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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Radlager für ein Nutzkraftfahrzeug, das Nutzkraftfahrzeug und ein Verfahren zur Herstellung des Radlagers.
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Hintergrund der Erfindung
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Radlager sind im Zentrum eines Rades angeordnet und dienen in Fahrzeugen zur drehbaren Befestigung des Rades am Fahrzeugrahmen. Das Radlager trennt am Fahrzeug drehbare Komponenten, wie die Radnabe von festsitzenden Komponenten, wie die Radaufhängung. Das Radlager leitet Kräfte und Momente von der Straße auf das Fahrwerk und umgekehrt.
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Aus der
US 2010/0301665 A1 ist ein Radlager für Nutzkraftfahrzeuge bekannt mit einer Achse des Nutzfahrzeuges und einer Radnabe. Ein erstes Wälzlager sowie ein zweites Wälzlager sind zum Abrollen der Radnabe gegenüber der Achse vorgesehen. Das erste Wälzlager und das zweite Wälzlager sowie eine Abstandshülse sind direkt auf der Achse des Kraftfahrzeuges angeordnet.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung ein verbessertes Radlager für ein Fahrzeug anzugeben.
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Lösung der Aufgabe
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung schlägt vor, ein Radlager der eingangs genannten Art mit einer Trägerwelle auszustatten, in der die Achse des Fahrzeugs konzentrisch aufgenommen werden kann. Auf der Trägerwelle werden die eigentlichen Wälzlager des Radlagers angeordnet und über einen aus der Trägerwelle kaltgeformten Anschlag gegeneinander axial verspannt.
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Der Erfindung liegt die Vorüberlegung zugrunde, dass ein Radlager aus zwei einzelnen Wälzlagern, wie beispielsweise Kegelrollenlager aufgebaut werden könnte, die radial zwischen einer Achse und einer Radnabe eines Fahrzeugs axial beabstandet zueinander angeordnet werden könnten. Bei diesem Aufbau wäre es jedoch schwierig, ein Schmiermittel in den Wälzlagern zu halten, so dass die Wälzlager häufig, meist nach 40.000 Fahrweg nachgeschmiert werden müssen, was einen wartungstechnischen Aufwand zum Nachschmieren der Wälzlager nach sich zieht. Zudem sind die Wälzlager erhöhter Verschmutzung und Verschleiß ausgesetzt, was sich beispielsweise durch einen erhöhten Kraftstoffverbrauch bemerkbar machen könnte. Letztlich lässt sich an derartigen Radlagern die Vorspannung zur Reduktion des Axialspiels nicht abstimmen und über eine längere Laufdauer halten. Mit der Vorspannung ist damit eine Kraft gemeint, mit der die Außenringe der einzelnen Wälzlager axial gegen die Innenringe der Wälzlager drücken, so dass die Wälzelemente zwischen den Außenringen und den Innenringen eingeklemmt werden.
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Demgegenüber könnte das Radlager auch als geschlossene Einheit hergestellt werden, wobei die einzelnen Radlagerelemente wie Wälzelemente, Schmiermittel und Radnabe auf die Lebenszeit ausgelegt des Radlagers von vorherein miteinander verbunden werden. Diese Radlager sind beispielsweise unter den Bezeichnungen Insertlager, Radlager 1T Generation, Trailer Axle Module (TAM) oder Front Axle Module (VAM) bekannt. Die Herstellung derartiger Radlager kann jedoch um bis zu 150% teurer sein, als die Herstellung der zuerst genannten Radlagervarianten.
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Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass ein als geschlossene Einheit hergestelltes Radlager auch aus zwei einzelnen Wälzlagern hergestellt werden könnte. Dies wird durch die eingangs genannte Trägerwelle erreicht, auf der die beiden Wälzlager axial verspannt werden.
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Die Erfindung gibt daher ein Radlager für ein Nutzkraftfahrzeug an, das eine hülsenförmige Trägerwelle, in der eine Achse des Nutzfahrzeuges konzentrisch aufnehmbar ist, eine Radnabe ein erstes Wälzlager und ein zweites Wälzlager zum Abrollen der Radnabe gegenüber der Trägerwelle umfasst. Das erste Wälzlager ist auf der Trägerwelle fixiert. Das zweite Wälzlager ist dabei auf der hülsenförmigen Trägerwelle über einen aus der Trägerwelle kaltgeformten Anschlag axial gegen das erste Wälzlager verspannt.
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Durch die Trägerwelle und die auf der Trägerwelle axial verspannten Wälzlager können alle Elemente eines Radlagers mit kostengünstig hergestellten Wälzlagern vorgefertigt und in dem Nutzfahrzeug verbaut werden. Im Gegensatz zu dem als Einheit aufgebauten Radlager können einzelne Elemente des angegebenen Radlagers beispielsweise zu Wartungszwecken ausgetauscht werden, wenn das angegebene Radlager beispielsweise aufgrund von Überbelastungserscheinungen ausfällt. Dieser Austausch muss nicht am Nutzfahrzeug selbst erfolgen, sondern kann nach Ausbau des gesamten Radlagers in einer extra dafür vorgesehenen Umgebung, wie beispielsweise an einem Werkstatttisch geschehen. Sollte das angegebene Radlager gegen ein neues Radlager ausgetauscht werden, so können vom beschädigten Radlager zumindest die Komponenten wiederverwendet werden, die noch funktionsfähig sind. Durch das angegebene Radlager können daher nicht nur Kosten bei der Wartung eines Radlagers gesenkt werden, durch seinen Aufbau als eine Funktionseinheit lässt sich das angegebene Radlager auch mit geringem technischem Aufwand verbauen, obwohl einzelne Komponenten des Radlagers im Nachhinein austauschbar (wie das Wälzlager) oder ersetzbar (wie das Schmiermittel) sind.
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Erfindungsgemäß umfasst das angegebene Radlager eine konzentrisch auf der Trägerwelle getragene Abstandshülse, die axial zwischen einem Innenring des ersten Wälzlagers und einem Innenring des zweiten Wälzlagers angeordnet ist, und die wenigstens einen Teil der Spannkraft vom zweiten Wälzlager auf das erste Wälzlager überträgt. Durch die Abstandshülse können die Innenringe der beiden Wälzlager miteinander fest axial verspannt und somit mit der Trägerwelle des angegebenen Radlagers fixiert werden. Die Vorspannung der beiden Wälzlager kann durch die Abstandshülse nicht nur exakt definiert sondern dauerhaft gesichert werden, da ein Hauptteil der axialen, die Wälzlager auf der Trägerhülse haltenden Kraft durch die Abstandshülse aufgenommen werden kann, wobei sich die Außenringe der Wälzlager nur soweit axial berühren und somit eine Vorspannung ermöglichen, wie es die axiale Ausdehnung der Abstandshülse zulässt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist der kaltgeformte Anschlag ein aus der Trägerwelle kaltgeformter Bund. Durch das Kaltumformen lässt sich der Kraft-Weg-Verlauf beim Vorspannen der beiden Wälzlager ermitteln und mit einem vorgegebenen Sollwert vergleichen. Auf diese Weise kann der Herstellungsprozess des Radlagers zuverlässig überwacht und automatisiert werden, wobei eine fest definierte Vorspannung für die beiden Wälzlager erreicht werden kann, in der die Axialluft zwischen beiden Wälzlagern auf Null reduziert ist, so dass sich die äußeren, auf das Radlager wirkenden Kräfte auf möglichst viele, im Idealfall alle Wälzelemente verteilen.
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In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist der kaltgeformte Bund durch Wälznieten eines axialen Endes der hülsenförmigen Trägerwelle geformt. Durch das Wälznieten kann zur Kaltumformung ein beherrschbarer bestens bekannter Umformprozess herangezogen werden.
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Zwar kann das erste Wälzlager auf der Trägerwelle derart fixiert werden, dass sich ein Innenring des Wälzlagers gegenüber der Trägerwelle nicht verdrehen kann, in einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das angegebene Radlager jedoch einen weiteren axialen Anschlag zum axialen Gegenlagern des ersten Wälzlagers auf der Trägerwelle. Dabei wird insbesondere der Innenring des ersten Wälzlagers am weiteren axialen Anschlag gegengelagert. Durch den axialen Anschlag können die beiden Wälzlager einfach auf die Trägerwelle aufgeschoben und durch den kaltgeformten Bund miteinander verspannt und somit auf der Trägerwelle axial fixiert werden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung schließt sich an die Radnabe des angegebenen Radlagers ein radial nach innen gerichteter Vorsprung an, der axial zwischen einen Außenring des ersten Wälzlagers und einen Außenring des zweiten Wälzlagers eingreift und wenigstens einen Teil der Spannkraft vom zweiten Wälzlager auf das erste Wälzlager überträgt. Über die axiale Ausdehnung dieses Vorsprungs lässt die Vorspannung in den beiden Wälzlagern exakt einstellen.
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Die Wälzlager können beispielsweise Kugellager sein. Bevorzugt sind die Wälzlager Kegelrollenlager, deren Kegel als Wälzkörper die entstehenden Kräfte auf ihrer Kegeloberfläche verteilt aufnehmen und so mechanisch besonders beanspruchbar sind.
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Die Kegel der Kegelrollenlager können O-förmig oder in einer Tandem-Anordnung angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind die Kegel der Kegelrollenlager X-förmig angeordnet, wobei die Kegelspitzen zur Rotationsachse des Lagers hin zusammenlaufen.
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Die Erfindung gibt auch ein Nutzkraftfahrzeug an, das einen Rahmen mit einer starren Achse, ein Rad und ein angegebenes Radlager zum Lagern des Rades an der starren Achse umfasst.
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Die Erfindung gibt auch ein Verfahren zum Herstellen eines Radlagers für ein Nutzfahrzeug an, das die Schritte axiales Lagern eines ersten Wälzlagers auf einer hülsenförmigen Trägerwelle, in der eine Achse des Nutzfahrzeuges konzentrisch aufnehmbar ist, radiales Lagern einer Radnabe auf dem ersten Wälzlager, so dass ein radialer Spalt zwischen der Trägerwelle und der Radnabe ausgebildet wird, Einschieben eines zweiten Wälzlagers in den radialen Spalt; und Verspannen des zweiten Wälzlagers auf der hülsenförmigen Trägerwelle gegen das erste Wälzlager durch Kaltumformen eines axialen Anschlages aus der Trägerwelle umfasst. Dabei können die Schritte axiales Lagern des ersten Wälzlagers auf der hülsenförmigen Trägerwelle und radiales Lagern der Radnabe auf dem ersten Wälzlager in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Konzentrisches Anordnen einer Abstandshülse auf der Trägerwelle so dass die Abstandshülse axial zwischen einem Innenring des ersten Wälzlagers und einem Innenring des zweiten Wälzlagers angeordnet ist, wodurch wenigstens ein Teil der Spannkraft vom zweiten Wälzlager auf das erste Wälzlager übertragbar ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand einer Zeichnung näher erläutert, in der
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1 eine Explosionsansicht eines auf einer Achse angeordneten Radlagers gemäß der Erfindung;
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2 eine Schnittansicht des Radlagers aus 1; und
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3 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts aus dem Radlager der 1 zeigen.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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In den Figuren werden gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen und nur einmal beschrieben.
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Es wird auf die 1 bis 3 Bezug genommen, die ein Radlager 2 gemäß der Erfindung auf einer Achse 4 eines nicht weiter gezeigten Fahrzeuges zeigen.
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Die Achse 4 ist in der vorliegenden Ausführung eine Starrachse 4. Bei einer Starrachse 4 ist eine noch zu beschreibende Radnabe 6 des Radlagers 2 drehbar um den starren Achskörper der Starrachse 4 angeordnet. Starrachsen werden aufgrund ihres einfachen und robusten Aufbaus gewöhnlich an Nutzkraftfahrzeugen und in selteneren Fällen an Personenkraftwagen eingesetzt, bei denen gewöhnlich eine Einzelradaufhängung zur Anwendung kommt. Im Gegensatz zu der Starrachse 4 ist die Radnabe bei einer Einzelradaufhängung drehfest mit dem Fahrzeugrahmen verbunden.
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Das Radlager 2 umfasst die Radnabe 6, die drehbar auf einer Trägerwelle 8 angeordnet werden kann. Dabei ist die Radnabe 6 auf der Trägerwelle 8 über ein inneres Wälzlager 10 und ein äußeres Wälzlager 12 drehbar gelagert. Das innere Wälzlager 10 ist dabei das Wälzlager, das im auf der Starrachse 4 aufgesetzten Zustand fahrzeugseitig angeordnet ist, während das äußere Wälzlager 12 im auf der Starrachse 4 aufgesetzten Zustand auf der fahrzeugabgeneigten Seite des Radlagers 2 angeordnet ist.
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Jedes Wälzlager 10, 12 weist einen Innenring 14 und einen gegenüber dem Innenring 14 drehbar gelagerten Außenring 16 auf. Zwischen dem Innenring 14 und dem Außenring 16 sind Wälzkörper 18 in Form von Kegelrollen 18 angeordnet, über die der Innenring 14 gegenüber dem Außenring 16 abrollen kann. Zwischen den Innenringen 14 und den Außenringen 16 der beiden Wälzlager 10, 12 sind eine Vielzahl von Kegelrollen 18 angeordnet, von denen in den 1 bis 3 der Übersichtlichkeit nur eine mit einem Bezugszeichen versehen ist. Kegelrollen 18 als Wälzkörper kommen bei Nutzkraftfahrzeugen besonders bevorzugt zum Einsatz, da sie im Vergleich kugelförmigen Wälzkörpern eine größere Oberfläche aufweisen, über die Belastungen zwischen dem Nutzkraftfahrzeug und der Straßenoberfläche aufgenommen werden können. Prinzipiell können jedoch abhängig vom Fahrzeug, in dem das Radlager 2 verwendet wird, jede beliebige Art an Wälzkörpern verwendet werden. Ferner sind die Kegelrollen 18 in der vorliegenden Ausführung X-förmig angeordnet, was heißt, dass die Spitzen der Kegelrollen 18 aufeinander zu und zu einer Rotationsache 20 des Radlagers 2 gerichtet sind. Die Kegelrollen 18 können ferner entweder O-förmig angeordnet sein, wobei die Spitzen der Kegelrollen 18 aufeinander zu und von der Rotationsachse 20 des Radlagers weggerichtet sind, oder tandemförmig angeordnet sein, wobei die Kegelrollen 18 parallel ausgerichtet sind.
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Die Wälzlager 10, 12 sind axial auf die Trägerwelle 8 aufgeschoben und durch eine an den Innenringen 14 anliegende Abstandshülse 22 axial voneinander beabstandet. Dabei weist die Trägerwelle 8 einen axialen Lageranschlag 24 auf, der am Radlager 2 fahrzeugseitig ausgebildet ist und an dem der Innenring 14 des inneren Wälzlagers 10 axial gegengelagert ist. Am der dem axialen Lageranschlag 24 axial gegenüberliegenden Ende der Trägerwelle 8 ist ein Bund 26 ausgebildet, der den Innenring 14 des äußeren Wälzlagers 12 axial gegen die Abstandshülse 22 drückt, die wiederum dadurch den Innenring 14 des inneren Wälzlagers 10 axial gegen den axialen Lageranschlag 24 drückt. Auf diese Weise werden die Innenringe 14 der beiden Wälzlager 10, 12 auf der Trägerwelle 8 durch den Bund 26 drehfest, jedoch wenigstens axial, auf dieser gehalten.
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Die Trägerwelle 8 weist eine axiale Durchführung 28 auf, durch die die Starrachse 4 axial geführt ist. Im durch die axiale Durchführung 28 durchgeführten Bereich der Starrachse 4 verjüngt diese sich radial, so dass an der Starrachse 4 ein axialer Wellenanschlag 30 ausgebildet ist, an dem die Trägerwelle 8 axial gegengelagert ist. Über eine auf ein am axialen Ende der Starrachse 4 ausgebildetes Gewinde 32 aufgeschraubte Mutter 34 kann die Trägerwelle 8 axial gegen den axialen Wellenanschlag 30 gedrückt werden, so dass die Trägerwelle 8 drehfest, wenigstens jedoch axial, auf der Starrachse 4 gehalten ist.
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Die Radnabe 6 ist radial auf die Außenringe 16 der Wälzlager 10, 12 aufgesetzt. Sie weist einen Flansch 36 zur Befestigung einer nicht gezeigten Bremsscheibe auf. Für die Befestigung der Bremsscheibe sind an dem Flansch 36 entsprechende Befestigungsbohrungen 38 ausgebildet. Axial stirnseitig an der fahrzeugabgewandten Seite sind an der Radnabe 6 weitere Befestigungsbohrungen 40 ausgebildet, über die an der Radnabe 6 ein nicht gezeigtes Rad befestigt werden kann. Die Radnabe 6 weist ferner einen inneren radialen Vorsprung 42 auf, an dem das innere Wälzlager 10 derart anliegt, dass das innere Wälzlager 10 zwischen dem Lageranschlag 24 und dem inneren radialen Vorsprung 42 axial aufgenommen ist. In gleicher Weise ist an der Radnabe 6 ein äußerer radialer Vorsprung 44 ausgebildet, an dem das äußere Wälzlager 12 derart anliegt, dass es axial zwischen dem Bund 26 und dem äußeren radialen Vorsprung 44 axial aufgenommen ist. Über einen axialen Abstand 46 der beiden radialen Vorsprünge 42, 44 zueinander können die Außenringe 16 der beiden Wälzlager 10, 12 in definierter Weise axial auseinandergedrückt werden, so dass die Außenringe 16 aufgrund der fixierten axialen Lage der Innenringe 14 auf der Trägerwelle 18 axial gegen die Innenringe 14 drücken und so eine leichte Vorspannung auf die Kegelrollen 18 zwischen den Innenringen 14 und den Außenringen 16 ausüben. Um Material zu sparen kann ein axial zwischen den beiden radialen Vorsprüngen 42, 44 ausgebildeter Raum 48 materialfrei bleiben. Damit aus den Wälzlagern 10, 12 in diesen Raum 48 kein Schmiermittel eintritt, sind axial zwischen den Außenringen 16 der Wälzlager 10, 12 und ihren entsprechenden radialen Vorsprüngen 42, 44 Schutzringe 50 eingeklemmt, die das Schmiermittel in den Wälzlagern 10, 12 halten. Fahrzeugseitig ist radial zwischen der Radnabe 6 und dem Lageranschlag 24 der Trägerwelle 8 eine Kassettendichtung 52 angeordnet, die einen fahrzeugseitigen Austritt an Schmiermittel aus dem inneren Wälzlager 10 verhindert. In gleicher Weise ist auf der fahrzeugabgewandten Seite eine Kassettendichtung 54 zwischen dem Außenring des äußeren Wälzlagers 12 und der Radnabe 6 angeordnet, die einen Austritt an Schmiermittel auf der fahrzeugabgewandten Seite des Radlagers 6 verhindert.
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In dem gezeigten Radlager 2 können die Innenringe 14 der Wälzlager 10, 12 auf der Trägerwelle 8 über die Abstandshülse 22 mit einer hohen Klemmspannung axial fest gehalten werden. Demgegenüber kann durch eine genaue Dimensionierung der beiden radialen Vorsprünge 42, 44 und ihres axialen Abstandes 46 der Druck der Außenringe 16 gegen ihre entsprechenden Innenringe 14 genau definiert und dauerhaft gehalten werden, so dass sich in den Wälzlagern 10, 12 eine präzise Vorspannung einstellen lässt. Die Vorspannung kann bereits bei der Herstellung beziehungsweise bei der Konstruktion des Radlagers 2 eingestellt werden und braucht so nicht erst beim Aufsetzen der einzelnen Radlagerkomponenten auf die Starrachse 4 des Fahrzeugs aufwendig justiert werden.
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Zum Schutz des in der Trägerwelle 8 aufgenommenen Bereichs der Starrachse 4 beispielsweise vor eintretender Flüssigkeit sind auf der Starrachse 4 O-Dichtringe 56 angeordnet, die den in der Trägerwelle aufgenommenen Bereich der Starrachse 4 gegenüber der Umgebung abdichten.
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Zur Herstellung des Radlagers 2 wird zunächst die Trägerwelle 8 mit dem axialen Lageranschlag 24 und der axialen Durchführung bereitgestellt. Für den später herzustellenden Bund 16 wird das dem axialen Lageranschlag 24 gegenüberliegende Ende der Trägerwelle 8 axial so lang ausgebildet, dass dieses Ende bei aufgenommener Radnabe 6 axial über die Radnabe 6 übersteht. Danach werden einer der Schutzringe 50, das innere Wälzlager 10 und die Kassettendichtung 52 in die fahrzeugseitige Öffnung der Radnabe 6 eingesetzt und zusammen mit der Radnabe 6 über die Trägerwelle 8 solange geschoben, bis das innere Wälzlager 10 einerseits am axialen Lageranschlag 24 als auch am inneren radialen Vorsprung 42 anschlägt. Im nächsten Schritt wird die Abstandshülse 22 axial über die Trägerwelle 8 geschoben bis diese axial an den Innenring 14 des inneren Wälzlagers 10 anschlägt. Im Anschluss daran werden der andere Schutzring 50 und das äußere Wälzlager 12 axial über die Trägerwelle 8 geschoben, bis der Innenring 14 des äußeren Wälzlagers 12 an die Abstandshülse 22 anschlägt. Abschließend wird der Bund 26 durch Kaltumformen des zuvor erwähnten überstehenden axialen Endes der Trägerwelle 8 hergestellt. Dazu kann das überstehende axiale Ende der Trägerwelle 8 vorzugsweise wälzgenietet werden.
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Um das fertige Radlager 2 mit der Starrachse 4 zu verbinden werden zunächst auf die Starrachse 4 die O-Dichtringe 56 aufgesetzt und danach das Radlager axial über die Starrachse 4 geschoben, bis das Radlager 2 axial an den Wellenanschlag 30 anschlägt. Abschließend wird das Radlager 2 axial auf der Starrachse 4 mit der Mutter 34 fixiert.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Radlager
- 4
- Starrachse
- 6
- Radnabe
- 8
- Trägerwelle
- 10
- Wälzlager
- 12
- Wälzlager
- 14
- Innenring
- 16
- Außenring
- 18
- Kegelrollen
- 20
- Rotationsachse
- 22
- Abstandshülse
- 24
- Lageranschlag
- 26
- Bund
- 28
- Durchführung
- 30
- Wellenanschlag
- 32
- Gewinde
- 34
- Mutter
- 36
- Flansch
- 38
- Befestigungsbohrung
- 40
- Befestigungsbohrung
- 42
- radialer Vorsprung
- 44
- radialer Vorsprung
- 48
- Raum
- 50
- Schutzring
- 52
- Kassettendichtung
- 54
- Kassettendichtung
- 56
- O-Ringdichtung