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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abdeckungssystem für den Innenraum eines Fahrzeugs sowie ein Ausrichtelement für die Verwendung an einem Abdeckungssystem für den Innenraum eines Fahrzeugs.
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STAND DER TECHNIK
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Abdeckungssysteme für den Innenraum von Fahrzeugen sind z. B. aus der
DE 10 2010 041 048 A1 bekannt. So ist bei bekannten Abdeckungssystemen häufig eine Verbindung einer ersten Abdeckvorrichtung, z. B. einer Instrumententafel, und einer zweiten Abdeckvorrichtung, z. B. einer Mittelkonsole, vorgesehen. Bei bekannten Abdeckungssystemen erfolgt die Verbindung dieser beiden Abdeckvorrichtungen mit einander in direkter Form. Dafür werden z. B. Schraubverbindungen oder Clip-Verbindungen zwischen den beiden Abdeckvorrichtungen eingesetzt. Dies führt zu einer direkten Verbindung, wodurch zusätzliche Bauteile eingespart werden.
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Die
DE 195 22 896 C1 zeigt eine Instrumententafel-Mittelkonsolen-Verbindungsstruktur zur lösbaren Befestigung einer Mittelkonsole an einer Instrumententafel eines Kraftfahrzeuges mittels formschlüssig wirkender Verbindungsmittel, wobei die Verbindungsmittel Schwalbenschwanzführungen umfassen.
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Nachteilhaft bei bekannten Abdeckungssystemen ist es, dass sehr genaue Fertigungstoleranzen der beiden Abdeckvorrichtungen relativ zueinander eingehalten werden müssen. Es kann nämlich kein automatischer Ausgleich von Toleranzungenauigkeiten bei der Montage der ersten Abdeckvorrichtung mit der zweiten Abdeckvorrichtung erfolgen. Grundsätzlich ist es zwar möglich, einen Ausgleich während der Montage zu schaffen (zum Beispiel durch Verwendung von Langlöchern oder übergroßen Löchern für Schraubverbindungen), jedoch würde dies zu erhöhtem Montageaufwand und dementsprechend zu deutlich höheren Montagekosten führen. Dementsprechend ist bei großer Toleranzungenauigkeit der beiden Abdeckvorrichtungen relativ zueinander von großen bzw. ungenauen und unregelmäßigen Spalten am Stoß zwischen den beiden Abdeckvorrichtungen auszugehen. Dies ist hinsichtlich der optischen Qualitätsanmutung eines solchen Abdeckungssystems nachteilhaft.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Abdeckungssystem für den Innenraum eines Fahrzeugs sowie ein Ausrichtelement für die Verwendung an einem Abdeckungssystem für den Innenraum eines Fahrzeugs zur Verfügung zu stellen, welche in kostengünstiger und einfacher Weise die Passgenauigkeit am Stoß zwischen zwei Abdeckvorrichtungen des Abdeckungssystems, insbesondere auf einen sogenannten Nullspalt, verbessern.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Abdeckungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Ausrichtelement mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Ausrichtelement und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Abdeckungssystem ist für den Einsatz im Innenraum eines Fahrzeugs ausgebildet. Ein solches Abdeckungssystem weist eine erste Abdeckvorrichtung, insbesondere eine Instrumententafel, und eine zweite Abdeckvorrichtung, insbesondere eine Mittelkonsole auf. Ein erfindungsgemäßes Abdeckungssystem zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Abdeckvorrichtung und die zweite Abdeckvorrichtung durch zumindest ein Ausrichtelement miteinander verbunden sind. Dieses Ausrichtelement weist einen Ausrichtabschnitt zum Ausrichten des Ausrichtelements an der ersten Abdeckvorrichtung, einen Befestigungsabschnitt für die Befestigung an der ersten Abdeckvorrichtung und einen Montageabschnitt zum Ausrichten und Befestigen an der zweiten Abdeckvorrichtung auf.
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Ein Abdeckungssystem im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Kombination aus zumindest zwei Abdeckvorrichtungen. Bei der Montage von Fahrzeugen werden Strukturbauteile und Rahmenträger mit Abdeckungen, insbesondere mit einzelnen Abdeckvorrichtungen versehen. Sie dienen dazu, eine optische und/oder haptische höherwertige Qualität zum Innenraum des Fahrzeugs hin zur Verfügung zu stellen. Beispiele solcher Abdeckvorrichtungen sind Instrumententafelbauteile oder Mittelkonsolen. Solche Abdeckvorrichtungen können mehrteilig oder einteilig ausgebildet sein. Bei mehrteiligen Abdeckvorrichtungen ist häufig eine Trägerstruktur vorgesehen, welche mit einer Hautstruktur überzogen ist. Diese Hautstruktur bzw. Hautoberfläche kann ebenfalls mehrschichtig ausgebildet sein, so dass ein gewünschter optischer Effekt mit einem gewünschten haptischen Effekt, z. B. mit einer integrierten weichen Schaumschicht, kombiniert werden kann.
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Eine Instrumententafel ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Abdeckvorrichtung, welche sich zwischen den beiden A-Säulen eines Fahrzeugs quer erstreckt und z. B. Instrumente, wie den Tacho und den Drehzahlmesser, umrahmt. Die Mittelkonsole ist eine Abdeckvorrichtung, welche z. B. im Bereich des Schalthebels ebenfalls eine Abdeckung zur Verfügung stellt. Der Stoß zwischen den beiden Bauteilen der Abdeckvorrichtung ist üblicherweise in einem Bereich, in welchem bei Fahrzeugen häufig die Klimaautomatik bzw. ein Navigationssystem oder ein Radio angeordnet ist. An diesem Stoß wird bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem das erfindungsgemäße Ausrichtelement eingesetzt.
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Ein erfindungsgemäßes Abdeckungssystem wird vorzugsweise in drei Schritten montiert. In einem ersten Schritt erfolgt das Ausrichten des Ausrichtelements über den Ausrichtabschnitt an der ersten Abdeckvorrichtung. Hierfür weist die erste Abdeckvorrichtung vorzugsweise einen komplementären Ausrichtabschnitt auf, welcher in Eingriff mit dem Ausrichtabschnitt des Ausrichtelements gebracht werden kann. Dabei werden Kanten bzw. Flächen miteinander zur Deckung gebracht, welche auf diese Weise ein definiertes relatives Ausrichten des Ausrichtelements zur ersten Abdeckvorrichtung ermöglichen. Möglicherweise bestehende Toleranzungenauigkeiten der ersten Abdeckvorrichtung werden auf diese Weise ausgeglichen. In einem nachfolgenden zweiten Schritt erfolgt die Befestigung an der ersten Abdeckvorrichtung über den Befestigungsabschnitt. Diese Befestigung wird vorzugsweise derart ausgeführt, dass die im ersten Schritt erfolgte Ausrichtung an der Abdeckvorrichtung beibehalten und fixiert wird. In einem abschließenden dritten Schritt wird die Kombination aus der ersten Abdeckvorrichtung und dem ausgerichteten und befestigten Ausrichtelement an der zweiten Abdeckvorrichtung ausgerichtet und befestigt. Dieses Ausrichten und Befestigen erfolgt vorzugsweise in einem gemeinsamen Schritt, z. B. durch ein Aufschieben des Ausrichtelements auf eine entsprechende Gegenvorrichtung der zweiten Abdeckvorrichtung. Auf diese Weise erfolgt eine relative Ausrichtung der zweiten Abdeckvorrichtung zum bereits relativ zur ersten Abdeckvorrichtung ausgerichteten Ausrichtelement. Dabei kann es auch zur Verformung oder Teilverformung der zweiten Abdeckvorrichtung an deren Stoßabschnitten kommen, so dass über das vorzugsweise im Wesentlichen als steifes Material ausgebildete Ausrichtelement eine Vorgabe bzw. eine Definition der Endpositionierung der beiden Abdeckvorrichtungen zueinander vorgegeben wird. Durch plastische und/oder elastische Verformungen von Teilen der zweiten Abdeckvorrichtung kann über das Ausrichtelement ein definierter Montageendzustand erreicht wird, welcher insbesondere unabhängig von möglichen Toleranzungenauigkeiten der beiden Abdeckvorrichtungen ist. Insbesondere kann auf diese Weise sogar ein Nullspalt zwischen den beiden Abdeckvorrichtungen zur Verfügung gestellt werden.
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Der Ausrichtabschnitt ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere durch Flächen ausgebildet, welche an entsprechenden Gegenflächen eines Ausrichtabschnitts der ersten Abdeckvorrichtung zur Anlage kommen können. So ist es z. B. möglich, dass eine Korrelation zwischen einer Erhebung und einer muldenförmigen Ausprägung zur Verfügung gestellt ist. Die Ausrichtung erfolgt vorzugsweise in allen drei Koordinatensystemrichtungen, so dass eine eindeutige Festlegung der beiden Bauteile, also des Ausrichtelements und der ersten Abdeckvorrichtung, zueinander erfolgen kann. Vorzugsweise ist nur ein einziger Freiheitsgrad gegeben, nämlich der Freiheitsgrad, welcher das Einführen des Ausrichtelements über den Ausrichtabschnitt in die entsprechende Gegenposition der ersten Abdeckvorrichtung erlaubt.
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Der Befestigungsabschnitt ist vorzugsweise mit Freiheitsgraden in zumindest zwei Richtungen versehen, um die beschriebene und in einem ersten Schritt bereits durchgeführte Ausrichtung an der ersten Abdeckvorrichtung nicht wieder aufzuheben. Solche Freiheitsgrade können z. B. durch vergrößerte Löcher oder Langlochsysteme zur Verfügung gestellt werden. Die drei Abschnitte, also der Ausrichtabschnitt, der Befestigungsabschnitt und der Montageabschnitt sind vorzugsweise räumlich separat voneinander ausgebildet, so dass die entsprechenden Gegenstrukturen an den beiden Abdeckvorrichtungen ebenfalls räumlich separat voneinander ausgebildet sein können. So ist es möglich, dass Ausrichtabschnitt und Montageabschnitt jeweils mit einem Oberflächenabschnitt bzw. einem Hautabschnitt der jeweiligen Abdeckvorrichtung korrelieren. Der Befestigungsabschnitt korreliert vorzugsweise mit einer Trägerstruktur der ersten Abdeckvorrichtung, an welcher das Ausrichtelement befestigt werden kann. Dies gilt selbstverständlich nur für mehrteilige Abdeckvorrichtungen.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem der Ausrichtabschnitt eine Mehrzahl von Ausrichtflächen aufweist, welche zur Anlage an korrespondierenden Ausrichtflächen der ersten Abdeckvorrichtung ausgebildet sind. Insbesondere sind sie zur Ausrichtung in drei Richtungen eines Koordinatensystems ausgebildet. Wie bereits erläutert, erfolgt damit ein Ausrichten in drei Richtungen eines Koordinatensystems. Ein solches Koordinatensystem kann ein Fahrzeugkoordinatensystem und/oder das Koordinatensystem des jeweiligen Bauteils, also z. B. der ersten Abdeckvorrichtung sein. Das Ausrichten über eine Mehrzahl von Flächen hat den Vorteil, dass eine genauere Ausrichtung und dementsprechend eine stabilere Ausrichtung erfolgen kann. Das Ausrichten über den flächigen Kontakt kann z. B. über Mulden und entsprechende Fortsätze bzw. eine Mulde und einen entsprechenden Fortsatz ausgebildet sein. So kann ein solcher Ausrichtfortsatz als Ausrichtabschnitt an dem Ausrichtelement angeordnet sein, wenn eine zugehörige Mulde mit korrespondierenden Ausrichtflächen an der ersten Abdeckvorrichtung ausgebildet ist. Selbstverständlich ist auch die kinematische Umkehr dieser Ausbildung möglich. Insbesondere sind bei dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zumindest zwei Flächen vorgesehen, welche wenigstens eine Ausrichtrichtung gemeinsam haben. Vorzugsweise richten sie in der entgegengesetzten Richtung aus, so dass sozusagen das Beheben jeweils eines Freiheitsgrads in einer Richtung durch eine Fläche gewährleistet wird. Nur die Montagerichtung ist als einziger Freiheitsgrad vorzugsweise nicht durch den Ausrichtabschnitt ausgerichtet, sondern nur als einseitiger Anschlag ausgebildet.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem der Befestigungsabschnitt zumindest in einer Richtung Freiheitsgrade für die Befestigungsposition des Ausrichtelements relativ zur ersten Abdeckvorrichtung aufweist. Das bedeutet, dass die Befestigungsposition des Ausrichtelements an der ersten Abdeckvorrichtung abhängt von der ausgerichteten Position des Ausrichtelements. So befindet sich das Ausrichtelement nach dem Ausrichten an der ersten Abdeckvorrichtung in einer ausgerichteten Position. Anschließend wird z. B. über Löcher im Befestigungsabschnitt eine Verschraubung oder ein Vernieten des Ausrichtelements an der ersten Abdeckvorrichtung erfolgen. Bei der Verwendung von Löchern im Befestigungsabschnitt sind diese vorzugsweise mit einem größeren Lochbild ausgebildet, also insbesondere mit einem größeren Durchmesser, als die zugehörigen Befestigungsmittel, insbesondere die zugehörigen Schrauben. Dies führt dazu, dass ein gewisses Spiel zur Verfügung gestellt wird, welches die Ausrichtposition beibehält, bis ein Verklemmen über die zugehörigen Reibflächen zwischen den Montagemitteln und dem Befestigungsabschnitt des Ausrichtelements erfolgt. Vorzugsweise ist dies zumindest in zwei Richtungen der Fall, so dass eine Ausrichtung zumindest in zwei wesentlichen Richtungen des Ausrichtelements beibehalten wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass in drei Richtungen Freiheitsgrade vorgegeben werden, so dass exakt die ausgerichtete Position des Ausrichtelements auch während der Befestigung und nach der Befestigung des Ausrichtelements relativ zur ersten Abdeckvorrichtung bestehen bleibt.
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Ein weiterer Vorteil wird dadurch erzielt, dass bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem die Befestigung des Befestigungsabschnitts an der ersten Abdeckvorrichtung und/oder die Befestigung des Montageabschnitts an der zweiten Abdeckvorrichtung zumindest eine der folgenden Befestigungsformen aufweist:
- - Verschraubung
- - Schweißnaht
- - Klebestelle
- - Clip-Verbindung
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Bei der voranstehenden Liste handelt es sich um eine nicht abschließende und beispielshafte Aufzählung möglicher Befestigungsformen, welche selbstverständlich bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem auch kombiniert eingesetzt werden können. Das Verwenden von Verschraubungen oder Clip-Verbindungen ist jedoch von großem Vorteil, da diese besonders kostengünstig und schnell in der Montagelinie eines Fahrzeugs hergestellt werden können. Insbesondere erfolgt diese Verbindung jeweils mit Strukturbauteilen bzw. Trägerstrukturen der jeweiligen Abdeckvorrichtung.
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Ein weiterer Vorteil wird erzielt, wenn bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem der Montageabschnitt ausgebildet ist für ein Aufschiebendes Befestigen und Ausrichten an der zweiten Abdeckvorrichtung. Das bedeutet, dass über ein Aufschieben automatisch ein Ausrichten der zweiten Abdeckvorrichtung relativ zum Ausrichtelement erfolgt. So kann z. B. der Montageabschnitt eine T-förmige Struktur aufweisen, über welchen eine entsprechende Vertiefung bzw. eine entsprechende Aufnahmenut der zweiten Abdeckvorrichtung geschoben werden kann. Dies kann sowohl zum Ausrichten, als auch zum Befestigen und gemeinsamen Ausrichten erfolgen. Wird über dieses schiebende Ausrichten und ein anschließendes separates Befestigen über Befestigungsmittel der Montageabschnitt an der zweiten Abdeckvorrichtung festgelegt, kann dieses aufschiebende Ausrichten auch als Vorfixieren bezeichnet werden. Final kann noch verschraubt werden, um eine nochmals erhöhte Standsicherheit des Abdeckungssystems zur Verfügung zu stellen. Für diese Ausrichtung ist jedoch noch keine separate Befestigung durch eine Verschraubung notwendig, so dass durch dieses Vorfixieren und Ausrichten über die Flächen des Schiebens eine Vorfixierung und Ausrichtung zur Verfügung gestellt wird, welche automatisch für das anschließende Befestigen durch den Monteur beibehalten werden kann.
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Ein weiterer Vorteil wird dadurch erzielt, dass bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem der Montageabschnitt zumindest eine Anlagefläche in wenigstens einer Richtung aufweist, um ein Ausrichten der zweiten Abdeckvorrichtung zu ermöglichen. Z. B. bei der Ausführung des Montageabschnitts in T-förmiger Weise sind solche Anlageflächen zur Verfügung gestellt. Vorzugsweise korrelieren diese Anlageflächen mit entsprechenden Anlageflächen der zweiten Abdeckvorrichtung. Somit kann in gleicher Weise ein Ausrichten erfolgen, wie dies ausführlich mit Bezug auf den Ausrichtabschnitt des Ausrichtelements relativ zur ersten Abdeckvorrichtung erläutert worden ist. Die T-Struktur eines solchen Montageabschnitts erlaubt dabei eine Vorfixierung mit einer Reduktion der notwendigen Freiheitsgrade vorzugsweise bis auf die Montagerichtung. Dabei können die Flanken des T's seitlich in einer Richtung die Freiheitsgrade nehmen und ausrichten, während der kurze Trägerteil des T's eine weitere Ausrichtrichtung und dementsprechend die Reduktion um einen weiteren Freiheitsgrad ermöglicht. Über das Verwenden von geneigten Anlageflächen kann darüber hinaus ein Vorfixieren, insbesondere in selbsthemmenden Winkelbereichen erfolgen.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem das Ausrichtelement mit einer der beiden Abdeckvorrichtungen einstückig, insbesondere integral ausgebildet ist. Das bedeutet, dass der Schritt des Befestigens des Ausrichtelements an der ersten Abdeckvorrichtung und/oder der zweiten Abdeckvorrichtung unterbleiben kann. Dies reduziert den Montageaufwand sowie den Herstellaufwand eines erfindungsgemäßen Abdeckungssystems weiter. Das Ausrichten erfolgt jedoch weiter in erfindungsgemäßer Weise, um die beschriebenen Vorteile der vergrößerten Toleranzen und der erhöhten Montagegeschwindigkeit zu erreichen. Um ein möglichst steifes Material für das Ausrichtelement auch bei einer solchen integralen, also vorzugsweise monolithischen Ausbildung zu erreichen, kann z. B. ein Zweikomponentenspritzgussverfahren eingesetzt werden.
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Ein erfindungsgemäßes Abdeckungssystem lässt sich dahingehend weiterbilden, dass das Ausrichtelement aus einem steifen Material, insbesondere aus einem steifen Kunststoff oder einem steifen Metall, vorzugsweise aus Gussmaterial ausgebildet ist. Ein Beispiel für ein solches steifes Material ist Zinkdruckguss. Dies erleichtert die Passgenauigkeit und ermöglicht eine definierte Ausrichtung des Ausrichtelements zu beiden Seiten hin, also zur ersten Abdeckvorrichtung genauso wie zur zweiten Abdeckvorrichtung. Die möglicherweise bestehenden Toleranzungenauigkeiten werden also in der Toleranzkette in dem Ausrichtelement vereinigt, so dass durch die steife Materialausbildung dieses Ausrichtelements über elastische und/oder plastische Verformbarkeit der weicher ausgebildeten benachbarten Abdeckvorrichtungen ein Ausgleich dieser Toleranzungenauigkeiten erfolgen kann. Insbesondere über elastische und/oder plastische Verformung der zweiten Abdeckvorrichtung kann sogar ein Nullspalt zwischen den beiden Abdeckvorrichtungen an deren Oberfläche erzielt werden.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Abdeckungssystem an der zweiten Abdeckvorrichtung zumindest ein Fixierelement für die Vorfixierung des Ausrichtelements vorgesehen ist. Z. B. kann in der zweiten Abdeckvorrichtung eine Klammer eingesetzt sein, welche zusätzlich zur Ausrichtung bereits ein Vorfixieren bzw. einen ersten Teil des Befestigungsschritts durchführt. Damit wird die ausgerichtete Position der zweiten Befestigungsvorrichtung relativ zum Ausrichtelement festgelegt, so dass der Monteur für den anschließenden finalen Befestigungsschritt beide Hände zur Verfügung hat. Darüber hinaus wird sichergestellt, dass diese ausgerichtete Position auch für den finalen Befestigungsschritt verbleibt und zuletzt eine definierte Relativpositionierung der beiden Abdeckvorrichtungen zum Ausrichtelement gegeben ist.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Ausrichtelement für die Verwendung in einem Abdeckungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung, aufweisend eine erste Abdeckvorrichtung und eine zweite Abdeckvorrichtung. Ein erfindungsgemäßes Ausrichtelement zeichnet sich dadurch aus, dass das Ausrichtelement einen Ausrichtabschnitt zum Ausrichten des Ausrichtelements an der ersten Abdeckvorrichtung, einen Befestigungsabschnitt für die Befestigung an der ersten Abdeckvorrichtung und einen Montageabschnitt zum Ausrichten und Befestigen an der zweiten Abdeckvorrichtung aufweist. Ein solches Ausrichtelement ist vorzugsweise derart ausgebildet, wie es bereits mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Abdeckungssystem erläutert worden ist. Dementsprechend werden durch ein erfindungsgemäßes Ausrichtelement die gleichen Vorteile erzielt, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Abdeckungssystem erläutert worden sind.
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BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
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Die vorliegende Erfindung wir näher erläutert anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren Die dabei verwendeten Begrifflichkeiten „links“, „rechts“, „oben“ und „unten“ beziehen sich auf eine Ausrichtung der Zeichnungsfiguren mit normal lesbaren Bezugszeichen. Es zeigen schematisch:
- 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abdeckungssystems während der Montage,
- 2 die Ausführungsform der 1 mit ausgerichtetem Ausrichtelement,
- 3 die Ausführungsform der 1 und 2 nach finaler Montage,
- 4 eine schematische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Abdeckungssystems,
- 5 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abdeckungssystems,
- 6 die Ausführungsform der 5 nach einer Vorfixierung.
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Anhand der 1 bis 3 wird eine Montage eines erfindungsgemäßen Abdeckungssystems beschrieben. Zu Beginn ist in dem Abdeckungssystem 10 eine erste Abdeckvorrichtung 20 vorgesehen, welche mehrteilig ausgebildet ist. Sie weist eine Trägerstruktur 24 und eine Oberflächenstruktur 26 auf. In der Oberflächenstruktur 26 ist bereits eine muldenförmige Vertiefung zu erkennen, welche eine Vielzahl von Ausrichtflächen 22a und 22b aufweist.
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In 2 ist zu erkennen, dass bereits ein Ausrichtelement 40 eingesetzt worden ist. Das Ausrichtelement 40 weist einen Ausrichtabschnitt 42 auf, welcher bereits in die muldenförmige Vertiefung der ersten Abdeckvorrichtung 20 eingesetzt ist. Dabei ist, in nicht erkennbarer Weise, eine Anlage von Ausrichtflächen 42a und 42b an gegenüberliegenden Ausrichtflächen 22a und 22b der ersten Abdeckvorrichtung 20 erfolgt. Solche Ausrichtflächen sind zu erkennen in den 5 und 6.
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In der ausgerichteten Position, wie sie 2 zeigt, wird als zweiter Montageschritt die Befestigung des Ausrichtelements 40 an der ersten Abdeckvorrichtung 20, insbesondere an der Trägerstruktur 24 erfolgen. Hierfür weist das Ausrichtelement 40 einen Befestigungsabschnitt 44 auf, welcher zwei Befestigungslöcher 44a und 44b aufweist. Aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt sind die notwendigen Befestigungsmittel in Form von Schrauben, welche durch diese Befestigungslöcher 44a und 44b hindurch in der Trägerstruktur 24 verschraubt werden. Um sicherzustellen, dass die ausgerichtete Positionierung des Ausrichtelements 40 auch bei der Befestigung beibehalten wird, ist der Durchmesser der Befestigungslöcher 44a und 44b größer als der Außendurchmesser der zugehörigen Schrauben. Damit kann ein Verklemmen des Befestigungsabschnitts 44 an der Trägerstruktur 24 erfolgen, ohne dass in der Ebene der vergrößerten Befestigungslöcher 44a und 44b eine unerwünschte Verschiebung aus der ausgerichteten Position des Ausrichtelements 40 erfolgt.
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In einem abschließenden bzw. dritten Schritt erfolgt ein Aufschieben der zweiten Abdeckvorrichtung 30, wobei das Ende dieses Aufschiebevorgangs in 3 dargestellt ist. Der Montageabschnitt 46 des Ausrichtelements 40 ist bei dieser Ausführungsform als T-Struktur ausgebildet, welcher zusätzlich noch einen U-Schenkel oben aufgesetzt aufweist. Damit ist der Montageabschnitt 46 ebenfalls mit Anlageflächen 46a und 46b versehen, an welchen ein Anliegen gegenüberliegender Flächen der zweiten Abdeckvorrichtung 30 erfolgt. Bei dieser Ausführungsform erfolgt das Ausrichten und Befestigen in der Trägerstruktur 34 und nicht in der Oberflächenstruktur 36 der zweiten Abdeckvorrichtung 30. Bei der Darstellung, wie sie die 3 zeigt, kann es sich bereits um den finalen Zustand des Abdeckungssystems 10 handeln, insbesondere wenn über das Aufschieben nicht nur das Ausrichten, sondern auch das finale Befestigen erfolgt ist. Wird jedoch, z. B. beim Einsatz in einem Fahrzeug eine definierte Befestigung mittels Schrauben gefordert, so kann ein abschließendes, finales Befestigen zwischen dem Ausrichtelement 40 und der zweiten Abdeckvorrichtung 30 durchgeführt werden.
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In 4 ist schematisch eine Explosionsdarstellung gezeigt, welche in Übersicht die beiden Abdeckvorrichtungen 20 und 30 in Form einer Mittelkonsole (zweite Abdeckvorrichtung 30) und einer Instrumententafel (erste Abdeckvorrichtung 20) zeigt. Auch sind die beiden Ausrichtelemente 40 zu erkennen, welche für eine definierte Position der beiden Abdeckvorrichtungen 20 und 30 zueinander in erfindungsgemäßer Weise sorgen. Darüber hinaus sind zwei Befestigungsschrauben und zugehörige Buchsen für jedes Ausrichtelement 40 gezeigt, um die gewünschte Befestigung des Ausrichtelements 40 an der ersten Abdeckvorrichtung 20 zu erzielen. Weiter ist bei dieser Ausführungsform die Zweiteiligkeit der zweiten Abdeckvorrichtung 30 mit einer separaten Trägerstruktur 34 zu erkennen. Bereits angedeutet ist das Vorsehen von Fixierelementen 50, welche nachfolgend mit Bezug auf die 5 und 6 noch näher erläutert werden.
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Um eine Vorfixierung für den abschließenden dritten Befestigungsschritt zur Verfügung zu stellen, kann bei der Ausführungsform der 5 und 6 ein Fixierelement 50 in Form einer Klammer in die Trägerstruktur 34 der zweiten Abdeckvorrichtung 30 eingeklemmt sein. Bei dieser Ausführungsform ist in 5 das Ausrichtelement 40 separat dargestellt. Wie bereits erläutert worden ist, ist zu diesem Zeitpunkt bereits die Ausrichtung über die Ausrichtflächen 42a und 42b des Ausrichtabschnitts 42 an der ersten Abdeckvorrichtung 20 erfolgt. Auch wurde das Ausrichtelement 40 über den Befestigungsabschnitt 44 bereits an der ersten Abdeckvorrichtung 20 befestigt. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist jedoch die erste Abdeckvorrichtung 20 in den 5 und 6 nicht dargestellt, auch wenn diese beiden Verfahrensschritte bereits erfolgt sind. Anschließend wird entgegen der Pfeilrichtung in 5 ein Einführen des Montageabschnitts 46 in der zugehörigen Aufnahme der Trägerstruktur 34 erfolgen. Dabei treten die einzelnen Flächen des Montageabschnitts 46 in Kontakt mit gegenüberliegenden Flächen der Trägerstruktur 34, so dass ein entsprechendes relatives Ausrichten des Ausrichtelements 40 und der zweiten Abdeckvorrichtung 30 zueinander erfolgt.
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Ist dieses Ausrichten abgeschlossen, rastet der Rastfortsatz des Montageabschnitts 46 in dem zugehörigen Fixierelement 50, also in der Fixierklammer, ein. Damit wurde ein Vorfixieren in der ausgerichteten Position durchgeführt, so dass anschließend z. B. mithilfe einer Verschraubung, ein finales Befestigen der zweiten Abdeckvorrichtung 30 an dem Ausrichtelement 40 erfolgen kann. Diese Situation ist in 6 dargestellt. Auch bei dieser Ausführung eines erfindungsgemäßen Abdeckungssystems kann die Toleranzkette vollständig über das Ausrichtelement 40 laufen, so dass ein definierter Spalt zwischen den beiden Abdeckvorrichtungen 20 und 30, insbesondere in Form eines Nullspalts, erzielt werden kann.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abdeckungssystem
- 20
- erste Abdeckvorrichtung
- 22a
- Ausrichtfläche
- 22b
- Ausrichtfläche
- 24
- Trägerstruktur der ersten Abdeckvorrichtung
- 26
- Oberflächenstruktur der ersten Abdeckvorrichtung
- 30
- zweite Abdeckvorrichtung
- 34
- Trägerstruktur der zweiten Abdeckvorrichtung
- 36
- Oberflächenstruktur der zweiten Abdeckvorrichtung
- 40
- Ausrichtelement
- 42
- Ausrichtabschnitt
- 42a
- Ausrichtfläche
- 42b
- Ausrichtfläche
- 44
- Befestigungsabschnitt
- 44a
- Befestigungsloch
- 44b
- Befestigungsloch
- 46
- Montageabschnitt
- 46a
- Anlagefläche
- 46b
- Anlagefläche
- 50
- Fixierelement