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Die Erfindung betrifft einen Beschriftungsträger zum Kennzeichnen von in einem elektrischen Schaltschrank angeordneten Geräteeinschüben.
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Stand der Technik
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Bei den gattungsgemäßen elektrischen Schaltschränken handelt es sich zum Beispiel um Server-, Netzwerk- oder sonstige Verteilerschränke. Die jeweiligen Geräteeinschübe werden an vertikal beabstandeten und mit Befestigungslöchern ausgestatteten Montageschienen verschraubt. Dazu weisen die Geräteeinschübe Frontplatten mit an ihren seitlichen Enden angeordneten Befestigungslöchern auf, welche mit den Befestigungslöchern in den vertikalen Montageschienen korrespondieren. Die Breite der Frontplatten beträgt dabei in der Regel 19 Zoll. Man spricht in diesen Fällen von Schaltschränken mit 19 Zoll-Rahmen.
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Die in der Frontplatte eines Geräteeinschubes angeordneten Anschlussbuchsen, Schalter oder Anzeigeelemente können dabei in einer Höheneinheit oder in mehreren Höheneinheiten angeordnet sein. Bis zu vier Höheneinheiten sind dabei in der Praxis üblich. Bei einer Ausbildung mit mehreren Höheneinheiten reduziert sich der Montageaufwand deutlich, da die Frontplatte nur im Bereich der oberen und unteren Höheneinheit an den vertikalen Montageschienen verschraubt werden muss.
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Ein Problem besteht beim bekannten Stand der Technik darin, die jeweilige Höheneinheit einheitlich, übersichtlich, sauber und unverlierbar zu kennzeichnen. Aus der
DE 10 2004 061 973 A1 ist dazu ein aus einem Grundkörper und einem zumindest bereichsweise transparenten Abdeckelement bestehender Beschriftungsträger bekannt, welcher mittels an der Unterseite des Grundkörpers ausgebildeter Rast- und Ausrichtelemente an den seitlichen Enden der Frontplatten, also im Bereich der Befestigungsschrauben und diese abdeckend, befestigt werden kann. Diese Lösung ist jedoch nur an solchen Geräteeinschüben befestigbar, welche über in den Frontplatten speziell ausgebildete mit den Rast- und Ausrichtelementen korrespondierende Öffnungen verfügen.
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Die
DE 20 2006 006 216 U1 beschreibt ein Gehäuse für eine beschriftbare Drucktastvorrichtung, wie einen Klingeltaster, mit zwei durch eine Trennwand abgegrenzten Gehäusekammern, von denen eine dem Beschriftungsträger und die zweite der Tasteinrichtung zugeordnet ist.
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Aus der
DE 86 24 820 U1 ist eine Beschriftungsleiste für die Blende eines Schubkastens bekannt, bei welcher nach dem Einschieben in eine durch zwei hinterschnittene Führungsschienen gebildete Führung keine Befestigungsschrauben sichtbar sind.
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Gegenstand der
DE 24 40 891 A1 ist ein Beschriftungsfeld für Regale, mit einer Rahmenleiste für ein einzuschiebendes Schild und eine Schutzfolie, wobei die Rahmenleiste rückseitig Mittel aufweist, mit denen sie auf eine Beschriftungsträgerleiste aufklemmbar ist.
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Aufgabenstellung
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Beschriftungsträger zu schaffen, welcher auch an den nicht speziell dafür ausgebildeten Frontplatten gattungsgemäßer Geräteeinschübe befestigt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Beschriftungsträger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass der erfindungsgemäße Beschriftungsträger an allen Geräteeinschüben mit genormten Befestigungslöchern mittels üblicher Befestigungsschrauben angeordnet werden kann. An den genormten Fontplatten sind keine Veränderungen notwendig.
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Die Möglichkeit des Verbindens zweier benachbarter Beschriftungsträger durch Verbindungselemente ermöglicht ein exaktes Ausrichten und Fixieren der Grundkörper bei der Montage. Das Ausrichten wird dabei durch die an der Unterseite des Bodens ausgebildete Ausrichtkante unterstützt. Da die Beschriftungsträger die Frontplatten seitlich überragen können, steht auch eine größere und damit übersichtlicher zu gestaltende Beschriftungsfläche zur Verfügung. Die Abstufung des Bodens im die Frontplatte überragenden Bereich entspricht der Stärke des Materials der Frontplatte. Somit kann dieser Teil des Bodens an der Montageschiene annähernd spaltfrei anliegen, falls die Montageschiene eine entsprechende Breite aufweist. Die Kompaktheit und Stabilität der Anordnung werden dadurch vorteilhaft beeinflusst, was sich auch vorteilhaft auf das Aufrasten des Deckels auswirkt.
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Die Verbindungselemente ermöglichen außerdem ein unverlierbares Anbringen von Beschriftungsträgern an einstückigen Frontplatten, bei denen die Geräteeinschübe in mehreren Höheneinheiten angeordnet sind. Dabei sind für die zwischen dem oberen und dem unteren Beschriftungsträger anzuordnenden Beschriftungsträger keine Befestigungslöcher an den Frontplatten erforderlich.
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Das Herstellen der Grundkörper mit einem an einer Sollbruchstelle ausbrechbaren Verbindungselement verbessert das Montagehandling bei gleichzeitiger Verringerung des Fertigungsaufwandes und Kommissionieraufwandes.
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Ausführungsbeispiel
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zwei Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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Ausführungsbeispiel 1
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1 einen Deckel
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2 einen Grundkörper
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3 die Teilansicht eines Geräteeinschubes
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4 drei Geräteeinschübe ohne Beschriftungsträger
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5 eine Ansicht nach 4 mit angedeutetem Montageablauf
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6 eine Einzelheit aus 5
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Ausführungsbeispiel 2
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7 einen Beschriftungsträger mit ausbrechbarem Verbindungselement und die Rückansicht eines Deckels
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8 einen Beschriftungsträger mit ausgebrochenem Verbindungselement
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9 eine Frontplatte mit Einschubgeräten in vier Höheneinheiten und montierten Grundkörpern
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10 eine Frontplatte mit Einschubgeräten in vier Höheneinheiten und kompletten Beschriftungsträgern
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11 eine Einzelheit aus 9
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Der Beschriftungsträger gemäß Ausführungsbeispiel 1 weist einen Grundkörper 1 und einen mit einem Sichtfenster 15 versehenen Deckel 2 auf (1 und 2). Vom Boden 4 ragen umlaufend die Seitenwände 5 ab. In den Seitenwänden 5a und 5b befinden sich Rastöffnungen 16 für die am Deckel 2 ausgebildeten Rastnasen 17.
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Die Seitenwände 5c und 5d weisen fluchtende Öffnungen 10 auf, in welche vom Inneren des Grundkörpers 1 aus ein Verbindungselement 12 einsteckbar ist. Der Boden 4 ist im linken Bereich so abgestuft ausgebildet, dass an der Unterseite des Bodens 4 die Ausrichtkante 14 gebildet wird. Im rechten, nichtabgestuften Bereich des Bodens 4 befinden sich die Befestigungslöcher 6.
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4 zeigt drei Geräteeinschübe 3 (drei Höheneinheiten) welche ohne Beschriftungsträger mittels der Befestigungsschrauben 9 an den Montageschienen 18 verschraubt sind. Zum Anbringen der Beschriftungsträger werden die Grundkörper 1 bei noch nicht angebrachten Befestigungsschrauben 9 so auf das linke Ende der Frontplatte 8 aufgesetzt, dass die Befestigungslöcher 6 mit zwei Befestigungslöchern 7 in den Montageschienen 18 fluchten (5 und 6). Dabei überragt der der Grundkörper 1 das linke Ende der Frontplatte 8. Dieses Überragen und damit ein Vergrößern der zur Verfügung stehenden Beschriftungsfläche sind möglich, da in den genormten Schaltschränken der entsprechende Freiraum vorhanden ist.
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Anschließend erfolgt das gemeinsame Verschrauben der Grundkörper 1 und der Frontplatten 8 an der Montageschiene 18 mittels der Befestigungsschrauben 9. Das exakte Ausrichten eines einzelnen Grundkörpers 1 wird dabei durch die an der Unterseite des Bodens 4 ausgebildete Ausrichtkante 14 unterstützt, in dem diese an der linken Stirnseite der Frontplatte 8 zur Anlage kommt. Der abgestufte Bereich des Bodens 4 liegt dabei annähernd spaltlos am nicht von der Frontplatte 8 abgedeckten Randbereich der entsprechend breit ausgebildeten Montageschiene 18 an.
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Das Ausrichten, Zusammenfügen und Befestigen von in mehreren Höheneinheiten anzuordnenden Grundkörpern 1 kann nun vorteilhaft dadurch erfolgen, dass in die fluchtenden Öffnungen 10 zweier benachbarter Grundkörper 1 stiftförmige Verbindungselemente 12 eingesetzt werden.
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Nach dem Verschrauben der Grundkörper 1 wird jeweils ein Beschriftungsschild 19 in einen Grundkörper 1 eingelegt oder an der Rückseite des Deckels 2 fixiert und der Deckel 2 auf dem Grundkörper 1 verrastet. Die Köpfe der Befestigungsschrauben 9 befinden sich nun nicht mehr sichtbar völlig im Inneren des Beschriftungsträgers (6).
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Der grundsätzliche Aufbau eines Beschriftungsträgers nach dem Ausführungsbeispiel 2 entspricht im Wesentlichen dem oben Beschriebenen. Das Aufrasten des Deckels 2 auf den Grundkörper 1 erfolgt hier jedoch über die am Boden 4 ausgebildeten Rastdome 20 und die mit diesen korrespondierenden Raststifte 21 des in 7 in der Rückansicht dargestellten Deckels 2. Im Boden 4 ist das über eine Sollbruchstelle 22 mit diesem verbundene klammerförmige Verbindungselement 13 ausgebildet. In den Seitenwänden 5c und 5d befinden sich die zum Rand hin offenen und fluchtenden Öffnungen 11 (7).
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Zum Ausrichten vertikal benachbart anzuordnender Grundkörper 1 werden die klammerförmigen Verbindungselemente 13 aus den Böden 4 ausgebrochen (8) und dann die Seitenwände 5c und 5d benachbarter Grundkörper 1 übergreifend in die Öffnungen 11 eingesetzt (11).
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In 9 sind vier Grundkörper 1 an einer einstückigen Frontplatte 8 befestigt. Vier Geräteeinschübe 3 sind dabei in vier Höheneinheiten an einer Frontplatte 8 angeordnet. Dabei weist die Frontplatte 8 nur an ihren vier Ecken Befestigungslöcher 7 für die Befestigungsschrauben 9 auf. Die in diesem Fall nicht mittels Befestigungsschrauben befestigbaren Grundkörper 1 der zwei mittleren Höheneinheiten werden nur durch die Verbindungselemente 13 fixiert (11).
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Nach dem Anbringen jeweils einer Befestigungsschraube 9 in den oberen und unteren Grundkörpern 1, dem Anbringen der Beschriftungsschilder 19 an den Rückseiten der Deckel 2 und dem Aufrasten dieser auf den Grundkörpern 1 sind die Verbindungselemente 13 sicher in den Grundkörpern fixiert. Eine Demontage der mittleren Beschriftungsträger durch Entfernen der Verbindungselemente 13 ist nun ohne das Abnehmen der Deckel 2 nicht mehr möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Abdeckelement
- 3
- Geräteeinschub
- 4
- Boden
- 5
- Seitenwände
- 6
- Befestigungslöcher
- 7
- Befestigungslöcher
- 8
- Frontplatte
- 9
- Befestigungsschrauben
- 10
- Öffnungen
- 11
- Öffnungen
- 12
- Verbindungselemente
- 13
- Verbindungselemente
- 14
- Ausrichtkante
- 15
- Sichtfenster
- 16
- Rastöffnungen
- 17
- Rastnasen
- 18
- Montageschienen
- 19
- Beschriftungsschild
- 20
- Rastdome
- 21
- Raststifte
- 22
- Sollbruchstelle