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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine fahrbare Lagereinrichtung für mobile Dachkonstruktionen, wie beispielsweise ein Kederdach, mit zwei in Verschieberichtung der Dachkonstruktion beabstandet angeordneten auf einem Fahrschienenprofil verfahrbaren drehbaren ersten Rollen, zwei quer zur Verschieberichtung beabstandet angeordneten ersten Lagerplatten, zwischen denen die ersten Rollen drehbar gelagert sind, zwei in Querrichtung, das heißt im Wesentlichen senkrecht zur Verschieberichtung beabstandet angeordneten drehbaren zweiten Rollen, auf denen ein Dachträgerprofil der Dachkonstruktion in Querrichtung verfahrbar lagerbar ist, zwei in Verschieberichtung beabstandet angeordneten zweiten Lagerplatten, zwischen den die zweiten Rollen drehbar gelagert sind und einer Abhubsicherungseinrichtung zum Sichern der Lagereinrichtung gegen Abheben von dem Fahrschienenprofil und zum Sichern des Dachträgerprofils gegen Abheben von der Lagereinrichtung.
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STAND DER TECHNIK
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Es ist eine fahrbare Lagereinrichtung mit den oben genannten Merkmalen bekannt, die eine Verschiebbarkeit eines Daches ermöglicht. Derartige mobile Dachkonstruktionen werden beispielsweise im Gerüstbau bei der Erstellung von Bauwerken oder allgemein auf Baustellen eingesetzt. Dabei müssen bestimmte Bereiche vor Witterungseinflüssen geschützt werden, wobei die zu schützenden Bereiche je nach Baufortschritt in unterschiedlichen Positionen liegen. Daher wird die Dachkonstruktion auf Verschiebeeinrichtungen mit Fahrrollen gelagert, die einerseits eine Verschiebung des Daches entlang einer Fahrschiene in Verschieberichtung und andererseits eine Verschiebung in Querrichtung von Dachträgerprofilen ermöglichen. Bei der bekannten Lösung weisen alle Rollen einen relativ kleinen Durchmesser auf, so dass relativ hohe Kräfte aufgebracht werden müssen, um das Dach zu verschieben. Des Weiteren weist die bekannte Lagereinrichtung eine Abhubsicherung auf, die U-förmig die Fahrschiene umschließt. Dies hat zur Folge, dass diese U-förmige Abhubsicherung vor dem Verschieben entfernt und nach dem Verschieben wieder montiert werden muss. Das Dach ist während des Verfahrensvorgangs daher ungesichert.
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Es ist weiterhin eine Lagereinrichtung bekannt, der als Fahrschiene ein Dreigurt-Vollwandträger eingesetzt wird. Als Abhubsicherung fungieren gelenkig angeschlossene Stahlteile, die bei abhebender Belastung unter das Obergurtrohr greifen. Der Durchmesser der Rollen in Längs- und Querrichtung ist gleich gewählt.
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Bei einer weiteren bekannten Lagereinrichtung wird um eine Abhubsicherung zu gewährleisten an einer Dreigurtschiene, die als Fahrschiene dient, seitlich ein U-Profil montiert, in das ein an einer Rolle angeschraubtes gekantetes Blech eingreift. Die Lagereinrichtung weist lediglich eine Rolle auf, die ein Verschieben des Daches in Verschieberichtung ermöglicht. Eine Verschieben in Querrichtung ist nicht möglich.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe beziehungsweise das technische Problem zugrunde, eine verfahrbare Lagereinrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die eine leichte Verschiebbarkeit ermöglicht, eine geringe Bauhöhe aufweist und wirtschaftlich hergestellt werden kann, wobei zusätzliche Demontage- beziehungsweise Montagearbeiten vor beziehungsweise nach dem Verschieben entfallen sollen.
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Die erfindungsgemäße Lagereinrichtung ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand von dem unabhängigen Anspruch 1 direkt oder indirekt abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Lagereinrichtung zeichnet sich demgemäß dadurch aus, dass die Abhubsicherungseinrichtung so ausgebildet ist, dass eine Abhubsicherung auch während des Verschiebens gewährleistet ist, so dass eine Demontage vor dem Verschiebevorgang und eine Montage nach dem Verschiebevorgang vollständig entfallen kann und in jedem Zustand eine Abhubsicherung auch während des Verfahrvorgangs gewährleistet ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lagereinrichtung zeichnet sich demgemäß dadurch aus, dass die ersten Rollen gegenüber den zweiten Rollen einen größeren Durchmesser aufweisen, wobei in einer vorteilhaften Ausbildung, der Durchmesserbereich der ersten Rollen im Bereich von 10 bis 20 cm und der Durchmesserbereich der zweiten Rollen im Bereich von 4 bis 8 cm liegt.
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Durch den vergrößerten Raddurchmesser ergibt sich eine leichtere Verschiebbarkeit gegenüber der bekannten Lösung in Verschieberichtung des Daches wobei in Querrichtung die kleinen Rollen beibehalten werden, da bei Verschiebung in Querrichtung aufgrund des zu bewegenden Gewichtes grundsätzlich geringere Kräfte eingesetzt werden müssen. Gleichzeitig ist dadurch eine wirtschaftliche Herstellung möglich.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Rollendrehachse der ersten Rollen höhenmäßig versetzt oberhalb der zweiten Rollendrehachse der zweiten Rollen angeordnet ist. Durch den definierten Versatz der Rollendrehachsen ist die Kompatibilität mit der bisherigen auf dem Markt befindlichen Version gewährleistet, was insbesondere dahingehend wichtig ist, da in diesem Bereich Systembauteile eingesetzt werden, die bei unterschiedlichsten Bauwerken eingesetzt werden und bei dem Anwender lagermäßig vorrätig sind. Der definierte Versatz der Rollendrehachsen bewirkt zudem eine geringe Bauhöhe des gesamten Bauteils und damit ein geringeres Gewicht und ermöglicht somit insgesamt eine günstige Herstellung.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lagereinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Abhubsicherungseinrichtung zumindest eine erste Sicherungseinheit aufweist, die als das Fahrschienenprofil zumindest bereichsweise untergreifbare Einheit ausgebildet ist, wobei es bezüglich eines besonders kompakten Aufbaus, der eine dauerhaft zuverlässige Funktion gewährleistet, gemäß einer Weiterbildung besonders vorteilhaft ist, insgesamt vier in Verschieberichtung und Querrichtung angeordnete an den ersten Lagerplatten angeschlossene erste Abhubsicherungseinheiten vorzusehen.
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Die ersten Abhubsicherungseinheiten können vorteilhaft als stabförmigen Elemente mit einer unterseitigen Abkröpfung ausgebildet sein, was eine wirtschaftliche Herstellung derselben und einen einfachen Anschluss ermöglicht.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung, die einen kompakten Aufbau und eine zuverlässige Abhubsicherung gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass die Abhubsicherungseinrichtung zumindest eine zweite Sicherungseinheit aufweist, die beabstandet oberhalb des Höhenniveaus der zweiten Rollen angeordnet ist, so dass zwischen den zweiten Rollen und der zweiten Sicherungseinheit das Dachträgerprofil durchführbar ist. Bevorzugt sind hierbei die zweiten Sicherungseinheiten lösbar an den zweiten Lagerplatten angeschlossen. Eine vorteilhafte konstruktive Ausgestaltung der zweiten Sicherungseinheiten ist die Ausbildung derselben als Sicherungsbolzen, die bevorzugt in Querrichtung beabstandet an den zweiten Lagerplatten angeschlossen sind.
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Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch das nachstehend angegebene Ausführungsbeispiel. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Beispiels näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
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1 schematische durchsichtige Ansicht eines Ausführungsbeispiels eine verfahrbaren Lagereinrichtung in Verschieberichtung des Daches gesehen, mit jeweils zwei beabstandet in Verschieberichtung und jeweils zwei beabstandet in Querrichtung vorhandenen Rollen,
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2 schematische durchsichtige Ansicht der Lagereinrichtung gemäß 1 in Querrichtung gesehen und
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3 schematische Detailperspektive der Lagereinrichtung gemäß 1 und 2 aufgelagert auf einem Fahrschienenprofil und mit aufgelagertem Dachträgerprofil.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
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Das in den 1 bis 3 dargestellte Ausführungsbeispiel einer fahrbaren Lagereinrichtung 10 zeigt eine Einrichtung, die prinzipiell Verschiebemöglichkeiten in zwei Richtungen, nämlich in Verschieberichtung V und in Querrichtung Q ermöglicht, wobei in Verschieberichtung V die gesamte Dachkonstruktion verschiebbar ist und in Verschieberichtung Q einzelne Dachträgerprofile verschiebbar sind.
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Die fahrbare Lagereinrichtung 10 weist zwei in Verschieberichtung V beabstandet angeordnete erste Rollen 12.1, 12.2 auf, die auf einem Fahrschienenprofil 22 gelagert sind. In Querrichtung Q parallel beabstandet sind zwei Lagerplatten 16 vorhanden, zwischen denen die ersten Rollen 12.1, 12.2 drehbar gelagert sind. Hierzu ist jeweils in beiden Endbereichen der ersten Lagerplatte 16 eine als Schraube mit Mutter ausgebildete Rollenachse 30 durch die beiden ersten Lagerplatten 16 hindurchgeführt, wobei die ersten Rollen 12.1, 12.2 über Drehlagerelemente drehbar an der Rollenachse 30 gelagert sind.
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In Querrichtung Q, das heißt im Ausführungsbeispiel senkrecht zur Verschieberichtung V, sind außenseitig an den beiden ersten Lagerplatten 16 jeweils zwei in Verschieberichtung V parallel beabstandet angeordnete zweite Lagerplatten 18 vorhanden, zwischen denen in Querrichtung Q beabstandet angeordnete zweite Rollen 14.1, 14.2 vorhanden sind. Dabei ist im jeweiligen Endbereich der zweiten Lagerplatten 18 eine als Schraube ausgebildete Rollenachse 32 vorhanden, an denen die zweiten Rollen 14.1, 14.2 über Drehlagerelemente drehbar gelagert sind.
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Die erste Rollendrehachse 30 weist gegenüber der zweiten Rollendrehachse 32 nach oben einen Höhenversatz H auf. Der Durchmesser der ersten Rollen 12.1, 12.2 ist deutlich größer als der Durchmesser der zweiten Rollen 14.1, 14.2. Der relativ große Rollendurchmesser der ersten Rollen 12.1, 12.2 garantiert eine leichte Verschiebung der Dachkonstruktion auf dem Fahrschienenprofil 22 in Verschieberichtung V.
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Der Höhenversatz H der Rollenachsen 30, 32 ist dabei so gewählt, dass die Kompatibilität mit den bisher auf dem Markt befindlichen, in der Beschreibungseinleitung erwähnten bekannten Konstruktion im jeweiligen Einsatzfall gewährleistet ist. Der Höhenversatz H bewirkt zudem eine geringe Bauhöhe der Lagereinrichtung 10, was insgesamt eine Verringerung des Gewichtes ermöglicht und sich günstig in der Herstellung auswirkt.
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Auf den zweiten Rollen 14.1, 14.2 ist ein Dachträgerprofil 24 längsverschieblich gelagert, das einen Teil der Dachkonstruktion bildet, wodurch auch dieses Bauteil in Querrichtung in Q verschiebbar ist.
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Beabstandet zum Höhenniveau der zweiten Rollenachse 32 ist oberhalb zwischen den zweiten Lagerplatten 18 eine zweite Abhubsicherungseinheit 20.2 vorhanden, die als zwei in Querrichtung beabstandet angeordnete, lösbar an die zweiten Lagerplatten 18 angeschlossene Bolzen ausgebildet ist. Der Abstand der zweiten Abhubsicherungseinheit 20.2 zur zweiten Rollenachse 32 ist dabei so groß gewählt, dass das Dachträgerprofil 24 hindurch geführt werden kann, so dass diese gegen Abheben gesichert ist. Bei der Montage des Daches wird zunächst die zweite Abhubsicherungseinheit 20.2 gelöst und das Dachträgerprofil 24 von oben her auf die zweiten Rollen 14.1 beziehunsgweise 14.2 aufgesetzt. Anschließend wird die zweite Abhubsicherungseinheit 20.2 an die beiden zweiten Lagerplatten 18 angeschlossen.
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Auf beiden Seiten der zweiten Lagerplatten 18 sind jeweils zwei außenseitig an den ersten Lagerplatten 16 angeschlossene erste Abhubsicherungseinheiten 20.1 vorhanden, die als vertikal angeordnete Stabelemente ausgebildet sind, die unterseitig eine Abkröpfung aufweisen, die das Fahrschienenprofil 22 bereichsweise untergreifen, so dass eine Abhubsicherung der Lagereinrichtung von dem Fahrschienenprofil 22 gewährleistet ist.
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Im unteren Bereich ist die erste Abhubsicherungseinheit 20.1 auf beiden Außenseiten der ersten Lagerplatten 16 über eine Schraubverbindung 36 an die ersten Lagerplatten 16 angeschlossen. Im oberen Endbereich sind die jeweils zwei gegenüberliegenden ersten Abhubsicherungseinheiten 20.1 über eine Gewindestange 26 miteinander verbunden, wobei jeweils auf beiden Seiten einer ersten Abhubsicherungseinheit 20.1 eine Fixiermutter 28 aufgeschraubt ist.
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Durch die dargestellte erste Abhubsicherungseinheit 20.1 entfällt die im Stand der Technik erforderliche Demontage der Abhubsicherung vor dem Verschieben. Gleichzeitig ist die Dachkonstruktion auch während des Verschiebevorgangs gegen Abheben gesichert.
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Die dargestellte verfahrbare Lagereinrichtung 10 gewährleistet eine leichte Verschiebbarkeit der gesamten Dachkonstruktion in Verschieberichtung V und stellt ein kompaktes Bauteil mit relativ geringer Bauhöhe dar, was zu einer Gewichtsreduzierung gegenüber den bekannten Lagereinrichtungen führt und sich günstig in der Herstellung auswirkt.
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Des Weiteren müssen vor dem Verschieben die Abhubsicherungen nicht demontiert werden und es ist während des gesamten Verschiebevorgangs eine Abhubsicherung gegeben.