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Die vorliegende Erfindung betrifft Aufbewahrungsanordnung für Sportflugzeuge, insbesondere für die Verwendung in Hangars für derartige Sportflugzeuge.
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Die Anzahl der von einem Betreiber eines Flugplatzes unterzubringenden Sportflugzeuge ist häufig durch den zur Verfügung stehenden Platz in einer Hangarhalle limitiert. In der Regel beträgt die zur Verfügung stehende Stellfläche etwa 20 × 20m.
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Dies hat zur Folge, dass auf der vorhandenen Stellfläche typischerweise nur Platz für fünf Flugzeuge ist, die versetzt geparkt werden müssen, um Kollisionen zu vermeiden.
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Um ein bestimmtes Flugzeug ein- oder aushallen zu können, sind bei bekannten Hangarhallen aufwendige Manöver erforderlich, bei denen es gelegentlich – aber mehr oder minder auf längere Sicht unvermeidlich – zu Kollisionen zwischen den Flugzeugen kommt. Durch derartige Kollisionen entsteht jährlich typischerweise ein hoher Sachschaden.
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Die Verwendung einer Drehscheibe für die Unterbringung von Sportflugzeugen in einem Hangar ist grundsätzlich bereits bekannt. Mittels einer Drehscheibe können in einer üblichen 20 × 20 m-Halle typischerweise sieben statt fünf Sportflugzeuge untergebracht werden.
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Bei den bekannten Drehscheiben unterscheidet man zwei Bauarten:
Bei einer ersten Bauart wird die Drehscheibe in den vorhandenen Hallenboden versenkt eingelassen. Dies bedeutet, dass die Halle während des Einbaus der Drehscheibe längere Zeit nicht genutzt werden kann. Es entstehen schon vor dem Einbau der Drehscheibe immense Kosten, da der Hallenboden für den Einbau einer Drehscheibe komplett neu gestaltet werden muss. Auch ist die Drehscheibe in dieser Form sehr teuer.
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Bei einer zweiten Bauart wird die Drehscheibe auf den vorhandenen Boden montiert. Da die bekannten Drehscheiben dieses Typs auf Schienen laufen, muss der Hallenboden ausgesprochen eben sein. Dies kann bedeuten, insbesondere bei älteren Hangars, dass der Betreiber den Hallenboden vor der Montage nivellieren muss. Nach dem Einbau der Drehscheibe müssen die Flugzeuge stets mit einer Hebevorrichtung auf die Drehscheibe gehievt werden, da diese mindestens 220 mm über dem Hallenbodenniveau liegt. Auch diese Umrüstung ist im Nachhinein sehr kostenaufwändig.
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Bei üblichen Stellplatzmieten und gängigen Kosten für die nachträgliche Montage einer der vorstehend genannten Drehscheiben-Bauarten ist mit einem ersten Gewinn durch Mehreinnahmen bei der Stellplatzmiete durch die größere Stellplatzzahl erst nach typischerweise ca. 14 Jahren zu rechnen.
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Im Ergebnis amortisiert sich eine nachträglich eingebaute Drehscheibe der bekannten Bauarten in den meisten Fällen daher nicht.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine praktikablere und kostengünstigere Lösung zur Unterbringung von Sportflugzeugen in einem Hangar bereitzustellen.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe erfolgt anstelle einer teureren Nachrüstung mit einer konventionellen Drehscheibe eine kostengünstigere Nachrüstung mit einer Drehpalette.
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Eine Drehpalette stellt, wie der Name schon sagt, keine rotierende Scheibe dar. Vielmehr handelt es sich hierbei um einzelne Paletten, die miteinander über ein Zugstangensystem verbunden und zentral gelagert sind und bevorzugt über einen am Außenring beweglich gelagerten Reibradantrieb angetrieben werden können.
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Die einzelnen auf der Drehpalette befindlichen Einzelpaletten können hinsichtlich ihrer Ausmaße und ihrer Positionierung an die aufzubewahrenden Flugzeugtypen – in den Grenzen der zur Verfügung stehenden Gesamtfläche und unter Vermeidung von Kollisionen beispielsweise der Tragflächen – angepasst werden. Typischerweise wird also eine bestimmte Einzelpalette für die Aufbewahrung eines bestimmten Flugzeuges fest gemietet.
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Durch das Zugstangensystem und den beweglich gelagerten Reibradantrieb ist eine schnelle Umrüstung für jeden Flugzeugtyp auch noch nach dem Einbau der Drehpalette möglich.
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Ein Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass der nachträgliche Einbau der Drehpalette wegen des verwendeten Baukastensystems und der hohen Flexibilität schnell und ohne Vorleistung des Hallenbetreibers möglich ist.
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Dies liegt daran, dass die einzelnen Paletten auf ca. 50 kugelgelagerten Polyamid-Rollen laufen und das Gewicht der Palette und des geparkten Sportflugzeuges aufnehmen können.
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Zudem ist die Drehpalette mit einer Bauhöhe von nur ca. 45 mm realisierbar. Es wird daher kein Hebewerkzeug benötigt, da das Flugzeug – vorzugsweise über eine kleine Rampe – von einer Person ein- und ausgehallt werden kann.
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Beschädigungen an anderen Flugzeugen sind praktisch ausgeschlossen, da jedes Flugzeug auf einer eigenen Palette geparkt wird. Der Winkelabstand und der radiale Abstand der Paletten sowie deren Kontur können so ausgelegt werden, dass gegenseitige Berührungen der Flugzeuge untereinander nahezu ausgeschlossen werden können.
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Mit wenig Aufwand kann die Drehpalette nachträglich geändert werden; z.B. die Verlagerung in eine andere Halle oder die Anpassung an einen neuen Flugzeugtyp (neuer Mieter). Dabei stellt es kein Problem dar, ob es sich um ein Ultra-Leichtflugzeug oder um ein Flugzeug bis 2t handelt.
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Insgesamt ist diese Lösung mit überschaubarem technischem Aufwand realisierbar.
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Hinsichtlich des Preises für eine derartige Anlage reduziert sich der Preis im Vergleich zu den bekannten Drehscheiben allein vor dem Hintergrund beträchtlich, dass es sich hierbei nur um circa sieben Paletten handelt, und nicht um eine Scheibe.
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Auch die teure Unterkonstruktion für eine Drehscheibe entfällt, was sich wiederum kostensenkend auswirkt. Ferner kann das teure Schienensystem entfallen.
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Die Antriebseinheit ist zugänglich, da von Außen angebracht. Bei einer Reparatur können die Flugzeuge geparkt bleiben und müssen nicht ausgehallt werden, da der Antrieb über eine mechanische Entriegelung verfügt.
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Im Ergebnis ist die Drehpalette nicht nur um ca. die Hälfte günstiger als eine vergleichbare Drehscheibe, sondern bietet auch noch viele andere Vorteile, wie vorstehend beschrieben. Daher kann sich eine erfindungsgemäße Drehpalette typischerweise schon nach sieben statt nach vierzehn Jahren amortisieren.
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Aufbau der Drehpalette:
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1.0 Zentrale Lagerung
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- 1.1 Lenkkranz 16L/500 einschließlich Befestigung.
- 1.2 Zwischenring einschließlich Befestigungsbohrungen für Zugstabsystem.
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2.0 Verbindung zentrale Lagerung-Palette
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- 2.1 Quadrat-Stahlrohr 60 × 4 mm.
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3.0 Palette Komplett
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- 3.1 Palette aus zwei get. Stahlrahmenkonstruktion Quadrat-Stahlrohr 40 × 3 mm.
- 3.2 Laufrollenhalter im Rahmen eingeschweißt aus Winkel 50 × 5.
- 3.3 Ballige Laufrolle kugelgelagert aus Polyamid.
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4.0 Palettenbelag
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- 4.1 Riffelblech aus Aluminium, verschraubt mit Rahmen.
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5.0 Verspannung Palette zu Palette
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- 5.1 Über Außenring aus Quadrat-Stahlrohr 40 × 3 mm und seitlich angebrachten einstellbaren Stützen.
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6.0 Antriebseinheit:
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- Schiebetorantrieb ST 30.24-40 mit mechanischer Entriegelung Spannung: 3 × 220V Drehstrom; Leistung: 1,1 kW; Drehzahl n = 24; Abtriebsmoment 300N/m.
- 6.1 Antriebskonsole als Federunterstütztes Anrollsystem.
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7.0 FU-Steuerung (Frequenzumrichter-Steuerung)
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- 6.3 Näherungsschalter-Endschalter zur Positionsabfrage der Palette.
- 6.3 Abdeckhaube als Eingriffschutz.
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8.0 Auffahrrampe
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- 8.1 Drei Blechabkantungen, die mit dem Hallenboden verschraubt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Drehpalette in einem Ein- bzw. Aushallungsmodus;
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2a, b eine Schnittansicht bzw. eine Draufsicht auf eine zentrale Lagerung einer erfindungsgemäßen Drehpalette;
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3 eine Schnittansicht bzw. eine Draufsicht entsprechend den 2a, 2b, jedoch zusätzlich mit einer Darstellung des Zugstangen-Systems an eine Palette angeschraubt;
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4 eine Draufsicht bzw. eine Schnittansicht einer Zugstange zur Verbindung der Paletten mit der zentralen Lagerung;
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5 eine Draufsicht auf einer kompletten zusammen geschraubten Palette;
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5a eine Draufsicht auf einen Rahmen einer Palette in einer ersten Teilansicht;
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5b eine Draufsicht auf Rahmen einer Palette in einer zweiten Teilansicht;
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6 eine Ansicht und Teilschnitt durch die kugelgelagerten balligen Polyamidrollen einschließlich der Befestigungswinkel;
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7 eine Draufsicht Außenring mit einstellbaren seitlichen Stützen;
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8 eine Draufsicht des Bodenbelages für die Palette aus drei Aluminium-Riffelblechen;
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9 eine Draufsicht bzw. zwei Schnittansichten auf den mechanisch auskuppelbaren Reibradantrieb mit einem federunterstütztem Anrollsystem, und
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10 eine Detaildarstellung des federunterstützten Reibantriebssystems.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Drehpalette in Draufsicht schematisch dargestellt, die auf dem Boden einer Hangarhalle angebracht ist, deren Umrisse mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichnet sind.
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Die Halle verfügt an der in den 1 jeweils linken Seite über ein Tor, über das die (nicht dargestellten) Sportflugzeuge ein- und ausgehallt werden können. Die Drehpalette verfügt im Ausführungsbeispiel weiterhin über insgesamt sieben Paletten 12, wobei diese Anzahl je nach Größe der Halle und der unterzubringenden Flugzeuge (nicht dargestellt) auch variieren kann. Die Position der Paletten 12 wird an die Dimensionen der in der Halle unterzubringenden Flugzeuge angepasst, wobei hierzu auch der radiale Abstand der Paletten 12 von der zentralen Lagerung 14, die die Drehachse bildet, variiert werden kann, damit die Flugzeuge – insbesondere mit ihren Flügelspitzen – beim Ein- und Aushallen nicht kollidieren können. Derartige Anpassungen können mit verhältnismäßig geringem Aufwand auch noch bei einer bestehenden Anlage vorgenommen werden.
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Die Drehpaletten 12 sind mit der zentralen Lagerung 14 mittels eines einstellbaren Zugstangensystems 16 und außerdem in Umfangsrichtung mittels eines umlaufenden Außenrings (in den 3 und 7 dargestellt) verbunden, womit gewährleistet wird, dass die Drehpaletten alle im gleichen Radius drehen und vom Außen angebrachten federunterstützten Reibradantrieb mit Anrollsystem (in 9 dargestellt) in eine gleichmäßige drehende Bewegung versetzt werden.
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Die Paletten 12 sind geteilt (in 5, 5a und 5b dargestellt) und werden auf ca. 50 kugelgelagerten balligen Polyamidrollen (in 6 dargestellt) gelagert, die jeweils entlang der Bewegungsrichtung angebracht sind und es auf diese Weise erlauben, dass es zu keiner Bremswirkung beim Drehen der Paletten kommt. Des Weiteren wird hiermit erreicht, dass die Paletten 12 gleichzeitig mit minimalem Abstand über den Boden geführt werden können. Als Bodenbelag (in 8 dargestellt) wird ein Riffelblech aus Aluminium auf die Paletten geschraubt, so dass sich auf dem Stellplatz kein Schmutz oder Wasser sammeln kann und der Untergrund immer griffig ist sowie dem jeweiligen Sportflugzeug zusätzlichen Halt bietet.
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Die beschriebene Konstruktion erlaubt eine Aufbauhöhe der Paletten von ca. 45 mm. Durch diese verhältnismäßig geringe Aufbauhöhe ist es möglich, dass die Sportflugzeuge über eine kleine dreifache Rampe 18 in der Regel nur von einer Person und ausschließlich mit Muskelkraft auf die gewünschte Palette 12 geschoben werden können bzw. von dieser heruntergerollt werden können, so dass weder aufwendige Eingriffe in den Hallenboden noch aufwendige und umständlich zu bedienende Zugeinrichtungen für das Ein- bzw. Aushallen der Flugzeuge erforderlich sind.
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Die Rampe 18 ist zum einen in Umfangsrichtung der Drehpalette in Anpassung an die Fahrwerke der Sportflugzeuge dreigeteilt, so dass das Flugzeug manuell "mit Schwung" auf die jeweilige Palette 12 geschoben werden kann.
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Die Rampe 18 ist dem Außendurchmesser der Drehpalette angepasst, so dass diese der Bewegung der Drehpalette nicht im Wege steht. Die Freiheit des Halleneingangs von Personen oder Gegenständen wird aus Sicherheitsgründen durch ein Lichtgitter 20 (oder Lichtschranke) überwacht, wobei die Drehpalette nicht in Bewegung versetzt werden kann, solange das Lichtgitter 20 unterbrochen ist.