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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines digitalen Drucksystems zum Bedrucken eines endlosen Aufzeichnungsträgers und ein Drucksystem zum Bedrucken eines endlosen Aufzeichnungsträgers. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Steuern eines digitalen Drucksystems zum Bedrucken eines endlosen Aufzeichnungsträgers, bei dem automatisch Fehler erfasst und behandelt werden.
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Aus der
US 2004/0165209 A1 geht ein Drucker hervor, bei welchem ein Benutzer unterschiedliche Fehlerbehebungsverfahren einstellen kann. Grundsätzlich ist es möglich, für jeden Fehlertyp eine automatische Druckfortsetzung festzulegen. Bei einer solchen automatischen Druckfortsetzung wird ein Fehler ignoriert und der Druckvorgang wird automatisch fortgesetzt. Falls keine automatische Druckfortsetzung für einen bestimmten Fehlertyp angegeben ist, dann sendet der Drucker an einen mit dem Drucker verbundenen Computer eine Fehlermeldung, die den Fehler beschreibt. Der Benutzer kann dann eine entsprechende Eingabe vornehmen, um den Fehler zu beheben oder um den Druckauftrag zu überspringen.
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In der
JP 61121128 A ist ein Steuersystem zum Steuern eines Druckgerätes beschrieben, das einen Fehlersensor aufweist. Die vom Fehlersensor festgestellten Fehler werden aufgezeichnet. Diese aufgezeichneten Fehlerdaten werden an einen Überwachungscomputer weitergeleitet. Der Überwachungscomputer analysiert die Fehlermeldungen und erzeugt gegebenenfalls einen Alarm. Unter gewissen Umständen kann auch ein neuer Ausdruck des entsprechenden Dokumentes gestartet werden.
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Aus der
US 6,724,494 B1 geht ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Handhaben von Fehlern in einem Bildausgabesystem hervor. Das System weist mehrere Multifunktionsperipheriegeräte auf, mit welchen ein Dokument gedruckt werden kann. Falls eine Steuereinrichtung einen Fehler feststellt, wartet sie eine vorbestimmte Zeitdauer, um dem Benutzer Gelegenheit zu geben, den Fehler zu beheben. Falls der Benutzer den Fehler nicht innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer behebt, dann frägt die Steuereinrichtung den Status der übrigen Multifunktionsperipheriegeräte ab. Wenn andere Multifunktionsperipheriegeräte fehlerfrei sind, dann sendet sie den Druckauftrag an ein anderes Multifunktionsperipheriegerät.
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In Digital Printing, Technology and Printing Techniques of OCÉ Digital Printing Process, 10th Edition, ISBN 3-00-001081-5, Chapter 20, ist ein System zur Produktion von Dokumenten beschrieben, welches als OCÉ PRISMA audit bezeichnet wird. Dies ist eine sogenannte automatische Dokumentenfabrik (Automated Document Factory; ADF). Mit diesem System wird die Produktion von Dokumenten überwacht und gesteuert. Dieses System weist einen Vorrichtungsmanager auf, der Maschinendaten erfasst. Bei den erfassten Daten wird zwischen statischen Daten und dynamischen Daten unterschieden. Dynamische Maschinendaten umfassen solche Dinge wie Betriebssystem, Information, Fehlermeldungen und Warnmeldungen, Maschineneinstellungen und Leistungsdaten. Weiterhin können statistische Bewertungen ausgeführt werden, aus welchen Fehlerberichte generiert werden können.
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Aus der
US 7,924,446 B2 ist ein Verfahren zur Fehlerbehandlung in einem Drucker oder Kopierer bekannt. Dieses Verfahren ist insbesondere für Einzelblattdrucker bzw. Einzelblattkopierer vorgesehen. Fehlerzustände des Druckers oder Kopierers werden an eine Steuerung übermittelt und dort gespeichert. Diese Fehlerzustände werden von der Steuerung bewertet. Die gespeicherten Fehlerzustände werden dabei mit vorgegebenen Fehlermustern verglichen, wobei zumindest eine Fehlerart ermittelt wird. In Abhängigkeit von der ermittelten Fehlerart werden weitere Schritte ausgeführt. Wird zum Beispiel ein Papierlauffehler festgestellt, dann kann die Steuerung eine Routine zum Entfernen von Papierresten aus dem Papierweg starten und anschließend einen Selbsttest durchführen. Ist der Selbsttest erfolgreich, dann wird der Drucker automatisch wieder gestartet. Fehler aufgrund von Tonermangel können automatisch durch Nachfördern von Toner behoben werden, wobei der Drucker nur kurze Zeit stillsteht. In Abhängigkeit von der festgestellten Fehlergruppe können Hilfestellungen zum Beheben der aufgetretenen Fehler gegeben werden.
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Aus der
US 2009/0141301 A1 geht ein Druckgerät hervor, das mit einem Nachverarbeitungsgerät verbunden ist. Wenn bei einem Nachverarbeitungsgerät ein Fehler auftritt, wird dies dem Druckgerät mit einer entsprechenden Nachricht mitgeteilt, wobei an den Benutzer eine Nachricht ausgegeben wird, dass eine vorbestimmte Anzahl von Blättern aus dem Nachverarbeitungsgerät zu entfernen sind, welche dann automatisch vom Druckgerät erneut gedruckt werden.
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Die
US 7,536,118 B2 beschreibt ein Verfahren zur Fehlerbehandlung in einem Drucksystem, insbesondere einem Einzelblattdrucker. Wenn ein Fehler festgestellt wird, wird zunächst geprüft, ob der Fehler automatisch korrigiert werden kann. Wenn dies der Fall ist, wird eine automatische Fehlerkorrektur durchgeführt. Beispielsweise wird bei einem Papierstau das gestaute Papier automatisch entfernt. Wenn alle Fehler automatisch behoben werden können, dann wird die Druckvorrichtung erneut gestartet.
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Aus der
JP 2003-170643 A ist ein Verfahren zum Betreiben eines Netzwerkdruckers bekannt, bei dem bei einem nichterheblichen Druckfehler der Druckvorgang nicht unterbrochen wird, sondern lediglich dem Benutzer eine Nachricht übermittelt wird, in dem Details zu dem Fehler, wie zum Beispiel die Seite und die Art des Fehlers angegeben sind. Der Benutzer kann dann selbst entscheiden, ob diese Seite in korrigierter Form nochmals neu ausgedruckt wird. Hierdurch wird durch einen solchen nicht-erheblichen Fehler der Druckvorgang im Druckgerät nicht angehalten und weitere Druckaufträge von anderen Benutzern werden ohne Verzögerung ausgedruckt.
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Der oben diskutierte Stand der Technik zeigt, dass bei digitalen Drucksystemen beim Auftreten eines Fehlers der Druckvorgang grundsätzlich angehalten wird. Das Bedienpersonal wird je nach Drucksystem mehr oder weniger stark durch eine automatische Fehleranalyse und Fehleranzeige unterstützt, um die Ausfallzeit möglichst gering zu halten.
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Im Offset-Druck hingegen wird der Druckvorgang oftmals beim Auftreten eines Fehlers nicht angehalten, sondern während der Druckvorgang fortgesetzt wird, wird versucht, den Fehler an der Druckmaschine zu beheben. Beim Offset-Druck wird im Gegensatz zum Digitaldruck ein bestimmtes Druckbild in hoher Auflage gedruckt. Die fehlerbehafteten Druckprodukte, die als Makulatur bezeichnet werden, werden aussortiert und vernichtet. Diese Praxis kann jedoch nicht auf den Digitaldruck übertragen werden, denn beim Digitaldruck werden viele unterschiedliche Druckbilder in oftmals sehr geringer Anzahl gedruckt. Die einzelnen Druckprodukte stellen zum Teil Unikate dar. Daher ist es beim Digitaldruck nicht möglich, wie beim Offsetdruck einige 10 bis 1000 Bogen eines bestimmten Druckbildes an Makulatur auszusortieren und diese Makulatur einfach nachzudrucken, indem man den Druckvorgang zum Drucken des einen bestimmten Druckbildes länger ausführt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steuern eines digitalen Drucksystems zum Bedrucken eines endlosen Aufzeichnungsträgers und ein entsprechendes Drucksystem zu schaffen, mit welchem auf einfache Art und Weise die Produktivität erheblich gesteigert werden kann.
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Die Erfindung wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein digitales Drucksystem zum Bedrucken eines endlosen Aufzeichnungsträgers geschaffen, wobei das Drucksystem eine Steuereinrichtung aufweist, mit welcher selbsttätig Fehler feststellbar sind, und nach dem Feststellen eines Fehlers wird eine für den jeweiligen Fehler spezifische Fehlerroutine gestartet, wobei zumindest bei einer der Fehlerroutinen die Förderung des Aufzeichnungsträgers fortgesetzt wird, und gleichzeitig eine Fehlerbehebungsroutine ausgeführt wird, mit welcher versucht wird, den Fehler zu beheben, und danach wird geprüft, ob die Fehlerbehebung erfolgreich war. In Abhängigkeit von dem Prüfungsergebnis wird der Druckvorgang fortgesetzt, die Fehlerbehebungsroutine wiederholt oder das Drucksystem angehalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von bekannten Verfahren zum Steuern eines digitalen Drucksystems dadurch, dass bei einem Fehler der Druckvorgang, insbesondere die Förderung des Aufzeichnungsträgers, nicht grundsätzlich angehalten wird. Bei bestimmten Fehlern wird der Druckvorgang fortgesetzt und mit der Fehlerbehebungsroutine wird versucht, den Fehler automatisch zu beheben. Wenn dies gelingt, kann der Druckvorgang ohne Stillstand des Drucksystems fortgesetzt werden. Dies bedeutet einen erheblichen Gewinn an Produktivität, denn digitale Drucksysteme zum Bedrucken eines endlosen Aufzeichnungsträgers können weder schlagartig angehalten noch schnell wieder gestartet werden. Sie müssen heruntergefahren und wieder hochgefahren werden. Durch das Herunter- und Hochfahren geht wertvolle Produktionszeit verloren. Da in digitalen Hochleistungsdrucksystemen zum Bedrucken von endlosen Aufzeichnungsträgern in der Regel mehrere Druckwerke mit Abstand aufeinander folgend im Drucksystem angeordnet sind, muss unter Umständen nach dem Anhalten des Druckvorganges der Aufzeichnungsträger zurückgezogen und wieder exakt positioniert werden, um ohne Makulatur den Druckvorgang fortsetzen zu können. Ein Zurückziehen des Aufzeichnungsträgers ist meistens nicht möglich. Daher bedeutet das Anhalten eines Drucksystems immer eine gewisse Menge an Makulatur. Auch bei der Erfindung kann während des Ausführens der Fehlerbehebungsroutine Makulatur entstehen. Es hat sich gezeigt, dass mit der Erfindung die Menge an Makulatur nicht oder zumindest nicht erheblich zunimmt, jedoch die Produktionsausfallzeiten erheblich verringert werden können.
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Der Begriff „Fehler“ bedeutet, sofern nichts anderes ausgeführt ist, einen Fehler in seiner allgemeinsten Form, d.h., dass der Begriff „Fehler“ sowohl einzelne bestimmte Fehler, als auch Typen oder Klassen von Fehlern umfasst. Es kann zum Beispiel bestimmten Fehlertypen bzw. Fehlerklassen eine spezifische Fehlerroutine zugeordnet sein, die bei deren Auftreten automatisch ausgeführt wird. Es ist jedoch auch möglich, dass jedem spezifischen Fehler einer Klasse von Fehlern, der von der Steuereinrichtung festgestellt wird, eine separate Fehlerroutine zugeordnet ist.
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Zweckmäßig ist es, dass bestimmten Gruppen oder Klassen von Fehlern, die von der Steuereinrichtung festgestellt werden, eine Fehlerroutine zugeordnet wird, die dann zunächst eine weitere Fehlerdiagnose durchführt, um den festgestellten Fehler genauer zu analysieren und zu spezifizieren. In Abhängigkeit dieser Fehlerdiagnose kann dann eine spezifische Fehlerbehebungsroutine ausgeführt werden.
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Die Fehlerbehebungsroutine kann eine oder mehrere der folgenden Fehlerbehebungsmaßnahmen zum Beheben des Fehlers durchführen:
- – Neustart der Hardware eines Moduls oder eines Teils eines Moduls des Drucksystems,
- – Neustart der Software eines Moduls oder eines Teils eines Moduls des Drucksystems,
- – Kalibrierung eines Sensors,
- – Zurücksetzen von Parametern eines Moduls oder eines Teils eines Moduls auf vorbestimmte Grundwerte (default values),
- – Wiederholen des letzten Vorganges vor Auftreten des Fehlers,
- – Durchführung eines Steuervorganges zum Einstellen vorbestimmter Parameter,
- – Durchführung eines Regelvorganges zum Justieren vorbestimmter Parameter.
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Insbesondere kann die Fehlerbehebungsmaßnahme zur Durchführung eines Regelvorganges zum Justieren vorbestimmter Parameter Testbilder auf den Aufzeichnungsträger drucken, die optisch abgetastet werden, um dann in Abhängigkeit der optischen Abtastung Druckparameter zu justieren, um beispielsweise den Kontrast, die Farbsättigung oder dergleichen einzustellen. Die optische Abtastung wird vorzugsweise mit einer Druckbildinspektionseinrichtung vorgenommen.
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Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird während des Ausführens der Fehlerbehebungsroutine der Aufzeichnungsträger mit gegenüber einer Geschwindigkeit eines Normalbetriebs reduzierten Geschwindigkeit befördert. Unter einer reduzierten Geschwindigkeit wird eine Geschwindigkeit verstanden, die ohne nennenswerte Verzögerung wieder auf die Geschwindigkeit des Normalbetriebes beschleunigt werden kann. Eine reduzierte Geschwindigkeit ist kein Stillstand. Durch das Transportieren des Aufzeichnungsträgers mit reduzierter Geschwindigkeit wird die Makulatur gering gehalten und gleichzeitig wird eine schnelle Rückkehr in den Normalbetrieb gewährleistet. Ist das digitale Drucksystem ein elektrofotografisches Drucksystem, dann kann bei einer reduzierten Geschwindigkeit in der Regel kein Druckvorgang stattfinden. Das Reduzieren der Transportgeschwindigkeit macht deshalb bei einem elektrofotografischen Drucksystem nur Sinn, wenn zur automatischen Fehlerbehebung ein weiteres Bedrucken des Aufzeichnungsträgers nicht nötig ist. Ist das digitale Drucksystem hingegen ein Tintenstrahldrucksystem, dann besteht die Möglichkeit, den Aufzeichnungsträger auch bei reduzierter Geschwindigkeit zu bedrucken. Bei Tintenstrahldrucksystemen kann es daher sinnvoll sein, grundsätzlich während der Fehlerbehebung die Transportgeschwindigkeit herabzusetzen, es sei denn, dass der Fehler die Steuerung bzw. Regelung der Transportgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers betrifft.
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Während des Ausführens der Fehlerbehebungsroutine kann Makulatur erzeugt werden. Makulatur umfasst sowohl fälschlicherweise nicht bedruckte Bereiche des Aufzeichnungsträgers als auch nicht korrekt bedruckte Bereiche des Aufzeichnungsträgers. Vorzugsweise wird diese Makulatur automatisch gekennzeichnet. Die Kennzeichnung der Makulatur kann sowohl logisch als auch physikalisch erfolgen. Eine logische Kennzeichnung ist in den digitalen Druckdaten zugeordnete Kennzeichnung, die im Drucksystem vorgehalten und verwaltet wird. Eine physikalische Kennzeichnung ist eine Kennzeichnung am Aufzeichnungsträger selbst. Diese Kennzeichnung kann beispielsweise durch ein bestimmtes, überlagertes Druckbild erfolgen oder mittels eines Stempels oder einer von den Druckwerten unabhängigen Druckeinrichtung, wie zum Beispiel einem separaten Tintenstrahldruckkopf erfolgen. Zum Kennzeichnen der Makulatur kann auch eine Stanze vorgesehen sein, die ein vorbestimmtes Muster in den entsprechenden Bereich des Aufzeichnungsträgers stanzt.
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Weiterhin ist bevorzugt, die beim Ausführen der Fehlerbehebungsroutine erzeugte Makulatur automatisch auszuschleusen und gegebenenfalls zu vernichten. Zum automatischen Ausschleusen der Makulatur wird diese vorzugsweise logisch gekennzeichnet, so dass an einer Ausschleuseeinrichtung diese anhand der logischen Kennzeichnung die Makulatur erkennt, sie aus dem endlosen Aufzeichnungsträger stanzt und beispielsweise mittels eines Shredders vernichtet.
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Wird Makulatur gedruckt, dann werden die entsprechenden Druckdaten zumindest so lange vorgehalten, bis der Fehler behoben ist, um sie erneut zu drucken. Das Vorhalten der Druckdaten kann im Drucksystem beispielsweise in einem Druckdatencontroller, der einen Raster Image Processor (RIP) enthalten kann, oder zum Beispiel auch in einem mit dem Drucksystem verbundenen Druckserver erfolgen. Der Nachdruck der Druckdaten kann unmittelbar nach der Fehlerbehebung erfolgen ohne den Druckprozess anzuhalten. Er kann im Normalbetriebszustand des Drucksystems erfolgen ohne die Druckgeschwindigkeit zu reduzieren oder er kann im Betriebsmodus mit reduzierter Geschwindigkeit erfolgen. Der Nachdruck kann auch zu einem späteren Zeitpunkt, insbesondere am Ende eines Druckauftrages oder vom Druckauftrag unabhängig, erfolgen.
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Fehler in einem Drucksystem können unterschiedliche Ursachen haben. Die Fehler können durch eine Fehlfunktion des Drucksystems bedingt sein. Sie können jedoch auch ihre Ursache in fehlerhaften Druckdaten haben. Die automatisch auszuführende Fehlerbehebungsroutine dient zur Behebung von Fehlern, die ihre Ursache im Drucksystem haben. Diese Fehler werden im Folgenden als Systemfehler bezeichnet. Die Fehler, deren Ursache in den Druckdaten liegt, werden als Datenfehler bezeichnet. Sowohl Daten- als auch Systemfehler können von der Steuereinrichtung festgestellt werden. Da das Drucksystem in der Regel jedoch keinen Einfluss auf die Druckdaten hat, dient die Fehlerbehebungsroutine vor allem zum Beheben bzw. zum Beseitigen von Systemfehlern. Die Systemfehler können in Hardware-Fehler und Software-Fehler unterteilt werden, wobei es grundsätzlich auch möglich ist, dass eine Kombination von Hardware- und Software-Fehlern auftritt.
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Ein erfindungsgemäßes Drucksystem zum Bedrucken eines endlosen Aufzeichnungsträgers umfasst: eine Abrolleinrichtung zum Abrollen einer Rolle eines endlosen Aufzeichnungsträgers, ein oder mehrere digitale Druckwerke, und eine Steuereinrichtung, mit welcher selbsttätig Fehler feststellbar sind, und die Steuereinrichtung ist zum Durchführen des oben erläuterten Verfahrens ausgebildet.
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Die digitalen Druckwerke können beispielsweise als elektrofotografische Druckwerke oder als Tintenstrahldruckwerke ausgebildet sein. Das Drucksystem ist vorzugsweise ein Hochleistungsdrucksystem, das pro Minute zumindest 180 Bögen DIN-A-4 (ca. 0,2 m/s Geschwind. Aufzeichnungsträger), vorzugsweise zumindest 500 Bögen DIN-A-4 und insbesondere zumindest 2000 Bögen DIN-A-4 (> 3m/s) bedrucken kann.
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Das Drucksystem kann mit einer Markierungseinrichtung zum Markieren von Makulatur, wie zum Beispiel einem Stempel, einer von dem einen oder den mehreren Druckwerken unabhängigen Druckeinrichtung, wie zum Beispiel einem separaten Tintenstrahldruckkopf, oder einer Stanze versehen sein.
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Das Drucksystem weist vorzugsweise eine Einrichtung zum Ausschleusen von Makulatur und insbesondere eine Einrichtung zum Vernichten der Makulatur auf. Die Einrichtung zum Ausschleusen von Makulatur umfasst beispielsweise eine Schneideeinrichtung, die die als Makulatur gekennzeichneten Bereiche ausschneidet. Die Schneideeinrichtung wird vorzugsweise über die Kennzeichnung der Makulatur, die insbesondere eine logische Kennzeichnung ist, gesteuert. Die Einrichtung zum Vernichten der Makulatur ist beispielsweise ein Shredder.
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Vorzugsweise ist das Drucksystem mit einer Druckbildinspektionseinrichtung versehen, die das auf den Aufzeichnungsträger gedruckte Druckbild überwacht und analysiert, wobei die Druckbildinspektionseinrichtung zum Feststellen eines Fehlers und/oder zum Justieren von Druckparametern dient.
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Ein „endloser Aufzeichnungsträger“ ist ein bandförmiger Aufzeichnungsträger, insbesondere eine Papierbahn, aus dem während einer Nachverarbeitung das Druckprodukt gestanzt oder geschnitten wird. Endlose Aufzeichnungsträger werden üblicherweise in Form von Rollen dem Drucksystem zugeführt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
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1 schematisch ein Drucksystem mit Nachverarbeitungsstation,
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2 ein Fehlerüberwachungsprogramm in Form eines Flussdiagramms,
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3 eine Fehlerroutine, die bei einem Verfahren nach 2 aufgerufen wird, in einem weiteren Flussdiagramm,
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4 eine Tabelle einer Auswahl von Fehlern zusammen mit entsprechenden Fehlerbehebungsmaßnahmen, und
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5 eine weitere Fehlerroutine, die bei einem Verfahren nach 2 aufgerufen werden kann, in einem Flussdiagramm.
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Ein erfindungsgemäßes Drucksystem 1 umfasst eine Abrolleinrichtung 2, in welcher eine Rolle 5 eines Aufzeichnungsträgers 3 gelagert ist, so dass der Aufzeichnungsträger 3 abgezogen und als endlose Bahn 4 den Druckwerken 6 bis 13 zugeführt wird. Zwischen den Druckwerken 9 und 10 ist eine Wendeeinrichtung 14 angeordnet, in welcher die Bahn 4 des Aufzeichnungsträgers gewendet wird. Mit den Druckwerken 6 bis 9 wird der sogenannte „Schöndruck“ auf einer Vorderseite des Aufzeichnungsträgers 3 ausgeführt und mit den Druckwerken 10 bis 13 der „Widerdruck“ auf der Rückseite des Aufzeichnungsträgers. Nach dem in Förderrichtung letzten Druckwerk 13 ist eine Fixiereinheit 15 angeordnet. Der Fixiereinheit 15 folgt eine Markierungseinrichtung 16. Von der Markierungseinrichtung 16 wird die Bahn 4 des Aufzeichnungsträgers zu einer Nachverarbeitungsstation 17 geführt. Die Nachverarbeitungsstation 17 weist eine Schneideinheit 18 auf, in welcher die Bahn 4 zu Bögen geschnitten wird. Der Schneideeinrichtung 18 folgt eine Makulaturweiche 19. Die Makulaturweiche 19 weist einen aufgezweigten Förderweg auf, so dass einerseits korrekt bedruckte Bögen einer Sammeleinrichtung 20 zugeführt werden können und Makulatur vom regulären Förderweg abgezweigt werden kann. Die Makulaturweiche 19 des vorliegenden Ausführungsbeispiels beinhaltet auch einen Schredder (nicht dargestellt), mit dem die Makulatur vernichtet wird.
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Die Druckwerke 6 bis 13 sind elektrofotografische Druckwerke, wobei ein jedes Druckwerk 6 bis 13 mit einem Toner bestimmter Farbe druckt. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, anstelle elektrofotografischer Druckwerke Tintenstrahldruckwerke vorzusehen.
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Die Markierungseinrichtung 16 ist im Ausführungsbeispiel eine Stanze, die ein Loch in die Makulatur stanzt. Anstelle einer Stanze kann auch ein Stempel oder eine zusätzliche, von den Druckwerken 6 bis 13 unabhängige Druckeinrichtung vorgesehen sein.
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Die Makulaturweiche 19 weist eine Detektionseinrichtung zum Detektieren der Makulatur auf, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Lichtschranke ist. Beim Erfassen des gestanzten Loches in der Makulatur wird festgestellt, dass der sich in der Makulaturweiche 19 befindende Bogen Makulatur ist. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, ein optisches Detektionssystem zum Detektieren der Markierung der Makulatur vorzusehen. Dies ist vor allem dann zweckmäßig, wenn die Makulatur mittels eines Stempels oder einer Druckeinrichtung markiert wird.
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Das Drucksystem 1 weist eine Steuereinrichtung (nicht dargestellt) auf, welche mit einer oder mehreren Datenleitungen, insbesondere einem Datenbus, mit den Einrichtungen 2, 6 bis 20 verbunden ist und so den Betrieb des Drucksystems 1 steuern kann. Die Steuereinrichtung ist derart ausgebildet, dass sie Fehler im Druckvorgang überwachen kann. Hierzu wird das in 2 dargestellt Verfahren ausgeführt, das mit Schritt S1 beginnt. Im Schritt S2 wird detektiert, ob ein Fehler vorliegt. Liegt ein Fehler vor, dann wird eine Fehlerroutine S3 ausgeführt. Diese Fehlerroutine wird unten näher erläutert. Nach der Durchführung der Fehlerroutine wird im Schritt S4 geprüft, ob das Verfahren zu beenden ist. Soll z.B. das gesamte Drucksystem angehalten werden, dann wird dieses Fehlerüberwachungsverfahren beendet und im Schritt S4 auf den Schritt S5 (Ende) verzweigt.
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Im Schritt S2 können unterschiedliche Routinen zur Detektion des Fehlers verwendet werden. Diese Routinen lassen sich vor allem in drei Gruppen einteilen, den Hardware-Diagnose-Routinen, den Software-Diagnose-Routinen und den erweiterten Funktionsprüfungen. Mit einer der Hardware-Diagnose-Routine wird die Funktionsfähigkeit einer bestimmten Hardware untersucht. Mit einer Software-Diagnose-Routine wird die Funktionsfähigkeit einer entsprechenden Software untersucht. Mit einer Routine zur erweiterten
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Funktionsprüfung wird eine bestimmte Funktion des Drucksystems angesteuert, wobei dann das Ergebnis des Durchführens dieser Funktion geprüft wird.
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Wird im Schritt S2 festgestellt, dass kein Fehler vorliegt, dann geht der Verfahrensablauf direkt auf den Schritt S4 über und es wird keine Fehlerroutine S3 durchgeführt
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Wird im Schritt S4 festgestellt, dass die Fehlerüberwachung noch nicht beendet werden soll, dann wird der Verfahrensablauf auf den Schritt S2 verzweigt.
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Im Schritt S3 wird eine Fehlerroutine aufgerufen, die in 3 in Form eines Flussdiagramms dargestellt ist. Diese Fehlerroutine beginnt mit dem Schritt S6. Im Schritt S7 wird eine Fehlerbehebungroutine durchgeführt. Bei dieser Fehlerbehebungsroutine wird das Drucksystem nicht angehalten, d.h., dass die Förderung des bahnförmigen Aufzeichnungsträgers entlang der Bahn 4 fortgesetzt wird.
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Im Rahmen der Erfindung kann es zwar zweckmäßig sein, die Geschwindigkeit der Förderung der Bahn herabzusetzen, jedoch ist es das Wesen der vorliegenden Erfindung, dass während der Durchführung der Fehlerbehebung das Drucksystem nicht vollständig angehalten wird. Hierdurch ist es möglich, den Druckvorgang, d.h. die Produktion, nach Behebung des Fehlers unverzüglich fortzusetzen.
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Im Schritt S8 wird geprüft, ob die Fehlerbehebungsroutine erfolgreich war. Ist dies der Fall, dann wird die Fehlerroutine im Schritt S9 beendet.
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Wird hingegen im Schritt S8 festgestellt, dass die Fehlerbehebungsroutine nicht erfolgreich war, dann verzweigt das Verfahren auf den Schritt S10, in dem geprüft wird, ob die Fehlerroutine beendet werden soll. Im Schritt S10 wird geprüft, ob die Fehlerroutine beendet werden soll. Dies kann beispielsweise durch den Ablauf einer vorbestimmten Zeitdauer seit dem Beginn der Fehlerroutine S6 erfolgen. Alternativ oder in Kombination ist es auch möglich, eine vorbestimmte Anzahl von Versuchen der Fehlerbehebungsroutine durchzuführen, wobei nach Durchführung einer bestimmten Anzahl von Versuchen von Fehlerbehebungsroutinen im Schritt S10 entschieden wird, dass kein weiterer Versuch der Fehlerbehebungsroutine durchgeführt werden soll.
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Gleichermaßen, ob im Schritt S10 festgestellt wird, ob die vorbestimmte Zeitdauer abgelaufen ist oder ob die vorbestimmte Anzahl von Versuchen der Fehlerbehebungsroutine abgelaufen sind, wird, wenn dies jeweils der Fall ist, auf den Schritt S11 verzweigt, in dem das Drucksystem 1 angehalten wird. Das Anhalten des Drucksystems beinhaltet auch die Ausgabe entsprechender Fehlermeldungen an den Operator (Bediener), so dass dieser die manuelle Beseitigung des Fehlers veranlassen kann.
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Wird hingegen im Schritt S10 festgestellt, dass die vorbestimmte Zeitdauer noch nicht abgelaufen ist und/oder die vorbestimmte Anzahl von Versuchen der Fehlerbehebungsroutine noch nicht durchgeführt worden sind, dann verzweigt das Verfahren wieder auf den Schritt S7. Der erneute Aufruf des Schrittes S7 stellt einen weiteren Versuch der Fehlerbehebung dar.
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Bei diesem Verfahren wird das Drucksystem nur angehalten, wenn im Schritt S10 festgestellt wird, dass die Fehlerbehebung nicht möglich ist. Grundsätzlich wird der Betrieb des Drucksystemes während der Ausführung des Schrittes S7 fortgesetzt. Die Transportgeschwindigkeit kann herabgesetzt werden, um ggf. die Menge an Makulatur zu verringern. Falls jedoch die Fehlerbehebung den Transport der Bahn 4 des Aufzeichnungsträgers selbst betrifft oder es für die Fehlerbehebung notwendig ist, dass die Bahn 4 mit der normalen Betriebsgeschwindigkeit weiter befördert wird, dann wird die Fördergeschwindigkeit nicht herabgesetzt. Dies ist beispielsweise notwendig, wenn Probleme beim Drucken mit elektrofotografischen Druckwerken auftreten, wobei das Druckbild überprüft werden muss, da bei elektrofotografischen Druckwerken es oftmals notwendig ist, den Aufzeichnungsträger 3 mit vorbestimmter Geschwindigkeit durch die einzelnen Druckwerke zu bewegen, damit die einzelnen Druckbilder korrekt ausgeführt und korrekt zueinander platziert werden.
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In Abhängigkeit davon, welcher Fehler im Schritt S2 festgestellt wird, werden unterschiedliche Fehlerbehebungsroutinen ausgeführt. Der Fehler selbst kann in der Fehlerbehebungsroutine mittels einer Diagnose genauer analysiert werden, so dass in Abhängigkeit des Ergebnisses dieser Diagnose die Fehlerbehebungsroutine selbst näher spezifiziert wird.
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Beim Feststellen eines bestimmten Fehlers können mehrere Fehlerbehebungsroutinen zur Behebung dieses Fehlers ausgewählt werden, die vorzugsweise nach ihrer Erfolgswahrscheinlichkeit sortiert und abgearbeitet werden. Die Auswahl und die Sortierung der Fehlerbehebungsroutinen kann in Abhängigkeit des Ergebnises der Fehlerdiagnose erfolgen.
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4 zeigt beispielhaft eine Tabelle mit Fehlern, deren Erscheinungsform, deren möglichen Ursache, deren Fehlerbehebung und mit Hinweisen für den Bediener.
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Ein Drucksystem weist z.B. mehrere Aggregate auf, die automatisch an die Bahn 4 geschwenkt werden. Ein solches Aggregat ist z.B. ein Druckkopf eines Druckwerkes. Die Fehler eines nicht korrekten Schwenkvorganges können unterschiedliche Ursachen haben. Bei einem Schwenkprozess kann der Endpositionsschalter nicht mehr korrekt funktionieren,
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durch die Schwergängigkeit der Schwenkmechanik nicht der Endpunkt erreicht werden oder Fremdkörper bzw. Verunreinigungen das Erreichen der Endposition verhindern. Wenn z.B. bei einem Schwenkprozess ein Fehler auftritt, dann werden folgende Schritte aufeinander folgend ausgeführt:
- – Aggregat in die Anfangsposition zurück schwenken,
- – Schalter/Sensor für Endposition neu initialisieren,
- – Schwenkprozess durchführen, wobei der Motorstrom detektiert und mit Standard-Werten verglichen wird,
- – falls der Motorstrom während des Schwenkens oder an der Endposition höher als der entsprechende Standardwert ist, wird das Aggregat in die Anfangsposition zurück geschwenkt,
- – Wiederholen des Schwenkprozesses
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Die oben ausgeführten Schritte werden automatisch bei der Fehlerbehebungssroutine (S7) aufgrund eines am Schwenkprozess detektierten Fehlers ausgeführt. Falls die Fehlerbehebungsroutine eine weitere Fehlerdiagnose umfasst, dann können die einzelnen Schritte in ihrer Zusammenstellung und Reihenfolge automatisch variiert werden.
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Im Schritt S8 wird dann geprüft, ob die Endposition des Aggregats korrekt erreicht worden ist.
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Im Drucksystem ist eine Vielzahl von Netzteilen vorgesehen, die die einzelnen Module mit elektrischer Energie versorgen. Bricht in einem Modul die Spannung kurzfristig zusammen, dann wird dies als Fehler detektiert. Zur automatischen Fehlerbehebung wird ein Reset des entsprechenden Netzteils (Stromversorgung) durchgeführt. Es wird eine vorbestimmte Zeitdauer gewartet, bis das Netzteil wieder seinen Betriebszustand erreicht hat.
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Im Schritt S8 wird dann geprüft, ob die elektrische Spannung im korrekten Spannungsbereich vorliegt.
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Wird die gewünschte Einfärbung und optische Dichte auf dem Aufzeichnungsträger nicht erreicht, so werden zur Fehlerbehebung eine Vielzahl von Schritten durchgeführt, die insbesondere eine Störung des Einfärbesensors überprüfen und ggf. diesen neu initialisieren, ein Signalmaximum suchen, eine Regeleinrichtung neu starten bzw. auf vordefinierte Parameter zurücksetzen. Hierbei können noch weitere Schritte ausgeführt werden, die insbesondere in unterschiedlichen Kombination wiederholt werden, um eine erfolgreiche automatische Fehlerbehebung erzielen zu können.
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Die oben erläuterten Fehler sind lediglich Beispiele einer Vielzahl von möglichen Fehlern. Da es bekannt ist, unterschiedlichste Fehler zu detektieren, erübrigt sich die einzelne Erläuterung weiterer Fehler. Gegenüber herkömmlichen Systemen wird bei der vorliegenden Erfindung eine automatische Fehlerbehebungsroutine S7 durchgeführt, ohne dass hierbei das Drucksystem angehalten wird.
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Beim obigen Ausführungsbeispiel wird Makulatur mittels einer Markierungseinrichtung 16 markiert. Hier erfolgt eine physikalische Markierung des Aufzeichnungsträgers, sei es durch Stanzen, Bedrucken oder Stempeln. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, die Makulatur logisch zu markieren. Hierunter wird eine Kennzeichnung im Datenbestand verstanden, der im Drucksystem vorgehalten wird. Der entsprechende Druckbereich Seite, Bogen, etc. wird im Datenbestand als Makulatur gekennzeichnet. Dies kann beispielsweise durch einen Flag erfolgen. In der Makulaturweiche 19 wird anhand der logischen Kennzeichnung die Makulatur erkannt und ausgeschleust.
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Prinzipiell ist es auch möglich, eines der Druckwerke zum Markieren der Makulatur zu verwenden, wobei vorzugsweise das im Bearbeitungsprozess an letzten Stelle angeordnete Druckwerk (hier: Druckwerk 13) zum Markieren der Makulatur verwendet wird. Dies hat jedoch den Nachteil, dass falls dieses Druckwerk ausfällt, keine Markierung von Makulatur möglich ist. Daher ist eine separate Markierungseinheit bevorzugt.
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Der Nachdruck der Makulatur kann
- – unmittelbar nach der Fehlerbehebung,
- – zu einem späteren Zeitpunkt,
- – am Ende eines Druckauftrages, oder
- – vollständig gesondert ausgeführt werden.
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Der Nachdruck unmittelbar nach der Fehlerbehebung ist vor allem dann zweckmäßig, wenn ein Fehler in der Reihenfolge der Druckseiten nicht erkennbar ist oder wenn die Reihenfolge nicht von Bedeutung ist. Werden hingegen geclusterte Seiten, wie z.B. bei einem Buch, gedruckt, dann ist es zweckmäßig, den Nachdruck zu einem späteren Zeitpunkt auszuführen.
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Weiterhin kann der Fehler derart sein, dass die Beeinträchtigung der Druckqualität nur so gering ist, dass der Ausdruck noch die gefordert Qualität erfüllt. Die automatische Bestimmung von Makulatur kann anhand des detektierten Fehlers gemäß S2 erfolgen. Die Detektion von Makulatur kann jedoch auch eine detaillierte Analyse vorausgehen, wobei beispielsweise die Werte eines oder mehrerer Farbsensoren berücksichtigt werden, die das Druckbild überprüfen. Insbesondere kann bei Verwendung eines Druckbildinspektionssystems, das ein digitales Abbild des Druckbildes oder zumindest eines Bereiches des Druckbildes erzeugt, dieses in Hinblick auf Kontrast, Einfärbung, etc. analysiert werden und dementsprechend automatisch eine Entscheidung getroffen werden, ob der mit dem Druckbild bedruckte Aufzeichnungsträger Makulatur ist. Hier können je nach Anforderung des Kundens die Schwellen zu Bestimmung von Makulatur unterschiedlich eingestellt werden.
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Nachfolgend wird anhand von 5 ein konkretes Ausführungsbeispiel einer Fehlerroutine erläutert, die bei dem Verfahren nach 2 aufgerufen wird. Sie beginnt mit dem Schritt S12.
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Im Schritt S13 wird die Makulaturkennzeichnung eingeschaltet. Vorzugsweise wird eine logische Makulaturkennzeichnung verwendet, da dies erlaubt, zu einem späteren Zeitpunkt zu entscheiden, ob der mit dem Druckbild bedruckte Aufzeichnungsträger die geforderte Qualität erfüllt und auszuschleusen ist. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, bei der Detektion des Fehlers im Schritt S2 zu Bestimmen, ob die Makulaturkennzeichnung verwendet werden soll. Daher kann in Abhängigkeit der Detektion des Fehlers im Schritt S2 auch die Makulaturkennzeichnung nicht eingeschaltet werden.
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Im Schritt S14 wird geprüft, ob der Fehler behebbar ist. Ist dies der Fall, dann wird im Schritt S15 in Abhängigkeit des im Schritt S2 festgestellten Fehlers eine Liste von geeigneten Fehlerbehebungsroutinen abgerufen (siehe 4).
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In Schritt S16 wird eine erste Fehlerbehebbungsroutine ausgewählt.
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Die Fehlerbehebbungsroutine wird im Schritt S17 durchgeführt. Danach wird wird im Schritt S18 geprüft, ob die Fehlerbehebung erfolgreich war. Ist dies der Fall, dann wird der Prozessablauf auf den Schritt S19 verzweigt, mit dem die Makulaturkennzeichnung ausgeschaltet wird. Danach wird das Verfahren mit dem Schritt S20 beendet.
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Wird hingegen im Schritt S18 festgestellt, dass der Fehler nicht erfolgreich behoben worden ist, dann geht der Verfahrensablauf auf den Schritt S21 über, in dem geprüft wird ob die Fehlerbehebbungsroutine wiederholt werden soll. Bestimmte Fehlerbehebungsroutinen sollen ledigleich einmal durchgeführt werden, da bei einer Wiederholung keine Besserung des Zustandes zu Erwarten ist. In einem solchen Fall geht der Verfahrensablauf auf den Schritt S22 über, in dem geprüft wird, ob weitere Fehlerbehebungsroutinen vorhanden sind. Ist dies der Fall, dann wird im Schritt S23 die nächste Fehlerbehebungsroutine ausgewählt und der Verfahrensablauf geht zurück auf den Schritt S17, in dem die neue Fehlerbehebungsroutine ausgeführt wird.
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Wird hingegen im Schritt S21 festgestellt, dass die Fehlerbehebungsroutine wiederholt werden soll, dann geht der Verfahrensablauf auf den Schritt S24 über, in dem geprüft wird, ob die maximale Anzahl von Wiederholungen erreicht ist. Ist dies der Fall, dann verzweigt der Verfahrensablauf auf den Schritt S22, in dem geprüft wird, ob weitere Fehlerbehebungsroutinen vorhanden sind. Ist hingegen die Anzahl der maximalen Wiederholungen noch nicht erreicht, dann geht der Verfahrensablauf auf den Schritt S25 über, in dem geprüft wird, ob die maximale Zeit zur Durchführung der bestimmten Fehlerbehebungsroutine überschritten ist. Ist dies der Fall, dann geht der Verfahrensablauf auf den Schritt S22 über, ansonsten verzweigt er auf den Schritt S17, in dem die Fehlerbehebungsroutine durchgeführt wird.
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Bei diesem Verfahren werden sowohl die maximale Anzahl der Wiederholungen als auch die maximale Zeit überprüft. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn die Zeitdauer zur Durchführung einer Fehlerbehebungsroutine nicht exakt definiert ist und das Ausführen einer Fehlerbehebungsroutine unterschiedlich lange dauern kann. Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich auch möglich, lediglich die maximale Anzahl der Wiederholungen oder die maximale Zeit zu überprüfen.
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Wird im Schritt S22 festgestellt, dass keine weitere Fehlerbehebungsroutine vorhanden ist, dann wird im Schritt S26 das Drucksystem angehalten bzw. der Drucker gestoppt.
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Auf den Schritt S26 wird auch verzweigt, wenn im Schritt S14 festgestellt wird, dass der Fehler nicht behebbar ist. Der Verfahrensschritt S26 entspricht dem Verfahrensschritt S11 aus 3. Danach wird das Verfahren mit dem Schritt S20 beendet.
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Die Erfindung kann in vielfältiger Weise abgewandelt werden. Unabhängig von den unterschiedlichen Abwandlungen und Modifikationen wird mit der Erfindung während einer automatischen Fehlerbehebung das Drucksystem grundsätzlich nicht angehalten, wodurch die Standzeit des Drucksystems erheblich verringert wird. Zudem wird auch im Vergleich zu herkömmlichen Systemen die Ausfallzeit gering gehalten, denn nach einer automatischen Fehlerbehebung, die in der Regel innerhalb kurzer Zeit ausgeführt werden kann, kann das Drucksystem sehr schnell wieder in den Normalbetrieb übergehen. Die vorliegende Erfindung bewirkt eine erhebliche Steigerung der Effizienz im digitalen Endlosdruck.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drucksystem
- 2
- Abrolleneinrichtung
- 3
- Aufzeichnungsträger
- 4
- Bahn
- 5
- Rolle
- 6
- Druckwerk
- 7
- Druckwerk
- 8
- Druckwerk
- 9
- Druckwerk
- 10
- Druckwerk
- 11
- Druckwerk
- 12
- Druckwerk
- 13
- Druckwerk
- 14
- Wendeeinrichtung
- 15
- Fixiereinheit
- 16
- Markierungeinrichtung
- 17
- Nachverarbeitungsstation
- 18
- Schneideeinrichtung
- 19
- Makulaturweiche
- 20
- Sammeleinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2004/0165209 A1 [0002]
- JP 61121128 A [0003]
- US 6724494 B1 [0004]
- US 7924446 B2 [0006]
- US 2009/0141301 A1 [0007]
- US 7536118 B2 [0008]
- JP 2003-170643 A [0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISBN 3-00-001081-5 [0005]