DE102012101205A1 - Klemmbeschlag - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Klemmbeschlag, insbesondere für Glastüren, mit einer ersten und einer zweiten Klemmplatte, die ein Türblatt im Bereich einer Stirnkante klemmend halten.
- Klemmbeschläge für Türen, insbesondere Glastüren, weisen zwei Klemmplatten aus Aluminium, Edelstahl oder Messing auf. Damit die Klemmplatten das Glas schadensfrei klemmen, werden zwischen den Klemmplatten und dem Glas Zwischenlagen aus Kunststoff oder Pappe eingesetzt. Damit wird der direkte Kontakt zwischen dem Metall und der Glastür vermieden. In die Klemmplatten werden Einsätze aus Metall montiert, die sogenannte Trägerbrücken, mit denen die Anbindung an z.B. einen Bodentürschließer oder ein Drehgelenk erfolgt. Die Montage der Klemmbeschläge ist dabei sehr aufwändig, da die Zwischenlagen genau positioniert werden müssen. Weiterhin ist das Eigengewicht der Beschläge durch die metallischen Klemmplatten sehr groß.
- Es ist Aufgabe der Erfindung einen Klemmbeschlag für Türen, insbesondere Glastüren zu schaffen, der leicht zu montieren und preiswert zu fertigen ist.
- Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1; weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
- Gemäß der technischen Lehre nach Anspruch 1 werden die Klemmplatten aus Kunststoff gefertigt, so dass auf die Zwischenlagen verzichtet werden kann. Die Montage wird damit einfacher und schneller und die Beschläge sind leichter. Die Klemmplatten können dabei direkt – ohne Zwischenlagen – miteinander verschraubt werden und klemmen das Glas, ohne dass bei falscher Montage von Zwischenlagen das Glas brechen kann.
- Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Verwendung von Materialien für die Klemmplatten z.B. aus Kunststoff mit einer zu geringen Festigkeit früher oder später zu einem Verlust der Klemmkraft führt. Da die Glasscheibe durch Haftreibung gehalten wird, ist eine mögliche Verformung der Klemmplatten durch die Vorspannkraft der Schrauben gegeben, wenn der E-Modul des verwendeten Werkstoffes zu klein ist. Als minimaler E-Modul hat sich dabei ein Wert von mindestens 10.000 N/mm2 herausgestellt. Dieser E-Modul kann beispielsweise durch verstärkte Kunststoffe oder durch Compound-Werkstoffe, erreicht werden.
- Als verstärkte Kunststoffe können Kunststoffe verwendet werden, die z.B. mit Fasern aus Glas, Kohle, Aramid oder Wollastonit verstärkt sind. Sie haben die Eigenschaft, z.B. die Zug- und/oder Biegefestigkeit zu verstärken. Ein Beispiel für einen geeigneten Werkstoff mit einem E-Modul von ca. 70.000 N/mm2 ist Glasseide, die in Matten oder Komplexen verarbeitet wird und zu einer Klemmplatte verarbeitet werden kann.
- Unter Compound-Werkstoffen werden dabei Stoffgemische verstanden, bei denen die Eigenschaften des Grundwerkstoffes auf einen Anwendungsfall modifiziert wird. Insbesondere die Verwendung von Stoffen mit plättchenförmiger Struktur, wie z.B. Talkum oder Glimmer, kann dazu beitragen, den E-Modul deutlich zu erhöhen.
- Bei gängigen Kunststoffen mit einem geringeren E-Modul kann es zu einem Aufklaffen der Klemmfugen kommen, was bei höheren Temperaturen oder bei Feuchtigkeit entsprechend schneller erfolgt. Infolge dessen wird die Tür aus dem Beschlag plötzlich und ohne vorherige Anzeichen absacken und ggf. das Glas brechen. Im Extremfall kann bei sehr preiswerten Kunststoffen mit geringem E-Modul eine große Verformung bereits beim Anziehen der Schrauben auftreten, so dass bei der Montage die Klemmplatten nicht mehr flächig anliegt, sondern nur noch punktuell im Bereich der Schrauben. Da die Kunststoffe dabei kriechen, wird auch die punktuelle Klemmkraft schnell abnehmen und zu einem Versagen des Beschlages führen, wodurch die Glastür brechen kann.
- Eine weitere Verbesserung ergibt sich, wenn in die Klemmplatten aus Kunststoff im Bereich der Schrauben metallische Verstärkungen eingelassen werden. Diese können als Gewindeeinsatz oder verbreiterte Auflagefläche für den Schraubenkopf ausgeführt werden. Es entsteht dadurch zwar ein Steifigkeitssprung im Übergangsbereich der Werkstoffe Metall zu Kunststoff, der aber nicht zu kritischen Spannungsspitzen führen wird. Ein Versagen dieser Materialkombination hängt dabei in erster Linie von der Zeitdehngrenze des in den Kunststoff eingesetzten Werkstoffes ab.
- In bevorzugter Ausführungsform wird ein Kunststoff mit mindestens einem Sandwich-Kern verwendet, wobei der oder die Sandwich-Kerne im Bereich der Verschraubungsauflagen angeordnet sind. Der Sandwich-kern hat dabei – im Gegensatz zu bekannten Sandwich-Kernen – eine größere Dichte und Festigkeit, wie die Deckschichten, die weiterhin aus Kunststoff bestehen.
- Mit der Erfindung wird ein Klemmbeschlag für z.B. Ganzglasanlagen, Pendel- und Anschlagtüren, oder horizontale Schiebewände geschaffen, der sehr leicht ist und einfach montiert werden kann.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
-
1 : in perspektivischer Ansicht eine Explosionszeichnung eines Klemmbeschlages, -
2 : eine Darstellung zur Montage an einer Drehflügeltür, -
3 : eine Darstellung eines montierten Klemmbeschlages. - Der Klemmbeschlag
1 umfasst eine nicht dargestellte Trägerbrücke, die zwischen einer ersten Klemmplatte2 und einer zweiten Klemmplatte3 befestigt ist. Um die Trägerbrücke aufzunehmen, weist jede der Klemmplatten2 ,3 eine Ausnehmung5 ,6 auf. In die Klemmplatte3 ist weiterhin eine Vertiefung7 eingearbeitet, die mit einem Vorsprung8 der Klemmplatte2 korrespondiert. Die Vertiefung7 und der Vorsprung8 zentrieren einerseits den montierten Klemmbeschlag1 zueinander, klemmen aber auch die nicht dargestellte Trägerbrücke ein. Hierzu ist in das Türblatt4 ein bogenförmiger Ausschnitt9 als so genannter Universalausschnitt eingearbeitet. Die Klemmplatten2 ,3 klemmen damit das Türblatt4 im Randbereich des Ausschnittes9 , berühren sich aber auch gleichzeitig im Bereich des Ausschnittes9 . Es ist damit erkennbar, dass die nicht dargestellte Trägerbrücke in der Ebene des Türblattes angeordnet ist. Die Montage und Ausrichtung des Klemmbeschlages1 wird erleichtert, in dem eine der Klemmplatten2 ,3 , hier die Klemmplatte3 , auf der Innenseite eine bogenförmige Kontur10 aufweist, die exakt mit dem Ausschnitt des Türblattes4 korrespondiert. - Auf die erste Seite des Türblattes
4 wird die erste Klemmplatte2 und auf die zweite Seite des Türblattes4 die zweite Klemmplatte3 montiert. Die beiden Klemmplatten2 ,3 überlappen dabei sowohl einen Teil des Türblattes4 sowie die gesamte Trägerbrücke. - Weitere Bestandteile des Klemmbeschlages
1 sind eine erste Verschraubung11 in einem Durchgangsloch12 des Türblattes4 und eine zweite Verschraubung13 in einem zweiten Durchgangsloch14 in der Klemmplatte2 , die beide die erforderliche Klemmkraft zur Befestigung der Klemmplatten2 ,3 am Türblatt4 aufbringen. Damit die Verschraubung15 nicht mit dem Türblatt4 aus Glas in Berührung kommt, wird noch ein Ring12a aus Kunststoff dazwischen gelegt. - Um die Trägerbrücke fest mit dem Türblatt
4 zu verbinden, wird durch ein weiteres Durchgangsloch16 in der Klemmplatte2 eine weitere Verschraubung15 eingesetzt. Diese Verschraubung15 greift in die Trägerbrücke ein, die zusätzlich noch durch die Vertiefung7 und den Vorsprung8 geklemmt wird. - Die Klemmplatten können aus hochfestem Kunststoff, Kunststoff mit einer Verstärkung wie z.B. Glasfasern oder aus einem sogenannten Compound-Werkstoff bestehen. Sie weisen in jedem Fall aber einen E-Modul von mindestens 10.000 N/mm2 auf. Innerhalb der Klemmplatten im Bereich der Durchgangslöcher
12 ,14 und16 können Verstärkungen17 ,18 ,19 , z.B. aus Metall, angeordnet sein. Bevorzugt sind diese Verstärkungen17 ,18 ,19 als Einlegeplatten zumindest teilweise in den Werkstoff der Klemmplatten2 ,3 eingelassen, um die Flächenpressung der Verschraubungen11 ,13 ,15 aufnehmen und großflächig ableiten zu können. Weiterhin sind Einsätze20 ,21 als sogenannte Gewindeeinsätze in den Klemmplatten2 ,3 eingelassen, in die die Verschraubungen11 und13 eingreifen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Klemmbeschlag
- 2
- Klemmplatte
- 3
- Klemmplatte
- 4
- Türblatt
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Vertiefung
- 8
- Vorsprung
- 9
- Ausschnitt
- 10
- Kontur
- 11
- erste Verschraubung
- 12
- Durchgangsloch
- 12a
- Ring
- 13
- zweite Verschraubung
- 14
- Durchgangsloch
- 15
- Verschraubung
- 16
- Durchgangsloch
- 17
- Verstärkung
- 18
- Verstärkung
- 19
- Verstärkung
- 20
- Einsatz
- 21
- Einsatz
Claims (6)
- Klemmbeschlag, insbesondere für Glastüren, mit einer ersten und einer zweiten Klemmplatte (
2 ,3 ), die ein Türblatt (4 ) im Bereich einer Stirnkante klemmend halten, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (2 ,3 ) aus einem Kunststoff mit einem E-Modul von mindestens 10.000 N/mm2 bestehen. - Klemmbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff eine Verstärkung, insbesondere mit Fasern, aufweist.
- Klemmbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff aus einem Compound-Werkstoff besteht, bei dem der Grundwerkstoff mit Stoffen mit plättchenförmigen Struktur gemischt ist.
- Klemmbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (
2 ,3 ) im Bereich der Verschraubung (11 ,13 ,15 ) Verstärkungen (17 ,18 ,19 ) aufweisen, die als Auflagefläche für die Verschraubung dienen. - Klemmbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (
2 ,3 ) Verstärkungen in Form von Gewindeeinsätzen (20 ,21 ) aufweisen, in die die Verschraubungen (11 ,13 ,15 ) eingreifen. - Klemmbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (
2 ,3 ) eine Sandwich-Struktur aufweisen, wobei der Sandwich-Kern eine höhere Dichte und Festigkeit aufweist, wie der umgebende Kunststoff.
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