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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen einer Drehposition einer Welle und eine entsprechende Wellenlagebestimmungsvorrichtung, welche das Verfahren verwendet. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Motor mit einer Welle und einer Wellenlagebestimmungsvorrichtung zum Bestimmen einer Drehposition der Welle sowie eine Lenkhilfe für ein Fahrzeug mit einem Motor und einer Wellenlagebestimmungsvorrichtung.
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Bei einer Motorkommutierung eines Elektromotors wird häufig die Motorlage zur optimalen Ansteuerung des Motors verwendet. Zur Erkennung der Motorlage, d. h. zur Bestimmung eines aktuellen Drehwinkels einer Welle des Motors, sind verschieden Verfahren bekannt. Bei elektrischen Lenkungen in beispielsweise einem Kraftfahrzeug, wie z. B. einem Personenkraftwagen oder einem Lastkraftwagen, können beispielsweise Koordinatenwandler, sogenannte Resolver, verwendet werden oder eine Sensorik, welche auf der Grundlage von magnetoresistiven Sensoren, beispielsweise am Wellenende des Motors, arbeitet.
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Beispielsweise betrifft die
DE 19 818 799 A1 eine Vorrichtung zum Messen von Winkeln mit mindestens einer magnetoresistiven Sensoreinheit und einem magnetischen Maßstab. Die Vorrichtung weist als magnetischen Maßstab mindestens zwei auf einer drehbaren Achse und mit dieser Achse fest verbundene magnetisch codierte Ringe auf. Die Sensoreinheit weist zwei magnetoresistive Sensoren auf, welche im gesättigten Zustand betrieben werden, und zusätzlich ist ein Hall-Sensor vorgesehen.
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Die
DE 10 2004 050 586 A1 betrifft eine Vorrichtung zur berührungslosen Drehwinkelerfassung eines drehbaren Elements mit zumindest einem magnetoresistiven Sensorelement, welches mindestens ein magnetoresistives Sensorsignal abgibt, und mit einem ersten, nach dem Hall-Prinzip arbeitenden Sensorelement, welches ein erstes Hall-Sensorsignal abgibt. Mindestens ein weiteres nach dem Hall-Prinzip arbeitendes Sensorelement gibt zumindest ein weiteres Hall-Sensorsignal ab, so dass Drehwinkel von mehr als 360° erfassbar sind.
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Die
DE 10 2010 040 584 A1 betrifft ein Verfahren zur Störfeldkompensation mittels einer Signalverarbeitungseinheit zur Ermittlung von Drehwinkel und/oder Drehzahl einer Rotorwelle eines Elektromotors in einer Hilfskraftlenkung eines Kraftfahrzeugs. Die Signalverarbeitungseinheit ist mit mindestens einem ortsfesten Sensorelement verbunden. Von dem Sensorelement wird das Magnetfeld eines mit der Rotorwelle rotierenden Gebermagneten detektiert, um ein Sensorrohsignal für die Signalverarbeitungseinheit bereit zu stellen. Dazu wird zunächst die Wirkung eines magnetischen Störfeldes auf das Sensorrohsignal ermittelt, um daraus ein Kompensationssignal zu erzeugen. Dies geschieht vorzugsweise vor Inbetriebnahme der Hilfskraftlenkung. Später wird dann im Betrieb das jeweilige Sensorrohsignal mit dem erzeugten Kompensationssignal beaufschlagt, um dann als ein vom Störfeldeinfluss bereinigtes Sensorsignal der Signalverarbeitungseinheit zwecks Ermittlung des Drehwinkels zugeführt zu werden.
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Die
WO 2011/069904A2 betrifft eine Vorrichtung, insbesondere eine Schaltung, welche ein Kompensationssignal durch eine faktorisierte Addition zweier sinusförmiger Signale erzeugt. Dabei wird ausgenutzt, dass bei einer elektrischen Hilfskraftlenkung bereits sinusförmige Antriebsströme zur Verfügung stehen und dass die Addition phasenverschobener Sinussignale mit derselben Frequenz wieder ein Sinussignal mit dieser Frequenz ergibt. Zur Ansteuerung eines Motors der Hilfskraftlenkung wird eine Sensoranordnung eingesetzt, welche beispielsweise magnetoresistive Sensoren und/oder Hall-Sensoren aufweisen kann, welche die Rotorlage des Elektromotors erfassen und als Sensorsignal an die elektrische Schaltung übertragen.
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Die
DE 10 2007 000 945 A1 betrifft einen Überlagerungssteller für ein Lenksystem eines Fahrzeugs mit einem Überlagerungsgetriebe und mit einem Drehwinkelsensor zur Messung des Drehwinkels einer der Wellen des Überlagerungsgetriebes oder eines elektrisch kommutierten Servomotors. Dabei ist vorgesehen, dass der Drehwinkelsensor von einem Sensorlager oder von einem zumindest zweipoligen Magnetrad, welches von zumindest zwei versetzt zueinander angeordneten Halteelementen abgetastet wird, oder durch einen Resolver gebildet wird und der Drehwinkelsensor von einer der Wellen des Überlagerungsgetriebes durchragt ist.
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Die
DE 10 2008 021 591 A1 betrifft eine elektromechanische Lenkung, welche eine Lenkstange mit einem Verzahnungsabschnitt, eine Eingangswelle mit einem Lenkungsritzel und einen Hohlwellenmotor umfasst. Der Hohlwellenmotor ist koaxial um die Eingangswelle angeordnet. Ein Antriebsmoment des Hohlwellenmotors wird über ein Untersetzungsgetriebe in die Eingangswelle oder das Lenkungsritzel eingeleitet. Zwischen der Hohlwelle und einem Gehäusedeckel befindet sich ein Motor-Lage-Sensor, über welchen eine Stellungsrückmeldung über den Drehwinkel des Motors erhalten wird.
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Bei elektrischen Lenksystemen oder Hilfskraftlenkungen mit einem elektrischen Antrieb, bei denen der Motor konzentrisch zur Zahnstange oder zur Lenksäule angeordnet ist, ist eine Verwendung einer magnetoresistiven Sensorik am Wellenende häufig nicht möglich, wenn der Motor beispielsweise eine Hohlwelle aufweist. In diesem Fall kann beispielsweise ein Ringmagnet mit einer zugehörigen magnetoresistiven Sensorik verwendet werden. Mit einer derartigen Sensorik kann jedoch im Allgemeinen nicht mehr als eine bzw. eine Halbe mechanische Umdrehung des Motors erkannt werden. Außerdem weist die magnetoresistive Sensorik häufig in Bereichen zwischen zwei Polen nur eine geringe Winkelauflösung auf. Da für die Motorkommutierung abhängig vom Motoraufbau nur die Erfassung der elektrischen Umdrehung erforderlich ist, kann der Magnetring beispielsweise an die Anzahl der Polpaare des Motors angepasst werden. Weist der Motor beispielsweise fünf Polpaare auf, kann ein entsprechender Ringmagnet für die Lageerkennung ebenfalls fünf Polpaare aufweisen, wodurch eine Bestimmung der elektrischen Umdrehung möglich ist. Problematisch kann es dabei jedoch sein, dass die magnetischen Feldlinien dicht am Magnetring nur eine geringe Winkeländerung im Bereich des Übergangs zwischen zwei Polen (Nordpol und Südpol) aufweisen. Da eine weitere Entfernung des magnetoresistiven Sensors zu dem Magnetring eine größere Winkeländerung ergibt, ist der Sensor in einem entsprechenden Abstand zum Ring anzuordnen. Je weiter der Sensor jedoch vom Magnetring entfernt ist, umso höher muss die Feldstärke des Magnetrings gewählt werden, damit die Feldstärke von dem Sensor noch erfasst werden kann. Dadurch können die Kosten für den Magnetring ansteigen. Somit ist ein Kompromiss zwischen eindeutiger Motorlagedetektion, Pollänge und Sensor-Magnet-Luftspalt sowie Kosten und benötigtem Einbauraum zu finden. Da bei einem Einsatz einer Hohlwelle der Ringdurchmesser des Magnetrings nicht beliebig klein gewählt werden kann und andererseits der Luftspalt zwischen Sensor und Magnetring aus Kostengründen möglichst klein gehalten werden sollte, kann eine hohe Genauigkeit der Bestimmung der Motorlage schwer erreichbar sein.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Genauigkeit der Motorlagebestimmung, insbesondere bei der zuvor beschriebenen Konfiguration eines Magnetrings an einer Hohlwelle, zu verbessern.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Bestimmen einer Drehposition einer Welle nach Anspruch 1, eine Wellenlagebestimmungsvorrichtung zum Bestimmen einer Drehposition einer Welle nach Anspruch 8, einen Motor nach Anspruch 11, eine Lenkhilfe für ein Fahrzeug nach Anspruch 13 und ein Fahrzeug nach Anspruch 14 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Bestimmen einer Drehposition einer Welle bereitgestellt. Die Welle weist entlang ihrer Drehumfangsrichtung magnetische Polpaare auf. Bei dem Verfahren wird eine Magnetfeldrichtungsinformation eines von den Polpaaren erzeugten Magnetfelds und eine Magnetfeldstärkeinformation des von den Polpaaren erzeugten Magnetfelds erfasst. Durch Auswertender Magnetfeldrichtungsinformation und der Magnetfeldstärkeinformation wird die Drehposition der Welle bestimmt.
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Beobachtet man das Magnetfeld, welches von Magnetpolpaaren erzeugt wird, welche beispielsweise in Form eines Magnetrings an einer Welle, wie z. B. einer Hohlwelle, angebracht ist, ändern sich sowohl der magnetische Winkel, d. h. die Magnetfeldrichtung, als auch der magnetische Fluss, d. h. die Magnetfeldstärke. Bezogen auf eine Stelle, welche bezogen auf die Drehung der Welle ortsfest ist, gibt es Drehwinkelbereiche der Welle, in denen sich der magnetische Winkel sehr stark ändert, und Drehwinkelbereiche, in denen sich der magnetische Fluss sehr stark ändert. Diese Drehwinkelbereiche sind unterschiedlich, d. h. in Winkelbereichen, in denen sich der magnetische Winkel stark ändert, ändert sich der magnetische Fluss nur geringfügig und umgekehrt gibt es Bereiche, in denen sich der magnetische Winkel nur geringfügig ändert, sich der magnetische Fluss jedoch sehr stark ändert. Indem sowohl die Magnetfeldrichtungsinformation als auch die Magnetfeldstärkeinformation zur Bestimmung der Drehposition der Welle ausgewertet werden, kann zu jeder Drehposition der Welle eine sehr genaue Drehwinkeländerung der Welle erfasst werden.
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Gemäß einer Ausführungsform wird eine Magnetfeldrichtungsänderungsinformation in Abhängigkeit von mehreren zeitlich nacheinander erfassten Magnetfeldrichtungsinformationen bestimmt. Zusätzlich wird eine Magnetfeldstärkeänderungsinformation in Abhängigkeit von mehreren zeitlich nacheinander erfassten Magnetfeldstärkeinformationen bestimmt. Die Bestimmung der Drehposition der Welle erfolgt dann in Abhängigkeit davon, welche der Änderungsinformationen einen geeignet großen Wert aufweist. Die Drehposition der Welle wird in Abhängigkeit von der Magnetfeldrichtungsinformation bestimmt, wenn die Magnetfeldstärkeänderungsinformation unterhalb eines vorgegebenen ersten Schwellenwerts liegt. Die Drehposition der Welle wird in Abhängigkeit von der Magnetfeldstärkeinformation bestimmt, wenn die Magnetfeldrichtungsänderungsinformation unterhalb eines vorgegebenen zweiten Schwellenwerts liegt. Anders ausgedrückt wird die Drehposition der Welle in Abhängigkeit von der Magnetfeldstärkeinformation bestimmt, wenn die Magnetfeldrichtungsinformation aufgrund zu geringer Winkeländerungen in dieser Drehposition der Welle für die Bestimmung der Drehposition ungeeignet ist. Umgekehrt wird die Drehposition der Welle in Abhängigkeit von der Magnetfeldrichtungsinformation bestimmt, wenn in diesem Drehbereich der Welle die Magnetfeldstärkeänderungsinformation so gering ist, dass keine genaue Bestimmung der Drehposition der Welle aufgrund der Magnetfeldstärkeinformation erfolgen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Magnetfeldrichtungsinformation an einer ersten zu der Welle ortsfesten Stelle erfasst und die Magnetfeldstärkeinformation an einer zweiten zu der Welle ortsfesten Steile erfasst. Die erste Stelle und die zweite Stelle werden bezogen auf die Welle in einem derartigen Winkel angeordnet, dass der Winkel zwischen der ersten Stelle und der zweiten Stelle ein ganzzahliges Vielfaches eines entsprechenden Winkels der magnetischen Polpaare an der Welle entspricht. Geometrisch ausgedrückt ist somit ein Winkel zwischen einem Strahl von einem Punkt auf einer Längsachse der Welle durch die erste Stelle und einem Strahl von dem Punkt durch die zweite Stelle ein ganzzahliges Vielfaches eines entsprechenden Winkels zwischen einem Strahl von dem Punkt durch einen Beginn eines der magnetischen Polpaare und einem Strahl von dem Punkt durch ein Ende des magnetischen Polpaares. Das ganzzahlige Vielfache kann insbesondere auch bedeuten, dass die erste Stelle gleich der zweiten Stelle ist, d. h. dass die Magnetfeldrichtungsinformation und die Magnetfeldstärkeinformation an derselben Stelle erfasst werden. Die Magnetfeldrichtungsinformation kann beispielsweise mittels eines magnetoresistiven Sensors oder mittels eines Hall-Sensors erfasst werden. Die Magnetfeldstärkeinformation kann beispielsweise mittels eines magnetoresistiven Sensors oder mittels eines Hall-Sensors erfasst werden. Vorzugsweise wird die Magnetfeldrichtungsinformation mittels eines magnetoresistiven Sensors und die Magnetfeldstärkeinformation mittels eines Hall-Sensors erfasst. In Abhängigkeit von dem zur Verfügung stehenden Bauraum und den Sensoren, kann es günstig sein, die beiden Sensoren an derselben Stelle anzuordnen. Alternativ kann es vorteilhaft sein, wenn die beiden Sensoren an unterschiedlichen Stellen angeordnet werden. Ein Winkel zwischen den beiden Sensoren bezogen auf die Welle entspricht dabei einem ganzzahligen Vielfachen des Winkels, welchen ein magnetisches Polpaar auf der Welle aufspannt.
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Die Magnetfeldrichtungsinformation und die Magnetfeldstärkeinformation können außerhalb eines Außenumfangs der Welle, an einer Stirnseite der Welle oder innerhalb eines Innenumfangs der Welle erfasst werden. Somit ist das Verfahren sowohl bei Vollwellen als auch bei Hohlwellen einsetzbar. Darüber hinaus ist das Verfahren auch bei Wellen einsetzbar, die so eingebaut sind, dass eine Messung an den Stirnseiten der Welle nicht möglich ist. Die Magnetpolpaare sind vorzugsweise entlang der Drehumfangsrichtung der Welle äquidistant angeordnet. Dadurch ergeben sich gleiche Winkel für jedes aufgespannte Magnetpolpaar.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin eine Wellenlagebestimmungsvorrichtung zum Bestimmen einer Drehposition einer Welle bereitgestellt. Die Wellenlagebestimmungsvorrichtung umfasst mehrere magnetische Polpaare, welche entlang einer Drehumfangsrichtung der Welle an der Welle angeordnet sind. Die Wellenlagebestimmungsvorrichtung umfasst weiterhin einen ersten Sensor, einen zweiten Sensor und eine Verarbeitungseinheit. Mit dem ersten Sensor wird eine Magnetfeldrichtungsinformation eines von den Polpaaren erzeugten Magnetfelds erfasst. Mit dem zweiten Sensor wir eine Magnetfeldstärkeinformation des von den Polpaaren erzeugten Magnetfelds erfasst. Die Verarbeitungseinheit, welche mit dem ersten Sensor und dem zweiten Sensor gekoppelt ist, ist in der Lage, die Drehposition der Welle durch Auswerten von der Magnetfeldrichtungsinformation und der Magnetfeldstärkeinformation zu bestimmen.
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Die Wellenlagebestimmungsvorrichtung kann insbesondere genau einen ersten Sensor und genau einen zweiten Sensor aufweisen. Weitere Sensoren zur Wellenlagebestimmung sind nicht erforderlich. Dadurch kann die Wellenlagebestimmungsvorrichtung kostengünstig realisiert werden. Die Wellenlagebestimmungsvorrichtung kann zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens ausgestaltet sein und umfasst daher auch die zuvor beschriebenen Vorteile.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Motor, insbesondere ein Elektromotor mit einer elektrischen oder elektronischen Motorkommutierung, bereitgestellt. Der Motor umfasst eine Welle, welche von dem Motor angetrieben wird, und eine Wellenlagebestimmungsvorrichtung zum Bestimmen der Drehposition der Welle, wie sie zuvor beschrieben wurde. Mit Hilfe der Wellenlagebestimmungsvorrichtung ist eine kostengünstige Lagebestimmung der Welle des Motors möglich, um beispielsweise eine elektronische Kommutierung zu unterstützen oder um die Motorposition und die Motordrehzahl zu bestimmen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin eine Lenkhilfe für ein Fahrzeug bereitgestellt, welche den zuvor beschriebenen Motor umfasst. Da die Wellenlagebestimmungsvorrichtung des Motors mittels Magnetpolpaaren arbeitet, welche beispielsweise als Magnetring an der Welle angeordnet sind, kann der Motor eine Hohlwelle umfassen, wodurch eine kompakte Lenkhilfe für das Fahrzeug geschaffen werden kann.
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Schließlich wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Fahrzeug mit der zuvor beschriebenen Lenkhilfe bereitgestellt.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung im Detail beschrieben werden.
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1 zeigt ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt eine Querschnittsansicht einer Hohlwelle eines Motors gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt Magnetfeldsignale, welche bei einem Verfahren gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfasst werden.
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1 zeigt ein Fahrzeug 10 mit einem elektrischen Lenksystem 11. Das elektrische Lenksystem 11 kann beispielsweise eine mittels eines Elektromotors 12 hilfskraftunterstützte Lenkung umfassen. Das elektrische Lenksystem 11 kann jedoch auch eine elektrische Lenkung, eine sogenannte steer-by-wire-Lenkung, umfassen. Der Elektromotor 12 ist konzentrisch zur Lenksäule 18 angeordnet und weist daher eine Hohlwelle 14 auf. Die Lenksäule 18 bzw. Hohlwelle 14 ist mit einem Lenkgetriebe 13 zur Ansteuerung der gelenkten Räder des Fahrzeugs 10 gekoppelt. An der Hohlwelle 14 sind, wie nachfolgend unter Bezugnahme auf 2 gezeigt werden wird, Magnetpolpaare in Form eines Magnetrings zur Erfassung einer aktuellen Drehlage der Hohlwelle 14 angebracht. Zur Sensierung der Drehposition der Hohlwelle 14 sind benachbart zu der Hohlwelle 14 ein Sensor 15 zur Erfassung einer Magnetfeldrichtung und ein Sensor 16 zur Erfassung einer Magnetfeldstärke angeordnet. Die Sensoren 15, 16 können beispielsweise magnetoresistive Sensoren und/oder Hall-Sensoren umfassen. Vorzugsweise ist der Sensor 15 ein magnetoresistiver Sensor und der Sensor 16 ein Hall-Sensor. Die Sensoren 15, 16 sind mit einer Verarbeitungseinheit 17 gekoppelt. Die Verarbeitungseinheit 17 bestimmt die aktuelle Drehposition der Hohlwelle 14 und steuert den Elektromotor 12 in Abhängigkeit von der so ermittelten Drehposition der Welle 14 an.
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2 zeigt eine Querschnittsansicht der Hohlwelle 14. In Umfangsrichtung sind an der Hohlwelle 14 Magnetpolpaare 22 und 25 angeordnet. Jedes Magnetpolpaar 22, 25 besteht aus einem Nordpol 21, 24 und einem Südpol 20, 23. Somit wechseln sich Nordpole und Südpole entlang der Umfangsrichtung der Hohlwelle 14 ab. Das Magnetpolpaar 22 umfasst den Südpol 20 und den Nordpol 21 und das Magnetpolpaar 25 umfasst den Südpol 23 und den Nordpol 24. die Hohlwelle 14 dreht sich um ihre Längsachse 28. Ein Magnetpolpaar, beispielsweise das in 2 gezeigte Magnetpolpaar 22, erstreckt sich entlang dem Umfang der Hohlwelle 14 über einen vorbestimmten Winkelbereich 26. Die Magnetpolpaare sind entlang der Umfangsrichtung der Hohlwelle 14 vorzugsweise äquidistant angeordnet, wodurch der Winkel 26 für alle Magnetpolpaare gleich groß ist. Werden beispielsweise fünf Winkelpaare entlang der Umfangsrichtung der Hohlwelle 14 angeordnet, so beträgt der Winkel 26 jeweils 72°. Die Sensoren 15, 16 sind bezogen auf die Drehachse 28 der Hohlwelle 14 ebenfalls in einem Winkel 27 zueinander angeordnet, welcher ein ganzzahliges Vielfaches des Winkels 26 beträgt. In der in 2 gezeigten Ausführungsform entspricht der Winkel 27 dem Winkel 26. In dem zuvor genannten Beispiel, in welchem der Winkel 26 72° beträgt, könnte der Winkel 27 jedoch auch andere Werte aufweisen, beispielsweise 144°. Darüber hinaus kann der Winkel 27 auch den Wert 0° aufweisen, so dass die Sensoren 15 und 16 an der gleichen Stelle angeordnet sind.
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3 zeigt Sensorwerte 31 und 32, welche von den Sensoren 15, 16 ausgegeben werden, während sich die Polpaare 22 und 25 in einer Bewegungsrichtung 30 an den Sensoren 15, 16 vorbei bewegen. Bezugszeichen 31 zeigt eine Magnetfeldrichtungsinformation, welche von dem Sensor 15, beispielsweise einem magnetoresistiven Sensor, in Abhängigkeit von dem Winkel der magnetischen Feldlinien zu dem Sensor 15 ausgegeben wird. Bezugszeichen 32 zeigt eine Magnetfeldstärkeinformation, welche von dem Magnetfeldsensor 16, beispielsweise einem Hall-Sensor, in Abhängigkeit von dem magnetischen Fluss von dem Magnetfeldsensor 16 ausgegeben wird. In einem Bereich 33, wenn sich der Sensor 15 im Bereich des Übergangs zwischen Nordpol und Südpol eines Polpaares befindet, ändert sich der magnetische Winkel der Feldlinien an dem Sensor 15 nur geringfügig, so dass sich in diesem Bereich 33 die Magnetfeldrichtungsinformation 31 kaum ändert. Demzufolge ist eine genaue Sensierung einer Drehbewegung der Hohlwelle 14 im Bereich 33 anhand der Magnetfeldrichtungsinformation 31 nur ungenau bestimmbar. In dem Bereich 33 ändert sich jedoch die Magnetfeldstärkeinformation 32, d. h. der magnetische Fluss, erheblich, so dass in diesem Bereich 33 eine Änderung der Drehposition der Hohlwelle 14 anhand der Magnetfeldstärkeinformation 32 sehr genau bestimmt werden kann. Umgekehrt ist in einem Bereich 34, d. h. in einem mittleren Bereich eines der Pole 20, 21, 23 oder 24, die Änderung der Magnetfeldstärkeinformation 32 bei einer Lageänderung der Hohlwelle 14 nur sehr gering. In dem Bereich 34 ändert sich jedoch die Magnetfeldrichtungsinformation 31 auch bei geringen Drehwinkeländerungen bereits erheblich, so dass eine genaue Erfassung der Drehposition der Hohlwelle 14 in dem Bereich 34 mittels des Sensors 15 möglich ist.
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Zusammenfassend kann mit nur einem Magnetfeldwinkel-Sensor und nur einem Magnetfeldstärke-Sensor in Verbindung mit einem Magnetring die Drehposition einer Welle für jeden Drehwinkel mit hoher Genauigkeit bestimmt werden. Die vorliegende Erfindung wurde zuvor unter Bezugnahme auf die Hohlwelle 14 beschrieben. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung in Verbindung mit einer Hohlwelle beschränkt, sondern kann auch in Verbindung mit beispielsweise einer Vollwelle verwendet werden. Darüber hinaus können die Sensoren 15, 16 nicht nur außerhalb entlang eines Umfangs der Welle 14 angeordnet werden, sondern auch innerhalb einer Hohlwelle oder an einer Stirnseite einer Welle.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19818799 A1 [0003]
- DE 102004050586 A1 [0004]
- DE 102010040584 A1 [0005]
- WO 2011/069904 A2 [0006]
- DE 102007000945 A1 [0007]
- DE 102008021591 A1 [0008]