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Einrichtung für Produkte, insbesondere Arzneimittel und/oder Nahrungsmittel und/oder Produkte, die nur für eine bestimmte Zeitdauer verwendet werden können, mit einem Kennzeichnungsmittel zur Bestimmung des Verfallsdatums und/oder der Qualität, das auf der Oberfläche des Produkts sichtbar aufgebracht ist.
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Für den Verkauf ist die Anbringung einer maschinell lesbaren Produktnummer nützlich, wie die European Article Number oder der Universal Product Code, die in Strichcodes kodiert sind. Bei abgewogenen oder abgefüllten Produkten findet sich innerhalb der Europäischen Union meist ein Strichcode neben dem Füllgewicht oder Füllvolumen. Dieses kennzeichnet, dass der Befüllungsvorgang der Europäischen Fertigpackungsrichtlinie entsprach. Anhand einer CE-Kennzeichnung kann erkannt werden, dass ein Produkt den gesetzlichen Bestimmungen es berührender EG-Richtlinien entspricht und daher innerhalb der Europäischen Gemeinschaft gehandelt werden darf. Das Zeichen stellt allerdings nur eine Konformitätserklärung dar: Der Hersteller erklärt, alle relevanten Verordnungen der EU einzuhalten. Es wird nicht durch eine unabhängige Prüfstelle vergeben. Gefahrensymbole informieren optisch über potenzielle Gefahren, die beim Gebrauch des Produktes auftreten können. Noch differenzierter geben die R- und S-Sätze in Abkürzungsform Auskunft über Gefahren.
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Ferner ist es bekannt, auf einem Produkt die Verwendungsdauer (englisch: period after opening, PAO) anzugeben, wie lange ein Kosmetikprodukt nach dem Öffnen verwendet werden kann, ohne schädlich für den Verbraucher zu sein.
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Zur Kennzeichnung auf Produkten dient ein Symbol, das einen offenen Cremetopf darstellt, gefolgt von dem Zeitraum.
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Ausgedrückt wird der Zeitraum dabei in Monaten (Abkürzung M) und/oder Jahren (Abkürzung A). In der Europäischen Gemeinschaft wurde die Pflicht zur Angabe der Verwendungsdauer durch die EG-Richtlinie 2003/15/EG im Jahr 2003 eingeführt. Das Symbol wurde in der Richtlinie 2003/80/EG festgelegt. Betroffen sind kosmetische Mittel mit einer Mindesthaltbarkeit von mehr als 30 Monaten. Für Produkte, die nicht länger als zweieinhalb Jahre haltbar sind, ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum anzugeben, vgl. die Kosmetikrichtlinie. Die Pflicht zur Verwendungsdauer-Angabe wurde in Deutschland durch eine Verordnung in nationales Recht umgesetzt.
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Medikamente dürfen üblicherweise nur bestimmten klimatischen Bedingungen ausgesetzt werden, um die Wirkung der Präparate zu erhalten und dem Patienten somit die benötigte Medikation in geforderter Qualität zukommen lassen zu können. Abweichungen von den idealen Lagerbedingungen bzw. wechselnde Umweltbedingungen beeinflussen die Qualität eines Medikaments unmittelbar und können zum vorzeitigen Verderb führen. Für den Patient sind Abweichungen von idealen Lagerbedingungen normalerweise nicht direkt zu erkennen. Vielfach verzichten Patienten auch auf das Studium des Aufdrucks auf der Verpackung oder lesen den Beipackzettel nicht, womit ihnen letztlich auch die empfohlenen Lagerbedingungen unbekannt sind.
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Er verlässt sich in der Regel auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Dies sagt jedoch nichts über die eigentliche ”Frische” des Medikaments aus, sondern lediglich etwas über die Haltbarkeit bei empfohlenen Lagerungsbedingungen. Aber nicht nur für den Patienten, sondern auch für den Produzenten, den Lieferanten und den Apotheker ist es vielfach schwierig, schnelle und sichere Entscheidungen über den Zustand der Medikamente zu treffen. Er verlässt sich in der Regel auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Dies sagt jedoch, wie erwähnt, nichts über die eigentliche ”Frische” des Medikaments aus, sondern lediglich über die Haltbarkeit bei empfohlenen Lagerungsbedingungen.
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Diese Art der Kennzeichnung über das Verfalldatum verlangt aber vom Verbraucher, dass er sich beim Erwerb eines Produkts die Ware genau anschauen muss, um das in den meisten Fällen sehr klein gedruckte Verfallsdatum zu erkennen. Beim Einkauf von vielen kleinen Artikeln unterbleibt daher oft diese Kontrolle, da sie sehr zeitaufwendig ist. Die Qualität und Sicherheit über die Haltbarkeit von Medikamenten wird in erster Linie durch die Umweltbedingungen, wie z. B. Temperatur, Gasatmosphäre und relative Luftfeuchtigkeit, während des Transports und der Lagerung beeinflusst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung oder Kennzeichnung zu schaffen, mit deren Hilfe der Käufer oder Verbraucher bei der Auswahl eines Produkts, insbesondere eines Nahrungsmittelprodukts und/oder Arzneimittels und/oder eines Produkts, das nur für eine bestimmte Zeitdauer verwendet werden kann, ohne längeres Suchen schnell erkennen kann, wie lange das Produkt noch zu verwenden ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Kennzeichnungsmittel mindestens ein Kennzeichnungs-Element aufweist, das nach Ablauf des Verfallsdatums oder nach Ablauf der Zeitdauer der Verwendungsmöglichkeit sein Erscheinen derart sichtbar und/oder blickfangmäßig verändert, dass der Verbraucher oder auch der Lieferant sofort erkennt, dass das Produkt keiner Verwendung mehr zugeführt werden kann. Hierdurch kann die Verwendung von falsch gelagerten Produkten, wie Medikamente, weitgehend ausgeschaltet werden. Ferner wird mit der vorliegenden Erfindung sichergestellt, dass durch deutlich sichtbare, direkt auf den Medikamenten-Displays aufgebrachte Kennzeichnung, der Verbraucher oder der Patient mit Hilfe von optischen Effekten auf den Zustand der Präparate aufmerksam gemacht wird, um ihm damit die größtmögliche Sicherheit im Umgang mit Medikamenten zu ermöglichen.
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Hierzu ist es vorteilhaft, dass das Kennzeichnungsmittel aus einem oder mehreren Teilelementen besteht, die jeweils mit unterschiedlichen Farben ausgestattet sind, wobei jede einer Zeitdauer zugeordnet ist, in der das Produkt noch eine bestimmte Zeit, insbesondere noch mehrere Monate verwendbar ist und dass das Kennzeichnungsmittel als Banderole ausgebildet ist, die nach Ablauf des Verfallsdatums eine Farbe annimmt, die vom Verbraucher sofort erkennbar ist.
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Ferner ist es von Vorteil, dass das Kennzeichnungsmittel ein Energie-Speicher-Element enthält, das nach Ablauf des Verfallsdatums in kurzen Intervallen blinkt und/oder sein Farbpigment in kurzen Intervallen verändert, wobei das Kennzeichnungs-Element ein Solarmodul oder Photovoltaikmodul ist, das Licht direkt in elektrische Energie umwandelt und bei Lichteinwirkung das entsprechende Farbelement aktiviert und/oder Intervall mäßig blinken lässt.
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Dazu ist es vorteilhaft, dass das Kennzeichnungs-Element so ausgestattet ist, dass es nur bei Überschreiten des Verfallsdatums aktiviert wird und/oder blinkt oder die das Produkt umgebende Banderole sichtbar werden lässt, wobei gleichzeitig auch auf der Banderole ein Schriftzug, wie Produkt nur noch x Tage verwendbar, oder nicht mehr verwendbar, erscheint.
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Der veränderte Farbton bleibt nach Überschreitung der Ablauffrist oder Überschreiten einer einzuhaltenden Lagertemperatur erhalten. Somit kann der veränderte Farbton des Indikatorfeldes auf dem Kennzeichnungs-Element dem Patienten die erforderlichen Auskünfte darüber geben, ob das Verfallsdatum eingehalten oder die Lagertemperatur überschritten wurde. Dies wird erfindungsgemäß dadurch bewirkt, dass ein farbiges Indikator-Feld oder eine spezielle Beschichtung, bestehend aus irreversiblen Thermofarben wie Thermolacke oder Thermochromlacke auf das Kennzeichnungs-Element oder Display aufgetragen, aufgedruckt bzw. aufgeklebt wird. Der Farbton ist z. B. temperaturabhängig oder zeitabhängig. Das Indikatorfeld kann durch RFID-Technik ergänzt werden. Ein RFID-System besteht aus einem Transponder, der sich am oder im Gegenstand und einen kennzeichnenden Code enthält, sowie einem Lesegerät zum Auslesen dieser Kennung dient. RFID-Transponder können so klein sein wie ein Reiskorn und implantiert werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, RFID-Transponder über ein spezielles Druckverfahren stabiler Schaltungen aus Polymeren herzustellen. Die Vorteile dieser Technik ergeben sich aus der Kombination der geringen Größe und der unauffälligen Auslesemöglichkeit.
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Nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag kann das Indikatorfeld aus irreversiblen Thermofarben bestehen. Diese zeigen eine irreversible Reaktion bzw. eine Farbänderung bei der Überschreitung einer definierten Schwellentemperatur oder eines Zeitfaktors.
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Von besonderer Bedeutung ist für die vorliegende Erfindung, dass verschiedene Kennzeichnungs-Elemente auf dem Produkt aufgebracht werden können und jedem einzelnen Kennzeichnungs-Elements eine bestimmte Eigenschaft zugeordnet wird. Bei Farbveränderung des ersten Kennzeichnungs-Elements weiß der Verbraucher sofort, dass das Verfallsdatum abgelaufen ist während bei Farbveränderung des zweiten Kennzeichnungs-Elements die Lagertemperatur nicht eingehalten wurde. In vorteilhafter Weise werden die Größe des Kennzeichnungs-Elements und die Farbe für das Kennzeichnungs-Element so gewählt, dass dem Verbraucher, der dieses Produkt ausgewählt hat, das Kennzeichnungs-Element mit der Farbe sofort ins Auge fällt und ihm die notwendige Information liefert.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt.
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Die Zeichnung zeigt ein Kennzeichnungsmittel 2, das auf einer Oberfläche 3 von Produkten 1, insbesondere Nahrungsmittel und/oder Arzneimittel und/oder Produkte, die nur für eine bestimmte Zeitdauer verwendet werden können, aufgebracht werden kann.
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In der Zeichnung weist das Kennzeichnungsmittel 2 mindestens ein Kennzeichnungs-Element 4 auf, das nach Ablauf des Verfallsdatums oder nach Ablauf der Zeitdauer der Verwendungsmöglichkeit sein Erscheinen derart sichtbar und/oder blickfangmäßig verändert, dass der Verbraucher oder der Lieferant sofort erkennt, dass das Produkt keiner Verwendung mehr zugeführt werden kann.
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Das Kennzeichnungsmittel 2 besteht aus einem oder mehreren Teilelementen 5, die jeweils mit unterschiedlichen Farben ausgestattet sind, wobei jede Farbe einer bestimmten Information, wie Ablauf des Verfallsdatums oder Nichteinhaltung der Lagertemperatur, zugeordnet ist.
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Das Kennzeichnungsmittel 2 kann als Banderole ausgebildet sein, die anfangs unsichtbar ist und erst nach Ablauf des Verfallsdatums eine Farbe annimmt, die vom Verbraucher sofort erkennbar ist und ihm die gewünschte Information liefert.
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Das Kennzeichnungsmittel 2 kann auch ein Energie-Speicher-Element enthalten, das nach Ablauf des Verfallsdatums in kurzen Intervallen blinkt und/oder sein Farbpigment in kurzen Intervallen verändert.
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Ferner kann das Kennzeichnungs-Element 2 ein Solarmodul oder Photovoltaikmodul sein, das Licht direkt in elektrische Energie umwandelt und bei Lichteinwirkung das entsprechende Farbelement aktiviert und/oder intervallmäßig blinken lässt und auf diese Weise dem Verbraucher die notwendige Information vermittelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Produkt
- 2
- Kennzeichnungsmittel
- 3
- Oberfläche
- 4
- Kennzeichnungs-Element
- 5
- Teilelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- EG-Richtlinie 2003/15/EG [0005]
- Richtlinie 2003/80/EG [0005]