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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Senden und/oder Empfangen von Messdaten eines Feldgeräts, eines Betriebszustandes des Feldgeräts, Steuer-/Regelsignalen zum Feldgerät und/oder Servicesignalen des Feldgeräts, sowie ein System.
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Feldgeräte sind technische Einrichtungen im Bereich der Automatisierungstechnik, die mit einem Produktionsprozess in direkter Beziehung stehen. "Feld" bezeichnet in der Automatisierungstechnik den Bereich außerhalb von Schaltschränken bzw. Leitwarten. Feldgeräte sind dabei sowohl Aktoren (Stellglieder, Ventile, ...), Sensoren (pH, Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung, ...) als auch Messumformer.
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Ohne Einschränkung der Allgemeinheit soll im Folgenden das technische Problem anhand eines Sensors erklärt werden.
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Es sind Sensoren am Markt erhältlich, die direkt an einen Feldbus angeschlossen werden. Es ist somit nicht mehr zwingend notwendig, dass diese mit einem Messumformer verbunden sind. Die erste Möglichkeit sich Messdaten des Sensors, den Zustand des Sensors o.ä. anzeigen zu lassen, ist an einem vom Sensor entfernten Ort, z.B. der Leitwarte. Zur Kontrolle des Zustands, zum schnellen Erfassen von Messwerten vor Ort oder für gewisse Operationen, insbesondere die Kalibrierung, ist es dennoch notwendig eine Anzeigemöglichkeit direkt in der unmittelbaren Nähe des Sensors zu haben. So gibt der Sensor z.B. während der Kalibrierung etwa die Anweisungen „Tauche in erste Lösung, Messwert erfassen, Tauche in zweite Lösung, Messwert erfassen etc.“
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein System bereit zu stellen, die eine schnelle und einfache Kommunikation mit einem Feldgerät vor Ort ermöglichen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein System zur Kommunikation mit einem Feldgerät, insbesondere zum Senden und/oder Empfangen von Mess-, Zustands- und/oder Servicesignalen des Feldgeräts, Steuer-/Regelsignalen zum Feldgerät, sowie Anzeige derselben. Dabei umfasst die Vorrichtung ein Kommunikationsmodul und einen Adapter, wobei das Kommunikationsmodul einen Anschlussbereich und einen Kommunikationsbereich umfasst, wobei der Kommunikationsbereich zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation zum Feldgerät umfasst, und wobei am Anschlussbereich erste Anschlussmittel vorgesehen sind. Am Adapter sind zweite Anschlussmittel vorgesehen, wobei die zweiten Anschlussmittel zu den ersten Anschlussmitteln komplementär ausgestaltet sind, wobei der Adapter ein Interface umfasst, und wobei der Adapter passiv ausgestaltet ist. Dazu umfasst das System ein Anzeige-/Bediengerät, wobei das Interface zum Anschluss an das Anzeige-/Bediengerät ausgestaltet ist, wobei das Anzeige-/Bediengerät als portables Mobilgerät ausgestaltet ist, wobei das Mobilgerät zum Batterie- oder Akkubetrieb ausgestaltet ist, und wobei die ersten Anschlussmittel, die zweiten Anschlussmittel und das Interface als Steckkontakte ausgestaltet sind.
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Wird das System als modulares System bestehend aus Vorrichtung und Anzeige-/Bediengerät ausgestaltet, wird die gestellte Aufgabe erfüllt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn auch die Vorrichtung als modulare Vorrichtung bestehend aus Kommunikationsmodul und Adapter ausgestaltet wird.
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Das Kommunikationsmodul ist als Gleichteil ausgestaltet, d.h. das Kommunikationsmodul kann unverändert in verschiedenen Anwendungen verwendet werden, insbesondere können verschiedene Anzeige-/Bediengeräte an die Vorrichtung angeschlossen werden. Es kann etwa sein, dass sowohl das Kommunikationsmodul als auch der Adapter jeweils ein in einem eigenen Gehäuse angebraucht sind und durch die Steckkontakte ineinander gesteckt werden.
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Wird das Anzeige-/Bediengerät als portables Mobilgerät ausgestaltet kann es variabel überall eingesetzt werden wo es benötigt wird, insbesondere auch an leicht zugänglichen Orten, besonders bevorzugt auch abseits des Feldgeräts, welches unter Umständen an einem schwer zugänglichen Ort platziert ist.
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„Passiv“ im Sinne dieser Erfindung sei als nicht-Energie-verbrauchend zu verstehen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Kommunikationsschnittstelle als drahtgebundene Schnittstelle, insbesondere als Schnittstelle nach Ex-i, ausgestaltet. Dies ermöglicht die Verwendung der Vorrichtung in einem Ex-geschützten Bereich.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Kommunikationsschnittstelle als drahtlose Schnittstelle ausgestaltet. Die Vorteile einer zusätzlichen oder alternativen drahtlosen Schnittstelle liegen auf der Hand, etwa dass die Vorrichtung frei positioniert werden kann. Insbesondere ist die Vorrichtung so platziert, dass sie leicht zugänglich ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei der drahtlosen Schnittstelle um eine Schnittstelle nach einem der Standards Bluetooth, Z-Wave, ANT, IEEE 802.11, insbesondere WLAN, oder IEEE 802.15.4, insbesondere ZigBee. Diese Standards ermöglichen einen einfachen Kommunikationsaufbau und ermöglichen mit relativ wenig Energieverbrauch zu senden.
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Bevorzugt baut sich die Kommunikation zum Feldgerät instantan auf. Somit vergeht nicht viel Zeit und ein Servicetechniker kann sofort mit den zu erledigen Aufgaben beginnen.
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In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Mobilgerät um ein Mobiltelefon, Smartphone, Personal Digital Assistant oder einen Tablet-PC und das Interface ist zum Anschluss an das Mobiltelefon, Smartphone, Personal Digital Assistant oder den Tablet-PC ausgestaltet. In der heutigen Zeit ist davon auszugehen, dass ein Techniker vor Ort zumindest eines der genannten Geräte mit sich trägt, so dass keine weiteren Geräte angeschafft werden müssen.
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Alternativ handelt es sich bei dem Mobilgerät um ein Display in einem Gehäuse, wobei das Display in einem Gehäuse eine Hauptplatine umfasst, wobei das Kommunikationsmodul im Gehäuse positioniert ist,
wobei das Interface als internes Interface im Gehäuse, insbesondere als Steckkarte in die Hauptplatine ausgestaltet ist, oder wobei das Kommunikationsmodul in die Hauptplatine integriert ist.
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Ist es aus verschiedenen Gründen, etwa aus sicherheitsrelevanten Gründen, nicht möglich ein Gerät der Gruppe Mobiltelefon, Smartphone, Personal Digital Assistant oder einen Tablet-PC mitzuführen, ist die Verwendung eines Display mit Gehäuse äußerst sinnvoll. Der Servicetechniker hat somit die Möglichkeit direkt vor Ort die zu erledigenden Aufgaben durchzuführen, da das Display im Gehäuse direkt zu diesem Zweck ausgelegt wurde. Es sind zwei Anwendungen denkbar: im mobilen Einsatz erfolgt die Energieversorgung des Displays in einem Gehäuse über Batterien oder Akkus und das Kommunikationsmodul ist als Steckkarte oder direkt in die Hauptplatine integriert. Möglichst genügt das Display in einem Gehäuse den Anforderungen an den Ex-Schutz, wodurch es in Ex-geschützten Bereich eine Anlage eingesetzt werden kann. Somit kann im zweiten Anwendungsfall das Display in einem Gehäuse stationär montiert werden an Stellen an denen sonst kein Display möglich ist. Die Energieversorgung kann ebenfalls über Akkus oder Batterien erfolgen, selbstverständlich ist aber auch ein Anschluss an das stationäre Stromnetz möglich. Die Kommunikation erfolgt auch drahtlos oder per Kabel, möglichst nach Ex-i. Im drahtlosen Fall kann das Display in einem Gehäuse an einem leicht zugänglichen Ort positioniert werden, auch wenn das Feldgerät entfernt positioniert ist.
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In einer weiteren Alternative handelt es sich bei dem Mobilgerät um einen tragbaren Computer, Notebook, Sub-Notebook, Netbook oder Desknote. Üblicherweise haben Mobilgeräte dieser Gruppe eine bessere Rechenleitung als die bereits genannten, so dass auch komplexere Aufgaben erledigt werden können.
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In einer weiteren Alternative handelt es sich bei dem Mobilgerät um einen virtuellen Sensor, eine Serviceeinheit oder einen Messumformer.
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Ein virtueller Sensor ist in der Lage einen bestimmten Messwert zu simulieren, d.h. der virtuelle Sensor sendet ein Messsignal, das einer tatsächlichen Messung entspricht. Eine Serviceeinheit ist ein Gerät, das den Status eines zweiten Feldgeräts auslesen und bewerten kann.
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Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich, wenn es sich bei dem Interface um ein USB-Interface handelt. Da USB vor längerer Zeit zu einem Standard geworden ist, können somit vielfältigste Endgeräte angeschlossen werden.
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In einer Ausführungsform sind das Kommunikationsmodul und der Adapter als Einheit ausgestaltet.
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In einer Weiterbildung handelt es sich bei den Servicesignalen um Signale zur Diagnose, Wartung und/oder Kalibrierung. Dies sind typische Serviceaufgaben, die ein Anzeige-/Bediengerät erfordern.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Anordnung mit zumindest einem System und zumindest ein Feldgerät, wobei im Feldgerät eine Sende-/Empfangseinheit zur Kommunikation mit dem System vorgesehen ist, wobei die Sende-/Empfangseinheit als Steckkarte im Feldgerät, ins Feldgerät integriert, als Ansteckmodul zum Feldgerät oder als Einsteckmodul zum Feldgerät ausgestaltet ist.
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Die Steckkarte kann etwa in die Hauptplatine des Feldgeräts gesteckt werden oder direkt in das Feldgerät integriert werden (etwa als Teil der Hauptplatine). Als Ansteckmodul ist etwa ein Modul mit Kabel zu verstehen, das an das Feldgerät angeschlossen wird. Das Modul kann somit optimal platziert werden. Als Einsteckmodul ist ein Modul zu verstehen, das direkt in das Feldgerät gesteckt wird.
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Die genannten Vorteile des Systems werden also auf eine Anordnung erweitert, wobei es sich bei dem Feldgerät bevorzugt um einen Sensor, einen Aktor, einen virtuellen Sensor, einen Messumformer und/oder einen displaylosen Messumformer handelt.
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Abschließend seien die Vorteile nochmals kurz umrissen: der Servicetechniker kann mit einem Mobilgerät, idealerweise eines das bereits vorhanden ist, also insbesondere ein Smartphone o.ä., in der Nähe eines Feldgerät arbeiten und instantan eine Verbindung aufbauen. So kann der Servicetechniker etwa Messdaten abrufen, Steuerbefehle geben oder Serviceaufgaben durchführen. Insbesondere sollen Aufgaben erwähnt werden, die ein Display und Interaktion erfordern, wie z.B. die Kalibrierung.
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Da das Kommunikationsmodul als Gleichteil realisiert ist, können verschiedenste Mobilgeräte angewendet werden. Insbesondere kann ein Display an einer leicht zugänglichen Stelle angebracht und im Ex-Bereich platziert werden.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näherer erläutert. Es zeigen
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1a die Vorrichtung des erfindungsgemäßen Systems,
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1b die Vorrichtung des erfindungsgemäßen Systems in einer Ausgestaltung,
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2a das erfindungsgemäße System,
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2b das erfindungsgemäße System in einer Ausgestaltung,
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3a die erfindungsgemäße Anordnung,
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3b die erfindungsgemäße Anordnung in einer Ausgestaltung,
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4a die erfindungsgemäße Anordnung in einer weiteren Ausgestaltung,
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4b die erfindungsgemäße Anordnung in einer weiteren Ausgestaltung,
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5a die erfindungsgemäße Anordnung in einer typischen Anwendung, und
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5b die erfindungsgemäße Anordnung in einer Ausgestaltung in einer typischen Anwendung.
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In den Figuren sind gleiche Merkmale mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die Vorrichtung 1 als Teil des erfindungsgemäßen Systems 100 in seiner Gesamtheit hat das Bezugszeichen 1 und ist in 1a dargestellt. Die Vorrichtung 1 hat eine handhabbare Größe in der Größenordnung eines USB-Sticks, also etwa wenige Zentimeter, insbesondere 1–5 cm.
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Die Vorrichtung 1 besteht aus einem Kommunikationsmodul 2 und einem Adapter 3. Das Kommunikationsmodul 2 ist eingeteilt in einen Kommunikationsbereich 2.1 und einen Anschlussbereich 2.2. Im Anschlussbereich 2.2 sind erste Anschlussmittel 2.3 vorgesehen. Am Adapter 3 sind zweite Anschlussmittel 3.3 vorgesehen, die zu den ersten Anschlussmitteln 2.2 komplementär ausgestaltet sind. Hier werden etwa Steckkontakte oder Stecker-Buchse-Kombinationen realisiert. Der Kontakt kann auch durch Schrauben, insbesondere Rändelschrauben, realisiert sein. Neben dieser mechanischen Kontaktierung werden über die Anschlussmittel 2.3, 3.3 auch elektrische Kontakte geführt, insbesondere von der Kommunikationsschnittstelle 2.4 (im Kommunikationsmodul 2, Details siehe unten) zur Adapterlogik 3.1.
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An der, den zweiten Anschlussmitteln 3.3 gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Interface 3.2 zum Anschluss an ein Anzeige-/Bediengerät 4, siehe dazu beispielsweise 2a. Das Interface 3.2 ist spezifisch auf das Anzeige-/Bediengerät 4 ausgestaltet, d.h. je nachdem was für ein Anzeige-/Bediengerät 4 angeschlossen wird, ist das Interface 3.2 passend dazu ausgestaltet.
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Das Kommunikationsmodul 2 ist als Gleichteil ausgestaltet, d.h. das Kommunikationsmodul 2 kann unverändert in verschiedenen Anwendungen verwendet werden, insbesondere können verschiedene Anzeige-/Bediengeräte 4 (siehe unten) an die Vorrichtung 1 angeschlossen werden.
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Die Adapterlogik 3.1 leitet die Kommunikationssignale von der Kommunikationsschnittstelle 2.4, die über die Anschlussmittel 2.3, 3.3 an den Adapter 3 geleitet wurden, an das Interface 3.2 weiter. Je nach Anzeige-/Bediengerät 4 übernimmt die Adapterlogik 3.1 Umverdrahtung etc. Bevorzugt ist die Adapterlogik 3.1 passiv ausgestaltet, d.h. verbraucht selbst keine Energie.
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In 1a sind sowohl Kommunikationsmodul 2 als auch Adapter 3 jeweils in einem eigenen Gehäuse angebracht. Diese werden durch die Steckkontakte 2.3, 3.3 miteinander verbunden.
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1b zeigt eine Ausgestaltung der Vorrichtung 1. In 1b sind das Kommunikationsmodul und der Adapter als Einheit, d.h. als einstückiges Modul in nur einem einzigen Gehäuse, gezeigt. Die Anschlussmittel 2.3, 3.3 sind somit überflüssig.
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Durch das Interface 3.2 kann die Vorrichtung 1 an ein Anzeige-/Bediengerät 4 angeschlossen werden, siehe 2a und 2b. Das Anzeige-/Bediengerät 4 verfügt über zumindest ein Display 4.1 und über zumindest ein Bedienelement 4.2. Das Anzeige-/Bediengerät 4 ist als Mobilgerät ausgestaltet. Die Vorrichtung 1 und das Anzeige-/Bediengerät 4 bilden das erfindungsgemäße System 100.
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In 2a ist das Anzeige-/Bediengerät 4 als Smartphone gezeigt. Ausgestaltungen lassen ein Mobiltelefon, Personal Digital Assistant oder einen Tablet-PC zu. Das Anzeige-/Bediengerät 4 in 2a verfügt über ein Interface 4.3. Die Vorrichtung 1 wird über sein Interface 3.2 an das Interface 4.3 des Anzeige-/Bediengerät 4 angeschlossen.
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Ist das Anzeige-/Bediengerät 4 etwa ein Gerät der Firma Apple Inc., insbesondere ein iPhone, iPad oder iPod, so ist das Interface 3.2 als dazu passender Dock-Adapter ausgestaltet.
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Ist das Anzeige-/Bediengerät 4 etwa ein Gerät mit Android-Betriebssystem, so ist das Interface 3.2 als dazu passender Adapter, etwa als mini-USB oder micro-USB ausgestaltet. Auch bei Mobilgeräten mit anderen Betriebssystemen, also etwa Palm webOS, Windows Mobile, Symbian, BlackBerry OS oder bada ist das Interface 3.2 zum Mobilgerät 4 passend ausgestaltet, wobei in letzter Zeit sich verschiedene Arten von USB (die bereits angesprochenen mini- oder micro-USB) statt verschiedener herstellerspezifischer proprietärer Lösungen durchgesetzt haben. Da ein mini- oder micro-USB-Stecker im Gegensatz zum angesprochenen Apple Inc. Dock-Adapter keine nennenswerten mechanischen Kräfte aufnehmen kann, ist auch ein entsprechendes Kabel als Interface 3.1 machbar.
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Wie bereits erwähnt ist das Kommunikationsmodul 2 als Gleichteil ausgestaltet und nur der Adapter wird entsprechend des Anzeige-/Bediengerät 4 angepasst.
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2b zeigt ein Anzeige-/Bediengerät 4, das als batterie- oder akkubetriebenes Display 4.1 in einem Gehäuse 4.4 mit Bedienelementen 4.2 ausgestaltet ist. Die Vorrichtung 1 ist dabei als internes Modul im Gehäuse 4.4 angebracht, was in 2b und den folgenden Figuren gestrichelt eingezeichnet ist. Das Anzeige-/Bediengerät 4 umfasst eine Hauptplatine, wobei die Vorrichtung 1 somit als Steckkarte in die Hauptplatine realisiert werden kann. Alternativ kann die Vorrichtung direkt in die Hauptplatine integriert sein. Wiederum wird das gleiche Kommunikationsmodul 2 verwendet und der Adapter 3 entsprechend der Bestimmung als Steckkarte oder integriert in die Hauptplatine angepasst.
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Als weitere Ausgestaltung wird das Interface 3.2 als USB Schnittstelle ausgestaltet. So kann das Interface 3.2 als Standard-USB-Stecker ausgestaltet sein. Die Vorrichtung 1 ist somit in der Lage an ein Anzeige-/Bediengerät 4 angeschlossen zu werden, das als tragbarer Computer, Notebook, Sub-Notebook, Netbook oder Desknote ausgestaltet ist.
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In 3a ist die erfindungsgemäße Anordnung 8 abgebildet. Man erkennt neben dem Anzeige-/Bediengerät 4 mit integrierter Vorrichtung 1 ein Feldgerät 5. Das Feldgerät 5 ist als Sensor ausgestaltet, etwa als pH-, Redoxpotential-, Temperatur-, Leitfähigkeit-, Druck-, Durchfluss-, Füllstand-, Dichte-, Viskosität-, Sauerstoff-, Kohlenstoffdioxid- oder Trübungssensor ausgestaltet. Messgeräte, die zur Bestimmung der entsprechenden Prozessgrößen geeignet sind, werden von der Firmengruppe Endress+Hauser in großer Variantenvielfalt angeboten und vertrieben. Ohne Beschränkung ist in 3a das Feldgerät 5 als pH-Sensor ausgestaltet.
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Der Sensor 5 ist über ein Kabel 5.1 direkt mit einem übergeordneten System, etwa ein Leitsystem 5.2 verbunden. Am oder im Sensor 5 befindet sich eine Sende-/Empfangseinheit 5.3. Die Sende-/Empfangseinheit 5.3 kommuniziert 6 mit dem Anzeige-/Bediengerät 4, insbesondere mit der Vorrichtung 1, insbesondere mit dem Kommunikationsmodul 2 und insbesondere mit der Kommunikationsschnittstelle 2.4.
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Die Kommunikation 6 zwischen Feldgerät und Kommunikationsschnittstelle 2.4 im Anzeige-/Bediengerät 4 erfolgt drahtlos. Die Kommunikation 6 erfolgt insbesondere nach einem der Standards Bluetooth, Z-Wave, ANT, IEEE 802.11, insbesondere WLAN, oder IEEE 802.15.4, insbesondere ZigBee.
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Bevorzugt wird IEEE 802.15.4 verwendet. Dieser Standard definiert die untersten beiden Schichten des OSI-Modells, den Bitübertragungs- und den MAC-Layer. Höhere Protokollebenen mit Funktionen zum Routing und einer Anwendungsschnittstelle können anderweitig definiert werden, etwa durch Standards wie ZigBee oder firmeneigene proprietäre Lösungen. Wesentliche Eigenschaften sind die geringe Leistungsaufnahme und die Nutzung der lizenzfreien ISM-Bänder.
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Durch die Verwendung des IEEE 802.15.4-Standards kann zwischen Feldgerät 5 und Anzeige-/Bediengerät 4 instantan und einfach eine Verbindung hergestellt werden. So können über das Anzeige-/Bediengerät 4 Messdaten des Feldgeräts 5, der Betriebszustand des Feldgeräts 5, Steuer-/Regelsignalen zum Feldgerät 5 und/oder Servicesignalen (etwa zur Diagnose, Wartung oder Kalibrierung) des Feldgeräts 5 gesendet und/oder empfangen werden.
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Ein typisches Anwendungsbeispiel ist die Kalibrierung. Die Kalibrierung erfordert Interaktion mit dem Servicetechniker: Tauche in erste Lösung, Messwert erfassen, Tauche in zweite Lösung, Messwert erfassen etc. Dabei muss der Techniker wissen, wann was getan werden muss. Diese Handlungen bedürfen eines Displays. Wie erwähnt ist das Feldgerät 5 direkt mit dem Leitsystem 5.2 verbunden und es ist dazwischen kein Display vorgesehen. Mit Hilfe der Vorrichtung 1 bzw. mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung 8 kann trotzdem eine Kalibrierung oder andere servicetechnische Aufgaben vor Ort erledigt werden.
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Das Anzeige-/Bediengerät 4 ist dabei entweder ein Gerät, das der Servicetechniker „dabei hat“, etwa ein Mobiltelefon (vgl. 2a), oder ein Display in einem Gehäuse (vgl. 2b).
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3b zeigt eine Situation, in der das Feldgerät 5 nicht mit einem übergeordneten System 5.2 verbunden ist. In 3b wird das Feldgerät 5 in einer Laborumgebung verwendet. Das Feldgerät 5 ist dabei in einem Behältnis 12 und misst den zu messenden Parameter. Das Feldgerät 5 funktioniert dabei batterie- oder akkubetrieben.
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Die Sende-/Empfangseinheit 5.3 ist dabei entweder in das Feldgerät 5 integriert oder die Vorrichtung 1 wird als Einsteckmodul direkt mit dem Feldgerät 5 verbunden d.h. die Vorrichtung 1 wird über das angesprochene Interface 3.2 in das Feldgerät 5 gesteckt (ähnlich wie ein USB-Stick in einen Computer gesteckt wird). Am Feldgerät 5 befindet sich ein entsprechendes Interface, das komplementär zum Interface 3.2 ausgestaltet ist.
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In 4a ist die Sende-/Empfangseinheit 5.3 nicht im Feldgerät 5 (vgl. 3a oder 3b) eingebaut, sondern befindet sich in einem zweiten Feldgerät 7, das vom Feldgerät 5 abgesetzt ist. Das zweite Feldgerät 7 ist als displayloser Messumformer realisiert. Dies kann notwendig sein, wenn im Feldgerät 5 selbst kein Platz für die Sende-/Empfangseinheit 5.3 ist. Der displaylose Messumformer 7 ist über ein Kabel 5.1 mit dem Feldgerät 5 und dem übergeordneten System 5.2 verbunden. Ansonsten zeigt 4a den gleichen Aufbau wie 3a.
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4b zeigt einen ähnlichen Aufbau wie 4a. Lediglich die Kommunikation 6 erfolgt nicht drahtlos, sondern über ein Kabel.
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5a zeigt eine typische Anwendung der Anordnung 8. Ein Messumformer 9 ist über ein Kabel mit einem Feldgerät 5, oft ein Sensor, verbunden. Dabei befindet sich der Messumformer 9 in einen nicht-Ex-Bereich 10 und das Feldgerät 5 in einem Ex-Bereich 11. Oft ist es wünschenswert, dass auch im Ex-Bereich 11 ein Display zur Verfügung steht. Das Anzeige-/Bediengerät 4 wird in einer Ausgestaltung so ausgelegt, dass es den Anforderungen des Ex-Schutzes genügt und kann somit im Ex-Bereich 11 positioniert werden. Die Kommunikation 6 zwischen Feldgerät 5 und Anzeige-/Bediengerät 4 erfolgt drahtlos.
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5b zeigt einen ähnlichen Aufbau wie 5a. Lediglich die Kommunikation 6 erfolgt nicht drahtlos, sondern über ein Kabel. Das Kabel erfüllt insbesondere die Zündschutzart Eigensicherheit Ex-i.
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Das Feldgerät 5 kann verschiedenartig ausgestaltet sein. Bereits wurden ein Sensor und ein displayloser Messumformer angesprochen. Weiterhin realisierbar sind auch ein virtueller Sensor, eine Serviceeinheit oder ein Messumformer.
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Ein virtueller Sensor wird beispielsweise von der Firmengruppen Endress+Hauser unter dem Namen Memocheck Sim vertrieben. Der Memocheck Sim ist in der Lage einen bestimmten Messwert, beispielsweise einen pH-Wert von 7 zu simulieren, d.h. der Memocheck Sim sendet ein Messsignal, das einer tatsächlichen Messung einer Lösung mit einem pH-Wert von 7 entspricht. Die Vorrichtung 1 ist mit dem virtuellen Sensor in verschiedenster Weise verbunden, etwa als Steckkarte, integriert, als Ansteckmodul oder als Einsteckmodul. Der virtuelle Sensor bildet dann mit der Vorrichtung 1 das erfindungsgemäße System 100.
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Des Weiteren kann eine Serviceeinheit als Feldgerät 5 verwendet werden. Eine Serviceeinheit ist ein Gerät, das den Status eines zweiten Feldgeräts auslesen und bewerten kann. Ein Servicetechniker kann so etwaige Fehler des zweiten Feldgeräts lokalisieren und beheben. Die Vorrichtung 1 ist mit der Serviceeinheit in verschiedenster Weise verbunden, etwa als Steckkarte, integriert, als Ansteckmodul oder als Einsteckmodul. Die Serviceeinheit bildet dann mit der Vorrichtung 1 das erfindungsgemäße System 100.
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Als Feldgerät 5 kann auch ein Messumformer verwendet werden. Die Vorrichtung 1 ist mit dem Messumformer in verschiedenster Weise verbunden, etwa als Steckkarte, integriert, als Ansteckmodul oder als Einsteckmodul. Die Serviceeinheit bildet dann mit der Vorrichtung 1 das erfindungsgemäße System 100.
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Die Steckkarte kann etwa in die Hauptplatine des Feldgeräts gesteckt werden oder direkt in das Feldgerät integriert werden (etwa als Teil der Hauptplatine). Als Ansteckmodul ist etwa ein Modul mit Kabel zu verstehen, das an das Feldgerät angeschlossen wird. Das Modul kann somit optimal platziert werden. Als Einsteckmodul ist ein Modul zu verstehen, das direkt in das Feldgerät gesteckt wird (in etwa wie ein USB-Stick in einen Computer gesteckt wird).
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Selbstverständlich sind auch alle Kombinationen der genannten Ausführungsbeispiele möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Kommunikationsmodul
- 2.1
- Kommunikationsbereich
- 2.2
- Anschlussbereich
- 2.3
- Erste Anschlussmittel
- 2.4
- Kommunikationsschnittstelle
- 3
- Adapter
- 3.1
- Adapterlogik
- 3.2
- Interface
- 3.3
- Zweite Anschlussmittel
- 4
- Anzeige-/Bediengerät
- 4.1
- Display
- 4.2
- Bedienelement
- 4.3
- Interface
- 4.4
- Gehäuse
- 5
- Feldgerät
- 5.1
- Kabel
- 5.2
- Leitsystem
- 5.3
- Sende-/Empfangseinheit
- 6
- Kommunikation
- 7
- Displayloser Messumformer
- 8
- Anordnung
- 9
- Datenverarbeitungseinheit
- 10
- Nicht-Ex-Bereich
- 11
- Ex-Bereich
- 12
- Behältnis
- 100
- System
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- IEEE 802.11 [0013]
- IEEE 802.15.4 [0013]
- IEEE 802.11 [0057]
- IEEE 802.15.4 [0057]
- IEEE 802.15.4 [0058]
- IEEE 802.15.4-Standards [0059]