DE102012106316B4 - Bowdenzugsystem für eine Anbindung an eine Betätigungseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bowdenzugsystem für eine Anbindung an eine Betätigungseinrichtung. Besonders eignet sich das erfindungsgemäße Bowdenzugsystem für die bewegliche Anbindung an eine manuelle Betätigungseinrichtung, die für eine rotatorische Bewegung ausgebildet ist, und dabei insbesondere an eine Betätigungseinrichtung in einem Klappenantrieb einer Kraftfahrzeugklimaanlage.
- Klappen in Klimasystemen werden häufig manuell angetrieben. Dazu werden unter anderem Bowdenzüge, das heißt Drahtkabel zur Übertragung von Zug- und Druckkräften, verwendet. Diese Bowdenzüge werden oftmals mit geringen Durchmessern versehen, um geringe Bedienkräfte zu erreichen. Die Betätigung des Bowdenzugs erfolgt durch eine direkte Anbindung an einer Betätigungseinrichtung, die oftmals eine rotatorische Bewegung ausübt. Um eine gerade Zugrichtung zu ermöglichen, wird der Bowdenzug mittels einer Öse mit der Betätigungseinrichtung verbunden, die eine relative Bewegung, das heißt eine Drehung, ermöglicht. Der Bowdenzug wird dabei in einer Hülle geführt, die ihrerseits drehbar am System befestigt ist, um ein gerades Ausfahren aus der Hülle zu ermöglichen.
- Bowdenzüge können hohe Belastungen im Zugmodus übertragen. Bei der Druck-Richtung ist die Belastbarkeit jedoch begrenzt. Bei hohen Bedienkräften kann es bei dünnen Bowdenzügen wegen der beweglichen Anbindung an die Betätigungseinrichtung zu einem Ausknicken des Bowdenzugs kommen. Dabei können Auslenkungen im plastischen Bereich auftreten, die den Bowdenzug derart beschädigen, dass das System ausfällt und eine Bewegung verhindert wird. Speziell bei der Anwendung eines Bowdenzugsystems für einen Klappenantrieb in einer Kraftfahrzeugklimaanlage kann das Drahtkabel des Bowdenzugs sich verbiegen und beschädigt werden, wenn die Befestigung an der Klappe oder der Steuerung eine Rotation ermöglicht. Die Rotation ist in den meisten Fällen erforderlich, um eine richtige Seilführung mit einem einfachen Betätigungssystem zu ermöglichen, das auf einer Kreisbahn läuft. Um die Bedienkräfte mit größerer Steifigkeit zu erhöhen und dabei Beschädigungen zu vermeiden, werden derzeit vorrangig dicke Bowdenzüge verwendet.
- Aus der
FR 1 326 831 A - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, auch Bowdenzugsysteme mit dünneren Bowdenzügen betriebssicher gegenüber hohen Bedienkräften auszulegen.
- Die Lösung besteht in einem Bowdenzugsystem nach Anspruch 1. Dieses Bowdenzugsystem für eine Anbindung an eine für eine rotatorische Bewegung ausgebildete Betätigungseinrichtung umfasst:
einen Bowdenzug zur Übertragung von Zug- und Druckkräften;
eine Bowdenzughülle, die eine erste Führung für den Bowdenzug bildet, in die sich der Bowdenzug einfahren und aus der sich der Bowdenzug in einem Ausfahrbereich ausfahren lässt, wobei die Bowdenzughülle drehbar oder verdrehsteif an der Betätigungseinrichtung, einem Klimagerät oder einem anderen System befestigt ist, um ein gerades Ausfahren des Bowdenzugs aus der Bowdenzughülle zu ermöglichen;
ein Verbindungselement, das an einem aus der Bowdenzughülle herausragenden Bowdenzugende befestigt ist und über welches eine bewegliche Anbindung des Bowdenzugs an der Betätigungseinrichtung ausgebildet ist, indem das Verbindungselement mit einem auf der Betätigungseinrichtung ausgebildeten Verbindungselement korrespondiert und dasss im Ausfahrbereich eine als Führungsschlitz ausgebildete zweite Führung vorgesehen ist, in die ein am Bowdenzugende als Führungsstift ausgebildetes Führungselement greift, wobei der Führungsstift an dem oder zusätzlich zum Verbindungselement ausgebildet ist, wobei
die Kontur der zweiten Führung entsprechend der rotatorischen Bewegung der Betätigungseinrichtung bogenförmig ausbildet ist, so dass in jeder Position des Bowdenzugs im Ausfahrbereich einer Biegung des Bowdenzugs entgegengewirkt wird und der geführte Bowdenzug gerade in Richtung Bowdenzughülle verläuft. - Die zweite Führung des Bowdenzugs ist vorgesehen, um ein Ausknicken auch bei hohen Druckkräften zu verhindern. Es kann ein dünner Bowdenzug für reduzierte Reibmomente im System verwendet werden, insbesondere bei vielen engen Biegeradien. Das bedeutet, dass mit einem solchen Bowdenzugsystem Bowdenzüge mit jeweils kleinem Durchmesser für geringe Betätigungskräfte auch bei hohen Lasten eingesetzt werden können.
- Vorzugsweise ist das Verbindungselement am Bowdenzugende eine Öse, in der als korrespondierendes Verbindungselement ein an der Betätigungseinrichtung ausgebildetes Halteelement derart greift, dass die Öse unverlierbar und drehbar an der Betätigungseinrichtung befestigt ist.
- Am Bowdenzugende auf dem oder zusätzlich zum Verbindungselement ist ein Führungsstift als Führungselement ausgebildet, der in einer Führung, vorzugsweise einem Führungsschlitz, greift, welcher die zweite Führung bildet. Dabei kann der Führungsstift an der beweglichen Öse angebracht sein. Die Öse des Bowdenzugs wird mittels des Führungsstifts und des Führungsschlitzes geführt, um eine Relativbewegung zwischen der Betätigungseinrichtung und dem Bowdenzug zu ermöglichen, jedoch die Drehung der Öse zu begrenzen, um eine Beschädigung des Bowdenzugs bei einer hohen Belastung und hohen Bedienkräften zu verhindern. Das heißt, dass durch die Führung mit dem Führungsschlitz die Öse auch bei hohen Kräften verdrehsicher ausgeführt ist. Die maximalen Druckkräfte werden somit deutlich erhöht. Der Führungsschlitz ist derart ausgebildet, dass ein Verbiegen des Bowdenzugs verhindert und der Bowdenzug noch in die optimale Richtung orientiert wird, um eine gerade Bowdenzugführung zu erreichen. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Führungsschlitz eine Bogenform aufweist. Insbesondere gilt das bei Betätigungseinrichtungen, die für eine rotatorische Bewegung ausgebildet sind. Bei anderen Geometrien der Betätigungseinrichtungen und anderen Formen der Bewegung können es auch andere Formen des Führungsschlitzes sein, die dafür geeignet sind, eine optimale, möglichst gerade Bowdenzugführung zu erreichen.
- Zusätzlich zur oben genannten zweiten Führung oder als alternative Ausführungsform der zweiten Führung kann eine seitliche Führung für den aus der Bowdenzughülle ausgefahrenen Bowdenzug ausgebildet sein, das heißt für den Bowdenzug selbst und nicht für ein Führungselement. Auch eine solche seitliche Führung des Bowdenzugs verringert die maximale Biegung des Bowdenzugs.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 : einen Führungsstift auf einer Öse, -
2 : eine Betätigungseinrichtung und ein Bowdenzugsystem mit Führungsschlitz, -
3 : eine Auslenkung des Bowdenzugs ohne Führung, Stand der Technik, und -
4 : eine Auslenkung des Bowdenzugs mit Führung. - Die
1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Bowdenzugsystem1 , das an eine ebenfalls nur zum Teil dargestellte Betätigungseinrichtung2 angebunden ist, wobei die Betätigungseinrichtung2 für eine rotatorische Bewegung ausgebildet ist. Das Bowdenzugsystem1 umfasst einen Bowdenzug3 , das heißt ein Drahtkabel zur Übertragung von Zug- und Druckkräften. Das Bowdenzugsystem1 umfasst des Weiteren ein Verbindungselement4 , das an einem Bowdenzugende5 befestigt ist. Über dieses Verbindungselement4 , das gemäß1 als eine Öse4 aus Kunststoff ausgebildet ist, ist eine bewegliche Anbindung des Bowdenzugs3 an die Betätigungseinrichtung2 ausgebildet, indem das Verbindungselement4 mit einem auf der Betätigungseinrichtung2 , speziell auf einem Hebelbereich2a ausgebildeten Verbindungselement6 korrespondiert. Gemäß1 ist dieses Verbindungselement6 ein Halteelement6 zum unverlierbaren Einhängen der Öse4 auf dem Hebelbereich der Betätigungseinrichtung2 , das in die Öse4 greift, wobei die Öse4 auf das Halteelement6 drehbeweglich aufgesetzt ist. Der Kopf des Halteelements6 ist dabei längsgeschlitzt und ragt beidseitig des Längsschlitzes über die lichte Weite der Öse4 hinaus, womit die Öse4 gegen ein Ablösen vom Halteelement6 gesichert ist. - Am Ende
5 des Bowdenzugs3 ist auf dem Kunststoffteil der Öse4 ein Führungsstift7 als Führungselement7 ausgebildet, der in einem in2 dargestellten Führungsschlitz8 greift. In2 sind die Betätigungseinrichtung2 und der daran befestigte bogenförmige Führungsschlitz8 gezeigt, in den der Führungsstift7 greift. Der Bowdenzug3 selbst wird dabei in einer Bowdenzughülle9 geführt, die ihrerseits drehbar oder verdrehsteif am System befestigt ist, um ein gerades Ausfahren aus der Bowdenzughülle9 zu ermöglichen. Dabei befindet sich der Führungsstift7 und damit das Bowdenzugende5 nahe einer Endstellung10 des Führungsschlitzes8 , die sich nahe der Bowdenzughülle9 befindet und in der der Bowdenzug3 maximal in die Bowdenzughülle9 eingeführt ist. - Die
3 zeigt ein Bowdenzugsystem1 für eine Anbindung an eine Betätigungseinrichtung2 nach dem Stand der Technik. Dieses Bowdenzugsystem1 umfasst einen Bowdenzug3 zur Übertragung von Zug- und Druckkräften. Des Weiteren umfasst das Bowdenzugsystem1 eine Bowdenzughülle9 , die eine erste Führung9 für den Bowdenzug3 bildet, in die sich der Bowdenzug3 einfahren und aus der sich der Bowdenzug3 in einen Ausfahrbereich11 ausfahren lässt, wobei die Bowdenzughülle9 drehbar oder verdrehsteif an der Betätigungseinrichtung2 befestigt ist, um ein gerades Ausfahren des Bowdenzugs3 aus der Bowdenzughülle9 zu ermöglichen. Das Bowdenzugsystem1 umfasst des Weiteren eine Öse4 aus Kunststoff, welche eine bewegliche Anbindung des Bowdenzugs3 an die Betätigungseinrichtung2 ausbildet, indem die Öse4 mit einem auf der Betätigungseinrichtung2 , speziell auf einem Hebelbereich2a ausgebildeten Halteelement6 zum unverlierbaren Einhängen der Öse4 korrespondiert. Bei der Druck-Richtung ist die Belastbarkeit eines solchen Bowdenzugsystems1 jedoch begrenzt. Bei hohen Bedienkräften kann es bei dünnen Bowdenzügen3 wegen der beweglichen Anbindung an die Betätigungseinrichtung2 zu einem Ausknicken des Bowdenzugs3 kommen. Dabei können Auslenkungen des Bowdenzugs3 im plastischen Bereich auftreten, die den Bowdenzug3 derart beschädigen, dass das Bowdenzugsystem1 ausfällt und eine Bewegung verhindert wird. So ist in3 beispielhaft eine starke Auslenkung des Bowdenzugs3 gezeigt. - Demgegenüber verhindert eine zweite Führung
8 im Ausfahrbereich11 , wie in4 in Form des Führungsschlitzes8 dargestellt, eine solch starke Auslenkung des Bowdenzugs3 . In diesem Führungsschlitz8 wird die Öse4 mittels des auf dieser angebrachten, im Führungsschlitz8 greifenden Führungsstiftes7 , der sich auf der Rückseite des in4 dargestellten Kunststoffteils der Öse4 befindet, geführt. Somit wird einerseits eine Relativbewegung zwischen der Betätigungseinrichtung2 und dem Bowdenzug3 ermöglicht, jedoch andererseits die Drehung der Öse4 begrenzt und dadurch einer zu starken Auslenkung des Bowdenzugs3 entgegengewirkt. Auf diese Weise gelingt es, eine Beschädigung des Bowdenzugs3 bei einer hohen Belastung und bei hohen Bedienkräften zu verhindern. Der Führungsschlitz8 ist gemäß4 bogenförmig ausgebildet. Durch eine solche Kontur der zweiten Führung8 wird ein Verbiegen des Bowdenzugs3 verhindert und der Bowdenzug3 noch in die optimale Richtung orientiert, um eine gerade Bowdenzugführung in Richtung Bowdenzughülle9 zu erreichen. Es sind dabei aber auch andere geeignete Formen des Führungsschlitzes8 möglich. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bowdenzugsystem
- 2
- Betätigungseinrichtung
- 2a
- Hebelbereich
- 3
- Bowdenzug
- 4
- Verbindungselement, Öse
- 5
- Bowdenzugende, Ende
- 6
- Verbindungselement, Halteelement
- 7
- Führungselement, Führungsstift
- 8
- Führungsschlitz, zweite Führung
- 9
- Bowdenzughülle, erste Führung
- 10
- Endstellung des Führungsschlitzes
8 - 11
- Ausfahrbereich (des Bowdenzugs
3 aus der Bowdenzughülle9 )
Claims (3)
- Bowdenzugsystem (
1 ) für eine Anbindung an eine für eine rotatorische Bewegung ausgebildete Betätigungseinrichtung (2 ), umfassend – einen Bowdenzug (3 ) zur Übertragung von Zug- und Druckkräften; – eine Bowdenzughülle (9 ), die eine erste Führung für den Bowdenzug (3 ) bildet, in die sich der Bowdenzug (3 ) einfahren und aus der sich der Bowdenzug (3 ) in einem Ausfahrbereich (11 ) ausfahren lässt, wobei die Bowdenzughülle (9 ) drehbar oder verdrehsteif an der Betätigungseinrichtung (2 ), einem Klimagerät oder einem anderen System befestigt ist, um ein gerades Ausfahren des Bowdenzugs (3 ) aus der Bowdenzughülle (9 ) zu ermöglichen; – ein Verbindungselement (4 ), das an einem aus der Bowdenzughülle (9 ) herausragenden Bowdenzugende (5 ) befestigt ist und über welches eine bewegliche Anbindung des Bowdenzugs (3 ) an der Betätigungseinrichtung (2 ) ausgebildet ist, indem das Verbindungselement (4 ) mit einem auf der Betätigungseinrichtung (2 ) ausgebildeten Verbindungselement (6 ) korrespondiert und – im Ausfahrbereich (11 ) eine als Führungsschlitz (8 ) ausgebildete zweite Führung (8 ) vorgesehen ist, in die ein am Bowdenzugende (5 ) als Führungsstift (7 ) ausgebildetes Führungselement (7 ) greift, wobei der Führungsstift (7 ) an dem oder zusätzlich zum Verbindungselement (4 ) ausgebildet ist, wobei die Kontur der zweiten Führung (8 ) entsprechend der rotatorischen Bewegung der Betätigungseinrichtung (2 ) bogenförmig ausbildet ist, so dass in jeder Position des Bowdenzugs (3 ) im Ausfahrbereich (11 ) einer Biegung des Bowdenzugs (3 ) entgegengewirkt wird und der geführte Bowdenzug (3 ) gerade in Richtung Bowdenzughülle (9 ) verläuft. - Bowdenzugsystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (4 ) am Bowdenzugende (5 ) eine Öse (4 ) ist, in der als korrespondierendes Verbindungselement (6 ) ein an der Betätigungseinrichtung (2 ) ausgebildetes Halteelement (6 ) derart greift, dass die Öse (4 ) unverlierbar und drehbar an der Betätigungseinrichtung (2 ) befestigt ist. - Bowdenzugsystem (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als zweite Führung (8 ) oder zusätzlich zur zweiten Führung (8 ) eine seitliche Führung für den aus der Bowdenzughülle (9 ) ausgefahrenen Bowdenzug (3 ) ausgebildet ist.
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- 2012-07-13 DE DE102012106316.8A patent/DE102012106316B4/de active Active
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