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Die Erfindung betrifft Dosierdeckel gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1, 3 und 8, welche eine dosierte Zuführung von Substanzen und dergleichen Stoffe ermöglichen.
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Unter einer dosierten Zuführung wird eine Abgabe von beliebigen Substanzen, sei es als Flüssigkeiten, Suspensionen, Pulver, Granulate, Gase und dergleichen aus einem Dosierbehälter in ein Aufnahmevolumen verstanden. Der Dosierbehälter ist hierbei möglichst hermetisch dicht abgeschlossen. Bei den Substanzen kann es sich um Nährstoffe wie Kohlenhydrate, proteinogene Aminosäuren, nichtproteinogene Aminosäuren, Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine, Salze, Spurenelemente, Mineralstoffe, Hormone, sekundäre Pflanzenstoffe (Aromen und Farbstoffe), Ballaststoffe, beliebige medizinische Substanzen oder Substanzen zur Hebung des Wohlbefindens, Medikamente, Geschmacks- und Genussstoffe, insbesondere auch Geschmacksverstärker, Geschmacksmodulatoren und Geschmacksaromen, Probiotika, Präbiotika oder Synbiotika handeln.
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Beim Behältnis, in welches der Inhalt des Dosierbehälters abgegeben wird, kann es sich um eine Flasche (aus Glas, diversen Kunststoffen oder sonstigem Material), um eine Dose oder einen anderen Aufnahmebehälter handeln, in dem Flüssigkeiten, Suspensionen, Pulver, Granulate, Gase und dergleichen angeordnet sind.
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Eine dosierte Abgabe von Substanzen aus einem Dosierbehälter ist nach dem Stand der Technik bekannt. Mit dem Gegenstand der
WO 2003/051 744 A1 wird ein Dosierdeckel beschrieben, der als Schraubdeckel ausgebildet ist und bei dem durch einen Fingerdruck auf die obere Deckelfläche ein derartig starker Verdrängungsdruck auf den Schraubdeckel ausgeübt wird, dass eine unterhalb des Schraubdeckels in einem Aufnahmevolumen angeordnete Substanz herausgepresst wird.
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Eine solche Verschlusskappe ist auch mit der
DE 10 2010 022 945 A1 offenbart, wobei ein Behälter in der Verschlusskappe angeordnet ist, der durch Ausübung eines Druckes auf die gewölbte und flexibel ausgebildete Deckeloberseite zerstört wird und somit eine Substanz abgibt.
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Nachteile ergeben sich bei der dosierten Abgabe mittels Fingerdruck auf die Oberseite des Schraubdeckels: die schwergängige Betätigung, der notwendige Kraftaufwand und die Gefahr, dass der Schraubdeckel bei zu hoher Druckkraft beschädigt oder zerstört wird.
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Wegen des hohen Verformungsdruckes mit dem Finger auf den Deckel des Schraubverschlusses ergibt sich der weitere Nachteil, dass sowohl der Flaschenhals, auf dem der Schraubdeckel aufgeschraubt ist, als auch die Flasche eine gewisse mechanische Stabilität aufweisen muss.
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Es handelt sich somit um eine sehr aufwendige Lösung, weil die eigentliche Druckkraft auf ein Teil aufgebracht werden muss, welches unterhalb eines abklappbaren Sicherungsdeckels verborgen ist. Daher werden die Herstellungskosten dieses bekannten Schraubdeckels sehr hoch sein.
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Ein solcher Dosierdeckel ist für unter Druck stehende Flaschen nicht geeignet, weil die zur Zerstörung vorgesehene Membran relativ dünnwandig sein muss, und der vom Behälter auf die Membran von innen ausgeübte Innendruck würde die Membran zerstören.
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Außerdem besteht das Problem, dass wegen der Notwendigkeit der Anordnung eines dünnwandigen Kunststoffes, der mit Fingerdruck verformt werden kann, Dichtheitsprobleme bestehen.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel dieser Druckschrift ist eine weitere Ausführungsform offenbart, bei der eine abzugebende Substanz in einem domartigen Substanzbehälter angeordnet ist, der auf den Schraubhals der Flasche aufgesetzt wird. Um eine vorzeitige Zerstörung dieses Substanzbehälters zu vermeiden, ist vorgesehen, dass ein Adapterring diesen Substanzbehälter umgibt. Zum Einbringen der Substanz in die Flasche wird der Zwischenring erst durch ein Auseinanderschrauben des Oberteils von der Flasche entfernt, um dann den Substanzbehälter wieder auf die Flasche aufzusetzen, und anschließend durch einen Fingerdruck auf die Oberseite des Substanzbehälters diesen zu sprengen. Dadurch wird der Inhalt des Substanzbehälters an den Inhalt der Flasche abgegeben. Auch hier bestehen die gleichen Nachteile, dass nämlich der Dosierbehälter durch gezielten Fingerdruck zerstört werden muss, was mit den vorher beschriebenen Nachteilen verbunden ist.
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Die gleiche Kritik gilt auch für die
WO 2004/089 777 A2 oder die
EP 1 710 169 A1 , bei denen eine Kappe abgenommen werden muss, um dann eine aufgesetzte Kapsel durch Fingerdruck zu zerstören. Eine solche Technik ist auch mit dem Gegenstand der
DE 10 2007 028 707 B3 beschrieben.
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Die
EP 1 495 988 A1 offenbart einen Dosierdeckel in dem ein abgeschrägtes Innenrohr verläuft, dass beim Aufschrauben auf eine Flasche mit der abgeschrägten Kante des Innenrohrs einen Behälter durchstößt, der dadurch eine Substanz in die Flasche abgibt.
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Nachteilig an dieser Ausführungsform ist, dass der Dosierdeckel relativ hoch ausgebildet sein muss, da das in den Behälter eingeführte Innenrohr erst den kompletten Behälter mit der Substanz durchlaufen muss um dann den Behälterboden zu zerstoßen. Außerdem ist es in dieser Ausführung nicht möglich möglich, den Dosierbehälter in den Dosierdeckel fest einzubauen oder einzusetzen, vielmehr befindet sich der Dosierbehälter bereits in der Flasche.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Dosierdeckel mit fest eingebautem oder einzusetzenden Dosierbehälter so weiterzubilden, dass auf eine undefinierte Zerstörung mittels Fingerdruck verzichtet werden kann, und dass stattdessen eine gezielte Zerstörung des Dosierbehälters allein durch den Schraubvorgang des Schraubdeckels auf den Schraubhals eines Behälters erzielt wird. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 3 oder 8 gelöst.
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Ein bevorzugtes Merkmal ist, dass der Dosierdeckel einen nach innen gerichteten, mindestens teilweise umlaufenden Ringkragen mit einer Umlaufkante aufweist, welche gegenüber der horizontalen Ebene mindestens teilweise als Schrägteil ausbildet ist und bei zunehmender Aufschraubung des Schraubdeckels auf den Schraubhals zerstörend auf den Dosierbehälter wirkt.
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Unter der Zerstörung wird ein Aufplatzen, Aufreißen oder dgl. an einer oder mehreren Stellen des Dosierbehälters verstanden, wodurch die innen liegende Substanz in den darunter liegenden Schraubhals bzw. in das darunter liegende Behältnis abgebbar ist. In einer Ausführungsform reißt die untere, schraubenhalsnahe Verschlussfläche des Dosierbehälters an der Aufrisskante im Bereich des konischen Ringkragens auf.
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Im Innenraum des Schraubdeckels ist bei der Erfindung ein Aufnahmeraum definiert, in dem ein Dosierbehälter aufgenommen ist. Der Dosierbehälter weist radiale Ansätze auf, die über den Durchmesser des Aufnahmeraumes hinausragen. Die radialen Ansätze sind zur Anlage auf der Ringkante des Schraubhalses des Behälters geeignet, wobei sie mit zunehmender Aufschraubung des Schraubdeckels auf den Schraubhals zur Anlage bringbar sind, und den Dosierbehälter einklemmen oder einspannen.
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Mit weiterer Schraubbewegung des Schraubdeckels in Richtung auf den Schraubhals des Behälters werden somit die Ansätze an der Deckelseite des Dosierbehälters eingeklemmt. Dadurch kommt es dann zu einer Kompression des Dosierbehälters auf der Oberseite des Schraubhalses. Dadurch wird eine Spannung auf die Verschlussfläche des Dosierbehälters erzeugt, wird diese zum Reißen gebracht wird.
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In einer Weiterbildung dieser Idee ist noch vorgesehen, dass der im Innenraum an die Innenseite des Schraubdeckels angeformte Ringkragen konisch ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass er bezüglich einer Durchmessermittenlinie auf der linken Seite beispielsweise eine größere Länge hat als vergleichsweise auf der rechten Seite der einen durch den Schraubdeckel gezogenen Mittenlinie.
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Damit ist also der Ringkragen konisch, und er besteht aus mindestens einem Bereich, der tiefer in den Schraubhals hineingreift als vergleichsweise andere Bereiche.
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Beim Aufschrauben des ringförmig gerade ausgebildeten Schraubhalses auf den mit einer Anschrägung versehenen Ringkragen kommt es deshalb zu einer ungleichmäßigen Verdichtung des Dosierbehälters, was dazu führt, dass er an dieser Stelle, wo die höhere Kompression aufgrund des Schrägteils des Ringkragens stattfindet, aufbricht und seine Substanz in den Schraubhals und somit in den Aufnahmebehälter abgibt.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal ist, dass der Dosierbehälter mit den radial nach außen gerichteten Ansätzen im Zwischenraum zwischen der Außenseite des deckelseitigen Ringkragens und dem Schraubhals des Behälters eingeklemmt wird, um so den Dosierbehälter im Aufnahmeraum im Inneren des Schraubdeckels zu fixieren und gegen Verdrehung zu sichern.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Dosierbehälter im Aufnahmeraum des Schraubdeckels reibschlüssig aufgenommen ist. Hierbei sind an der Innenseite des Ringkragens vorstehende und radial einwärtsgerichtete Noppen, Spitzen oder andere Vorsprünge angeordnet, die sich an der Außenwandung des Dosierbehälters reibschlüssig anlegen und diesen gegen Verdrehung und Herausfallen sichern.
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In einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass der Dosierbehälter mit Spiel oder ebenfalls auch reibschlüssig in den Aufnahmeraum an der Innenseite des Schraubdeckels eingesetzt ist, dort aber mit einem geeigneten Kleber festgelegt ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass der Aufnahmeraum mit oder ohne Dichtlippe als separates Teil in den Boden des Dosierdeckels eingelegt werden kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass der Aufnahmeraum mit oder ohne Dichtlippe und einem Boden als separates Teil in einen Ring aus Kunststoff, Biokunststoff oder Metall eingelegt werden kann und die beiden Teile dann den Dosierdeckel bilden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Deckel lediglich als separater Ring ausgebildet. In den Ring ist dann ein Aufnahmeraum einlegbar. Entscheidend ist hierbei, dass der Ring und der Aufnahmeraum aus unterschiedlichen Materialien bestehen können. Der Aufnahmeraum lässt sich bevorzugt einklicken und somit mit dem Ring verrasten. In einer weiteren Ausgestaltung kann der einlegbare Aufnahmeraum bereits die abzugebende Substanz enthalten und durch eine Verschlussfläche abgeschlossen sein. Selbstverständlich kann in den Aufnahmeraum auch der Dosierbehälter eingelegt werden.
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Der Dosierbehälter kann auch mehrere Kompartimente aufweisen, die unterschiedliche Substanzen beinhalten. Unter Kompartimente werden abgegrenzte Räume verstanden, die durch Trennwände getrennt sind.
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Die Kompartimentierung kann unterschiedlich ausgestaltet sein. So kann in einer ersten Ausführungsform diese in mehrere Abschnitte unterteilt sein, jedoch durch zusammenhängende Trennwände sozusagen eine Einheit bilden und so z. B. einen Blister aufnehmen.
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Oder in einer weiteren Ausführungsform ”unabhängige” Einzelkomponenten ausbilden, welche nach dem gleichen erfindungswesentlichen Aufreißprinzip resp. Zerstörungsprinzip geöffnet werden.
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Ebenso kann der Dosierdeckel in beliebigen Größen vorliegen und für Enghalsflaschen, Weithalsflaschen oder für beliebige Behälter, auch große Behälter ausgebildet sein.
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Die Höhe des Dosierdeckels ist beliebig hoch und hängt vor allem von dem Volumen des Dosierbehälters bzw. dem Volumen der eingeschlossenen Substanz ab.
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Der Dosierdeckel kann hierbei aus jedem beliebigen Material bestehen. So kann er beispielsweise aus Kunststoff oder Metall hergestellt sein.
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Die Erfindung ist im Übrigen nicht darauf beschränkt, dass der im Schraubdeckel angeordnete Ringkragen ringsumlaufend ausgebildet ist. Er kann auch segmentiert sein und aus mehreren federnden Lappen bestehen, die axial in den Schraubhals hineingerichtet sind und zwischen sich Freistellungen aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht der Schraubdeckel aus einem Kunststoffmaterial, welches im Spritzgussverfahren hergestellt ist. Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. In einer anderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Schraubdeckel aus Metall (zum Beispiel Aluminium) oder aus einem Biokunststoff besteht. Dabei kann es sich beim Biokunststoff um:
- 1. biologisch nicht abbaubare naturfaserverstärkte Kunststoffe oder Holz-Verbundwerkstoffe
- 2. biologisch abbaubare, aus nachwachsenden Rohstoffen pflanzlichen Ursprungs (Stärke, Stärkederivate, Cellulose, Cellulosederivate, Lignin), tierischen Ursprungs (Chitin, Chitosan, Proteine z. B. Casein, Gelatine), durch Mikroorganismen (Polymilchsäure (PLA); Polyhydroxyfettsäuren (PHB, PHV)) oder
- 3. biologisch abbaubaren fossilen Rohstoffen handeln.
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Er kann in beliebiger Weise gefärbt sein. Die Deckelgröße und Deckelform ist beliebig. Sie kann für Enghalsflaschen, für Weithalsflaschen oder für beliebige Behälter vorgesehen sein, die auch als Großbehälter ausgebildet sind. Die Höhe des Schraubdeckels ist beliebig hoch und hängt vor allem von dem Volumen des den Dosierbehälter aufnehmenden Aufnahmeraums an der Innenseite des Schraubdeckels ab.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist im Übrigen vorgesehen, dass sich radial auswärts an den Ringkragen des Schraubdeckels, der bevorzugt an das Material des Schraubdeckels unmittelbar angeformt ist, noch eine radial auswärtsgerichtete Dichtlippe anschließt, die sich an dem Außenumfang des Schraubhalses des Behälters dichtend anlegt.
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In manchen Anwendungsfällen kann jedoch auf eine solche Dichtlippe verzichtet werden.
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Der Schraubhals, der mit seiner Ringkante in den Innenraum des Schraubdeckels eingreift und sich klemmend am Außenumfang des Ringkragens anlegt, kann ringsumlaufend ausgebildet sein. Er kann jedoch auch segmentiert ausgebildet sein und aus einzelnen axial gerichteten federnden Lappen bestehen, die zwischen sich Freistellungen aufweisen.
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Der Schraubhals ist Teil eines Behälters, der nicht näher dargestellt ist. Dieser Behälter kann in beliebiger Weise ausgebildet sein. Es kann sich um eine Flasche handeln, um eine Dose, um einen Kanister oder einen beliebigen anderen Behälter. Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, dass ein separater Dosierbehälter als separates Teil in den Aufnahmeraum im Schraubdeckel eingesetzt und dort durch reibschlüssige Elemente oder durch Haftelemente festgehalten ist.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Aufnahmeraum unmittelbar für die Aufnahme einer Substanz vorgesehen ist, was bedeutet, dass die Wandbereiche unmittelbar durch die Flächen des Schraubdeckels und insbesondere durch die inneren Flächen des Ringkragens gebildet sind.
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In diesem Fall reicht es aus, den Aufnahmeraum nur innenseitig mit einer geeigneten durchbrechbaren oder zerstörbaren Verschlussfläche abzuschließen. Eine solche Verschlussfläche kann als Abdeckung ausgebildet sein. Sie muss also nicht folienartig dünn sein, sondern sie kann auch aus einem durchbrechbaren Kunststoff oder Biokunststoff bestehen, der eventuelle Schwächungslinien aufweist, die geschwächte Bereiche im Kunststoffteil definieren, dass genau gezielt an diesen Stellen der Kunststoff ausgebrochen werden kann.
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Der Abschluss des Aufnahmeraums mit der besagten Verschlussfläche kann durch beliebige Verschlussmechanismen erfolgen. Beispielsweise kann die Verschlussfläche im Heißsiegelverfahren, im Klebeverfahren, im Schweißverfahren, im Schraubverfahren oder im Steckverfahren aufgebracht werden. Entscheidend bei dieser Ausführungsform ist, dass die Zerstörung des Aufnahmeraums dadurch geschieht, dass der den Aufnahmeraum ringsum begrenzende Ringkragen an mindestens einer Stelle einen geschwächten Querschnitt aufweist und dass beim Aufschrauben des Schraubdeckels auf den Schraubhals, die Ringkante des Schraubhalses sich verformend am Außenumfang des Ringkragens anlegt und diesen mindestens im Bereich seiner Querschnittsschwächung radial einwärtsgerichtet biegt, sodass damit ein Verformungsdruck auf den Aufnahmeraum und insbesondere die Verschlussfläche ausgeübt wird, welche bei geeigneter Druckerhöhung aufplatzt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass radial einwärts an dem geschwächten Querschnitt des Ringkragens noch ein radial einwärtsgerichteter Steg oder eine Spitze angeordnet ist, die in das Volumen des Dosierbehälters hineingerichtet ist.
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Wird nun dieser querschnittsgeschwächte Steg radial einwärts verformt, dann dringt auch dieser Steg in das Volumen des Behälters hinein und verformt im Übrigen auch die deckelseitige Verschlussfläche, die dadurch an dieser Stelle aufreißt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: einen schematisierten Schnitt einer ersten Ausführungsform eines Schraubdeckels ohne Dosierbehälter
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2: den Dosierbehälter zum Einbau in 1
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3: den im Schraubdeckel eingebauten Dosierbehälter im Ruhezustand
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4: die Darstellung nach 3 mit zerstörtem Dosierbehälter
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5: eine gegenüber 1 abgewandelte Ausführungsform der Abdichtung zwischen Dichtlippe und Ringkragen
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6: eine zweite Ausführungsform eines Schraubdeckels, bei dem sich die zu dispensierende Substanz im Aufnahmeraum mit einer zerstörten Verschlussfläche befindet
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7: die gleiche Darstellung wie 6 im Ruhezustand
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8: eine weitere Ausführungsform des Dosierdeckels mit stufenartig ausgebildetem Aufnahmeraum
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9: eine Ausführungsform des Dosierbehälters mit zwei unterschiedlichen Seitenflächen und kleinem Ansatz.
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Der Schraubdeckel 1 nach den 1 und 3 besteht bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial oder Biokunststoff und weist im Innenraum eine außen liegende Dichtlippe 3 auf, die an das Material des Schraubdeckels 1 angeformt ist.
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Weiter radial einwärtsgerichtet ist ein Ringkragen 5 vorgesehen, wobei im Zwischenraum zwischen der Dichtlippe 3 und dem Ringkragen 5 ein innerer Ringraum 9 definiert ist.
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Der Ringkragen 5 ist ringsumlaufend geschlossen ausgebildet.
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Hierauf ist die Erfindung nicht beschränkt. In einer anderen Ausgestaltung kann es auch vorgesehen sein, dass der Ringkragen umlaufend segmentiert ist, das heißt, er besteht aus Freistellungen und aus freigestellten federnden Elementen, die axial gerichtet in den Innenraum eines Schraubhalses 11 hineinzeigen.
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Der Schraubdeckel 1 ist mit seinem geeigneten Innengewinde 2 auf das Außengewinde 12 des Schraubhalses 11 aufgeschraubt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel nach 1 ist lediglich dargestellt, dass ein Aufnahmeraum 8 in der Innenseite des Schraubdeckels 1 ausgebildet ist, der durch den ringsumlaufenden oder teilweise umlaufenden Ringkragen 5 seitlich definiert ist, und der an seiner Unterseite eine Umlaufkante 14 aufweist, die nicht auf einer horizontalen Ebene liegt, sondern ein Schrägteil 16 ausbildet, welches im Winkel 13 zu der umlaufenden horizontalen Umlaufkante 14 ausgebildet ist. Die Umlaufkante 14 besteht also aus dem geraden Teil 15 und dem Schrägteil 16. Das Schrägteil 16 führt also dazu, dass ein Teil des Ringkragens 5 einen verlängerten Überstand 17 aufweist und damit eine Spitze 37 bildet.
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Es ist noch angedeutet, dass an der Innenwandung des Ringkragens 5 Vorsprünge in der Art von Noppen, Rippen oder anderen reibungserhöhenden Elementen angeordnet sind, die dafür geeignet sind, den Dosierbehälter 20 reibschlüssig aufzunehmen, wenn dieser in den Aufnahmeraum 8 eingedrückt oder eingepresst wird.
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Er soll also dort möglichst reibschlüssig aufgenommen werden.
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Statt einer reibschlüssigen Aufnahme kann jedoch der Dosierbehälter 20 auch in den Aufnahmeraum 8 eingeklebt oder anderweitig fixiert werden.
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Statt einer Einklebung können auch andere mechanische Haltungsmittel verwendet werden, wie zum Beispiel Schraubverbindungen, Einrastverbindungen, Widerhaken und dergleichen mehr.
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Der Dosierbehälter 20 besteht bevorzugt aus dünnwandigen Seitenflächen 22 und aus einer dünnwandigen Bodenseite 23. Er kann beispielsweise als Kunststoff-Blister aus abbaubarem Polyester oder Biokunststoff ausgebildet sein.
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Die Deckelseite 24 des Dosierbehälters 20 besteht bevorzugt aus einem dickwandigen Material, wobei die Deckelseite 24 die Hauptwandstärke des Dosierbehälters 20 darstellt. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, dass die Deckelseite 24 dicker ist, als die übrigen Materialstärken von Seitenfläche 22 und Bodenseite 23.
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Es wird hierbei bevorzugt, wenn die Deckelseite 24 durch radial nach außen gerichtete ringförmig ansetzende Ansätze 25 im Durchmesser vergrößert ist.
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Diese Ansätze 25 können entweder als umlaufender Ringansatz ausgebildet sein, oder sie können auch durch Freistellungen segmentiert sein und aus einzelnen Lappen bestehen.
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Der Aufnahmeraum des Dosierbehälters 20 wie in den 3 oder 9 dargestellt, kann auch in mehrere Kompartimente (Räume) unterteilt sein. Diese können miteinander verbunden oder auch räumlich getrennt sein. Das gleiche gilt für den Aufnahmeraum wie in 7 dargestellt.
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Die 1 zeigt noch, dass der Schraubhals 11 mit seiner oberen Ringkante 18 sich abdichtend an einem Anschlag 4 der Dichtlippe 3 anlegt, um dort eine Dichtungswirkung zu erzielen. Auf diese Weise ist der Inhalt des Behälters, der mit dem Schraubhals 11 versehen ist, gegenüber dem Schraubdeckel 1 abgedichtet.
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Der Dosierbehälter 20 nach 2 ist mit einer beliebigen Substanz 21 gefüllt. Sie kann flüssig, pastös, aus Pulver oder Granulat, gasförmig oder fest sein.
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Die 3 zeigt den Ruhezustand des Schraubdeckels 1, wenn die Substanz 21 aus dem Dosierbehälter 20 noch nicht in den Schraubhals 11 abgegeben oder hineingefallen ist. Dort ist erkennbar, dass sich die Ringkante 18 des Schraubhalses 11 an der Unterseite der radialen Ansatze 25 anlegt, und mit weiterem Einschrauben des Schraubdeckels 1 auf den Schraubhals 11 werden die Ansätze 25 umgebogen und nehmen dann eine Form ein, wie sie in 4 dargestellt ist. Die 4 zeigt die Gebrauchsstellung des Schraubdeckels 1, wenn der Dosierbehälter 20 geöffnet ist und seine Substanz 21 in den Schraubhals 11 abgegeben hat.
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Bei der Ausführungsform nach 3 werden die Ansätze 25 durch radiale Anlage am Außenumfang des Ringkragens 5 eingespannt, um so den Dosierbehälter 11 in eine definierte fixierte Lage zu bringen.
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Hierbei ist wesentlich, dass die Höhe 36 des Dosierbehälters 20 höher ist als vergleichsweise die Innenhöhe des Aufnahmeraums 8, sodass der Dosierbehälter 20 durch die Ringkante 18 des Schraubverschlusses im Schraubhals 11 komprimiert wird und hierdurch insgesamt unter Druck gesetzt wird. Der Schraubhals 11 weist hierbei eine horizontale Umlaufkante 39 auf.
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Aufgrund der schrägen Anordnung des Schrägteils 16 des Ringkragens 5 wird jedoch der Druck ungleichmäßig auf die Deckelseite 24 des Dosierbehälters 20 abgegeben, der damit ungleichmäßig komprimiert wird, wobei die Deckelseite 24, die am Schrägteil 16 des Ringkragens 5 anliegt, stärker komprimiert wird als vergleichsweise die Deckelseite 24 des Dosierbehälters 20, die an dem geraden Teil 15 des Ringkragens 5 anliegt.
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Im Bereich des Ringkragens 5 entsteht eine so große Kompression, dass an einer Aufrisskante 38 die Deckelseite 24 aufreist. Dies wird näher anhand der 4 gezeigt.
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4 zeigt die ungleichmäßige Komprimierung der Deckelseite 24 des Dosierbehälters 20, der dadurch aufreißt und hierbei einen Lappen 27 bildet, der etwa in Pfeilrichtung 28 nach unten wegklappt und die Substanz 21 in den Innenraum des Schraubhalses 11 abgibt.
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Die 5 zeigt noch als weitere Ausführungsform, dass in bestimmten Fällen auch die Dichtlippe 3 entfallen kann. Ansonsten gelten für die gleichen Bezugszeichen die gleichen Teile.
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Die 4 ist lediglich eine schematisierte Darstellung, die nur die Wandstärken des Dosierbehälters 20 in übertriebener Form zeigt und die zeichnerisch nicht genau darstellt, dass in Wirklichkeit der Dosierbehälter 20 im Aufnahmeraum 8 des Schraubdeckels 1 mit hoher Verdrängungskraft bereits schon komprimiert wurde.
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Die 6 und 7 zeigen eine weitere Ausführungsform, die sich von den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen nach den 1 bis 5 dadurch unterscheidet, dass nicht ein getrennt einsetzbarer Dosierbehälter vorgesehen ist, sondern vielmehr ein in den Aufnahmeraum 8 fertig eingebrachtes Dosiervolumen, welches mit der Substanz 21 gefüllt ist. In diesem Fall zeigt die 7, dass die Unterseite dieses Aufnahmeraumes 8 mit einer geeigneten Verschlussfläche 29 verschlossen ist, die zum Beispiel als Kunststoffdeckel, als Kunststofffolie oder dergleichen ausgebildet ist. Es kann sich auch um ein biologisch abbaubares Material handeln.
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Ebenso können in der Verschlussfläche 29 querschnittsschwächende Ausschnitte vorgesehen sein, die bestimmte ausbrechbare Bereiche definieren.
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In einer anderen Ausgestaltung kann die Verschlussfläche 29 auch als einfache zerreißbare Folie ausgebildet sein.
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Wesentlich bei diesem Ausführungsbeispiel ist, dass durch die Drehung des Schraubdeckels 1 in Schraubrichtung 19 die Ringkante 18 in den Schraubdeckel 1 eindringt, wobei sich die Ringkante 18 an den Ringkragen 5 anlegt und den geschwächten Bereich 5a radial einwärts in Pfeilrichtung 30 verbiegt.
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Zur Verbesserung der Verformung des Ringkragens 5a in Pfeilrichtung 30 kann es zusätzlich vorgesehen sein, dass an der Verschlussfläche 29 des Schraubdeckels 1 ein radial nach außen gerichteter Ringansatz 35 angeordnet ist, der beim Einschrauben des Schraubhalses 11 sich an die Außenseite des Ringkragens 5a anlegt und diesen Ringkragen 5a noch verstärkt in Pfeilrichtung 30 nach innen verbiegt.
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Zur Zerstörung des im Innenraum angeordneten Substanz-Depots kann es noch ferner vorgesehen sein, dass an der Innenseite des Ringkragens 5a radial einwärtsgerichtete Stege 34 angeordnet sind, die für eine weitere Komprimierung des Inhaltes der Substanz 21 sorgen.
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Insgesamt erfolgt die Zerstörung der Verschlussfläche 29 dadurch, dass die Verschlussfläche 29 im Durchmesser verringert wird, hierdurch Aufbauchungen und Stauchungen erfährt. Aufgrund dieser Ausbauchungen und radial einwärtsgerichteten Spannungen reißt sie auf und bildet einen Lappen 27, der die Substanz 21 in den Schraubhals 11 freigibt.
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Die Erfindung ist nicht auf die Ausbildung eines Dosierbehälters 20 mit einem radial im Durchmesser vergrößerten Ansatz 25 beschränkt. In einer anderen Ausgestaltung kann der Ansatz 25 bei allen gezeigten Ausführungsformen entfallen. In diesem Fall bildet die Seitenwand 22 des Dosierbehälters 20 eine im Durchmesser verkleinerte Ringnut aus.
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Die Seitenwand 22 des Dosierbehälters 20 wird dann durch eine geeignete Einschraubbewegung der Ringkante 18 des Schraubhalses 11 zusammengedrückt, indem diese Seitenwand 22 aus einem geschwächten Querschnitt besteht, und durch den entstehenden Druck die Deckelseite 24 zerstört wird. Dies ist Gegenstand der 8.
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Mit der 9 wird der erfindungsgemäße Dosierbehälter 20 für die Ausführungsform nach 8 gezeigt. Dieser weist zwei unterschiedliche Seitenflächen 22a, 22b auf, wobei die Seitenfläche 22a gegenüber der Seitenfläche 22b einen verringerten Querschnitt aufweist, welcher als Ringnut ausgebildet ist. Die im Durchmesser größere Seitenfläche 22b weist einen geschwächten Wandquerschnitt auf, welcher sich bei einer Einschraubbewegung des Schraubhalses 11 auf den Dosierdeckel ausbeult und anschließend platzt.
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Der Dosierbehälter 20 weist ferner kleine, radial nach außen gerichteten Ansätze 25 an der Deckelseite 24 auf, welche als Siegelrand zur einfacheren Herstellung dienen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schraubdeckel
- 2
- Innengewinde
- 3
- Dichtlippe
- 4
- Anschlag (von 3)
- 5
- Ringkragen 5a
- 6
- Noppe
- 7
- Umfangslinie
- 8
- Aufnahmeraum
- 9
- Ringraum (innen)
- 10
- Ringraum (außen)
- 11
- Schraubhals
- 12
- Außengewinde
- 13
- Winkel
- 14
- Umlaufkante
- 15
- gerader Teil (von 14)
- 16
- Schrägteil (von 14)
- 17
- Überstand
- 18
- Ringkante (von 11)
- 19
- Schraubrichtung
- 20
- Dosierbehälter
- 21
- Substanz
- 22
- Seitenfläche (22a, 22b)
- 23
- Bodenseite
- 24
- Deckelseite
- 25
- Ansatz
- 26
- Pfeilrichtung
- 27
- Lappen (von 24)
- 28
- Pfeilrichtung
- 29
- Verschlussfläche
- 30
- Pfeilrichtung
- 31
- Sprungdeckel
- 32
- Rippe
- 33
- Ringverdünnung
- 34
- Steg (von 30)
- 35
- Ringansatz
- 36
- Höhe (von 20)
- 37
- Spitze (von 17)
- 38
- Aufrisskante
- 39
- horizontale Umlaufkante (von 11)