DE102012025839B3

DE102012025839B3 - Rückblickspiegeleinheit

Info

Publication number: DE102012025839B3
Application number: DE102012025839.9A
Authority: DE
Inventors: Oliver Eder; Philipp Hottmann
Original assignee: SMR Patents SARL
Current assignee: SMR Patents SARL
Priority date: 2012-08-13
Filing date: 2012-08-13
Publication date: 2019-06-27
Anticipated expiration: 2032-08-14

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rückblickspiegeleinheit (3) für ein Kraftfahrzeug (1) mit einem Gehäuse (30), das an der Karosserie (2) des Kraftfahrzeugs (1), insbesondere der Fahrertür, befestigbar oder zumindest teilweise in derselben integriert ist, einem achsenfreien und somit nicht verklappbarer Außenrückblickspiegel (31) in einem ersten, sich von der Karosserie (2) nach außen weg ersteckenden Bereich des Gehäuses (30), einer Bildaufnahmeeinrichtung (33) in oder an dem Gehäuse (30), die zumindest eine Kamera (33) in Form einer Totraum-Kamera umfasst, und einer Bildanzeigeeinrichtung (32) in einem zweiten Bereich des Gehäuses (30), der zwischen dem ersten Bereich und der Karosserie (2) liegt oder sich von der Karosserie (2) nach innen in den Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs erstreckt, wobei auf der Bildanzeigeeinrichtung (32) ein Bild eines von dem Außenrückblickspiegel (31) nicht erfassten Totraums anzeigbar ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rückblickspiegeleinheit für ein Kraftfahrzeug.
Es sind im Stand der Technik vielfältige Rückblickspiegel für Kraftfahrzeuge bekannt, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweisen. So ist beispielsweise aus der US 7,857,469 B2 eine Rückblickspiegeleinheit mit zwei über einen Träger gehaltenen unterschiedlichen Spiegeln bekannt, wobei ein erster Spiegel eine übliche Rückansicht und ein zweiter Spiegel einen von der üblichen Rückansicht nicht umfassten Totraum anzeigen. Für die Erfassung von Objekten im Totraum sind optische Erfassungsmittel und Warnhinweismittel bekannt, die Bestandteil einer Rückblickspiegeleinheit sein können, wie beispielsweise in der EP 0 591 743 A1 beschrieben. Es ist aber auch bekannt, zusätzlich zu einem herkömmlichen Außenrückblickspiegel einen Bildschirm zu nutzen, der von einer Bilderfassungseinrichtung gewonnene Bilder einer Fahrzeugumgebung anzeigen kann, die eben nicht durch den Außenrückblickspiegel erfassbar sind, wobei hierzu beispielhaft auf die DE 10 2008 057 534 A1 hingewiesen wird. Die DE 699 05 735 T2 offenbart den Einsatz eines Innen- oder Außenrückblickspiegelgehäuses und eines Bildschirmgehäuses in Kombination mit einer Gelenk- oder Kugelgelenkvorrichtung zur Einstellung der Ausrichtung einer Bildschirmfläche zu einer Spiegelfläche. Nachteilig an dieser bekannten Kombination aus einem Außenrückblickspiegel und einem Bildschirm ist jedoch, dass es sich um getrennte Komponenten handelt. Außenspiegelsimulationen, bei denen ein Bild, das ein Außenspiegel mit definierter spiegelnder Fläche und Krümmung reflektiert, gespiegelt wird, sind als Alternativen bekannt, siehe z. B. die EP 2 377 725 A1 , jedoch bislang nicht zugelassen.
Die JP 2003-205 783 A beschreibt Außenrückblickvorrichtungen mit Bildgebungsvorrichtungen und Anzeigen zum Anzeigen von aufgenommenen Bildern. Zudem weist jede Außenrückblickvorrichtung ein Spiegelteil zum Anzeigen einer linken Rückseite durch ein Spiegelbild und ein weiteres Spiegelteil zum Anzeigen einer rechten Rückseite durch ein Spiegelbild auf.
Zum Einen besteht das Bestreben, virtuelle Rückblickspiegel zu verwenden, die über Kameras aufgenommene Bilder zeigen, während zum Anderen ein kompletter Austausch eines herkömmlichen Spiegels durch einen virtuellen Spiegel bislang noch nicht zulassungsfähig ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rückblickspiegeleinheit für ein Kraftfahrzeug zu liefern, die die Vorteile eines virtuellen Spiegels mit der Notwendigkeit des Einsatz eines herkömmlichen Spiegels montagefreundlich kombiniert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Rückblickspiegeleinheit für ein Kraftfahrzeug mit einem Gehäuse, das an der Karosserie des Kraftfahrzeuges, insbesondere der Fahrertür, befestigt oder zumindest teilweise in derselben integriert ist, einem achsenfreien und somit nicht verklappbaren Außenrückblickspiegel in einem ersten, sich von der Karosserie nach außen weg ersteckenden Bereich des Gehäuses, einer Bildaufnahmeeinrichtung in oder an dem Gehäuse, die zumindest eine Kamera in Form einer Totraum-Kamera umfasst, und einer Bildanzeigeeinrichtung in einem zweiten Bereich des Gehäuses, der zwischen dem ersten Bereich und der Karosserie liegt oder sich von der Karosserie nach innen in den Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeuges erstreckt, wobei auf der Bildanzeigeeinrichtung ein Bild des von der Kamera aufgenommenen und von dem Außenrückblickspiegel nicht erfassten Totraums angezeigt wird.
Dabei kann vorgesehen sein, dass sich das Gehäuse von der Karosserie bis maximal 100 mm weg erstreckt, und/oder das Gehäuse außerhalb des Fahrzeuginnenraums und in der Karosserie mit einem in Vorwärtsfahrtrichtung vorderen Neigungswinkel von maximal 45 Grad zur longitudinalen Medianebene des Kraftfahrzeugs integriert ist.
Ferner wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass ein Spiegel des Außenrückblickspiegels und die Bildaufnahmeeinrichtung außerhalb des Fahrzeuginnenraums und/oder ein Bildschirm der Bildanzeigeeinrichtung innerhalb des Fahrzeuginnenraums angeordnet sind, wobei vorzugsweise zwischen dem Spiegel und dem Bildschirm eine Trenneinheit angeordnet ist.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die Trenneinheit zumindest ein Anzeigeelement, insbesondere mit zumindest einer Lichtquelle, für das Anzeigen einer ersten Zusatzinformation umfasst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass die Bildaufnahmeeinrichtung zumindest eine Kamera in Form einer Weitblick-Kamera, umfasst.
Ferner kann vorgesehen sein, dass auf der Bildanzeigeeinrichtung zudem eine zweite Zusatzinformation anzeigbar ist.
Erfindungsgemäße Rückblickspiegeleinheiten können sich dadurch auszeichnen, dass die erste und/oder zweite Zusatzinformation zumindest einen Warnhinweis umfasst, aus einer Vielzahl von Informationen auswählbar ist und/oder von einer Sensiereinheit erfassbar ist.
Schließlich kann erfindungsgemäß noch vorgesehen sein, dass das Bild, die erste und/oder zweite Zusatzinformation an eine Einstellung des Kraftfahrzeuges, an eine Umgebungsbedingung des Kraftfahrzeuges und/oder an einen Fahrer des Kraftfahrzeuges anpassbar ist.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass ein Minimalspiegel, der gemäß Addendum 45 zur Regel Nr. 46 der Vereinten Nationen zu Außenrückblickspiegeln von Kraftfahrzeugen nicht verklappbar ausgestaltet sein muss, in einer einzigen Einheit mit einer Bildaufnahmeeinrichtung und einer Bildanzeigeeinrichtung kombiniert werden kann, um zu einer kompakten Einheit, die leicht montierbar und somit kostensparend ist, unter Wiedergabe einer Vielzahl von Informationen zur Steigerung der Fahrsicherheit zu führen. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn ein Spiegel ausserhalb des Fahrzeuginnenraums und ein Bildschirm innerhalb des Fahrzeuginnenraums angeordnet sind, wobei zwischen den beiden, vorzugsweise im Bereich der Fahrzeugtür, noch Zusatzinformationen anzeigbar sein können. Zusatzinformationen können aber auch auf dem Bildschirm angezeigt werden, wie beispielsweise in Form einer roten Umkastelung eines sich im Totraum nähernden Kraftfahrzeugs. Bei den Zusatzinformationen kann es sich ferner um Informationen zu einer Einstellung des Kraftfahrzeuges, beispielsweise zu einer Fahrtrichtung, einer Fahrtgeschwindigkeit oder dergleichen, und/oder zu einer Umgebungsbedingung des Kraftfahrzeuges, beispielsweise bedingt durch eine Straßenführung, also nahende Kurven oder Steigung einer Straße, und/oder zu einem Fahrer, beispielsweise zu dessen Kopfneigung, handeln. Entsprechende Zusatzinformationen können auf dem Bildschirm beispielsweise auch durch Anpassung des abgebildeten Bereichs ausserhalb des Fahrzeuges dargestellt werden. Die Zusatzinformationen können durch weitere Sensoren erfasst werden und mit einem Fahrtassistenzsystem in Wechselwirkung stehen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnungen beispielhaft erläutert ist.
Dabei zeigt:

1 eine perspektivische Teil-Aussenansicht eines Kraftfahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Rückblickspiegeleinheit; und
2 eine perspektivische Teil-Innenansicht eines Kraftfahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Rückblickspiegeleinheit.

1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit seiner Karosserie 2, die eine Tür 20 umfasst, und einer erfindungsgemäßen Rückblickspiegeleinheit 3. Die Rückblickspiegeleinheit 3 ist mit der Tür 20 fest verbunden und umfasst ein Gehäuse 30. Das Gehäuse 30 ist so dimensioniert, dass der außerhalb des Fahrzeuginnenraums des Kraftfahrzeuges 1 angeordnete Teil der Rückblickspiegeleinheit 3 die Bestimmungen für die Definition eines Minimalspiegels, der nicht klappbar sein muss, erfüllt.
Wie 2 zu entnehmen ist, ist innerhalb des Gehäuses 30 ausserhalb des Fahrzeuginnenraums ein Spiegel 31 angeordnet, der, wie für herkömmliche Außenrückblickspiegel üblich, einen hinteren Bereich des Kraftfahrzeuges 1 widerspiegelt. An dem Gehäuse 30 ist außerhalb des Fahrzeuginnenraums zudem eine Kamera 33 angeordnet, bei der es sich beispielsweise um eine Totraum-Kamera handeln kann, sodass auf einem Bildschirm 32 innerhalb des Gehäuses 30 sowie auch des Fahrzeuginnenraums von der Kamera 33 aufgenommene Bilder anzeigbar sind. Auf dem Bildschirm 32 ist zusätzlich zu einem von der Kamera 33 aufgenommenen Bild auch eine Zusatzinformation anzeigbar, wie beispielsweise in der Form einer Objekt-Markierung 34, um sich dem Kraftfahrzeug 1 nähernde Fahrzeuge optisch hervorzuheben, was der Warnung eines Fahrers dient. Der auf dem Bildschirm 32 wiedergegebene Bildbereich kann eine Zusatzinformation insofern darstellen, als dass er beispielsweise bei einer Kurvenfahrt, Bergauf/Bergab-Fahrt oder dergleichen an die jeweilige Fahrtsituation anpassbar ist. Weitere Zusatzinformationen können in einer Trenneinheit 35 zwischen dem Spiegel 31 und dem Bildschirm 32 angezeigt werden, nämlich über eine Vielzahl von LEDs. Beispielsweise kann über die Farbe eines beleuchteten Bereichs der Trenneinheit 35 eine Geschwindigkeit, über die Größe des beleuchteten Bereichs eine Steigung bei einer Bergauffahrt und über Symbole im beleuchteten Bereich besondere Gefahren, wie ein Kraftfahrzeug im Totraum angezeigt werden.
Die erfindungsgemäße Rückblickspiegeleinheit 3 stellt also ein besonders kompaktes Bauteil dar, dem eine Vielzahl von Informationen entnehmbar sind.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste

1: Kraftfahrzeug
2: Karosserie
3: Rückblickspiegeleinheit
20: Tür
30: Gehäuse
31: Spiegel
32: Bildschirm
33: Kamera
34: Objekt-Markierung
35: Trenneinheit

Claims

Rückblickspiegeleinheit (3) für ein Kraftfahrzeug (1) mit einem Gehäuse (30), das an der Karosserie (2) des Kraftfahrzeugs (1) befestigt oder zumindest teilweise in derselben integriert ist, einem achsenfreien und somit nicht verklappbaren Außenrückblickspiegel (31) in einem ersten, sich von der Karosserie (2) nach außen weg ersteckenden Bereich des Gehäuses (30), einer Bildaufnahmeeinrichtung (33) in oder an dem Gehäuse (30), die zumindest eine Kamera (33) in Form einer Totraum-Kamera umfasst, und einer Bildanzeigeeinrichtung (32) in einem zweiten Bereich des Gehäuses (30), der zwischen dem ersten Bereich und der Karosserie (2) liegt oder sich von der Karosserie (2) nach innen in den Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs erstreckt, wobei auf der Bildanzeigeeinrichtung (32) ein Bild des von der Kamera (33) aufgenommenen und von dem Außenrückblickspiegel (31) nicht erfassten Totraums angezeigt wird.
Rückblickspiegeleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Gehäuse (30) von der Karosserie (2) bis maximal 100 mm weg erstreckt, und/oder das Gehäuse (30) außerhalb des Fahrzeuginnenraums und in der Karosserie (2) mit einem in Vorwärtsfahrtrichtung vorderen Neigungswinkel von maximal 45 Grad zur longitudinalen Medianebene des Kraftfahrzeugs (1) integriert ist.
Rückblickspiegeleinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spiegel (31) des Außenrückblickspiegels und die Bildaufnahmeeinrichtung (33) außerhalb des Fahrzeuginnenraums und/oder ein Bildschirm (32) der Bildanzeigeeinrichtung innerhalb des Fahrzeuginnenraums angeordnet sind.
Rückblickspiegeleinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Spiegel (31) und dem Bildschirm (32) eine Trenneinheit (35) angeordnet ist.
Rückblickspiegeleinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenneinheit (35) zumindest ein Anzeigeelement mit zumindest einer Lichtquelle für das Anzeigen einer ersten Zusatzinformation umfasst.
Rückblickspiegeleinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildaufnahmeeinrichtung zumindest eine Kamera (33) in Form einer Weitblick-Kamera umfasst.
Rückblickspiegeleinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Bildanzeigeeinrichtung (32) zudem eine zweite Zusatzinformation anzeigbar ist.
Rückblickspiegeleinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Zusatzinformation zumindest einen Warnhinweis (34) umfasst, aus einer Vielzahl von Informationen auswählbar ist und/oder von einer Sensiereinheit erfassbar ist.
Rückblickspiegeleinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bild, die erste und/oder zweite Zusatzinformation an eine Einstellung des Kraftfahrzeuges, an eine Umgebungsbedingung des Kraftfahrzeuges und/oder an einen Fahrer anpassbar ist.