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Die Erfindung betrifft ein Schaumstoffband, insbesondere ein Schaumstoffband aus Kunststoff, das als Schalldämmung und/oder mechanischer Schutz beim Einbau sanitärer Anlagen verwendet werden kann.
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Aus der
EP 1 967 107 A2 ist ein Dichtungsband bekannt, welches den Übergang zwischen einem sanitären Gegenstand wie beispielsweise einer Badewanne und einer angrenzenden Wand abdichten kann. Zur Schallentkopplung zwischen dem Gegenstand und der Wand kann dabei ein Schalldämmprofil aus einem Polyethylenschaum vorgesehen werden.
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Es war Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Schaumstoffbänder bereitzustellen, die sich gut handhaben lassen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schaumstoffband gemäß Anspruch 1, ein Dichtungsband gemäß Anspruch 9, und ein Verfahren nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Das erfindungsgemäße Schaumstoffband ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine Mehrzahl von sich in Bandrichtung wiederholenden (gleichartigen oder unterschiedlichen) Schlitzen aufweist.
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Definitionsgemäß soll dabei ein "Schaumstoffband" aus einem (festen) Schaummaterial bestehen, d. h. einem Material mit einer Vielzahl von (offenen oder geschlossenen) Hohlräumen bzw. Poren. Typische Materialien für den Schaumstoff sind beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Zellkautschuk, Polyurethan oder Silikon. Des Weiteren soll die Bezeichnung "Band" darauf hinweisen, dass sich die Geometrie in eine Richtung, der sogenannten "Bandrichtung", sehr weit bzw. quasi endlos erstreckt, während die senkrecht hierzu gemessene Breite und Dicke des Bandes sehr viel geringer ist. Typischerweise hat das Schaumstoffband quer zur Bandrichtung einen im Wesentlichen länglichen, rechteckigen Querschnitt mit einer Breite, welche (ein Mehrfaches) größer als die Dicke des Bandes ist. Die Breite des Schaumstoffbandes kann beispielsweise zwischen ca. 5 mm und ca. 100 mm betragen. Seine Dicke liegt typischerweise zwischen ca. 0,5 mm und ca. 20 mm.
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Der Begriff "Schlitz" soll allgemein Unterbrechungen im Schaumstoffmaterial bezeichnen unabhängig davon, wie diese erzeugt wurden (beispielsweise durch Schneiden, Schlitzen, Stanzen oder dergleichen). Gleichbedeutend mit dem Begriff "Schlitz" kann daher beispielsweise auch von einer "Stanzung" gesprochen werden.
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Vorzugsweise verläuft mindestens einer der Schlitze quer zur Bandrichtung in dem Sinne, dass seine Verlaufsrichtung zumindest an einem Punkt eine Komponente quer zur Bandrichtung hat. Der Verlauf des Schlitzes muss also nicht exakt und/oder überall senkrecht zur Bandrichtung sein, sondern kann auch schräg hierzu liegen. Vorzugsweise sind die Schlitze in einem periodischen Muster angeordnet.
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Das beschriebene Schaumstoffband mit der Mehrzahl von Schlitzen hat den Vorteil, dass es sich für eine Lagerung und für den Transport problemlos auf einer Rolle aufwickeln lässt, da die Schlitze auch bei größeren Banddicken für die notwendige Flexibilität des Bandes sorgen. Des Weiteren kann ein solches Schaumstoffband auch ohne Knicke und Falten um Kanten und Radien von Gegenständen herum verlegt werden. Die größere Flexibilität wird dabei vorteilhafterweise erreicht, ohne dass Dämmeigenschaften des Bandes bei einem geraden Bandverlauf beeinträchtigt würden.
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Die von einer Oberfläche des Schaumstoffbandes ausgehenden Schlitze/Stanzungen können bis zu einer bestimmten Tiefe des Bandes verlaufen oder durch die gesamte Dicke des Bandes gehen (im letztgenannten Falle reichen sie natürlich nicht von Rand zu Rand, da sonst das Band durchtrennt wäre). Typischerweise reichen die Schlitze bis in eine Tiefe von ca. 10 % bis ca. 100 %, vorzugsweise von ca. 20 % bis ca. 50 % der Dicke des Schaumstoffbandes.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann mindestens einer der Schlitze des Schaumstoffbandes eine runde, vorzugsweise im Wesentlichen kreisförmige Materialbrücke zwischen zwei Bandabschnitten begrenzen. Insbesondere kann dieser Schlitz durch die gesamte Dicke des Schaumstoffbandes gehen, so dass er die genannte Materialbrücke darin (bis auf Verbindungsstege) frei schneidet. Die Materialbrücke kann wie ein Gelenk wirken, das die angrenzenden Bandabschnitte gelenkig verbindet und so ein faltenfreies Knicken des Schaumstoffbandes ermöglicht. Durch die runde Form der Materialbrücke kann erreicht werden, dass trotz der Einstellung verschiedener Knickwinkel eine im Wesentlichen geschlossene Fläche an Schaumstoff erhalten bleibt.
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Mindestens ein Rand des Schaumstoffbandes kann sägezahnförmig ausgebildet sein. Ein solches Schaumstoffband lässt sich gut in Radien verlegen (in der durch die Bandfläche definierten Ebene), da die Lücken zwischen den "Sägenzähnen" eine Faltenbildung verhindern. Besonders bevorzugt kann ein solches Schaumstoffband mit den vorgenannten Materialbrücken versehen sein, welche zwischen benachbarten "Sägenzähnen" angeordnet sind.
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Die Schlitze können im Prinzip von jeder Oberfläche des Schaumstoffbandes ausgehen. Vorzugsweise liegen die Schlitze alle auf einer Seite des Schaumstoffbandes, gehen also alle von derselben Oberfläche aus. Dies ermöglicht eine entsprechende Streckung dieser Oberfläche, wenn das Schaumstoffband beispielsweise aufgerollt wird.
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Des Weiteren können sich die Schlitze über ca. 30 % bis ca. 100 %, vorzugsweise über ca. 40 % bis ca. 70 % der Breite des Schaumstoffbandes erstrecken. Wenn sich die Schlitze nicht über die gesamte Breite (100 %) des Schaumstoffbandes erstrecken, bleibt eine höhere Festigkeit des Schaumstoffbandes gegen ein ungewolltes Abreißen erhalten.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform gehen die Schlitze alternierend von gegenüberliegenden Rändern des Schaumstoffbandes aus. Auf diese Weise kann eine symmetrische Dehnbarkeit des Schaumstoffbandes erreicht werden, ohne dass die beiden gegenüberliegenden Ränder durch einen durchgehenden Schlitz verbunden werden müssten.
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Mindestens eine Fläche des Schaumstoffbandes kann optional mit einem Klebstoff versehen werden, um das Band an einem Gegenstand (Badewanne, Wand etc.) oder einem weiteren Produktteil (Dichtungsfolie etc.) befestigen zu können.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Dichtungsband für Sanitäreinrichtungen, welches ein Schaumstoffband der oben beschriebenen Art enthält. Das Dichtungsband wird im Übrigen typischerweise einen wasserundurchlässigen Träger enthalten, beispielsweise eine Kunststofffolie, auf welcher das Schaumstoffband angebracht werden kann. Des Weiteren kann das Dichtungsband optional Haftflächen aufweisen, die für das Anhaften eines Materials wie beispielsweise eines Fliesenklebers eingerichtet sind. Ferner kann das Dichtungsband einen Kapillarstopp aufweisen, wie er in der
EP 1 967 107 A2 beschrieben ist. Weitere optionale Ausgestaltungsmöglichkeiten für das Dichtungsband finden sich in dem genannten Dokument, welches durch Bezugnahme in die vorliegenden Anmeldung vollumfänglich aufgenommen wird.
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Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines Schaumstoffbandes der oben beschriebenen Art zur Schallentkopplung und/oder als mechanischer Schutz zwischen Gegenständen, insbesondere zwischen sanitären Einrichtungen und umgebenden Gebäudeteilen.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines Schaumstoffbandes, bei welchem in ein gegebenes Schaumstoffband eine Mehrzahl von in Bandrichtung sich wiederholenden und vorzugsweise quer zur Bandrichtung verlaufenden Schlitzen eingebracht wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert.
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Dabei zeigt:
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1 eine Aufsicht auf ein Schaumstoff-Schalldämmband gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II von 1;
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3 eine Aufsicht auf ein Schaumstoff-Schutzband gemäß der vorliegenden Erfindung;
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4 einen Querschnitt entlang der Linie IV-IV von 3.
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Das in den 1 und 2 dargestellte Schaumstoffband 10 kann beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen, Zellkautschuk, Polyurethan oder Silikon hergestellt sein und als Schalldämmprofil beim Einbau von sanitären Gegenständen (Badewannen, Duschwannen, Waschbecken etc.) dienen. Das Band 10 erstreckt sich üblicherweise quasi endlos in x-Richtung ("Bandrichtung"), nur begrenzt durch praktische Gesichtspunkte wie beispielsweise die gewünschte Größe der vorkonfektionierten Rollen, auf denen das Schaumstoffband 10 zum Verbraucher geliefert wird.
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Das Schaumstoffband hat quer zur Bandrichtung eine Breite (y-Richtung) von typischerweise ca. 10 bis 100 mm sowie eine Dicke (z-Richtung) von ca. 1 mm bis ca. 10 mm. Im dargestellten Beispiel beträgt die Breite beispielsweise b = 30 mm und die Dicke d = 4 mm. Das Schaumstoffband kann ferner optional auf einer, zwei oder mehr Seiten mit einem Kleber ausgerüstet werden (nicht dargestellt).
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Um die Flexibilität des Schaumstoffbandes 10 zu erhöhen und ein leichtes, faltenfreies Aufrollen zu ermöglichen, ist eine Mehrzahl von Schlitzen 15, 16 vorgesehen. Die Schlitze gehen im dargestellten Beispiel alle von derselben Fläche aus, beispielsweise der Oberseite 13 des Schaumstoffbandes. Sie gehen nicht durch das komplette Band, sondern typischerweise nur bis zu einer Tiefe von ca. 20 % bis ca. 60 % der Dicke d. Im dargestellten Beispiel sind die Schlitze ca. 1 mm tief.
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Des Weiteren erstrecken sich die Schlitze 15, 16 nicht über die gesamte Breite b des Schaumstoffbandes. Im dargestellten Beispiel beträgt die Breite bS der Schlitze ca. 2/3 der Gesamtbreite b. Die Schlitze 15, 16 beginnen jeweils an einem der Ränder 11 bzw. 12. Um dem Schaumstoffband 10 symmetrische Eigenschaften zu verleihen, sind die Schlitze vorzugsweise alternierend vorgesehen, d. h. "obere" Schlitze 15 gehen von einem ersten Rand 11 des Schaumstoffbandes aus und wechseln sich mit "unteren" Schlitzen 16 ab, die vom gegenüberliegenden Rand 12 des Schaumstoffbandes ausgehen. Der Abstand Δ zwischen zwei benachbarten Schlitzen 15, 16 beträgt typischerweise ca. 5 mm.
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Selbstverständlich sind die genannten Maße nur beispielhaft zu verstehen und können je nach den gewünschten Eigenschaften des Schaumstoffbandes in weiten Bereichen variiert werden. Beispielsweise können die Schlitzabstände Δ kleiner als dargestellt sein und bis hinunter zu 1 mm oder weniger gehen. Insbesondere können die Abstände Δ zwischen benachbarten Schlitzen 15, 16 kleiner als die Dicke d des Schaumstoffbandes sein.
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Die 3 und 4 zeigen eine zweite Ausführungsform eines Schaumstoffbandes 20, wobei typische Maße (in Millimeter) angegeben sind.
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Das Schaumstoffband 20 hat in der Draufsicht (3) ein Sägezahnform mit einer geraden Oberkante 21 und einer gezackten Unterkante 22.
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Wie aus 4 erkennbar ist, ist das Schaumstoffband 20 vorzugsweise mehrlagig aufgebaut, enthaltend
- – eine erste Lage 23a von etwa der halben Banddicke d, bestehend beispielsweise aus PE Schaum RG 50 kg/m3;
- – eine darauf befindlichen zweite Lage 23b von etwa der halben Banddicke d, bestehend beispielsweise aus PE Schaum RG 400 kg/m3;
- – einen darauf befindlichen Kleber 23c mit Abdeckfolie.
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Des Weiteren enthält das Schaumstoffband Schlitze 25, 26, welche durch seine gesamte Dicke d gehen und dabei zwischen je zwei Zähnen 24 eine kreisförmige Materialbrücke K an deren Oberseite und Unterseite frei schneiden.
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Die Lücken zwischen den Zähnen 24 des Schaumstoffbandes 20 erlauben es, das Band in Kurven bzw. Radien zu verlegen (um einen Krümmungsmittelpunkt in der x, y-Ebene, unterhalb des Bandes von 3), ohne dass es zu Falten oder Verwerfungen kommt. Unterstützt wird dies durch die Materialbrücken K, welche als Gelenke 27 zwischen angrenzenden Bandabschnitten wirken. Vorteilhafterweise kann um diese Gelenke ein Abknicken des Schaumstoffbandes 20 auch mit sehr engen Radien stattfinden, ohne dass Stauchungen, Verwerfungen oder Lücken entstehen bzw. aufreißen. Ein solches Abknicken ist im rechten Teil von 3 illustriert.
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Das Schaumstoffband 20 kann beispielsweise als mechanischer Schutz bei der Feininstallation von Keramik-Bauteilen auf/an Wand und/oder Boden eingesetzt werden. Durch die Schlitze bzw. Stanzungen 25, 26 wird dabei ein Gelenk 27 hergestellt, welches kleinste Radien zulässt, ohne das Band abzusetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1967107 A2 [0002, 0017]