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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Die Erfindung betrifft generell einen Speisewasservorwärmkreislauf für ein Kraftwerk. Speziell betrifft die Erfindung einen variablen Speisewasservorwärmkreislauf, der die aktive Regelung der Speisewasserendtemperatur für einen optimalen Wirkungsgrad bei verschiedenen Betriebsbedingungen ermöglicht.
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In Kraftwerken werden die Leistungsabgabe, die Temperatur des abgezogenen Rauchgases und der Wirkungsgrad durch Einstellen einer Temperatur des Speisewassersystems stark beeinflusst, nämlich der Speisewasserendtemperatur (SWET), die in das Dampferzeugungselement, z.B. einen Dampfkessel in der Anlage, eintritt. Wenn Dampfkessel für die Verbrennung verschiedener Brennstofftypen und/oder den Betrieb bei verschiedenen Lasten konfiguriert sind, erfordert jeder Satz von Betriebsbedingungen möglicherweise eine spezifische Speisewasserendtemperatur (SWET), um den maximalen Wirkungsgrad zu erzielen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ein erster Aspekt der Offenbarung sieht eine Konstruktion vor, die Folgendes umfasst: eine Konstruktion, die eine Turbine aufweist, die eine Vielzahl von mit Ventil versehenen Dampfentnahmeanschlüssen hat, die fluidisch mit einer Dampfentnahmeleitung zum Transportieren von Dampf zu einem Speisewasservorwärmer verbunden sind.
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Ein zweiter Aspekt der Offenbarung sieht ein System zum Regeln einer Leistungsabgabe eines Kraftwerks vor, das ein variables Speisewasservorwärmsystem umfasst, das Folgendes beinhaltet: eine Turbine, die eine Vielzahl von mit Ventil versehenen Dampfentnahmeanschlüssen hat, die fluidisch mit einer Dampfentnahmeleitung zum Transportieren von Dampf zu einem Speisewasservorwärmer verbunden sind, ein Steuersystem zum Öffnen und Schließen jedes Ventils der Vielzahl von mit Ventil versehenen Dampfentnahmeanschlüssen als Reaktion auf eine erwünschte Speisewasserendtemperatur und einen Dampferzeuger in umführender Fluidverbindung mit dem variablen Speisewasservorwärmsystem.
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Ein dritter Aspekt der Offenbarung sieht ein Verfahren zum Optimieren einer Speisewasserendtemperatur vor, umfassend: Bereitstellen eines variablen Speisewasservorwärmsystems, das Folgendes beinhaltet: eine Turbine, die eine Vielzahl von mit Ventil versehenen Dampfentnahmeanschlüssen hat, die fluidisch mit einem Speisewasservorwärmer verbunden sind, und aktives Steuern eines Öffnens und Schließens jedes Ventils der Vielzahl von mit Ventil versehenen Dampfentnahmeanschlüssen als Reaktion auf eine erwünschte Speisewasserendtemperatur.
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Diese und andere Aspeke, Vorteile und hervorspringenden Merkmale der Erfindung gehen aus der folgenden ausführlichen Beschreibung hervor, die in Verbindung mit den angehängten Zeichnungen, in denen gleiche Teile in den Zeichnungen durchgehend mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet werden, Ausführungsformen der Erfindung offenbaren.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt eine schematische Zeichnung eines Dampfturbinenkreislaufs, der einen einzelnen Endspeisewasserentnahmeanschluss hat.
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2 zeigt eine schematische Zeichnung eines Dampfturbinenzyklus, der eine Vielzahl von Endspeisewasserentnahmeanschlüssen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung hat.
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3 zeigt eine Detailansicht der Vielzahl von Endspeisewasserentnahmeanschlüssen von 2.
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4 zeigt eine schematische Darstellung des in 2 gezeigten Steuersystems gemäß Ausführungsformen der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Unten wird wenigstens eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf ihre Anwendung in Verbindung mit dem Betrieb eines Kraftwerks beschrieben. Ausführungsformen der Erfindung werden zwar relativ zu einem Kraftwerk veranschaulicht, das einen Dampfkessel und eine Dampfturbine beinhaltet, es versteht sich aber, dass die Lehre gleichermaßen auf andere Typen von Kraftwerk anwendbar ist, darunter Geothermieanlagen oder Sonnenenergieanlagen, fossil befeuerte Kraftwerke, mit Biomasse betriebene Kraftwerke, Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke, Atomkraftwerke und andere Kraftwerkstypen, ist aber nicht darauf begrenzt. Ferner wird wenigstens eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Bezug auf eine Nenngröße und mit einem Satz von Nenndimensionen beschrieben. Der Fachmann sollte aber erkennen, dass die vorliegende Erfindung gleichermaßen auf jedes geeignete Kraftwerk anwendbar ist. Ferner sollte es für den Fachmann offensichtlich sein, dass die vorliegende Erfindung desgleichen auf verschiedene Maßstäbe der Nenngröße und/oder Nenndimensionen anwendbar ist.
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Wie oben angedeutet, sehen Aspekte der Erfindung eine Speisewasservorwärmkreislaufkonstruktion vor. In 1 wird eine allgemeine schematische Darstellung eines Kraftwerks 10 bereitgestellt. Das Kraftwerk 10 weist wenigstens einen Speisewasservorwärmer 20A auf und kann eine Vielzahl von Speisewasservorwärmern 20A, B...n, wie in 1 gezeigt, aufweisen. In anderen Ausführungsformen können mehr oder weniger als drei Speisewasservorwärmer 20A–20n verwendet werden.
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Die Speisewasservorwärmer 20A–20n erhalten von der Speisewasserpumpe 23 durch die Speisewassereingangsleitung 25 zugeführtes Speisewasser. Es ist zu beachten, dass im ganzen System zusätzliche Pumpen vorhanden sein können, um den erforderlichen maximalen Betriebsdruck zu erreichen und zu halten.
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Wie in 1 gezeigt wird, erhält der Speisewasservorwärmer 20A über Dampfentnahmeleitung 40 Hochdruckdampf hoher Temperatur von der Hochdruck-(HD-)-Dampfturbine 50. Die Dampfentnahmeleitung 40 ist am Speisewasserentnahmeanschluss 45, der zwischen Stufen der Hochdruck-Dampfturbine 50 angeordnet ist, fluidisch mit der HD-Dampfturbine 50 verbunden. Ein als die Entnahmefraktion bezeichneter Teil des zum Erzeugen von HD-Leistung in der Dampfturbine 50 verwendeten Gesamtmassendampfstroms des Kreislaufs wird in den Speisewasservorwärmer 20A eingespeist. Die Entnahmefraktion muss für einen maximalen thermischen Wirkungsgrad des Kraftwerks 10 optimiert sein, da eine Vergrößerung der Entnahmefraktion eine verringerte Leistungsabgabe zur Folge hat.
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Die Entnahmefraktion von Dampf aus der HD-Turbine 50 wird zu wenigstens einem der Speisewasservorwärmer 20A–20n (in 1 zu Speisewasservorwärmer 20A) geleitet und durch diesen umgewälzt, um das durch die Speisewasservorwärmer 20A–20n fließende Speisewasser auf eine vorbestimmte Speisewasserendtemperatur (SWET) zu erhitzen. Die SWET ist ein Systemparameter, der je nach dem zum Antreiben des Dampferzeugers 30 verwendeten Brennstofftyp 15 verschieden sein kann. Wenn das Speisewasser auf die SWET erhitzt worden ist, wird es dann über die Leitung 60 von den Speisewasservorwärmern 20A–C dem Dampferzeuger 30 zugeführt, der eine beliebige Anzahl von Wärmequellen verwenden kann.
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Der Dampferzeuger 30 kann in einigen Ausführungsformen ein Dampfkessel sein, der mit fossilen Brennstoffen, Biomasse oder anderen Brennstoffen 15 befeuert wird, um Dampf zu erzeugen. In anderen Ausführungsformen kann der Dampferzeuger 30 ein Wärmeübertrager, wie in einem Atomkraftwerk, eine geothermische Energiequelle in einer Geothermieanlage, Abwärme, wie in einem Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk, oder eine andere geeignete Dampfquelle sein. In jedem Fall wird im Dampferzeuger 30 Dampf erzeugt, woraufhin der Dampferzeuger 30 Hochtemperaturdampf über die Ausgangsdampfleitung 70 freisetzt und Rauchgas 35 ausstößt.
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Die Ausgangsdampfleitung 70 speist Hochdruckdampf hoher Temperatur in die Hochdruckturbine 50, wo der Dampf zum Erzeugen von Leistung der Hochdruckturbine 50 verwendet wird, die eine Welle 51 zum Drehen eines Läufers in einem feststehenden Stator im Generator 97 antreibt. Anschließend kann die Abdampfleitung 80 Dampf in den Nacherhitzer 84 (im Fall eines Nacherhitzungskreislaufs) oder durch die Leitung 86 direkt in die Mitteldruckturbine 90 zum Erzeugen einer Mitteldruck-(MD)-Ausgabe einspeisen. Eine Entnahmefraktion wird wie oben beschrieben über die Dampfentnahmeleitung 40 zum Speisewasservorwärmer 20A zurück geleitet. Desgleichen wird zum Erzeugen von Leistung in der MD-Turbine 90 verwendeter Dampf, abzüglich einer Entnahmefraktion, die über die zweite Dampfentnahmeleitung 41 in den Speisewasservorwärmkreislauf zurück gespeist werden kann, in die Niederdruck-(ND)-Turbine 95 eingespeist. In einigen Ausführungsformen kann es in der MD-Dampfturbine mehr als eine Speisewasserentnahme geben, wie oben in Bezug auf die HD-Turbine 50 beschrieben. Nach Durchströmen der Niederdruckdampfturbine 95 wird der Dampf im Kondensator 96 verdichtet und über die Speisewasserpumpe 23 und die Speisewassereingangsleitung 25 durch den Speisewasservorwärmkreislauf zurückgeführt.
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Wie oben beschrieben ist die Speisewasserendtemperatur ein Parameter des Betriebs des Kraftwerks 10, der im Idealfall je nach dem zum Antreiben des Dampferzeugers 30 verwendeten Brennstofftyp und dem Kraftwerksbelastungsbedarf variiert. Die SWET hat einen bedeutenden Einfluss auf die Leistung des Dampferzeugers 30. Abstimmen der SWET gemäß dem verwendeten Brennstofftyp macht es möglich, dass der Dampferzeuger 30 und somit das Kraftwerk 10 mit optimalem Wirkungsgrad betrieben werden. Desgleichen ermöglicht auch das Abstimmen der SWET für Teillastbetrieb einen besseren Wirkungsgrad.
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Wie in 2 gezeigt, ist eine Konstruktion bereitgestellt, welche die Optimierung der SWET zur Verwendung z.B. mit einem Mehrstoff-Dampferzeuger 30 ermöglicht. Der Dampferzeuger 30 kann einen oder mehrere beliebige Brennstoffe 15 verwenden, darunter fossile Brennstoffe, z.B. Erdöl, Kohle oder Erdgas, Sauerstoff, Luft, Biomasse, oder er kann durch einen Atomkraftreaktor oder eine geothermische Energie- oder Sonnenenergiequelle ersetzt werden, obwohl die Konstruktion auch mit von einem einzelnen Brennstoff betriebenen Dampferzeugern funktionieren kann. Die Eigenschaften jeder Energiequelle können zu einer einzigartigen optimalen SWET für jeden Brennstofftyp führen.
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Um einen SWET zu variieren, kann die HD-Dampfturbine 50 mit einer Vielzahl von Dampfentnahmeanschlüssen oder Speisewasserentnahmeanschlüssen versehen sein. Die 2 und 3 stellen eine mögliche Ausgestaltung dar, die einen ersten, zweiten, dritten und vierten Speisewasserentnahmeanschluss 46, 47, 48, 49 (in 3 gekennzeichnet) beinhalten. Es ist aber nicht vorgesehen, dass diese Ausführungsform beschränkend ist, da noch andere Anordnungen und Zahlen von Speisewasserentnahmeanschlüssen verwendet werden können. In anderen Ausführungsformen können nur zwei oder sogar sieben Speisewasserentnahmeanschlüsse verwendet werden.
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Es ist eine Vielzahl von Rohren 56, 57, 58, 59 (in 3 gekennzeichnet) bereitgestellt. Jedes Rohr ist an einem ersten Ende von ihm fluidisch mit einem der Vielzahl von Dampfentnahmeanschlüssen 46, 47, 48, 49 verbunden. Eine Vielzahl von Ventilen 66, 67, 68, 69 ist so angeordnet, dass jedes der Vielzahl von Rohren 56, 57, 58, 59 ein Ventil 66, 67, 68, 69 zum Öffnen und Schließen des jeweiligen Rohrs 56, 57, 58, 59 für Dampf aufweist. Jedes der Vielzahl von Rohren 56, 57, 58, 59 ist mit einem zweiten Ende von ihm fluidisch mit einer Dampfentnahmeleitung 40 zum Transportieren von Dampf zu einem Speisewasservorwärmer, z.B. 20A (2) verbunden.
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Das Öffnen und Schließen der Ventile 66, 67, 68, 69 kann von dem Steuersystem 75 als Reaktion auf eine gewünschte Speisewasserendtemperatur gesteuert werden. Das Steuersystem 75 wird in 4 detaillierter gezeigt, in der die Ventile 66, 67, 68, 69 über Verbinder 100 mit dem Steuersystem 75 verbunden sind.
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Wie gezeigt, beinhaltet das Steuersystem 75 einen Prozessor 102, einen Speicher 104 und Ein-/Ausgabe-(E/A)-Schnittstellen 106, die funktionell miteinander verbunden sind. Ferner ist das Steuersystem 75 mit der Anzeige 108, externen E/A-Geräten/Ressourcen 110 und der Speichereinheit 112 in Kommunikation. E/A-Geräte 110 können jeden beliebigen Typ von Benutzereingabegerät beinhalten, wie z.B. eine Maus, eine Tastatur, einen Joystick oder ein anderes Wählgerät. Allgemein führt der Prozessor 102 einen Computerprogrammcode aus, der die Funktionen des Steuersystems 75 bereitstellt. Ein derartiger Programmcode kann die Form von Modulen haben, darunter, unter anderen möglichen Modulen, ein Brennstoffmodul 114, ein Lastmodul 116, ein Umgebungsbedingungsmodul 118 und ein Systemverschlechterungsmodul 120 und kann im Speicher 103 und/oder in Speichereinheit 112 gespeichert sein und die Funktionen und/oder Schritte der vorliegenden Erfindung wie hierin beschrieben durchführen. Der Speicher 104 und/oder die Speichereinheit 112 können jede beliebige Kombination verschiedener Datenspeichermedientypen umfassen, die an einer oder mehreren physikalischen Stellen abgelegt sind. In diesem Maße könnte die Speichereinheit 112 ein oder mehrere Speichereinrichtungen, wie z.B. ein Magnetplattenlaufwerk oder ein Laufwerk für optische Speicherplatten beinhalten. Des Weiteren versteht es sich, dass das Steuersystem 75 ein oder mehrere zusätzliche Bauteile, die in 4 nicht gezeigt werden, beinhalten kann. Außerdem könnten in eingen Ausführungsformen ein oder mehrere externe Geräte 110, Anzeige 108 und/oder Speichereinheit 112 in dem Steuersystem 75 enthalten und nicht extern sein, wie gezeigt.
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Wie angegeben, kann das Steuersystem 75 ein oder mehrere der Folgenden beinhalten: ein Brennstoffmodul 114 zum Analysieren eines eingegebenen Brennstofftyps 15, ein Lastmodul zum Analysieren einer Last, gewöhnlich in Megawatt, mit der die Turbine betrieben wird, ein Umgebungsbedingungsmodul 118 zum Analysieren von Umgebungsbedingungen in der HD-Turbine 50, die von einem Sensor oder von Sensoren in der Anlage (nicht abgebildet) erfasst werden können, und ein Systemverschlechterungsmodul 120 zum Analysieren einer Verschlechterung des Systems, die sich möglicherweise auf Wirkungsgrad, Leistung und/oder andere Aspekte des Betriebs über die Lebensdauer verschiedener Bauteile auswirken. Andere Module zum Analysieren anderer Systemparameter werden auch in Betracht gezogen und können auch aufgenommen werden.
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Die Module 114, 116, 118 und 120 können separat oder zusammen einen Algorithmus zum Abbilden von Betriebsbedingungen, einschließlich Brennstoff, Last, Umgebungsbedingungen (z.B. Temperatur) und Verschlechterungsgrad auf einen jeweiligen Dampfentnahmeanschluss 46, 47, 48, 49 beinhalten. In einer Ausführungsform kann diese Logik in jedes der Module 114, 116, 118, 120 eingebettet sein. In einer weiteren Ausführungsform kann diese Logik im Speicher 104 im Steuersystem 75 sitzen, der Daten aus einer Vielfalt von Quellen empfängt, die z.B. Sensoren in der Anlage 10, Bedienereingaben usw. beinhalten kann. Der jeweilige Dampfentnahmeanschluss 46, 47, 48, 49, auf den die Bedingungen abgebildet werden, ist der Anschluss, der, wenn das jeweilige Ventil 66, 67, 68, 69 geöffnet wird, eine optimale SWET ergibt. Nach der Ermittlung, welches Ventil 66, 67, 68, 69 geöffnet werden muss, um die optimale SWET zu erzielen, wird ein Signal über Verbinder 100 gesendet, das das Öffnen (oder Schließen) des zutreffenden Ventils 66, 67. 68, 69 verursacht. Nach der Ermittlung und Ausführung von Öffnen und/oder Schließen des zutreffenden Ventils 66, 67, 68, 69 können Daten im Speicher 104 und/oder in der Speichereinheit 112 archiviert, berichtet und gespeichert werden. In verschiedenen Ausführungsformen können die Module 114, 116, 118, 120 Teil eines eigenständigen Steuersystems 75 sein oder in ein anderes Anlagensteuersystem integriert sein, das eventuell verwendet wird.
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In einigen Ausführungsformen, wobei jetzt wieder auf 3 Bezug genommen wird, können die Ventile 66, 67, 68, 69 alternativ geöffnet werden, d.h. jeweils ein Ventil. Jedes Rohr 56, 57, 58, 59 kann verschiedene Konstruktionsparameter wie Durchflusskapazität oder Wegführung haben, die ein anderes Dampfvolumen durch sie hindurchströmen lassen. Der Speisewasservorwärmer 20A wird daher auf optimale Betriebsbedingungen erhitzt, indem ein zutreffender Entnahmedruck von Dampf zum Speisewasservorwärmer 20A geleitet wird.
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Wie in 2 gezeigt, strömt Dampf aus der Dampfentnahmeleitung 40, dem/den Speisewasservorwärmer(n) 20A–20n und der Leitung 60 zum Dampferzeuger 30. Wie oben bemerkt, kann der Dampferzeuger 30 in verschiedenen Ausführungsformen einer oder mehrere der Folgenden sein: ein Mehrstoffkessel, ein mit Biomasse befeuerter Kessel, ein fossil befeuerter Kessel, ein Sauerstoffverbrennungskessel, ein Luftverbrennungskessel, ein Atomreaktor, eine geothermische Energiequelle und eine Sonnenenergiequelle. Je nach der Energiequelle oder dem Brennstofftyp 15 sowie der Anlagenbetriebslast für den Dampferzeuger 30 kann jeweils eine andere Speisewasserendtemperatur notwendig sein, um den größten Wirkungsgrad im Dampferzeuger 30 und somit dem Kraftwerk 10 zu erzielen. Die erwünschte Temperatur kann durch Variieren der Entnahmestelle des zu dem/den Speisewasservorwärmer(n) 20A–20n geleiteten Dampfs erreicht werden.
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Zusätzlich zum Beeinflussen des Wirkungsgrads des Dampferzeugers 30 beeinflusst die Speisewasserendtemperatur auch die Temperatur des aus dem Kraftwerk 10 abgelassenen Rauchgases 35. Die Regelung der Temperatur des Rauchgases 35 ist aufgrund der im Rauchgas 35 vorhandenen chemischen Stoffe aus dem Verbrennungsprozess, speziell Schwefel, wichtig. Rauchgas 35 muss eine Temperatur haben, die hoch genug ist, um die Schwefelsäurekondensation in den Rohren für Rauchgas 35 zu verhindern, um Korrosionsschäden zu vermeiden. Eine unnötig hohe Temperatur des Rauchgases 35 führt aber zur Abgabe von Energie an die Atmosphäre, die zum Erzeugen von mehr Dampf verwendet werden könnte. Der Ausgleich der Ziele Korrosionsvermeidung und Wirkungsgradmaximierung erfordert eine feine Abstimmung, die durch die Verwendung verschiedener Brennstoffe 15 beeinflusst wird, und der Betrieb bei Teillastbedingungen stört dieses Gleichgewicht. Diese Faktoren sind in denen eingeschlossen, denen im Steuersystem 75 Rechnung getragen wird.
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Wie oben besprochen, wird Dampf auch zur HD-Turbine 50 zurückgeführt, so dass der Dampferzeuger 30 in umführender Fluidverbindung mit dem variable Speisewasservorwärmungssystem ist, d.h. der Dampf fluidisch durch den Kreislauf strömt.
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Zusätzlich zur Aufnahme verschiedener Brennstoff-15-quellen, wie oben dargelegt, ermöglicht die Verwendung einer Vielzahl von Speisewasserentnahmeanschlüssen 46, 47, 48, 49, wie oben beschrieben, ferner die Optimierung der SWET gemäß der Turbinenlast, um den Wirkungsgrad für die gegebene Lastbedingung zu maximieren. Eine optimierte Speisewasserendtemperatur kann im Wesentlichen gemäß der folgenden Funktion ermittelt werden: SWET = Tsat(P) wobei
- SWET
- = die Speisewasserendtemperatur;
- Tsat
- = Sättigungstemperatur des Dampfs bei Entnahmeanschlussdruck und
- P
- = Entnahmeanschlussdruck im Speisewasservorwärmer 20A.
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Wenn die Last zum Beispiel etwa 50 % der Vollast (d.h. maximale Kapazität) ist, fällt der Druck verglichen mit dem Druck bei Volllastbedingungen um 50 % ab und die SWET geht ebenfalls zurück. Die Ventile 66, 67, 68, 69 können aber entsprechend der obigen Funktion eingestellt werden, um bei diesen Bedingungen einen maximalen Wirkungsgrad und maximale Beschränkung der Rauchgase 35 zu erzielen.
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In der in 2 gezeigten Ausführungsform ist nur der Speisewasservorwärmer 20A, d.h. der obere Speisewasservorwärmer in dem System, als eine variable Eingabe über die Dampfentnahmeleitung 40 erhaltend abgebildet. In anderen Ausführungsformen, die lediglich zur leichteren Veranschaulichung nicht abgebildet wurden, können Speisewasservorwärmer 20B–20n auf die gleiche Weise ebenfalls eine variable Eingabe erhalten.
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Ebenfalls vorgesehen ist ein Verfahren zum Optimieren einer Speisewasserendtemperatur. Ein variables Speisewasservorwärmungssystem ist bereitgestellt, das eine Hochdruckturbine 50 beinhaltet, die eine Vielzahl von Dampfentnahmeanschlüssen 46, 47, 48, 49 hat, wobei eine Vielzahl von Rohren 56, 57, 58, 59 die Dampfentnahmeanschlüsse 46, 47, 48, 49 jeweils mit der Dampfentnahmeleitung 40 verbindet. Jedes der Vielzahl von Rohren 56, 57, 58, 59 beinhaltet ein darin angeordnetes Ventil 66, 67, 68, 69 zum Öffnen und Schließen des jeweiligen Rohrs 56, 57, 58, 59 für das Durchströmen von Dampf. Die Dampfentnahmeleitung 40 verbindet die Vielzahl von Rohren 56, 57, 58, 59 fluidisch mit einem Speisewasservorwärmer 20A–C. Als Reaktion auf eine gewünschte Speisewasserendtemperatur wird das Öffnen und Schließen der Ventile 66, 67, 68, 69 über das Steuersystem 75 aktiv gesteuert. Wie oben beschrieben, erlaubt das Steuersystem 75, dass ein zutreffender Entnahmedampfdruck zu den Speisewasservorwärmern 20A...n geleitet wird, um einen maximalen Wirkungsgrad zu erzielen und/oder die Temperatur des Rauchgases 35 geregelt wird.
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Die hierin verwendeten Begriffe erster, zweiter und dergleichen bezeichnen keine Reihenfolge, Menge oder Bedeutung, sondern werden vielmehr verwendet, um ein Element von einem anderen zu unterscheiden, und die Begriffe „ein” und „eine/einer” hierin bezeichnen keine mengenmäßige Begrenzung, sondern geben vielmehr an, das wenigstens einer des genannten Artikels vorhanden ist. Der in Verbindung mit einer Menge verwendete Modifikator schließt den genannten Wert ein und hat die durch den Zusammenhang bestimmte Bedeutung (beinhaltet z.B. den mit dem Messwert der jeweiligen Menge assoziierten Fehlergrad). Die hierin verwendete Pluralform soll sowohl die Einzahl als auch die Mehrzahl des dadurch modifizierten Begriffs einschließen, wodurch einer oder mehrere von diesem Begriff eingeschlossen wird (z.B. das/die Metall(e) schließt ein oder mehrere Metalle ein). Hierin offenbarte Bereiche sind einschließlich und unabhängig kombinierbar (z.B. Bereiche „bis etwa 25 mm oder speziell etwa 5 mm bis etwa 20 mm“ schließt alle Endpunkte und alle Zwischenwerte der Bereich von „etwa 5 mm bis etwa 25 mm“ ein usw.).
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Hierin werden zwar verschiedene Ausführungsformen beschrieben, anhand der Beschreibung geht aber hervor, dass von fachkundigen Personen verschiedene Kombinationen von Elementen, Variationen oder Verbesserungen darin vorgenommen werden können und innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen. Aueßrdem können viele Modifikationen zum Anpassen einer bestimmten Situation oder eines bestimmten Materials an die Lehre der Erfindung vorgenommen werden, ohne von ihrem wesentlichen Umfang abzuweichen. Es ist daher vorgesehen, dass die Erfindung nicht auf die jeweilige Ausführungsform beschränkt wird, die als die jweilige zur Durchführung dieser Erfindung als die Beste betrachtete Ausführung beschrieben wird, sondern dass die Erfindung alle Ausführungsformen einschließt, die in den Umfang der angehängten Ansprüche fallen.
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Hierin werden eine Konstruktion, ein System und ein Verfahren zum Regeln einer Leistungsabgabe und einer Temperatur eines Rauchsgases 35 eines Kraftwerks 10 durch Einstellen einer der Speisewasserendtemperatur offenbart. In einer Ausführungsform ist eine Turbine 50 vorgesehen, die eine Vielzahl von mit Ventil versehenen Dampfentnahmeanschlüssen 46, 47, 48, 49 hat. Jeder Dampfentnahmeanschluss 46, 47, 48, 49 ist fluidisch mit einem Speisewasservorwärmer 20A...n verbunden. Jedes der Vielzahl von Ventilen 66, 67, 68, 69 in den mit Ventil versehenen Dampfentnahmeanschlüssen 46, 47, 48, 49 kann für das Durchströmen von Dampf durch sie geöffnet und geschlossen werden, um eine Speisewasserendtemperatur zu variieren.