-
HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
-
Der hierin offenbarte Gegenstand betrifft ein auch als Sperrdampfsystem bezeichnetes Dampfabdichtungssystem für eine Dampfturbinenkonfiguration. Insbesondere betrifft der hierin offenbarte Gegenstand ein Dampfabdichtungssystem mit einem einzigen Sammler/Verteiler für eine Dampfturbinenkonfiguration.
-
Sperrdampf- bzw. Dampfabdichtungssysteme und Enddichtpackungen werden herkömmlicherweise im Turbinenbetrieb (z.B. Dampfturbinenbetrieb) dazu verwendet, Abschnitte einer Welle in der Nähe einer Verbindungsstelle zwischen der Welle und dem Turbinengehäuse abzudichten. Die Enddichtpackungen werden gewöhnlich in zwei Gruppen unterteilt: Druckpackungen und Vakuumpackungen. Ohne das Dampfabdichtungssystem würden die Druckpackungen Dampf nach außen vom Innenraum des Turbinengehäuses (z.B. in den Turbinenraum) entweichen lassen, während die Vakuumpackungen Luft aus der Atmosphäre in das Turbinengehäuse hinein durchsickern lassen würden. Das herkömmliche Dampfabdichtungssystem versucht, diese Probleme zu lösen, indem es die Dampfleckage von den Druckpackungen nutzt, um die Vakuumpackungen abzudichten.
-
Der herkömmliche Sperrdampf wird auf einem konstanten Druck (der geringfügig höher ist als der atmosphärische, z.B. 4 Pfund pro Quadratzoll Relativdruck (psig) beträgt) durch einen Sperrdampfregler in einem Sperrdampfsammler/-verteiler (SSH, Steam Seal Header) gehalten. Um zu verhindern, dass die Druckpackungen eine Leckage von Dampf (aus dem Innenraum des Turbinengehäuses) in den Turbinenraum hinein zu lassen, wird ein Dampfpackungsexhaustor (SPE, Steam Packing Exhauster) verwendet, um Dampf aus dem äußersten Ring jeder Dichtpackung unter Erzeugung eines leichten Vakuums (von z.B. –0,2 psig) zu entnehmen.
-
Herkömmlicherweise bleiben die SSH- und SPE-Drücke unter allen Lastbedingungen des Turbinensystems, einschließlich z.B. geringer Lasten, Übergangslasten, etc., durchwegs konstant. In Zeiten geringer Last, in denen der entnommene Dampfmassenstrom unzureichend sein kann, um eine effektive Abdichtung bzw. Sperre zu erzielen, kann zusätzlicher Dampf von einer externen Quelle (z.B. einem Hilfskessel) zugeführt werden.
-
Bedauerlicherweise erfordert das herkömmliche Dampfabdichtungssystem es, dass Enddichtpackungen (z.B. diejenigen Enddichtpackungen an einer Hochdruck(HD)- oder Mitteldruck(MD)-Turbine) hinsichtlich der Abdichtungszwecke und nicht der Leistung ausgelegt werden. Außerdem verwendet das herkömmliche Dampfabdichtungssystem Hochdruck- und Mitteldruck-Dampf aus der HD- bzw. MD-Turbine, um Sperrdampf für die Niederdruck(ND)-Turbine zu liefern. Dies kann es erfordern, dass der Dampf mit höherem Druck (und dementsprechend hoher Temperatur) gekühlt werden muss, bevor er zu den ND-Enddichtpackungen eingeleitet wird. Ferner verursacht die Nutzung dieses Entnahmedampfes aus der HD- und MD-Turbine zur Abdichtung der Enddichtpackungen der ND-Turbine einen Wirkungsgradverlust, da der eine höhere Energie aufweisende Dampf aus dieser HD- und MD-Turbine effizienter zum Antreiben eines Teils des Turbinensystems verwendet werden könnte.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Es ist ein Dampfabdichtungssystem offenbart. In einer Ausführungsform enthält das Dampfabdichtungssystem: eine Niederdruck-Dampfturbine, die auf einer Welle positioniert ist; ein Paar Enddichtpackungen, die die Welle umgeben, wobei jede Enddichtpackung aus dem Paar Enddichtpackungen in der Nähe eines axialen Endes der Niederdruck-Dampfturbine entlang der Welle angeordnet ist; und ein Paar Entnahmeleitungen, die mit der Niederdruck-Dampfturbine und der Welle strömungsmäßig verbunden sind, wobei das Paar Entnahmeleitungen mit der Welle an einer Stelle axial außen von dem Paar Enddichtpackungen und der Niederdruck-Dampfturbine verbunden sind.
-
Ein erster Aspekt der Erfindung umfasst ein Dampfabdichtungssystem, das aufweist: eine Niederdruck-Dampfturbine, die auf einer Welle positioniert ist; ein Paar Enddichtpackungen, die die Welle umgeben, wobei jede Enddichtpackung von dem Paar Enddichtpackungen entlang der Welle in der Nähe eines axialen Endes der Niederdruck-Dampfturbine angeordnet ist; und ein Paar Entnahmeleitungen, die mit der Niederdruck-Dampfturbine und der Welle strömungsmäßig verbunden sind, wobei das Paar Entnahmeleitungen mit der Welle an einer Stelle axial außen von dem Paar Enddichtpackungen und der Niederdruck-Dampfturbine verbunden ist.
-
Ein zweiter Aspekt der Erfindung umfasst ein Dampfabdichtungssystem, das aufweist: eine Dampfturbine, die auf einer Welle positioniert ist; ein Paar Enddichtpackungen, die die Welle umgeben, wobei jede Enddichtpackung aus dem Paar Enddichtpackungen entlang der Welle in der Nähe eines axialen Endes der Dampfturbine angeordnet ist; ein Paar Entnahmeleitungen, die mit der Dampfturbine und der Welle strömungsmäßig verbunden sind, wobei das Paar Entnahmeleitungen mit der Welle an einer Stelle axial außen von dem Paar Enddichtpackungen und der Dampfturbine verbunden ist; ein erstes Ventil und ein zweites Ventil, die jeweils entlang jeder Entnahmeleitung aus dem Paar Entnahmeleitungen angeordnet sind.
-
Ein dritter Aspekt der Erfindung umfasst ein Dampfabdichtungssystem, das aufweist: eine Dampfturbine, die auf einer Welle positioniert ist; ein Paar Enddichtpackungen, die die Welle umgeben, wobei jede aus dem Paar Enddichtpackungen in der Nähe eines axialen Endes der Dampfturbine entlang der Welle angeordnet ist; ein Paar Entnahmeleitungen, die mit der Dampfturbine und der Welle strömungsmäßig verbunden sind, wobei das Paar Entnahmeleitungen mit der Welle an einer Stelle axial außen von dem Paar Enddichtpackungen und der Dampfturbine verbunden ist; ein erstes Ventil und ein zweites Ventil, die jeweils entlang jeder von dem Paar Entnahmeleitungen angeordnet sind; und ein Steuersystem, das mit dem ersten Ventil und dem zweiten Ventil betriebsmäßig verbunden ist, wobei das Steuersystem konfiguriert ist, um wenigstens entweder das erste Ventil und/oder das zweite Ventil zu betätigen, um eine Dampfmenge zu steuern, die aus der Dampfturbine entnommen und der Welle zugegeben wird.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Diese und weitere Merkmale dieser Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung verschiedener Aspekte der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen besser verstanden, die verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung darstellen, in denen:
-
1 eine schematisierte Darstellung eines Turbinensystems, das ein Dampfabdichtungssystem enthält, gemäß Ausführungsformen der Erfindung zeigt.
-
Es wird bemerkt, dass die Zeichnungen von der Erfindung nicht notwendigerweise maßstabsgetreu sind. Die Zeichnungen sollen lediglich typische Aspekte der Erfindung zeigen und sollten folglich nicht in einem den Umfang der Erfindung beschränkenden Sinne aufgefasst werden. In den Zeichnungen kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente unter den Zeichnungen.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Aspekte der Erfindung ergeben ein Abdichtungssystem für ein Dampfturbinensystem. Insbesondere betrifft der hierin offenbarte Gegenstand ein Dampfabdichtungssystem mit einem einzigen Sammler/Verteiler für eine Dampfturbine.
-
Wie hierin beschrieben, erfordert das herkömmliche Dampfabdichtungssystem es, dass die Enddichtpackungen (z.B. diejenigen Enddichtpackungen an einer Hochdruck(HD)- oder Mitteldruck(MD)-Turbine) für Dichtungszwecke und nicht hinsichtlich der Leistung ausgelegt sind. Außerdem verwendet das herkömmliche Dampfabdichtungssystem Hochdruck- und Mitteldruck-Dampf aus der HD- bzw. MD-Turbine, um Sperrdampf für die Niederdruck(MD)-Turbine zu liefern. Dies kann es erfordern, dass der den höheren Druck (und dementsprechend eine hohe Temperatur) aufweisende Dampf gekühlt werden muss, bevor er zu den ND-Enddichtpackungen eingeleitet wird. Ferner verursacht die Nutzung dieses Entnahmedampfes aus der HD- und der MD-Turbine zur Abdichtung der ND-Turbine einen Effizienzverlust, da der energiereichere Dampf aus diesen HD- und MD-Turbinen effizienter zum Antreiben eines Teils des Turbinensystems verwendet werden könnte.
-
Im Gegensatz zu herkömmlichen Dampfabdichtungssystemen sehen Aspekte der Erfindung ein Dampfabdichtungssystem vor, dass die Notwendigkeit eines Sperrdampfsammlers/-verteilers (SSH, Steam Seal Header) beseitigt und ein aktives Steuersystem gemeinsam mit einem Dampfpackungsexhaustor (SPE, Steam Packing Exhauster) verwendet, um die Abdichtung bzw. Sperre von Dampf entlang von Turbinenwellen zu regulieren.
-
In einem Aspekt der Erfindung ist ein Dampfabdichtungssystem offenbart, das aufweist: eine Niederdruck-Dampfturbine, die auf einer Welle positioniert ist; ein Paar Enddichtpackungen, die die Welle umgeben, wobei jede aus dem Paar Enddichtpackungen entlang der Welle in der Nähe eines axialen Endes der Niederdruck-Dampfturbine angeordnet ist; und ein Paar Entnahmeleitungen, die mit der Niederdruck-Dampfturbine und der Welle strömungsmäßig verbunden sind, wobei das Paar Entnahmeleitungen an einer Stelle axial außen von dem Paar Enddichtpackungen und der Niederdruck-Dampfturbine mit der Welle verbunden ist.
-
Bezugnehmend auf 1 ist ein Turbinensystem 2 veranschaulicht, wie es eine Dampfquelle 4 (z.B. einen Abhitzedampferzeuger, Kessel, etc.) enthält, die Hochdruck-Dampf zu einer herkömmlichen Hockdruck(HD)-Dampfturbine 6 liefert. Ferner ist eine herkömmliche Mitteldruck(MD)-Dampfturbine 8 veranschaulicht, die mit der HD-Dampfturbine 6 über eine herkömmliche Leitung (deren Nummerierung weggelassen ist) strömungsmäßig verbunden ist. Außerdem kann das Turbinensystem eine Niederdruck(ND)-Dampfturbine 10 enthalten, die in diesem Beispiel als eine zweiflutige ND-Dampfturbine dargestellt ist. Es ist jedoch zu verstehen, dass die ND-Dampfturbine andere herkömmliche Formen, die hierin nicht dargestellt sind, (z.B. einer Axialstromdampfturbine oder einer mehrflutigen ND-Dampfturbine) einnehmen kann. Ferner ist in dem Turbinensystem 2 eine Welle 12 veranschaulicht, auf der wenigstens eine von der HD-Dampfturbine 6, der MD-Dampfturbine 8 und der ND-Dampfturbine 10 positioniert sein kann. Es ist verständlich, dass die hierin dargestellte Welle 12 in Wirklichkeit eine Reihe von Wellen enthalten kann, die unter Verwendung eines oder mehrerer herkömmlicher Kopplungselemente miteinander gekoppelt sind, wie dies in der Technik bekannt ist. Wie in der Technik bekannt, können die Dampfturbinen einzeln oder gemeinsam mit einer Abtriebsmaschine (z.B. einem elektrischen Generator für die Zwecke der Erzeugung von Elektrizität oder irgendeiner anderen Bauart einer mechanisch angetriebenen Maschine, wie beispielsweise einem Verdichter oder einer Pumpe) verbunden sein. Außerdem ist die Strömung des Fluids (z.B. Dampfes) über der Oberfläche der Welle 12 durch Pfeile angezeigt, die entweder axial stromaufwärts, stromabwärts oder seitwärts zeigen.
-
Das Turbinensystem 2 kann ferner ein Paar Enddichtpackungen 14 enthalten, die die Welle 12 umgeben, wobei jede aus dem Paar Enddichtpackungen entlang der Welle 12 in der Nähe eines axialen Endes 16 der ND-Dampfturbine 10 angeordnet ist. Es wird ferner verstanden, dass mehrere Dichtpackungen (oder Dichtungsringe) verwendet werden können, um Abschnitte der Welle 12 abzudichten (z.B. dort, wo unterschiedliche Dichtpackungen durch die Begriffe „Luft“, „Leck“ oder „Entlüftung“ angezeigt sind). In jedem Fall können die Enddichtpackungen 14 verwendet werden, um diese axialen Enden 16 der ND-Dampfturbine 10 (z.B. an der Gehäuse/Welle-Grenzstelle) im Wesentlichen abzudichten, um Umgebungsluft daran zu hindern, in den Dampfströmungspfad einzutreten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dampfabdichtungssystemen können jedoch diese Enddichtpackungen 14 mit einer Entnahmeleitung der ND-Dampfturbine 10 strömungsmäßig verbunden sein, die dem hierin offenbarten Dampfabdichtungssystem ermöglicht, energiearmen Dampf zu den Enddichtpackungen 14 zur Abdichtung der ND-Dampfturbine 10 zu liefern. D.h., das in 1 veranschaulichte Turbinensystem 2 kann ferner ein Paar Entnahmeleitungen 18 enthalten, die mit der ND-Dampfturbine 10 und der Welle 12 strömungsmäßig verbunden sind. Diese Entnahmeleitungen 18 können mit der Welle 12 an einer axial außen von dem Paar Enddichtpackungen 14 und der ND-Dampfturbine 10 befindlichen Stelle verbunden sein. Insbesondere liefern die Entnahmeleitungen entnommenen Niederdruck-Dampf aus der ND-Dampfturbine 10 zu einem axial äußeren Abschnitt der Enddichtpackungen 14, wo dieser Niederdruck-Dampf als ein Sperrdampf für die Enddichtpackungen 14 wirken kann. In einer Ausführungsform kann der Niederdruck-Dampf aus der ND-Dampfturbine 10 an einer einen relativ höheren Druck aufweisenden Stufe der Turbine entnommen werden, so dass er den vorgesehenen Betriebsbereich der Dampfturbine abdeckt, z.B. einer Stufe L4 oder L3 (aus den Stufen L0–L4 oder L0–L5) der ND-Dampfturbine 10. Es ist verständlich, dass diese Stufennummerierungen sich auf jede Seite einer zweiflutigen ND-Dampfturbine (wie der ND-Dampfturbine 10) beziehen und diese Stufennummerierungen in dem Fall einer Axialstrom-Dampfturbine variieren können.
-
In jedem Falle können die Entnahmeleitungen 18 jeweils ein Ventil (z.B. ein erstes Ventil und ein zweites Ventil) 20 enthalten, das jeweils an der Entnahmeleitung 18 angeordnet ist, wobei jedes Ventil 20 konfiguriert ist, um einen Durchfluss eines Fluids (z.B. von Dampf) durch jede Entnahmeleitung 18 zu begrenzen. Ferner ist ein Steuersystem (SS) 22 veranschaulicht, das mit dem ersten Ventil 20 und dem zweiten Ventil 20 betriebsmäßig verbunden ist, wobei das Steuersystem 22 konfiguriert ist, um den Dampfdurchfluss durch ein Ventil oder beide Ventile 20 durch Auslösung einer Bewegung der Ventile 20 zu steuern. Es ist verständlich, dass die Ventile 20 und das Steuersystem 22 eine beliebige Kombination aus herkömmlichen Ventilen und Steuersystemen sein können, zu denen mechanische, elektrische, elektromechanische, drahtlose, etc. Systeme gehören, die konfiguriert sind, um die Dampfmenge zu bestimmen, die aus der ND-Dampfturbine 10 entnommen und als Sperr- bzw. Dichtungsfluid den Enddichtpackungen 14 zugeführt wird. In einer Ausführungsform kann das Steuersystem 22 ein aktives Überwachungs- und/oder Stellsystem enthalten, das eine Bewegung der Ventile 20 (z.B. über herkömmliche Befehle) in Abhängigkeit von einem Turbinenparameter auslöst. Zum Beispiel kann das Steuersystem 22 die Last an der ND-Dampfturbine 10 überwachen und bestimmen, dass die Dampfmenge, die aus der ND-Dampfturbine 10 entnommen und den Enddichtpackungen 14 zugegeben wird, modifiziert werden sollte, um eine effektive Abdichtung/Sperre an den Enddichtpackungen 14 zu schaffen. In einer weiteren Ausführungsform kann das Steuersystem 22 eine Last einer anderen Turbine (z.B. der HD-Dampfturbine 6 und/oder der MD-Dampfturbine 8), eine Durchflussrate durch eine oder mehrere Leitungen (wobei einige Nummerierungen weggelassen sind) und/oder eine Leistungsabgabe einer oder mehrerer Turbinen (z.B. über die Ausgangsleistung eines zugehörigen Generators, wobei der Generator der Übersichtlichkeit wegen weggelassen ist) überwachen.
-
Ferner ist veranschaulicht, dass in dem Turbinensystem 2 nach 1 ein Sperrdampfexhaustor (SPE, Steam Seal Exhauster) 24 und mehrere SPE-Entnahmeleitungen 26 enthalten sind, die mit dem SPE 24 und der Welle 12 strömungsmäßig verbunden sind. Die SPE-Entnahmeleitungen 26 können mit der Welle 12 an Stellen, die sich axial außen von einer Entnahmeleitung aus dem Paar Entnahmeleitungen 18 befinden, verbunden sein, so dass die SPE-Entnahmeleitungen 26 entlang der Welle weiter von der ND-Dampfturbine 10 als die Entnahmeleitungen 18 entfernt sind. Aspekte der Erfindung können ferner eine Leistungsentnahmeleitung 28 vorsehen, die konfiguriert ist, um Dampf aus einem Abschnitt der Welle 12 axial außen von der HD-Dampfturbine 6 oder der MD-Dampfturbine 8 zu einer „Leistungsstelle“ 30 in dem Turbinensystem 2 zu liefern. In einer Ausführungsform kann die „Leistungsstelle“ wenigstens eine Stelle sein von: einer mittleren HD- oder MD-Stufe, einer Auslassstelle der HD-Turbine, einer Auslassstelle der MD-Turbine oder eine beliebige sonstige Stelle, die einen gesteigerten Wirkungsgrad des gesamten Turbinensystems 2 auf der Basis der Konstruktion des Turbinensystems 2 ergibt. Da die Leistungsstelle 30 als ein Teil der Dampfturbinenkonstruktion bestimmt wird, ist sie nicht notwendigerweise durch das Steuersystem 22 gesteuert.
-
In jedem Falle ermöglichen die hierin beschriebenen Turbinensysteme (z.B. das Turbinensystem 2 und seine Varianten) im Gegensatz zu herkömmlichen Turbinensystemen (die einen Sperrdampfsammler/-verteiler (SSH) und zugehörige Leitungen verwenden, die ähnlich wie die Leistungsentnahmeleitungen 28 positioniert sind) eine Entnahme von Hochdruck- und/oder Niederdruck-Dampf (z.B. über die Leistungsentnahmeleitungen 28), und sie liefern diesen Hochdruck- und/oder Niederdruck-Dampf zu einer Stelle in dem System, die das gesamte Leistungsverhalten (z.B. Systemwirkungsgrad, Ausgangsleistung, Reaktionszeit, etc.) verbessert. Ferner ermöglichen Aspekte der Erfindung eine Reduktion der Hardware, die zur effektiven Abdichtung eines Dampfsystems erforderlich ist, indem z.B. der Sperrdampfsammler/-verteiler (SSH) und Temperiersysteme nach dem Stand der Technik eliminiert werden, wodurch die mit einer Abdichtung eines Dampfturbinensystems verbundenen Kosten reduziert werden.
-
Die hierin verwendete Terminologie dient lediglich dem Zweck der Beschreibung bestimmter Ausführungsformen und soll nicht für die Offenbarung beschränkend sein. Wie hierin verwendet, sollen die Singularformen „ein“, „eine“ und „der“, „die“ und „das“ auch die Pluralformen umfassen, sofern aus dem Kontext nicht deutlich das Gegenteil hervorgeht. Es wird ferner verstanden, dass die Ausdrücke „aufweist“ und/oder „aufweisend“, wenn sie in dieser Offenbarung verwendet werden, die Gegenwart der angegebenen Merkmale, Ganzzahlen, Schritte, Operationen, Elemente und/oder Komponenten angeben, jedoch die Gegenwart oder Aufnahme einer/eines oder mehrerer weiterer Merkmale, Ganzzahlen, Schritte, Operationen, Elemente, Komponenten und/oder deren Gruppen nicht ausschließen.
-
Diese schriftliche Beschreibung verwendet Beispiele, um die Erfindung, einschließlich der besten Ausführungsart, zu offenbaren und auch um jeden Fachmann auf dem Gebiet zu befähigen, die Erfindung in die Praxis umzusetzen, wozu die Schaffung und Verwendung jeglicher Vorrichtungen oder Systeme und die Durchführung jeglicher enthaltener Verfahren gehören. Der patentierbare Umfang der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert und kann weitere Beispiele umfassen, die Fachleuten auf dem Gebiet einfallen. Derartige weitere Beispiele sollen in dem Umfang der Ansprüche enthalten sein, wenn sie strukturelle Elemente aufweisen, die sich von dem Wortsinn der Ansprüche nicht unterscheiden, oder wenn sie äquivalente strukturelle Elemente mit gegenüber dem Wortsinn der Ansprüche unwesentlichen Unterschieden enthalten.
-
Es ist ein Dampfabdichtungssystem 2 offenbart. In einer Ausführungsform enthält das Dampfabdichtungssystem 2: eine Niederdruck-Dampfturbine 10, die auf einer Welle 12 positioniert ist; ein Paar Enddichtpackungen 14, die die Welle 12 umgeben, wobei jede aus dem Paar Enddichtpackungen 14 entlang der Welle 12 in der Nähe eines axialen Endes 16 der Niederdruck-Dampfturbine 10 angeordnet ist; und ein Paar Entnahmeleitungen 18, die mit der Niederdruck-Dampfturbine 10 und der Welle 12 strömungsmäßig verbunden sind, wobei das Paar Entnahmeleitungen 18 mit der Welle 12 an einer Stelle axial außen von dem Paar Enddichtpackungen 14 und der Niederdruck-Dampfturbine 10 verbunden ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- System
- 4
- Dampfturbine
- 6
- HD-Dampfturbine
- 8
- MD-Dampfturbine
- 10
- ND-Dampfturbine
- 12
- Welle
- 14
- Enddichtpackungen
- 16
- axiales Ende
- 18
- Entnahmeleitungen
- 20
- Ventile
- 22
- Steuersystem
- 24
- Sperrdampfexhaustor (SPE)
- 26
- SPE-Entnahmeleitung
- 28
- Leistungsentnahmeleitung
- 30
- Leistungsstelle