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Die Erfindung betrifft ein Zerkleinerungswerkzeug nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, eine Zerkleinerungswalze und eine Zerkleinerungsvorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 20 2007 007 982 U1 beschrieben, eine Zerkleinerungsvorrichtung bekannt. Diese Zerkleinerungsvorrichtung, vorzugsweise für mittleres bis feines Zerkleinerungsgut wie Haus- und/oder Restmüll, Fraktionen aus Sortieranlagen, Kunststoffe, Pappen, Textilien, Teppichböden oder dergleichen, umfasst ein trichterförmiges Gehäuse und zwei darin angeordnete parallele, gegenläufig antreibbare Brecherwalzen. Die Brecherwalzen weisen jeweils einen Walzenzylinder auf, auf dem eine Vielzahl von Scheibenkörpern in axial vorzugsweise gleichen Abständen aufgereiht angebracht sind. Mehrere, zu jedem der Scheibenkörper gehörige Brechelemente sind mit dem Walzenzylinder fest verbunden. Jedes dieser Brechelemente besteht aus einer Brechplatte und einem sich zwischen der Brechplatte und dem Walzenzylinder radial erstreckenden Verbindungssteg, wobei die Flächennormale der Brechplatte etwa senkrecht auf die Achse der jeweiligen Brecherwalze gerichtet ist. Diese Brechelemente sind auf dem Walzenzylinder derart drehwinkelbeabstandet angeordnet, dass die zu der Achse der jeweiligen Brecherwalze parallelen Kanten einer Brechplatte im Betrieb in den Bereich zwischen den korrespondierenden Kanten zweier benachbarter Brechplatten der jeweils anderen Brecherwalze eingreifen können, und dass die Brechplatten in Achsrichtung des Walzenzylinders Aussparungen des jeweils zugehörigen Scheibenkörpers übergreifen.
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Aus der
US 5,236,139 A ist ein Zerkleinerungswerkzeug für eine Zerkleinerungsvorrichtung bekannt, umfassend eine Tragscheibe, welche an einer Welle befestigt ist, wobei an einem Außenumfang der Tragscheibe ein geschlossener, flächiger Messerring angeordnet ist, wobei eine Breitenanordnung des Messerrings sich parallel zu einer Drehachse des Zerkleinerungswerkzeuges erstreckt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Zerkleinerungswerkzeug für eine Zerkleinerungsvorrichtung, eine verbesserte Zerkleinerungswalze für eine Zerkleinerungsvorrichtung und eine verbesserte Zerkleinerungsvorrichtung anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Zerkleinerungswerkzeug für eine Zerkleinerungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Zerkleinerungswalze für eine Zerkleinerungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 und eine Zerkleinerungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Zerkleinerungswerkzeug für eine Zerkleinerungsvorrichtung umfasst eine Tragscheibe, welche an einer Welle zu befestigen oder befestigt ist.
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Erfindungsgemäß ist an einem Außenumfang der Tragscheibe ein geschlossener flächiger Messerring angeordnet, wobei eine Breitenausdehnung des Messerrings sich parallel zu einer Drehachse des Zerkleinerungswerkzeugs erstreckt und wobei der Messering an zumindest einem Seitenrand als Schneiden ausgebildete Ausformungen aufweist. Eine Breitenausdehnung dieser Ausformungen erstreckt sich vorzugsweise ebenfalls parallel zur Drehachse des Zerkleinerungswerkzeugs. Das Zerkleinerungswerkzeug ist auf diese Weise als eine Werkzeugscheibe ausgebildet, welche aus der Tragscheibe und dem Messerring besteht. Der Messerring, welchen man auch als Schneidring bezeichnen kann, bildet dabei das eigentliche Werkzeug zum Zerkleinern jeweils zu zerkleinernden Materials.
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Das an der Welle befestigte Zerkleinerungswerkzeug oder vorzugsweise eine Mehrzahl derartiger, nebeneinander an der Welle befestigter Zerkleinerungswerkzeuge bildet eine Zerkleinerungswalze.
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Durch den Messerring ist eine umlaufende Schneidkontur ausgebildet. Eine dadurch erreichte längere Schneidkontur an einem Umfang des Messerrings ermöglicht eine verbesserte Zerkleinerung des zu zerkleinernden Materials. Zudem ist eine Stabilität verbessert, da die Schneiden über den Messerring miteinander verbunden sind. Im Stand der Technik sind die Messer einzeln ausgebildet und einzeln an der Tragscheibe befestigt, so dass relativ leicht einzelne Messer zu beschädigen oder von der Tragscheibe abzureißen sind. Dies ist durch die über den Messerring miteinander verbundenen Schneiden vermieden. Zudem sind die erfindungsgemäßen Zerkleinerungswerkzeuge einfacher und kostengünstiger herstellbar, wobei die Herstellung mit einem höheren Automatisierungsgrad ermöglicht ist. Durch diese einfachere und kostengünstigere Herstellung und die höhere Stabilität und die dadurch erreichte längere Haltbarkeit sind Kosteneinsparungen erzielbar.
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Die einfache und kostengünstige Herstellung ist auch dadurch begünstigt, dass in einer bevorzugten Ausführungsform kein messerförmiges Schärfen der Ausformungen, d. h. kein Anschleifen der Ausformungen zur Ausbildung messerförmiger Klingen erforderlich ist. Für die Funktion des Zerkleinerungswerkzeugs ist bereits eine derartige Ausführungsform des Zerkleinerungswerkzeugs ausreichend, in welcher der Messerring Ausformungen mit stumpfen Kanten aufweist. Selbstverständlich ist es in einer weiteren Ausführungsform des Zerkleinerungswerkzeugs auch möglich, diese Kanten der Ausformungen am Messerring oder zumindest eine oder mehrere Kanten einer oder mehrerer Ausformungen am Messerring derart anzuschleifen, dass die Schneiden messerförmig ausgebildet sind, d. h. als geschärfte Klingen.
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Zweckmäßigerweise ist senkrecht auf einer Oberseite des Messerrings zumindest ein Reißhaken angeordnet. Derartige Reißhaken ermöglichen ein Ergreifen zu zerkleinernden Materials und ein Hineinziehen zwischen zwei sich gegenläufig drehende Zerkleinerungswalzen sowie ein Herausreißen von Stücken aus dem zu zerkleinernden Material.
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Die Tragscheibe kann in einer zweckmäßigen Ausführungsform als Scheibe mit einer konstanten oder zumindest im Wesentlichen konstanten Dicke, d. h. mit einem konstanten oder zumindest im Wesentlichen konstanten Querschnitt ausgebildet sein. In einer alternativen Ausführungsform weist die Tragscheibe zumindest bereichsweise einen konischen Querschnitt auf. Dabei weist vorzugsweise ein Innenbereich der Tragscheibe einen konischen Querschnitt auf, wobei sich der Querschnitt der Tragscheibe in Richtung der Drehachse des Zerkleinerungswerkzeugs verbreitert. Dadurch ist ein Abstand zwischen zwei benachbarten Tragscheiben im Bereich der Welle verringert, so dass ein Einlagern und Verhaken zu zerkleinernden Materials zwischen den Tragscheiben im Bereich der Welle, welches dann nicht durch die jeweils anderen Messerringe zu erreichen ist und dadurch nicht zerkleinerbar ist, verhindert ist. Es sind auf diese Weise insbesondere so genannte Ausreißer zu verhindern. Derartige Ausreißer sind langes Zerkleinerungsgut, d. h. langes zu zerkleinerndes Material, beispielsweise in Form von Ästen, welches unzerkleinert durch offene Zwischenräume hindurchbefördert wird.
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Alternativ oder zusätzlich weist ein Außenbereich der Tragscheibe, an welchem der Messerring befestigt ist, einen konischen Querschnitt auf, wobei sich der Querschnitt in Richtung des Messerrings verengt. Dies ermöglicht ein leichteres Befestigen des Messerrings an der Tragscheibe, beispielsweise durch Verschweißen, und eine ausreichend breite Ausbildung der schneidenförmigen Ausformungen am Messerring. Zudem ist dadurch ein ausreichender Abstand zwischen zwei an der Welle benachbart angeordneten Tragscheiben erreicht, durch welchen hindurch sich ein jeweiliger Messerring einer weiteren Zerkleinerungswalze bewegen kann.
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Eine Zerkleinerungswalze für eine Zerkleinerungsvorrichtung umfasst erfindungsgemäß zumindest ein derartiges Zerkleinerungswerkzeug, welches auf einer Welle angeordnet ist. Dadurch sind die bereits zum Zerkleinerungswerkzeug geschilderten Vorteile zu erzielen. Aufgrund der verbesserten Stabilität des Zerkleinerungswerkzeugs oder vorteilhafterweise einer Mehrzahl derartiger Zerkleinerungswerkzeuge der Zerkleinerungswalze weist die Zerkleinerungswalze einen wesentlich geringeren Verschleiß auf, so dass sie wesentlich langer einsetzbar ist. Dadurch sowie durch die einfachere und kostengünstigere Herstellbarkeit der Zerkleinerungswerkzeuge und daraus resultierend auch der Zerkleinerungswalze sind Kosteneinsparungen erzielbar.
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Vorteilhafterweise weist der Innenbereich der Tragscheibe des Zerkleinerungswerkzeugs den konischen Querschnitt auf, welcher sich in Richtung der Drehachse des Zerkleinerungswerkzeugs verbreitert, wobei der konische Querschnitt durch vergrößerte Schweißnähte ausgebildet ist, mittels welchen die Tragscheibe an der Welle befestigt ist. Dies ermöglicht ein sehr einfaches und effektives Ausbilden des konischen Querschnitts während des Befestigens des jeweiligen Zerkleinerungswerkzeugs an der Welle durch Verschweißen. Der konische Querschnitt ist in diesem Fall durch ein Material der Tragscheibe und ein mit diesem stoffschlüssig verbundenes Schweißmaterial ausgebildet.
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Eine Zerkleinerungsvorrichtung umfasst erfindungsgemäß zumindest zwei derartige Zerkleinerungswalzen, welche nebeneinander angeordnet sind und gegensätzlich drehbar sind, wobei die Zerkleinerungswerkzeuge der beiden Zerkleinerungswalzen ineinandergreifen. Dadurch sind die bereits zum Zerkleinerungswerkzeug und zur Zerkleinerungswalze geschilderten Vorteile zu erzielen, insbesondere ein geringerer Verschleiß und dadurch ein geringerer Wartungsaufwand der Zerkleinerungsvorrichtung sowie durch die vereinfachte und kostengünstigere Herstellung der Zerkleinerungswerkzeuge erreichte Kosteneinsparungen.
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Die Zerkleinerungsvorrichtung ist beispielsweise zum Zerkleinern von Grünschnitt, Biomasse, Altholz, Gewerbemüll, Haus- und/oder Restmüll, Fraktionen aus Sortieranlagen, Kunststoffen, Pappen, Textilien, Teppichböden oder dergleichen zu verwenden.
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Zweckmäßigerweise sind die Zerkleinerungswalzen im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Sie sind dabei derart angeordnet, dass ein Anstand von Drehachsen der Wellen der Zerkleinerungswalzen geringer ist als ein Abstand von der Drehachse zum Messerring der jeweiligen Zerkleinerungswalze. Zudem sind die Zerkleinerungswerkzeuge der einen Zerkleinerungswalze um einen halben Abstand zwischen zwei Zerkleinerungswerkzeugen versetzt zu den Zerkleinerungswerkzeugen der anderen Zerkleinerungswalze auf der jeweiligen Welle angeordnet oder die Zerkleinerungswalzen sind in der Zerkleinerungsvorrichtung um einen halben Abstand zwischen zwei Zerkleinerungswerkzeugen versetzt zueinander angeordnet. Auf diese Weise laufen die Messerringe der Zerkleinerungswalzen seitlich aneinander vorbei. Dabei nähern sich die Reißhaken während der Drehbewegung vorzugsweise derart an die Welle der jeweils anderen Zerkleinerungswalze an, dass sie sie nahezu berühren. Auf diese Weise ist ein Verhaken zu zerkleinernden Materials zwischen den Tragscheiben verhindert, da es durch die Reißhaken erfassbar und zwischen den Zerkleinerungswalzen herauszutransportieren ist. Dadurch ist eine Verstopfung der Zerkleinerungswalzen vermieden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Darin zeigen:
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1 schematisch eine Querschnittdarstellung einer Zerkleinerungsvorrichtung,
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2 schematisch eine perspektivische Darstellung einer Zerkleinerungsvorrichtung,
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3 schematisch eine Längsseitenansicht einer Zerkleinerungsvorrichtung,
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4 schematisch eine Zerkleinerungswalze in Draufsicht,
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5 schematisch eine perspektivische Darstellung eines Zerkleinerungswerkzeugs,
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6 schematisch eine Seitenansicht eines Zerkleinerungswerkzeugs,
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7 schematisch ein Zerkleinerungswerkzeug in Draufsicht aus einer ersten Perspektive,
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8 schematisch ein Zerkleinerungswerkzeug in Draufsicht aus einer zweiten Perspektive, und
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9 schematisch eine Querschnittdarstellung eines Zerkleinerungswerkzeugs.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 3 zeigen schematisch eine Zerkleinerungsvorrichtung 1 aus verschiedenen Perspektiven, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit hier lediglich zwei zusammenwirkende Zerkleinerungswalzen 2 der Zerkleinerungsvorrichtung 1 dargestellt sind. Eine einzelne dieser Zerkleinerungswalzen 2 ist in 4 schematisch dargestellt. Die 5 bis 9 zeigen verschiedene Ansichten eines Zerkleinerungswerkzeugs 3. Eine Mehrzahl dieser Zerkleinerungswerkzeuge 3, welche auf einer Welle 4 der Zerkleinerungswalze 2 nebeneinander und voneinander beabstandet angeordnet sind, bilden jeweils eine Zerkleinerungswalze 2.
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Die Zerkleinerungsvorrichtung 1 ist beispielsweise zum Zerkleinern von Grünschnitt, Biomasse, Altholz, Gewerbemüll, Haus- und/oder Restmüll, Fraktionen aus Sortieranlagen, Kunststoffen, Pappen, Textilien, Teppichböden oder dergleichen zu verwenden.
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Die Zerkleinerungswalzen 2 sind, wie in den 1 und 2 dargestellt, nebeneinander und im Wesentlichen parallel zueinander in der Zerkleinerungsvorrichtung 1 angeordnet und synchron antreibbar, so dass sie sich gegenläufig drehen. Dabei ist durch erste Pfeile P1 eine Betriebsdrehrichtung der beiden Zerkleinerungswalzen 2 dargestellt, d. h. in dieser durch die ersten Pfeile P1 bezeichneten Drehrichtung drehen sich die Zerkleinerungswalzen 2 zum Zerkleinern eines jeweils zu zerkleinernden Materials, welches den Zerkleinerungswalzen 2 von oben zuführbar ist, beispielsweise durch einen hier nicht näher dargestellten Einfülltrichter der Zerkleinerungsvorrichtung 1 hindurch. Eine Zuführrichtung des zu zerkleinernden Materials zu den Zerkleinerungswalzen 2 ist mittels eines zweiten Pfeils P2 dargestellt. Bei einer Blockade der Drehbewegung beispielsweise durch sich zwischen den Zerkleinerungswalzen 2 verhakendes Material sind die Zerkleinerungswalzen 2 zweckmäßigerweise in entgegengesetzter Richtung drehbar, um das Material aus den Zerkleinerungswalzen 2 zu entfernen.
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Ein hier nicht näher dargestellter Antriebsstrang der Zerkleinerungswalzen 2, mit welchem die Zerkleinerungswalzen 2 über Wellenzapfen 5 gekoppelt sind, ist vorteilhafterweise gebildet durch einen Elektromotor oder einen Verbrennungsmotor, welcher über ein mechanisches Getriebe mit den Zerkleinerungswalzen 2 gekoppelt ist. Die Zerkleinerungswalzen 2 führen vorzugsweise eine relativ langsame Drehbewegung aus und werden daher auch als Langsamläufer bezeichnet. Dabei weist der Antriebsstrang bevorzugt eine Schwungmasse auf, so dass auch bei plötzlich auftretenden, dem Antrieb entgegenwirkenden starken Kräften auf die Zerkleinerungswalzen 2, beispielsweise aufgrund von schwer zu zerkleinerndem Material, eine weitere Drehbewegung der Zerkleinerungswalzen 2 ermöglicht ist. Alternativ zum mechanischen Getriebe ist beispielsweise auch ein hydraulischer bzw. hydrostatischer Antrieb der Zerkleinerungswalzen 2 möglich.
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Die auf den Wellen 4 der Zerkleinerungswalzen 2 befestigten Zerkleinerungswerkzeuge 3 umfassen jeweils eine Tragscheibe 6 und einen geschlossenen flächigen Messerring 7, welcher an einem Außenumfang der Tragscheibe 6 angeordnet ist. D. h. die Zerkleinerungswerkzeuge 3 sind jeweils als eine Werkzeugscheibe ausgebildet, welche aus der Tragscheibe 6 und dem Messerring 7 besteht. Der Messerring 7, welcher auch als Schneidring bezeichnet werden kann, ist zweckmäßigerweise aus Metall, insbesondere aus Stahl, bevorzugt aus einem gehärteten Stahl. Der Messerring 7 und die Tragscheibe 6 können dabei aus dem gleichen Material sein oder aus unterschiedlichem Material, beispielsweise ist der Messerring 7 aus einem härteren Stahl als die Tragscheibe 6. Eine Breitenausdehnung des Messerrings 7 erstreckt sich parallel zu einer Drehachse D des Zerkleinerungswerkzeugs 3 bzw. der Zerkleinerungswalze 2.
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Der Messering 7 weist an beiden Seitenrändern als Schneiden ausgebildete Ausformungen 8 auf, deren Breitenausdehnung sich ebenfalls parallel zur Drehachse D erstreckt, d. h. sie sind eine seitliche Fortsetzung des Messerrings 7, so dass die Fläche der Ausformungen 8 parallel zur angrenzenden Fläche des Messerrings 7 verläuft. Die Ausformungen 8 der beiden Seitenränder können dabei jeweils in Umfangsrichtung des Messerrings 7 auf gleicher Höhe am Messerring 7 ausgebildet sein oder in Umfangsrichtung des Messerrings 7 versetzt zueinander. In den hier dargestellten Beispielen sind sie leicht versetzt zueinander ausgebildet. Über die Tragscheibe 6 ist das jeweilige Zerkleinerungswerkzeug 3 an der Welle 4 befestigt, vorzugsweise mit dieser verschweißt. In diesem Ausführungsbeispiel weist zusätzlich jede der hier dargestellten Zerkleinerungswalzen 2, wie insbesondere in den 2 und 4 gezeigt, als seitlichen Abschluss an einer der Stirnseiten ein modifiziertes Zerkleinerungswerkzeug 3 auf, dessen Messerring 7 lediglich an einem den anderen Zerkleinerungswerkzeugen 3 zugewandten inneren Seitenrand die als Schneiden ausgebildeten Ausformungen 8 aufweist. Diese modifizierten Zerkleinerungswerkzeuge 3 bilden, wie in 2 dargestellt, einen seitlichen Randabschluss eines durch die beiden Zerkleinerungswalzen 2 gebildeten Schneidwerks der Zerkleinerungsvorrichtung 1.
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Durch den Messerring 7, welcher das eigentliche Werkzeug zum Zerkleinern des jeweils zu zerkleinernden Materials bildet, ist eine umlaufende Schneidkontur ausgebildet. Eine dadurch erreichte längere Schneidkontur an einem Umfang des Messerrings 7 ermöglicht eine verbesserte Zerkleinerung zu zerkleinernden Materials. Eine jeweilige Form dieser Schneidkontur kann von der hier dargestellten Form abweichen und ist beispielsweise an einen jeweiligen Einsatzzweck der Zerkleinerungsvorrichtung 1 anpassbar. Durch den geschlossenen Messerring 7 ist eine Stabilität verbessert, da die Schneiden über den Messerring 7 miteinander verbunden sind. Im Stand der Technik sind die Messer einzeln ausgebildet und einzeln an der Tragscheibe befestigt, so dass relativ leicht einzelne Messer zu beschädigen oder von der Tragscheibe abzureißen sind. Dies ist durch die über den Messerring 7 miteinander verbundenen Schneiden vermieden. Zudem sind die Zerkleinerungswerkzeuge 3 einfacher und kostengünstiger herstellbar, wobei die Herstellung mit einem höheren Automatisierungsgrad ermöglicht ist. Durch diese einfachere und kostengünstigere Herstellung und die höhere Stabilität und die dadurch erreichte längere Haltbarkeit sind Kosteneinsparungen erzielbar.
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Des Weiteren sind senkrecht auf einer Oberseite des Messerrings 7, d. h. radial zum Zerkleinerungswerkzeug 3 bzw. zu dessen Drehachse D ausgerichtet, eine Mehrzahl von Reißhaken 9 angeordnet. Diese sind über einen Umfang des Messerings 7 gleichmäßig verteilt. Derartige Reißhaken 9 ermöglichen ein Ergreifen zu zerkleinernden Materials und ein Hineinziehen zwischen die sich gegenläufig drehenden Zerkleinerungswalzen 2 sowie ein Herausreißen von Stücken aus dem zu zerkleinernden Material.
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Die Reißhaken 9 sind in Drehrichtung der Zerkleinerungswalzen 2 hakenförmig ausgebildet, um das zu zerkleinernde Material fest zu ergreifen und zwischen die beiden Zerkleinerungswalzen 2 zu transportieren. Zu diesem Zweck ist eine in Drehrichtung gerichtete erste Reißhakenkante 9.1 in einem spitzen Winkel zum Messerring 7 ausgeformt. Eine Rückseite der Reißhaken 9 ist abgeflacht ausgebildet, d. h. eine entgegen der Drehrichtung gerichtete zweite Reißhakenkante 9.2 ist in einem stumpfen Winkel zum Messerring 7 ausgeformt. Auf diese Weise ist eine Reinigungsfunktion der Zerkleinerungsvorrichtung 1 ermöglicht. Blockiert zu zerkleinerndes Material eine weitere Bewegung der Zerkleinerungswalzen 2 in Betriebsdrehrehrichtung, d. h. in Richtung der ersten Pfeile P1, so sind diese entgegen der Betriebsdrehrichtung drehbar, wobei durch die abgeflachten zweiten Reißhakenkanten 9.2 das Material zwischen den Zerkleinerungswalzen 2 herauszudrücken ist. Auf diese Weise ist ein dauerhaftes Blockieren der Zerkleinerungsvorrichtung 1 durch eingeklemmtes zu zerkleinerndes Material zu verhindern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Tragscheiben 6 jeweils zumindest bereichsweise einen konischen Querschnitt auf. Dabei weist vorzugsweise ein Innenbereich 10 der jeweiligen Tragscheibe 6 einen konischen Querschnitt auf, wobei sich der Querschnitt der Tragscheibe 6 in Richtung der Drehachse D des Zerkleinerungswerkzeugs 3, d. h. in Richtung der Welle 4 der Zerkleinerungswalze 2 verbreitert, wie in den 5 und 9 dargestellt. Dadurch ist ein Verhaken zu zerkleinernden Materials zwischen zwei Tragscheiben 6 im Bereich der Welle 4, welches dann nicht durch die jeweils anderen Messerringe 7 und deren Reißhaken 9 zu erreichen ist und dadurch nicht zerkleinerbar ist, verhindert, da durch den konischen Querschnitt ein Abstand zwischen den Tragscheiben 6 der jeweiligen Zerkleinerungswalze 2 im Bereich der Welle 4 kleiner ist als in einem oberen, von der Welle 4 weiter entfernten Bereich.
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Dieser konische Querschnitt im Innenbereich 10 der Tragscheibe 6, d. h. im Bereich der Welle 4, kann durch eine Ausformung der Tragscheibe 6 selbst ausgebildet sein oder durch entsprechend ausgeformte vergrößerte Schweißnähte, mittels welchen die jeweilige Tragscheibe 6 an der Welle 4 befestigt ist. Dies ermöglicht ein sehr einfaches und effektives Ausbilden des konischen Querschnitts während des Befestigens des jeweiligen Zerkleinerungswerkzeugs 3 an der Welle 4 durch Verschweißen. Der konische Querschnitt ist in diesem Fall durch ein Material der Tragscheibe 6 und ein mit diesem stoffschlüssig verbundenes Schweißmaterial ausgebildet.
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Alternativ oder zusätzlich weist ein Außenbereich der Tragscheibe 6, an welchem der Messerring 7 befestigt ist, einen konischen Querschnitt auf, wobei sich der Querschnitt in Richtung des Messerrings 7 verengt. Dies ermöglicht ein leichteres Befestigen des Messerrings 7 an der Tragscheibe 6, beispielsweise durch Verschweißen, und eine ausreichend breite Ausbildung der schneidenförmigen Ausformungen 8 am Messerring 7. Zudem ist dadurch ein ausreichender Abstand zwischen zwei an der Welle 4 benachbart angeordneten Tragscheiben 6 erreicht, durch welchen hindurch sich ein jeweiliger Messerring 7 der jeweils anderen Zerkleinerungswalze 2 bewegen kann, wie in den 2 und 3 dargestellt.
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Die beiden Zerkleinerungswalzen 2 sind in der Zerkleinerungsvorrichtung 1 nebeneinander und parallel zueinander angeordnet. Sie sind dabei derart angeordnet, dass ein Abstand der Drehachsen D der Zerkleinerungswalzen 2 geringer ist als ein Abstand von der Drehachse D zu den Messerringen 7 der jeweiligen Zerkleinerungswalze 2. Zudem sind, wie in 2 dargestellt, die Zerkleinerungswerkzeuge 3 der einen Zerkleinerungswalze 2 um einen halben Abstand zwischen zwei Zerkleinerungswerkzeugen 3 versetzt zu den Zerkleinerungswerkzeugen 3 der anderen Zerkleinerungswalze 2 auf der jeweiligen Welle 4 angeordnet oder die Zerkleinerungswalzen 2 sind in der Zerkleinerungsvorrichtung 1 um einen halben Abstand zwischen zwei Zerkleinerungswerkzeugen 3 versetzt zueinander angeordnet.
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Auf diese Weise berühren sich die Zerkleinerungswerkzeuge 3 der beiden Zerkleinerungswalzen 2 nicht, sondern bewegen sich aneinander vorbei, da die Zerkleinerungswerkzeuge 3 der einen Zerkleinerungswalze 2 jeweils im Freiraum zwischen zwei Zerkleinerungswerkzeugen 3 der anderen Zerkleinerungswalze 2 verlaufen. Die modifizierten Zerkleinerungswerkzeuge 3 mit jeweils nur an einem Seitenrand ausgebildeten Ausformungen 8 bilden den randseitigen Abschluss.
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Die Ausformungen 8 eines Messerrings 7 einer der Zerkleinerungswalzen 2 tauchen während der Drehbewegung der Zerkleinerungswalzen 2 in Öffnungen ein, welche sich durch zwei Ausnehmungen zwischen zwei Ausformungen 8 zweier benachbarter Messerringe 7 der jeweils anderen Zerkleinerungswalze 2 bilden und bewegen sich dann zwischen den Tragscheiben 6 dieser Messerringe 7 der jeweils anderen Zerkleinerungswalze 2, bis sie den Bereich der anderen Zerkleinerungswalze 2 durch eine Öffnung verlassen, welche wieder durch zwei Ausnehmungen zwischen zwei Ausformungen 8 der beiden benachbarter Messerringe 7 der jeweils anderen Zerkleinerungswalze 2 gebildet ist.
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Auf diese Weise laufen die Messerringe 7 der Zerkleinerungswalzen 2 seitlich aneinander vorbei, d. h. die Zerkleinerungswerkzeuge 3 der beiden Zerkleinerungswalzen 2 greifen ineinander. Auf diese Weise ziehen die Zerkleinerungswalzen 2 durch die gegenläufige Drehbewegung zu zerkleinerndes Material zwischen sich hindurch, wobei es durch die Schneiden der Ausformungen 8 der Messerringe 7 zu zerkleinern ist. Dabei nähern sich die auf der Oberseite der Messerringe 7 ausgebildeten Reißhacken 9 während der Drehbewegung vorzugsweise derart an die Welle 4 der jeweils anderen Zerkleinerungswalze 2 an, dass sie sie nahezu berühren. Auf diese Weise ist ein Verhaken zu zerkleinernden Materials zwischen den Tragscheiben 6 verhindert, da es durch die Reißhaken 9 erfassbar und zwischen den Zerkleinerungswalzen 2 herauszutransportieren ist. Dadurch ist eine Verstopfung der Zerkleinerungswalzen 2 vermieden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zerkleinerungsvorrichtung
- 2
- Zerkleinerungswalze
- 3
- Zerkleinerungswerkzeug
- 4
- Welle
- 5
- Wellenzapfen
- 6
- Tragscheibe
- 7
- Messerring
- 8
- Ausformung
- 9
- Reißhaken
- 9.1
- erste Reißhakenkante
- 9.2
- zweite Reißhakenkante
- 10
- Innenbereich
- D
- Drehachse
- P1
- erster Pfeil
- P2
- zweiter Pfeil