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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Starten einer Brennkraftmaschine, insbesondere in so genannten „Change-of-Mind-Situationen“, in denen der Fahrer, beispielsweise dadurch, dass er das Fahrpedal entlastet, Handlungen vornimmt, die einer Start-Stopp-Vorrichtung signalisieren, den Motor abzustellen, der Fahrer aber dann noch vor oder unmittelbar nach dem Stillstand der Brennkraftmaschine, beispielsweise durch Druck auf das Fahrpedal, signalisiert, dass er eine Beschleunigung des Fahrzeugs erwartet.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, ein elektronisches Speichermedium auf dem dieses Computerprogramm abgespeichert ist, und eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung, die so programmiert ist, dass sie bei Bedarf das erfindungsgemäße Verfahren durchführt.
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Aus der
DE 103 01 191 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine bekannt, bei dem beim Auslaufen der Brennkraftmaschine ein erster Zylinder identifiziert wird, der in seinem Verdichtungstakt oder in seinem Arbeitstakt zum Stehen kommt. Für einen Zeitpunkt kurz vor dem Stillstand der Brennkraftmaschine, zu dem ein komprimierender Zylinder nicht mehr über einen Kompressionshügel gebracht werden kann, wird ein zweiter Zylinder ausgewählt, dessen Einlass- oder Auslassventil dann geöffnet ist. Die Füllung dieses zweiten Zylinders wird so eingestellt, dass einer der Zylinder in einer Arbeitsphase etwa einen ersten vorgegebenen Kurbelwinkel nach einem oberen Zündtotzeitpunkt zum Stillstand kommt.
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Offenbarung der Erfindung
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Das Verfahren nach den Merkmalen der unabhängigen Ansprüchen hat demgegenüber den Vorteil, dass die Brennkraftmaschine noch vor dem Stillstand neu gestartet werden kann, was die Zeit zum Wiederstarten erheblich verkürzt.
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Besonders vorteilhaft ist die Erfindung, wenn das Verfahren zum schnellen Wiederstarten der mit reduzierter zugeführter Luftmenge auslaufenden Brennkraftmaschine durchgeführt wird. Wird dann nach einer erfassten Wiederstartanforderung die zugeführte Luftmenge wieder erhöht und in einem Einlasszylinder, der sich bei Erhöhung der zugeführten Luftmenge im Einlasstakt befindet, durch Kraftstoffeinspritzung ein zündfähiges Kraftstoff-/Luft-Gemisch erzeugt und im Einlasszylinder gezündet, um im Arbeitstakt des Einlasszylinders eine Verbrennung zu erzeugen, so hat dies den besonderen Vorteil, dass die Brennkraftmaschine besonders schnell wieder startfähig gemacht wird.
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Die Reduktion der der Brennkraftmaschine zugeführten Luftmenge wird üblicherweise durchgeführt, um den Komfort beim Auslaufen der Brennkraftmaschine, also bei ihrer Drehzahlreduktion nach abgestellter Zündung, zu erhöhen. Diese Reduktion kann beispielsweise durch das Schließen einer Drosselklappe durchgeführt werden, aber auch andere Mittel zur Kontrolle der Luftmenge sind denkbar, beispielsweise eine variable Ventilverstellung.
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Wird die zugeführte Luftmenge erhöht, sobald eine Drehzahl der Brennkraftmaschine unter einen vorgebbaren Drehzahlschwellenwert gefallen ist, hat dies den Vorteil, dass sich durch eine solche Maßnahme das Auslaufverhalten der Brennkraftmaschine besonders gut kontrollieren lässt, was im Fall des Vorliegens einer Wiederstartanforderung, beispielsweise durch das Betätigen des Fahrpedals, dazu führt, dass die Brennkraftmaschine besonders kontrolliert wiedergestartet werden kann. Liegt hingegen keine Wiederstartanforderung vor, kann durch diese Erhöhung der Luftmenge das Auslaufverhalten derart kontrolliert werden, das zu einem späteren Zeitpunkt ein besonders schneller Wiederstart möglich ist, beispielsweise, indem die Brennkraftmaschine in einer kontrollierten Abstellposition zum Stillstand kommt, aber auch, weil die Brennkraftmaschine besonders schnell zum Stillstand kommt.
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Wird in einem Auslasszylinder, der der nächste Zylinder ist, der nach dem Einlasszylinder in den Einlasstakt geht, durch Kraftstoffeinspritzung ein zündfähiges Kraftstoff-/Luft-Gemisch erzeugt, so wird ausgenutzt, dass nun der nach dem Einlasszylinder zweite Zylinder, der nach dem Einlasszylinder in seinen Arbeitstakt geht, für eine Zündung vorbereitet ist, so dass bei Bedarf eine weitere Erhöhung der Drehzahl der Brennkraftmaschine möglich ist. Dies führt zu einer erhöhten Flexibilität hinsichtlich des weiteren Fortgangs des Verfahrens.
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Bei der Erhöhung der zugeführten Luftmenge wird die Drosselklappe (oder ein beliebiges anderes Mittel zur Dosierung der Luftmenge) zu einem Öffnungskurbelwellenwinkel, der um einige Grad Kurbelwellenwinkel vor dem Totpunkt liegt, an dem der Einlasszylinder vom Einlasstakt in den Verdichtungstakt übergeht, geöffnet. Liegt dieser Öffnungskurbelwellenwinkel früher oder ist die Drosselklappe oder das andere Mittel zur Dosierung der Luftmenge weiter geöffnet, so wird dem Einlasszylinder eine größere Luftmenge zugeführt, als wenn der Öffnungskurbelwellenwinkel später, also näher an dem besagten Totpunkt, zu dem der Einlasszylinder in seinen Verdichtungstakt übergeht, liegt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Öffnungskurbelwellenwinkel so gewählt wird, dass die im Einlasszylinder erzeugte Verbrennung stark genug ist, den Auslasszylinder bis in seinen Arbeitstakt zu schieben. Der Auslasszylinder hat in seinem Einlasstakt eine gegenüber dem Einlasszylinder weiter erhöhte Luftmenge zugeführt bekommen, so dass die Federkräfte bei seiner Kompression im Verdichtungstakt verhältnismäßig groß sind.
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Alternativ oder zusätzlich kann gemeinsam mit der Verbrennung im Einlasszylinder eine weitere Drehmomentquelle ein Drehmoment erzeugt, das groß genug ist, den Auslasszylinder (ZYL2) in seinen Arbeitstakt zu schieben.
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Beispielsweise kann eine elektrische Maschine als weitere Drehmomentenquelle ein Drehmoment erzeugen, das groß genug ist, den Auslasszylinder in seinen Arbeitstakt zu schieben. Dies kann beispielsweise durch einen Starter geschehen, der in der Lage ist, bei der noch anliegenden Drehzahl der Brennkraftmaschine eingespurt zu werden. Besonders geeignet ist auch ein permanent eingespurter, beispielsweise riemengetriebener, Starter oder Starter-Generator. Auch denkbar ist die Unterstützung durch eine elektrische Maschine in einem hybridisierten Antriebsstrang, beispielsweise wenn das Drehmoment der elektrischen Maschine über ein Planetengetriebe zugeschaltet werden kann, oder bei einem Achshybrid eine zweite Achse eines Autos, dessen erste Achse die Brennkraftmaschine antreibt, angetrieben wird. In Verbindung mit einer hinreichend groß dimensionierten Verbrennung im Einlasszylinder kann ein zusätzliches Drehmoment durch eine elektrische Maschine die Zuverlässigkeit des Verfahrens erhöhen.
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Alternativ oder zusätzlich kann aber auch eine weitere Kupplung, mit der die Kurbelwelle von den Rädern des Fahrzeugs trennbar und verbindbar ist, als weitere Drehmomentenquelle eingesetzt werden. In diesem Fall wird die geöffnete Kupplung geschlossen, um so aus der kinetischen Energie des rollenden Fahrzeugs ein Drehmoment auf die Kurbelwelle zu übertragen. Durch einen solchen Kupplungsstart kann ein im Fahrzeug vorhandener Starter über seine Lebensdauer für weniger Starts ausgelegt werden, was einen Kostenvorteil für das Gesamtsystem ermöglich.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein hydraulischer Druckspeicher als weitere Drehmomentenquelle eingesetzt werden. Das Zuschalten eines von einem hydraulischen Druckspeicher erzeugten Drehmoments hat den besonderen Vorteil, dass die Vorzüge des Einsatzes eines Kupplungsstarts mit dem Vorteil kombiniert werden, dass eine solche Drehmomentenunterstützung auch möglich ist, wenn das Fahrzeug steht.
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In weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltungen wird die Größe des von der weiteren Drehmomentquelle erzeugten Drehmoments abhängig von einer Drehzahl der Brennkraftmaschine zu einem finalen Totpunkt gewählt. Mit finalem Totpunkt wird hierbei der Totpunkt bezeichnet, an dem der Auslasszylinder in seinen Verdichtungstakt geht. Durch Versuche wurde herausgefunden, dass sich aus der Drehzahl im finalen Totpunkt prädizieren lässt, ob ein Direktstart der Brennkraftmaschine ohne Unterstützung eines von der weiteren Drehmomentenquelle erzeugtes Drehmoment erfolgreich sein wird, oder nicht.
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Besonders zuverlässig wird der Start dann, wenn die weitere Drehmomentquelle dann ein Drehmoment erzeugt, wenn die Drehzahl der Brennkraftmaschine zum finalen Totpunkt kleiner als eine vorgebbare Zusatzdrehmomentendrehzahlschwelle ist.
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Wir hingegen die weitere Drehmomentquelle so angesteuert, dass sie dann kein Drehmoment erzeugt (also an die Kurbelwelle einkoppelt), wenn die Drehzahl der Brennkraftmaschine zum finalen Totpunkt nicht kleiner als eine vorgebbare Zusatzdrehmomentendrehzahlschwelle ist, so lässt sich bei Drehmomentenunterstützung durch einen Starter der Starter über seine Lebensdauer für möglichst wenige Starts auslegen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung diese beiden genannten Ausführungsformen kombiniert werden, wenn also die weitere Drehmomentquelle genau dann ein Drehmoment erzeugt, wenn die Drehzahl der Brennkraftmaschine zum finalen Totpunkt kleiner als eine vorgebbare Zusatzdrehmomentendrehzahlschwelle ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn in dem Auslasszylinder das dort erzeugte zündfähige Kraftstoff-/Luft-Gemisch gezündet wird, um im Arbeitstakt des Auslasszylinders eine Verbrennung zu erzeugen. Da der Auslasszylinder definitionsgemäß in der Zündreihenfolge unmittelbar auf den Einlasszylinder folgt, ist somit ein besonders zuverlässiger Neustart der Brennkraftmaschine möglich.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In den Figuren werden besonders vorteilhafte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Weitere Ausführungsformen sind möglich.
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Es zeigen:
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1 den zeitlichen Verlauf von Kenngrößen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 einen Ablaufplan einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt den zeitlichen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens. In 1a ist die Taktfolge des Einlasszylinders ZYL1 und des Auslasszylinders ZYL2 dargestellt. Auf der Abszisse ist der Kurbelwellenwinkel KW dargestellt. Ebenfalls dargestellt sind erster bis fünfter Totpunkt T1, T2, T3, T4 und T5. Die Totpunkte bezeichnen in üblicher Weise die Punkte, zu denen ein Zylinder der Brennkraftmaschine für eine maximale Kompression erfährt. Im Beispiel dargestellt ist eine vierzylindrige Brennkraftmaschine, es sind aber auch andere mehrzylindrige Brennkraftmaschinen denkbar, sofern mindestens drei Zylinder vorhanden sind.
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Zum ersten Totpunkt T1 geht der Einlasszylinder ZYL1 in seinen Auslasstakt, zum zweiten Totpunkt T2 in seinen Einlasstakt, zum dritten Totpunkt T3 in seinen Verdichtungstakt und zum vierten Totpunkt T4 in seinen Arbeitstakt. Entsprechend geht der Auslasszylinder ZYL2 um einen Arbeitstakt verschoben zum ersten Totpunkt T1 in seinen Arbeitstakt, zum zweiten Totpunkt T2 in seinen Auslasstakt, zum dritten Totpunkt T3 in seinen Einlasstakt und zum vierten Totpunkt T4 in seinen Verdichtungstakt.
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1b zeigt den zeitlichen Verlauf einer Drehzahl n, beispielsweise der Kurbelwellendrehzahl, während des Auslaufvorgangs der Brennkraftmaschine. Nach einer Stoppanforderung durch den Fahrer, die eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung, auf der auch das erfindungsgemäße Verfahren ablaufen kann, erkennt, beispielsweise weil das Fahrpedal deaktiviert ist, werden – in 1 nicht dargestellt – Einspritzung und Zündung deaktiviert, und die Drosselklappe wird geschlossen. Die den Zylindern, die während des Auslaufens bei geschlossener Drosselklappe in den Einlasstakt gehen, zugeführte Luftmenge, ist daher extrem reduziert. Die Drehzahl n der Brennkraftmaschine fällt wie angezeigt im zeitlichen Verlauf ab, wobei zu den Zeitpunkten t1, t2, t3 und t4, die den Totpunkten T1, T2, T3 und T4 entsprechen, jeweils ein lokales Minimum mit anschließendem leichten Anstieg der Drehzahl n der Brennkraftmaschine ersichtlich ist, was aus einem Rückfedereffekt bei der maximalen Verdichtung der Brennkraftmaschine herrührt. Zu beachten ist, dass aufgrund der veränderlichen Drehzahl n der Brennkraftmaschine die zeitliche Achse t und die Kurbelwellenwinkel KW aus 1b und 1a nicht beide linear sind. Beispielsweise ist die Zeitachse nicht äquidistant.
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Zwischen erstem Zeitpunkt t1 und zweitem Zeitpunkt t2 fällt die Drehzahl n der Brennkraftmaschine unter einen vorgegebenen Schwellenwert ns. Zu einem geeigneten Zeitpunkt, beispielsweise dem nächstfolgenden Totpunkt, in diesem Fall dem zweiten Totpunkt T2, erkennt die Steuer- und/oder Regeleinrichtung, dass die Drehzahl n unter den Drehzahlschwellenwert ns gefallen ist, und öffnet zu einem geeigneten Kurbelwellenwinkel KWauf die Drosselklappe. Dies ist in 1c dargestellt.
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Die Stellung DK der Drosselklappe geht von einer geschlossenen Stellung DK0 zu Beginn des Verfahrens zu einem Zeitpunkt tauf, der dem Kurbelwellenwinkel KWauf entspricht, in einen geöffneten Zustand DK1 über, der auch ein teilweise geöffneter Zustand sein kann. In den Einlasszylinder ZYL1, der sich zum Zeitpunkt tauf bzw. beim Kurbelwellenwinkel KWauf im Einlasstakt befindet, strömt nun eine Luftmenge ein. Zu einem Change-of-Mind-Zeitpunkt tCOM erkennt die Steuer- und/oder Regeleinrichtung, dass der Fahrer wünscht, dass die Brennkraftmaschine wieder gestartet wird, beispielsweise durch einen Druck auf das Fahrpedal. Beispielsweise durch ein Direkteinspritzventil wird nun Kraftstoff unmittelbar in den im Verdichtungstakt befindlichen Einlasszylinder ZYL1 gespritzt, und somit ein zündfähiges Kraftstoff-/Luft-Gemisch erzeugt.
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Die notwendige Kraftstoffmenge lässt sich über Bedatung, beispielsweise aus Kennfeldern, die in Prüfstandsversuchen gewonnen werden, aus dem Öffnungskurbelwellenwinkel KWauf bestimmen. Dies ist möglich, da dieser die Luftmenge bestimmt, die im Einlasszylinder ZYL1 vorhanden ist. Zu einem Zündzeitpunkt tIGN der im Bereich des vierten Totpunkts T4 liegt, wird das Kraftstoff-/Luft-Gemisch im Einlasszylinder ZYL1 gezündet. Durch diese Verbrennung im Arbeitstakt des Einlasszylinders ZYL1 wird die Umdrehung der Brennkraftmaschine wieder beschleunigt. Der Zündzeitpunkt tIGN kann in bekannter Weise auch vor dem vierten Totpunkt T4, noch während des Verdichtungstakts des Einlasszylinders ZYL1 gewählt werden. Möglich ist auch eine Zündung kurz nach dem vierten Totpunkt T4.
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Durch diese Zündung im Einlasszylinder ZYL1 wird die Luftmenge im Auslasszylinder ZYL2, die dieser im Einlasstakt zwischen drittem Totpunkt T3 und viertem Totpunkt T4 angesaugt hat, verdichtet. Diese Luftfeder ist sehr groß. Sie ist so groß, dass dann, wenn in dem Einlasszylinder ZYL1 keine Zündung stattfände, der Auslasszylinder ZYL2 von der Gasfeder im Verdichtungstakt vollständig abgebremst würde, sodass die Brennkraftmaschine zum Stillstand käme. Dies ist in 1b durch die gestrichelte Linie dargestellt. Es ist daher wichtig, dass Kraftstoff-/Luft-Gemisch so zu wählen, dass die Verbrennung im Einlasszylinder ZYL1 so stark ist, dass der Auslasszylinder ZYL2 in seinen Arbeitstakt übergeht.
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Bei Brennkraftmaschinen mit Saugrohreinspritzung ist zu beachten, dass die Einspritzung so frühzeitig erfolgen muss, dass der Einlasszylinder ZYL1 im Einlasstakt bereits ein Kraftstoff-/Luft-Gemisch ansaugen kann. Hierzu ist es erforderlich, dass die Wiederstartanforderung zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt erfasst wird, nämlich noch vor dem Öffnungszeitpunkt tauf.
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2 illustriert den Ablauf des Verfahrens. Zu einem ersten Zeitpunkt 1000, wird wie beschrieben eine Stoppanforderung durch den Fahrer erkannt, so dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung erkennt, dass die Brennkraftmaschine abgeschaltet werden kann. In diesem Fall folgt Schritt 1010, in dem Zündung und Einspritzung ausgeschaltet werden, und die Drosselklappe geschlossen wird. Nun wird in einem Schritt 1020 überprüft, ob die Drehzahl n der Brennkraftmaschine unter den Drehzahlschwellenwert ns gefallen ist. Ist dies der Fall, folgt Schritt 1040, ist dies nicht der Fall, folgt Schritt 1030. In Schritt 1030 wird überprüft, ob eine Wiederstartanforderung durch den Fahrer vorliegt. Liegt eine solche Wiederstartanforderung vor, folgt Schritt 1040, liegt sie nicht vor, folgt Schritt 1020.
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In Schritt 1040 wird der Öffnungskurbelwellenwinkel KWauf bestimmt. Wurde von Schritt 1020 zu Schritt 1040 verzweigt, so wird der Öffnungskurbelwellenwinkel KWauf so bestimmt, dass der Auslasszylinder ZYL2 in seinem Verdichtungstakt zum Stillstand kommt, sofern keine weitere Zündung in einem Zylinder der Brennkraftmaschine durchgeführt wird. Beispielsweise durch Kennfelder kann die notwendige Luftmenge ermittelt werden, die in den Einlasszylinder ZYL1 strömt, denn das Verhältnis der Gasfedern des zwischen viertem Totpunkt T4 und fünftem Totpunkt T5 im Arbeitstakt befindlichen Einlasszylinders ZYL1 und des im Verdichtungstakt befindlichen Auslasszylinders ZYL2 bestimmt das auf die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine wirkende Drehmoment.
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Wurde hingegen von Schritt 1030 zu Schritt 1040 verzweigt, so kann der Öffnungskurbelwellenwinkel KWauf auch so gewählt werden, dass eine Verbrennung im Arbeitstakt des Einlasszylinders ZYL1 möglich wird, da nun schon klar ist, dass die Brennkraftmaschine nicht zum Stillstand kommen soll. Es ist aber auch möglich, das Verfahren derart zu gestalten, dass auch bei erkannter Wiederstartanforderung abgewartet wird, bis die Drehzahl n unter den Drehzahlschwellenwert ns gefallen ist, und der Öffnungskurbelwellenwinkel KWauf kann so gewählt werden, dass er entweder genauso groß ist wie im Fall einer nichterkannten Wiederstartanforderung (dies macht die Bedatung des Systems besonders einfach), oder er kann so gewählt werden, dass die Verbrennung im Arbeitstakt im Einlasszylinders ZYL1 besonders kräftig wird.
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Bei einer Saugrohreinspritzung kann bereits jetzt in das Saugrohr der Brennkraftmaschine Kraftstoff eingespritzt werden, so dass im Einlasszylinder ZYL1 ein zündfähiges Kraftstoff-/Luft-Gemisch entsteht. Beispielsweise aus Kennfeldern wird die Kraftstoffmenge dabei so zugemessen, dass ein stöchiometrisches Gemisch entsteht. Es folgt Schritt 1050, indem abgefragt wird, ob eine Wiederstartanforderung vorliegt. Ist dies der Fall, folgt Schritt 1070, ist dies nicht der Fall, folgt Schritt 1060. In Schritt 1060 wird überprüft, ob ein Wiederstart nach dem erfindungsgemäßen Verfahren überhaupt noch möglich ist. Bei einer Brennkraftmaschine mit Saugrohreinspritzung ist nach Überschreiten des dritten Totpunkts T3 es nicht mehr möglich, im Einlasstakt des Einlasszylinders ZYL1 ein zündfähiges Kraftstoff-/Luft-Gemisch zu erzeugen.
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Bei Brennkraftmaschinen mit Direkteinspritzung haben Versuche ergeben, dass es bis zu einem Kurbelwellenwinkel von ca. 25° vor dem vierten Totpunkt T4 noch möglich ist, noch Kraftstoff so einzuspritzen, dass ein zündfähiges Kraftstoff-/Luft-Gemisch entsteht. Ebenso haben Versuche ergeben, dass es bis zu 30° nach dem vierten Totpunkt T4 noch möglich ist, diese Kraftstoff-/Luft-Gemisch zu zünden. Bei einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine ist es also beispielsweise bis zu einem Winkel von 25° vor dem vierten Totpunkt T4 noch möglich, ein zündfähiges Kraftstoff-/Luft-Gemisch zu erzeugen. Durch Versuche kann diese Schwelle aber für jeden Motor neu ermittelt werden und entsprechend angepasst werden. Ist es noch möglich, ein zündfähiges Kraftstoff-/Luft-Gemisch zu erzeugen, wird zu Schritt 1080 verzweigt.
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In Schritt 1070 wird analog zu Schritt 1060 nochmals überprüft, ob ein Wiederstart möglich ist. Ist dies der Fall, folgt Schritt 1100 oder in einem alternativen Ausführungsbeispiel Schritt 1090 oder in einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel Schritt 1110. Ist dies nicht der Fall, folgt Schritt 1080.
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In Schritt 1080 wird keine Zündung eingeleitet, sondern die Drehzahl der Brennkraftmaschine sinkt weiter bis auf Null. Die Brennkraftmaschine pendelt dann aus. Liegt eine erkannte Wiederstartanforderung vor, kann aus dieser stehenden oder näherungsweise stehenden Brennkraftmaschine ein neuer Start eingeleitet werden, beispielsweise, indem ein Starter bei Drehzahl n der Brennkraftmaschine nahe Null eingespurt wird, und die Brennkraftmaschine beschleunigt.
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Im optionalen Schritt 1100 wird zum vierten Totpunkt T4, der gleichzeitig der finale Totpunkt T4 ist, überprüft, ob die Drehzahl n der Brennkraftmaschine kleiner als die in 1 ebenfalls eingezeichnete vorgebbare Zusatzdrehmomentendrehzahlschwelle nu ist. Ist dies nicht der Fall, ist die Drehzahl n der Brennkraftmaschine also so hoch, dass ein Direktstart ohne weitere Drehmomentenunterstützung erfolgreich sein wird, folgt Schritt 1090, andernfalls folgt Schritt 1100.
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In Schritt 1090 hingegen wird, weil in Schritt 1040 noch kein Kraftstoff eingespritzt wurde, Kraftstoff entweder mit einer Saugrohreinspritzung in das Saugrohr der Brennkraftmaschine oder mit einer Direkteinspritzung unmittelbar in den Einlasszylinder ZYL1 Kraftstoff eingespritzt. Es kann auch in den Auslasszylinder ZYL2 Kraftstoff eingespritzt werden. Zum Zündzeitpunkt tIGN wird im Arbeitstakt des Einlasszylinders ZYL1 das Kraftstoff-/Luft-Gemisch gezündet, die Drehzahl n der Brennkraftmaschine beschleunigt. Wurde in den Auslasszylinder ZYL2 Kraftstoff eingespritzt, so kann, sobald der Auslasszylinder ZYL2 in seinen Arbeitstakt übergegangen ist, oder kurz davor, auch in diesem Zylinder gezündet werden, und der Startvorgang in bekannter Weise fortgesetzt werden.
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In Schritt 1110 werden die gleichen Schritte durchgeführt wie in Schritt 1090. Zusätzlich wird von einer weiteren Drehmomentquelle zusätzliches Drehmoment auf die Kurbelwelle übertragen wird, um die Verdichtungstakt des Auslasszylinders ZYL2 zu überwinden. Dieses zusätzliche Drehmoment kann beispielsweise durch einen eingespurten Starter aufgebracht werden, oder durch Schließen einer Kupplung, wodurch auf die Kurbelwelle über die rotierenden Räder des Fahrzeugs ein Drehmoment übertragen wird, oder auch durch einen hydraulischen Druckspeicher.
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Im Anschluss an Schritt 1090 oder Schritt 1110 wird der Startvorgang der Brennkraftmaschine beispielsweise in an sich bekannter Art und Weise fortgesetzt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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