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Stand der Technik
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Für Aufgaben der passiven Schwingungsdämpfung ist es bekannt porige Schäume einzusetzen. Diese Schäume werden in Kontakt mit schwingenden Bauteilen gebracht, nehmen Schwingung auf und setzen diese in Wärme um. Ein Beispiel für derartige Schäume ist der Werkstoff FermasilTM A-33-1 / B-33-1 der Firma Sonderhoff.
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Wie in der
DE 10 2006 011 155 A1 beschrieben ist, kann ein derartiger Silikonschaum für die Schwingungsdämpfung von Ultraschallwandlern verwendet werden, wie sie in Fahrzeugen, beispielsweise bei Park- oder Fahrassistenzsystemen zum Einsatz kommen. Der Schaum besteht aus zwei Komponenten, die gemischt werden und anschließend auf die zu dämpfenden Bauteile gegossen oder dispenst werden. Der anschließend eintretende Aushärtungsvorgang weist im Wesentlichen zwei Teilprozesse auf: Es findet eine Ausgasung statt, die in das zähflüssigen Gemisch Gashohlräume einbringt. Außerdem vernetzt sich das Silikon und bildet so einen Festkörper. Somit entsteht ein schaumartiges Dämpfungselement.
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Das Problem derartiger Materialien mit Hohlräumen besteht darin, dass die Materialeigenschaften nach dem Aushärten insbesondere in Bezug auf die Dämpfungseigenschaften nur eine ungenügende Konstanz und Vorhersagbarkeit aufweisen. Die oben beschriebenen Prozesse der Bildung der Gashohlräume und der Festkörpervernetzung sind gegenläufig arbeitende Vorgänge. Die Anzahl, Größe und Verteilung der Gashohlräume im fertigen Dämpfungselement sind wesentlich für die Dämpfungseigenschaften. Diese Größen sind jedoch, wie die Erfahrung zeigt, starken Schwankungen unterworfen und mit üblichen Kontrollparametern wie z.B. Temperatur, Dauer der Temperatureinwirkung, oder Mischungsverhältnis der Komponenten nicht stabil einstellbar. Die entstehenden Dämpfungselemente müssen folgedessen nachbearbeitet werden um die vorgegebenen Dämpfungseigenschaften zu erzielen.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird erfindungsgemäß ein Dämpfungselement zur Dämpfung von schwingenden Bauteilen vorgeschlagen. Das Dämpfungselement umfasst ein Dämpfungsmaterial, das Füllstoffpartikel aufweist, die erfindungsgemäß als Hohlkörper ausgebildet sind. Es ist vorgesehen, dass das Dämpfungsmaterial zu einem Anteil von 1 bis 99 Volumenprozent Füllstoffpartikel aufweist. Bevorzugt ist ein Volumenanteil der Füllstoffpartikel von ca. 40 bis 60 Prozent vorgesehen.
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Durch die als Hohlkörper ausgebildeten Füllstoffpartikel wird erreicht, dass das Dämpfungselement eine definierte Anzahl, Größe und Verteilung von Hohlräumen aufweist. Dies erlaubt, die Dämpfungseigenschaften des Dämpfungselements präzise und prozesssicher, also reproduzierbar, einzustellen. Vor allem für den Einsatz des Dämpfungselements in einem Schallwandler ist der Einfluss auf die Dämpfungskonstante und die Resonanzfrequenzen damit vorhersagbar. Eine spätere Anpassung bzw. Nachbearbeitung des Dämpfungselements ist nicht mehr erforderlich.
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Bei den als Hohlkörper ausgebildeten Füllstoffpartikeln handelt es sich bevorzugt um Partikel, die aus einem Kunststoff wie beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyester, Polyvinylchlorid oder einem Hochtemperaturkunststoff, wie z.B. Polythersulfon oder Polyamidimid bestehen. Ebenfalls in Frage kommen auch Partikel aus Glas. Es können auch Mischungen von Füllstoffpartikeln aus verschiedenen Materialien verwendet werden. Die Partikel sind als Hohlkörper ausgebildet und weisen eine Wandstärke im Bereich von 1% bis 20% ihres Durchmessers auf.
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Bevorzugt ist zumindest ein Anteil der Füllstoffpartikel kugelförmig oder ellipsoid oder tropfenförmig ausgebildet sind. Alternativ können die Füllstoffpartikel auch eine polyedrische oder unregelmäßige Form aufweisen. Es ist ebenfalls möglich eine Mischung aus unterschiedlich geformten Partikeln zu verwenden. Vor allem bei kugelförmigen, ellipsoiden Partikeln kann die Verteilung, Größe und Form der zwischen den Partikeln gebildeten Hohlräume in vorteilhafter Weise vorhergesagt und eingestellt werden.
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Um vorteilhafte Dämpfungseigenschaften des Dämpfungselements zu erzielen werden bevorzugt Füllstoffpartikel mit einem mittleren Durchmesser in einem Bereich von 20 bis 500 µm eingesetzt. Es können auch gezielt Füllstoffpartikel unterschiedlicher Größenklassen gemischt werden, um eine gewünschte Verteilung und der Hohlräume in Verbindung mit einer gewünschten Dichte des Dämpfungselements zu erzielen. Bevorzugt weist das Dämpfungselement dabei einen ersten Anteil von Füllstoffpartikeln einer ersten Größenklasse einen zweiten Anteil von Füllstoffpartikeln einer zweiten Größenklasse auf. Es liegt selbstverständlich auch im Rahmen der Erfindung drei oder mehr verschiedene Größenklassen zu verwenden.
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So wird beispielsweise durch den Einsatz einer Mischung von großen und kleinen Füllstoffpartikeln ein hoher Füllungsgrad bei einer geringen Dichte erzielt. Durch diese Maßnahme wird der Kontaktflächeninhalt der Füllstoffpartikel untereinander vergrößert wodurch wiederum eine höhere Dämpfung erzielt wird. Die Verwendung von verschiedenen Größenklassen ist daher für Anwendungen bei denen Dämpfungselemente mit besonders hohen Dämpfungskonstanten benötigt werden, besonders vorteilhaft.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn der mittlere Durchmesser der Füllstoffpartikel deutlich kleiner als die erwartete Wellenlänge der zu dämpfenden Schwingungswelle und deutlich kleiner als die räumlichen Abmessungen des Dämpfungselements gewählt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass am Dämpfungsvorgang lokal immer mehrere Füllstoffpartikel beteiligt sind und durch die damit verbundenen Mittelungsprozesse der Dämpfungswert einen genau definierten Wert mit einer kleinen Schwankungsbreite aufweist.
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Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Dämpfungselements werden die Füllstoffpartikel einem härtbaren Basismaterial, beispielsweise einem Klebstoff, beigemischt. Dadurch entsteht eine Paste, die in eine entsprechende Form dispenst oder gegossen werden kann. Bei der Form kann es sich auch um das zu dämpfende Bauteil selbst handeln, wobei die Paste direkt an die gewünschte Stelle aufgebracht werden kann. Nach dem Aushärten des Basismaterials liegt ein erfindungsgemäßes Dämpfungselement vor. Die Größe der Gas-Hohlräume in dem Dämpfungselement ist durch die Größe der Füllstoffpartikel definiert. Der Anteil und die Verteilung der Gas-Hohlräume ergeben sich durch das Mischungsverhältnis und durch den Mischungsprozess der Füllstoffpartikel in dem Basismaterial.
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Bei dem Basismaterial kann es sich insbesondere um einen UV-härtbaren Klebstoff handeln, so dass der Aushärtevorgang in vorteilhafter Weise mittels eines UV-Belichtungskopfes durchgeführt werden kann, wodurch sich Startzeitpunkt und Dauer des Härtungsvorgangs steuern lassen.
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Gemäß der Erfindung ist weiterhin eine Schallwandleranordnung vorgesehen, die ein Dämpfungselement, das wie beschrieben ausgebildet ist, umfasst. Derartige Schallwandleranordnungen werden insbesondere als Ultraschallwandler bei Fahrzeugen zur Messung von Entfernungen eingesetzt, beispielsweise bei Fahrerassistenzsystemen oder Parkassistenzsystemen.
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Eine derartige Schallwandleranordnung umfasst üblicherweise ein Gehäuse (als Resonanzkörper) mit einem Membranelement und ein an dem Membranelement angeordnetes Wandlerelement, beispielsweise ein Piezoelement zur Erzeugung und Detektion von Schallwellen. Da eine derartige Schallwandleranordnung sowohl zum Aussenden las auch zum Empfangen von Schallwellen eingerichtet ist, muss die Membran zwischen Sende- und Empfangsvorgang effektiv und in vorhersehbarer Weise gedämpft werden. Erfindungsgemäß ist dazu mindestens ein Dämpfungselement vorgesehen, das in berührendem Kontakt mit dem Membranelement angeordnet ist und das ein Dämpfungsmaterial umfasst, das als Hohlkörper ausgebildete Füllstoffpartikel aufweist.
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Das Gehäuse der Schallwandleranordnung kann beispielsweise topfartig mit einer als Membran ausgebildeten Bodenfläche und einer umlaufenden Seitenfläche ausgebildet sein, wobei das Wandlerelement bevorzugt auf der Innenfläche der Membran angeordnet ist. Das Dämpfungselement umschließt das Wandlerelement zumindest teilweise.
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Besonders bevorzugt ist eine Anordnung, bei der das Dämpfungselement den Raum im Inneren des Gehäuses zumindest teilweise ausfüllt. Dabei kann das Dämpfungselement beispielsweise als eine dünne Schicht auf der Membran ausgebildet sein.
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Alternativ ist eine Schallwandleranordnung möglich, bei der das Gehäuse zumindest teilweise in das Dämpfungselement eingebettet ist. Dabei wird eine großflächige Dämpfung des gesamten schwingenden Gehäuses erzielt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Schallwandleranordnung nach einer ersten Ausführung der Erfindung.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Schallwandleranordnung nach einer zweiten Ausführung der Erfindung.
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Schallwandleranordnung nach einer dritten Ausführung der Erfindung.
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4 zeigt eine erfindungsgemäße Schallwandleranordnung nach einer vierten Ausführung der Erfindung.
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5 zeigt schematisch eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements mit Füllstoffpartikeln einer einzigen Größenklasse.
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6 zeigt schematisch eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements mit Füllstoffpartikeln zweier verschiedener Größenklassen.
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7 zeigt schematisch eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements mit ellipsoidförmigen Füllstoffpartikeln.
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Ausführungen der Erfindung
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Schallwandleranordnung 100 nach einer ersten Ausführung der Erfindung. Die Schallwandleranordnung 100 weist ein Gehäuse 110 auf, das beispielsweise aus Aluminium gefertigt ist. Das Gehäuse 110 umfasst eine Bodenfläche 140, die als Membran 104 ausgebildet ist, sowie eine umlaufende Seitenfläche 112. Das Gehäuse ist demnach im Wesentlichen topfförmig aufgebaut. Auf der Innenfläche der Membran 104 ist ein Wandlerelement 120, das beispielsweise als piezoelektrisches Element ausgebildet ist, angeordnet bzw. befestigt. Das Wandlerelement 120 ist geeignet, bei entsprechender Anregung durch eine elektronische Ansteuerung (nicht dargestellt) die Membran 104 zu Schwingungen anzuregen, so dass die Membran 104 Schallwellen, insbesondere Ultraschallwellen, aussendet. Eingehende Schallwellen können wiederrum Schwingungen der Membran anregen, die in dem Wandlerelement 120 über den piezoelektrischen Effekt Spannungssignale verursachen. Die Schallwandleranordnung 100 kann damit sowohl als Sender als auch als Empfänger für Schallwellen dienen und beispielsweise zur Entfernungsmessung und Objekterkennung in einem Fahrzeug eingesetzt werden, indem Schallwellen ausgesendet und an einem Objekt reflektierte Schallwellen empfangen werden, wobei in bekannter Weise beispielsweise aus der Laufzeit des reflektierten Schallsignals eine Entfernung zu dem Objekt bestimmt werden kann.
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Damit die Schwingung der Membran 104 nach einem Sendevorgang möglichst schnell gedämpft wird und die Schallwandleranordnung 100 somit schon kurze Zeit nach dem Senden bereit für das Empfangen von Schallwellen ist, ist ein Dämpfungselement 103 vorgesehen, das das topfartige Gehäuse 110 zu einem Anteil füllt und dabei das Wandlerelement 120 einschließt. Das Dämpfungselement 130 ist erfindungsgemäß aus einem Dämpfungsmaterial ausgebildet, das Füllstoffpartikel aufweist, die als Hohlkörper ausgebildet sind. Dadurch weist das Dämpfungselement 130 genau definierte Dämpfungseigenschaften auf.
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Das Dämpfungselement 130 wird in das Gehäuse eingebracht, indem zunächst einem Klebstoff Füllstoffpartikel im Volumenverhältnis von ca. 50% beigemengt werden. Die Füllstoffpartikel sind als Hohlkugeln ausgebildet und bestehen in diesem Beispiel aus Glas oder alternativ aus einem Polymer. Die Auswahl des Klebstoffes hängt von der Wahl des Materials der Füllstoffpartikel ab. Es werden demnach jeweils passende Material-Kleber-Paarungen ausgewählt. Die Füllstoffpartikel weisen beispielsweise einen mittleren Durchmesser von ca. 100 µm auf mit einer Schwankungsbreite im Durchmesser von ca. 12% auf.
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Es entsteht eine pastöse Masse, die in das topfartige Gehäuse 110 eingefüllt wird. Der Klebstoff härtet aus und es entsteht das erfindungsgemäße Dämpfungselement 130, dessen Dämpfungseigenschaften im Wesentlichen durch die Füllstoffpartikel, genauergesagt, die von den Füllstoffpartikeln gebildeten Hohlräumen, bestimmt werden. In diesem Beispiel ist die Dicke 138 des Dämpfungselements gering im Vergleich zur Höhe 118 des Gehäuses 110. Beispielsweise kann das Dämpfungselement 130 auch als dünne Schicht ausgebildet sein, die die Membran 104 und das Wandlerelement 130 bedeckt. Dadurch wird erzielt, dass das Dämpfungselement selbst im relevanten Frequenzbereich, in dem die Schallwandleranordnung 100 betrieben wird keine Resonanz besitzt, die Dämpfung wird demnach auf alle Schwingungsfrequenzen gleichmäßig verteilt sein.
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2 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Schallwandleranordnung 200. Die Schallwandleranordnung 200 weist ein Gehäuse 110 auf, das dem in 1 gezeigten Gehäuse entspricht. Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. In diesem Beispiel ist ein Dämpfungselement 230 vorgesehen, das erfindungsgemäß aus einem Dämpfungsmaterial ausgebildet ist, das Füllstoffpartikel aufweist, die als Hohlkörper ausgebildet sind. Das Dämpfungselement 230 füllt das Gehäuse 110 in diesem Beispiel vollständig aus. Damit wird eine insgesamt sehr hohe Dämpfung erzielt. In dem in 2 dargestellten Fall, dass ein großes Volumen des Dämpfungselements 230 vorgesehen ist, können in den Dämpfungselement 230 Resonanzen auftreten. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, das Dämpfungselement 230 mit einem Dämpfungsmaterial mit Füllstoffpartikeln unterschiedlicher Größenklassen zu vorzusehen, da dadurch eine breitbandige Dämpfung erzielt werden kann. Denkbar ist auch durch eine geeignete Wahl der Größenklassen, gezielt verschiedene Resonanzen einzustellen, um gezielt bestimmte Frequenzen zu dämpfen.
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3 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Schallwandleranordnung 300. Die Schallwandleranordnung 300 weist ein Gehäuse 110 auf, das dem in 1 gezeigten Gehäuse entspricht. Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. In diesem Beispiel ist ein Dämpfungselement 330 vorgesehen, das erfindungsgemäß aus einem Dämpfungsmaterial ausgebildet ist, das Füllstoffpartikel aufweist, die als Hohlkörper ausgebildet sind. Das Dämpfungselement 330 ist hierbei nicht in Berührkontakt mit der Membran 104 angeordnet, sondern bedeckt lediglich die freiliegende Oberfläche des Wandlerelements 120. Das Dämpfungselement 330 umschließt als das Wandlerelement 120 nur teilweise. Diese Ausführung ist besonders für Anwendungen geeignet, in denen die Dämpfung lokal begrenzt wirksam sein soll und das Dämpfungsvermögen dieses begrenzten Volumens ausreichend ist.
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4 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Schallwandleranordnung 400. Die Schallwandleranordnung 400 weist ein Gehäuse 110 auf, das dem in 1 gezeigten Gehäuse entspricht. Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. In diesem Beispiel ist ein Dämpfungselement 430 vorgesehen, das erfindungsgemäß aus einem Dämpfungsmaterial ausgebildet ist, das Füllstoffpartikel aufweist, die als Hohlkörper ausgebildet sind. Die Schallwandleranordnung ist in diesem Beispiel derart ausgebildet, dass das Gehäuse 110 in ein Dämpfungselement 430 eingebettet ist, so dass sowohl das Innere des Gehäuses 110, als auch das die umlaufende Seitenfläche 112 umgebende Volumen mit Dämpfungsmaterial ausgefüllt ist. Lediglich die nach außen weisende Stirnfläche 142 der Membran 104 ist frei von Dämpfungsmaterial, so dass Schallwellen in diese Richtung ungedämpft abgestrahlt werden.
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Durch diese Anordnung wird eine besonders effektive Dämpfung der Schallwandleranordnung 400 erzielt. Wie bereits im Zusammenhang mit 2 beschrieben, müssen aufgrund des großen Volumens des Dämpfungselements 430, im Dämpfungselement 430 auftretende Resonanzen berücksichtigt werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, das Dämpfungselement 430 mit einem Dämpfungsmaterial mit Füllstoffpartikeln unterschiedlicher Größenklassen zu vorzusehen, um gezielt bestimmte Frequenzen zu dämpfen.
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5 zeigt schematisch einen vergrößerten Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements 540. Das Dämpfungselement 540 umfasst ein ausgehärtetes Basismaterial 550, beispielsweise einen Klebstoff, der beispielsweise Epoxydharze, Polyesterharze, Polyurethanharz, Vinylesterharz, Polymere und/oder Co-Polymere enthalten kann. Beigemischt sind Füllstoffpartikel 560, die in diesem Beispiel als Hohlkugeln 565 ausgebildet sind. Die Füllstoffpartikel 560 gehören in diesem Beispiel einer einzigen Größenklasse an. Das bedeutet dass der mittlere Durchmesser der Füllstoffpartikel 560 innerhalb einer gewissen statistischen Schwankungsbreite übereinstimmt. Die Schwankungsbreite ist durch den Herstellungsprozess der Füllstoffpartikel bedingt. Die Füllstoffpartikel haben in diesem Beispiel einen mittleren Durchmesser von ca. 100 µm. Damit sind die Füllstoffpartikel wesentlich kleiner als die üblichen Wellenlängen der zu dämpfenden Schwingung. Dadurch wird sichergestellt, dass an einem Dämpfungsvorgang lokal immer mehrere Füllstoffpartikel beteiligt sind Der Volumenanteil der Füllstoffpartikel beträgt in diesem Beispiel ca. 50%.
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6 zeigt schematisch einen vergrößerten Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements 640. Im Unterschied zur 5 sind hier hohlkugelförmige Füllstoffpartikel 660, 670 zweier verschiedener Größenklassen einem Basismaterial 650 beigemengt. Durch die Verwendung von Partikeln 660, 670 zweier unterschiedlicher Größenklassen ergibt sich ein insgesamt höherer Füllgrad des Dämpfungselements 640. Weiterhin lassen sich die Dämpfungseigenschaften durch eine Variation der Anteile der verschiedenen Größenklassen sowie eine Variation der relativen und absoluten mittleren Durchmesser erhalten. So weisen in diesem Beispiel die Füllstoffpartikel 660 der ersten Größenklasse einen mittleren Durchmesser von ca. 100 µm auf, die Füllstoffpartikel 670 der zweiten Größenklasse weisen einen deutlich kleineren mittleren Durchmesser von ca. 50 µm auf. Das Verhältnis der Anzahl der Füllstoffpartikel 660 der ersten Größenklasse und der Anzahl der Füllstoffpartikel 670 der zweiten Größenklasse beträgt ca. 2:1. Der Volumenanteil der Füllstoffpartikel beträgt in diesem Beispiel ca. 60%. Diese Kombination von Werten ist lediglich als mögliches Beispiel zu verstehen. Auch jede andere Kombination ist denkbar und liegt im Rahmen der Erfindung. Zum Beispiel, ist es auch möglich, ein Gemisch von Füllstoffpartikel mit drei oder mehr verschiedenen Größenklassen einzusetzen. Auch die Kombination verschiedener Materialien oder verschiedener Formen von Füllstoffpartikeln ist denkbar. Wesentlich ist, dass durch die verschiedenen beschriebenen Stellgrößen möglich ist, die Dämpfungseigenschaften des Dämpfungsmaterials eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements gezielt zu beeinflussen und reproduzierbar herzustellen.
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Die Verteilung der Füllstoffpartikel 560, 660, 670 im jeweiligen Dämpfungselement 540, 640 wird durch die verwendeten Materialen und den Mischungsvorgang bestimmt. Auch der Aushärtevorgang, insbesondere die Dauer und Temperatur haben Einfluss auf die Zusammensetzung des fertigen Dämpfungselements 540, 640. So lassen sich auch Dämpfungselemente erzeugen, die einen Gradienten im Volumenanteil der Füllstoffpartikel aufweisen, beispielsweise indem Füllstoffpartikel mit einer hohen Dichte verwendet werden, die im Verlauf des Aushärtevorgangs durch Einwirkung der Gravitation langsam zu Boden sinken.
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In 7 ist schematisch ein vergrößerter Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements 740 dargestellt. Im Unterschied zu den in den 5 und 6 dargestellten Ausführungen ist der Füllgrad hier so hoch gewählt, dass eine dichte Packung der Füllstoffpartikel 760 entsteht, wobei jeder der Füllstoffpartikel 760 ein oder mehrere benachbarte Füllstoffpartikel berührt. Es ist nur so viel Basismaterial 750 verwendet, dass sich eine dünne Schicht auf der jeweiligen Oberfläche der Füllstoffpartikel 760 bildet. Als Basismaterial wird hierbei ein Klebstoff verwendet, beispielsweise ein UV-härtender Klebstoff. Die Füllstoffpartikel 760 sind als hohle Ellipsoide 765 ausgebildet und gehören einer Größenklasse an.
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Beim Aushärten bleibt die Klebstoffschicht 750 auf der Oberfläche der Füllstoffpartikel 760 erhalten. Somit entsteht ein Verbund aus Klebstoff und Füllstoffpartikeln, der in im Wesentlichen regelmäßigen Abständen Hohlräume 780 aufweist, die ebenfalls zur Schwingungsdämpfung beitragen. So wird in besonders materialsparender Weise ein erfindungsgemäßes Dämpfungselement 740 dargestellt. Ein derartiges Dämpfungselement kann selbstverständlich auch andersartig geformte Füllstoffpartikel aufweisen, etwa kugelförmige oder polyedrische Partikel.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006011155 A1 [0002]