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Die Erfindung betrifft eine Schiebetüranlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 195 39 956 C2 ist eine Schiebetüranlage mit mindestens einem verschiebbar gelagerten Schiebeflügel bekannt. Der Schiebeflügel ist über mindestens einen Rollenwagen an einer ortsfest montierten Führungsschiene geführt, wobei die Führungsschiene einen Aufnahmebereich für ein separat einsetzbares Laufflächenprofil aufweist. Das Laufflächenprofil ist in mindestens zwei verschiedenen Positionen in oder an dem Aufnahmebereich montierbar, indem es sich um 180° um seine Längsachse drehen lässt, wenn die bisher benutzte Lauffläche abgenutzt ist, womit sich Gesamtlebensdauer des Laufflächenprofils verdoppeln lässt. Jedoch ist die Anordnung aus Führungsschiene und Laufflächenprofil nicht flexibel an örtliche Gegebenheiten anpassbar. In der Praxis kann es beispielsweise erforderlich werden, den Abstand zwischen dem Schiebeflügel und einem ortsfesten Bauteil, z. B. einem Festfeld oder einem Pfosten der Schiebetüranlage, zu variieren, was mit der in der vorgenannten Druckschrift vorliegenden Anordnung nur durch aufwändige Anpassungen z. B. an der Verbindung zwischen Rollenwagen und Schiebeflügel und/oder durch den zusätzlichen Einbau einer Justiereinrichtung möglich ist. Zwar ermöglicht die vorliegende Anordnung eine Justierung des Schiebeflügels senkrecht zur Bewegungsrichtung, was dann aber dazu führen kann, dass der Schwerpunkt des Schiebeflügels nicht mehr unterhalb der Lauffläche liegt, wobei das dann vorliegende Kippmoment zu einem erhöhten Verschleiß von Bauteilen der Schiebetüranlage führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Schiebetüranlage derart zu verbessern, dass sie flexibel einsetzbar ist.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Das Laufflächenprofil ist in einer ersten Position und demgegenüber durch Drehung um 180° um eine vertikale Achse in einer zweiten Position in oder an dem Aufnahmebereich montierbar, sodass sich der Abstand des Schiebeflügels zu dem ortsfesten Bauteil der Schiebetüranlage verändert. Hierdurch ist die Schiebetüranlage flexibel an örtliche Gegebenheiten anpassbar, wobei insbesondere auch sichergestellt werden kann, dass der Schwerpunkt des Schiebeflügels stets unterhalb der Lauffläche liegt.
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Der Aufnahmebereich der Führungsschiene kann symmetrisch, beispielsweise spiegelsymmetrisch ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausführung kann der Aufnahmebereich der Führungsschiene als C-förmige Nut mit Hinterschnitten ausgebildet sein.
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Das Profil der Führungsschiene kann benachbart zu dem Aufnahmebereich mindestens eine Auflagefläche aufweisen, welche auch bei einem hohen Gewicht des Schiebeflügels eine lagestabile Ausrichtung des Laufschienenprofils gewährleistet.
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Das Laufflächenprofil kann mindestens eine Kontaktfläche sowie mindestens einen Fortsatz aufweisen, wobei die Kontaktfläche zumindest mittelbar auf der Auflagefläche der Führungsschiene aufliegen kann und der Fortsatz zumindest mittelbar einen der Hinterschnitte des Aufnahmebereichs der Führungsschiene hintergreifen kann.
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Zur Montage zwischen dem Laufflächenprofil und der Führungsschiene kann ein Zwischenprofil vorgesehen sein, welches vorteilhaft aus einem elastischen Material ausgebildet sein kann, um eine Geräuschentwicklung beim Betrieb der Schiebetüranlage zu reduzieren.
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Für einen sicheren Sitz kann das Zwischenprofil mindestens einen Fortsatz aufweisen, welcher den Fortsatz des Laufflächenprofils zumindest abschnittsweise umgreift.
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Das Zwischenprofil kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung mindestens einen Vorsprung aufweisen, welcher mit einem Hinterschnitt des Aufnahmebereichs der Führungsschiene zusammenwirken kann. Hierdurch kann erreicht werden, dass das Führungsschienenprofil werkzeuglos, insbesondere verrastend an dem Profil der Führungsschiene montierbar ist. In einer alternativen Ausgestaltung kann auf eine Zwischenschaltung des Zwischenprofils verzichtet werden.
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Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 eine Schiebetüranlage in Frontansicht;
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2 einen Vertikalschnitt entlang Linie X-X in 1;
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3 einen Vertikalschnitt gemäß 2, jedoch mit in anderer Position montiertem Laufflächenprofil;
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4 einen Ausschnitt der Führungsschiene im Bereich des Aufnahmebereichs, das Laufflächenprofil sowie das Zwischenprofil, im unmontierten Zustand im Vertikalschnitt;
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5 bis 8 einen Ausschnitt der Führungsschiene im Bereich des Aufnahmebereichs bei verschiedenen Montagepositionen des Laufflächenprofils im Vertikalschnitt.
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In der 1 ist eine Schiebetüranlage 1 in schematischer Frontansicht dargestellt. Die Schiebetüranlage 1 weist zwei gegenläufig bewegbare Schiebeflügel 2 auf, deren Durchgangsbereich seitlich von je einem Festfeld 3 begrenzt wird. Oberhalb der Schiebeflügel 2 und der Festfelder 3 verläuft ein Riegel 5, welcher Teil einer Pfosten-Riegel-Konstruktion ist und sich auf mehreren Pfosten 6 abstützt. Im Bereich des Riegels 5 ist eine Führungsschiene 7 angeordnet, in welcher die Schiebeflügel 2 durch Rollenwagen 8 verschiebbar geführt sind. Der obere Bereich der Schiebetüranlage 1 wird durch mehrere Oberlichter 4 gebildet. Im Bereich des Riegels 5 kann zum Antrieb der Schiebeflügel 2 eine hier nicht dargestellte Antriebseinrichtung angeordnet sein.
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Die 2 zeigt den Bereich der Führungsschiene 7 der Schiebetüranlage 1 im Vertikalschnitt. Das Profil der Führungsschiene 7 ist im Wesentlichen mit C-förmigem Querschnitt ausgebildet, wobei die vertikale Profilbasis an den Pfosten 6 montiert ist. Der obere horizontale Profilschenkel weist einen Anschlussbereich 12 auf, an welchem ein hier nicht dargestelltes Montageprofil zur Befestigung von Antriebskomponenten wie Antriebsmotor, Getriebe usw. montierbar ist. Der untere horizontale Profilschenkel weist einen Aufnahmebereich 11 zur Montage eines separaten Laufflächenprofils 10 auf. Auf dem Laufflächenprofil 10 rollen die Laufrollen 9 der Rollenwagen 8 ab, wobei der Schiebeflügel 2 an den Rollenwagen 8 befestigt ist. Am Rollenwagen 8 ist ein Anschlag 13 montierbar, welcher das Profil der Führungsschiene 7 mit geringem Abstand untergreift und somit ein „Entgleisen” des Rollenwagens 8 verhindern.
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In diesem Ausführungsbeispiel weist der Schiebeflügel 2 einen relativ kleinen Abstand X1 zu einem ortsfesten Bauteil der Schiebetüranlage 1 auf, hier konkret zu dem Pfosten 6. Falls es erforderlich ist, einen größeren Abstand X2 vorzusehen, wird das Laufflächenprofil 10 in einer anderen Position am Profil der Laufschiene 7 montiert, wie es in der 3 dargestellt ist.
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In der 4 sind die erfindungswesentlichen Bauteile der Schiebetüranlage 1 vergrößert im unmontierten Zustand dargestellt. Der im Profil der Führungsschiene 7 vorgesehene Aufnahmebereich 11 ist als symmetrische, C-förmige Nut mit Hinterschnitten 21, 22 ausgebildet, wobei sich direkt benachbart zu der Nut des Aufnahmebereichs 11 jeweils Auflageflächen 23, 24 befinden. Das Laufflächenprofil 10 weist obenseitig eine Lauffläche 15 auf, welche in diesem Ausführungsbeispiel konvex gewölbt ausgebildet ist, bei abweichenden, hier nicht dargestellten Ausführungen auch anders, z. B. flach oder konkav ausgebildet sein kann. An seiner Unterseite weist das Laufflächenprofil 10 unterhalb der Lauffläche 15 eine Kontaktfläche 16 auf, welche im montierten Zustand des Laufflächenprofils 10 oberhalb einer der Auflageflächen der Führungsschiene 7 anordbar ist, so dass sich eine lagestabile Auflage des Laufflächenprofils 10 auf dem Profil der Führungsschiene 7 ergibt. Zu seiner sicheren Fixierung auf der Führungsschiene 7 weist das Laufflächenprofil 10 einen Fortsatz 18 auf, welcher im montierten Zustand des Laufflächenprofils 10 einen der Hinterschnitte 21, 22 des Aufnahmebereichs 11 der Führungsschiene 7 hintergreift. Zur Geräuschdämmung ist ein separates, zwischen dem Laufflächenprofil 10 und dem Profil der Führungsschiene 7 anzuordnendes Zwischenprofil 14 vorgesehen, welches vorteilhaft aus einem elastischen Material wie Kunststoff oder Gummi ausgebildet sein kann. Die Oberseite des Zwischenprofils 14 weist eine der Unterseite des Laufflächenprofils 10 entsprechende Kontur mit einer Auflagefläche 17 und einem Fortsatz 19 auf, wobei der Fortsatz 19 des Zwischenprofils 14 den Fortsatz 18 des Laufflächenprofils 10 zumindest abschnittsweise umgreift. Ferner weist das Zwischenprofil 14 einen abgeschrägten Vorsprung 20 auf, welcher mit einem der Hinterschnitte 21, 22 des Aufnahmebereichs 11 der Führungsschiene 7 zusammenwirken kann. Vor der Montage kann das Zwischenprofil 14 mit dem Laufflächenprofil 10 zu einer Einheit verklebt werden.
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Die Montage des Laufflächenprofils 10 an der Führungsschiene 7 ist in den 5 bis 8 schrittweise dargestellt. In der Position gemäß 5 wurde das schräggestellte Laufflächenprofil 10 gemeinsam mit dem darunter in Anlage befindlichen Zwischenprofil 14 von schräg oben in die Nut des Aufnahmebereichs 11 eingeführt, so dass die Vorsprünge 18, 19 den in der Zeichnung rechten Hinterschnitt 22 hintergreifen. Sodann wird die Einheit aus Laufflächenprofil 10 und Zwischenprofil 14 im Gegenuhrzeigersinn (gestrichelter Pfeil) verschwenkt, so dass der Vorsprung 20 des Zwischenprofils 14 in Kontakt mit dem in der Zeichnung linken Hinterschnitt 21 kommt, wie es in der 6 gezeigt ist. Aufgrund der Elastizität des Zwischenprofils 14 wird der Vorsprung 20 hierbei elastisch verformt. Nach einem weiteren Verschwenken der Einheit aus Laufflächenprofil 10 und Zwischenprofil 14 im Gegenuhrzeigersinn wird die in der 7 dargestellte, endgültige Montageposition des Laufflächenprofils 10 erreicht. Der Vorsprung 20 des Zwischenprofils 14 untergreift nun verrastend den Hinterschnitt 21 des Aufnahmebereichs 11, 50 dass das Laufflächenprofil 10 bereits hierdurch an dem Profil der Führungsschiene 7 fixiert ist, wobei noch weitere, hier nicht darstellte Mittel zur zusätzlichen Fixierung des Laufflächenprofils 10 vorgesehen sein können. Die hier gezeigte Montageposition des Laufflächenprofils entspricht derjenigen, wie sie z. B. in der 2 dargestellt ist.
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In der 8 ist die andere Montageposition des Laufflächenprofils 10 gezeigt, welche derjenigen entspricht, wie sie z. B. in der 3 dargestellt ist. Das Laufflächenprofil 10 wurde hierzu um eine vertikale, in Zeichnungsebene liegende Achse gewendet. Die Lauffläche 15 des Laufflächenprofils 10 befindet sind nun oberhalb der in der Zeichnung rechten Auflagefläche 24 des Profils der Führungsschiene 7, während der Fortsatz des Laufflächenprofils 10 nun den in der Zeichnung linken Hinterschnitt 21 des Aufnahmebereichs 11 untergreift.
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Selbstverständlich sind noch weitere, von dem gezeigten Ausführungsbeispiel abweichende Ausführungen möglich, ohne den erfindungsgemäßen Grundgedanken zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiebetüranlage
- 2
- Schiebeflügel
- 3
- Festfeld
- 4
- Oberlicht
- 5
- Riegel
- 6
- Pfosten
- 7
- Führungsschiene
- 8
- Rollenwagen
- 9
- Laufrolle
- 10
- Laufflächenprofil
- 11
- Aufnahmebereich
- 12
- Anschlussbereich
- 13
- Anschlag
- 14
- Zwischenprofil
- 15
- Lauffläche
- 16
- Kontaktfläche
- 17
- Auflagefläche
- 18
- Fortsatz
- 19
- Fortsatz
- 20
- Vorsprung
- 21
- Hinterschnitt
- 22
- Hinterschnitt
- 23
- Auflagefläche
- 24
- Auflagefläche
- X1
- Abstand
- X2
- Abstand