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Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren
zur Stromerzeugung, bei denen die zu erzeugende Strommenge an den
schwankenden Strombedarf angepasst werden kann. Wesentliche Bestandteile
der nach diesen Verfahren betriebenen Kraftwerke sind ein Dampferzeuger,
ein Wasser-/Dampfkreislauf, ein Turbinensatz mit zugehörigem Kühlsystem
sowie ein Generator. Außerdem
bezieht sich die Endung auf für die
Durchführung
der Verfahren geeignete Kraftwerke.
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Bei der Erzeugung elektrischer Energie
bzw. elektrischen Stromes besteht das Problem, dass der Strombedarf
sowohl tageszeitlich als auch im Jahresverlauf nicht unerheblich
schwankt. Die in Spitzenlastzeiten – in der Regel während der
Mittagszeit – benötigte Strommenge
beträgt
das Mehrfache des Strombedarfs in den Nachtstunden. Der stark schwankende
Strombedarf wird üblicherweise
durch den Einsatz von Kraftwerken gedeckt, die schnell zu- und abgeschaltet
sowie schnell geregelt werden können.
Unglücklicherweise
sind Kraftwerke mit kostengünstigen
Brennstoffen (Uran, Braun- und Steinkohle) nur eingeschränkt oder
unwirtschaftlich zu- und abschaltbar sowie schwierig regelbar. Sie
werden deswegen als sogenannte Grundlastkraftwerke betrieben.
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Pumpspeicherkraftwerke sind in der
Lage, großtechnisch
Spitzenlaststrom bereitzustellen. Aufgrund besonderer geologischer
und hydrologischer Anforderungen für den Standort eines Pumpspeicherkraftwerks
ist allerdings die Anzahl der Pumpspeicherkraftwerke bzw. deren
Leistung stark begrenzt. Die Bereitstellung von Spitzenlaststrom
erfolgt deswegen überwiegend
mit gasbefeuerten Kraftwerke in konventioneller oder sogenannter GuD-Bauweise.
Beim GuD-Prozess
handelt es sich um die Kombination eines Gasturbinenprozesses mit einem
Dampfturbinenprozess.
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Weiterhin werden zur Bereitstellung
von Spitzenlaststrom sogenannte offene Gasturbinen verwendet, die
zwar schnell regelbar sind, aber einen vergleichsweise niedrigen
Wirkungsgrad aufweisen. Diese unterliegen dem Nachteil, dass der
Brennstoff Gas im Vergleich zu Kohle teuer ist. Daher ist die Erzeugung
von Spitzenlaststrom mit gasbefeuerten Kraftwerken kostspielig.
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Vom Grundsatz her geht das erfindungsgemäße Verfahren
von der an sich bekannten Idee aus, Prozesswärme während Zeiten mit geringer Stromnachfrage
aus einem Kraftwerksprozess auszukoppeln und in einem Wärmespeichermedium
zwischenzuspeichern. Während
Zeiten hoher Stromnachfrage wird die zwischengespeicherte Prozesswärme in den Wasser-/Dampf-Kreislauf eines Kraftwerks
eingespeist und zur Stromerzeugung genutzt. Die Einspeisung der
Prozesswärme
kann in denselben Kraftwerksprozess erfolgen, dem die Prozesswärme vorher
entnommen wurde. Die gespeicherte Prozesswärme kann aber auch in den Wasser/Dampf-Kreislauf eines weiteren
Turbosatzes eingespeist werden. Als Wärmespeichermedium kommt ein
kostengünstiges
Material in Frage, das temperaturfest ist und über eine hohe Wärmespeicherfähigkeit
verfügt.
Besonders geeignet sind hierfür
Metalle und Mineralien, wie z.B. Sand oder Kies.
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Aus der
DE-A-35 34 687 sind ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausregeln von Netzfrequenzeinbrüchen bei
einem Dampfkraftwerk bekannt, ohne dass Spitzenlastkraftwerke eingesetzt werden.
Zur schnellen Leistungsbereitstellung für die Ausregelung von Netzfrequenzeinbrüchen werden vorübergehend
Heizkondensatoren für
Fernheizwasser nicht oder mit verminderter Leistung beheizt. Der dadurch
in der Turbine verbleibende Dampf erhöht die Turbinenleistung. Dieser
Vorschlag nach dem Stand der Technik mag bei Heizkraftwerken einsetzbar
sein, die mit Heizkondensatoren zum Betrieb der Fernwärmeheizung
ausgerüstet
sind. Für
Großkraftwerke
mit Leistungen über
100 MVA und einem zwischen Schwachlast und Spitzenlast um ein Vielfaches
schwankenden Energiebedarf ist der Vorschlag ungeeignet Die
US-A-4,479,353 offenbart
ein Verfahren zur Ein- und Ausspeicherung von Prozesswärme über den
Dampf. Es ist prinzipiell dazu geeignet ist, während Schwachlastzeiten Prozesswärme in einem als
Granulat vorliegendem Material zu speichern und in Spitzenlastzeiten
für die
Erzeugung zusätzlicher elektrischer
Energie zu nutzen. Für
die Ein- und Ausspeicherung von Prozesswärme wird eine Wärmetauscher-Fließbett-Kombination
verwendet. Allerdings ist den in der
US-A-4,479,353 dargestellten Verfahrensvarianten
eigen, dass nur ein geringer Anteil der Prozesswärme in Höhe von wenigen Prozent für die Einspeicherung
bzw. Ausspeicherung genutzt werden kann. Dies liegt bei der in
1 dargestellten Hauptverfahrensvariante
daran, dass zum einen die in das Fließbett eingespeicherte Wärme lediglich
zur Entlastung der Vorwärmen
96,
98 und
100 eingesetzt wird.
Dadurch kann nur eine geringfügig
höhere Dampfmenge
während
der Spitzenlastzeit von den Turbinen
64,
70 und
74 zur
Verfügung
gestellt werden. In diesem Punkt entspricht die zusätzlich erreichbare
Turbinenleistung der zusätzlichen
Leistung aus der
DE-A-35
34 687 .
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Weiterhin ist auch die maximal einspeicherfähige Leistung
des Kraftwerks gemäß der
US-A-4,479,353 begrenzt, da zum
einem der entnommene Frischdampf (Ventil
104, Leitung
105)
in dem Wärmetauscher
14 (
14A,
14C,
14D,
14F)
kondensiert wird und zurück
in die Vorwärmerstrecke
51 mittels
Pumpe
116 gefördert
wird. Dadurch wird dem Zwischenüberhitzer
68 entgegen
dem normalen Betrieb diejenige Dampfmenge entzogen, die in die Vorwärmerstrecke
51 rückgespeist
wird. Die im Überhitzen
68 fehlende
Dampfmenge bewirkt, dass die Temperatur am Ausgang des Überhitzers über die
Auslegungstemperatur ansteigen wird, so dass es – falls größere Frischdampfmengen über die
Leitung
105 entnommen werden – zu einer Lebensdauerverkürzung bis
zur Zerstörung
des Zwischenüberhitzers kommen
kann. Zum einen scheidet die Möglichkeit einer
Kompensation des fehlenden Dampfmassenstroms am Eintritt des Überhitzers
durch Einspritzen von flüssigem
Wasser aus, da durch Flüssigkeitstropfen
im Überhitzereintritt
ebenfalls die Materialien geschädigt
würden.
Zum anderen ist die zum Einspeichern auskoppelbare Wärmemenge
auch dadurch begrenzt, dass die zum Einspeichern dem Austritt des
Zwischenüberhitzers
entnommene Dampfmenge (Leitung
109) augenscheinlich ebenfalls
im Wärmetauscher
14 (
14B,
14E)
kondensiert wird, da am Austritt des Wärmetauscherbereichs
14E der
Massenstrom mittels einer Pumpe
114 in den Eintritt des
Zwischenüberhitzers
68 eingebracht
wird. Da bekannterweise nur Flüssigkeiten
gepumpt werden können,
ist demzufolge von einer Kondensation des über die Leitung
109 entnommenen
zwischenüberhitzten Dampfs
auszugehen. Auch hier wäre
bei der Einspeisung von flüssigem
Wasser in den Eintritt des Zwischenüberhitzers bei größeren Wassermengen
von einer nachhaltigen Schädigung
oder Zerstörung
des Zwischenüberhitzers
auszugehen.
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Die in der
US-A-4,479,353 ,
6 dargestellte Verfahrensvariante
erlaubt ebenfalls nur die Verwendung einer geringen Dampfmenge zum
Zweck der Ein- bzw. Ausspeicherung. Ursächlich hierfür ist, dass
wie bei der in
1 dargestellten
Hauptvariante des Verfahrens augenscheinlich kondensierter Dampf – also Wasser – in den
Eintritt des Zwischenüberhitzers
68 mittels
Pumpe
114 gefördert
wird. Dies ist nur im geringen Umfang möglich, da anderenfalls mit
den schon beschriebenen Schäden
des Zwischenüberhitzers
zu rechnen ist. Da im Wärmetauscher
21 keine
Zwischenüberhitzung
vorgesehen ist, müssen
während
der Ausspeicherphase Wirkungsgradeinbußen bei der Erzeugung der elektrischen
Energie in Kauf genommen werden.
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Schließlich offenbart
10 der
US-A-4,479,353 eine Lösung für das Ein-
und Ausspeichern von Prozesswärme
bei einem Kernkraftwerk. Auch bei dieser Ausführung wird die eingespeicherte
Wärme nur
zur Entlastung der Speisewasservorwärmer eingesetzt. Während der
Einspeicherung kondensiert der Dampf. Das Wasser wird mit Hilfe
einer Pumpe und einer Wasserturbine
239 zum Dampferzeuger
zurückgeführt.
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Zusammenfassend ist zum Stand der
Technik nach der
US-A-4,479,353 festzustellen,
dass es mit Umsetzung der offenbarten Verfahrensvarianten nicht
möglich
ist, über
den Dampf Prozesswärme
in dem Umfang ein- und wieder auszuspeichern, wie es erforderlich
wäre, um
mit der zurückgehaltenen
bzw. zusätzlich
erzeugten Energie einen Ausgleich der in der Praxis vorkommenden
Schwankungen des Energiebedarfs auch nur annähernd zu erreichen. Separate,
der Erzeugung von Spitzenlastströmen
dienende Einrichtungen sind nach wie vor erforderlich. Außerdem besteht
die Gefahr einer nachhaltigen Schädigung oder Zerstörung von
Kraftwerkskomponenten. Die ca. 30 Jahre alten Vorschläge nach
der
US-A-4,479,353 haben
sich auf dem Markt nicht durchgesetzt. Kern der Vorschläge nach
der genannten US-Schrift ist ohnehin nur, die Technik bewegter Wärmespeicherschüttungen
bei Kraftwerken praktisch einsetzbar zu machen und nicht die Optimierung
der Ein- und Ausspeicherung von Prozesswärme.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, bei Verfahren der eingangs erwähnten Art sowie
bei nach diesen Verfahren betriebene Kraftwerken die Ein- und Ausspeicherfähigkeit
von Prozesswärme
derart zu verbessern, dass die in Zeiten geringen Energiebedarfs
gespeicherte Prozesswärme
im wesentlichen ausreicht, um die in Zeiten mit hohem Energiebedarf
benötigten
Strommengen zu liefern.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die
Maßnahmen
und Merkmale der Patentansprüche gelöst. Dadurch,
dass die erfindungsgemäßen Verfahren
so betrieben werden und die nach diesen Verfahren betriebenen Kraftwerke
so ausgebildet sind, dass die in Zeiten geringer Stromnachfrage
gespeicherte Prozesswärme
im wesentlichen ausreicht, um die in Zeiten mit hohem Strombedarf
gefragten Mengen an elektrischer Energie zu liefern, wird der Vorteil erreicht,
dass die Stromnachfrage in Spitzenlastzeiten im wesentlichen zu
Grundlastarbeitskosten bereitgestellt und geliefert werden kann.
Besonders günstig
ist es, das Kraftwerk ständig
mit Volllast zu betreiben.
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Im Rahmen der Erfindung soll es allerdings nicht
völlig
ausgeschlossen sein, dass auch die Leistung des Kraftwerkes in begrenztem
Maße dem schwankenden
Bedarf angepasst wird. Bei Grundlastkraftwerken ist dieses ohnehin
nur langsam und in begrenztem Rahmen möglich. Bei GuD-Kraftwerken
wäre die
Anpassung zwar schneller möglich,
sollte aber dann, wenn eine lange Lebensdauer der Dampfturbine Priorität hat, ebenfalls
nur in begrenztem Umfang stattfinden.
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Thermische Kraftwerke erzeugen Prozesswärme, die über Entspannungsturbinen
und Generatoren in elektrische Energie umgewandelt wird. Wenn das
Stromangebot größer als
die Stromnachfrage ist, also wenn ein Angebotsüberschuss besteht, wird mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
Prozesswärme teilweise
oder vollständig
in einen Wärmespeicher eingebracht
und nicht mehr für
die unmittelbare Stromproduktion verwendet. Dadurch wird die Differenz
zwischen Stromnachfrage und Stromangebot teilweise oder nahezu vollständig ausgeglichen. Folglich
wird ein unwirtschaftliches An- und Abfahren von Kraftwerken vermieden.
Wenn die Stromnachfrage größer als
das Stromangebot ist – also
in Zeiten mit sogenanntem Nachfrageüberschuss – wird Prozesswärme aus
dem Wärmespeicher
entnommen und zusätzlich
für die
Stromproduktion verwendet. Auch hierdurch wird der Unterschied zwischen
Stromangebot und Stromnachfrage ausgeglichen, ohne dass zusätzlich Kraftwerke
mit hohen Stromgestehungskosten eingesetzt werden müssen.
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Es besteht desweiteren die Möglichkeit, beim
Ein- bzw. Ausspeichern durch Leistungserhöhung bzw. Leistungsrücknahme
der Kraftwerke Beiträge
zur Stabilisierung der Netzfrequenz zu leisten. Für diesen
Zweck eignen sich Wärmespeicher
besonders gut, da mit ihnen deutlich schneller als mit herkömmlichen
Dampferzeugern Laständerungen vorgenommen
werden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit sowohl
zum Ausgleich des Ungleichgewichts zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch
im Sekunden- und Minutenbereich zur Stabilisierung der Netzfrequenz – kurz zur
Bereitstellung von sogenannter Regelenergie – als auch zum Ausgleich der Unterschiede
im Tages- oder Wochenbereich – kurz zum
sogenannten Load Levelling – eingesetzt
werden.
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Dadurch, dass in Schwachlastzeiten
eingespeicherte Prozesswärme
zur Deckung des in Spitzenlastzeiten erforderlichen Energiebedarfs
dient, ist es nicht mehr erforderlich, komplette, mit teuren Brennstoffen
befeuerte Kraftwerke oder ähnliche
Einrichtungen einzusetzen. Die in Spitzenlastzeiten zusätzlich bereitgestellte
elektrische Energie stammt aus dem kostengünstigen Brennstoff des zweckmäßigerweise
in der Grundlast betriebenen Kraftwerks. Die Kosten, die mit der
Einspeicherung und Ausspeicherung der Prozesswärme verbunden sind, sind gegenüber den
Kosten eines Kraftwerks, das teure Brennstoffe einsetzt, deutlich
niedriger.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind unterschiedliche Formen der Ein- und Ausspeicherverfahren:
Zum einen kann die Ein- und Ausspeicherung über den Dampf erfolgen. Hierbei
wird dem Wasser-/Dampfkreislauf des Kraftwerksprozesses Dampf (Frischdampf,
zwischenüberhitzter
Dampf) entnommen und die in dem Dampf enthaltene Wärme teilweise
oder nahezu vollständig
gespeichert. Während
der Ausspeicherung wird mit Hilfe der gespeicherten Wärme zusätzlicher
Dampf erzeugt. Die Einspeisung der Prozesswärme kann in den selben Wasser-/Dampfkreislauf
erfolgen, dem die Prozesswärme
vorher entnommen wurde. Die gespeicherte Prozesswärme kann
aber auch in den Wasser-/Dampfkreislauf eines weiteren Kraftwerks
eingespeist werden.
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Als Wärmespeichermedium kommt ein
kostengünstiges
Material in Frage, das temperaturfest ist und über eine hohe Wärmespeicherfähigkeit
verfügt. Besonders
geeignet sind hierfür
Metalle und Mineralien, wie z.B. Sand, Kies oder Schamotte.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit
der Ein- und Ausspeicherung über
Gase. Bei diesem Verfahren wird die im Rauchgas eines Dampferzeugers oder
einer Gasturbine enthaltene Wärme
teilweise oder nahezu vollständig
gespeichert z. B. in einem Speicher, der einem Winderhitzer ähnlich ist.
Winderhitzer stellen in Stahlwerken hinsichtlich der Wärmespeicherung
den Stand der Technik dar. Die Ausspeicherung erfolgt ebenfalls über Gase,
die den Speicher durchströmen
und anschließend
dem selben oder einem separaten Dampferzeuger zugeführt werden.
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Möglich
sind auch die Verfahrensweisen, bei denen die Wärme über Prozessdampf eingespeichert
und über
Gase ausgespeichert wird – und
umgekehrt.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung umfaßt demnach
mehrere Varianten, auf deren Vorteile noch eingegangen werden soll:
- – Bei
der ersten Variante wird ein Wärmespeichermedium
während
Zeiten mit geringem Strombedarf mit Prozessdampf aufgeheizt, der
dem Wasser-/Dampfkreislauf eines. Kraftwerks entnommen wird, das
beispielsweise zur Abdeckung von Grundlast eingesetzt wird. Dadurch
wird verfügbare
Wärmeenergie,
die zu diesem Zeitpunkt nicht in elektrische Energie umgewandelt
werden kann, für
Zeiten hoher Stromnachfrage zwischengespeichert. In Zeiten mit hoher
Stromnachfrage erfolgt die Ausspeicherung der Wärmeenergie in einen zweiten
Wasser-/Dampfkreislauf mit eigenen Turbinen. In Spitzenlastzeiten
liefern der Generator des Grundlastkraftwerks und ein mit den zusätzlichen
Turbinen betriebener Generator den Spitzenlaststrom. Diese Variante
ermöglicht
es, bereits an Kraftwerksstandorten vorhandene Einrichtungen zu
nutzen. Sie ist an Standorten realisierbar, wo neben einem Kraftwerk,
das weitgehend in der Grundlast betrieben wird, noch mindestens
ein weiteres defizitäres
oder ertragsschwaches Kraftwerk vorhanden ist. Dadurch, dass Komponenten
und Bauteile ertragsseitig uninteressanter Kraftwerke (Turbinen,
Kühlkreislauf, Generator,
elektrische Ableitung usw.) für
die Bereitstellung des Spitzenlaststromes mitgenutzt werden, sind
die spezifischen Investitionskosten vergleichsweise gering, da im
wesentlichen lediglich in den Wärmespeicher
selbst und die dazu gehörige
Meß- und
Regelungstechnik investiert werden muss.
- – Bei
der zweiten Variante wird ebenfalls – wie vorstehend beschrieben – in Zeiten
mit geringem Strombedarf über
den Prozessdampf Wärme
ausgespeichert. Die Einspeicherung erfolgt jedoch in den selben
Wasser-/Dampfkreislauf, dem die in Schwachlastzeiten überschüssige Energie
entnommen wurde. Voraussetzung für
die Realisierbarkeit dieser Variante ist, dass der Turbinensatz und
der Generator des Kraftwerks so dimensioniert sind, dass sie den
in Spitzenlastzeiten hohen Bedarf an elektrischer Energie erzeugen
können. Diese
Variante eignet sich deshalb insbesondere für Kraftwerksneubauten, bei
denen der Wärmespeicher
und seine Einbindung in den Kraftwerksprozess bei der Planung und
Auslegung von vorne herein mit berücksichtigt werden kann.
- – Bei
weiteren Varianten erfolgt die Ein- und Ausspeicherung von Wärme über Gase,
die aus der Verbrennung stammen und damit hohe Temperaturen aufweisen.
Hierfür
kommen sowohl Gase aus der Verbrennung von Kohle als auch aus der Verbrennung
von Erdgas, Grubengas, Kokereigas und weiteren brennbaren Energieträger in Frage.
In Zeiten mit geringem Strombedarf durchströmen die heißen Verbrennungsgase einen Speicher,
in dem nicht benötigte
Wärme gespeichert
wird. In Zeiten mit hohem Strombedarf erfolgt die Ausspeicherung
der Wärme,
um zusätzlich
Strom zu erzeugen. Wie bei der Beschreibung der ersten Varianten
erläutert,
kann die ausgespeicherte Wärme
einem separaten Wasser-/Dampfkreislauf
mit zusätzlichen
Turbinen zugeführt
werden, mit denen ein weiterer Generator zur Erzeugung des Spitzenlaststromes
betrieben wird. Die ausgespeicherte Wärme kann auch dem Wasser-/Dampfkreislauf
des Kraftwerks zurückgeführt werden,
dem sie ursprünglich
entnommen wurde. Die zurückgeführte Wärme dient
der Erzeugung von weiterem Dampf, dessen Wärme über die üblichen Umwandlungsschritte
mittels der Turbinen und des Generators in elektrischen Strom umgewandelt
wird, um den erhöhten Strombedarf
zu decken. Bei der letzten Variante des Verfahrens erfolgt die Ein-
und Ausspeicherung ebenfalls über
Gase. Bei dieser Variante, die auf GuD-Anlagen zugeschnitten ist,
ist der Wärmespeicher
innerhalb des GuD-Prozesses im Rauchgasverlauf zwischen dem Austritt
aus einer Gasturbine und dem Eintritt in den Abhitzekessel des GuD-Kraftwerks
angeordnet. Hierdurch wird eine Entkopplung der Gasturbine von dem
Abhitzekessel erreicht. Dies ermöglicht
es, die schnell regelbare Gasturbine zur Bereitstellung von Regelenergie
zu nutzen, ohne den Abhitzeprozess eines GuD-Kraftwerks zu beeinflussen.
Bei einer Verfahrensweise im Sinne der vorliegenden Erfindung wird
die Gasturbine mit im wesentlichen konstanter Leistung betrieben.
Die Leistungsregelung erfolgt über
die Dampfturbinen. Eine mit konstanter Leistung gefahrene Gasturbine
hat eine wesentlich höhere
Lebensdauer als eine mit schnellen Lastwechseln betriebene Gasturbine. Die
erhöhten
Brennstoffkosten werden durch Einsparungen an Anschaffungs- und
Wartungskosten kompensiert.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten
der Erfindung sollen anhand von in den 1 bis 12 schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert werden.
Es zeigen:
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1
eine
Ausführung,
bei der in Zeiten mit geringem Strombedarf die im Dampf eines ersten
Kraftwerks enthaltene Wärme über in einen
Wärmespeicher
eingespeichert wird und bei der in Zeiten mit hohem Energiebedarf
die im Speicher enthaltene Wärme
ausgespeichert und einem zweiten Kraftwerk zugeführt wird. Die möglichen
technischen Ausführungen
eines Wärmespeichers
sind in den 5 bis 12 dargestellt.
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2
das
Verfahrensfließbild
eines Kraftwerks mit seinen typischen Kraftwerkskomponenten sowie
mit einem Wärmespeicher
zur Erläuterung
der erfindungsgemäßen Ein-
und Ausspeicherung von Prozesswärme über das
Prozessmedium Dampf. Die gespeicherte Wärme wird in Zeiten mit hohem
Strombedarf in den Wasser-/Dampfkreislauf des selben Kraftwerks
zurückgeführt, dem
die Wärme
in Zeiten mit geringem Strombedarf entnommen wurde.
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3
eine
Ausführung,
bei der die Ein- und Ausspeicherung von Prozesswärme in Zeiten mit geringem Strombedarf über Gase
erfolgt.
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4
eine
Ausführung
mit Ein- und Ausspeicherung von Prozesswärme über Gase, bei dem ein oder
mehrere GuD-Kraftwerke zur Erzeugung von Spitzenlaststrom eingesetzt
werden;
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5
die
Darstellung der Funktionsweise von Wärmespeichern, die nach dem
Schicht- oder Zellenspeicherprinzip arbeiten
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6 bis 12
Beispiele für mögliche technische
Ausführungen
von Wärmespeichern.
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Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform für ein Kraftwerk 1 mit
einem Wärmespeicher 2 wird
zunächst
kurz der Kraftwerksprozess selbst ohne Einbeziehung des Wärmespeichers 2 beschrieben.
Es wird begonnen mit dem aus der Niederdruckturbine 3 austretenden,
entspannten Dampf, der an dieser Stelle eine Temperatur von ca.
40 °C hat
und unter einem Druck von ca. 30 bis 50 mbar steht. Über die
Leitung 4 gelangt der Dampf in den Kondensator 5 und
wird dort kondensiert. Aus dem Kondensator 5 austretendes
Prozesswasser wird über
die Leitung 6 der Kondensatpumpe 7 und den sich
daran anschließenden
Vorwärmen 8, 9 und 11 zugeführt. Die
Beheizung der Vorwärmer
erfolgt mit Dampf aus unterschiedlichen Entnahmestellen der Turbinen 13 und 3 über die
Leitungen 14, 15 und 16. Beim Durchströmen der
Vorwärmer 8, 9 und 11 kondensiert
der aus den Turbinen entnommene Dampf. Auf die allgemein üblichen
Hochdruckvorwärmer,
die mit Dampf durch Anzapfungen der Hochdruckturbine 12 beheizt
werden, wurde aus Gründen
der Vereinfachung verzichtet. Das Kondensat wird über die
Leitung 17 dem Speisewasserbehälter 18 zugeführt. In
den Speisewasserbehälter 18 gelangt
auch das von der Kondensatpumpe 7 geförderte Prozesswasser, das dort
einen entsprechend höheren
Druck aufweist. Im Speisewasserbehälter 18 herrschen
typischerweise eine Temperatur von ca. 160°C und ein Druck von ca. 8 bar.
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Hinter dem Speisewasserbehälter 18 wird der
Druck des vorgewärmten
Wassers mit der Speisepumpe 19 weiter erhöht. Das
Prozesswasser tritt mit einem Druck von ca. 220 bar in den Dampferzeuger 20 ein,
dessen Bestandteile ein Economizer 21, ein Verdampfer 22,
ein Überhitzer 23 sowie
ein Zwischenüberhitzer 28 sind.
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Der Dampferzeuger 20 kann
mit festen, flüssigen
oder gasförmigen
Brennstoffen (Kohle, Abfall, Biomasse, Holz, brennbaren Rückstände, Öl, Erdgas,
Kohlegas usw.) beheizt werden. Dafür geeignete Feuerungseinrichtungen
sind aus Gründen
der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Auch der Einsatz von Kernkraft zur gewünschten
Dampferzeugung ist möglich.
Im Sinne der Erfindung sollte ein möglichst preiswerter Brennstoff
verwendet werden, da mit der dem Dampferzeuger 20 zugeführten Energie
nicht nur die Grundlast gedeckt sondern auch der in Zeiten hohen
Strombedarfs benötigte
Spitzenlaststrom kostengünstig
erzeugt werden soll.
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Typische Zustandsgrößen für den in
die Leitung 24 eintretenden Frischdampf liegen bei 530°C bis 630°C und 180
bar bis 250 bar. Über
die Leitung 24 mit dem Ventil 25 gelangt der Frischdampf
in die Hochdruckturbine 12 und wird dort auf einen Druck von
etwa 30 bar bis 45 bar entspannt. Die Temperatur des Dampfs beträgt an dieser
Stelle 300°C
bis 350°C.
Nach dieser Entspannung wird der Dampf über die Leitung 26 in
den Zwischenüberhitzer 28 gefördert und
dort erneut aufgeheizt. Typische Zustandsgrößen für den sogenannten überhitzten Dampf
sind 530°C
und 40 bar.
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Nach dem Austritt aus dem Zwischenüberhitzer 28 gelangt
der Dampf über
die Leitung 29 mit dem Ventil 31 in die Mitteldruckturbine 13 und
anschließend über die
Leitung 32 in die Niederdruckturbine 3. In der
Verbindungsleitung 32 zwischen Mitteldruckturbine 13 und
Niederdruckturbine 3 hat der Dampf eine Temperatur von
etwa 350°C
und einen Druck von 8 bar. Mit dem aus der Niederdruckturbine 3 austretenden
Dampf schließt
sich der beschriebene Wasser-/Dampfkreislauf des Kraftwerks. Auf
die Darstellung weiterer Nebenkreisläufe des Kraftwerksprozesses
wird an dieser Stelle verzichtet, da sie für die Beschreibung der erfindungsgemäßen Idee
nicht relevant sind.
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Aufgrund der Entspannung des Frischdampfs
in der Hochdruckturbine 12 sowie des zwischenüberhitzten
Dampfs in der Mitteldruck- und Niederdruckturbine 13 und 3 wird
Arbeit an die in der Regel gemeinsame Turbinenwelle 33 abgegeben. Über die
Turbinenwelle 33 erfolgt der Antrieb des Generators 34,
in dem die Rotationsenergie der Turbinen in elektrische Energie
umgeformt wird.
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Bei einem Kraftwerk üblicher
Bauart besitzen die Frischdampfleitung 24 und die den zwischenüberhitzten
Dampf führende
Leitung 29 keine Ventile. Die Funktion dieser für des Wärmespeicherkraftwerk notwendigen
Ventile wird weiter unten erläutert.
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Während
Zeiten von Überschuß an Stromangebot – also Zeiten,
in denen die Nachfrage an elektrischem Strom, gering ist und demzufolge
auch das Preisniveau niedrig ist – wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
aus dem beschriebenen Kraftwerksprozess Wärme ausgekoppelt und in einem
Wärmespeichermedium
zwischengespeichert, um während Zeiten
hoher Stromnachfrage bzw. hoher Strompreise zur Stromerzeugung verwendet
zu werden. Das Wärmespeichermedium
befindet sich im als rechteckigen Block dargestellten Wärmetauscher-/
Wärmespeichersystem 2.
Mögliche
technische Ausführungen
der Übertragung
der Prozesswärme
an das Wärmespeichermedium
und der Wärme
im Wärmespeichermedium
an das prozessdampfführende
bzw. an Rauchgase enthalten die 5 bis 12.
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Um dem Wärmespeicher 2 mit
Frischdampf, der über
die Leitung 24 aus dem Überhitzer 23 austritt,
beaufschlagen zu können,
ist eine den Wasser-/Dampfkreislauf und den Wärmespeicher verbindende Leitung 38 mit
dem Ventil 39 vorgesehen. Die Leitung 38 zweigt
in Strömungsrichtung
vor dem Ventil 25 von der Frischdampfleitung 24 ab. Über eine weitere
Leitung 41 steht der Wärmespeicher 2 mit
der Leitung 26 in Verbindung, über die in der Hochdruckturbine 12 entspannter
Dampf in den Zwischenüberhitzer 28 gelangt.
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Um dem Wärmespeicher 2 auch
zwischenüberhitzten
Dampf zuführen
zu können,
steht der Wasser-/Dampfkreislauf mit dem Wärmespeicher 2 über die
Leitung 44 mit dem Ventil 45 in Verbindung. Die Verbindungsleitung 44 zweigt
von der Leitung 29 ab, und zwar in Strömungsrichtung vor dem Ventil 31. Über eine
weitere Leitung 46 mit dem Ventil 47 steht der
Wärmespeicher 2 mit
dem Speisewasserbehälter 18 in
Verbindung.
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Zum Einspeichern von Prozesswärme in das Wärmespeichermedium
im Wärmespeicher 2 wird durch
teilweises oder vollständiges Öffnen des
Ventils 39 bzw. teilweises oder vollständiges Schließen des
Ventils 25 der gesamte Frischdampf oder auch ein Teilstrom
des Frischdampfs aus der Leitung 24 dem eigentlichen Kraftwerksprozess
entnommen und über
die Leitung 38 durch den Wärmespeicher 2 geleitet.
Zeitgleich wird durch teilweises oder vollständiges Öffnen des Ventils 45 bzw.
teilweises oder vollständiges
Schließen
des Ventils 31 der gesamte oder auch ein Teilstrom des
zwischenüberhitzten Dampfs
in Strömungsrichtung
hinter dem Zwischenüberhitzer 28 aus
der Leitung 29 dem Kraftwerksprozess entnommen und über die
Leitung 44 zum Wärmespeicher 2 geführt.
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Von Bedeutung ist, dass der Frischdampf
in etwa denjenigen Teil der in ihm enthaltenen Enthalpie an das
Speichermedium abgibt, der auch dem Frischdampf in der Hochdruckturbine 12 entnommen worden
wäre. Dieses
kann beispielsweise durch geeignete Auslegung des Wärmespeichers
hinsichtlich Druckverlust, Strömungswiderstand
und/oder Wärmetauscherflächen erreicht
werden. Dabei bildet der Wärmespeicher
thermodynamisch die Hochdruckturbine 12 ab. Zur Erreichung
des Zieles, in etwa gleiche Dampfzustände einzustellen, können auch
Drosseln in Strömungsrichtung
hinter dem Wärmespeicher 2 eingesetzt
werden. Wesentlich ist, dass die Zustandsgrößen in Strömungsrichtung hinter dem Austritt
aus dem Wärmespeicher 2 der
in Leitung 41 auf die Werte absinken, die in der Leitung 26 zwischen Hochdruckturbine 12 und
Zwischenüberhitzer 28 beim
Normalbetrieb des Kraftwerks herrschen. Die beschriebene Auslegung
hat den Vorteil, dass im Extremfall sogar der gesamte Frischdampf
zum Einspeichern verwendet werden kann.
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Beim Durchgang des zwischenüberhitzten Dampfs
durch den Wärmespeicher 2,
beispielsweise durch Rohrschlangen, findet gemäß Schaltung aus 1 eine Kondensation statt.
Das Kondensat wird über
die Leitung 46 dem Speisewasserbehälter 18 oder einem
anderen geeigneten Einspeisepunkt zwischen Kondensator 5 und
Eintritt in den Economizer 21 geleitet.
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Dadurch, dass der zwischenüberhitzte Dampf
kondensiert und die Kondensationswärme überwiegend an das Speichermedium
abgegeben wird, werden beim Einspeichervorgang sogenannte Kondensationsverluste
weitgehend vermieden. Es ist ebenso denkbar, auf eine Kondensation
des Dampfs zu verzichten und den Dampf im Kondensator des Kraftwerkes
zu verflüssigen.
In diesem Fall würden beim
Ein- und Ausspeichern erhebliche Wärmeverluste im Kondensator
entstehen. In Folge dessen sinkt der Ein- und Ausspeicherwirkungsgrad
deutlich.
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Anhand der 1 wird diejenige Variante der Ausspeicherung
erläutert,
bei der die eingespeicherte Wärme über die
Turbinen und den Generator eines zweiten beispielsweise älteren Kraftwerks
in elektrischen Strom umgewandelt wird, das sonst, z. B. aus wirtschaftlichen
Gründen,
nicht mehr betrieben würde.
Die Speisepumpe 64 des zweiten Kraftwerks fördert Wasser über die
Leitung 48 in den Wärmespeicher 2.
Dort wird das Wasser erwärmt,
verdampft und anschließend überhitzt.
Dabei übernimmt der
Wärmespeicher
die Funktion eines Kraftwerkskessels. Über die Leitung 48 wird
die Hochdruckturbine 67 des zweiten Kraftwerks mit Frischdampf
versorgt. Nach dem Austritt aus der Hochdruckturbine wird der Prozessdampf über die
Leitung 50 wieder in den Wärmespeicher 2 zurückgeführt und
erneut aufgeheizt. Der nunmehr zwischenüberhitzte Dampf wird anschließend über die
Leitung 51 in die Mitteldruckturbine 52 geleitet,
dort teilweise entspannt und über
die Leitung 53 in der Niederdruckturbine 54 zur weiteren
Entspannung geführt.
Die Turbinen 67, 52 und 54 sind über eine
Welle 65 mit dem Generator 55 verbunden, der die
Rotationsenergie der Turbinen in elektrische Energie umwandelt.
Im Kondensator 56 wird der aus der Niederdruckturbine austretende Dampf
kondensiert. Über
die Leitung 57 gelangt das Prozesswasser in die Kondensatpumpe 58,
wo sein Druck erhöht
wird. In den Vorwärmern 59, 60 und 61 wird
das Prozesswasser erwärmt
und anschließend in
den Speisewasserbehälter 62 gefördert. Von
dort aus gelangt das Prozesswasser wieder in die eingangs beschriebene
Speisepumpe 64. Die Vorwärmer werden mit Anzapfungen
aus den Turbinen 52 und 54 über die Leitungen 68, 69 und 71 versorgt. Auf
die allgemein üblichen
Hochdruckvorwärmer,
die mit Dampf durch Anzapfungen der Hochdruckturbine 67 beheizt
werden, wurde aus Gründen
Vereinfachung verzichtet.
-
Bei der beschriebenen verfahrenstechnischen
Gestaltung ist sichergestellt, dass der Dampferzeuger 20 einschließlich des
Zwischenüberhitzers 28 des
Kraftwerks unabhängig
von der Fahrweise des Wärmespeichers
(Einspeicherung, Ausspeicherung, keine Speichervorgänge sowie
teilweise oder komplette Umfahrung) betrieben werden kann, da hinsichtlich
der Zustandsgrößen des
Dampfs und der Dampfmengen keine Unterschiede für den Dampferzeuger auftreten.
Von wirtschaftlichem Vorteil ist, dass bei dem zweiten Kraftwerk
auf den Dampferzeuger einschließlich
seiner Brennstoffversorgung und Rauchgasreinigung verzichtet werden
kann. Dies bedeutet, dass mit der in 1 dargestellten Verfahrensvariante
zwar die Leistung des Kraftwerks zu den ertragreichen Tageszeiten
zur Verfügung steht,
aber ein Großteil
der Betriebskosten eingespart werden kann.
-
2 zeigt
eine Verfahrensvariante bei der während der Ausspeicherphase
die Wärme
in den selben Wasser-/Dampfkreislauf eingebracht wird, aus dem sie
entnommen wurde. Voraussetzung hierfür ist, dass der Wasser-/Dampfkreislauf
in Strömungsrichtung
hinter dem Austritt aus dem Überhitzer 23 bis
zum Eintritt in den Economizer 21 so ausgelegt ist, dass
die im Wärmespeicher 2 bereitgestellte
Wärmemenge
zusätzlich
verarbeitet, d. h. in Strom umgewandelt werden kann. Der Kraftwerksprozess selbst
und der Einspeichervorgang sind identisch mit der Verfahrensvariante,
die in 1 darstellt ist.
-
Bei der Ausführung nach 2 ist die Leitung 46 vor dem
Ventil 47 über
die Leitung 10 mit dem Ventil 66 mit dem Auslaß der Speisewasserpumpe 19 verbunden.
Beim Ausspeichern wird das Ventil 66 in 2 ganz oder teilweise geöffnet und
das Ventil 47 vollständig
geschlossen. Über
die Leitung 10 tritt das von der Speisepumpe 19 geförderte Prozesswasser in
den Wärmespeicher 2 ein.
Dort wird das Prozesswasser erwärmt,
verdampft und überhitzt,
um dann über
die Leitungen 38 und 24 bei geöffneten Ventilen 39 und 25 zur
Hochdruckturbine 12 geleitet zu werden.
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Die geschilderte Führung des
Wasser/Dampfes im in dieser Figur zweiteilig ausgeführten Wärmespeichers 2 ist
nicht exakt dargestellt. Ein gestrichelt als Block 70 dargestelltes
Ventilsystem befindet sich zwischen den beiden Gehäusen des Wärmespeichers 2.
Im Zusammenhang mit 6 wird
das Ventilsystem genauer erläutert.
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Bei ganz oder teilweise geöffneten
Ventil 45 wird hinter dem Austritt der Hochdruckturbine 12 eine Teilmenge
des Prozessdampfs aus Leitung 26 über Leitung 41 in
den Wärmespeicher 2 eingebracht.
Dort wird der Prozessdampf überhitzt,
d.h. hier nimmt der Wärmespeicher
die Funktion des Zwischenüberhitzers
wahr. Der zwischenüberhitzte
Dampf verlässt den
Wärmespeicher 2 über Leitung 44 und
wird über Leitung 29 bei
geöffneten
Ventil 31 der Mitteldruckturbine 13 und weiter über die
Leitung 32 bzw. der Niederdruckturbine 3 zugeführt. Dabei
wird die Energie des aus dem Wärmespeicher 2 austretenden
Prozessdampfs in einem üblichen
Dampfturbinenprozess in elektrische Energie umgewandelt.
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Durch die beschriebene verfahrenstechnische
Gestaltung ist auch in diesem Falle sichergestellt, dass der Dampferzeuger 20 einschließlich des Zwischenüberhitzers 28 des
Kraftwerks unabhängig von
der Fahrweise des Wärmespeichers
(Einspeicherung, Ausspeicherung, keine Speichervorgänge sowie
teilweise oder komplette Umfahrung) weiterbetrieben werden kann,
da hinsichtlich der Zustandsgrößen des
Dampfs und der Dampfmengen keine Unterschiede für den Dampferzeuger auftreten.
-
Zweckmäßigerweise sind der Wärmespeicher 2,
die Turbinen und das zugehörige
Wasser-/ Dampfsystem (Turbinen 12, 13, 3,
Generator 34, Kondensator 5, Kondensatpumpe 7,
Vorwärmerstrecke 8, 9, 11,
Speisewasserbehälter 18 und
Speisepumpe 19) so dimensioniert, dass im Spitzenlastfall der
im Dampferzeuger 20 bei Volllast hergestellte Dampf und
zusätzlich
der im Wärmespeicher 2 erzeugte
Dampf gleichzeitig verarbeitet und seine Energie in Strom umgewandelt
werden kann.
-
In 3 ist
eine Variante des Wärmespeicherkraftwerks
dargestellt, bei der als Prozessmedium Rauchgas verwendet wird.
-
Zunächst wird der vereinfachte
Kraftwerksprozess ohne Berücksichtigung
des Wärmespeichers
dargestellt. Die Klappen 90 und 91 sind hierfür geschlossen,
die Klappe 82 ist geöffnet.
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Der Brennstoff wird über geeignete
Fördereinrichtungen 73 in
die Brennkammer bzw. den Feuerraum 74 eingebracht. Die
Verbrennungsluft wird über
einen Kanal mit einem Gebläse 72 ebenfalls
in die Brennkammer 74 gefördert. Dort wird der Brennstoff
gezündet
und verbrannt. Über
Kanal 75 wird das heiße
Rauchgas in den Dampferzeuger 81 geleitet. Bei vielen Kraftwerksanlagen
stellen der Dampferzeuger und die Brennkammer eine gemeinsame bauliche
Einheit dar. Zur verbesserten Darstellung sind in 3 diese Komponenten entsprechend ihrer
Funktion getrennt dargestellt. Der im Dampferzeuger 81 erzeugte
Prozessdampf wird anschließend
in der vereinfacht dargestellten Turbinen- und Generatorgruppe 84 in
Strom umgewandelt. Auf die Darstellung von Kondensator, Speisepumpen,
Vorwärmer
usw. wird aus Gründen
der Vereinfachung verzichtet, da diese Komponenten für die Erläuterung
der Verfahrensvariante nicht relevant sind. Das Rauchgas verlässt den
Dampferzeuger 81 über
Leitung 83 und wird, falls erforderlich, gereinigt und
abschließend
in die Atmosphäre
abgeleitet.
-
Zum Einspeichern von Prozesswärme wird die
Klappe 91 geöffnet.
Mittels Gebläse 92 wird
der gesamte Rauchgasstrom oder ein Teil davon aus Leitung 75 über die
Leitungen 76 und 78 zum den Wärmespeicher 79 geleitet.
Speziell bei Kraftwerken mit Kohlefeuerung kann eine Entstaubungsanlage 77 sinnvoll
sein, um über
geeignete Entstaubungsmaßnahmen
ein Zusetzen der Wärmespeicherschüttung durch
im Rauchgas enthaltenen Staub zu vermeiden. Beim Einsatz gasförmiger Brennstoffe
, z. B. Erdgas, erübrigen
sich Entstaubungsmaßnahmen.
Das Rauchgas tritt über
Kanal 78 in den Wärmespeicher 79 ein.
Dort wird das Rauchgas abgekühlt
und der größte Teil
der in ihm enthaltenden Wärme
an das Wärmespeichermedium
abgegeben. Das Wärmespeicherprinzip
bzw. der innere Aufbau des Wärmespeichers
werden in den 5 bis 12 ausführlich dargestellt. Das abgekühlte Rauchgas
wird über
Leitung 80 und das Gebläse 92 in
die Leitung 83 geleitet.
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Zum Ausspeichern wird die Klappe 91 geschlossen
und Klappe 90 geöffnet.
Mittels Saugzug 89 wird Rauchgas über Kanal 80 in den
Wärmespeicher 79 gefördert. Das
Rauchgas wird durch das heiße
Wärmespeichermedium
erhitzt und über
Leitung 85 in einen zweiten Dampferzeuger 86 eingeleitet. Die
im Rauchgas enthaltene Prozesswärme
wird zu einem großen
Teil an den Prozessdampf des zweiten Wasser-/Dampfkreislauf abgegeben
und in der Turbinen- und Generatorgruppe 87 zu elektrischen
Strom umgeformt. Das abgekühlte
Rauchgas wird über
Kanal 88 und Saugzug 89 zurück in den Wärmespeicher 79 gefördert. Vorteilhaft
an dieser Anordnung ist, dass mit einer einzigen Brennkammer einschließlich ihrer
Brennstoff- und Verbrennungsluftversorgung zwei separate Dampferzeuger
betrieben werden können.
Dies ist wirtschaftlich von Vorteil, da ein Großteil der Investitions- und
Betriebskosten eines Kraftwerks durch die Feuerung verursacht werden.
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Weiterhin ist es möglich, die
im Wärmespeicher 79 eingespeicherte
Wärme – statt
einem zweiten Dampferzeuger – dem
Dampferzeuger 81 zuzuführen,
welcher der Brennkammer 74 unmittelbar nachgeschaltet ist.
Dies hätte
den wirtschaftlichen Vorteil, dass bei einem Kraftwerksneubau die
Feuerungseinrichtungen einschließlich der Brennstoffzuführung und
Luftversorgung für
eine kleinere Feuerungswärmeleistung
dimensioniert werden könnte als
es der Dampferzeugerleistung des Dampferzeugers 81 entspräche.
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Anhand der 4 wird eine Verfahrensvariante dargestellt,
die sich für
sogenannte GuD-Kraftwerke
eignet. Zunächst
wird der GuD-Prozess vereinfacht dargestellt, wie er ohne die Einbeziehung des
Wärmespeichers
abläuft.
Die Gasturbine 110 setzt sich aus den Komponenten Verdichter 111, Brennkammer 112 und
Turbine 113 zusammen. Die mit dem Brennstoff in den Prozess
eingebrachte Energie wird zu einem Teil in Rotationsenergie der
Turbine (Stromgenerator 109) und zu einem anderen Teil in
Wärme umgesetzt.
Um die am Austritt der Gasturbine im Abgas enthaltene Wärme möglichst
weitgehend zu nutzen, wird der Abgasstrom über die Leitung 114 in
einen so genannten Abhitzekessel 127 geleitet. Dort wird
die in dem Abgasstrom enthaltende Wärme zum größten Teil über die Wärmetauscher 128 und 129 an
den Wasser-/Dampfkreislauf des Abhitzekessels übertragen.
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Der Wasser-/Dampfktreislauf ist wie
folgt beschrieben: Wie bei einem konventionellen Kraftwerk wird
das Prozesswasser hinter der Speisepumpe 139 vorgewärmt, verdampft
und überhitzt.
Der überhitzte Dampf
wird in der Hochdruckturbine 130 entspannt und i.d.R. über die
Leitung 129 im Abhitzekessel zwischenüberhitzt. Mittels der Leitung 134 wird
der zwischenüberhitzte
Dampf in der Mitteldruckturbine 131 und anschließend über die
Leitung 135 in der Niederdruckturbine 132 vollständig entspannt.
Die Teilturbinen 130, 131 und 132 sind üblicherweise über eine gemeinsame
Welle mit dem Generator 133 verbunden, in dem die Rotationsenergie
der Turbinen in elektrischen Energie umgewandelt wird. Über die Leitung 136 wird
der entspannte Dampf in dem Kondensator 137 verflüssigt und über die
Leitung 138 zur Speisepumpe 139 geleitet. Aus
Gründen
der Vereinfachung wird in 4 auf
die Darstellung und Beschreibung der Vorwärmestrecken und eventueller Dampfanzapfungen
von Turbinen beispielsweise zu Heizzwecken verzichtet.
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Da GuD-Kraftwerke, wie sie beispielsweise in 4 dargestellt sind, in der
Regel mit Erdgas oder Erdöl
betrieben werden, enthalten deren Rauchgase kaum Staub- oder Schmutzpartikel.
Daher eignen sich poröse
Schüttungen,
z. B. aus Kies, gut als Wärmespeichermaterialien,
da bei dem hohen Verhältnis
von Materialoberfläche
zum Schüttvolumen das
Wärmeübertragungsverhalten
günstig
ist.
-
In Folgenden wird der Einspeicherprozess beschrieben:
Die Wärmespeicherschüttung wird
mit heißen
Abgasen der Gasturbine erwärmt,
die zu diesem Zweck in den Wärmespeicher
geleitet werden. Dies erfolgt durch Androsselung des den Abhitzekessel 127 durchströmenden Gasstroms über die
Klappe 124 oder über
ein Gebläse 140,
das bei offener Klappe 119 über die Leitung 120 Rauchgas
aus dem Wärmespeicher 118 herauszieht.
Die Verwendung des Gebläses 140 hätte den
Vorteil, dass der Abhitzekessel 127 nicht unter einem erhöhten Überdruck betrieben
werden müsste.
-
Die Rauchgase heizen das Wärmespeichermedium
nach und nach von unten nach oben auf, wobei sich innerhalb der
Speicherschüttung
die in 5 dargestellte
Temperaturverteilung ausbildet, die für dieses Speicherprinzip typisch
ist.
-
Vorteilhaft an der in 4 dargestellten Anordnung
von Gebläsen
und Klappen ist, dass diese Einrichtungen auf der kalten Seite des
Kraftwerksprozesses angeordnet sind, und somit keiner starken thermischen
Beanspruchung unterliegen. Von der verfahrenstechnischen Prozessführung her
könnte der
gleiche Effekt auch mit einer Drosselklappe in der Leitung 114 hinter
der Abzweigung der Leitung 116 und einer weiteren Klappe
in der Leitung 116 selbst erzielt werden. Diese Klappen
sind nicht in 4 dargestellt.
Bei dieser Anordnung wären
die Klappen Rauchgasen mit Temperaturen von ca. 400°C bis 600°C ausgesetzt,
was technisch anspruchsvoll ist und sich in höheren Anschaffungs- und Wartungskosten
für diese
Einrichtungen niederschlagen würde.
Vorteilhaft an dieser Verfahrensführung ist, dass sich ein Gebläse am Ende
der Leitung 120 erübrigt.
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Beim Ausspeichern wird die Klappe 119 vollständig geschlossen,
die Klappe 117 vollständig
geöffnet
und die Klappe 124 teilweise geschlossen, so dass nur ein
Teilstrom des Rauchgases über
die Leitung 125 das Kraftwerk verläßt. Der verbleibende Rauchgasstrom
wird dann über
die Leitung 123, das Gebläse 122 und die Leitung 121 in
den Wärmespeicher 118 geleitet.
Dort wird das Rauchgas im Wärmeaustausch
mit dem Wärmespeichermedium
auf nahezu Abgastemperatur der Gasturbine aufgeheizt. Das heiße Rauchgas
wird über
die Leitungen 116 und 114 in den Abhitzekessel 127 zurück geführt, wo die
in ihm enthaltene Wärme über die
Wärmetauscher 128 und 129 abgegeben
und zur Dampferzeugung genutzt wird.
-
Der Wärmespeicher 118 kann
in Kombination mit dem GuD-Kraftwerk 110 auf zwei verschiedene
Weisen betrieben werden: Einerseits kann bei konstanter Leistung
der Gasturbine 110 der Abgasstrom wahlweise in den Wärmespeicher 118 oder
in den Abhitzekessel 127 geleitet werden. Dadurch wird die
thermische und in Folge dessen auch die elektrische Leistung aus
dem Abhitzeprozesses verändert, d.
h. die Leistungsregelung erfolgt dementsprechend über die
Dampfturbinen der GuD-Anlage. Diese Fahrweise eignet sich vor allem
für GuD-Kraftwerke, die – wie in 4 dargestellt – im Kondensationsbetrieb
betrieben werden. Zwar ist die betrieblich mögliche Laständerungsgeschwindigkeit der
Gasturbine höher
als die im Abhitzeprozess, allerdings ist der durch Laständerungen
bedingte Verschleiß an
den Anlagenteilen im Abhitzeprozess kostenmäßig deutlich niedriger verglichen
mit dem Verschleiß einer Gasturbine.
Daher eignet sich diese Betriebsweise für Anwendungen mit geringen
Laständerungsgeschwindigkeiten,
z. B. für
das Load Levelling.
-
Andererseits kann bei konstanter
Leistung des Abhitzeprozesses eine Leistungsregelung über die
Gasturbine erfolgen. Bei einer Leistungserhöhung durch die Gasturbine wird
der überschüssige Abgasstrom
aus der Gasturbine in den Wärmespeicher 118 geleitet.
Bei einem Leistungsabfall der Gasturbine wird der dem Abhitzeprozess
fehlende Abgasstrom durch Rauchgas aus dem Wärmespeicher 118 ersetzt.
Somit bleibt der Abhitzeprozess – im Rahmen der Reichweite
des Wärmespeichers 118 – von den
Laständerungen
der Gasturbine 110 unbeeinflußt. Diese Betriebsweise eignet
sich insbesondere zur Bereitstellung von Regelenergie, da in diesem
Anwendungsfall hohe Laständerungsgeschwindigkeiten
erforderlich sind. Die Erlöse
aus dem Verkauf von Regelenergie rechtfertigen in der Regel die durch
die schnellen Lastwechsel verursachte Lebensdauerverkürzung für die Gasturbine
bei weitem.
-
Für
wärmegeführte GuD-Kraftwerke,
bei denen die Leistung des Abhitzeprozesses von der Wärmeabnahme
eines Verbrauchers bestimmt wird (Abhitzeprozess ohne Kondensator),
ist letztere Betriebsweise des Wärmespeichers
besonders geeignet, da dadurch – im
Rahmen der Reichweite des Wärmespeichers – eine Entkopplung
des Abhitzeprozesses von der Gasturbine möglich wird und demzufolge die
Gasturbine zur Deckung von Regelenergieanforderungen vermarktet
werden kann. Mischformen aus beiden Betriebsarten sind hierbei ebenfalls möglich.
-
In den 1 bis 4 werden die Wärmespeicher 2, 79, 118 selbst
und ihre Zu- und Abführungen schematisch
dargestellt. In den 5 bis 12 werden mögliche technische
Ausführungen
der Wärmespeicher
aufgezeigt. Dabei muss zwischen Wärmespeichern mit ruhendem Wärmespeichermedium
und Wärmespeichern
mit bewegten Wärmespeichermedium
unterschieden werden. Bei den Wärmespeichern
mit bewegten Medien, z. B. sogenannte „pebble heater" (vgl. Vorlesungsumdruck
Prof. Renz WÜK, Aachen)
sind die Temperaturen, die sich im Wärmespeichermedium einstellen,
sehr einfach darzustellen. Hierauf wird anhand der Darstellung in 8 näher eingegangen. Für die technischen
Ausführungen eines
Wärmespeichers
mit ruhendem Wärmespeichermedium
sind die Temperaturverläufe
komplexer. Diese werden in 5 dargestellt.
Es spielt für
die Erklärung
zunächst
keine Rolle, ob Dampf/Wasser (z.B. in Rohren geführt) oder Rauchgas als Prozessmedium
verwendet wird.
-
Der Wärmespeicher mit ruhenden Wärmespeichermedium
selbst ist zweckmäßig als
sogenannter Schicht- oder Zellenspeicher ausgeführt. Im oberen Bereich der 5 sind die einzelnen „Wärmespeicherzellen" 400 oder als übereinander
angeordnete Speicherzellen in „Warmespeicherschichten" dargestellt. Die
Zellen sind entweder einzelne Partikel des Speichermediums oder
zusammenhängende oder
lose Anhäufungen
von Partikeln, die untereinander und mit der Umgebung im Wärmeaustausch
stehen. In 5 sind die
Einzelschichten in Strömungsrichtung
des Prozessmedium aufgereiht dargestellt. Je nach Betriebsart des
Wärmespeichers „Einspeichern" oder „ Ausspeichern" werden der Wärmespeicher
bzw. die Wärmespeicherzellen
oder – schichten in
der einen oder der umgekehrten Richtung vom Prozessmedium durchströmt. In 5 erfolgt die Durchströmung während der
Einspeicherphase vom wärmeabgebenden
Medium von links nach rechts und analog während der Ausspeicherphase
vom wärmeaufnehmenden
Medium von rechts nach links.
-
Dieser Speichertyp ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitung
innerhalb einer Zelle oder einer Schicht gut ausgeprägt ist,
jedoch in Strömungsrichtung
des wärmeabgebenden
bzw. wärmeaufnehmenden
Mediums die Wärmeleitung,
beispielsweise mittels isolierender Schichten derart behindert wird,
dass sich eine ausgeprägte
Temperaturverteilung in Richtung der Durchströmung des Wärmespeichers ausbilden kann.
Die Temperaturverteilung ist qualitativ im unteren Bereich der 5 dargestellt. Die X-Achse 401 entspricht
der Lauflänge des
Wärmespeichers
in Strömungsrichtung;
in Y-Richtung (Y-Achse 402) sind die zugehörigen Temperaturen
der jeweils in X-Richtung aufgereihten Wärmespeicherzellen oder -schichten
zu verschiedenen Zeitpunkten 406 bis 411 des Ein-
und Ausspeicherns aufgeführt.
-
Zunächst wird die Wirkungsweise
des Wärmespeichers
mit ruhenden Wärmespeichermedium prinzipiell
beschrieben. Mit Wechsel zum Ein- bzw. Ausspeichern wird die Strömungsrichtung
des Prozessmediums umgedreht, so dass im Wärmespeicher grundsätzlich zwischen
einem „heißen Ende" und einem „kalten
Ende" unterschieden
werden kann. In dem in 5 dargestellten
Fall wird der Wärmespeicher
beim Einspeichern vom Prozessmedium von links nach rechts durchströmt, so dass
die linke Seite die heiße
Seite 412 ist, da den Wärmespeicherzellen
am linken Ende des Wärmespeichers nahezu
die Temperatur des heißen
Prozessmediums aufgeprägt
ist. Zum Ausspeichern wird die Strömungsrichtung des Prozessmedium
umgedreht und der Speicher von rechts nach links durchströmt. Daher
nehmen die an rechten Ende des Wärmespeichers
angeordneten Schichten oder Zellen nahezu die Temperatur des kalten
Prozessmediums an. Demzufolge kennzeichnen die Wärmespeicherzellen auf der rechten
Seite das kalte Ende 413 des Wärmespeichers.
-
Aufgrund der eingangs erwähnten Einschränkung der
Wärmeleitung
in Strömungsrichtung des
Prozessmediums und Begünstigung
der Wärmeleitung
quer zu Strömungsrichtung
stellt sich ein Temperaturprofil in Strömungsrichtung des Prozessmediums
ein. Je nach Ladezustand des Speichers wandert das Temperaturprofil
beim Ein- bzw. Ausspeichern zwischen den Zellen an den jeweiligen
Enden des Wärmespeichers
hin und her, und zwar beim Einspeichern nach rechts und beim Ausspeichern
nach links.
-
Der Wärmespeicher wird derart betrieben, dass
sich in den Zellen oder Schichten, die den seitlichen Speicherenden
naheliegen näherungsweise die
Temperatur des jeweils – je
nach Zustand Ein- bzw. Ausspeichern – einströmenden Mediums einstellt. Der
Ausspeicherprozess wird also beendet, sobald die Temperaturen am
heißen
Ende 412 des Wärmespeichers
spürbar
sinkt. Umgekehrt wird der Einspeicherprozess beendet, sobald die
Temperatur am kalten Ende 413 des Wärmespeichers spürbar ansteigt.
Voraussetzung hierfür
ist, dass zwischen Wärmspeichermedium
und Prozessmedium durch hinreichend große Wärmetauscherflächen und über Wärmeleitung
innerhalb der Zellen oder Schichten ausreichend Wärme von
dem Prozessmedium abgegeben bzw. aufgenommen werden kann.
-
Dadurch, dass an der heißen Seite
412 des Wärmespeichers
das beim Einspeichern in den Wärmespeicher
eintretende Prozessmedium (Durchströmung von links nach rechts)
nahezu die gleiche Temperatur und den gleichen Druck aufweist, wie
das beim Ausspeichern aus dem Wärmespeicher
austretende Prozessmedium (Durchströmung von rechts nach links),
wird sichergestellt, dass der Kraftwerksprozess in allen dargestellten
Speicherphasen unbeeinträchtigt
vom Betriebszustand des Wärmespeichers
betrieben werden kann (siehe Patentanspruch 1).
-
Im unteren Bereich der 5 sind die Temperaturverläufe im Wärmespeicher
in Abhängigkeit von
der Lauflänge
in Strömungsrichtung
zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Ein- und Ausspeicherns dargestellt.
Je nach Ladezustand des Wärmespeichers
wandert die Temperatur innerhalb der Aufreihung der Wärmespeicherzellen
oder -schichten, die sich nicht direkt am kalten oder heißen Ende des
Wärmespeichers
befinden, zwischen den Temperaturen ϑu (Linie 403)
und ϑo (Linie 405) hin
und her. Die Temperatur ϑo würde bei
der betrachteten Prozessdampfvariante typischerweise zwischen 530°C und 600°C liegen.
Die Temperatur ϑu liegt entweder
auf dem Niveau des Eintritts in den Zwischenüberhitzer (300°C bis 350°C) oder des
kondensierenden Dampfes/kondensierten Wasser im Speisewasserbehälter (150°C bis 220°C).
-
Wird als Prozessmedium Wasser/Dampf
verwendet, das in der Regel unter hohen Betriebsdrücken steht,
so wird das Prozessmedium über
druckfeste Wärmetauscherrohre
durch das Wärmespeichermedium
geleitet. Gegen eine Umströmung
des gesamten Wärmespeichermediums
mit Dampf spricht, dass bei hinreichend hohem Volumen des Wärmespeichers
die erforderlichen Wandstärken
für die
druckfeste Ummantelung des Wärmespeichermediums
so hoch sind, dass solche Bauteile nicht wirtschaftlich hergestellt
werden könnten.
Wird dagegen als Prozessmedium für
den Wärmespeicher
Gas verwendet – in
der Regel Rauchgas, das üblicherweise
nahezu Umgebungsdruck hat –,
so kann beispielsweise das Prozessmedium direkt durch eine poröse Schüttung des
Wärmespeichermediums
geleitet werden.
-
Der Temperaturverlauf 406 stellt
den Wärmespeicher
im entladenen Zustand dar, d.h. unmittelbar rechts von den Zellen
bzw. Schichten am linken, heißen
Ende des Wärmespeichers
sinkt die Temperatur auf das Niveau der rechten, kalten Seite ab.
- – Einspeichern:
Das Prozessmedium durchströmt die
Wärmespeicherzellen 400 von
links nach rechts. Dabei werden die Wärmespeicherzellen, die eine
niedrigere Temperatur als das Prozessmedium aufweisen, durch das
Prozessmedium aufgeheizt, dabei kühlt sich das Prozessmedium nach
und nach auf das Niveau der kalten Seite des Wärmespeichers ab. Dabei entsteht
in der Regel ein S-förmiges
Temperaturprofil, wie es in 5,
Nummern 406 bis 411 dargestellt ist. Ursächlich hierfür ist, dass
in den links befindlichen Zellen des Wärmespeichers die treibende
Temperaturdifferenz wischen Prozess- und Wärmespeichermedium gering ist
und sich somit das Wärmespeichermedium
nur geringfügig
aufheizt. Der Temperaturgradient zwischen den Zellen des Wärmespeicher
verläuft
dementsprechend flach. In den weiter rechts befindlichen Wärmespeicherzellen
steigt die o.g. Temperaturdifferenz stark an, so dass die an das
Wärmespeichermedium übertragene
Wärmemenge
sich stark vergrößert und demzufolge
der Temperaturgradient zwischen den Wärmespeicherzellen ansteigt.
Aufgrund der Abkühlung
des Prozessmediums verringert sich anschließend die treibende Temperaturdifferenz zwischen
Prozessmedium und Wärmespeichermedium,
so dass der Temperaturgradient zwischen den einzelnen Wärmespeicherzellen
wieder abnimmt.
- – Im
Laufe der Zeit in der Einspeicherphase verschiebt sich das S-förmige Temperaturprofil
zu den benachbarten Zellen bzw. Schichten von links nach rechts.
In 5 sind die Temperaturverläufe durch
die Kurven 407 bis 411 dargestellt. Dabei tritt
in der zeitlichen Abfolge zuerst der Kurvenverlauf 407,
dann 408 usw. auf. Der Einspeichervorgang wird beendet,
sobald die Temperatur der Wärmespeicherzelle
am rechten, kalten Ende merklich ansteigt. Dies entspricht in etwa
dem Temperaturverlauf 411.
- • Ausspeichern:
Beim Ausspeichern treten aufgrund des oben beschriebenen Verhaltens
der treibenden Temperaturdifferenz zwischen Prozess- und Wärmespeichermedium
identische Temperaturgradienten bzw. S-förmige Temperaturprofile innerhalb
der aufgereihten Wärmespeicherzellen
bzw. -schichten wie beim Einspeichervorgang auf, allerdings bei
umgekehrter Richtung des Wärmetransportes.
Zum Beginn der Ausspeicherphase ist das Temperaturprofil nahezu
identisch mit dem Temperaturprofil zum Ende der Einspeicherphase,
d.h. das Temperaturprofil entspricht der Kurve 411 in 5. Beim Ausspeichern wandert
das Temperaturprofil innerhalb des Wärmespeichers von rechts nach
links. Im zeitlichen Ablauf tritt zuerst das Temperaturprofil 410, dann
409 usw. auf. Der Ausspeichervorgang wird beendet, sobald die Temperatur
am linken, heißen Ende
des Wärmespeichers
merklich absinkt. Zu diesem Zeitpunkt hat sich in etwa der
-
Temperaturverlauf 406 eingestellt,
der an dieser Stelle auch zu Beginn des Einspeichervorganges vorherrschte.
-
Es ist möglich den Wärmespeicher nur teilweise aufzuladen
oder nur teilweise zu entladen. Der Einspeichervorgang kann beispielsweise
abgebrochen werden, wenn sich gerade das Temperaturprofil 408 eingestellt
hat. Ob der Wärmespeicher
nur teilweise oder vollständig
genutzt wird, hängt
im Wesentlichen von den in der jeweiligen Situation vorliegenden
Strompreisen bzw. Strompreisprognosen ab.
-
In 6 ist
eine mögliche
Ausführung
des Wärmespeichers 2 aus 1 dargestellt. Es handelt sich
hierbei um eine Variante mit ruhendem Wärmespeichermedium und Dampf/Wasser
als Prozessmedium. In 1 und 2 enden die Leitungen 38, 41, 44, 46, 48, 49, 50 und 51 jeweils
in dem Wärmespeicher 2.
In 6 wird eine mögliche Verschaltung dieser
Leitungen dargestellt. Die Leitungen aus den 1 sowie 6 sind
mit identischen Ziffern versehen.
-
Aus 6 wird
ersichtlich, dass der Wärmespeicher
in diesem Fall zweisträngig
ausgeführt
ist. Der obere Strang, im Folgendem auch Strang 1 genannt,
ersetzt beim Ausspeichern den Zwischenüberhitzer eines Dampferzeugers
bzw. bildet beim Einspeichern die Hochdruckturbine thermodynamisch
nach. Dem gegenüber
ersetzt beim Ausspeichern der untere Strang des Wärmespeichers,
im Folgendem auch Strang 2 genannt, den Economizer, Verdampfer
und Überhitzer
eines Dampferzeugers bzw. bildet beim Einspeichern thermodynamisch
die Mitteldruck-, Niederdruckturbine sowie den Kondensator nach.
-
Der Wärmespeicher besteht aus einzelnen Zellen 150 bzw.
152. Die Wärmespeicherzellen
sind über
die Rohrschlangen 154 bzw. 158, in denen der Prozessdampf
bzw. das Prozesswasser transportiert wird, miteinander verbunden.
Eine Wärmespeicherzelle
selbst setzt sich aus dem Wärmespeichermedium 160 und
einer Isolierung 161 zusammen, die den Wärmeverlust
des Wärmespeichermediums
an die Umgebung minimieren soll.
- – Zunächst wird
der Einspeichervorgang beschrieben. Beim Einspeichern sind die Ventile 162, 166, 164 und 168 geöffnet. Die
Ventile 163, 165, 167 und 169 bleiben
hingegen geschlossen. Der aus der Frischdampfleitung 24, über Leitung 38 abgezweigte
Prozessdampf (1) tritt über Leitung 151 in
die Wärmespeicherzellen 150 ein (6). Dort gibt der Frischdampf
gibt seine Wärme
gemäß der Beschreibung
zu 5 an das Wärmespeichermedium
ab, um anschließend über Leitung 155,
Ventil 166 (6)
und Leitung 41 und Leitung 15 in den Zwischenüberhitzer 28 (1) einzutreten. Um Schäden an dem
Zwischenüberhitzer 28 sicher
ausschließen
zu können,
muss der Prozessdampf in Leitung 41 sehr ähnliche
Dampfzustände
hinsichtlich Druck und Temperatur wie in Leitung 26 aufweisen
(1). Dies wird dadurch
sichergestellt, dass sich der gleiche Druckverlust in den Wärmetauscherschlangen
einstellt, wir er auch durch die Hochdruckturbine 12 entstehen
würde.
Dies kann entweder durch entsprechende Dimensionierung der Wärmetauscherschlangen
selbst oder über
die Einstellung geeigneter Drosselarmaturen sichergestellt werden.
Wenn jetzt das Wärmespeichermedium
hinter dem kalten Ende des Wärmespeichers
eine ähnliche
Temperatur wie in Leitung 26 hinter der Hochdruckturbine 12 aufweist,
dann wird der Prozessdampf in Leitung 26 und 41 nahezu
identische Dampfparameter aufweisen. Die Bedingung, dass das Wärmespeichermedium
am kalten Ende des Wärmespeichers
nahezu die Austrittstemperatur aus der Hochdruckturbine 12 aufweist,
wird durch die Verfahrensführung
beim Ausspeichern erfüllt
(siehe Beschreibung Ausspeichern). Das linke, heiße Ende
des Wärmespeichers
nimmt hierbei nahezu das Temperatur des Frischdampfs an.
- – Weiterhin
wird beim Einspeichern der zwischenüberhitzte Dampf hinter dem
Zwischenüberhitzer 28 bei
geöffnetem
Ventil 45 mittels Leitung 44 in den Wärmespeicher 2 geleitet
(1). Über Leitung 157 und
den Rohrschlangen 158 wird der zwischenüberhitzte Dampf in die Wärmespeicherzellen 152 eingebracht
(6). Dabei wird der zwischenüberhitzte
Dampf abgekühlt,
kondensiert und zuletzt auf die Temperatur im Speisewasserbehälter 17 unterkühlt (1). Über die Leitungen 159 und 46 (6) gelangt das Prozesswasser
in den Speisewasserbehälter 17 (1). Das linke, heiße Ende
des Wärmespeichers
nimmt hierbei nahezu die Temperatur des zwischenüberhitzten Dampfs an. In diesem
Fall verlaufen die Temperaturen innerhalb des Wärmespeichers in bestimmten
Abschnitten waagerecht, so dass – in Abweichung von der Darstellung
in 5 – die S-Form
unterbrochen ist. Ursächlich
hierfür
ist, dass beim Auskondensieren des zwischenüberhitzten Dampfs die Kondensationswärme an dem
Wärmespeicher übertragen werden
muss. Dabei werden größere Wärmemengen
bei einer nahezu konstanten Temperatur, nämlich der Verdampfungstemperatur,
an das Wärmespeichermedium übertragen.
Auf die Darstellung eventuell notwendiger Trenngefäße für Dampf
und Flüssigkeit
wurde aus Vereinfachungsgründen
verzichtet.
- – Im
Folgendem wird der Ausspeichervorgang beschrieben. Hierzu werden
die Ventile 162, 164, 166 und 168 geschlossen,
die Ventile 163, 165, 167 und 169 hingegen
geöffnet.
Aus dem Speisewasserbehälter 17 wird
mittels der Kesselspeisepumpe 64 über die Leitungen 63 und 47 Prozesswasser
in den Wärmespeicher 2 gefördert (1). Über Leitung 47 und 159 sowie
den Rohrschlangen 158 tritt das Prozesswasser in die Wärmespeicherzellen
ein. Es wird dort erwärmt, verdampft
und überhitzt.
Es verlässt
den Wärmespeicher über die
Leitungen 157 und 48 (6). Dabei nimmt das linke, kalte Ende
des Wärmespeichers
in etwa die Temperatur des Speisewassers an.
Der aus der Hochdruckturbine 39 austretende Dampf
wird über
Leitung 50 in den Wärmespeicher 2 zurückgeführt (1). Über Leitung 155 und
die Rohrschlangen 154 durch die Wärmespeicherzellen 150 geleitet
(6). Dabei wird der
Dampf in etwa auf die Temperatur des Frischdampfs, die in den meisten
Fällen
nahezu identisch mit der Temperatur des zwischenüberhitzten Dampfs ist, gebracht.
Der so zwischenüberhitzte Dampf
verlässt
den Wärmespeicher über die
Leitungen 151 und 51. Dabei nimmt das rechte,
kalte Ende des Wärmspeichers
das Temperaturniveau, das am Austritt der Hochdruckturbine 39 vorherrscht
an (1). In der Regel
liegen die Austrittstemperaturen der gängigen Hochdruckturbinen auf
einem ähnlichen
Temperaturniveau knapp oberhalb der Kondensationstemperatur des
Prozessdampfs. Daher nimmt das kalte Ende des Wärmespeichers gleichzeitig auch
nahezu die Temperatur des Dampfs hinter der Hochdruckturbine 12 an.
Dies ist erforderlich, um den Zwischenüberhitzer 28 in 1 zerstörungsfrei betreiben zu können (siehe
Beschreibung Einspeichern).
-
In manchem Fällen ist es erforderlich, Wärmemengen
von dem einen Strang des Wärmespeichers
zu dem zweiten Strang zu verschieben. Dies kann sich als notwendig
erweisen, wenn das prozesswärmeaufnehmende
Kraftwerk ein deutlich anderes Verhältnis von der im Frischdampf
enthaltenen Wärmemenge
zu der im zwischenüberhitzten
Dampf enthaltenen Wärmemenge
verglichen mit dem prozesswärmeabgebenden
Kraftwerk aufweist. Ein anderer Grund könnte sein, dass aufgrund unterschiedlicher
Siede- bzw. Verdampfungspunkte des Prozessdampfs in den beiden Strängen des
Wärmespeichers
ein Teil der Wärme
eines Stranges in den anderen Strang verschoben werden muss. Ein
solches Wärmeverschiebesystem
ist in 7 dargestellt.
-
Im Folgenden werden drei mögliche Betriebsarten
der in 7 beschriebenen
technischen Ausführung
des Wärmespeichers
beschrieben. Im ersten Fall findet zwischen den beiden Strängen kein Wärmeaustausch
statt. Im zweiten Fall wird Wärme von
Strang 1 zu Strang 2 verschoben und im dritten Fall
von Strang 2 zu Strang 1. Die Ventilstellung für das Ein-
und Ausspeichern hinsichtlich der Ventile 162, 163, 164, 165, 166, 167, 168 sowie 169 entspricht
der Beschreibung zu 6.
- – Ohne
Wärmeverschiebung:
In diesem Betriebsfall sind die Ventile 182, 185 und 188 geöffnet. Die Ventile 184, 186 und 187 bleiben
geschlossen. In diesem Zustand werden die Zellen der beiden Stränge des
Wärmespeichers
wie in 6 gezeigt unabhängig voneinander
betrieben, d.h. es findet keine Wärmeverschiebung zwischen den beiden
Strängen
des Wärmespeichers
statt.
- – Wärmeverschiebung
von Strang 1 zu Strang 2: Um Wärme von Strang 1 in
eine Zelle des Strang 2 zu verschieben, werden mit Prozessdampf
aus Strang 1 eine (7)
oder mehrere Zellen des Stranges 2 erhitzt. Hierzu sind
die Ventile 182, 185 und 188 geschlossen,
die Ventile 184, 186 und 187 dagegen
geöffnet.
Aufgrund dieser Ventilschaltung umfährt der Prozessdampf im Strang 2 die
Zelle 152a des Wärmespeichers.
Gleichzeitig wird der Prozessdampf zwischen Zelle 150a und 150b über Leitung 180 in
die Wärmespeicherzelle 152a des
Strang 2 geleitet und anschließend zurück in Rohrschlange 154 gebracht.
Durch diese Verschaltung wird Wärme
aus dem Prozessdampf des Strang 1 in das Wärmespeichermedium
des Strang 2 verschoben. Beim Ausspeichern werden die betroffenen
Ventile so geschaltet wie in dem Fall „Ohne Wärmeverschiebung". Dadurch wird Wärme, die
beim Einspeichern aus dem Prozessdampf des Stranges 1 in
das Wärmespeichermedium
des Stranges 2 verschoben wurde, nun zusätzlich beim
Ausspeichern in den Prozessdampf des Strang 2 abgegeben.
Dadurch wird die Wärmeverschiebung
von Strang 1 nach Strang 2 sichergestellt.
- – Wärmeverschiebung
von Strang 2 zu Strang 1: Der Einspeichervorgang
erfolgt genau in der selben Weise wie beim Einspeichern, wenn keine Wärme verschoben
wird. In diesem Fall wird beim Ausspeichern die Wärme von
dem Wärmespeichermedium
des Strang 2 in den Prozessdampf des Strang 1 verschoben.
Hierfür
werden die Ventile 184, 186 und 187 geöffnet, die
Ventile 182, 185 und 188 hingegen geschlossen.
Hierdurch wird beim Ausspeichern im Strang 2 die Zelle 152a umgangen.
Dadurch steht die in Zelle 152a eingespeicherte Wärme beim
Ausspeichern dem Strang 2 nicht mehr zur Verfügung. Bei
den oben beschriebenen Ventilstellungen wird der Prozessdampf aus
Strang 1 zusätzlich
durch die Wärmespeicherzelle 152a des
Strang 2 geleitet, der Prozessdampf aus Strang 1 nimmt somit
zusätzlich Wärme, die
im Wärmespeichermedium
des Stranges 2 eingespeichert wurde, auf. Somit wird Wärme vom
Wärmespeichermedium
des Strang 2 auf den Prozessdampf des Strang 1 übertragen.
-
Bei der in 8 dargestellten technischen Ausführung des
Wärmespeichers
wird ein bewegtes Wärmespeichermedium
verwendet. Diese Ausführung
ist in erster Linie für
Dampf/Wasser als Prozessmedium vorgesehen, grundsätzlich eignet
sich diese Ausführung
ebenso für
Rauchgas als Prozessmedium. Allerdings gibt es insbesondere für partikelarme Rauchgase – z. B.
aus der Verbrennung von Erdgas – Lösungen,
die thermodynamisch und technisch weniger aufwendig sind – siehe 9 und 10.
-
Die Leitungen 38, 41, 44, 46, 47, 48, 50 und 51 in 8 sind mit den entsprechenden
Leitungen in 1 identisch.
Auch diese Ausführung
des Wärmespeichers
ist zweisträngig
ausgeführt.
Der obere Strang 1 bildet thermodynamisch beim Einspeichern die
Hochdruckturbine ab und beim Ausspeichern übernimmt er die Funktion des
Zwischenüberhitzees. Der
untere Strang 2 bildet während des Einspeichervorgangs
thermodynamisch die Mittel- und Niederdruckturbine sowie den Kondensator
nach, beim Ausspeichern übernimmt
er die Funktion des Economizers, Verdampfers und Überhitzers.
Die in 8 jeweils links
dargestellten Silos enthalten das aufgeheizte Wärmespeichermedium, die jeweils
rechts dargestellten Silos das abgekühlte Wärmespeichermedium. Im Strang 1 des
Wärmespeichers
wechselt die Temperatur des Wärmespeichermediums
zwischen der Frischdampftemperatur, üblicherweise 530°C bis 630°C, und der
Dampftemperatur hinter dem Austritt aus der Hochdruckturbine, üblicherweise
zwischen 300°C
und 350°C.
Im Strang 2 des Wärmespeichers
wechselt die Temperatur des Wärmespeichermediums üblicherweise
zwischen der Temperatur des zwischenüberhitzten Dampfs (530°C bis 630°C) und der
Wassertemperatur im Speisewasserbehälter (150°C bis 220°C). Im Folgenden wird nun der
Einspeichervorgang, der Ausspeichervorgang, und eine eventuell erforderliche
Wärmeverschiebung zwischen
Strang 1 und Strang 2 dargestellt.
-
- – Einspeichervorgang:
Der Frischdampf, der in 1 aus
dem Überhitzen 23 des
Dampferzeugers 20 austritt, wird ganz oder teilweise über Leitung 38 in 1 zum Wärmetauscher 277 8 gebracht. Dort wird der
Prozessdampf soweit abgekühlt
und entspannt, dass er die Temperatur und den Druck annimmt, der
hinter der Hochdruckturbine 12 in Leitung 26 vorherrscht.
Dies geschieht entweder durch einen hinreichend hohen Druckverlust
in dem Wärmetauscher 277 oder
durch geeignete Drosselarmaturen hinter dem Wärmetauscher 277. Dadurch
wird der Zwischenüberhitzer 28 in 1 unbeeinflusst von dem
Einspeichervorgang betrieben. Der Dampf wird dadurch abgekühlt, dass
das Wärmespeichermedium
durch den Wärmetauscher 277,
der dem Strang 1 des Wärmespeichers
zugeordnet ist, bewegt wird und sich dabei aufwärmt. Diese Wärmetauscher
sind u.a. als so genannte „pebble bed" Wärmetauscher
bekannt. Es handelt sich in diesem Fall um Dampf/Feststoff-Wärmetauscher, die
unter anderem auch bei der Zementherstellung Verwendung finden.
Das Wärmespeichermedium
selbst, in der Regel Sand oder Kies, wird über Rinnen, Becherwerke, oder
bei niedrigen Temperaturen über
Bandanlagen transportiert. Das erhitzte Wärmespeichermedium wird nach Verlassen
des Wärmetauschers 277 über Leitung 261 in
ein oder mehrere isolierte Silos 263 transportiert.
Im
Gegensatz zu den Schicht- oder Zellenspeichern nimmt hierbei das
gesamte erwärmte
Wärmespeichermedium
nahezu die Temperatur des Frisch- bzw. zwischenüberhitzten Dampf an. Temperaturgradienten
innerhalb der Schüttung
des Wärmespeichermediums 264 treten
somit nicht auf.
Parallel zum Einspeichervorgang in Strang 1 wird zeitgleich
hinter dem Zwischenüberhitzer 28 über Leitung 44 zwischenüberhitzter
Dampf zum Wärmespeicher 2 in 1 gebracht. Dort wird der Dampf
in dem Wärmetauscher 279 in 8 abgekühlt und kondensiert. Er nimmt
dabei als Wasser näherungsweise
die Temperatur und den Druck an, der im Speisewasserbehälter 17 der 1 herrscht. Auch hier ergibt
sich der Druck über
den Druckverlust durch geeignete Dimensionierung der Dampf- und
Wasserleitungen Wärmetauscher 279 der 8 oder durch die Einstellung
bzw. Regelung über
geeignete Drosselarmaturen eingestellt. Um dem zwischenüberhitzten
Dampf die Wärme
zu entziehen wird abgekühltes
Wärmespeichermedium über Leitung 269 zum
Wärmetauscher 279 transportiert.
Das Wärmespeichermedium
wird dort nahezu auf die Temperatur des zwischenüberhitzten Dampfs aufgeheizt
und über Leitung 270 in
das isolierte Silo 271 transportiert. Auch ergibt sich
für das
Wärmespeichermedium 272 im
Silo 271 eine über
die Schüttung
konstante Temperatur auf.
- – Ausspeichervorgang:
Auch beim Ausspeichern muss zwischen Strang 1 und Strang 2 unterschieden
werden. Der aus der Hochdruckturbine 39 austretende Dampf
wird über
Leitung 50 in 1 zu
dem Wärmetauscher 278 in 8 transportiert. Bei dem
Wärmetauscher 278 handelt
es sich ebenfalls um einen Dampf/Feststoff-Wärmetauscher. Über Leitung 265 wird
das heiße
Wärmetauschermedium
in den Wärmetauscher 278 gefördert, dort
gibt das Wärmespeichermedium
einen Teil der in ihm enthaltenen Wärme an den Prozessdampf ab,
der anschließend
nahezu die Temperatur des zwischenüberhitzten Dampfes annimmt.
Der so erhitzte Dampf wird über
Leitung 51 in 8 zu
der Mitteldruckturbine 52 der 1 geleitet. Das abgekühlte Wärmespeichermedium wird im Anschluss über Leitung 266 der 8 in das isolierte Silo 267 gefördert. Da
die Temperatur des über
Leitung 50 in den Wärmetauscher 278 eintretenden
Dampfes in etwa der Dampftemperatur am Austritt einer Hochdruckturbine
entspricht, wird beim Ausspeichervorgang das Wärmespeichermedium im Wärmetauscher 278 bzw. Silo 267 bei
hinreichend großen
Wärmetauscherflächen auf
ein ähnliches
Temperaturniveau abgekühlt.
Dies hat den Vorteil, dass beim Einspeichervorgang in Wärmetauscher 277 durch
das Temperaturniveau des abgekühlten
Wärmespeichermediums
in Silo 267 nicht zu einer Unterkühlung bzw. Teilkondensation
des Prozessdampfs im Wärmetauscher 277 kommen
kann (Hinweis Anspruch 1).
- – Zeitgleich
zum Ausspeichervorgang in Strang 1 wird auch in Strang 2 Wärme an das
Prozessmedium übertragen.
Hierzu wird hinter der Speisepumpe 64 über Leitung 47 in 1 vorgewärmtes Prozesswasser in den
Wärmetauscher 280 der 8 transportiert. In dem
Wärmetauscher 280 wird
das Prozesswasser bis zum Siedepunkt angewärmt, verdampft und überhitzt.
Der Dampf nimmt dabei den Zustand des Frischdampfs an und wird über Leitung 48 zur
Hochdruckturbine 39 in 1 geleitet.
- – Wärmeverschiebung
zwischen Strang 1 und Strang 2: Unabhängig von
der technischen Ausführung
des Wärmespeichers
besteht eventuell die Notwendigkeit, Wärme vom Strang 1 zum Strang 2 oder
umgekehrt zu verschieben. Dies wird bei einem Wärmespeicher mit bewegten Speichermedium
dadurch sichergestellt, dass erhitztes Wärmespeichermedium durch eine
geeignete Einrichtung entweder von Silo 263 zu Silo 271 gefördert oder
umgekehrt. Bei den gemein hin üblichen
Kraftwerkskesseln unterscheiden sich die Frischdampftemperatur und
die Temperatur des zwischenüberhitzten
Dampfs nur um wenige Grad Celsius. Dieser Umstand erleichtert eine Wärmeverschiebung,
da die heißen
Wärmespeichemedien
den Silos 277 und 279 ähnliche Temperaturen aufweisen.
-
Das Wärmetauschersystem des zweisträngigen Wärmespeichers
in 9 ist auf der Dampfseite praktisch
identisch mit dem in 8 gezeigten
Wärmetauschersystem.
Daher wird im Folgendem auf die Beschreibung des dampfseitigen Wärmetauschersystems
weitgehend verzichtet. Im Unterschied zu 8 wird in der in 9 dargestellten technischen Ausführung ein
Wärmespeicher
mit ruhendem Wärmespeichermedium
beschrieben, das von einem Zwischenwärmeträgermedium durchströmt wird.
Der Wärmespeicher
funktioniert wie ein oder Zellen- oder Schichtspeicher. Das Zwischenwärmeträgermedium muss
pump- oder förderbar
sein und sollte nach dem augenblicklichen Stand der Technik auch
bei Temperaturen von bis zu 650°C
chemisch stabil sein. Daher kommen insbesondere Gase, Salzschmelzen
oder flüssige
Metalle hierfür
in Frage. Im Folgenden wird der Einspeicher- und Ausspeichervorgang
sowie eine eventuell erforderlich Wärmeverschiebung beschrieben.
-
- – Einspeichervorgang:
Im Strang 1 ist zum Einspeichern Klappe 306 geöffnet und
Klappe 309 geschlossen. Mit Gebläse 305 wird beispielsweise
ein Gas als Zwischenwärmeträgermedium durch
den Wärmetauscher 327 und
Kanal 300 über
einen Gasverteilungsraum 301 in das Wärmespeichermedium 304 und
anschließend
wieder zum Gebläse 305 gefördert. Das
Zwischenwärmeträgermedium
wird im Kreislauf geführt.
Der Betieb von Strang 2 erfolgt analog. Die Bauelemente 302 und 313,
beispielweise gelochte Bleche, dienen der Vergleichmäßigung der
Durchströmung
der Wärmespeicherschüttung. Ein
kolbenförmiges
Strömungsprofil,
wie in 9 durch Pfeile
innerhalb des Wärmespeichermediums 304 dargestellt,
wäre von
Vorteil. Beim Durchströmen des
Wärmetauschers 327 wird
das Zwischenwärmeträgermedium,
wie schon beschrieben, in das Wärmespeichermedium 304 geleitet.
Dadurch befindet sich in 9 das
heiße
Ende des Wärmespeichers
auf der rechten Seite, das kalte Ende auf der linken Seite. Dies
gilt sowohl für
beide Stränge.
Beim
Einspeichern im Strang 2 des Wärmespeichers ist das Vorgehen
identisch mit Strang 1, d.h. im Strang 2 wird
die Klappe 320 geöffnet
und die Klappe 321 geschlossen. Es wird also mittels Gebläse oder
Pumpe 319 das Zwischenwärmeträgermedium
durch den Wärmetauscher 330 geleitet.
Dabei wird das Zwischenwärmeträgermedium erhitzt
und über
Kanal 315, Gasverteilungsraum 316 in das Wärmespeichermedium 318 des Strang 2 eingebracht.
- – Ausspeichervorgang:
Im Strang 1 der technischen Ausführung des Wärmespeichers gemäß 9 wird die Klappe 306 geschlossen
und die Klappe 309 geöffnet.
Mittels Gebläse
oder Pumpe 310 wird das Zwischenwärmeträgermedium über Kanal 323, Verteilungsraum 324 in
das Wärmespeichermedium 318 eingebracht.
Anschließend wird
das Zwischenwärmeträgermedium
zum Wärmetauscher 329 gefördert, d.
h. das Zwischenwärmeträgermedium
durchströmt
das Wärmespeichermedium
in entgegengesetzter Richtung der innerhalb des Wärmespeichermediums
dargestellten Pfeile). Dort gibt es die in ihm enthaltene Wärme teilweise
an den Prozessdampf ab, d. h. das Zwischenwärmeträgermedium wird im Kreislauf
geführt.
Dies gilt für
beide Stränge.
Der Ausspeichervorgang im Strang 2 erfolgt analog dem bei
Strang 1, d. h. die Klappe 320 wird geschlossen
und die Klappe 321 geöffnet. Über Gebläse oder
Pumpe 322 wird das Zwischenwärmeträgermedium über Kanal 323, Verteilungsraum 324 in
das Wärmespeichermedium
eingebracht. Es durchströmt
entgegengesetzt zur der innerhalb des Wärmespeichers dargestellten
Pfeilrichtung. Innerhalb der Schüttung
des Wärmespeichermediums
nimmt der Zwischenwärmeträger die
Temperatur des rechten, heißen
Ende des Wärmespeichers
an und gibt diese Wärme
mittels des Wärmetauschers 329 an
das Prozesswasser/Prozessdampf ab.
- – Wärmeverschiebung:
Eine Wärmeverschiebung von
Strang 1 nach Strang 2 oder umgekehrt wird bei
dieser technischen Ausführung
des Wärmespeichers
dadurch ermöglicht,
dass ein Teilstrom des erhitzten Zwischenwärmetauschermediums aus dem
Kreislauf des Strang 1 entnommen und in Strang 2 eingebracht
wird. Der umgekehrte Transfer von Wärme ist ebenso möglich. Diese Kanalführung ist
in 9 nicht dargestellt.
-
In 4 ist
eine Variante des Wärmespeichers
dargestellt, bei der Rauchgas als Prozessmedium verwendet wird.
Dort wird der Wärmespeicher 118 lediglich
symbolisch dargestellt. In 10 ist
nun eine technische Ausführung
als Schichtspeicher detailliert dargestellt. Die Nummern für die Kanäle 116, 119 und 121 sind
in 4, 10 bzw. auch in 11 identisch.
-
Der Wärmespeicher gemäß 10 besteht aus einer Isolierung
352, dem Wärmespeichermedium 353,
das in der Regel als Schüttung
ausgeführt ist,
den Rauchgasverteilungsräumen 350 und 354 sowie
den Elementen zur Vergleichmäßigung der Strömung 351.
Zur Minimierung von Strömungsverlusten
ist es denkbar anstelle von Schüttungen
auch Einbauten mit definierter Geometrie zu verwenden, wie sie in
Winderhitzern in Stahlwerken Verwendung finden. Der Wärmespeicher
ist einsträngig
aufgebaut.
-
Beim Einspeichern strömt das Rauchgas durch
Kanal 116 in den Rauchgasverteilungsraum 350 in
das Wärmespeichermedium.
Dort gibt das Rauchgas gemäß der Beschreibung
zu 5 seine Wärme an das
Wärmespeichermedium
ab. Idealerweise sollte dabei das Strömungsprofil kolbenförmig ausgestaltet
sein, denn dadurch werden unerwünscht
Kanalbildungen bei der Durchströmung
vermieden. Das heiße
Ende des Wärmespeichers
befindet sich in 10 an
der linken Seite des Wärmespeichers,
das kalte Ende an der rechten Seite. Das Rauchgas verlässt, nachdem
es den größten Teil
der in ihm enthaltenen Wärme
abgegeben hat, über
Kanal 119 den Wärmespeicher.
-
Beim Ausspeichern wird Rauchgas,
in der Regel aus dem Abhitzekessel 127 der 4, über Zwischenstationen
zu Kanal 121 in 10 transportiert.
Dort tritt es in den Rauchgasverteilungsraum 351 in die
Wärmespeicherschüttung 353 ein.
Das Rauchgas wird durch die Schüttung
nahezu auf die Temperatur des Wärmespeichermediums
der heißen linken
Seite des Wärmespeichers
aufgeheizt und wird über
Kanal 116 dem GuD-Kraftwerksprozess zur Verfügung gestellt.
-
Bei der Darstellung des Zellen- bzw.
Schichtspeicherprinzips wurde geschildert, dass ein Zellen- oder Schichtspeicher
besonders gut funktioniert, wenn die Wärmeleitung quer zur Strömungsrichtung des
Rauchgases begünstigt
ist und in Strömungsrichtung
eingeschränkt
wird. Diesem Umstand wird in der technischen Ausführung des
Wärmespeichers
in 11 Rechnung getragen.
Der Wärmespeicher
gemäß 11 ist vom Betrieb und Aufbau ähnlich dem aus 10. Es werden im Wärmespeicher
gemäß 11 die Wärmeleitung in Strömungsrichtung durch
geeignete Maßnahmen
behindert wird und gleichzeitig über
Einbauten die Rauchgasströmung vergleichmäßigt.
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In 11 ist
das Wärmespeichermedium
in zahlreiche Zellen 358, 361 und 363 aufgeteilt.
Zwischen den einzelnen Zellen befindet sich ein materialfreier Zwischenraum 360 bzw. 362,
der die Wärmeleitung
zwischen den einzelnen Zellen behindert. Zur Vergleichmäßigung der
Durchströmung
des Wärmespeichers
sind Einbauten 357 jeweils am Beginn und Ende einer Wärmespeicherzelle
angebracht. Diese Einbauten können
beispielweise aus porösen
Keramiken oder Lochblechen bestehen.
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Eine weitere Ausführung des Zellenspeichers,
bei der die Wärmeleitung
in Strömungsrichtung
im Vergleich zu der Ausführung
in 11 noch stärker behindert
wird, ist in 12 dargestellt.
Die einzelnen Zellen 366, 372, 376 des
Wärmespeichers sind
mittels der Isolierung 365 voneinander getrennt. In 11 sind die Zellen dagegen
nur innerhalb einer Isolierung 355 durch wärmespeichermediumfreie Bereiche 360 und 362 voneinander
getrennt.
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Beim Einspeichern tritt das Prozessmedium in 12 durch den Kanal 116 in
den Wärmespeicher
ein und wird über
den Verteilraum 367 in die erste Zelle 366 des
Wärmespeichers
geleitet. Die Einbauten 368, 369, 371, 373, 375 und 377 dienen
der Vergleichmäßigung der
Strömung.
Anschließend wird
das Prozessmedium über
die Kanäle 370 in
die nachfolgenden Zellen 372 und 376 des Wärmespeichers
geführt.
Das abgekühlte
Prozessmedium verlässt
den Wärmespeicher über den
Kanal 119. Beim Ausspeichern wird die Durchströmungsrichtung
im Wärmespeicher
umgedreht. Das Prozessmedium tritt über Kanal 121 in den
Wärmespeicher
ein und wird dann über
strömungsvergleichmäßigende
Einbauten 377, 375, 373, 371, 369 und 368 bzw.
die Wärmespeicherzellen 376, 372 und 366 und
Kanal 116 aufgeheizt und dem Kraftwerksprozess zugeführt.