-
Die Erfindung betrifft ein Bodenreinigungsgerät mit einem daran befindlichen Ultraschallsensor mit einer zugehörigen Auswerteelektronik zur Ermittlung der Beschaffenheit eines Bodenbelages, wobei der Ultraschallsensor je nach Stärke des reflektierten Signals im Sättigungsbereich arbeitet.
-
Bodenreinigungsgeräte der in Rede stehenden Art sind bekannt, insbesondere in Form von handgeführten, elektromotorisch betriebenen Staubsaugern, weiter insbesondere Staubsaugern für den Haushaltsbereich. Derartige Staubsauger verfügen zumeist über ein Grundgehäuse, in welchem ein elektrisch betriebener Sauggebläsemotor zum Aufbau einer Luftströmung integriert ist. Das Grundgehäuse ist in bekannten Ausführungen zumeist verbunden mit einem Vorsatzgerät, beispielsweise einer Bodendüse, welche neben einem üblichen Saugmund, der an die Strömungsleitung des Grundgehäuses des Staubsaugers angeschlossen ist, eine auf den Untergrund, beispielsweise Teppichboden, einwirkende, rotierende Bürstenwalze aufweisen kann. Derartige Staubsauger werden weiter bevorzugt von Hand geführt. Weiter sind diesbezüglich Vorsatzgeräte zur Feuchtbearbeitung von insbesondere Hartböden bekannt.
-
Weiter sind selbsttätig verfahrbare Bodenreinigungsgeräte bekannt, weiter insbesondere in Form von Saug- und/oder Kehrrobotern für den Haushaltsbereich. Diese Geräte verfügen bevorzugt über eine elektrisch angetriebene Bürste oder Bürstenwalze und/oder über einen elektrischen Gebläsemotor, zur Erzeugung einer Saugluftströmung. Bevorzugt verfährt das Gerät selbsttätig über den abzureinigenden Boden- wobei Staub- und/oder Schmutzpartikel, welche über die rotierende Bürstenwalze und/oder über die Saugluftströmung gelöst und aufgenommen werden, in einem, in dem Gerät vorgesehenen Staubsammelbehälter abgeschieden und gesammelt werden. Weiter bekannte autonom arbeitende Bodenreinigungsgeräte sind allein oder zusätzlich zur Feuchtbearbeitung von insbesondere Hartböden ausgelegt.
-
Bei derartigen Bodenreinigungsgeräten ist es weiter bekannt, diese mit einem insbesondere in Richtung auf den zu überfahrenden Boden gerichteten Ultraschallsensor zu versehen. Dieser ist mit einer Auswerteelektronik verbunden, welche so ausgelegt ist, dass über die reflektierten und empfangenen Ultraschallsignale auf die Beschaffenheit des Bodenbelages zurückzuschließen ist. Anhand des ermittelten Bodenbelags können Parametereinstellungen hinsichtlich der Bodenbearbeitung vorgenommen werden, so beispielsweise eine Änderung der Saugleistung oder Aktivieren beziehungsweise Deaktivieren der Bürste oder Feuchteauftragsvorrichtung. Bekannte Lösungen nützen hierbei bevorzugt die Signallaufzeit zwischen Signalausgang und Signaleingang. Auch das Messen der Amplitude ist diesbezüglich bekannt. Beide bekannten Messmethoden setzen eine bestimmte Laufzeit voraus, damit akustisches Übersprechen und das Echo voneinander entkoppelt sind. Dies führt zu einer gegebenenfalls ungünstigen Baugröße des Ultraschallsensors, wobei die Laufzeitmessung weiter auch von der Einbauposition des Ultraschallsensors abhängt. Sollen auch hochflorige Teppichböden erkannt und unterschieden werden, muss das Echo stark verstärkt werden, wodurch der Ultraschallsensor insbesondere bei harten Böden schnell in die Sättigung des bevorzugt vorgesehenen Operationsverstärkers gelangt.
-
Im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik stellt sich eine technische Problematik, ein Bodenreinigungsgerät der in Rede stehenden Art insbesondere hinsichtlich der Ermittlung der Beschaffenheit eines Bodenbelages weiter zu verbessern.
-
Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einem Bodenreinigungsgerät gegeben, bei welchem darauf abgestellt ist, dass die Auswerteeinheit so eingerichtet ist, dass bei stark reflektierenden Bodenbelägen, wie Laminat oder Kork, diese über einen Teil der Zeitdauer der Reflektionssignale im Sättigungsbereich arbeitet. Auf ein Ultraschallsignal erfolgt eine Reflektion beziehungsweise ein Echo, das mit der Zeit abklingt. Die Auswerteeinheit ist nun so eingerichtet, dass sie bei stark reflektierenden Bodenbelägen zunächst im Sättigungsbereich arbeitet. Ein beispielsweise Verstärker begrenzt ein Signal. Die tatsächlich gegebene Signalstärke ist im Sättigungsbereich nicht zuverlässig erfassbar. Es können Verzerrungen auftreten.
-
Gleichwohl ist aber erkannt, dass auch eine solche Charakteristik – das Arbeiten des Ultraschallsensors über einen Teil der Zeitdauer im Sättigungsbereich – noch zur Auswertung herangezogen werden kann.
-
Etwa ergibt die Zeitdauer in welcher sich der Ultraschallsensor in dem Sättigungsbereich befindet (bei abklingendem Signal) eine verwertbare Aussage. Weiter kann auch die Charakteristik der Signale nach Verlassen des Sättigungsbereiches eine verwertbare Aussage liefern, indem etwa durch eine Abklingrate der Amplituden auf eine mögliche Höchstamplitude zurückgerechnet wird.
-
Zufolge der vorgeschlagenen Lösung kann die Ultraschallbeaufschlagung des Bodenbelages in weiter vorteilhafter Weise sogar innerhalb eines gegebenenfalls vorgesehenen Gehäuses, beispielsweise Trichters, erfolgen, welches Gehäuse sonst störend für eine Messung, insbesondere Laufzeitmessung, ist, da hierdurch Mehrfachreflektionen auftreten. Diese Mehrfachreflektionen sind zufolge der vorgeschlagenen Lösung nicht nachteilig, wirken sich vielmehr vorteilhaft aus. Auch ist durch das Arbeiten im Sättigungsbereich der Abstand zwischen Ultraschallsensor und abzutastendem Bodenbelag gegenüber den Lösungen aus dem bekannten Stand der Technik verringerbar, was weiter insbesondere bei Bodenreinigungsgeräten mit geringer Bodenfreiheit von Vorteil ist.
-
Auch kann der Ultraschallsensor kleiner als eigentlich erforderlich ausgelegt werden.
-
Bodenbeläge, wie beispielsweise hochflorige Teppichböden, bei denen die Reflektionssignale keine oder nur über einen vernachlässigbar kleinen Zeitraum geringe Sättigung auslösen, werden gegebenenfalls zusätzlich bevorzugt über bekannte Methoden erkannt, insbesondere über die Signallaufzeit und/oder über die Amplitude des empfangenen Signals.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruches 1 oder zu Merkmalen weiterer Ansprüche erläutert. Sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einzelnen Merkmalen des Anspruches 1 oder des jeweiligen weiteren Anspruches oder jeweils unabhängig von Bedeutung sein.
-
Bevorzugt werden insbesondere bei stark reflektierenden Böden entgegen den Lösungen des bekannten Standes der Technik nicht mehr (ausschließlich) die Signallaufzeit, sondern weitere Parameter des Signalechos bestimmt, so zunächst aus dem Energiegehalt der Mehrfachreflektionen die Dämpfung. Auch aus der Dauer, in der das Echo den Ultraschallempfänger übersteuert (Zeitdauer der Pegel-Übersteuerung), wird die maximale Amplitude geschätzt, woraus ein Dämpfungsäquivalent (vergleichbar mit dem Energiegehalt des Echos) unter Nutzung eines Algorithmus errechenbar ist. Aus der Fläche unter der weiter bevorzugt anzulegenden Hüllkurve über das Echosignal ist der Schwerpunkt der Echo-Hüllkurve (Abstand vom Messobjekt) berechnet, wobei weiter die Steigung aus der Flankensteilheit der Echo-Hüllkurve ermittelbar ist, was auf die Streuung der Oberfläche zurückschließen lässt.
-
Insbesondere der Energiegehalt, die Dauer der Übersteuerung, die Dämpfung/Nachhallzeit, der Schwerpunkt der Hüllkurve und die Flankensteilheit werden betrachtet und bevorzugt miteinander kombiniert. Hinzu kommt bevorzugt die Betrachtung der Streuung der einzelnen Parameter bei einer Mehrfachmessung. Die Messfehler, die sich untergrundtypisch verändern, werden genutzt, um unterschiedliche Beläge zu erkennen. Die Messpunkte in einem N-Dimensionalen Raum charakterisieren so über die Lage und Streuung den Bodentyp. Die Echo-Eigenschaften und die Streuung der Messwerte dienen als Messindikation und werden zur Bestimmung des Untergrundes herangezogen.
-
Anhand des zufolge Messung identifizierten Bodenbelages wird das Bodenreinigungsgerät in bevorzugter Ausgestaltung auf den jeweiligen Untergrund eingestellt, so beispielsweise zufolge Regelung der Saugleistung und/oder der Bürstendrehzahl. Bei insbesondere selbsttätig verfahrbaren Bodenreinigungsgeräten kann hierdurch eine Flächenbegrenzung erreicht sein, auf welcher Fläche sich das Gerät bewegen darf. Weiter ist hierdurch auch beispielsweise bei selbsttätig verfahrbaren Bodengeräten zur möglichen Feuchtreinigung von Bodenbelägen das Ausschalten der Feuchtreinigung beispielsweise bei erkannten Teppichböden erreichbar.
-
Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, die aber lediglich Ausführungsbeispiele darstellt. Ein Teil, das nur bezogen auf eines der Ausführungsbeispiele erläutert ist und bei einem weiteren Ausführungsbeispiel aufgrund der dort herausgestellten Besonderheit nicht (gerade) durch ein anderes Teil ersetzt ist, ist damit auch für dieses weitere Ausführungsbeispiel als jedenfalls mögliches vorhandenes Teil beschrieben. Auf der Zeichnung zeigt:
-
1 einen stielgeführten Staubsauger mit einem Vorsatzgerät in Form eines Bodenreinigungsgerätes, aufweisend einen Ultraschallsensor zur Bodenbelagsermittlung;
-
2 eine weitere perspektivische Darstellung des Bodenreinigungsgerätes, partiell aufgebrochen;
-
3 ein systematischer Sensoraufbau des Ultraschallsensors zur Bodenbelagsermittlung;
-
4 ein Diagramm eines empfangenen Echos mit eingetragener Hüllkurve;
-
5 ein Diagramm zur Darstellung kumulierter Flächenäquivalente;
-
6 ein weiteres Zeit-/Spannungsdiagramm zur Darstellung des empfangenen Ultraschallsignals;
-
7–10 in jeweils perspektivischer Darstellung Schalltrichter in verschiedenen Ausführungsformen zur Anordnung an den Ultraschallsensor.
-
Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu 1 eine Ausführungsform eines Bodenreinigungsgerätes 1 in Form eines Saug-Bürstengerätes als Vorsatzgerät für einen Staubsauger 2.
-
Das Bodenreinigungsgerät 1 weist im Wesentlichen ein Gehäuse 3 mit einem Rohranschlussstutzen 4 auf. In dem Gehäuse 3 erstreckt sich ein nicht dargestellter Saugkanal von dem Rohranschlussstutzen 4 ausgehend bis in einen in Richtung auf einen zu pflegenden Boden 5 gerichteten Saugraum. Letzterer befindet sich bevorzugt in einem stirnseitigen Bereich des Gerätes 1, welcher dem Rohranschlussstutzen 4 abgewandt ist und erstreckt sich nahezu über die gesamte, quer zu einer üblichen Verschieberichtung r betrachtete Gehäusebreite.
-
Das Bodenreinigungsgerät 1 stützt sich bevorzugt im Bereich des Saugmundes, weiter bevorzugt über eine in dem Saugmund angeordnete, nicht dargestellte Bürstenwalze, sowie über im Bereich des Rohranschlussstutzens 4 drehbar angeordnete Laufräder 6 auf dem Boden 5 ab.
-
Das Bodenreinigungsgerät 1 ist bevorzugt zur Verwendung als üblicher Vorsatz für einen Elektro-Staubsauger 2 zum Pflegen von Böden 5, insbesondere Teppichböden oder Hartböden, wie weiter beispielsweise Laminat- oder Korkböden, mit mindestens einer Borstenwalze bestückt.
-
Der Staubsauger 2 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel bevorzugt als handgeführter Stiel-Staubsauger ausgebildet, insbesondere aufweisend ein Grundgehäuse 7, in welchem ein nicht dargestellter Saug-Gebläse-Motor angeordnet ist. Über diesen ist eine Saugluftströmung erzielbar, wozu der Motor an einem in dem Grundgehäuse 19 angeordneten, gleichfalls nicht dargestellten Saugkanal angeschlossen ist. Letzterer mündet fußseitig des Staubsaugers 2 in einen Verbindungsabschnitt 8, der in Zuordnungsstellung gemäß 1 strömungsmäßig und weiter bevorzugt elektrisch angeschlossen ist an den Rohranschlussstutzen 4 des Bodenreinigungsgerätes 1.
-
In dem Grundgehäuse 7 ist weiter bevorzugt ein in die Luftströmung geschalteter Abscheider, bevorzugt in Form eines Filterbeutels vorgesehen.
-
Die Elektroversorgung insbesondere des Saug-Gebläse-Motors des Staubsaugers 2, darüber hinaus auch die Elektroversorgung etwaiger Elektrokomponenten in dem vorsatzgeräteseitigen Bodenreinigungsgerät 1 ist erreicht über ein Netzanschlusskabel 9. Die Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung, weiter bevorzugt darüber hinaus auch eine manuelle Leistungssteuerung des Saug-Gebläse-Motors, erfolgt bevorzugt über einen daumenbetätigbaren Schalter 10, der weiter bevorzugt im Bereich eines endseitig eines Handhabungsstieles 11 angeordneten Griffes 12 positioniert ist.
-
Im Bereich des Gerätebodens ist ein Ultraschallsensor 13 vorgesehen. Dieser ist im Wesentlichen mit seinem Ultraschallsender 14 sowie seinem Ultraschallempfänger 15 in Richtung auf den zu pflegenden Boden 5 gerichtet, zur Ermittlung der Beschaffenheit des Bodenbelages.
-
Der Ultraschallsensor 13 ist in 3 schematisch dargestellt. Dem Ultraschallsender 14 ist eine Treiberstufe 16 vorgeschaltet, während dem Ultraschallempfänger 15 ein Verstärker, insbesondere ein Operationsverstärker 17 nachgeordnet ist.
-
Der Ultraschallsensor 13 ist elektrisch verbunden mit einem Mikrocontroller 26, insbesondere aufweisend einen Pulswellenmodulator 19 vor der Treiberstufe 16 sowie einen Analog-/Digital-Wandler 20 elektrisch betrachtet hinter dem Verstärker 17. Weiterer Bestandteil ist insbesondere eine UART-Schnittstelle 21, über welche eine Auswerteeinheit 18 angeschlossen ist.
-
Der Ultraschallsensor 13, insbesondere der Ultraschallsender 14 und der Ultraschallempfänger 15 sind mit einem geringen Abstand a von bevorzugt 5 bis 20 mm, weiter bevorzugt etwa 10 mm zum abzutastenden Boden 5 angeordnet, dies weiter bevorzugt in Nebeneinanderanordnung.
-
Der Abstand a ist in weiter bevorzugter Ausgestaltung zumindest annähernd überbrückt durch einen, die ausgesandten und empfangenen Ultraschallwellen zumindest teilweise umschließenden Schalltrichter 22. In den 1 bis 3 ist ein Schalltrichter 22 gemäß der Darstellung in 7 angeordnet, welcher insgesamt eine zumindest annähernd hohle Halbkugelform aufweist. Der Abtastbereich ist durch eine umlaufende Wandung 23 umgeben. Zugeordnet dem Ultraschallsensor 13 ist in dem Schalltrichter 22 ein Fenster 24 angeordnet, durch welches die Schallwellen treten. Gemäß der dargestellten Ausführungsform kann in dem Schalltrichter 22 eine mit Abstand zur nach vertikal unten weisenden, umlaufenden Randkante der Wandung 23 beabstandet endende Trennwand 25 zwischen Ultraschallsender 40 und Ultraschallempfänger 15 vorgesehen sein.
-
8 zeigt einen Schalltrichter 22 mit einem insgesamt etwa rechteckigen Grundriss, wobei der dem Boden 5 zugewandte Endbereich der Wandung 23 nach außen auslippt.
-
In 9 ist ein Schalltrichter 22 dargestellt, der insgesamt schüttenartig ausgebildet ist.
-
Je nach Untergrund beziehungsweise Boden 5 unterscheidet sich das empfangene Echo. Aus der maximalen Amplitude ist eine relativ gute Unterscheidung zwischen Hartboden und Teppichboden möglich. Hierbei wird periodisch ein Ultraschallimpuls durch den Ultraschallsender 14 erzeugt, welcher von dem Messobjekt, hier dem Boden 5, zurückgeworfen wird. Ein zweiter Ultraschallwandler, insbesondere in Form eines Ultraschallempfängers 15, nimmt den Impuls auf. Das elektrische Signal wird verstärkt und im Mikrokontroller verarbeitet. Denkbar ist diesbezüglich auch eine Ausgestaltung, bei welcher derselbe Sensor sowohl sendet als auch empfängt.
-
Um auch insbesondere hochflorige Teppichböden erkennen zu können, muss das Echo stark verstärkt werden, wodurch bei Hartböden, wie beispielsweise Fliesen-, Kork- oder Laminatböden schnell die Sättigung des Operationsverstärkers erreicht wird. Der Schalltrichter 22 führt weiter dazu, dass mehrere störende Echos entstehen, was erfindungsgemäß jedoch vorteilhaft genutzt wird.
-
Bevorzugt wird hierbei die Hüllkurve H des Echos E analysiert, wobei das Signal bis in die Sättigung verstärkt werden kann.
-
Um hierbei weiter eine kompakte Bauweise des Sensors insgesamt sowie eine geringe Beabstandung a zum abzutastenden Boden 5 zu erreichen, wird bevorzugt nicht oder weniger die Signallaufzeit, sondern die weiteren Parameter des Signalechos E bestimmt.
-
So wird insbesondere aus dem Energiegehalt der Mehrfachreflektionen die Dämpfung bestimmt sowie aus der Dauer, in der das Echo E den Ultraschallempfänger 15 beziehungsweise den Verstärker 17 übersteuert, die maximale Amplitude geschätzt, woraus ein Dämpfungsäquivalent errechenbar ist. Aus der Fläche unter der Hüllkurve H ist der Schwerpunkt der Echo-Hüllkurve ermittelbar sowie die Steigung aus der Flankensteilheit der Echo-Hüllkurve.
-
Durch den Schalltrichter 22 werden zusätzliche Echos hervorgerufen. Diese stören beziehungsweise verfälschen zwar die Messung der Signallaufzeit. Die Messung des Energiegehaltes E sowie die Dauer der Nachhallzeit erweisen sich aber diesbezüglich als nicht empfindlich gegenüber dieser Art Störungen. Indirekt wird darüber wieder die Dämpfung des Bodens 5 und damit auf die Bodenbeschaffenheit zurückgeschlossen.
-
Da das Empfangssignal bis in die Sättigung verstärkt wird, geht das direkt übertragene Sendesignal in diesem unter. Dadurch kann die Sendeeinheit näher zum Boden 5 hin positioniert werden.
-
Insbesondere Teppichböden können dabei einzelne, sehr ähnliche Echos erzeugen, auch wenn sich deren Struktur stark unterscheidet. Bevorzugt wird deshalb, neben dem einzelnen Messwert, auch die Streuung der Messwerte analysiert. Je weiter diese streuen, desto stärker ist der Untergrund strukturiert.
-
Um keine Flächenberechnung durchführen zu müssen, wird das Empfangssignal bevorzugt aufsummiert.
-
Anhand der Steigung der Kurve kann bestimmt werden, wie viele Reflektionen am Empfänger 15 detektiert wurden.
-
5 zeigt exemplarisch eine solche Kurve anhand von vier unterschiedlichen Böden 5, wobei auf der X-Achse die Zeit und auf der Y-Achse kummulierte Werte abgetragen sind. Die Kurve K1 betrifft einen stark dämpfenden Teppichboden, während die Kurve K2 einen weniger stark dämpfenden Teppichboden darstellt. Mit K3 ist eine Kurve eines Korkbelages bezeichnet. K4 stellt einen Laminatboden dar.
-
Es ist zu erkennen, dass die Werte stark unterschiedlich sind. Insbesondere deren Endwerte lassen einen eindeutigen Rückschluss auf den Bodenbelag zu.
-
Werden mehrere Messungen durchgeführt, streut auch dieser Wert je nach Untergrund verschieden stark. In die Auswertung werden dann bevorzugt wieder die statischen Eigenschaften der Messung, wie Mittelwerte und die Abweichungen von diesen mitbetrachtet.
-
Für die Analyse werden weiter bevorzugt mehrere dieser Eigenschaften herangezogen. Diese Charakteristika der Echos können dann vorteilhaft für die Zuordnung verschiedener Untergründe genutzt werden. Die unterschiedlichen N-Eigenschaften beschreiben einen Punkt in einem N-Dimensionalen Raum. Darin werden Untergründe durch die Lage dieses Punktes im Raum beschrieben. Da die Messungen mehrfach durchgeführt werden, ergibt sich eine Wolke von Messwerten im N-Dimensionalen Raum. Die Ausdehnung in den verschiedenen Dimensionen ist dabei auch charakteristisch für die verschiedenen Untergründe.
-
Bevorzugt finden Time of Flight-Sensoren für die Ultraschallmessung Anwendung. Hierbei wird der Energiegehalt, die Dauer der Übersteuerung, die Dämpfung/Nachhallzeit, der Schwerpunkt der Hüllkurve und die Flankensteilheit betrachtet und miteinander kombiniert. Hinzu kommt die Betrachtung der Streuung der einzelnen Parameter. Die Messfehler, die sich untergrundtypisch verändern, werden genutzt, um unterschiedliche Beläge zu erkennen. Die Echo-Eigenschaften und die Streuung der Messwerte dienen als Messindikation und werden zur Bestimmung des Untergrundes herangezogen. Dies ist mit einer kostengünstigen und weniger leistungsfähigen Hardware umsetzbar.
-
In 6 ist ein weiteres Diagramm eines Empfangssignals dargestellt, mit der Laufzeit auf der X-Achse und der Spannung auf der Y-Achse.
-
Der Bereich b stellt hierbei im Bereich der Zeitdauer des Reflektionssignals den Sättigungsbereich dar, der Bereich c die Zeitdauer des anschließenden direkten Signals und der Bereich d die Zeitdauer des hieran anschließenden Echos. Die übliche Laufzeit des Signals erstreckt sich über die Bereiche b und c, entsprechend über den Zeitrahmen der Sättigung und des direkten Signals. Die Laufzeit ist mit e bezeichnet.
-
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bodenreinigungsgerät
- 2
- Staubsauger
- 3
- Gehäuse
- 4
- Rohranschlussstutzen
- 5
- Boden
- 6
- Laufrad
- 7
- Grundgehäuse
- 8
- Verbindungsabschnitt
- 9
- Netzanschlusskabel
- 10
- Schalter
- 11
- Handhabungsstiel
- 12
- Griff
- 13
- Ultraschallsensor
- 14
- Ultraschallsender
- 15
- Ultraschallempfänger
- 16
- Treiberstufe
- 17
- Verstärker
- 18
- Auswerteeinheit
- 19
- Pulswellenmodulator
- 20
- Analog-/Digital-Wandler
- 21
- Schnittstelle
- 22
- Schalltrichter
- 23
- Wandung
- 24
- Fenster
- 25
- Trennwand
- 26
- Mikrocontroller
- a
- Abstand
- b
- Bereich
- c
- Bereich
- d
- Bereich
- e
- Laufzeit
- r
- Verschieberichtung
- E
- Echo
- H
- Hüllkurve
- K1
- Kurve
- K2
- Kurve
- K3
- Kurve
- K4
- Kurve