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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Anbauteil zum Anbauen an ein Trägerteil, vorzugsweise eines Fahrzeugs, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2009 012 738 A1 ist ein gattungsgemäßes Anbauteil bekannt, das zumindest zwei Steckbefestigungselemente aufweist, die zum Befestigen des Anbauteils am Trägerteil jeweils in einer Steckrichtung in eine am Trägerteil vorgesehene Einstecköffnung einsteckbar sind. Dabei verlaufen die Steckrichtungen der Steckbefestigungselemente parallel zueinander. Des Weiteren sind zumindest zwei der Steckbefestigungselemente in einer quer zu den Steckrichtungen verlaufenden Längsrichtung voneinander beabstandet am Anbauteil angeordnet.
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Herstellungstoleranzen führen dazu, dass die einzelnen Steckbefestigungselemente am Anbauteil im Rahmen der jeweiligen Herstellungstoleranz variierende Abstände aufweisen. Auch die zugehörigen Einstecköffnungen können herstellungsbedingt am Trägerteil Abstände voneinander aufweisen, die ebenfalls im Rahmen der jeweiligen Herstellungstoleranz variieren können. Um dennnoch das jeweilige Anbauteil am jeweiligen Trägerteil wie vorgesehen montieren zu können, ist demnach ein Toleranzausgleich durchzuführen.
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Aus der vorstehend genannten
DE 10 2009 012 738 A1 ist es zur Realisierung eines derartigen Toleranzausgleichs bekannt, zumindest eine der Einstecköffnungen als Langloch auszugestalten, wodurch das zugehörige Steckbefestigungselement darin in der Längsrichtung des jeweiligen Langlochs verstellbar ist. Die dabei verwendeten Steckbefestigungselemente sind Klipselemente, die sowohl bzgl. des Anbauteils als auch bzgl. des Trägerteils jeweils ein separates Bauteil bilden. Die Verwendung separater Befestigungselemente ist mit einem erhöhten Aufwand an Logistik und Montage verbunden. Des Weiteren kann es Konfigurationen geben, bei denen es nicht möglich ist oder unerwünscht ist, am Trägerteil ein Langloch anzubringen.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Anbauteil der vorstehend genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine preiswerte Realisierbarkeit und durch eine einfache Montierbarkeit bei hinreichendem Toleranzausgleich auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, zumindest eines der Steckbefestigungselemente mit Hilfe einer Viergelenkanordnung in der Längsrichtung beweglich am Anbauteil anzuordnen. Hierdurch kann das beweglich am Anbauteil angeordnete Steckbefestigungselement bei der Montage den gewünschten Toleranzausgleich in der Längsrichtung bewirken. Da erfindungsgemäß das jeweilige Steckbefestigungselement beweglich am Anbauteil angebracht ist, kann am Trägerteil grundsätzlich auf ein Langloch verzichtet werden.
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Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, das wenigstens eine Steckbefestigungselement an einer Konsole anzuordnen, wobei in diesem Fall dann die Konsole über die genannte Viergelenkanordnung in der Längsrichtung beweglich am Anbauteil angeordnet ist. Durch die Verwendung einer derartigen Konsole lässt sich die Viergelenkanordnung leichter realisieren, bspw. um hinreichend große Verstellbewegungen zu ermöglichen. Ferner kann das Anordnen des jeweiligen Steckbefestigungselements an einer derartigen Konsole leichter realisierbar sein als eine unmittelbare Kopplung zwischen Steckbefestigungselement und Viergelenkanordnung.
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Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die Viergelenkanordnung zwei Lenker umfassen, die jeweils einerseits am Anbauteil und andererseits an der Konsole gelenkig angeordnet sind. Die beiden Lenker können dabei parallel zueinander verlaufen, wodurch die Viergelenkanordnung eine Parallellenkeranordnung definiert. Ebenso können die beiden Lenker geneigt zueinander verlaufen, wodurch bspw. eine Trapezlenkeranordnung realisierbar ist. Durch die Verwendung der beiden Lenker ergibt sich für die Viergelenkanordnung ein besonders einfach realisierbarer Aufbau.
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Entsprechend einer besonders vorteilhaften Weiterbildung können die beiden Lenker und die Konsole integral am Anbauteil ausgeformt sein. Die jeweilige gelenkige Anbindung kann dabei grundsätzlich durch die Elastizität des jeweils verwendeten Werkstoffs am Übergang zwischen dem jeweiligen Lenker und dem Anbauteil einerseits und der Konsole andererseits definiert werden. Bspw. kann das Anbauteil einschließlich der Lenker und der Konsole aus einem Stück mit Kunststoff spritzgeformt sein.
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Besonders vorteilhaft ist hier eine Weiterbildung, bei welcher die jeweilige gelenkige Anbindung durch eine lokale Materialschwächung und/oder durch eine biegeelastische Geometrie gebildet ist, die sich durch eine im Vergleich zu daran angrenzenden Bereichen erhöhte Biegeelastizität auszeichnet. Bspw. können die gelenkigen Anbindungen nach Art von Filmscharnieren realisiert sein, sodass sich gezielt nur in den Anbindungsstellen eine gewünschte gelenkige Beweglichkeit einstellt.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann das jeweilige Steckbefestigungselement integral am Anbauteil ausgeformt sein. Hierdurch können separate Befestigungselemente entfallen, was die Montage nochmals vereinfacht. Vorzugsweise ist das jeweilige Steckbefestigungselement dabei integral an besagter Konsole ausgeformt, was die Realisierbarkeit der integralen Bauweise vereinfacht.
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Beim Steckbefestigungselement kann es sich grundsätzlich um ein Klipselement handeln. Derartige Klipselemente können quer zur Steckrichtung federelastische Rasten aufweisen, die ebenfalls integral ausgeformt sein können.
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Beim Anbauteil kann es sich grundsätzlich um ein beliebiges Bauteil des Fahrzeugs handeln, das an ein anderes, als Trägerteil dienendes Bauteil des Fahrzeugs angebaut werden kann. Bevorzugt handelt es sich beim Anbauteil jedoch um ein Verkleidungsteil oder um einen Kabelkanal. Das Trägerteil kann dagegen bspw. durch einen Abschnitt eines Tragrahmens oder einer Karosserie des Fahrzeugs gebildet sein.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 eine isometrische Ansicht eines Anbauteils,
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2 eine vergrößerte Draufsicht des Anbauteils im Bereich eines Steckbefestigungselements.
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Entsprechend 1 umfasst ein Anbauteil 1, das dafür bestimmt ist, an einem hier nicht gezeigten Trägerteil, vorzugsweise eines Fahrzeugs, angebaut zu werden, zumindest zwei Steckbefestigungselemente 2, 3. Im Bsp. handelt es sich beim Anbauteil 1 um einen Kabelkanal 4, mit dessen Hilfe Kabel in bzw. an einem Fahrzeug verlegt werden können. Der Kabelkanal 4 besitzt hierzu ein einseitig offenes U-Profil 5 und enthält mehrere Öffnungspaare 6, durch die bspw. Kabelbinder hindurchführbar sind, um innerhalb des Profils 5 einen Kabelstrang am Kabelkanal 4 zu fixieren.
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Die Steckbefestigungselemente 2, 3 sind hier als Klipselemente ausgestaltet, die jeweils in einer Steckrichtung 7 in dazu komplementäre Einstecköffnungen eingesteckt werden können, wenn das Anbauteil 1 an das zugehörige Trägerteil angebaut wird. Dabei verlaufen die Steckrichtungen 7 der beiden Steckbefestigungselemente 2, 3 parallel zueinander, was die Montage des Anbauteils 1 vereinfacht. Die beiden Steckbefestigungselemente 2, 3 sind in einer Längsrichtung 8, die quer, also um etwa 90° abgewinkelt, gegenüber den Steckrichtungen 7 verläuft, voneinander beabstandet.
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Das in 1 rechts dargestellte Steckbefestigungselement 3 ist in 2 vergrößert dargestellt, wobei die Blickrichtung in 2 der Steckrichtung 7 dieses Steckbefestigungselements 3 entgegengerichtet ist, sodass die Steckrichtung 7 in 2 senkrecht zur Zeichnungsebene verläuft. Dieses Steckbefestigungselement 3 ist an einer Konsole 9 angeordnet, die ihrerseits über eine Viergelenkanordnung 10 am Anbauteil 1 so angeordnet ist, dass sie und somit auch das daran angeordnete Steckbefestigungselement 3 parallel zur Längsrichtung 8 relativ zum übrigen Anbauteil 1 beweglich ist. Die Viergelenkanordnung 10 charakterisiert sich durch vier Gelenke 11, 12, 13, 14, die jeweils eine senkrecht zur Längsrichtung 8 und parallel zur Steckrichtung 7 verlaufende Schwenkachse definieren. Die Schwenkachsen der vier Gelenke 11, 12, 13, 14 verlaufen somit parallel zueinander. Die Viergelenkanordnung 10 umfasst hier vorzugsweise zwei Lenker 15, 16. Beide Lenker 15, 16 sind jeweils einenends am Anbauteil 1 und anderenends an der Konsole 9 gelenkig angeordnet. Im Bsp. der 2 sind die beiden Lenker 15, 16 über die Gelenke 11 und 14 am Anbauteil 1 gelenkig angeordnet und über die Gelenke 12, 13 an der Konsole 9 gelenkig angeordnet.
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In 2 ist die im jeweiligen Gelenk 11, 12, 13, 14 geschaffene gelenkige Beweglichkeit zwischen dem jeweiligen Lenker 15, 16 und der Konsole 9 einerseits und zwischen dem jeweiligen Lenker 15, 16 und dem übrigen Anbauteil 1 andererseits durch Doppelpfeile 21 angedeutet.
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Bei der hier vorgestellten, bevorzugten Ausführungsform handelt es sich beim Anbauteil 1 um ein einstückig bzw. einteilig hergestelltes Spritzformteil, vorzugsweise aus Kunststoff. In diesem Fall ist dann das jeweilige Steckbefestigungselement 2, 3 integral am übrigen Anbauteil 1 ausgeformt. Das in 2 gezeigte Steckbefestigungselement 3 ist hier integral an der Konsole 9 ausgeformt. Außerdem sind hier die beiden Lenker 15, 16 und die Konsole 9 integral am übrigen Anbauteil 1 ausgeformt. Auch die Gelenke 11, 12, 13, 14 bilden integrale Bestandteile des Anbauteils 1. Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform sind die Gelenke 11, 12, 13, 14 jeweils dadurch realisiert, dass sie eine lokale Materialschwächung bzw. eine biegeelastische Geometrie definieren, die eine gelenkige Anbindung der beiden Lenker 15, 16 einerseits an der Konsole 9 und andererseits an dem übrigen Anbauteil 1 ermöglichen. Insbesondere können die Gelenke 11, 12, 13, 14 dabei nach Art von Filmscharnieren konfiguriert sein, wobei durch die gewählte Materialstärke im gezeigten Bsp. eine deutlich höhere Steifigkeit vorgegeben ist, als sie bei üblichen Filmscharnieren auftritt.
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Die hier als Klipselemente konfigurierten Steckbefestigungselemente 2, 3 zeichnen sich durch integral daran ausgeformte Rasten 17 bzw. 18 aus. Je Steckbefestigungselement 2, 3 sind dabei genau zwei Rasten 17 bzw. 18 vorgesehen, die von einem Schaft 19 bzw. 20 des jeweiligen Steckbefestigungselements 2, 3 diametral gegenüberliegend abstehen. Bzgl. der Steckrichtung 7 sind die Rasten 17, 18 quer bzw. radial federelastisch, so dass sie beim Durchstecken durch eine Einstecköffnung des jeweiligen Trägerteils einen Öffnungsrand an einer vom Anbauteil 1 abgewandten Seite hintergreifen können, um die gewünschte Verrastung zu bewirken.
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Im Bsp. der 1 liegen sich die beiden Rasten 17 am zugehörigen Schaft 19 des einen, links dargestellten Steckbefestigungselements 2 parallel zur Längsrichtung 8 gegenüber, während beim anderen, rechts angeordneten Steckbefestigungselement 3 die beiden Rasten 18 am zugehörigen Schaft 20 senkrecht zur Längsrichtung 8 einander gegenüberliegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009012738 A1 [0002, 0004]