand eines Spulenträgers an den zweiten Rand eines benachbarten Spulenträgers bzw. umgekehrt anschließt, wobei die erste Haltenase an dem ersten Rand zu der zweiten Haltenase an dem zweiten Rand versetzt ist, so dass die Haltenasen benachbarter Spulenträger nicht in Berührung miteinander geraten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Versatzabstand größer als eine Summe der Hälfte einer ersten Breite der ersten Haltenase und der Hälfte einer zweiten Breite der zweiten Haltenase.
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Durch den so festgelegten Mindestversatzabstand zwischen der ersten Mittelachse und der zweiten Mittelachse kann beispielsweise berücksichtigt werden, dass die erste Breite der ersten Haltenase von der zweiten Breite der zweiten Haltenase abweicht. Dies gilt natürlich für den Fall, dass jede Mittelachse die erste Haltenase bzw. die zweite Haltenase mittig durchläuft, d. h. dass für jede Haltenase gilt, dass die Mittelachse die jeweilige Haltenase bei der halben Breite durchläuft.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind an dem ersten Rand zumindest zwei Haltenasen und an dem zweiten Rand zumindest zwei Haltenasen angeordnet, wobei eine Projektion der Haltenasen an dem ersten Rand auf die Mittelachse der Abschlusswand sich mit einer Projektion der Haltenasen an dem zweiten Rand auf die Mittelachse der Abschlusswand nicht überlappt.
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In anderen Worten bedeutet dies, dass bei benachbarten Spulenträgern, in welchen sich der zweite Rand und der erste Rand bzw. umgekehrt gegenüberliegen, die jeweils an diesen Rändern angeordneten Haltenasen nicht berühren, da ihre Projektion auf die Mittelachse der Abschlusswand sich nicht überlappt, was bedeutet, dass alle Haltenasen zueinander einen entsprechenden Versatzabstand wie oben geschildert aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Haltenasen und die Abschlusswand einstückig ausgeführt.
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Dies kann insbesondere einen Fertigungsprozess des Spulenträgers oder zumindest der Abschlusswand vereinfachen. Weiterhin kann dies zu einer erhöhten mechanischen Festigkeit der Haltenasen führen, da die Haltenasen nicht über zusätzliche Befestigungselemente mit der Abschlusswand verbunden sind, sondern in dieser Ausführungsform gerade einstückig ausgeführt sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Stator für eine Elektromaschine angegeben, wobei der Stator einen ersten Spulenträger wie oben und im Folgenden beschrieben und einen zweiten Spulenträger wie oben und im Folgenden beschrieben aufweist. Dabei sind der erste Spulenträger und der zweite Spulenträger entlang einer Umfangsrichtung des Stators so angeordnet, dass eine Mittelachse der Abschlusswand des ersten Spulenträgers und des zweiten Spulenträgers parallel zu einer Mittelachse des Stators verläuft. Der Stator ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Haltenase der ersten Abschlusswand und die zweite Haltenase der zweiten Abschlusswand des zweiten Spulenträgers in einen Zwischenraum zwischen der ersten Abschlusswand und der zweiten Abschlusswand ragen, wobei eine Breite des Zwischenraums geringer ist als eine Summe der ersten Länge der ersten Haltenase und der zweiten Länge der zweiten Haltenase, so dass sich die erste Haltenase und die zweite Haltenase in einer Richtung entlang ihrer Mittelachse zumindest teilweise überlappen.
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Stehen sich beispielsweise der erste Rand der ersten Abschlusswand und der zweite Rand der zweiten Abschlusswand benachbarter Spulenträger gegenüber, so bedeutet dies, dass die Haltenasen des ersten Randes in Richtung des zweiten Randes der Abschlusswand des benachbarten Spulenträgers ragen und entsprechend umgekehrt. Durch den Versatz der Haltenasen an dem ersten Rand und der Haltenasen an dem zweiten Rand zueinander berühren sich die Haltenasen nicht, sondern verlaufen in einem Überlappungsabschnitt in der Erstreckungsebene der Abschlusswände nebeneinander.
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Es sei darauf hingewiesen, dass benachbarte Spulen auch so angeordnet sein können, dass die Erstreckungsebenen der jeweiligen Abschlusswände nicht zusammenfallen und auch nicht parallel zueinander verlaufen, sondern sich schneiden. In einem solchen Fall können die Haltenasen der jeweiligen Spulenträger quer zueinander verlaufen, da sie jeweils dem Verlauf der entsprechenden Erstreckungsebene der Abschlusswand folgen.
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Durch diese Anordnung können die sich in einem Zwischenraum überlappenden Haltenasen ein Phasenisolationselement in dem Zwischenraum befestigen, und zwar so, dass das Phasenisolationselement nicht über die Erstreckungsebene der Abschlusswand hinausragt.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Stator weiterhin ein Phasenisolationselement zum elektrischen Isolieren des Spulendrahtes auf dem ersten Spulenträger von dem Spulendraht auf dem zweiten Spulenträger auf, wobei das Phasenisolationselement in dem Zwischenraum angeordnet ist und wobei die erste Haltenase und die zweite Haltenase ausgeführt sind, das Phasenisolationselement mit Bezug zu einer Bewegungsrichtung quer zu der Erstreckungsebene der ersten Abschlusswand und der zweiten Abschlusswand in dem Zwischenraum zu fixieren.
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Wie bereits dargestellt, weist der Spulenträger einen T-förmigen Querschnitt auf, wobei das vertikal verlaufende Element des T-förmigen Querschnittes dem Spulenkern entspricht und das horizontal verlaufende Element des T-förmigen Querschnittes der Abschlusswand entspricht. Der Spulendraht ist dabei um den Spulenkern gewickelt und wird von der Abschlusswand daran gehindert, diese Position zu verlassen. Das Phasenisolationselement, beispielsweise in Form eines Phasenisolationspapiers, ist zwischen zwei benachbarten Spulenträgern so angeordnet, dass jeweils die Spulendrähte bzw. Spulenwicklungen um den Spulenkern elektrisch voneinander isoliert werden. Hierbei soll dass Phasenisolationselement insbesondere keine Bewegung in Richtung der Abschlusswand oder über diese hinaus vollziehen, da sich in diesem Fall die Spulenwicklungen benachbarter Spulenträger berühren können, so dass bei beschädigter Isolierung des Spulendrahtes eine Fehlfunktion des Stators hervorgerufen werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Elektromaschine mit einem Stator wie oben und im Folgenden beschrieben angegeben.
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Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine schematische Querschnittdarstellung einer Spule mit einem Spulenträger gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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2 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Spulenträger gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Abschlusswand eines Spulenträgers gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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4 zeigt eine schematische Darstellung zweier benachbarter Spulenträger gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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5 zeigt eine schematische Darstellung zweier benachbarter Spulenträger gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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6 zeigt eine schematische isometrische Darstellung zweier benachbarter Spulenträger gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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7 zeigt eine isometrische Darstellung eines Stators gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu.
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Werden in der folgenden Figurenbeschreibung gleiche Bezugsziffern verwendet, so betreffen diese gleiche oder ähnliche Elemente.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine Spule 100 mit einem Spulenträger 110. Der Spulenträger 110 weist einen Spulenkern 112 und eine Abschlusswand 115 auf, wobei die Abschlusswand 115 orthogonal zu dem Spulenkern 112 verläuft. Der Spulenkern 112 hat eine erste Oberfläche 113 und eine zweite Oberfläche 114, wobei die erste Oberfläche 113 ausgeführt ist, den Spulenkern an einem Stator zu befestigen und wobei an der zweiten Oberfläche 114 die Abschlusswand 115 angeordnet ist. Es ist der Darstellung zu entnehmen, dass die erste Oberfläche 113 der zweiten Oberfläche 114 gegenüberliegt. Um den Spulenkern 112 ist ein Spulendraht 120 mehrfach gewickelt.
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2 zeigt eine Abschlusswand 115, welche eine Erstreckungsebene 117 aufspannt. In einem nicht einsehbaren, hinter der Abschlusswand 115 liegenden Bereich ist mit einer gestrichelten Linie der Spulenkern 112 angedeutet. In einer alternativen Ausführungsform kann die Abschlusswand einen Durchbruch aufweisen, in welchem Durchbruch der Spulenkern angeordnet ist, womit die Abschlusswand kein durchgängiges flächiges Element in dieser alternativen Ausführungsform ist. Die Abschlusswand 115 weist einen ersten Rand 118 und einen zweiten Rand 119 auf, wobei der erste Rand und der zweite Rand sich einander gegenüberliegen. An dem ersten Rand ist die erste Haltenase 130 und an dem zweiten Rand 119 ist die zweite Haltenase 140 angeordnet.
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Die erste Haltenase 130 ragt in einer Abragerichtung 131 von dem ersten Rand 118 ab, wobei die erste Haltenase 130 sich entlang der Mittelachse 132 der ersten Haltenase erstreckt. Die erste Haltenase 130 weist eine Breite 133 auf. Die zweite Haltenase 140 erstreckt sich von der Abschlusswand von dem zweiten Rand 119 in einer Abragerichtung 141 der zweiten Haltenase entlang der Mittelachse 142 der zweiten Haltenase und weist dabei eine Breite 143 auf. Entlang der Mittelachse 116 der Abschlusswand weisen die Mittelachse 132 und die Mittelachse 142 aufeinander bezogen einen Versatzabstand 153 auf. In 2 verlaufen die Mittelachsen 132, 142 parallel zueinander und jeweils senkrecht zu dem ersten Rand bzw. zu dem zweiten Rand. Der erste Rand und der zweite Rand liegen an der Abschlusswand einander gegenüber und verlaufen ebenfalls parallel zueinander.
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3 zeigt eine Abschlusswand 115 mit einer ersten Haltenase 130 und einer zweiten Haltenase 140. Die erste Haltenase 130 bzw. die zweite Haltenase 140 schließen einen ersten Neigungswinkel 136 bzw. einen zweiten Neigungswinkel 146 zu dem ersten Rand bzw. dem zweiten Rand ein. Der Neigungswinkel 136, 146 kann dabei 90 Grad oder einen hiervon abweichenden Wert aufweisen. Beispielsweise kann jeder der Neigungswinkel in einer alternativen Ausführungsform kleiner als 90 Grad, insbesondere 75 Grad oder 60 Grad aufweisen.
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Weiterhin sind der 3 die Projektionen der ersten Haltenase 130 bzw. der zweiten Haltenase 140 auf die Mittelachse 116 der Abschlusswand 115 zu entnehmen. Die senkrechte Projektion der ersten Haltenase 130 ist dabei von der ersten Positionsfläche 134 und die senkrechte Projektion der zweiten Haltenase 140 auf die Mittelachse 116 von der Projektionsfläche 144 dargestellt. Der Versatzabstand 154 der Projektionsflächen 134, 144 zeigt, dass die erste Haltenase 130 und die zweite Haltenase 140 so gegeneinander versetzt sind, dass sich die Haltenasen baugleicher nebeneinander angeordneter Spulenträger, wobei der erste Rand der Abschlusswand und der zweite Rand der benachbarten Abschlusswand sich gegenüberliegen, nicht überlappen, sondern teilweise in Abhängigkeit von der Länge der Haltenasen nebeneinander verlaufen oder quer zueinander verlaufen.
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4 zeigt zwei nebeneinander liegende Spulen 100, 200. Die erste Spule 100 weist an dem ersten Rand zwei Haltenasen 130A, 130B und an dem zweiten Rand zwei Haltenasen 140A, 140B auf. Die Haltenasen 130A, 130B weisen eine Länge 135 und die Haltenasen 140A, 140B eine Länge 145 auf, wobei diese Längen das Ausmaß des Abragens der Haltenasen von dem Rand der Abschlusswand darstellen.
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Die Abschlusswand 215 der zweiten Spule 200 ist baugleich ausgeführt wie die Abschlusswand 115 der ersten Spule 100. Demnach gelten die Ausführungen zu der ersten Spule 100 sinngemäß für die zweite Spule 200.
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Es sei darauf hingewiesen, dass sowohl die Länge 135 von der Länge 145 abweichen kann als auch die Haltenasen an dem selben Rand unterschiedliche Längen aufweisen können.
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Die benachbarten Spulen 100, 200 bilden zwischen sich einen Zwischenraum 180 mit einer Breite 181. In dem Zwischenraum 180 ist ein Phasenisolationselement 300 dargestellt. Dadurch, dass die Haltenasen 130A, 240A bzw. 130B, 240B, welche jeweils ein Haltenasenpaar darstellen, sich überlappen, kann das Phasenisolationselement 300 den Zwischenraum 180 in einer Richtung quer oder orthogonal zu der Erstreckungsebene der Abschlusswand 115, 215 nicht verlassen. Die Haltenase 130A der Abschlusswand 115 ragt in Richtung der Abschlusswand 215 und die Haltenase 240A der Abschlusswand 215 ragt in entgegengesetzter Richtung zu der Abschlusswand 115, wobei sich diese beiden Haltenasen überlappen und teilweise nebeneinander verlaufen, da sie zueinander einen Querversatz wie oben dargestellt aufweisen und die Summe ihrer Längen 135, 145 größer ist als die Breite 181 des Zwischenraums 180.
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5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, in welchem die Haltenasen keinen Versatzabstand zueinander aufweisen, sich aber dennoch in dem Zwischenraum 180 zwischen den Spulen 100, 200 überlappen. Die erste Haltenase 130 weist eine Zunge 138 auf, welche sich ebenfalls in Richtung der Abragerichtung der ersten Haltenase erstreckt und die zweite Haltenase 140 weist eine Vertiefung bzw. Einkerbung 148 auf, wobei die Einkerbung entgegengesetzt der Abragerichtung der zweiten Haltenase 140 verläuft. In anderen Worten stellt die Einkerbung 148 eine Komplementärerscheinung zu der Zunge 138 dar und die Zunge 138 ragt in die Einkerbung 148 ein, wenn zwei Spulen 100, 200 nebeneinander angeordnet sind. Durch dieses berührungslose, reißverschlussartige Hineinragen der Zunge 138 der ersten Haltenase 130 in die Einkerbung 148 der zweiten Haltenase 140 wird ebenfalls verhindert, dass sich ein Phasenisolationselement 300, welches sich in dem Zwischenraum 180 befindet, in einer Richtung quer zu der Erstreckungsebene der Abschlusswand eines Spulenträgers bewegt.
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6 zeigt eine isometrische Darstellung zweier nebeneinander angeordneter Spulen 100, 200. Die Spulen 100, 200 weisen jeweils einen Spulenträger mit einem Spulenkern 112, 212 und einer Abschlusswand 115, 215 auf, wobei um jeden Spulenkern 112, 212 ein Spulendraht 120, 220 gewickelt ist.
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Das Phasenisolationselement 300 ist in dem Zwischenraum 180 zwischen den Spulen 100, 200 angeordnet und ausgeführt, die Spulendrähte 120, 220 voneinander elektrisch zu isolieren. Es ist der Darstellung zu entnehmen, dass der erste Rand 118 der Abschlusswand 115 der ersten Spule 100 benachbart mit dem zweiten Rand 119 der Abschlusswand 215 der zweiten Spule 200 ist, d.h. dass diese Ränder sich gegenüber liegen und den Zwischenraum 180 zwischen der ersten Spule 100 und der zweiten Spule 200 bilden.
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Im Zuge der Anordnung der Spulen 100, 200 an einem Stator (nicht gezeigt) kann es dazu kommen, dass das Phasenisolationselement 300 sich beispielsweise in einer Richtung 305 quer zu der Abschlusswand 115, 215 bewegt und so eine elektrische Isolierung der Spulendrähte 120, 220 zueinander nicht mehr in vollem Maße gegeben ist. Das Phasenisolationselement 300 kann sich selbstverständlich auch bei anderen Fertigungs- oder Montageschritten eines Stators oder einer Elektromaschine verschieben. Gerade dieses Verschieben des Phasenisolationselementes 300 entlang der Richtung 305, d. h. hinaus aus dem Zwischenraum 180, wird durch die sich in dem Zwischenraum 180 überlappenden Haltenasen 130A, 240A und 130B, 240B der ersten Abschlusswand 115 und der zweiten Abschlusswand 215 vermieden.
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7 zeigt einen Stator 400 für eine Elektromaschine, wobei der Stator kreisförmig ausgeführt ist und eine Mehrzahl von Spulen entlang der Umfangsrichtung des Stators 400 so angeordnet sind, dass jeweils die Mittelachse einer Abschlusswand einer Spule parallel zu der Mittelachse 410 des Stators verläuft. Die Abschlusswände 115, 215 der Spulen 100, 200 weisen dabei in radialer Richtung des Stators auf die Mittelachse 410 des Stators.
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Jede Abschlusswand 115, 215 der Spulen 100, 200 kann dabei baugleich ausgeführt sein und zueinander versetzte Haltenasen 130, 240 aufweisen, wobei gerade die sich in einem Zwischenraum überlappenden Haltenasen 130, 240 dafür sorgen, dass ein in dem Zwischenraum befindliches Phasenisolationselement sich nicht in radialer Richtung des Stators hin zu der Mittelachse 410 des Stators bewegen kann. Im Falle, dass das Phasenisolationselement 300 sich in radialer Richtung hin zu der Mittelachse 410 des Stators bewegen würde, kann es dazu kommen, dass ein in dem Stator drehbar gelagerter Rotor während seiner Drehung an dem herausragenden Phasenisolationselement schleift oder anschlägt, so dass es zu Geräuschen und/oder Funktionsbeeinträchtigungen des Stators bzw. der gesamten Elektromaschine kommen kann. Gerade dieses wird durch die Erfindung vermieden.
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Das Platzieren des Phasenisolationselementes 300 in den Zwischenraum kann dennoch einfach erfolgen, indem das Phasenisolationselement in einer Längsrichtung des Stators entlang der Montagerichtungspfeile 315A, 315B parallel zu der Mittelachse 410 in den Zwischenraum eingeschoben wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010042677 A1 [0003]
- DE 202010014425 U1 [0004]