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Technisches Gebiet
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Der in dieser Anmeldung beschriebene Gegenstand betrifft allgemein Systeme und Verfahren zum Laden von Elektrofahrzeugen und/oder Hybrid-Elektrofahrzeugen, und insbesondere Systeme und Verfahren zum Bestimmen einer Batteriekapazität in Elektrofahrzeugen oder Hybrid-Elektrofahrzeugen.
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Hintergrund
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Elektro- und Hybrid-Elektrofahrzeuge werden zunehmend beliebter. Diese Fahrzeuge umfassen an Bord befindliche Energiespeichersysteme (z. B. Batteriepacks), welche mit einer Energiequelle aufgeladen werden, wie z. B. einem Stromnetzwerk, und zwar durch Verbinden (Einstecken) des Fahrzeuges mit (bzw. in) einem (bzw. einen) Anschluss. Ein Energieversorgungssystem eines Fahrzeugs muss eine Vielzahl von Fahrzeugfunktionen unterstützen, welche mit elektrischer Energie betrieben werden. Solche Funktionen umfassen normale Fahrzeugbetriebseinrichtungen und sicherheitsbezogene Einrichtungen wie z. B. Fenster- oder Spiegel-Heizungen, Antiblockierbremssystem, Antriebs- oder Stabilitäts-Systeme, Beleuchtungssysteme usw. Zusätzlich zu diesen Einrichtungen versorgt das elektrische Fahrzeugenergiesystem Einrichtungen für Komfort, Anwenderfreundlichkeit und Unterhaltung. Einige Beispiele umfassen Klimaanlage, beheizbare Sitze, Video-/Audio-Systeme sowie Stromanschlüsse für Nutzergeräte.
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Die zunehmende Verwendung dieser elektrischen Geräte und Einrichtungen, wie oben erwähnt, beeinflusst direkt den Stromverbrauch der Fahrzeugbatterie, und daher die Lebensdauer der Batterie. Die zunehmende Alterung der Batterie ist direkt verbunden mit der Häufigkeit der Verwendung solcher Geräte, welche die Fahrzeugbatterie als Energiequelle benutzen. Da die effektive Fahr-Reichweite von Elektrofahrzeugen und Hybrid-Elektrofahrzeugen von der Ladungs-Aufrechterhaltungseigenschaft der Fahrzeugbatterie abhängt (d. h. die Batteriekapazität), ist eine genaue und stabile Kapazitätsabschätzung für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb von Elektro- und Hybrid-Elektrofahrzeugen als auch für optimale Energiemanagementsysteme für solche Fahrzeuge notwendig.
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Ein herkömmliches Verfahren, welches verwendet wird, um eine Batteriekapazität zu bestimmen, ist die Anwendung eines zeitaufwändigen vollständigen Entlade- und Wiederauflade-Prozesses in einer Fahrzeugwerkstattumgebung. Typischerweise kann dieser langwierige Prozess bis zu 13 Stunden in Anspruch nehmen, währenddessen der Fahrzeugbesitzer sein Fahrzeug nicht benutzen kann. Dementsprechend ist es wünschenswert, einen zuverlässigen und brauchbaren Batterieladekapazitätsbestimmungs-(oder Lern-)Prozess bereitzustellen. Zusätzlich werden weitere wünschenswerte Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen und dem vorangegangenen technischen Gebiet und Hintergrund ersichtlich.
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Kurze Zusammenfassung
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform wird ein System zum Bestimmen einer Batteriekapazität in einem Elektrofahrzeug bereitgestellt. Das System umfasst eine Steuerung, welche eingerichtet ist, eine Batterie entladen und aufladen zu lassen, um einen Kapazitätswert der Batterie zu bestimmen. Eine Mehrzahl von Einrichtungen sind eingerichtet, um in Antwort auf die Steuerung aktiviert und deaktiviert zu werden, um die Batterie zu entladen, während ein Generator in Antwort auf die Steuerung die Batterie auflädt, so dass die Steuerung den Batteriekapazitätswert bestimmen kann.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform wird ein Verfahren zum Bestimmen einer Batteriekapazität in einem Elektrofahrzeug bereitgestellt. Das Verfahren umfasst ein Empfangen einer Information, um einen Batteriekapazitätswert einer Batterie eines Fahrzeuges zu bestimmen und ein Aktivieren ein oder mehrerer Fahrzeugzubehöreinrichtungen, um die Batterie auf ein erstes Ladeniveau zu entladen. Wenn das erste Ladeniveau erreicht ist, wird ein Generator in dem Fahrzeug gestartet und dazu verwendet, die Batterie auf ein zweites Ladeniveau aufzuladen, wonach der Batteriekapazitätswert bestimmt und gespeichert werden kann.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Der erfindungsgemäße Gegenstand wird hiernach in Verbindung mit den folgenden Zeichnungsfiguren beschrieben, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bedeuten und wobei:
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1 eine Darstellung eines Automobils gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist;
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2 ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist; und
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3 eine Tabelle ist, welche einen Vorteil der vorliegenden Offenbarung darstellt.
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Detaillierte Beschreibung
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Die folgende detaillierte Beschreibung hat lediglich beispielhaften Charakter und soll den erfindungsgemäßen Gegenstand oder die Anwendung und Verwendungen des erfindungsgemäßen Gegenstands nicht beschränken. Weiterhin gibt es keine Beschränkung durch irgendeine ausdrücklich oder implizit in dem vorangegangenen technischen Gebiet, Hintergrund, kurzen Zusammenfassung oder der folgenden detaillierten Beschreibung dargestellten Theorie.
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1 ist eine vereinfachte schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Fahrzeuges 100 gemäß der vorliegenden Offenbarung. Obwohl Fahrzeug 100 als ein reines Elektrofahrzeug dargestellt ist, sind die hierin beschriebenen Techniken und Konzepte ebenso auf Hybrid-Elektrofahrzeuge anwendbar. Die dargestellte Ausführungsform von Fahrzeug 100 umfasst ohne Beschränkung: ein Fahrzeugsteuerungsmodul 102, welches mit einem an Bord befindlichen Generator 104 gekoppelt ist; ein an Bord befindliches Energiespeichersystem 106; ein elektrisches Antriebssystem 108 zum Antreiben von Rädern 110; und ein an Bord befindliches Datenkommunikationssystem 112 zum Bereitstellen einer Zwei-Wege-Kommunikation 114, welche in einer Ausführungsform ein OnStar®-kompatibles Kommunikationssystem umfassen kann.
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Das Fahrzeugsteuerungsmodul 102 kann jede Art von Bearbeitungselement oder Fahrzeugsteuerung umfassen, und kann mit nicht-flüchtigem Speicher, Random-Access-Memory (RAM), einzelnen und analogen Eingängen/Ausgängen (I/O), einer zentralen Bearbeitungseinheit und/oder Kommunikationsschnittstellen für eine Vernetzung innerhalb eines Fahrzeug-Kommunikations-Netzwerks ausgestattet sein. In einer Elektrofahrzeug-Ausführungsform kann der an Bord befindliche Generator 104 einen kleinen mit Gas (oder einem anderen flüssigen Kraftstoff) betriebenen Generator umfassen, welcher dazu ausreicht, das Energiespeichersystem 106 bei Bedarf zu laden. In einer Hybrid-Elektrofahrzeug-Ausführungsform kann der Generator 104 über eine mit Gas (oder einem anderen Kraftstoff) betriebene Fahrzeugmaschine betrieben werden oder ein Teil davon sein, wobei die Maschine verwendet wird, um das Fahrzeug anzutreiben. Das an Bord befindliche Energiespeichersystem 106 kann als ein wiederaufladbares Batteriepack mit einem einzelnen Batteriemodul oder einer beliebigen Anzahl individueller Batteriemodule ausgeführt sein. Das an Bord befindliche Energiespeichersystem 106 stellt elektrische Energie bereit, welche das elektrische Antriebssystem 108 in die Lage versetzt, die Räder 110 mit Antriebskraft zu versorgen.
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Während 1 eine schematische Darstellung ist, welche verschiedene elektrische und mechanische Verbindungen und Kopplungen in einer sehr vereinfachten Art und Weise zum besseren Verständnis der Beschreibung zeigt, wird eine tatsächliche Ausführungsform des Fahrzeuges 100 natürlich zusätzliche physische Komponenten und Einrichtungen verwenden, welche im Automobilbereich gut bekannt sind. Beispielsweise würden zahlreiche herkömmliche Einrichtungen in einem kommerziell erhältlichen Fahrzeug enthalten sein, wie z. B. Fenster- oder Spiegel-Heizungen, Antiblockierbremssysteme, Antriebs- oder Stabilitäts-Systeme, Beleuchtungssysteme, Warneinrichtungen (z. B. Hupen), Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker), Klimaanlage, beheizbare Sitze, Video-/Audio-Systeme und Stromanschlüsse für Nutzergeräte (gemeinhin als Zubehöreinrichtungen bekannt). Ebenso kann das Fahrzeug 100 eine beliebige Art einer Anzahl von verschiedenen Arten von Automobilen sein, z. B. eine Limousine, ein Kombi, ein Lastwagen oder ein Sports Utility Vehicle (SUV), und kann zweiradbetrieben (2WD) (d. h. Hinterradantrieb oder Vorderradantrieb), vierradbetrieben (4WD) oder allradbetrieben (AWD) sein. Das Fahrzeug 100 kann ebenso eine beliebige Art oder eine Kombination einer Anzahl von unterschiedlichen Arten von Maschinen bzw. Motoren aufweisen wie z. B. eine mit Benzin- oder Diesel-Kraftstoff betriebene Verbrennungskraftmaschine, eine Gemischt-Kraftstoff-Fahrzeug(FFV = flex fuel vehicle)-Maschine (d. h., eine Maschine, welche eine Mischung aus Benzin und Äthanol verwendet) oder eine mit einem Gasgemisch (z. B. Wasserstoff und/oder Erdgas) betriebene Maschine.
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Da das Energiespeichersystem 106 (z. B. die Batterien) des Fahrzeuges sowohl Antrieb als auch Betrieb einer Vielzahl von Fahrzeugeinrichtungen versorgen muss, ist es wichtig, dass die Fahrzeugsteuerung 102 die Ladekapazität des Energiespeichersystems 106 kennt. D. h., die Fahrzeugsteuerung 102 verwendet den Ladekapazitätswert (bekannt als die Batteriekapazität) für den effizienten, zuverlässigen und sicheren Betrieb des Fahrzeuges. Herkömmlicherweise ist ein Bestimmen (oder Lernen) der Batteriekapazität ein mühsamer Vorgang, welcher einen Techniker eines Fahrzeugservicecenters damit beschäftigt, die Batterie auf ein Niedrig-(erstes)Ladeniveau zu entladen, wie z. B. durch Fahren des Fahrzeuges, um die Batterie zu entladen. Diese Vorgehensweise ist sowohl zeitaufwändig als auch nicht ohne Risiko hinsichtlich einer Verletzung oder einer Beschädigung des Fahrzeuges, wenn ein anderer Fahrer mit dem Servicetechniker kollidieren sollte, während sie bzw. er das Fahrzeug fährt, um das Batterieladeniveau zu reduzieren. Nachdem die Batterie ausreichend entladen worden ist, muss der Techniker die Batterie durch Verbinden (Einstecken) des Fahrzeuges mit einer Energiequelle (wie z. B. einem Stromnetz) wieder aufladen und warten, bis die Batterien auf eine Hoch-(zweites)Ladeniveau aufgeladen sind, so dass die Batteriekapazität bestimmt (abgeleitet) werden kann. Für diese Vorgehensweise ist es nicht unüblich, bis zu 13 Stunden in Gänze in Anspruch zu nehmen, wobei der Besitzer des Fahrzeuges während dieser Zeit sein Fahrzeug nicht benutzen kann, bis es wieder fahrbereit ist.
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Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung ist der Batteriekapazitäts-Lernvorgang teilweise oder gänzlich automatisiert und wird in einer gesteuerten Art und Weise im Vergleich zu einem herkömmlichen Vorgehen durchgeführt. In einer vollständig automatisierten Ausführungsform übermittelt ein Techniker eine Information an die Steuerung 102, welche eine Anweisung enthält, den Batteriekapazitätswert zu bestimmen, und kann Daten enthalten, wie z. B. das Niedrig-(erste)Batterieladeniveau und das Hoch-(zweite)Batterieladeniveau, welche verwendet werden, um den Batteriekapazitätswert zu bestimmen. Diese Information kann an die Steuerung 102 über eine direkte (verdrahtete) Verbindung oder drahtlos durch Verwendung eines Kommunikationssystems 112 übermittelt werden. Die Steuerung 102 aktiviert (schaltet ein) automatisch eine oder mehrere Einrichtungen, um die Batterieladung zu entleeren, wodurch die Batterie auf das Niedrig-(erste)Niveau entladen wird. In einigen Ausführungsformen aktiviert die Steuerung 102 vorbestimmte Einrichtungen, um die Batterien zu entladen. In weiteren Ausführungsformen aktiviert die Steuerung ausgewählte Einrichtungen, um die Batterien auf noch schnellerem Wege zu entladen. Beispielsweise werden das Heizsystem in der kalten Jahreszeit und die Klimaanlage in der warmen Jahreszeit aktiviert. Nach Erreichen des Niedrig-Ladeniveaus können die Einrichtungen deaktiviert werden, und es wird der Generator 104 aktiviert, um die Batterien des Energiespeichersystems 106 aufzuladen. Wie weiter unten erörtert wird, kann der an Bord befindliche Generator 104 die Batterien viel schneller wieder aufladen als ein Verwender des Fahrzeuges mit einem standardmäßigen 110-Volt-Stromnetz, oder selbst mit einem 220-Volt-Stromnetz. Nach Aufladen der Batterie auf das Hoch-Niveau kann der Batteriekapazitätswert unter Verwendung eines von mehreren bekannten Algorithmen bestimmt werden, welche in Abhängigkeit von der Batteriechemie und dem Wissen, wie die Batterieart Energie speichert und freigibt, variieren. Sobald die Bestimmung vorliegt, wird der Batteriekapazitätswert in der Steuerung 102 gespeichert und für den Betrieb des Fahrzeuges verwendet. Da dieser Prozess gänzlich automatisiert ist, kann ein Techniker den Batteriekapazitäts-Lernprozess dadurch starten, dass er das Fahrzeug auf dem Parkplatz der Werkstatt parkt, wobei das Fahrzeug keinen Werkstattplatz benötigt oder die Aufmerksamkeit des Servicetechnikers erfordert, bis der Batteriekapazitäts-Lernprozess automatisch beendet ist. Die vollständig automatisierten Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung stellen daher ein schnelleres Batteriekapazitäts-Lernverfahren bereit, während der Techniker sich anderen Kunden zuwenden kann und das Fahrzeug nicht einem Risiko beim Fahren aussetzt, um die Batterien zu entladen. In einer halb-automatisierten Ausführungsform kann der Techniker durch Betreiben (Fahren) des Fahrzeuges schneller die Batterien entladen, bis der Generator automatisch startet und den Ladeprozess beginnt. Daher kann in den halb-automatisierten Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung die Gesamtzeit des Batteriekapazitäts-Lernprozesses verringert sein (und daher das Fahrzeug früher seinem Besitzer zurückgegeben), und zwar auf Kosten der Zeit des Technikers, um das Fahrzeug zu betreiben, um die Batterien schneller zu entladen.
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2 ist ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens oder Algorithmus 200 gemäß den vorliegenden Offenbarungen. Die Schritte des hierin beschriebenen Verfahrens bzw. Algorithmus 200 können direkt in Hardware, in Firmware, in einem durch die Steuerung 102 ausgeführten Softwaremodul oder einem anderen Prozessor, oder in einer beliebigen praktischen Kombination davon enthalten sein. Ein Softwaremodul kann in einem RAM-Speicher, Flash-Speicher, ROM-Speicher, EPROM-Speicher, EEPROM-Speicher, Registern, einer Festplatte, einer Wechselplatte, einer CD-ROM oder irgendeiner anderen im Stand der Technik bekannten Form eines Speichermediums untergebracht sein.
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Das Verfahren beginnt (202), indem die Steuerung (102 in 1) einen Befehl empfängt, um den Batteriekapazitäts-Lern(bestimmungs-)vorgang zu starten. Im Allgemeinen wird der Befehl eine Anweisung enthalten, welche gemeinhin als ein Steuerungsparameter-Identifizierer (CPID = Control Parameter Identifier) bezeichnet wird, welche eine Niedrig-(erste)Batterieladezustands(SOC = State of Charge)-Einstellung (welche für die Entladephase verwendet wird) und die Hoch-(zweite)Batterie-SOC-Einstellung (verwendet für die Ladephase) enthalten kann. Da die verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung den an Bord befindlichen Generator für die Ladephase des Batteriekapazitäts-Lernprozesses verwenden, bestimmt der Entscheidungsschritt 204, ob das Fahrzeug ausreichend Kraftstoff enthält, um den Generator (oder die Maschine) für eine ausreichende Zeit zu betreiben, um den Batteriekapazitäts-Lernprozess zu vervollständigen. In einigen Ausführungsformen bestimmt der Entscheidungsschritt 204 ebenso, ob es irgendwelche Fahrzeug-Fehlfunktionen gibt, welche eine erfolgreiche Vervollständigung des Batteriekapazitäts-Lernprozesses verhindern würden. Falls eine Fehlfunktion vorliegt oder nicht ausreichend Kraftstoff vorhanden ist, schreitet die Routine zu Schritt 206 voran, wo der CPID zurückgewiesen wird und der Batteriekapazitäts-Lernprozess beendet wird. zusätzlich wird dem Techniker das Problem angezeigt oder er bzw. sie wird darauf aufmerksam gemacht. In einer Ausführungsform wird ein Signal bereitgestellt, wie z. B. ein periodisches Leuchten (Blinken) der Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker) oder Betreiben der Lichthupe. In weiteren Ausführungsformen wird der Techniker auf eine Information von dem Fahrzeugkommunikationssystem (112 aus 1) aufmerksam gemacht, welche eine Textnachricht sein kann oder ein Anruf auf ihr bzw. sein Mobiltelefon oder das Telefon des Fahrzeug-Servicecenterempfangs. In diesen Ausführungsformen würde der Befehl eine Nachrichtenadresse (z. B. eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer) für das Fahrzeugkommunikationssystem (z. B. OnStar®) enthalten, um diese zu kontaktieren.
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Falls es keine Hindernisse beim Fortschreiten mit dem Batteriekapazitäts-Bestimmungs(lern-)prozess gibt, dann schreitet die Routine zu einem Schritt fort, wo der Batterieentladeprozess beginnt. In den voll-automatisierten Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung würde die Steuerung (102 aus 1) automatisch ein oder mehrere Zubehöreinrichtungen aktivieren (einschalten), wie z. B. die Heizung, Ventilation und das Klimaanlagen-(HVAC)System, Frontscheinwerfer oder Innenbeleuchtung, um die Batterie zu entladen. In den halb-automatisierten Ausführungsformen könnte der Techniker das Fahrzeug fahren, um die Batterie-Entladephase des Batteriekapazitäts-Lernprozesses zu beschleunigen. Entscheidungsschritt 210 bestimmt, ob die Batterie auf den Niedrig-(ersten)Ladezustandspunkt entladen worden ist, welcher mit dem Befehl in Schritt 202 bereitgestellt werden kann. Falls nicht, bestimmt Entscheidungsschritt 212, ob die Batterie-SOC hin zu der Ziel-SOC-Einstellung abnimmt (was erwartet wird). Falls ja, dann fährt die Batterie-Entladephase fort (Schleife zu Schritt 208), falls jedoch die Batterie-SOC nicht abnimmt, dann ist irgendein Fehler aufgetreten und der Techniker benachrichtigt (ähnlich dem, was zu Schritt 206 beschrieben wurde), und der Batteriekapazitäts-Lernprozess ist beendet (Schritt 214). Wenn der Entscheidungsschritt 210 bestimmt, dass die Batterie-SOC das Niedrig-(erste)Ladeniveau erreicht hat, dann werden die Zusatzeinrichtungen automatisch in Schritt 216 deaktiviert (ausgeschaltet), um die (langsame) Ladephase nicht zu behindern. In Schritt 218 setzt die Steuerung (102 aus 1) den zweiten(Hoch-)SOC-Punkt und startet (aktiviert oder schaltet ein) den Generator (Schritt 220), welcher in einigen Ausführungsformen eine mit Gas betriebene Maschine umfasst, um die Batterie zu laden (Schritt 222). Als nächstes bestimmt Entscheidungsschritt 224, ob das Batterieladeniveau (SOC) die Hoch-(zweite)Einstellung erreicht hat. Falls nein, bestimmt Entscheidungsschritt 226, ob die Batterie-SOC hin zu dem Hoch-Ziel-SOC zunimmt (was erwartet wird). Falls ja, fährt die Batterieladephase fort (Schleife zu Schritt 222), falls jedoch die Batterie-SOC nicht zunimmt, dann ist irgendein Fehler aufgetreten und der Techniker benachrichtigt (ähnlich zu dem, was für Schritt 206 beschrieben wurde) und der Batteriekapazitäts-Lernprozess ist beendet (Schritt 228). Wenn der Entscheidungsschritt 224 bestimmt, dass das Batterieladeniveau (SOC) die Hoch-(zweite)Einstellung erreicht hat, dann bestimmt die Steuerung (102 aus 1) den Batteriekapazitätswert unter Verwendung eines oder mehrerer bekannter Algorithmen (welche von der Batteriechemie und dem Wissen abhängen, wie der Batterietyp Energie speichert und freigibt), speichert den Batteriekapazitätswert, setzt die Betriebs-Batterie-SOC für normalen Fahrzeugbetrieb zurück und beendet den Batteriekapazitäts-Lernprozess (Schritt 230). Schließlich wird der Techniker benachrichtigt (Schritt 232), indem das Fahrzeug ein Signal bereitstellt oder eine Nachricht übermittelt.
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Mit Bezug auf 3 zeigt eine Tabelle 300 einen Vorteil der vorliegenden Offenbarung für den automatisierten (oder halb-automatisierten) Batteriekapazitäts-Lernprozess. Die Kurve 300 zeigt die Zeit (in Stunden) entlang der horizontalen Achse und die Batterie-SOC (in Prozent) entlang der vertikalen Achse. Die Entladephase (302) des Batteriekapazitäts-Lernprozesses wird links von der Bezugslinie 304 angezeigt, wobei verschiedene Ladeverfahren rechts von der Bezugslinie 304 erscheinen. In dem dargestellten Beispiel war der Niedrig-(erste)Batterie-SOC-Punkt auf 20% gesetzt, und der Hoch-(zweite)Batterie-SOC auf 85%. Bei herkömmlichen Batteriekapazitäts-Lernverfahren würde das Fahrzeug mit einem Standard-110-Volt-Anschluss verbunden werden (d. h. darin eingesteckt werden), was die Batterie wie durch Linie 306 gezeigt aufladen würde. Die Zeit (308), während welcher die Batterie erwartungsgemäß aufgeladen würde, beträgt etwa zehn Stunden. Fügt man diese Zeit zu der Entlade-Zeit (309) hinzu, dann beträgt der Gesamtprozess etwas 13 Stunden. Eine Batterieladezeit kann nach dem herkömmlichen Verfahren reduziert werden, falls das Fahrzeug-Servicecenter einen 220-Volt-Anschluss hat, was die Batterien, wie durch Linie 310 gezeigt, aufladen würde. Die Zeit (312) für diesen Vorgang würde etwa vier Stunden betragen (oder etwa sieben Stunden insgesamt, wenn man die Entladezeit 309 hinzufügt). Jedoch kann gemäß der Vielzahl an Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung der an Bord befindliche Generator (104 aus 1) die Batterie (314) in etwa einer Stunde (316) aufladen, so dass der Gesamt-Batteriekapazitäts-Lernprozess (bei Hinzufügen der Entladezeit 309) etwa vier Stunden beträgt. Dies ermöglicht die Vervollständigung des Batteriekapazitäts-Lernprozesses an demselben Tag, an dem ein Kunde das Fahrzeug an das Fahrzeug-Servicecenter übergibt, womit das Fahrzeug viel früher zurückgegeben werden kann als nach dem herkömmlichen Verfahren. Überdies kann der Techniker an den Fahrzeugen anderer Kunden aufgrund der Zeitersparnis arbeiten, was einen besseren Kundenservice für mehr Kunden bedeutet. Während wenigstens eine beispielhafte Ausführungsform in der vorangegangenen detaillierten Beschreibung dargestellt worden ist, wird bevorzugt, dass eine große Anzahl an Variationen existiert. Es wird außerdem bevorzugt, dass die beispielhafte Ausführungsform oder beispielhaften Ausführungsformen lediglich Beispiele sind, und nicht den Umfang, die Anwendbarkeit oder Konfiguration des erfindungsgemäßen Gegenstandes in irgendeiner Weise beschränken sollen. Vielmehr stellt die vorangegangene detaillierte Beschreibung dem Fachmann eine praktische Anleitung zur Ausführung der beispielhaften Ausführungsform oder beispielhaften Ausführungsformen zur Verfügung. Es wird darauf hingewiesen, dass verschiedene Änderungen hinsichtlich der Funktion und Anordnung der Elemente vorgenommen werden können, ohne den Umfang des erfindungsgemäßen Gegenstandes, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, und der rechtlichen Äquivalente davon zu verlassen.
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Weitere Ausführungsformen
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- 1. Verfahren, umfassend:
Empfangen einer Anweisung in einer Fahrzeugsteuerung, um einen Batteriekapazitätswert einer Batterie eines Fahrzeuges zu bestimmen;
Aktivieren einer oder mehrerer Fahrzeugzubehöreinrichtungen, um die Batterie auf ein erstes Ladeniveau zu entladen;
Starten eines Generators in dem Fahrzeug und Laden der Batterie auf ein zweites Ladeniveau; und
Speichern des Batteriekapazitätswerts in der Fahrzeugsteuerung.
- 2. Verfahren nach Ausführungsform 1, weiterhin umfassend Bereitstellen eines Signals bei Bestimmung des Batteriekapazitätswertes.
- 3. Verfahren nach Ausführungsform 1, weiterhin umfassend ein Übermitteln einer Information bei Bestimmung des Batteriekapazitätswerts.
- 4. Verfahren nach Ausführungsform 1, wobei das Starten des Generators weiterhin ein automatisches Starten einer mit Gas betriebenen Maschine umfasst.
- 5. Verfahren nach Ausführungsform 4, welches ein Bestimmen enthält, ob das Fahrzeug ausreichend Kraftstoff für die mit Gas betriebene Maschine enthält, um die Batterie auf das zweite Ladeniveau aufzuladen.
- 6. Verfahren nach Ausführungsform 5, welches ein Übermitteln einer Information enthält, wann das Fahrzeug nicht ausreichend Kraftstoff für die mit Gas betriebene Maschine enthält, um die Batterie auf das zweite Ladeniveau aufzuladen.
- 7. Verfahren nach Ausführungsform 1, welches ein Bestimmen enthält, ob eine Fehlfunktion im Fahrzeug vor dem Starten des Generators vorliegt.
- 8. Verfahren nach Ausführungsform 7, welches ein Übermitteln einer Information enthält, dass eine Fehlfunktion in dem Fahrzeug vorliegt.
- 9. Verfahren nach Ausführungsform 1, welches ein Deaktivieren der einen oder mehreren Fahrzeugzubehöreinrichtungen enthält, während die Batterie auf das zweite Ladeniveau aufgeladen wird.
- 10. Verfahren, umfassend:
Empfangen einer Anweisung in einer Steuerung eines Fahrzeuges, um einen Batteriekapazitätswert einer Fahrzeugbatterie zu bestimmen;
automatisches Aktivieren einer oder mehrerer Fahrzeugzubehöreinrichtungen, um die Fahrzeugbatterie auf ein Niedrig-Ladeniveau zu entladen;
automatisches Deaktivieren der einen oder mehreren Fahrzeugzubehöreinrichtungen, wenn die Fahrzeugbatterie auf das Niedrig-Ladeniveau entladen ist;
automatisches Starten eines Generators in dem Fahrzeug und Aufladen der Fahrzeugbatterie auf das Hoch-Ladeniveau; und
Deaktivieren des Generators und Speichern des Batteriekapazitätswerts in der Steuerung des Fahrzeuges, wenn die Batterie auf das Hoch-Ladeniveau aufgeladen ist.
- 11. Verfahren nach Ausführungsform 10, weiterhin umfassend ein Bereitstellen eines Signales bei Bestimmung des Batteriekapazitätswertes.
- 12. Verfahren nach Ausführungsform 10, weiterhin umfassend ein Übermitteln einer Information bei Bestimmung des Batteriekapazitätswertes.
- 13. Verfahren nach Ausführungsform 10, wobei das automatische Starten des Generators weiterhin ein automatisches Starten einer mit Gas betriebenen Maschine umfasst.
- 14. Verfahren nach Ausführungsform 13, welches ein Bestimmen umfasst, ob das Fahrzeug ausreichend Kraftstoff für die mit Gas betriebene Maschine enthält, um die Batterie auf das zweite Ladeniveau aufzuladen.
- 15. Verfahren nach Ausführungsform 14, welches ein Übermitteln einer Information umfasst, wenn das Fahrzeug nicht ausreichend Kraftstoff für die mit Gas betriebene Maschine enthält, um die Batterie auf das zweite Ladeniveau aufzuladen.
- 16. Verfahren nach Ausführungsform 10, welches ein Bestimmen umfasst, ob in dem Fahrzeug eine Fehlfunktion vor dem Starten des Generators vorliegt.
- 17. Verfahren nach Ausführungsform 16, welches ein Übermitteln einer Information umfasst, wenn in dem Fahrzeug eine Fehlfunktion vorliegt.
- 18. verfahren nach Ausführungsform 10, welches ein Deaktivieren der einen oder mehreren Fahrzeug-Zusatzeinrichtungen umfasst, während die Batterie auf das zweite Ladeniveau aufgeladen wird.
- 19. Fahrzeug, umfassend:
Eine Steuerung, welche eingerichtet ist, dass eine Batterie entladen und aufgeladen wird, um einen Kapazitätswert der Batterie zu bestimmen;
eine Mehrzahl von Einrichtungen, welche mit der Steuerung gekoppelt und eingerichtet sind, um in Antwort auf die Steuerung aktiviert und deaktiviert zu werden; und
einen Generator, welcher auf die Steuerung anspricht, um die Batterie aufzuladen;
wobei die Steuerung den Kapazitätswert der Batterie bestimmt.
- 20. Fahrzeug nach Ausführungsform 19, welches einen Transmitter zum Übertragen einer Nachricht bei Bestimmung des Batteriekapazitätswertes umfasst.